Vereinigte Laibacher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freylag den i5. November 1816. I n n l a n d. L a i b a ch. 3)ie in unserm vorigeuBlatte versprochene Beschreibung der feycrlichen Introduktion unseres neuen Herrn Bischofs August. Franziskaner, die Cantorcs der > ownrche, die Bischöflichen Herrjckastsbeamten, das bischöfliche Kttnji die Sladtgeijilichen, di< Stadt-und Landkapläne, die Stadt- und tandpfarrer, die ^echante «nd Konsistorial-ratbe, der Bullenträgcr, das Hochwürdige Domkapitel, der Hochwürdigste gnädige Herr Ordinarius mit den affisiirenden Geistlichen, der Löbl Stadtmagistrat, und eine unzä-ligeMenge Stadt- und Landbewohner, die sich dem Zuge anschlössen. Bey der Ankunft in der Cathedralkirche, in welcher eine Compagnie von dem hier gar-uisonirenden Löbl. Regiments Wimpfen Spalier machte, wurden S. V. G. von dem Hochwürdigsten Herrn Herrn Domprobst und Bischof, Anton Ricci, empfangen, worauf von Letzterem das I o l»oum angestimmt wurde. Als sich. nun Seine Bischöfliche Gnaden auf den eigends bierwegen bereiteten Sitz niederließen, machte der Hochwürdigste Herr Domdcchant und Generalvikar Hockoessen allerhöchste Ernennung, und die päpstliche Be« stättignng znm Bischof von Laidach, dcm ge-sammten Klero , und dem versammelten Volke bekannt, worauf das k. k Erncnnungs-dekret und die päpstlichen Bullen, dem ganzen Inhalte nach, abgelesen wurden. Nachdem diei'es vorbey war, bielte der Hochwür« digste Herr Oomprobst und Bischof Nicci eine gebaltvolle und passende lateinische Anree de, welche Ee. B. G.in der nemllchen Sprache auf das rührendste erwiederte«, so daß selbe allen Anwesenden, wclche den Inhalt ? verstunden, TkcHi en erpreßten. r Nack diesem rorgang ging dssHochwür- t digste Domkapitel, die sämmtliche Geistlich- f licdkeit, ^ bis^öftiche Haus- und Wirth- « schaftsheamten, nebst der Dienerschaft, so wie die Supplcute zuüi Handkuß. Dcn Bc- ^ schluß dieser kirchlichen Fcyerlichkeit niachte d ein solennes Hochamt, welches Se. B. G. d Selbst hielten, und bey einer gut besetzten 3 Musik, unter der Leitnng des so geschickten t als verdienstvollen Chordirecktors, Herrn l Höller, abgesungen wurde, und ,vo nach l dessen Beendigung der Zug obbcschriebener? i massen sich in die bischöftlche Residenz begab, i So wie diese gelstlichen Verrichtungen zu Ende waren, begann die Temporalitäts-Installation im Vischofhofe selbst von Seite der hiezu als landesfürstliche Kommissaren abgeordnctcil zwey Herren Gnbcrnial - Ra- ^ tbc, und eine'? Gnbernial-Sekretars, wel- ^ che zu diesem Ende um <2 Ubr Mittagsaus , dem tücsigen Gnbcrntalgcdande iuGallaun- ! ter Paradicrung des hiesigen Vürgerkorps > in den Vischof.)of auffubrcll; und nachdem > sie von den Vca,nte>l, und der Dienerschaft ' des neuen Herrn Bischofes am Wagenschlage , empfangen wurden, sich unter Voraustret-tnug derselben, indeil zu dieser Fcyerlichkeit bestimmten Saal begaben, woselbst die sey-erliche Einsetzung des Herrn Bischofs in die Temporalicll des Domstiftes La'lbach in Gegenwart der sämmtlichen Beamten, und Dc-pntirtcnderUnterthanendcrbischösiichenHerr-schaften, dann einer zahlreichen Versammlung der hiesigen Stadtbewohner von Seite dcs ersten landesfürstlichcn Kommissärs, mit einer anpassenden und kraftvollen Rede cröff« nct, und von dem neu installirten Herrn Bischof mit einer eben !o rührenden, als würdevollen Gegenrede beschlossen wurde, worauf fich der Zug in der nemlichen Ordnung wieder zurückbegab. Hierauf