3 s H Katholische Miffionezeitfchrift öer Missionäre Söhne öee hlft. Herzene Jesu Stern Nummer 9 - Jänner 1942 44. Jahrgang Spedizione in abbonamento postaie. Zum Titelbild: Indischer Elefant auf Ceylon. Der indische Elefant ist zwar etwas kleiner als der afrikanische, aber unser Bild. aus der Mission Colombo stammend, ist geeignet, die Größenverhältnisse auch des indischen Rüsseltieres ins rechte Licht zu setzen. Wie klein nimmt sich der Cingalese aus. der auf den Stoßzähncn des Rieses hoch in der Luft ruht. In Indien ist der Elefant seit Jahrtausenden gezähmt und zu Arbeiten und Kunststücken herangezogen. (Sibcs Foto.) Inhalt: Zum frommen Gedenken, 6. 113. — Gebet für die Missionen, S. 113. — Was willst du?, 6. 115. — Ein Missionsberuf, 6. 115. — Aus Japan, 6. 116. — Gandhi über den Wert und die Bedeutung der Religion. 6.118. — Vom Kriegsschauplatz, 6. 119. — Brief aus Bamberg, 6. 120. — Katholische Aktion, 6. 121. — Missionäre, im Dienste der Wissenschaft, 6. 125. — Caritas, 6. 127. — Der Mutter zuliebj, 6. 128. — Abbildungen: Herz Iesufest in Japan. 6. 117. — Schwarze Waisenkinder, S. 120. — Wie schreibt man China?, 6. 123. — Tvmpelptzozession in Japan, S. 126. — Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pengö, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Brcssanone, Italia. Dank. Dem ungenannten Wohltäter aus Pinzago bei Tiles ein herzliches Vergelt's Gott für feine hochwillkommene, praktische Spende! Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Bitte, im Gebete für einen bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten nicht nachzulassen, aus daß er s. g. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Gott hat ihn bis jetzt augenfällig beschützt, bitte weiterbeten. Arme Seele Brunieo, Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Aboip- nenten, unter ihnen Förderin Katharina Wallnöfer, Baldaora d. f.; Kath. Garben-Seiler. Cluringen, Schweiz: Agnes Gundern. Ernen. Schweiz: Jakob Wäber. Ob. Mllhlental, Schweiz: Lorenz Hegner, Ruhstcl. Schweiz: Anton Plattner, Rcn:io-Bolzano: Maria Rauter. Josefa Silier und Barbara Pfnttner, Lazfons: Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schalbeter, Agarn, Schweiz: Euphrosina Blättler. Agarn, Schweiz. Allen Freunden nnd Verehrern des Dieners Gottes P. gofcf Fresrra-errretz SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein märmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Berlagsanstalt Athesia Bolzano veröffentlicht hat: „9t o a e it e, Anleitung zum fruchtreichen Halten von Rovcncn, vor alle in zum Diener Gottes P. Josef Freinademetz S. V. D. Stern det Neger Katholische Missions-Zeitschrift herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu Nummer 9 Jänner 1942 44. Jahrgang Zum frommen ©ebensten an unsern lieben Miibruder Fr. Sllfsmo CEtfffctts F. 8. C., der am 13. November an der Ostfront sein Leben für das Vaterland gegeben hat. Er trat 1933 ins Noviziat in Miltan-Bresfanone ein und übersiedelte das Jahr darauf ins Noviziat Bamberg in seine bayerische Heimat. Er stand ein Jahr vor der Priesterweihe. Nachdem er im Arbeitsdienst und an der Fron! der Leimat treu gedient, ries ihn Gott zu sich. — R. I. P. Gebet für die Missionen. Es liegt mir fern, den Sternlesern die Freiheit zu nehmen, das Wort Gebet in der Ueberfchrift etwa auf der ersten Silbe zu betonen. Ich schätze meine eigene Freiheit sehr hoch und gönne jedem die feine; besonders wenn ich bedenke, daß selbst Gott die Freiheit des Menschen gelten läßt und auf ihr die ganze sittliche Ordnung aufgebaut hat, muß ich mich wohl vor der Frechheit hüten, mir Eingriffe in die Freiheit der Leser zu ertauben, namentlich wo die Wahl wie in unserem Fail immer nur nützen kann. Nach Belieben also! Nur bitte nach freier Entscheidung dann auch zu handeln! Ich.nehme mir die Freiheit das Wort Gebet einmal auf der zweiten Silbej zu betonen, um darüber ein wenig mit den Lesern zu plaudern. Wir haben das Jahr 1942 im Namen Jesu begonnen. Der Neujahrstag erinnerte uns darair, daß der heilige Josef dein göttlichen Kinde-den Namen Jesus gab. In keinem andern Namen ist Heil und in diesem ''Namen werden alte Knie sich beugen derer, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind. (Phil. 2, 10.) „Amen" sprechen wir dazu, „das ist so, das wird so geschehen!" Und wir sprechen es gläubig, freudig und stolz. Am Schluß werden Himmel und Hölle bleiben. Die im Himmel sind, werden im Namen Jesu ihre Knie beugen voll dankbarer Liebe, in anbetendem Entzücken. Die in der Hölle werden knirschend, tief gebeugt unter der Wucht ewiger Qual die Herrschaft Christi anerkennen, der sie alle auf die Knie gezwungen hat, die jemals trotzig sich gegen ihn auflehnten. Und hier auf Erden? O, hunderte von Millionen beugen, auch heute anbetend, lobend, dankend, sühnend, bittend das Knie vor Jesus Christus; und wir schließen uns ihnen an mit einem ehrlichen „Amen, so ift’s' recht, so soll es fein!" Sogleich aber fügen wir nun ein drittes „Amen" hinzu/ „so sei es!", das den Sinn flehentlichen Gebetes hat für all diejenigen, die hier auf Erden ihr Knie nicht beugen wollen oder es deshalb -unterlassen, weil sie Ic- fus Christus nicht kennen. So -fei es, daß im Namen Jesu sich beugen die Knie, auch all derer, die noch keck oder unachtsam oder blöd dastehen und ihm diet gebührende Huldigung verweigern. Dieses Amen ist — Gebet für die Missionen! Einfacheres gibt es doch