für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. X3l rorloireier 3u!cndu„» na„,iäbr!g », balbiäbria 4 N. E.M., und wird balbiäbria uorau«'. bell. Alle l. k. I>»stän,!cr ncdmen Pränumerul!»» an. In Laibach pränumerirl man bei»! Nerleaer am siaan, Nr. >yu, im erste» Stocte. Der blaße Man». D> e Wange blaß, das Auge hobl, Ihr kennt den bleichen Wand'rei wohl! Er geht durch's Leben fest und grad'» Mit ernste,» Willen, ernster That, Und ist sein Angesicht auch bleich — Sein Innres birgt ein Himmelreich, Ein Paradies »oll Nlülcndufl, Voll klarer, frischer, milder Luft, Ein Himmelreich «oll Morgenstrohl» Voll Blumen ohne Maß und Zahl, Voll Rosenschmelz und Silberklang, Voll Lenz und Liebe und Gesang. Doch ach, der Lenz will nicht zu Tag , Die Liebe, war nach heut'gem Schlag, Die Blüten trieben keine Frucht, Die Rose starb »n Nordes Wucht, Und Nichts ist blieben als das Lied Und als das hoffende Gemüth. Und Hoffnung stimmt der Leier Gold» Und Hoffnung ist ihr ganzer Sold, Und Hoffnung tont sie mild und frei. Mi t süße,» Lispeln Todesschrci, Und schließt das Grab de» müden Lauf, I m Jenseits steht sie wieder auf! Mi t solchen. Hoffen geht er sacht, 2b Tag es sei, ob Mitternacht, Er lächelt in das Treiben kühn < Und ob es blüht, ob stürmt um ihn« Cr preßt die Leier in dem Arm, Und singet Hoffnung, singt sie warm. Wie wild die Zeit auch tobt und schwillt, 2b Wahnwitz alle Herzen füllt. Er geht mit immer klarem Blick, Und schaut nicht vorwärts, nicht zurück. Er fühlte manchen herben Streich, Und ward darob so geisterbleich. Er sah der Menschheit Recht «erkannt, Sah die Vernunft hinweggebannt» Er sah, wie frecher Uebermuth Um Nichts vergeudet Ehr' und Blut» Er sah geopfert Völkerwohl — Da ward sein Auge trüb und hohl. Da faßt' ihn namenloser Gram, Die Thrän' ihm in die Wimpern kam» Die Thrän' um Gott und Licht und Recht, Um seiner Brüder arm' Geschlecht, Um seiner Leier gold'ncs Spiel, Um seines Daseins Werth und Ziel! Die Wange blaß, das Auge hohl, Ihr kennt den bleichen Wand'rcr wohl. Ein Sänger ist es, fest und grad'. Von ernstem Willen, ernster Thal; Es deckt sein Anllitz — geisterbleich — Ei» früh verlor'ncs Himmelreich. Emanuel Straube, Ali's Vraut. Nach dem Englischen des Thomas Moor,. (Beschluß.) Endlich war es der fortwährenden Stille und einigen ermunternden Worten ihrer Begleiterin gelungen, ihren Schauder in Etwas zu beschwichtigen—sie erhob den Blick und überschaute die Scene um sich, die sie in tröstung­reichster Ruhe umgab. Eben erhob sich der Mond, und sein Schein, vermischt mit jenem der Lampen, welche däm­mernd von dem Gitter, das die Gräber umgab, herabhin­gen, umwob sie eben mit jenem matten Zwielicht, in wel­chem ihren Schlummer, diesen Mittelzustand zwischen dem Leben der Zeit und jenem der Ewigkeit, die Verstorbenen abhalten mögen. Obgleich noch immer zitternd an allen Gliedern, begann denn doch schon ein gewißes Gefühl der Geborgenheit aus dieser Grabesstille ringsum beruhigend in den Busen der Jungfrau überzugehen — plötzlich aber erstarrte vor Entsetzen ihr Blick, und schaudernd taumelte sie an die Pforte zurück. Als sie nämlich eben auf eines der größeren Grabmä'ler hinsah, erblickte sie in seinem Schatten Etwas, das sich regte, wie lebendig, und