Zeitschrift für Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht auf deutsche lfsfb slavische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag Abends — Preis vierteljährig 1 fl. 15 kr.; mit Postver- sendung 1 fl. 30 kr. Eonv. Münze. Veiautwoitl. Kötlactiou: Vineenz Prasch, k. k. Professor. DinSiag am l2. Dee. lS-t3. Von der Leitba. Eine Stimme auö dem kroatischen Lager. Wien, der Herd ultramagyarischer und deutsch-thümlerischer Umtriebe, 'st gefatlen; an den Bajonneten der Slaven brach sich der Uebermurh jener Leute, wel-che in ihrem Unverstände und politischem Wahnsinn die Macht Oesterreichs so wenig kannten, welche die grcße Mehrzahl der Gutgesinnten so mißachteten, daß sie wähnten: mit Kossuth'schen Golde und magyarischen EharlataniSmuS eine durch Jahrhunderte ge-heiligte Dynastie auS dem Lande zu treiben und daö mächtige Gebäude des Staates durch bloße Deklama-tionen und rhetorische Floökel» zu zertrümmern. —Die Frechen! sie haben ihren Lohn erhalten! AuS ihrem Blute möge der Genius Oesterreich» sich emporschwingen und Glück und Segen verbreitend bis in die entfernte-sten Gauen des mächtig schönen, bis nun aus vielen Wunden blutenden Vaterlandes niederschweben. Die Mannen LatourS und LambergS sind aber durch jeneS Blut noch nicht gesühnt worden; in Budapest müssen ihnen Rachopfer gebracht werden. Kossuth, Perezel, Madaraß u. v. A. muß daß Schicksal Blum'S und MessenbauserS'S, die nichts weiter als ihre unglückli-chen Werkzeuge waren, ereilen. Bis zum 23. d. M. geht eine Armee von 100,000 Mann über die Leitha; in einigen Wochen wird Ungarn ein erobertes Land sein, und waS gedenkt die Regierung dann zu thun? Wird sie noch immer bemüht sein, ein Oesterreich mit vorherrschendem deut-schen Element, ein Ungarn mit magyarischer Suverioritäl *) Wir sind gewohnt, in unserem Blatte den Stimmen beider Parteien Raum zu gestatten und theilen diesen Artikel auS der Agramer Zeitung vom 30. November unsern Lesern mit, ohne sie in der Beur-theilung desselben beirren zu wollen. A. d. R. zu gründen oder zu erhalten ? Wir boffen, daß die Regie» rung auS den Ereignißen der letzten Tage die Lehre gezo-gen haben wird: daß der deutsche Volksstamm bester-reichS politisch zu ungebildet, der MagyariSmuS die personificirte Berfidie an der Dynastie ist. Trotz all den unglücklichen bittern Erfahrungen und Begebnissen der letzten Zeit schwärmt der Landmann und Bürger deS ErzherzogthumS, der bis nun sich von dem Marke aller Nationen Oesterreichs^ genäht bat, leider noch für eine Chimäre: für ein elmgeS^Dtutschsund; ja, die Stände Oberösterreichs ladei? in ihrem Unverstände jene SteiermarkS ein: zu einer Berathung über die Art und Weise deS Anschluß?» Oesterreichs an Deutschland. Man müßte dieses Benehmen einen Verrath an Oesterreich nennen, wenn man von solchen Leuten waS anders als „Schwabenstreiche" zu erwarten gehabt hätte. Die Narren! sie scheinen das Dasein einer Armee zu läugnen, die fest ent'chlossen ist, das bnnt zusammengewürfelte Frankfurter Parlament, daS lächerlichste und komischste Unding der Welt in sein wahres Nichts zurückzuführen, und ihm, daö von keinem Staate und Städtchen Europas als eine gesetzgebende Ge-walt anerkannt worden ist, auch in Oesterreich n i e den geringsten Einfluß zu gestatten. Mögen die Leute am Rhein, Main, Nekar u. s. w. ihre Gren-zen gegen die Franzosen schützen, wie sie köynen, wir werden ihnen allenfalls beistehen, weil eS auch