nichts, als ernst und ehrlich so ein Amen zu spre-cheu. Wir begnügen uns mit diesem schlichtesten Missionsgebet, mit dieser Mindestleistung auch wahrhaftig nicht. Für göttliche Anliegen haben wir schon etwas mehr Zeit übrig. Auch ein Vaterunser dauert nicht allzulang. Der Himmlischei Vater wird auch an seine schwarzen, roten und gelben Kinder denken, wenn wir im Namen aller zu ihm sprechen: Vater unser, geheiligt werde dein Name von uns allen, zu uns allen komme dein Reich, dein Wille sei überall erkannt und getan, wie im Himmel so auch auf Erden! Uns allen gib das tägliche Brot, nicht bloß für den Leib sondern auch für die Seele, vergib ims allen lunsere Schuld, wie wir versprechen, niemand etwas nachtragen zu wollen: laß niemand aus uns der Arglist des Versuchers erliegen und erlöse uns von all den bösen, üblen Folgen der Sünde. Amen. Und weil wir es nun einmal so im Brauch haben, dem Vaterunser den Englischen Gruß beizufügen, so wenden wir uns auch noch an die Königin der Apoe-stel und bitten sie um ihre Fürsprache: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns alle, für alle armen Sünder, jetzt und in der alles entscheidenden Stunde unseres Todes. Amen. Sooft wir den heiligen Rosenkranz beten, wollen wir bei der häufigen Wiederholung der beiden schönsten Gebete wenigstens gelegentlich an die Heiden denken, wenn wir schon nicht den ganzen Rosenkranz für sie aufopfern. Beim heiligen Meßopfer, der unblutigen Erneuerung des Erlösungsopfers auf Golgatha, vergessen wir doch sicher nicht, daß Ehristus für alle Menschen sein Blut vergossen hat und legen beim Heiland ein Wort ein für die Heiden: Laß, o Herr, dein bitteres Leiden und Sterben an ihnen doch nicht verloveN fein! Wer nicht bloß Sonntags, sondern auch an Wochentagen manchmal der heiligen Messe beiwohnt und dabei etwa den Schott benützt, dem möchte icst empfehlen, statt der Tagesmesfe einmal die Messe für die Verbreitung des Glaubens aufzuschlagen und daraus seine Andacht zu nähren. Die innige Bitte der Kirche nrrd sicher den ganzen Tag in ihm nachklingen: O Gott, der du willst, daß alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen, sende, so bitten wir, Arbeiter in deine Ernte und verleihe ihnen mit aller Zuversicht dein Wort zu verkünden. Möge deine Lehre sich ausbreiten und verherrlicht werden und mögen alle Völker dich, den einzig wahren Gott, kennen lernen wie auch ihn, den du gesandt hast, Jesus Christus deinen Sohn, unseren Herrn, der mit dir lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Fm Evangelium diesei Messe lesen wir dann: „Als Jesus die Volksscharen sah, hatte-er Mitleid mit ihnen, weil sie so elend waren und verlassen, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß -er Arbeiter in seine Ernte sende!" Aus dem Herzen Jesu wird da ein Fünkleiu.Liebe zu den armen hirtenlosen Völkern in unser Herz hinüberspringen und es mit heiliger Unruhe erfüllen, sodaß wenigstens Gebet für sie uns ein Bedürfnis wird. Vielleicht drängt es uns dann untertags hie und da zu einem kurzen kräftigen Stoßgebetlein, wie etwa: „Heiligstes Herz 3efu, zu uns komme dein Reich!" (300 Tage Abl.) oder „Heilige Theresia vom Kinde Fesu, Patronin der Missionen, bitte für uns!" (100 Tage Abl.) Dies sind wunderbare Gebete-für die Missionen, diese kurzen Anrufungen und Anmutungen! Die Kirche legt jeden Monat, namentlich den Mitgliedern des Gebetsapo--stolates, eine besondere Missionsgebetsmeinung vor, die auch vom „Stern der o Neger' wie von andern Missionszeitschriften den Lesern wärmstens empfohlen wird. Da hemmt es uns erst recht zum Bewußtsein, wie vielfältig die Not des Missionen ist und wie sehr auf unsere persönliche Hilfeleistung gerechnet wird. Wir haben im Vorausgehenden einige Winke, eine kurze Anleitung, wie wir dem Aufrufe Folge leisten können. Die werten Sternleser werden diese Einladung entschuldigen^ ich wende mich bewußt nur an ihre Mission-^ und Heilandsliebe, also nur an ihren freien Willen. Gott selbst zwingt niemand, diü Kirche zwingt niemand und ich kann es auch gar nicht. Je freier unser Entschluß ist, desto verdienstlicher wird das gute Werk sein, desto mehr wird es Christus gefallen, desto wirksamer wird es auch sein Lum Segen des herrlichen Missionswerkes. P. H. 3., F. S. C. was willst du? Der eine Grund für edlen Stolz, — Dein freier Wille! für Christi Pein mn Rreuzessiolz, — Dein freier Wille! Ein fsinnnelsschlüffel reinsten Gold's, — Dein freier Wille! Des f,öllenfeindes Todesüolz, — Dein freier Wille! n Ein Missionsberuf. Born Jockey zum Missionär. — Peking. — 3m hohen Alter von 83 Fahren starb der Fesuitenrnissionär P. Paul de Celoes in Suchowfu (Prov. Ki-angsu), der seit 1904 aufopferungsvoll in China gewirkt hatte. P. de Geloes entstammte einer wohlhabenden französischen Familie und war in seiner Fugend ein begeisterter Anhänger des edlen Reitsportes. Die Rennpferde seines Bruders hatte er so in der Zucht, daß er bald als der beste Fockey in Frankreich galt, und inanches Rennen gewann. Bis zum Alter vcm 43 Fahren führte er ein unstetes Leben, das ihn bald 'ids Kaffeehändler nach. Zava, bald nach andern Weltteilen führte. Immer aber begleitete ihn die liebensl-würdige Art des Sportsmannes und gewann ihm viele Freunde. Urplötzlich kam der Ruf der Gnade, die ihn für Höheres bestimmt hatte. Durch Stürz voni Pferde hatte er teilweise das Gedächtnis verloren, auch war er im Sprechen behindert. In den Tagen