wie sie genauer schaut, entdeckt sie eine gewappnete Gestalt. Eine Secunde oder zwei stand er im Mondlicht — jetzt in raschen Schritten nähert er sich ihr. I n furchtbarster Seelenangst ergriff sie krampfhaft den Arm ihrer Beglei­terin, und sank, indem sie einen schwachen, erstickten Schrei ausstieß, bewußtlos zu Boden. Während in dem Garten der Grabmäler dieser quäl­ RNH «olle Auftritt vor sich ging, hatte in jedem andern Theile von Isvahan Freude und Jubel die höchste Hohe erreicht, und nicht früher konnte der Schlaf einen willigen Unter­than finden, als bis die Sonne die lustigen Wimpel der Barken des Zendehrud beschien. Auch begab sich Alles in der Ueberzeugung auseinander, daß die Lustbarkeiten des bevorstehenden Abends mit noch mehr Glanz und Herrlich­keit würden begangen werden, da der große Al i selbst, der dreimal gesegnete doppelte Schwiegersohn, mit seiner jungen Braut zur Verschönerung des Festes in Person sich einfinden werde. Zu einer schicklichen Stunde des nächstens Morgens versäumten der Großmollah und seine ehrwürdigen Brüder ihrerseits nicht, an der Silberpforte des Gartens der Grab' mäler harrend zu erscheinen. Sie fanden Alles verschlos­sen und ruhig, wie sie es die Nacht zuvor verlassen har­ten — weder der Befehlshaber der Gläubigen noch seine Braut gaben ein Zeichen, daß sie erwacht seien. Stun­de auf Stunde harrten diese frommen Männer an der Pforte, den Polster mit der geweihten Kamehlhaut ehr­furchtooll emporhaltend; allein der Beherrscher der Gläu­bigen wollte bis nun eben so wenig zum Vorschein kom­men als seine Br^ut. Während dieser ganzen Zeit flo­gen Eilboten auf den flüchtigsten Araberrenner» von zehn zu zehn Minuten in den Palast des Schach, um seine Verhaltunczbeft'hle einzuholen. I n solch verwirrendem Zustande der Erwartung ver­strich der Tag; alle Geschäfte der Kirche und des Staa­tes hielten völligen Stillstand; die milchweiße Stute schlug mit ihren Hufen die Luft; die Falkeniere mit ihren Trom­meln standen bereit; gan^ Ispahun war auf den Beinen, um den erlauchten Fremden zu schauen. Endlich gegen Abend ließ der Schach eine Rathssitzung abhalten, in welcher, nachdem die Gelehrtesten seiner Räthe ihre Mei­ nungen abgegeben hatten, einstimmig durch den Schach selbst beschlossen wurde: daß, unbeschadet aller frommen Ehr­furcht, der Großmollah zu beordern sei, dem Helden in seiner Zurückgezogenheit aufzuwarten, und ihn einzuladen, den Schimmer seines Helmbusches über die darnach schmach­tenden Augen seiner Getreuen ausgießen zu wollen. I n Folge dieses Veschlußes, einige Minuten nach Sonnenuntergang, eben als die Stimmen von den Mina­recS eine nach der andern hinzusterben begannen, begab sich dieser Grcßfunccionär der Kirche auf seine wichtige Sendung, nicht wenig geschmeichelt dadurch, daß der glück­liche Erfolg seiner Vorhersagungen und Tertvarianten nun durch die Übertragung einer solchen Mission von nicht ge­ringerer Verantwortlichkeit als Auszeichnung belohnt wer­den sollte. Mi t einigen wenigen der ausgezeichnetsten Ge-­setzgelehrren in seiner Begleitung begab er sich in gebüh­rendem Pomp nach dem Garten der Grabmäler, und sie öffneten die hohe Pforte nicht ohne bange Erwartung, bei ihrem Eintritte durch die vielbesungenen Augen