in un-ferm Interesse liegt, die französisckt Republick auS ih-ren Grenzen nicht heraustreten 'ö? lassen, allein: so lange noch ein Soldat Oesterreichs so lange noch ein Kroate die Muskette und das Schwert zu führen ver-mögen, sollen jene Germanen nie den geringsten An-theil an der Leitung österreichischer Angelegenheiten ha-ben. — Wir wollen ein einiges kräftiges Oesterreich, frei von allem Einfluß« auswärtiger Parlamente: wir wollen e i n Oesterreich, mächtig durch das friedliche Nebeneinanderleben aller seiner Nationen; wir wollen ein blühendes großes Oesterreich, geliebt und geachtet - 266 - durch die Tugenden seiner Dynastie; wir w o l l e n es haben und wir werden eS haben, weil wir bereit sind unsern letztenBlutötropfen, unsern letzten Heller dafür einzu-setzen. Genug deS BluteS haben die österr. Völker durch Jahrhunderte für daS zerrissene, ohnmächtige, kraftlose Deutschland vergossen; Kroaten, Slaven, Magyaren und Romanen bluteten auf allen Schlachtfeldern, um die fremden Eroberer fern von den Grenzen deS meist in träger Ruhe liegenden Deutschlands zu halten, ja, meist mußten sie noch gegen Deutsche kämpfen, die mit den Feinden ihres Vaterlandes im Bunde standen. Deutschland hat sich verräterisch im Jahre 1796 mit der größern Hälfte von der gemeinsamen Sache ge-trenn», Deutschland hat uns in den Jahren 1805 und 1809 die schwersten Wunden geschlagen; e6 ist der geschworn? Feind unserer Dynastie, an dessen Schicksale wir nie den geringsten Antheil haben wollen. Man merke wohl! Oesterreich ohne Deutschland ist ein mäch-tiger Staat, Deutschland ohne Oesterreich ein Unding. — Man hüte sich wohl, die Germanomanie auf den höchsten Givfel zu treiben, denn die Zeit könnte kommen, wo der Name „Rothmäntler" erneuert der Schreckvo-panz der deutschen Mütter werden würde. Nebst der Armee ist der SlaviSmuS, insbesondere der JlirismuS die festeste Stütze der Regierung. Um aber Kroatien m^fcinai Heöerzcir schlagfertigen Zustand zu seyen, ist'e^noU^n>?ig'Hem Lande einen Artille-riepark für noch 60,000 »Mann zurücklassen; ferner die Bewilligung für die Errichtung von 2 — 3 Uhla-neti Regimentern, wozu im Lande so viele Elemente vorhanden sind; wir verlangen von der Regierung die Ueberantwortung aller Festungen und fe-sten Plätze der dreieinigen Königreiche in unsere Hände deren magyarische und deutsche Kommandanten bis nun meist Verräther an der Dynastie und der ge-rechten Sache geworden sind; wir fordern ernstlich die ReinkorporirungDalinatienö, nicht nur die Zurückgabe des Gotfchcer Kreises, den man gewaltsam von Kroatien losgerissen und zu Krain ge-schlagen hat, sondern die Einverleibung der ganzen S l o v e n i a bis an den Jsonzo und über die Drave so weit die slavische Zunge reicht; endlich ver-langen und erwarten wir mit Zuversicht die bal-dige Anerkennung der serbischen Woiwodschaft in ihrem erwünschten Umfangs deren Bewohner für Staat und Dynastie so viel AM vergossen, so viele schwere Opfer gebracht haben; im Bunde mit letzterer ^werden die drei-einigen Königreiche gestützt auf das Heer und den Sla-viSmuS mächtig genug sein, dem einigen Deutschland, wenn solches >'e zu Stande kommen sollte, die Spitze zu bitten und die Anhänger desselben innerhalb der Grenzen Oesterreichs mit eiserner Hand niederzuhalten. S e m l i n. 2. Der. So eben 5 Uhr Abends erfahre ich daß die Magyaren vorgestern begünstigt durch den Nebel, auf alle unsere Lager einen Combinirten