aufgezwungener Ruhe im Hospital, fand ec Zeit zum Nachdenken, und die Frucht dieses Nachdenkens war sein Entschluß, Fesuitenbruder zu werden. Schon war er ins Noviziat aufgenommen, da erfuhr er von einem großen Rennen. Er erklärte dem Novizenmeister, er wolle noch einmal reiten, das sei sein endgültiger Abschied von der Welt. Unglücklicherweise oder glücklicherweise wurde er wieder verletzt und wachte im Hospital auf. Fetzt war das Sprachhindernis gewichen und das Gedächtnis zurückgekehrt. Schnurstracks eilte er in seinem Verband nach dem Noviziat und tras dort zur festgesetzten Stunde ein. Sem Oberer entschied, er solle sich auf das Priestertum vorbereiten. Es zog ihn nach den Zambesimissionen irr Afrika, aber willig ließ er dem Orden die Entscheidung, die ihn für China bestimmte. Mit 50 Jahren geweiht, überdauerte feine priesterliche Laufbahn dennoch den normalen Durchschnitt des Priesterlebens: bis zu seinem 83. Lebensjahre führte er eine Pfarrei von 4000 Seelen, obwohl ihm zumeist der Gebrauch einer Hand versagt war. Vor drei Zähren faßte ein Shanghaier Tagblatt das Wirken des Missionärs, der fast zum sagenhaften Helden geworden war, in folgeirden Zeilen zuf-sammen: „Heute mit 80 Jahren ist Paul immer noch Jockey. Aber er heißt nicht mehr Paul oder Pater de Geloes. Für die armen Leute von Hsuchowfu ist er „Lao Su Shen-fu"' der Freund des Volkes. Wenn Räuber davonreiten mit einem Pferd oder Schweinchen, dis einem seiner Pfarrkinder gehören, so reitet Lao Su ihnen nach. Hat er die Banditen eingeholt, dann sagt er: „Dieses weiße Pferd gehört meinem Christen Johannes Mong oder: dieses schwarze Schweinchen mit dem schwarzen Rüssel gehört Maria Chang. Die Banditen grinsen und geben die Tiere zurück. Das ist Lao Su, der keinen Räuber fiirch-tet, der keinen Herrn als den Herrgott anerkennte" Dem Achtzigjährigen machte es nichts aus, an einem Tag 120 km auf dem Pferd zurückzulegen, um einem Cholerakranken die hl. Sakramente zu' bringen. Man erzählt, wie er im Verlauf der gegenwärtigen Feindseligkeiten in seiner Kirche eine Menge Flüchtlinge geborgen hatte, und wie er umherging, sie in ihrer Angst zu beruhigen. Er hatte vergessen, im Vorbeigehen vor dem Allerheiligsten seine Kniebeugung zu machen, und ging zurück, das Versäumte nachzuholen, 3m selben Augenblick flog eine verirrte Kanonenkugel über seinem Kopse hinweg: sie ging über ihn hinweg; aber sie hätte ihn entzweigerissen, wenn er nicht gerade gekniet wärje. Und der ehrwürdige Patriarch setzte seine Dienstleistungen fort, als ob nichts geschehen wäre. (Fides Oktober 1941.)! Aus Japan. Japanische Festschrift aus Anlaß des 400-jährigen Jubiläums der Gesellschaft Jesu. — Tokyo. — Die japanische historische Fachzeitschrift „Shigaku", die von der Keio-Universität herausgegeben wird, hat in Zusammenhang mit dem 400 jährigen Jubiläum eine Spezialnummer veröffentlicht, die ausschließlich der Gesellschaft Jesu gewidmet ist. Die Beiträge stammen aus der Feder bekannter Gelehrter, Christen und vor allem Nichtchristen, die sich jahrelang mit dem Studium der christlichen Periode in der Japanischen Geschichte befaßt haben. Ein paar der bekanntesten Namen: Okamoto, Doi, Koga, Ebizawa, Poshida, Okada Rev. Urakawch P. Schurhammer seien hier genannt. Die japanischen Herren sind meist junge Gelehrte, die mit den katholischen Gelehrten und Missionären auf freundschaft-lichem Fuße stehen und auch der Kirche großes Entgegenkommen und Verständnis zeigen. Beiträge zur Frühperiode der katholischen Kirche in Japan. — Tokyo. — Christliche und nichtchristliche Gelehrte in Japan sind benrüht, Licht in die erste Periode der Katholischen Kirche in Japan zu bringen. Besonders hat sich and) die Katholische Universität Tokyo dieses Ziel gesteckt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat P. Laures 6. I. einte Forschungsreise nach Manila unternommen, die ihn in die Bibliotheken der Franziskaner, Augustiner und Augustinerrekollekten führte. Das Hauptergebnis besteht in der Auffindung von zwei Drucken der alten Iesuitendruckerei in Japan: Der eine ist ein Betrachtungshandbuch, 1607 in Nagasaki in portugiesischer Sprache erschienen. Bon diesem Buch war bisher nur ein Exemplar bekannt, das der erste Bischof der neuerstandenen Japanischen Mission, Mons. Petitjean im Jahre 1869 von den Franziskanern in Manila zum Geschenk erhielt. Es findet sich jetzt an der Kathedrale von Nagasaki. Das neue Exemplar stammt aus der Franziskanerbibliothek Manila und ist bis auf das fehlende Titelblatt gut erhalten. Das zweite Werk ist ein „Handbuch des geistlichen Lebens" von dem Dominikanererzbischof Bartholomen de Martyribus verfaßt und in lateinischer Sprache 1596 im Japanischen Kolleg der Gesellschaft Jesu mit Erlaubnis des Ordinarius und der Ordensobern erschienen. Das einzige bisher bekannte Exemplar wurde 1936 in der alten Iesuitenbibliothek der Chinesischen Missionäre an der Kathedrale Peking entdeckt. Das neuaufgefundene Exemplar entstammt der Augustinerbibliothek Manila. Im Archiv der St. Thomasuniversität Manila und im Archiv des Dominikanerklosters ebendort stöberte P. Laures noch zwei Exemplare des Spanisch-Japanischen Lexikons auf, das als Uebersetzung des Iapandrucks der Jesuiten 1630 in Manila gedruckt wurde. 