war grosse Tafel bey dem neuen Hcrru Bischof, a»l welcher uebst der Geistlichkeit, sämmtliche Zioil - unv Militär - Au-tbvritätcn, wie auck andere Stadtbewohner aus allen Ständen Theil nahmen, und wobey von Sr. bischöflichen Gnaden, auf die Gesundheit allerhöchst Sr Maj. unseres al-- lergnadigstcn Kaisers, und Sv» Majestät der Haiseriun, so wie der ganzen allerhöchsten Familie em herzliches Lebehoch gebrach^ und von aUen Anwesenden mit lautein ^<»? thusiasm begleitet, und mit einem Lebehoch für den Herrn Bischof selbst eben so herzlich erwiedert wurde. Noch tst zu bemerken, daß während dec Tafel die Capelle dcs hiesigen Bürgerkorps die schönste Harmonie-MnNaufführte, und daß Se. V. G., als ivahrer Tröster der 'Nothleidenden, nicht nur dem Stadtarmenvater eine beträchtliche Summe zur^Vertdei, lung an die hiesigen Haus.:nn.'n übergeben liessen, londern es wnrde auch dem bey dieser Funkzion dienstrknenden Militär Äcis und Fleisch verabreichet. Wien. In Folge Nachrichten aus Wien sind des Kaisers Majestät am Morge,, dcs 8. d. M zum Empfange Ihrer MaMa't der Kaiseri», welche am 5. um 10 Uhr Früh München ver-lasscn hat, und^von F. I.M.M. dem König und der Königinn bis Haag begleitet wurden, nach St. Polten abgereiset, Tags vorber, als am 7. d ist bereits der reglc-rende Fürst Joseph Schwarzcnberg, der am nemlichen Tag um 1 Uhr des Nachts von München abgegangen in Wien eingetroffen, slnck heißt es, der Wlcnerhof habe den F« M., Fürsten v. Wrcde, einladen lassen, sich zu d?r Vermählung oder zu heu Festen welche künftigen Fasching dcyGelegenbeitder Anwesenheit der Eltern der neuen Kaiserinn veranstaltet werden, zu Wien einznsil^en. Von Wien wird gemeldet, daß Se. Mai. dem wirl. Hofratt), Joseph von Fustel, zum infulirten Probsten zu Ardagger tarsrey cr-uan,t haben. Eine biesi^e Frau kaufte unlängst einem Tischlergesellcn, welcher in ihrer Wommng mit Politiren von Gerätschaften beschäftiget w^r, / bis 5 Loth Scheidewass^r ab, und trank selbes in der Meinung, daß ihr dieses Mittel ein Erbrechen verursachen wür-de, und sie sich dadurch der Galle entledigen könne. Der Genuß dieses Scheidcwas-sers verursachte ihr aber die Heftigsien Schmerzen lm Schlunde und Magen, und sie st«rb om 2ft. ungeachtet aller ärztlichen Hülst. <Äie war ^4 Ianr alt, und Muster von ä unversorgten Kindern. Vom 2.3. October. l Vor ewigen Tagen wurden die größten ^ bisher zur bevorstehenden Verbindung an- ^ geordneten Feste wieder abgesagt. Die , durchlauchtigste Braut, he,ht es, habe den Blick einer Landesmntter auf dle Noth ge- ^ «orfen. die jetzt in so vielen Gegenden Deutsch- ^ lands und des Auslandes unter dem gemet- , nen Volke herrschet,, und babe es ^ch von Sr. Maj., dem Kaiser, eigens ausgebeteni die zn jenem Feste bestimmten Summen zn-rücknchalten, und ausschwtzllch zur Untcr-siül;ung Dürftiger zu verweben D«,er schöne Entschluß braucht nur erzahlt zu : werden, um den Mund aller Guten zu Ge- ^ genswüuschen zu öffnen. (K. Z.) Ungarn. Den Haupttreffer mit »00,000 Gulden, in der erfolgten ersten Ziehung der Hlubo-scher und 'Pitsckincr Lotterie, hat "" ge« borner Ungar, Herr Petcnbofer, Sohn des Wirths gleichen Nahmens ,n (,onv<., vey Raab gewonnen. (P. 3«) Ausland. Deutscht an d. Am 23 Oktober b«t der Herzog von Sach"n Hiwbnrghausen durch dm Landes regierungs-Präsidenten und gehcnuen ^aty von Baumbach, beym König von Wu^ temberg um d,e Hand der Prinzessinn Ama. lie, Tochter des Herzogs Loms v. Nur m-berg und