Angriff gewagt haben, nämlich auf das Lager zu Et. TomaS in Backa, dann auf Tomasevee, Allibunar und Eerni Gai — letztere drei Lager liegen im Banat. — Eerni, Gaj — (Commandant Obristliemenant Bobali!.) eines der kleinsten, von wo noch keine bestimmte Nach-richt hierorts einliefen, wo man aber befürchtet, daß die Unsere das Kürzere gezogen haben, wurden die Magyaren in den übrigen 3 Lager mit großem Ver-luste zurückgetragen, inSbefonderS bei St. TomaS und Tomaievee, im letztern eommandirt Kniöanin, derselbe hat lauter Serben, jenseits der Save und Donau uru ter seinem Commando, dieser soll ein großes Blutbad unter den Feinden angerichtet haben, derselbe gab keinen Pardon. — In Allibunar eommandirt Major Michael Joan-noviö, welcher zuletzt den Feind mit dem Bajonett (fein LieblingS-Angriff) angriff und übel herrichtete. In St TomaS eommandirt der brave Biga (Hauptmann) wo die Tschajkisten tapfer fochten, aus den Schanzen schritten, und den Feind eine weite Strecke verfolgten. Großw ardein 21. November. Klausenburg ist nunmehr in HäüdG des Oberstlieutenant Urban. Seit einigen Tagen kommen?ier die Flüchtlinge von ganz Siebenbürgen, vorzüglich aus Klausenburg schaa-renweise an. Großwardein wird nun wahrscheinlich den ersten Punkt für die Eroberung bilden; indeß sammelt sich daS magysrische Heer bei Bänfi-Hunyad, und eS dürfte bevor daS kaiserliche Heer bis Großwardein gelangt, scharfe Gefechte geben. Seit 16. wird die Ver-schanzung GroßwardeinS mit Eifer betrieben, die Gräben der Festung sind mit Wasser gefüllt, auf den Weinbergen nächst der Stadt sind die festen Punkte mit Kanonen besetzt. In der Stadt ist alles, waS nur die Waffen zu führen vermag, notirt und aufgeboten, sich auf den ersten Ruf bereit zu halten. — AuS Klausenburg jüngst Angelangte erzählen, daß Urban ebenfalls Klausenburg verschanzen läßt und einen Theil seiner Truppen daselbst als Garnison zurückließ, mit dem an-der» Theil aber sich nach der Szilagyee Gegend (Siebenbürgen) und !>omlau (im Kraßnaer Komitat) wendete, um diese Gegend zu besetzen und von dort aus gegen Großwardein zu operiren. G j e l e k o v e e 5. Der. Den 4. zeugte sich der Feind in Massen bei Ketter, um den Uebergang zu wagen, aber bei unserer Annäherung und der Hilfe von 2 Kompagnien Garden Vukotinovii! und Rubido, die 1 Kanone führten, verließ der Feind alle Höhen und nur von ferne lugte er auf unsere Stellung. Ueber-Haupt ist jede Besorgniß eines UeberfallS überflüssig. Der Siebenbürger Bote schreibt auS Herman- stadt: Durch den Fall von Klausenburg ist nunmehr der Hauptherd der revolutionären Magyaroinanie be-zwungen und der rechtmäßigen RegierungSgewalt un- - 267 - terworfen. Es kann demnach die Zurückführung der ungar. Nation in Siebenbürgen unter die gesetzliche Regierung als vollendet angesehen werden. Allein »och immer bleibt im Osten unseres Vaterlandes eine kom» Pakte feindliche Masse zu bekämpfen, das Volk der Sekler, welches Jahrelang bereits im Sinne der un-gar. Revolutionäre bearbeitet, den Befehlen de» söge» nannten ungar. Ministerium» wenigsten» zum größten Theile geborcht, und stet» durch eine bedeutende Macht beobachtet und im Zaume gehalten werden muß. Durch die Unterwerfung von M. Wascharhely und Udvarhe-ly, so wie dnrch die Orcupation de» Aranyoscher Stuhl» ist zwar ein Theil deS Seklervolkes zur rechtmäßigen Äegicrang zurückgeführt, aber noch immer sind der H»romßöker und Esiker Stuhl, somit der