10 kleinere Relationen über die alten Japanischen Missionen, die P. Saures in der Nationalbibliothek von Manila fand, dürften ebenfalls von Interesse sein, da si: zumeist in Japanischen Bibliotheken fehlen. Herz Sefufeft in Japan. Der Apostolische Präfekt von Miyazaki hat nach der kirchlichen Feier des Herz Iesu-festes zu einer in Japan so beliebten „Ehrentafel" eingeladen. Wir sehen, alles ist in jaj-panischem Stil gehalten. (Fides Foto.) „Die römisch-katholische Kirche als erste von dem Japanischen Relig'ions-gesetz anerkannt." Rom. — Unter diesem Titel schreibt die „Japan Ti-mes and Advertiser" in ihrer Nummer vom 5. Mai 1941: „Die Römisch-katholische Kirche in Japan wurde verflossenen Samstag von dem Unterrichtsministerium als erste religiöse Körperschaft in Anwendung des im letzten Jahr ergangenen Religionsgesetzes anerkannt. Laut Bericht des „Asahi". — Es gibt 278 römisch-katholische Kirchen in Japan, mit 1720 Priestern und 117.000 Gläubigen. 1548 (1549?) wurde die Römisch-katholische Kirche zuerst in Japan von Franz Xaver gegründet. Nach der geivaltsamen Unterdrückung durch die Feudalregierungen des Topotom! und Tokugawa wurde den Katholiken die freie Ausübung des Katholizismus erst wieder 1873 zugestanden........ 1927 wurde Hisanosuke 5) a pasa k a als erster Bischof in Japan ernannt."....(Fides,- Juni 1941.) Gandhi über den Wert und die Bedeutung der Religion. Bombay. — Mahatina Gandhi hat vor kurzem in seinem Organ, dem „Darijan" die Notivendigkeit der Religion für das soziale und politische Leben hervorgehoben und erklärt, daß sogar die Existenz der Welt auf der Religion basiere. „Der Versuch, die Religion aus der Gesellschaft auszurotten, kommt einer , Wildgansjagd gleich, meint Ghandi. Und sollte ein solcher Versuch Erfolg haben, so bedeutet er den Zusammenbruch der menschlichen Gesellschaft. Aberglauben, schlechte Gebräuche und andere Unvollkommenheiten schleppen sich von einer Zeit zur andern fort und stellen sich der bestehenden Religion in den Weg. Sie kommen und gehen. Aber die Religion bleibt: dejnn die« Existenz der Welt beruht in weitem Umfang auf der Religion. Die letzte Erl-Klärung der Religion geht auf Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz zurück. Unter dem Kapitel „Wie bekehrt man Atheisten?" bemerkt Gandhi: der treue^ Diener Gottes kann die Atheisten durch seine eigene Reinheit und seiln gutes Verhalten bekehren, niemals aber durch theoretische Beweisführungen. Zahllose Bücher wurden geschrieben, um die Existenz Gottes zu beweisen, und wenn Beweise durchschlagend wären, dürfte es keinen einzigen Atheisten heute auf der Welt geben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Trotz aller Literatur auf.diesem Gebiet ist der Atheismus im Wachsen begriffen. Oft ist auch der, der sich Atheist heißt, in Wirklichkeit das gar nicht, sondern die Sache verhält sich ganz anders... Der Gläubige soll nach der Ueberzeugung leben, daß seine Nachbarn instinktiv nicht Atheisten sein werden, wenn er seinem Gotte treu ist. Das Weltgeschehen soll ihn nicht verwirren oder irre machen. Wie gut ist das gesagt, „daß die, die Gott nur dem Namen nach verehren, nicht Gläubige sind, sondern die, die seine Willen tun." (Fides, März 1941.) Vom Kriegsschauplatz. Feldpostbrief an die Eltern des gefallenen Mitbruders Franz Zoller. Am 15. X. 41 im Feld. Zofefstal, 15. XI. 1941. Abschrift. Liebe Familie Zoller! Vor wenigen Tagen werden Sie die Trauernachricht vom Heldentod Ihres Sohnes Franz erhalten haben. Gestatten Sie mir, dem Unbekannten, wenige Zeilen zur Ehre Ihres Gefallenen und vielleicht auch zu Ihrem Trost bei solch schwerem Verlust, den Sie erlitten. Ich weist, daß ich Ihrem Leid nichts abnehmen kann, und der Verlust für Sie immer der gleich schwere und unersetzbare bleibt, den auch mir keine Worte zu lindern vermögen. Was mich zum Schreiben zwingt, ist allein jenes leuchtende heilige Antlitz, das mir in der Frühe des 3. Oktobers entgegenstrahlte, als ich, die Toten des vergangenen Tages suchend, über die Stoppelfelder ging. Jenes ewige, strahlende Antlitz, geschmückt mit dem Grün der Tarnung und geadelt vom Stahl des Helmes, den der Tote wie eine Krone trug. Wohl war der Blick gebrochen und Todesstarre lag in den Zügen, aber der hier gefallen war, mußte in den letzten Augenblicken seines Lebens vom Geheimnis des Ewigen berührt worden sein, denn der Zauber des Ueberirdifchen verklärte sieghaft das junge Gesicht. Soviel Frieden, so tiefe Ruhe, so göttliche Stille atmete diese einsame Stunde, daß ich stehen bleiben mutzte, und mir war, als stünde der ewige Gott neben mir, der Macht hat, selbst dem undurchdringlichen Tode seinen Stachest zu nehmen — den er hier zu sich genommen hatte, den hatte er siegen lassgir. Der hier aus den Schultern lag, hatte im Tode noch seine Arme weit ausgebrei-, tet, als wollten sie ein unfaßbares Glück mit letzter Hingabe an fiel)1 reißen. Er 'mußte tapfer gewesen sein, denn er lag ganz am Rand des Dorfes, das er mit seinen Kameraden erstürmenchollte — neben ihm sein Gewehr und einige Handgranaten — zum Feind gewandt bis zum letzten Sprung —- Soldat bis in den Tod. ! Als ich die persönlichen Dinge des Toten sammelte, war ich erschüttert, ob der Größe des Lebens, das hier sein Ende gefunden hatte. Der Junge hatte mit seinem Herrn so tief verbunden gelebt, wie es Beispiel sein kan,n für alle jene, die heute den Anruf Gottes in den Stürmen der Gegenwart hören, das Kreuz Christi in die Mitte ihres jungen Lebens zu stellen. Ich fand den Rosenkranz» in seiner Hosentasche, das Medaillon, den Kalender und das herrliche Tagebuch