(MbacherM H ntungM' Dienstag den 9. KePtember 1834. A r a i n. ?!eu stadtl 6. September. Das zwei Stun« den von hier gelegene, wegen seiner Heilquellen be» tannte Dors To plitz, ,st am 4. September ein Raub der Flammen geworden. Untcr ten abge» brannten Gebäuden befindet sich auch das fürstlich Aucrspergische Badehaus, die Pfarrtische und die pfarrherrlichen Wohn« und Wirtschaftsgebäude. Der zur Badezeit ziemlich belebte Ort bietet jetzt nur traurige Ruinen dar. R ä r n t h e n. Vollermartt. Am 2g. August trafen Se. taiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Rai« ner, Vice.Kör>ig dcä Lombardisch.Venetlanischen Königreiches, und Ihre kaiscrl. Hohcil die durch» lauchtigste Erzherzoginn Elisabeth von Mailand über Talvis und Klagenfurt hier ein, stiegen im Gasthofe deg Johann Schiffer ab, und wurden von den Borstehern der (Zivil, und Militär. Autoritäten ehrfurchtsvoll empfangen. — Am fol. ge»dcn Tage um 6 Uhr Morgens verließen Höchst, dieselben diese Kammerstadt wieder, und sehten die Reise über St. Paul, Wolfsberg undBruH «n der Mur nach Wien fort. (Klagenf. Z.) Wt i e n. S«. t. k. Majestät haben mittelst eines an ben Obersten Kanzler, Grafen von MiltrowSky, unter dem 4. August d. I. erlassenen Allelhöch. ficn Kabinett. Schreidens, die erledigte Stelle ei. »esLandeöhauplmannis uno Präsidenten der ^län. de in dem Herzogthume Käntthen, dem gleichzei. lig i« der Stelle eines Inner. Oesterreichisch.Kü. fienländischen AppeNatient^nchls.Präsidenten be» ssrdtlten, bisherigen KätNl,l!crischen Landrechts» Pläsiöenten, Freiherrn von Stern et, aNerKnä« digst zu verleihen geruhet. (W. I.) Mahren. Die B rünner Zeitung meldet vom 3o. August Folgendes: Am heutigen Tage, roelchtl sich den Bewohnern Mährens, insbesondere «her Brünns zum hohen Festtage gestaltete, wurde unF daö Glück zu Theil, das Aligllieble HerrscherMai in unserer Mitte zu sehen. Se. k. t. Majestät unser Landesvater kamen in Begleitung Ihrer Majestät der Kaiserinn von PoiSdolf, wo Allerhöchstdieselbcn zu übe,na.chHLN geruhten, heute Mittags um ein Uhr in BMl'N an und wurden von dem lautesten herzlichst?» .Izl« del sämmtlicher Bewohnerllassen schon «^r ,t«n Granzmarsen Brünns empfangen und eben h> durch die Vorstädte und die Stadt geleitet, Heren Häuser größtenlheils mit Laubgcwinden, Hlvmen« kränzen und FestonK jeder Ari eben so nich, al4 an vielen Orten sinnig geziert, die Freude der Ae» wohner über daö ersehnte Glück der Gegenwart un» sers innig geliebten Kaisers, „och anschauliHer machten. II. Majestäten geruhten in dem zu ANer» höcbstderen Aufenthalt eingerichteten Landhause ab. zusteigen, rro ANerhöchstdicselben von Sr. E^cel« lenz dem Herrn Landesgouverneu, und den übrigen ersten Auteritäten ehrfurchtsvoll empfangen rvurden, worauf dem bewaffneten Bürgercorps die Ghre zu Theil rvard, vor dem Allerhöchsten Aufenthaltsorte vorbei defiliren zu dülfen. II. Majestäten geruhten sich hierbei an dem Fenster der versammelten Volksmenge zu zeigen, rrobei d« hierdurch erregte anhaltende Jubel tie innigste Lit. 286 be und Ttge5ung Aller für das Allerhöchste Herr« fcherpaar auf eine wahrhaft herzerhebende Art kund gab. (Wanderer.) V a lkm ati e n.j . Z ara, 2g. August. Der Eapttan, Alexan« l>er Gillibert, von der österreichischen Handels« drigg, Eiro, welcher von Venedig aus unter Segel gegangen war, erblickte am 10. August kurz vor Sonnenaufgang ein Schiff in