Freytag den 3. Novembe» 1626. Verse aus Lutold's Papieren 6. Sehnsucht. ^n Freündttalmen ruht sich's wohl, Doch sel'ger macht die Liebe; D'rum I»t zwar mit oss-nem Vlick Der Ir«und d»m Freund entgegen, Doch wltgt'« nicht auf der lttb< Glück, D«3 Schmerze« furchtbar Regen- Erblassen seh' ich immfr mehr Den Friedentglanz der Stern«, Wie «w'ze Nacht isi's um wich her, Welz tch dich, Li»b«! ftrn?. O kehr», heißersehnt, n«ch heut' Zurück, Geliebt«, Traut«! Sonst »«chst d«, T«g zur EwiMt, Da dich mein Äug' nicht schaute. Im n«u»n Tagt«lvechfmd in einer Stunde darauf Sl»l!drecht über si« hielr. Man tonnte sie nicht des Maiobillni aütlagen, denn dazu f,hlt«n Beweise; allein «llerdings als Übertreter des Gebothes: nicht aus dem Lager zu gehen. Ihre Entschuldigungen gat-ten nichts ; denn das Gesetz, das si« üb,nreten hatten, war mit Blut geschrieben, und mußte es um bi« Er» Haltung Aller wohl seyn. — Beyb« wurd«n zum Slvan» ge verurthnlt, und der kommend« Tag fül di« zchreck» licht Erecution des Urtheils bestimmt. Der Morgen tam. Man machte bereits Anstalten lu ihrer Hinrichtung, als der commandirende Gene« r«I, um doch einen von ihnen zu erhalten, den Be< fehl dahin abänd«rt«, daß man sie mit einander sollte losen lassen. Belamnlich werden bey Lager.,oder Mili» tärstrafen d«r Engländer, wo bas Los entscheiden soll, di« Verurtheilten an eine Trommel geführt, um dar» auf zu würfeln. Mehr oder Weniger entscheidet über L«b«n und Tod. Hier waren di« meisten Augen die Todessentenz. Man führte die beyden Unglücklichen zur fatalen Trommel; in «iner E»tfelnung von wenigen hundert Schritten war bereit« der Pfahl eingerammt, und mochte die obnedieß fürchterlich, Scene noch grab licher. Einige Officiele, der Feldpredlger u^id dei Nach' lichter standen in schweigen»«?, ernster Ctwartung auf dem Platze. Man gab »em Einen der Verurtheillen die zwey Würfel ; er „griff sie mit Tob,«angst und warf mit zkKlnben Hän»,n. ss sielen zwey Sechsen. Sobald der Unglückliche fie erblickte, rang ,l v,ljwei. fel„d dit Hanbt »nd ga^ sich verlor,n. Allein wie Zloh war nicht selne Freude, a>< sein Cammerab auch zwey Sechsen warf! — Die eemmandirten Ossiciel« w«ren nicht wenig ü^erdiesen sondelballN Fall >ete.'ft,N, und staun, ten nnander schweigend an; sie'veien unschlüssig, wa« si» thun sollten; alitin ihr, B»f»hl» waren n. s»llt«. M^I ' War je zuver di« Erwartung d«r Zuschauer, g«» spannt, so war es gewiß dieses Mahl. Die Beyden warfen wieder, und Beyde hatten zwey Vieren! „Hier ha» Gott die Hand im Spiele!" riefen all» Umstehende.». Dat ist zum.Erstaunen!" riefen di« Ossiciere. Vytl^ von dem Wunderbaren dieser Begebenheit, brachten si« d«m noch versammelten Kriegsrath« die Nachricht v«n diesem unerhoilen Spiele des Schicksal«. Die Vecwun, derui'g der Versammelten war nicht gering; sie zerbra, chen sich die Köpfe über das Sonderbare in dieser Ge,-chichl«, und beschlossen, die ganze E^ct,u»n ,lüs z«s Ankunft des Ch,fs zu v,rscht',ben,, weil bych so etwas Seltsames bey dem ganzen Versaufe im Spiele sey, ba» sie sich nicht g«l,au»en, auf bloße Rechnung des Zufall« zu schreib,n. Der Prinz von Vaudemont ließ sich den sonderbaren Fall erzählen, undbiebeydenEng« länder vol sich rufen. Man war sehr begierig, wi« e« bestimmen würbe, und hing voll Crwarcung an dem Manne, der eine der sonderbarsten Sachen von der Welt entscheiden sollte. Die beyden Engländer mußlen ih« olle Umstand, ihrer E»itw«ichung, nebst dem was ihnen begegnet »ar, erzählen. Er hörte ihnen sehrauf-m«s?sam zu, und verzieh ihnen, als n'e geendet hatten. „Denn," sagc» er, »in auherordenUichtN Fällen geb' ich gern d«r Stimm« b«r Vorsehung Gehör!" Hau swirthschaft. N«u,st»r Schläger'S gemeinnützigen Blättern, 1626, 41. Stück, hat Dr. Anberson folgend«, durch die Erfahrung bestätigt« Buttergufbewahtungs« Methsde empfohlen. . . Man nehme einen Thejl Zucker, einen Theil Sal« peler und zw,r) Thlite des besten, grobkörnigen Salzes (am besten, wo es zu haben ist, gutes Steinsalz), und reibe,dies« Substanzen