in seiner oberen Rocktasche. Das Tagebuch, in dem der in schwerstem Kampf, in unmittelbarer Gefahr schwebende Franz in letzter Stunde das letzte, tiefste Geheimnis seines Lebens entschleierte: Alles zur Ehre Gottes. Es gibt und kann nicht Trostvolleres für Sie und für uns alle geben, romti wir an das Weiterleben in der Ewigkeit denken, als dieses letzte Wort, geschrieben in letzter Stunde, geschrieben aus tiefstem Glauben. Es gibt uns die unumstößliche Gewißheit, daß Franz zur Ehre Gottes weiterlebt nach einem Leben, das wohl nicht lange gedauert hatte, in dem aber alles beschlossen war: Glaube, Liebe und Hoffnung, beschlossen war in beseligender Reinheit. Und kommt jener jüngste Tag, an dem die Stimme Christi, mächtig über alles Leben und allen Tod, in den Himmeln und auf den Erden alles verwandelnd rufen, wird: Jüngling, ich sage Dir steh auf, — dann wird unendliche Freude sein, wie sie tiefer nicht war, als der Mutter des Jünglings von Naim ihr Sohn lebend zurückgegeben wurde. Seien Sie, liebe Familie, versichert, daß solche Soldaten, wie Franz einer war, in uns weiterleben und uns in unserem Leben begleiten wie mächtige Engel, In tiefer Verbundenheit Hermann Ott, Unteroffizier. Schwarze Waisenkinder. Die Waisenkinder aus dein Apost. Vikariat Lisala in Belgisch Kongo haben in dene belgischen Missions-Stiftsdamen vom hl. Augustin ihre Mütter gefunden. Einfach aber sauber gekleidet sitzen die Kleinen jetzt am Tisch im Freien mit dem Appetit, der di« Jugend in Afrika und sonstwo auszeichnet. (Fides Foto.) Brief aus Bamberg. (Missionshaus St. Heinrich.) An unsere Soldaten über unsere Soldaten. Lieber Mitbruder! Inzwischen werden Sie wohl das Weihnachtspäckchen von St. Heinrich scholl in Händen haben. Einer konnte sich dasselbe gleich nach Rußland mitnehmen: Br. Dacho, der von Kissingen aus an die Front vor Moskau fuhr und bei uns vorher noch einen Tag verbringen konnte. Dort hat, wie Obgfr. Schuh schreibt, schon anfangs Oktober der Winter eins gesetzt: „Die Kälte treibt uns in die Häuser, besonders zum Schlafen. Dabei heißt es immer erst schauen, ob die Wohnungen nicht Wanzen oder ähnliche^ Ungeziefer beherbergen. Ich will gar nicht verschweigen, daß ich einige Tage von derlei Gekreuche heimgesucht war. Augenblicklich haben wir eine verhältnismäßig saubere Stube gefunden. Als wir vorgestern hier einzogen, waren die Leute, kurz zurückgekehrt von ihrer Flucht, gerade daran, ihre Stube wieder in Ordnung zu bringen. Dabei hatten sie nichts Eiligeres zu tun, als ihrer Wohnung wieder ein christliches Aussehen zu geben. Eine der Frauen holte aus dem Versteck verstaubte Heiligenbilder hervor und reinigte sie mit ihrer Schürze. Dann betrachtete sie ein Bild mit einem ehrfurchtsvoll seligen Lächeln und bedeutete mir, nunmehr, da die Russen wieder fort wären, könnten sie die Bilder auch wieder hervorholen.......... Heute feiert ihr zuhause das Christ-Königsfest. Bei uns weit und breit keine Kirche und, wo das Gebäude noch steht, dient es anderen Zwecken. Nir-ä gends ertönt ein Glockenklang. Man hat hier tatsächlich den Eindruck: Gott ist tot. Das Leben und Treiben hier zulande ist seelenlos, trostlos. Es ist eine-ni schier unbegreiflich: kein Sonntag! nur Werktag! ein labora ohne ora! Man hat da einen gewaltsamen und brutalen Eingriff gemacht in die Ganzheit des j Lebens........ Auch unsere Gfr. Lang führt außer dem Krieg milden Russen noch Krieg mit Mäusen, Wanzen und Läusen. Humorvoll meint er am Schluß: „Meinetwegen kann der Krieg ruhig zu Ende gehend mein Bedarf an Kriegserinnerungen ist auf so fürchterlichem Schlachtfeld schon reichlich gedeckt." Nur auf dem Luftwege können sie mit allem Nötigen versorgt werden, denn die Fahrzeuge bleiben in dem tiefen Morast alle stecken. Die Unergründlichkeit der russischen Wege lernte auch unser San. Gsr. Neumeier kennen: „Um 1/26 Uhr begann jene unvergeßliche Autofahrt. Bis zur Hauptstraße wären es nur 6 km. Und zu diesen 6 km brauchten wir volle 36 Stunden. Es mußte eben jeder Wagen buchstäblich durch den tiefen Dreck gezogen werden. Und bis 36 Wägen hindurch waren, waren auch 36 Stunde^, vergangen. Feder Wagen hatte mehr als 30» Zentner, daran zogen 21» ' Mann. Ein feines Bild! Der Schweiß rann uns in die Stiesel und von unten der Dreck. Noch dazu eine kalte Nacht. Kaum waren wir auf der Hauptstraße eine halbe Stunde unterwegs, als eilte Brücke, über die wir hinüber mußten, in die Luft flog. Pioniere kommen. Alles hilft beim Brückenbau mit. Plötzlich springen 23 Russen über die Straße und verschwinden wieder im Walde. Wir nehmen die Verfolgung auf. Wir waren einige Zeit im Walde herumgestreiflt, da sprang ein Reh in mein Schußfeld. Kein Soldat auf russischem Boden wird so eine Nebenmahlzeit verachten, darum drückte ich sofort los. Aber das muntere Tierlein hüpfte lustig weiter: es hatte offenbar kein Verständnis für meine Sehnsucht. Todmüde kamen wir von der Treibjagd zurück, die Brücke war aber noch nicht fertig. Inzlischen nahmen wir die Abendmahlzeit ein, das Mittagessen ist zugleich auch dabei—“ (Fortsetzung folgt.) Katholische Aktion. Apost. Vikariat Tsingtao. — Rom. — Wie im großen Reich der Mitte im fernen 'China die Katholische Aktion begonnen hat, als wirkliches Apostolat Fuß zu fassen, zeigen uns gelegentliche Mitteilungen der Missionäre. Wir greifen für heute das Apost. Vikariat Tsingtao in der Provinz Shantung heraus. Die Einzelmitteilungen gleichen