vollem Brande, und zwar in südöstlicher Richtung von der Scoglie Sansigo. Or segelte auf den brennenden Wrak los und nahm ll> Personen, die sich in zwei elenden Booten gerettet hatten, an Bord seines Schiffes. Durch diese erfuhr er, daß das brennende Schiff die amerikanische Brigg Ontario sei, die von Mobile in Nordamerika nach Trlest bestimmt war, und deren Mastdaum Tags zuvor durch einen Blitz, strahl in Brand gesteckt worden. Eapitän Gilli-berc leistete den Unglücklichen allen Beistand, den er in seiner Lage ihnen dardielen konnte; er führte sie nach der Insel 3 essina, empfahl sie den dortigen Behörden, und nachdem ihnen durch dieselben ein Fahrzeug verschafft worden, segelten sie unter Beobachtung der Allerhöchsten Sanitätsvarschriften »ach Tricsi. ((^32. er größte Feind der Religion und der heiligen Institute nichts Befchimpfcnreres für die religiösen Kongregationen, nichts Irrigeres, nichts den un» bestreitbaren Denkmahlen tcr Kirchengcschicktc Zu« rolderkiufcnderes hatte ersinnen können. -^ Bei diesem grausamen Unglück, welches die katholische Religion betroffen, können Wir nicht genug durch Worte kund geben, wie Unsere Empfindungen be< schaffen und wie sehr Wir von Herzlcio darüber' erfüllt sind. Denn einer Seils ist es Uns schmerz« lich, gegen wen es immer sei, mit Strenge zu verfahren und irgend cin schweres Gericht über ihn zu verbängcn; anderer Seils sehen Wir bei dem Anblick, wohin es trotz den vergeblichen Bemühungen der gutgesinnten Hirten mit dem Zu» siande der ohncdieh in jenem Königreiche so ent« stellten Religion gekommen ist, wo sonsi die Frömmigkeit, die Heiligkeit, die Disciplin, eine unrev-letzliche Ergebenheit gegen den Stuhl des beil. Petrus und der Unterwürfigkeit gegen dessen Nach. , Wzcr blühtet?, dah die Sachen dcrt auf einen Punct gedichen smd, daß es Mt damit abgethan 'si, lic Drangsale der Kirch? zu dalagen, scndiln daß Wir alle unsere Bestrebungen dahin richte« müssen, sie zu beseitigen. Der Himmel vcrhüthe, daß menschliche Neigungen oder Rücksichten den Sieg über die Pflicht bci Uns erringen sollten! Der Himmel vcrhüthe, dah man Uns den Bor« wurf machen sollte, daß Wir die Freiheit der Kirche verrothen und die Sache Gottes und der Religion schmählich verlassen haben. Der Him« mel bewahre, daß die Furcht vor einem Kampfe, wie bedenklich derselbe immer seyn möge, oder vor einer drängenden Gefahr Uni von Vorsätzen abbringen sollte, die Wi? für die Würde dcs heil. Stuhls und zur Vertheidigung der Kirche für die angemessensten erachten. Wir erklären so» gar hier obne Hehl, daß Wir Uns mit den Aps« steln glücklich schätzen würden, wenn Wir um der Gerechtigkeit willen ecwas leiden mühten. Mit der Kraft, wie Wir vertrauen, von oben ausge» rüstet, erheben Wir sonach die Stimme und sah« ren fort. Unsere Pflichten mit der apostolischen Freiheit zu erfüllen. Wir mißbilligen daher vo« neuem, Wir verdammen und erklären alle die Decrete, die von der oben namhaft gemachten Re« gierung zum Nachtheil der Religion, der Kirche und der Rechte wie der Autorität des heil. Stuh« les erlassen worden sind, für null und nichtig5 Wir vermahnen abfr alle diejenigen, in deren Namen, auf deren Befehl oder durch deren Bemü« hungen besagte Decrcte erlassen wurden, reiflich über die Strafen und Ahndungen nachzudenken, welche die apostolischen Constitution?!, und die (Za-nones der heiligen (Zcncillen, vorzüglich des