Kern der Ration, unangetastet, und eS bleibt wenn wir, wie eS bald nöthig werden dürfte, unsere Blicke und unsere militärische Kraft gegen Ungarn richten, «ine feindliche Macht in unserm Rücken, welche die Operation hindern und wenigsten» durch Raub- und Brandzüge unbere-chenbaren Schaden verursachen kann. Allerdings scheint sich die Lage der Sekler so zu gestalten, daß sie in Bälde sich entweder unterwerfen oder zu einem vei-zweifelten Versuche losbrechen müssen. Denn ihr gan-zer Verkebr mit Nachbarjuriodietionen ist gehemmt, eS fehlt ihnen, besonder» den Entern, an den nöthigsten Bedürfnissen und Wintervorräthen, und die Noth muß diese bald zu entscheidenden Schritten treiben. Weniger ist dieö in Häromßek der Fall, wo bei größerer Frucht» barkeit nnd dem gesegneten Ertrage deS heurigen Jahres die nöthigen Bedürfnisse deS Leben» in hinreichen-dem Maße vorhanden sein dürften, hier aber herrscht Uneinigkeit und die untere VolkSklasse, welche noch immer fruchtlos auf die versprochenen goldenen Berge harrt und dabei immer tiefer in Noth und Elend ver- j sinkt, scheint nicht weit davon entfernt, gegen den bei- | nahe durchgehend» dem ung. TerrorismuS fanatisch ergebenen Adel gewaltthätig losbrechen zu wollen. Bei diesen Verhältnissen dürfte eö wohl kaum einer bedeu-senden Militärmacht bedürfen, um die Sekler mit Erfolg in ihrer Heimath selbst aufzusuchen, sie der recht-mäßigen Regierung zu unterwerfen und durch allge-meine Entwaffnung unschädlich zu machen. Auf alle Fälle ist e» sehr zu wünschen, daß auf eine oder die andere Art dieser Hinterhalt der Faction, der so leicht bedeutend schaden und hemmend einwirken kann, zer-stört werde, damit wir getrost uns gegen Ungarn wen-den können, von wo uns auS den Theißgegenden über Großwardein die nächste Gesabr droht. D«n Verneh-men nach dürfte die von Klausenburg abgeschlossene Kapitulation keineswegs die Genehmigung Sr. E. des k. Hrn. Generalen erhalten. E» wäre auch unbillig, wenn diese Stadt, die sich durch hartnäckiges Ausbar-ren bei der Fahne der Rebellion bis zum legten Äu-genblicke durch Hinrichtungen treuer Anhänger der Re-gierung, durch Verwüstung nahegelegener romäischer Dorfer auszeichnete, so leichten Kaufes davon kommen sollte. Unbedingte Unterwerfung, gänzliche Entwaffnung und Erlag einer bedeutenden Kriegöcontribution dürften, dem Vernehmen nach, der Stadt unnachsicht-lich auferlegt werden. Frankfurt. Da» Rcichöministerium hat von d» österreichischen Regierung die schleunige Aufhebung aller AuSnabmSmaßregeln verlangt. Kremsier. In der heutigen Siyung beantwortete Minister Stadion, in Abwesenheit des Minister-Präsidenten die von Schuselka gestellten Jntervellationen. Seine Antwort lautet nach den stenographischen Berichten: Oesterreich steht unter keiner militärischen Dik-tatur. Die vollziehende Gewalt in allen ihren Bezie-hungen wird von dem Monarchen unter der Verant-wortlichkeit seiner Räthe geübt. Alle Organe derselben wirken im Einklänge mit dem Ministerium und es ist keinerlei verfassungswidriger Einfluß außer ihm für feine Handlungen maßgebend; außerordentliche Verbält-nisse haben die AuönahmSzustände in der Residenz und in Lemberg herbeigeführt. Die Sorge für die Am. rechtbaltung der gesetzlichen Ordnung, der Grundbedm-gung unserer konstitutionellen Entwicklung ha« sie ge-boten. DaS Interesse ist nicht bloß Oesterreichs, jenes der staatlichen Ordnung und Gesittung von ganz Europa war dabei in