kostbaren Mofaiksteinchen, die, zusammengefügt, ein anschauliches lebendiges Bild ergeben. Für die Missionäre sind hie väterlichen Hinweise und Richtlinien des jetzigen Heil. Vaters und die feines unvergeßlichen Vorgängers maßgebend: sie streuen die Saat aus, die göttliche Gnade tut das ihre. Wir wissen wie Pius XI. nicht müde wurde, die Laien zur Teilnahme am hierarchischen Apostolat aufzufordern: er sah in dieser Teilnahme ein Mittel zur Rettung und Heiligung der Einzelseelen wie auch der ganzen menschlichen Gesellschaft. Auch der gegenwärtige Heil. Vater Pius XII. gibt in seiner Enzyklika „Summt Pontificatus" der ganzen Welt zu erkennen, wie er über die Katholische Aktion denkt. Er sagt, daß er inmitten der Bitterkeiten und drückenden Sorgen der Gegenwart gerade in der K. A., die ihre segensreichen Wirkungen schon in der ganzen Welt verspüren läßt, innigen Trost und Freude findet, wofür er täglich dem lieben Gott danke. „Diese Arbeitsgemeinschaft des Laienelementes mit bent Priestertum in allen Klaffen, in allen Kategorien, in allen Gruppen offenbart außerordentlich wirksame Kräfte, denen eine hohe tröstliche Mission anvertraut ist, wie sie von edlem treuen Herzen nicht größer gewünscht werden kann." Auch die Missionäre haben diese Richtlinien verstanden und sich ihrer als Wegweiser im Heidenland bedient. Wie ein vielversprechendes Morgenrot erscheinen ant Himmel der Kirche int fernen Osten die Anzeichen einer vielversprechenden Betätigung in der Katholischen Aktion. Gewiß hat der Missionar, ungeahnte und vielfach heute noch weiten Kreisen unbekannte Schwierigkeiten zu überrombm; aber als gelehrige Schüler habeit die Missionäre dem göttlichen Menschenfreund die Ge--heimnisse zur Erschließung der Herzen abgelauscht. An der Liebe will Er feine Jünger erkennen, und diese Liebe macht den Missionär erfinderisch. Wir folgen der anschaulichen Schilderung eines Missionärs im Vikariat Tsingtao über seine ersten Versuche auf diesem Gebiet. Er schreibt: „Um brauchbare Mitglieder für die K. A. unter den Christen ausfindig zu machen, führte ich die Kontnoll-Liste ein. Nach 2 Monaten nahm ich damt jene auf, die wenigstens 20mal jm Monat an dem üblichen gemeinsamen Morgen- und Abendgebet teilgenommen, flatten; darauf ließ ich die Leute zusammenkommen und setzte ihnen nochmals den Sinn und die Bedeutung der K. A. auseinander. 3n Kao-kia-chang machte ich den Anfang. Hier utußte währeitd des Beicht-uitd Kommunionuuterrichtes der Katechist das Handbüchlein der K. A. vorlesett uttd erklären. Darattf richtete ich den Zugendverein mit Vorsteher und Vize-vorsteher ein. Die Zungen wählten sich dann selber ttoch einen älteren Christen als Führer, der auch das Schreiben besorgen muß. Die Geldfrage wurde nicht erwähnt. " < i ' ! Auf der letzten Mission fand ich ein schwarzes Brett vor, auf dem die kleinen Aemter der jungen Burschen angegeben waren, z. B. die Kirche fegen, Altar besorgen, Bänke ordnen, Türen schließen. Zwei ältere Knaben lehren auch am' Sonntag die Kleineren Gebete. Das war eine Ueberraschung. Später schlossen sich auch die Erwachsenen an. Die Versammlungeit sind für Männer, Frauen und Zungen gemeinsam. Wenn ich selber dort bin, halte ich sie aber getrennt Die Ansprache bewegt sich dann zwischen Frage und Antwort, um so besser den einzelnen Aemtern einen übernatürlichen Sinn zu geben. Selbstverständlich mutz man auch beim Ausfindigmachen dieser Aemter nachhelfen also „regelmäßig läuten, säumige Ehristen wie auch die Heiden ermahnen, Kinder segnen und unterrichten usw." Die ersten kleinen Erfolge führten den Missionär weiter nach; Tsing-ko'-chang, einer Gemeinde von 50 Christen, um auch hier das Apostolat der K. A. in bescheidenen Anfängen ins Leben zu rufen. Die Kontroll-Liste des gemeini-fanten Kirchenbesuches stellte auch hier die Voraussetzung für die Aufnahme. Die Organisation einiger Männer und Buben zur planvollen Zusammenarbeit, wie sie bei einer jungen Gemeinde bei kleinen Verhältnissen (inmitten heidnischer Umgebung möglich und gegeben ist, kam zustande. Es wurden 8 Männer gewonnen. Die Schulung begann auch hier mit kleinen Hilfsleistungen in der Seelsorge, wie Lätiten zu gottesdienstlichen Uebungen, Er- mahnen und Einladungen an die Heiden, allerdings mit wechselndem Erfolg. Einer trügt Sorge für die Kranken im Dorf und die et). Nottaufen. Zwei überwachen das Lernen der Gebete am Sonntag und das Vorlesen im Gotteshaus. Ein weiterer überwacht die Buben, sorgt für die Ewige Lampe etc... Die Frauen-Abteilung zählte bei Abgang dieser Mitteilungen 9 Mitglieder, deren Aufgabe folgende Dienstleistungen umfaßten: abends die Kinder segnen, ihnen Weihwasser reichen, zu Hause den Engel des Herrn beten, die Kleinen das Kreuzzeichen lehren, vor und nach dem Tisch und zum Abend ein Gesetz vom Wie schreibt man China? Die beiden Waisenmädchen halten die beiden Schriftzeichen für das ihnen so teure Wort „China" in ihren Händen. Sie gehören zuin Apost. Vikariate Loyang in der Provinz Honan, wo die Franz Xavermissionäre von Parma, Kanossianerinnen und die beiden Chinesischen Kongregationen der St. Ioscphschwestern und die Kleinen Schwestern der hl. Theresia vom Kinde Jesu arbeiten. (Fides Foto.) Rosenkranz vorbeten. Dazu erwähnt unser Berichterstatter, daß in der monat-lichen Versammlung der Erfolg der Aemter notiert und eine Neuverteilung vorgenommen wird. Diese von Opfergeist getragenen Dienste sind in den