des Aus­spenders des Lichtes und der Gnaden geblendet zu werden. Zu ihrem Erstaunen jedoch fanden sie Alles still und ein­sam — die Grabmäler, die Betcapellen, die Lager vo« süßschwellenden Duftkräutern — Alles stumm und regung­los, als ob an dieser Stelle unbekannt wate, was Leben heißt. Vergebens blieben sie stehen, um aufzuhorchen — wohl wissend, daß auch das leiseste Gelispel seiner Stimme, die schon die Nerven Einiger aus ihrer Brüderschaft er­schüttert hatte, ihnen vernehmlich sein würde. Aber kein Laut ließ sich hören; selbst die Tauben in ihren hohen Nestern schienen athemlos zu sein, und Nichts war zu ver­nehmen, als das dumpfe Getöse der fernen Stadt, die über die Zögerung des erwarteten Gastes bereits in ein Murren auszubrechen begann. «Wunderbar!« murmelte der Großmollah für sich, in-« dem er ängstlich unter den Cypressenbäumen umherging, und jeden Moment einer Spur des großen Unsichtbaren zu begegnen gedachte, irgend einem Zeichen, wie das der „flammenden Hand", die sich aus dunklen Blättern streckt. Aber kein solches Zeichen gab sich kund, und die einzige Spur von Leben, die sie in diesem Bezirke aufzufinden vermochten, war ein leichter Druck in eines der duftenden Basilicumbeete, nicht anders als ob eine luftige Peri auf seinen Blättern der Ruhe gepflogen hätte, dann ein ver­trocknetes Iasminblatt auf dem nahen Sandpfade, worauf noch einige schwachen Striche einer Zeichnung erkennbar waren, endlich ein Stück Papier, mit einigen unbedeuten­den Versen bekritzelt, deren Anfang lautete: «Mllami, schnell! dir Lenz ist nah'.« Von diesem Tage bis heute war nie mehr irgend Et­was zu hören in Betreff des Eidams des Propheten, sei­ner schönen Braut, oder der treuen Haluca. Der Schach, obgleich seiner Tochter beraubt, und um die geträumte Wonne gebracht, als Schwiegervater des Helden sich an seiner Seite zur Schau zu stellen, fühlte sich doch in Et­was beruhigt durch den Ausspruch eines großen Rathes der Mollah's, welcher dahin lautete: daß das Wunder von Ali's Wiederkehr uncer seiner Regierung in Erfüllung ge­gangen sei, und daß derselbe, wie er bei seinem ersten Verschwinden von der Erde von seinem Lieblingskamehle sich begleiten lassen, bei dieser neuerlichen Gelegenheit die Tochter des Schach und ihre treue Dienerin mit sich em­por genommen habe. Unter den Zweistern indessen kam eine Erzählung in Gang, die sich als die wahre Darstellung dieses Ereignis­ses ausgab, und welcher zu Folge der vorgebliche Al i nie­mand Anderer war, als der Prinzessin Vetter, der junge Kaled , der, wie es bekannt war, kürzlich aus dem Kriege am kaspischen Meere zurückgekehrt, die Erwartung von Ali's Wiederkunft für sich zu benützen verstanden haben soll, um sich in den Besitz eines Schatzes zu setzen, wel­chen Natur und Himmel für ihn bestimmt haben schienen. Es hieß sogar weiter: der Zufluchtsort der jungen Flücht­linge wäre bekannt, und sie lebten in glückseliger Abge­schiedenheit in «iner kleinen, feenhaften Behausung, von ihnen errichtet an den Ufern des blauen SeeS von Schehi, und ausgeführt nach dem Muster des königlichen Som­ merpalastes zwischen den Bergen. R«53 Heraldische Epistel«. Von No minalis. (Fortsetzung.) Aber sie konnten ja doch auch eine Nachahmung der al­ten