Frage. Nur auf dem Boden der Gesetzlichkeit kann die Freiheit gedeihen. Die Re- ' gierung Sr. Majestät, fest entschlossen den äußern »vie ven innern Feinden eines großen, einigen constitutio-nellen Oesterreichs mit aller Kraft und Entschiedenheit entgegen zu tret?», kennt den Umfang ihrer Rechte so wie ihrer Pflichten und wird im Geiste derselben ban-delnd, niemals Anstand nehmen, die volle Verantwort-lichkeit für alle von ihr und ibren Organen ausge-henden Handlungen anzuerkennen. Wa» den Ausnabms-Zustand von Wien anbelangt, so hat das Ministerium Sorge getragen, daß derselbe auf das durch das bot der Nothwendigkeit abgedrungene Maß beschrankt und dadurch der Wiederbelebung des so lange völlig gestört gewesenen Handels- und GewerböbetriebeS in keiner Weise entgegen getreten werde. Die Adressen, welche von den gesetzlichen zur Wahrung der Interessen der Hauptstadt zunächst berufenen Organen und wichtigsten Eorporationen und überhaupt aus allen Ständen bereit» zu wieverbohlten Malen ergangen sind, svrechen sich hierüber mit unumwundener Anerkennung au». Gegen da» im Aufruhr begriffene Nachbarland mußte Gewalt der Waffen angewendet und dem dort mit offenem Höhne niedergetretene» Gesetze wieder die gebührende Achtung verschafft werden. Kriegomaßre-geln sind noch im Zuge und wir boffen, vaß in Bälde auch dort wieder der innere Friede hergestellt une der Boden zur endlichen Beilegung der eingetretenen Wirr-nissc geebnet sein wird. Da» Kriegsgericht zur Un-«ersuchung und Aburtheilung der bei vem Ocioberauf-rühre in Wien betheiligicn Jndtsivuen ist eine Folge i — 268 - des Belagerungszustandes. Bcrriis ist das Standrecht für tirsc Fälle außer Wirksamkeit getreten und derGt-stion dcS Militärgerichtes, die unter den Verhältnissen - gestattete Modifikation dabin ertheilt worden, daß z» der Untersuchung Beisitzer auS dem Civilstande beige-zogen und Behufs der Aburtheilung von Livilpersonen die Beachtung der Eivilstrafgesetzc vorgezeichnel wurde. Die Hinrichmng des Mitgliedes der deutschen Nationalversammlung Robert Dlum erfolg!« in Gemäß-beit deS von dem KriegSrechte gefällten Urtheilsspru-ches. Die provisorische Eentralgewalt der deutschen Bundesstaatcn hat aus diesem Anlasse 2 Abgeordnete alS Eommissäre mit der Vollmacht hieher gesandt, sich dieserwegen mit den österreichischen Behörden in Ver-bindung zu seyen und die geeigneten Maßnahmen zu ergreisen, um dem von der deutsche» Nationalversammlung in Frankfurt am Main ergangenen Gesetze vom 23. und 30. September dieses Jahres Anerkennung und Geltung zu verschaffen; diese Lcmmissäre haben nach ihrer Ankunft daS Ersuchen um die Einsicht in die Untersuchungsaeten gestellt, welche ihnen ohne An-stand gewährt wurde. Die in Folge dessen von den-selben an daS Ministerium gelangte Eröffnung läßt vorausseyen, daß sie durch Einsicht der Untersuchungs-arten die Ueberzeugung gewonnen haben, eS sei bei der Aburtbcilung der Abg. Blum und Fröbel daS zur Anwendung gekommene österr. Kricgsgesetz weder ^n formeller noch in materieller Rücksicht vcrleyt worden, sondern in beiden Beziehungen von dem Militärgerichte seiner Pflicht getreu und dem Gesetze gemäß geurtheilt und gehandelt worden. Dieselben haben ohn« diese Thatsache in Abrede zu stellen gegen den dießfälligen Vorgang aus dem Grunde Verwahrung einzulegen befunden, weil dabei das deutsche Reichegesetz vom 29. und 30. September nicht beachtet worden. Zugleich fordern die Herren