Nichre Sr. Majestät fur sc neu Erbprinzen die Anwerbung macl^n la^en. Sch " ei tz. In GrcmbÜnd cn wurde ein Var, falb Von Far'o und unqcwöbnllchcr Größe, durch den Scknee uack der Mp Vlco,oprano m Bergel hcrabgetncben , und nachdem er^ ewe Kuh zerrißen, cm 5 Scpt. von den ^ager» ausgespürt; als der Schuß elnes Zungen Jägers itw im Nucken verwundete, zog er sich brüllend zurück, wendete sich aber bald beheuv gegen den ihm «tt ttnem Gewehr nachsetzenden Hirten , zersetzte diesen mit den Klauen an Gesicht uud Körper und twarf ihn eiumal um das andere in die Höhe und zur Erde. Auf das Jammergeschrei eilte der junge Jäger kühn nnd nahe herbei, brachte noch einen Schuh am Kopfe des Baren an, allein das schnelle Thier pakte auch ihn? ergriff aber, von der dritten Kugel getrof, fen , die Flucht und erlag endlich den Schüssen mel)r^i? Durch die Corvette Tecmagent, welche r ausWadras, über St. Helena, m England eingelaufen w^r, 5attemai Nachrichten ron dieser In cl di,i z:nu 3» August e» halten. Bonapal^' ?st znweUen sc^rmürri ch ü'd selten aufgeräumt. Das auo Ci^landlurihn angekon'mcne Haus, sawn^ Einrichtung, v'.cchtr' ibm große Freude; es nird aber onch nicht lange dauern. In dcr lctzten Zeit b.'sch^fng^e cr sich sebr nüt einer Eismaschine. Mit dcm Gouverneur dcr Insel, Eir Hudson Lowc, ist cr sc!-r qe^p^ritt, und die Comwifsare der verbündeten Mäcbte haben ihn roch nicht gesehen; als ^cirttcullers wiU er fie wobl en'pfangcn; abcrin ikrcr offiziellen Eigenschaft wlll er nichts von ihnen hören noch sehen. Dagegen hat der franzöfn'che Komissar, Hr. v Montchenu, welchen Bonaparte, dcr an karpulcnz sehr zunimmt, znm Essen einladen ließ, die Einladung nicht angenommen. Ein Offizier, welcher den Angriff auf Algier mitmachte, erzäblt, daß der Feind sich allerley Waffen bedient habe. Seine Kanonen waren mit Glasscherben, Nägeln und andern Dillgen geladen, welche große Verheerungen auf den englischen Schiffen anrichteten. Die Algierer battcn ioni Kanonen von verschiedenen Calibcrn aufgefahren; dagegen die brittische Escadre, ohne die holländischen Fregatten mitzuzählen, nur 702 Kanonen führt. Die Anzahl der im Kampfe gelobteren Ianitscharen betragt 6000, die ^er Araber 5 bis 6000, die umgekommenen Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. Eine Bombe von den Englischen Vombar-diergaliotten fiel in ein Haus, worin sich 9 Kinder befanden, die leider aUe getödtet »vurden. Vier und zwanzig Stunden, bevor der Dey den Tractat unterschrieb, batte er seinen Offizieren erklärt, daß cr die Engländer in weniger als einer Halden Stunde nach ihrem Erscheinen vor Algier zurückgejagt haben würde. Am 1,. wurde zu Vrighton, auf dem Backetboot Thamcs, eine in England, ver- fertlgts D'lliqene?, nebst einem englische» Kutscher vo^> rier Pferden, nach Frankreich einge''chisst. Sie ist von sebr bcquemer Bauart, und soll zwischen DisMe und Ronen gebraucht werdeu. Dem Hernehmen nach soll eine Compagnie das Privilegium erhalten haben, 200 solcher Wagen in Frankreich einzuführen. (G. Z.) Die unselige Wettsucht der Britten hat abcrmahls einem Menschen das Leben gekostet. Ein gemeiner Dragoner wettete, daß in einem gewissen, se5r kurzen Zeitraum fünf u»d zwanzig Gläser Kornbranntwem trinken wolle. Es gelang ihm auch; man trug ihn im Zustande völliger Trunkenheit a«f ein Bette, und in einigen Stunden war er todt. Als der Dey vor dem letzten Angriff aus Algicr die Verbaftunq des englischen Konsuls besohlen hatte, bat dieser,