Augen der Welt unbedeutende Taten, vor Gott aber erscheinen sie als Apostelarbeit voll katholischer Tatkraft. Zn Marataen zeigen sich die Männer noch etwas spröde und anscheinend nehmen sie ihre Obliegenheit noch nid)t recht ernst, wohl aus Menschenfurcht. Auch andere Missionäre deuten an, wie sie nur tastend vorankommen und mit iedem kleinen Baustein zufrieden siitd. ,„Bei den Erwachsenen habe ich erreicht, daß sie mit dem Priester mitarbeiten, z. B. ihn aufmerksam machen, wenn je- manö lau zu werden d' rollt, die Wege zur Spendung der hl. Oelung ermöglichen und vorbereiten. Bei manchen Lauen ist der Einfluß von Mitgliedern der K. A. bereits zu spüren." Von der Frauenarbeit schreibt ein Missionär: Nach guter Frauenart bewähren sich einige in den Werken geistiger und leiblicher Barmherzigkeit. Kranken, die keine gute.Pflege habeir, erweisen sie Marthadnenste, muntern dieselben auf und erfreuen sie durch kleine Geschenke, besonders Eßwaren. Bei Heiden sehen sie auf mögliche Nottaufe. Mit Christen beten sie zusammen und sorgen für eine rechtzeitige Vorbereitung auf die hl. Oelung. In 2 Taufkate,-chumenaten und 2 Firmungskursen halfen sie sowohl bei der Vorbereitung wie auch beim Unterricht, und verstanden es jedesmal die kirchliche Feier durch eine freudige Erholuitg bei Tee und Gebäck ausklin'gen zu lassen. So wurde auch eine Garderobe an Kleidern und Schleiern für eine würdige Erstkommunikan-tinnen-Feier beschafft. Auch unter der heranwachseitden studierenden Jugend saßt die K. A. Fuß. Hören wir was eine Schwester schreibt: „Die K. A. zerfällt bei uns in die beiden Teile der Lehrer und Schülerinnen. Die erstere hat 10 Mitglieder, von denen 9 Konvertiten siüd, sei es aus dem Heidentum oder dem Protestantismus. Die letztere besteht aus 30 Schülerinnen der Mittelschule. Auch von diesen sind die meisten Neuchristen. Das erste Ziel beider Gruppen ist infolgedessen die Erweiterung und Vertiefung des religiösen Lebens, weil anders es schwer sein dürfte, Außenstehende zu beeinflussest. In den halbmonatlichen Versammlungen übten sich die Lehrer in Themeu für die Gebildeten. So gab einer einen Ueberblick über die chinesische Reli-gionsspsteme und verglich damit die überragende religiöse Tiefe von Christi Lehre unö Beispiel. Ein anderer sprach über seine eigene Konversion aus dem Protestantismus und seine Irrwege und Schwierigkeiten infolge der verschiei-denen irrigen Auffassungen der Protestanten über die katholische Kirche. Di« anschließenden Fragen und Diskussionen erstreckten sich über mehrere Versammlungen. Die Gruppe der Studentinnen arbeitete entsprechend einfacher. Einige hatten sich gut bemüht, ihre heidnischen Eltern religiös zu interessieren, ihre Geschwister zu unterrichten. Auch einige Nottaufen waren dabei. In einem Fall hat eine Schülerin ihre eigene Mutter auf die Nottaufe vorbv-. reitet. Eine Neugetaufte sammelte in den letzten Sommerferien 40 Kinder ihres noch ganz heidnischen Heimatdorfes in einer Sommerschule. Beli 5 Unterrichtsstunden täglich war die Religionsstunde das Hauptziel. Im Spätherbst 1938 bildete sich an der Kathedrale eine Arbeitsgruppe der männlichen Schülerwelt. Die Mitglieder kamen bis September d. I. alle 14 Tage zusammen, seither monatlich. Der monatliche Geldbeitrag wird vorläufig in der Hauptsache für den Kauf von Büchern^und Schürften verwandt. (Sitte--Leihbibliothek, die von den Mitgliedern jeden vonntag nach der Messe bedielnt wird, soll zu einer „süan-djang-schuo" ausgebaut werden (= öffentliche Auskunft für Wahrheitssucher). Auch auf karitativem Gebiet zeigt die studierende männliche Jugend praktsches Verständns. So wurde in einem Falle einer armen Familie eine Begräbnisbeisteuer gegeben. Zuletzt noch ivnrde der Erwerb elites Begräbnisplatzes für Notgetaufte erwogen. In Šiling, der westlichen Vorstadt von Tsittgtao, wurde die vont internationalen Relief-Komitee der Mission überwiesene Armenkirche omt Mitgliedern der K. A. kostenlos bedient, während andere dort religiöse Ansprachen hielten. Es wrirdeit ferner Heiden unterrichtet, Nottaufen gespendet und die Spendung der hl. Oelung in die Wege geleitet. Wie sieht es nun unter den Schülern und Alumnen des Seminars in Tjingtcw aus? Ein Missionär gibt die Antwort: „Die K. A. ist seit 1938 hier eingerichtet. Als Zweck wurde festgelegt: a) Selbst ein guter Priester werden und darum ein gutes christliches Leben führen. b) Interesse zeigen für die hl. Kirche und für ihre Verbreitung beten, c) Jeden Monat eine Versammlung halten und ein fühlbares Opfer bringen. In den Versammlungen wurde über Sing und Aufgabe der K. A. geredet. Es wurde beschlossen, daß jede Klasse 2mal im Monat die hl. Kommunion und alle guten Werke des Tages für bestimmte Anliegen der K. A. aufopfern sollte. Weiterhin wurde die Uebung der praktischen Nächstenliebe - angeregt. Jeder Seminarist mußte ein Beispiel erzählen, das zeige, wie wir unter uns die Nächstenliebe üben können. Dann mußte jeder sich praktisch üben und ungenannt Rechenschaft von diesen Uebungen geben. Leben und Werke von Heroes der Nächstenliebe aus neuester Zeit bildeten in den Versammlungen die Ans-regung. Als Ferienausgabe wurde den Schülern gestellt, durch Einführung der Familienweihe das religiöse Leben in der eigenen Familie zu heben. (Fides, Mai 1941.) Missionäre im Dienste der Wissenschaft. Bekannter Missionshiftoriker in Shansi gestorben. — Taiyuan (Shansi). — P. I. Ricci