zu einemPulver. Diese Zufam« mensetzung muß durch und durch mit der Butter ver« mischt werden / wenn sie eben völlig ron der Milch be« freyet ist, «nd zwar in lFmVechältmsse von » zu 16. Die so versetzt» Butter wird. nun g«n,z fest in für sie bestimmt« Gefäße eingedrückt,, so tzah,t«ine leere Raume übrig bleiben. Si« schmeckt nicht «he« gut, als bis si; ,4 Tag« gestanden har, dann aber erlangt si« ^menfo vortrefflich markigen Geschmack, wi« ihn. t^„e andere Butter besitzt. In unftrm Clima ?ann man sie, bey gehöriger Sorgfalt, I^hre ',ang erhalln, ja selbst, wie es von England au.K geschieht, nach Ostindien ver« fchren, ohne daß sijr ranzig wild, wenn manFrr nur par^d«» -Schmelzen bewahrt. , ,»^^^, Wohlf«5Ie5 sich s,l-bst>,r-sh «fthe^r Nr^xUe^ Um «inen wohlfeilen, sich v»n selbst^Mhen^ttt, BratspieH.zuechHlden, nehme m«n Lerchen ode» andere klein«,Wg«l, un^sp^Mfie an'elüen frisch abgeschnit, tenen Nußbaumzweig. Ooch einigen Minuten wirddei Spieß anfongen, sich von selbst zu drehen. Diese Wlt, kung wird wahrscheinlich durch die Ausdehnung de< Saftes hervorgebracht, dessen Gefäße beym Nutzbaus tine spiralförmige Lage um den Kern haben. (Hinnö« verische gemeinnützig« Plätter. 1V26 Vl. Heft, 4Z, Stück.) ' ,,"^^ /, An die Linde, w 0 ich von Ihr Abschied nahm. Kehrt ihr wieder, schön« Stunden Meiner ersten Seligkeit? Wilder, schon dahin geschwungn In dem raschen Strom der Zeit, Treten wieder i» daS Leben Mt dem magisch»süßen Weben. ' "AlcM'eVdie schon längst verwehet, ^^^W . Sprechen zu dem Herzen hier, Und' verwelkte 6üst ergehet ' ^^^M Nlüthenrtich zum Leben wir; — Snng grünt und «wig keimet, ^^^M. Wai ich schön und fromm getrsumet. -Lüfte l euer fadstes Wel/e«,, .'', . ^ !'.< !Gue'e.Säuseln>««ich und,ßiN, ^^ Ö ! ich kann e». wohl verstehen, ^V>^ Was «s freundlich dullen will ; ^MW^ Liebend denk'ich «ohl vyn dann«« , ^W^^^ Braucht mich nicht dara» M mahne». »^''-'' " ^ ^ '^ ^ -P. Renn. >' Die AckerbaugeseUfchaft in Ph;lHde7phia ho» M< >«n«'Medaillen als Prämien für büjenlg«n Äck«»t»«UF' «„> ausgesetzt, die beweistn können, dsß sie zwey Jahr« »in gl'iße^' Löndguk vttwatt^t hÄb»n, ohne weder selbst » st«rt«Gmalike genossen )'WK-ijndeln Erfanbniß ge-c geben ;„ habei» , «uf ihren GNtern davon Oel.,i«uch » zu wachen. Hurch die jüngst genommenen Maßregeln in der ' königl. englischen Marine haben die Ostseehäfen wieder zwey b«hellte»,de Haildelsartike! weniger zu verschiffen: ' Hanfund Maftenhol^. Es sollen nähmlich fortan kein» Ankertaue, sondern Änkerkelten §«brancht weroen, so «uch Masteu vW, Eisen, die m'wtndig yohl.fieid. Der aus Vsnreuch.gebürtige Schneibermeissee I. Niedergeseb zu Augsburg, hat di» Methode er funden, Kleider ohne Naht zu verfertigen. Zufolge eines allerhöchste« Nescripts hatte sich derselbe nach München begeben, um vor der königi. Militär, Abmi° Mrations, Commission die öffentliche Probe seint» neuen Kunst und G«schick!ichktit abzulegen. Heitzung wit warmer Luft Außer den 1^4 Zimmern des Irrenhstuset zu Heidelberg, werden schon länger die Zimmer der große« v. Eichlhal'schen Fabrik in St. Blassen nnd des Mklseums ju Freyburg mit warmer ?»ft Oeheitzt.., I» letzrerm wurtzen seil dem ,c). Oct. ,8s5 tägll Cudikfuß Raum mit zjh Klafter harten Hol, erwärmt. Mach Berichten auS Weimar vom ,n. Septem. ber wurde daselbst am 17. auf der großhe^ogl. Di» bliothek Schillere M^rmorbüst«, Danneteri Meister» werk, aufgestellt. Z«g1?ich wurde an demselben Orte von dem Sohne des Verstorbenen, Ernst von Schiller (Assessor bey dem AppeNationshof i« Kölln), Schillers Schnbel feyerlich nie'h>^gttegt. Schillers Leiche ruhet auf dem neuen Gottesacker in Weimar, dlcht nel'en det^ an demselben erbau«n neuen fürstlichen Familien» gruft. "'^Zu'^yvn würde niüVich el^e^ckersfrau nach ,i. ^«.Schwangerschaft v«>n 4 1^2 Monath mit 7 Kindern entbunden-nur ein« davon war nir^t mehl am Leben; invessen starben auch^ v« andern bald darnach. > In P<>rfS ne.n^f man jenes.Qüarli«r, wo die Stu« l^nten wohnen,; »das lateinische Land." . . , .M