römischen Legionsadler sein, zumal als in dem heutigen Oesterreich unter der Enns, einst zu Noricum und Oberpano­nien gehörig, fort und fort römische Legionen ihr Stand­quartier hatcen, wie die Alterthümer Wien's, Carnunc's u.a.m. zu Genüge darchun. Darum ist sich in der That zu ver­wundern, warum die gelehrten Historiker (Lazius und einige Andere ausgenommen) bei der Erklärung der k. k. österreichischen Länder-Wappen so wenig Rücksicht genom­men auf die Xutiiill <ü^uit«tum lmperii Orient,!« et Oooideu­t>5, abgedruckt i» 6>-!>vii 1'l>ß«llii!-, »utiizuitütiim I. VlI. und commentirc durch ^. u. u. <3u!,!u pnnüiruii? — Diese ><,. ttti!» ist nämlich eine Art Statistik oder besser Staacssche­maiismus des orientalischen und occidentalischen Römer­reichs, angefangen unter Kaiser Augustus und fortgesetzt, geändert und vervollständigt unter nachfolgenden Impera­toren, ein treues Bild der römischen Reichs- und Länder-Verwaltung. Nach i'nuriroii'«! Dafürhalten dürfte dieses überaus wichtige Actenstück der römischen Geschichte zwischen den Jahren 449 und 433, unter Theodosius dem Jün­geren, ausgefertigt worden sein, also zu einer Zeit, da die Hunnen zwar das m^rioum verwüsteten, (darum fehlt da­r,n der Vicarius des Illyricums), Aquileja und Concordia aber noch nicht zerstört waren. *) Wiewohl nun zwar nicht geläugnet werden kann, daß unsere kriegerischen Vorfahren, die Celten, Deutschen, Slo­venen und Magyaren, bei ihrem ersten Zusammentreffen mit civilisirten Nationen auf ihren Schilden gewisse Far­ben und Zeichen zur Schau getragen, dadurch sie sich als zu einer und derselben Nation gehörend bekannten, oder ihres Geschlechtes Vorzüge und ihren individuellen Kriegs­ruhm ersichtlich machten, so ist doch auch nicht in Abrede zu stellen, daß sich das altösterreichische Wappenwesen wie das deutsche am Rheine zum Theile nach den Insignien der verschiedenen römischen Legionen und Heeresabtheilun­gen gemodelt habe, oder daß, wie schon Doctor Lazius meinte, daß deutsche und romische Wappenwesen allmäh­lig in einander geflossen sei, dergestalt, daß einzelne In ­signien der römischen Fußvölker und Reiterhaufen, so wie sie in obiger Xotitill äi^nitülum imnei-i! Orient!« et dcoi» äeuti« vorkommen, jedenfalls der altösterreichischen Heral­dik zum Muster gedient haben möchten. Folgende Bemer­kungen dürften diese Behauptung unterstützen. ')E,n Exemplar d,eser ^°t'l>« , ziemlich fehlerhaft und lückenhaft, soll von de», öuldenser Mönche Marianus Scotus , abgeschrieben, im nordlichen Britannien um das Jahr l?no ausgefunden und in Druck gelegt worden sein. Em zweites Exemplar besaßen die Maffei zu Rom. bei denen esPierms Valeria » gelesen. Dieses letztere hatte der Vi« ichof Peter Donatus , welcher im Namen Papst Eugen IV. den: basler Kirchenrathe vorsaß, in, Jahre >45t> aus eine», uralten Codex der spelerer Bibliothek hervorgezogen. Es ist von jenem des Marianus Ncoru s in etwas verschieden. Fulvius Ursinu « nahm davon eine Abschrift. Eine zweite Abschrift besaß Friedrich «on Modrush , der Gesandte des Kaisers zu 9i°m. Dies führt auf die Vermutbuna, daß der Weißlhunig, Kaiser Friedrich IV. mit dieser «otiti« ebenfall« wohl bekannt gewesen, und so ließe sich der heraldische Tact erklären, womit dieser Fuist einzelnen Ländern und Städten die Wappen ne­be ffert. " t. Die Form der italienischen wie der deutschen Schilde nähert sich augenscheinlich den runden Parmen der Römer, denn die italienischen Schilde sind oval, die deutschen durch Seitenausschnitte einigermaßen aus- und zugerundet. 