Eommissäre, daß dcm fraglichen Gesetze in Oesterreich sofort voll« Wirksamkeit einge-räumt werden soll. Die thatsächliche Nichtbeachtung jenes deutschen ReichSgeseyeS aber findet schen in dem Umstände genügende Begründung, daß zur Zeit, alS die Verhaftung und Veruriheilung der genannten In-dividuen erfolgte, dasselbe nicht einmal noch offieiell dem österr. Ministerium bekannt, also noch weniger im gesetzlichen Wege den österr. Gerichten maßgebend geworden war und dieses auch insolang« nicht werde» kann, bis nicht überhaupt daS neu zu gestaltende statt-liche Verhältniß zwischen Oesterreich und Deutschland in beiderseitigem Einverständnis'« bleibend geordnet ist. In diesem Sinne sind die entsprechenden Weisungen den österr. Bevollmächtigten bei der prov. Eentralgewalt zur weiteren Mittheilung an dieselbe zugegangen. E i l l i. Gestern ist unsere Garnison nach Pet-tau beordert worden; die Nationalgarde übernahm die Wachposten. Heute langte ein Bataillon Brooder Grän- zer, über 1400 Mann stark, auS Eroancn an. Sie gehörten zu dem Eorvs des Generals Roib, welches bekanntlich durch dessen Verrat!? entwaffnet wurde. Sobald deren Montining und Bewaffnung bewerkstelligt ist, wird dieses Bataillon nach Italien abmarschiren. Pettau. Die Ermordung des b,esige» Vor-spanns-Eommissärö Kohut durch zwei Offiziere, in Folge verspäteter Vorspann, hatte eine starke Aufregung zu Folge. Der Verunglückte bimerläßt eine Familie von 3 Personen, für deren Versorgung jedoch der F. Z. M. Nugent hereitö Schritte getban bat. Die Off» ziere sind verhaftet. Preuße n. Der König bat die National?»-sanimlung aufgelöset und eine Verfassung ohne Bera--thung der Depuiirieu gegeben. Wien. Am 7. Der. wurde I. Horvaib, Schmied-geselle aus Oldenburg, wegen Nlchtablu°fer»ng der Waffen und Munition standrechtlich erschossen. Urban und Leczinski wurden zu Festungsarbeiten rerurtheilt. Unter de» AusrüstungSgeg^nständen der Hecrcömacht gegen Ungarn, bemerkt man auch 260 Klafter lange eiserne Ketten, zur Besestigung der Pontons gegen das Treiben der Eisschollen. Manche Einfubrsprodueie als Eolonialwaaren, Glas, haben in Ungarn bireiis einen unerschwinglichen Preis erreicht. Für daS Armee Generalkommando hat Fürst Windischgratz den ZML. Gruber ernannt. Der Oberstkämmerer GrafDietrich-stein und der oberste Hofpostverwalter R. v. Otlen''eld, sind in den Ruhestanv getreten. W ü r z b u r g. Die in Würzburg versammelten Erzbischöfe und Bischöfe haben eine» Aufruf „Hir-tenworte an die Gläubigen ihrer Tiöeesen erlassen. Tie-ser Aufruf trägt einen durchweg erbauliche» Charakter; auszuharren im Glauben, der Wahrheit und dem Rechte treu zu bleiben, daS ist der in sehr edlen Worten ab-gefaßte Inhalt dieser Aufforderung, welcher auf trete-stantischer Seite wohl eine Nachahmung finden könnte. Im nächsten Sommer soll die eigentliche National'';'-node stattfinden. L e m b e r g. Täglich gehen neue Truppen nach Ungarn ab. Die Rckrutirung geschieht in Massen. Wir erfahren hier, daß viele verdächtige Personen um Krakau herum agiren, in der Absicht, einen Aufstand zu provoziren. Mochten sie davon abstehen, um Krakau nicht in den traurigen Zustand zu versetzen, in welchem wir leider schon seit einem Monat leben. C i l l i. (Eingesendet.) Auf die Thronbesteigung Sr. Majestät Franz Iosepb !. ArChlDVX FranCIsCVs Iosepli gV-bernator regensqVe noVVs Dono DatVs. Kremsier 10. Dee. S. Dr. Fischer ist zum Gouverneur von