O. F. M., wohlbekannter und wohlbewanderter Fachmann in der Geschichte der Boxerwirren und ihrer Opfer, starb am 19. Februar plötzlich im Alter von 65 Jahren. Der Verstorbene wurde 1875 in Bologna geboren, trat 1890 in den Franziskanerorden und wurde 1898 zum Priester geweiht. Nach Vollendung feiner Studien am Antonianum in Rom uni) einer kurzen Tätigkeit als Lehrer, wurde er 1909 nach China gesandt mit der besonderen Aufgabe, die Vorarbeiten für die Seligsprechung der Christen zu betreiben, die in den Franziskanermissionen von Hunan und Shansi gemartert worden waren. Die Arbeit war eine ungel-heure, wenn man bedenkt, daß allein 4000 solcher Christen aufgespürt wurden. -Aber P. Ricci fand noch Zeit, sich mit der allgemeinen Geschichte dex Franziskanermission in China abzugeben. Unter seinen Werken sind zu nennen die Biographien der Bischöfe Sacconi und Moccagatta, eine Geschichte der Verfolgung von 1900, eine umfangeriche Geschichte aller Franziskanerbischöfe Chinas, ein spezielles Werk über das Vikariat Taiyuan und eine Chronologie der Franziskanermissionen in China. (Fides.) Literarische Arbeiten der Iesuilmmissionäre in China vor 1669. — Rom. — Die Novembernummer der portugiesischen Zeitschrift „Broteria" beschäftigt sich hauptsächlich mit der 4. Zentenarfeier der Gesellschaft Jesu und den Arbeiten der Jesuiten in diesen vier Jahrhunderten auf missionarischem und wissenschaftlich-literarischem Gebiet in den einzelnen Ländern. Als Kuriosum sei herausgegriffen, daß in China allein vor dem Jahre 1669 von Iesuitenmiffionaren 161 religiöse Bücher und 55 Werke moralischen, naturwissenschaftlichen Inhalts sowie etwa 100 mathematische Werke veröffentlicht wurden. Jesuiten schufen 1556 die erste Buchdruckerei in Indien und von dieser Presse gingen 1642 Werke in äthiopischer Sprache aus. 1590 wurden eine Druckerei in Macao und drei andere zwischen 1591 u. 1593 in Japan errichtet. (Fides.) Herstellung des Impfstoffes gegen Typhus Mm. — Peking. — Dank der Bemühungen von Mr Tyler Hull, einem bekannten Filmfachmanne, der bereits 21 Monate im Fernosten verbracht hat, ist ein Film im Entstehen, der das ganze Herstellungsverfahren des Antityphus-Impfstoffes wie es sich an der Katholischen Universität Peking vollzieht, dem Publikum zeigt. Tempelprozession in Japan. Aus dem im Hintergrund sichtbaren Tempel wird ein Schrein (japanisch „mikoshichi auf den Schultern der Gläubigen in Prozession getragen. Die Shinto-Priester „kannoshi" in ihrer malerischen Tracht führen den Zug an. Der Schrein enthält nach dem Glaubsn der Japaner den Geist Iimmus, des ersten Kaisers von Japan und Begründers der heutigen Dynastie. Mons. Cimatti, der frühere Apost. Präfekt von Miyazaki, hat uns das Bild geschickt. (Fides Foto.) Auf Einladung der Katholischen Universität hat Mr Hull am 3. März einen wohlgefällig aufgenommenen Vortrag über seine Erfahrungen als Kameramann gehalten. Man erinnert sich, daß das Herstellungsverfahren zur Gewinnung des Impfstoffes, wie es feit zehn Jahren an der Pekinger Hochschule üblich ist, auf den Vorarbeiten des Dr. Weigl, eines bekannten polnischen Spezialisten, beruht. P. Joseph Rutten, der frühere Generalobere der Scheutvelder Missionsgesellj-fchaft hat das entsprechende Laboratorium eingerichtet, das jetzt von der Katholischen Universität weitergeführt und ständig von wissenschaftlichen Fachleuten verbessert wird. Man hat berechnet, daß in diesen zehn Jahren wohl soviele Missionäre durch die Impfung vom Tod bewahrt wurden als zur Besetzung eines großen Apost. Vikariates notwendig find. (Fides.) Das Heude-Mufeum. — Shanghai — Das Heude-Mufeum, das naturwissenschaftliche Institut der Universität Aurora hat soeben den 7. Band dev „Noten zur Chinesischen Entomologie" veröffentlicht. Gelehrte aus Europa, Südamerika, Japan und China haben Beiträge geliefert. Der Band erwähnt 354 Spezies, von denen 56 für die Entomologische Wissenschaft neu sind. Ebenso werden drei neue bis jetzt unbekannte Arten beschrieben. Von besonderem Wert ist der bibliographische Index, der mit großer Sorgfalt, von Wang Chung-nie zusammengestellt wurde. Alle 1935 in chinesischer oder fremden Sprachen über die Insekten Chinas erschienenen Werke sind verzeichnet. Wang will seine Arbeit Jahr für Jahr fortsetzen und weiterhin in den Noten veröffentlichen. (Fides.) Chinesischer Priester, der am Römischen Bibelmstitut sich den Grad eines Lizentiaten erwirbt. — Rom. — S. E. Mans. Celso Costaniini hatte als Apost. Delegat in China bei der Gründung der Kongregation der Jünger des Herrn, das Ziel im Auge, daß diese Ordensleute dem Apostolat durch hohe kirchliche literarische und wissenschaftliche Ausbildung nützen möchten. Schon 1935 holte sich H. H. Joseph Kuo am Apollinare in Rom den Doktorhut im Kirchlichen Recht; er steht jetzt als Generalsuperior der Kongregation vor. 1938 erwarb H. P. Joseph 2)ng an der Gregoriana in Rom den Grad eines Lizentiaten der Theologie. Jetzt hat sich H. P. Joseph Weng denselben Grad am hochberühmten Bibelinstitut in der Ewigen Stadt geholt. Soll der Wunsch des Konzils von Shanghai im Jahre 1924, es möchte, die ganze hl. Schrift in das Chinesische übersetzt werden, in Erfüllung gehen, braucht es vor allem einen gritgeschulten Mitarbeiterstab, theologisch, exegetisch, literarisch geschulte Kräfte. So studiert auch eine große Anzahl der „Jünger des Herrn" an der Universität Peking Chinesische Literatur. (Fides.) Caritas