2. Der einfache Adler der römischen Haus- oder Pa­last-Truppen, als der I^ezi« pnintiull Nrieutig, genannt ^0­vlni.ini juniure« und Nerouiinni, juniore? im westlichen ll . I)!i5 l'alilUu!» Oeeilienti.«,, genannt/ovinmni seniores, Und der blaue Adler im rothen Felde bei der zweiten l,ul>i<, l>»w. tini» Ocniiwut!» genannt Uei-oillwni, »eniures, alle diese ein­fachen Adler in der Stellung derAporheose erscheinen nach der Wiedererweckung des weströmischen Reiches als älteste Reichs- und Kaiser-Insignie der römisch-deutschen Herrscher, und selbst der Doppelaar oder der zweiköpfige Adler der­selben in späterer Zeit scheint nur eine, auf das ehemalige ost- und weströmische Reich anspielende heraldische Verbin­dung oder Zusammenfügung zweier alcrömischcr Adler zu sein, so wie sie sich in obiger XoMi-», und zwar auf dem Schilde der ä»x>l!!> »»«laUna genannt 8.>«itt!,rii juniore, «nüienui (ihr Standquartier war das Ili^i-ieum) einander zugekehrt im blauen Felde, den Erdball regierend, wieder finden. Z. Die Schildfarben, Tincturen, dürften in der deut­schen und österreichischen Heraldik größtentheils dieselbe Bedeutung haben, die sie bei den Römern hatten. Gold und Purpur künden den Fürsten; Silber, Weiß, bedeuten die Unbescholtenheit des Charakters, ein reines, redliches Gemüth; Gelb — Glück und Wohlfahrt, Grün — die Blü­the des Reiches, auch Iugeudkraft, Blau — die Klarheit, Gerechtigkeit, den guten Ruf, Schwarz-die ernste Weis­heit und Festigkeit, Braun (Eisenfarbe) — die Abhärtung, und Roth, euinr punireu«, die Ehre, Großmuth, Tapferkeit, auch die Glut der Liebe und Ergebenheit. 4. Dasselbe möchte auch von den heraldischen Thie­ren, von Adlern, Löwen, Stieren, Schlangen und s. w. gelten. Demnach würde, weil Theile des alten Nömerreiches, namentlich Ost- und West-Illyricums, im Verlaufe der Jahrhunderte an das österreichische deutsche Herrscherhaus gekommen sind, der österreichische schwarze Doppelaar auf goldenem, deutschem Rückenschilde den Aufschwung und die Richtung bildlich nachweisen, welche die österreichische Staats­weisheit genommen, so wie die Sicherheit und Festigkeit, womit sie sich im goldenen Sonnenglanze der Wahrheit, als der ihr eigenthümlichen Atmosphäre, in deutscher Art und Weise zu erheben gewohnt ist. Denn des Goldes Farbe, jener der Sonne, des Topas und des Löwen entsprechend, hatte bei den Alten die Bedeutung der inneren Kraft und ewigen Jugend, so wie die schwarze Farbe die ernste Weis­heit und Festigkeit bezeichnete. Der Adler aber, der König der Lüfte, der Vogel des blitzeschleudernden Zeus, war zu allen Zeiten das Symbol der Herrschaft, der Majestät. t«4 Diesen Sinn hatte der sich aufschwingende (apothcosirte) Adler von natürlicher Farbe im gelben Felde mit dem gol­denen Nabel auf der Brust, so wie ihn die ^«vlmnni ^u. uiors» führten; diesen Sinn ferner der gelbe Adler auf gelbem Blocke oder Stabe ruhend.