Oberösterreich ernannt worden. Schnellpressendruck nnd Verlag von I. B. Ieretin. ^Ktttelltgenzblatt zur Czllter ^jeltuna. Anzeigen jeder ?lrt werden gegk» Entrichtung der JnsertionSgebübr für die gesraltkne «cerozeiknmit 3 fr für mmaUBt/ 4 kr. für Zweimalige und 5 kr. für dreimalige Einschaltung im hiesig» Verlags ZeitungS Eomptoir des I. B. Je retin angenommen. ^ro. *18. Dinstag den 12. Deeember 1848. Ankündigung. FrlusxUai tcii vom (■ilik>linüii»«clicii z u III neuen Jahre » 20 fr. C. M. sind an nachsteh-cndcu Orten zu haben: In der Stadtpsarrkaplanen, „ „ Stadt 'Apotheke, „ „ Bnchhandlung des Herr» I. B. Ieretin, und im Kaffehause deS Herrn Gilli. Die Nahmen der P. T. Abnehmer werden in der Beilage zur Cillier Zeitunq gedruckt erscheinen und der Erlös für die NeujabrS Billeten wird am 5. Jänner k. I. uuter die Armen vertheilt. Armen Untersnivnngs Verein Cilli am l. December 18-18. Ankündigung. Auf Kost und Quartier werden 4 ledige männliche Personen genommen. Anzufragen beim goldenen Satl in der Gratzervorstadt H. Nr. 10 nnd zwar beim Pachter de6 abgelegenen Hauses. Warnung. Der Gefertigte ersucht hiermit Jedermann, ans seinen Namen Niemanden etwas borgen zn wollen, indem er in solchen Fällen nie als Zabler sich herbeilassen werde. Franz Faßl. Bei .1. 11. .Ieretin, Buch- Kunst und Musikalienhändler in Eilli ist zu haben: Nationalkalender, größerer nnd kleinerer Gattung, steif gebunden und broschirt. Taschenkalender, in Saffian geb. mit und ohne Spiegel. Große ordinäre Wandkalender, iMattkaleiibcr, seine Kalender mit Schuber und Genealogie, ohne Spiegel; ferner ordinäre Mandelkalender, sowohl Deutsche als 5lovcl,isct,e?e. Der italienische Sprachmeister im Hnus und auf dcr Reise. oder: die italienische Sprache in einer gedrängten für das praktische Leben und den schnelle» Ueberblick zweckmäßigen Darstellung. Bon Gio. V. Mini und Dr. AZ. Becker. Preis 40 kr. C. M. 0 i c sociale Freiheit im Richte dcr lU-linion; oder: Gedanken eines kathol. Priesters zur Feier deS Gnadenactes Sr. k. k. Majestät am 15. März 1848. Preis C kr. ß. M. Folge mir nack,! oder: das Verlorne und wiedergefundene Kreuzchen. Eine Erzählung für Kinder. M i l einem T i t c l k u p f e r. Dritte Auflage. Preis 5 kr. EM. Di'ö Slawe« im ^ Kaiserthume Oesterreich. Von Albrecht Tebeldi. Preis 30 kr. E. M. Sieben' ° W eissaguugen der Ludmila (?buicl, Nonne im Kloster zu St. FranciSci zu Prag, über die für Böhmen und das übrige Deutsch-land wichtigern, bis zum Abschlüsse dieses Jahrtausends sich ereignenden Weltbegeben-heiten; worunter der jüngsterfolgte, durch Mißdeutung des Orakels verunglückte Czechenaufstand. Preis 24 kr. 2. M. Sendschreiben an seine alten und jungen Brüder über den , Begriff der wahren Fret-heit und eines gesunden StaatSorganiSmuS für das deutsche Vaterland. Von Dr. I. Ennemoser. Preis 10 kr. (5. M. Tirol und die Tiroler, wie sie waren und wie sie sind. An ihre Freunde nnd Feinde. Preis 10 kr. E. M. Die jetzigen Bauernunruhen und die Stimme LutberS in den Wirren unsere Zeit. Preis 12 kr. S. M. Wunderbare und merkwürdige Prophezeiungen der Somnambüle Maria Stiefel aus Eiernberg, über die Zukunft der Jahre bis 1856. Zweite Auflage Preis 3 kr. CM. Geheimnisse und Winke für Braumeister und Brauhcrrn, so wie auch für Gastgeber nnd Schankwirthe, zur gewinnreichen Betreibung ihres Geschäftes. Von Heinrich von Gerstenberg. Preis 15 kr. EM. D.pr«ssettvrulk u»S Verlag von ). V Ieretiu