*) So wie aber der Sonnenglanz allüberall als Sinn­bild unverfälschter Wahrheit gegolten, so ist auch das Gold, als das kostbarste Metall, für wahre Herrlichkeit und hohen inner« Werch das entsprechendste Zeichen ge­wesen. Darum sind die geöffneten Schnäbel des österrei­schen Doppelaars von Gold, die Zungen aber von der natürlichen rothen Farbe; denn Wahrheit, Gewicht und hoher Werth, sind der Inhalt, Natürlichkeit der höchste Schmuck des Kaiserwortes. — (Beschluß folgt.) Neues. (Die Glasfabrication in Böhmen), durch Waldreichthum und geognostische Gestaltung des Landes mehr, als in irgend einem andern begünstigt, übettrissr die englische um mehr als ein Drittel, die französische Produc­tion um mehr als die Hälfte. Von den 75 Glashütten, wovon mehre zu den großartigsten Fabrikanstalten gehören, und welche mehr als 3500 Familien Verdienst gewähren, erzeugen 13 selbst raffinirtes Hohl- und Tafelglas, 14 blos rohes Hohl- und 11 blos Tafelglas; 22 beschäftigen sich nur mit dem Raffiniren (Schleifen, Schneiden, Poliren u. s. w.) von gekauften oder bestellten Hüttenproducten. Jährlich werden über 23,000 Centner Glas—meist verfei­nerte, durch Schnitt, Schliff, Vergoldung oder Färbung im Werthe erhöhte Glaswaaren — in's Ausland verführt. Das Minimum des Gesammtwerthes der Glasproduction kann jährlich zu 6 Millionen Gulden angenommen werden.— (Der Werth der Diamanten), welche die Kö­nigin Victoria dem Sultan Abdul Medschid als Geschenk übersendet hat, beläuft sich auf »00.000 Fran­ken. — Mannigfaltiges. Merkwürdige Gehör» und Gesichts-TauschunZen. (Beschluß.) It. Ein junger Mensch, der einst gegen seinen Vater auffuhr» hörte eine Stimme sogen: »Schweig!« und d» er fortfuhr zu reden, sah er über seinem Haupte einen Arm mit einem Schwerte ausgestreckt, bereit, ihn zu treffen. Er schwieg und die Erscheinung «erschwand. Wenn er aber seitdem den Mund zum Sprechen öffnet, so erscheint jener furchtbare Arm. Seit langer Zeit hat er sich zu einen» gänzlichen Stillschweigen verdammt. 12. Ein Tchiffscapitoin glaubt in dm Wolken die sonderbarsten Figuren zu sehen, durch welche Gott ihm die Zukunft offenbart. Er zeichnet sie oft im Augenblicke der Vision. 13. Ein Ofsscier ging in Paris über den Platz Louis XV., und sah die große Säule auf dem Platze Vandame nicht mehr, obgleich er aufmerk« sam darnach suchte. Sein Verstand verläßt ihn: er glaubt, Aufruhrer hat» len sie entfernt und bedrohten das Gouvernement. Er stellte sich daher auf die Brücke Loui s XVI . und Uerlheidigt sie gegen die vermeintlichen Em« pörer wie ein Verzweifelter. Später sah er seine Täuschung ein. ') Wer über das Symbol des Adlers vollständig unterrichtet sein will, lese diesen Artikel (Hyuilü) in 6. ?. Nene5tr«rii 8. I. rkiluLopKW imazinum, Hi»5to1o62mi et üeäiiui »pull 1all22<>lli<> — >V»e5. bergin« lü<>5 pl!«. 61Y - 675. 14. Ein Advocal wurde aus Eifersucht wahnsinnig, lehrte aber nach ei­nem Jahre geheilt zu seiner Familie zurück. Allein seine Eifersucht erncucrle sich, und er bekam wieder Visionen: er glaubte sich von mystischen, bösarti­gen Wesen verfolgt und bewaffnete sich daher mit einem Rossrmesscr. Einst war er mit seiner Frau im Keller, und glaubte, sie verwandle sich in ei» ncn höllischen Geist; er zog daher sein Messer und brachte sie um, dann verbarg er sich hinter ein Faß, um zu sehen, ob der Dämon nicht wieder unter einer andern Gestalt erscheine» würde. Nach einer halben Stunde tan, seine Schwägerin herein; kam» hat sie die Thüre geöffnet, so stürzt er auf sie, und opfert sie neben seiner Frau; hierauf legte er sich wieder in den Hinterhalt. Man halte aber Geschrei gehört, und er wurde ergriffen. Als er hörie, wen er ermordet hatte, wurde er wahnsinnig, glaubte sich zur Hölle verdammt und unsterblich, und fragt schon seit vier Jahre» Je» den, den er sieht, ob Gott ihn, Nichts über sein Loos gcoffenbail habe. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. 27. Juli »üüz starb Herzog Rudolph IV. von Oesterrcich plötzlich zu Mailand in seine», lü. Lehensjahre, nachdcm er in Wien den Na» des große» Stephansthurmes begonnen. »675 Todestag des berühmlen französischen Marschalls Türe nn e. »7Y5 Valenciennes geht durch Bombardement und Slurni n» den Prinzen Coburg und Herzog Vort über. l704 wurde der Terrorismus in Paris gestürzt. l»uy und am folgenden Tage wurde» in dem Treffen bei Tolavcro in Spanien die Franzosen von den Engländern unter Wellingto n geschlagen. lül» starb Anton Ricci, Weihbischof und Probst von Laibach, Bischof zu Drusen, Maltcser'Lrdcns-Comlhur zu Pulst in Kärnten — am Schlagfluße im Pfarrhofe zu Natlas in Lberkrain, wohin er sich wegen der Luftänderung begab. l«25 fiel in den Gebirgen Oberkrains Schnee. 182U brach in Paris eine Rebellion aus, in deren Folge der König KarlX . abdanken mußte, und Ludwig Philipp Herzog von Orlean s zum Throne gelangte. 28. Juli 1?4l wurde der Berliner Friede zwischen Preußen und Ocsterreich geschlos­sen, in Folge dessen Oesterreich den größten Theil von Schlesien und die Grafschaft Glotz an Preußen abtrat. l7Z4 wurde Franc. Max. Joseph Issdore Rolespierr e — Haupt der blutigen Revolution und Diktator des Terrorismus, Sohn eines ver­dorbenen Advocatcn, geb. zu Arras 175Y, und am y. Thermidor !7Z4 gestürzt — zu Paris in seinem 35. Lebensjahre guillotinirt. l?Zy wurde Montua von den Franzosen wieder den Oesterreichcrn unter Anführung des Fcldzeugmeisters Kra y nach einem fünftägigen schrecklichen Bombardement durch Capitulation übergeben. l»l5 wurde Eduard Adolph Casimir Johann Mortier , Herzog von Treviso, Marschall und Pair von Frankreich, Sohn eines Kauf­manns von Chatcau-Combresis, geb. !76» — durch das gegen König Ludwig Philipp bekannte Attentat(Fieschi's Höllenmaschine) zu Paris erschossen. 2y. Juli lül» wurde Erzherzog Karl Ferdinand, zweiter Sohn des Erzherzogs K a rl , geboren. so. Jul! I4lZ Stürmung des prager Rathhauses von den Husssten unter Leitung deren gewaltigen Anführers Johann Zizk o von Trocznow , der in «3 Schlachten und lon Gefechten Sieger gewesen sein soll. 1704 siegte der österreichische General Heister über die ungarischen In­surgenten bei Raab. Beilage. Mi t dem heutigen Blatte wird der Prospccl desMlmanachs für die österreichischen Curorce, »Hyge»« betitelt, ausgegeben, welcher nächstens im Verlage des C. W. Medau in Prag, Leitmeritz und Teplitz erscheinen wird. Dieses literarische Unternehmen geht aus von Herrn Eberhard Ä. Ionat , einem den Lesern auch aus unserem Blatte bekannten Schriftsteller. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.