heil. Conciliums von Trient (5e53. XXII. (^p. XI.) über diejenigen verhängen, welche sich der Ent« weihung und Beraubung der heil. Dinge, der An« tastung der kirchlichen Macht und Freiheit und der Usurpation der Rechte der Kirche und des heiligen Stuhles schuldig machen. — Wofern man hin« führo von den Unternehmungen gegen die kirchliche Macht und Immunität nicht absteht und die zahl« losen Uebel nicht wieder gut macht, die der Kirche wie der gcsammten katholischen Welt durch die Ruchlosigkeit eines solcbcn Beispiels zugefügt wor> den sind, so erklären Wir öffentlich, daß Wir den mil Unserem hohen Beruf verbundenen Pflichten nichts vergeben und keinen Anstand nehmen werden, gegcn die Urheber so vieler Ucbcl mit Stren. ge zu verfahren und Uns oer Unserem hohen Am, te vor. Gott verliehenen Waffen gegen dieselben zu bedienen. Gebe der Himmel, daß Wir der 2W für Uns so 5^merzbaften Nothwendigkeit, Gebrauch von diesen Waffen zu machen, überhoben werden! Gebe der Himmel, daß diejenigen, die an allen diesen Uebeln Schuld sind, welche auf der Kirche lasten und ihr so viele Seufzer auspressen, der Stimme des Herrn, von dem Wir Unsere Sen« dung erhalten haben, ein folgsames Ohr leihen und es nicht dahin kommen lassen, daß ihnen rvi> verfahre, rras ein zum aufgebrachten Richter gewordener Valer über diejenigen, welche seinen heiligen Tempel zu bestecken gewagt haben, ver« hängen dürfte. Mögen sie sich erinnern, daß, wie der heil. Cyprianus so schön sagt: „man Gott nicht „zum Vater haben tänne, wenn man die Kirche „nicht zur Mutter haben will (nan ^az^ veliin «lladllre patrern, Hui l^^cloziam noluelint I,2b«ro ^matrem;)« und daß sie nichts weniger als dieKlr. che zur Mutter haben können, der sie so viele Wun« den und Streiche, die sie mit Schmerz zeigt, ver« setzt haben. Mögen sie, wenn anders noch ein Funke von Mitleid in ihnen glimmt, durch den Anblick einer in Betrübniß versenkten Mutter ge« fführt werden, die ihnen dessenungeachtet noch die Arme entgegenbreitet, um Kinder, durch deren Reue sie allem getröstet werden kann, deienThrä« nen allein ihren Wunden Balsam zu spenden vermögen, liebreich rvieter aufzunehmen. Wlr, chr« würdige Blüdcr, bitten allesammt den Bater der Barmherzigkeit und den Gott alles Trostes, daß er sie auf die Bahn der Wahrheit und der Ge« »echligkeit, von welcher sie sich so weit entfern! ha« ben, wieder zurückleiten, oder d^h cr, was »ach den unerforschlichen Rathschlüsfen seiner Weisheit über sie verhängt werde» mag, „sein Antlitz sei» »nem verödeten Hciliglhum zeigen möge (>n N5tc?l,- „cleztil-luiil e5t).« Möge der heiligste Fürst der'Apo« sie! Unserem Wunsche bcistehen und selben begun« istigen, damit der barmherzige Gott, der ihn auf wunderbare Weise aus feinen Banden erlöste, der Lauer seincr Ieinde entzog und «hn befreite, des« sen Gedächtniß Wir am heutigen Tage feiern, auch Ans seinen Schuh anZedcihen lassen und Uns, den vdschon unwürllgen Grbcn einer so großen Auto« »itat und seiner Klrclie, nach Zerdrechung der Ket« Jen, in die Uns eine verbrecherische Verschwörung ruchloser Menschen geschmiedet hat, und ganzlicher Vernichtung ihrer Rathschläge, diejenige Freiheit, die Er uns errungen hat, wieder verleihen möge." (Qcst. B.) Osmannisckls Reich. Alexandria, 26. Juni. Seit dem Aus' bruche der Empörung in Syrien haben die dor« ligen Angelegenheiten ein schr ernstes Aussehen gewannen. Nicht allein ist die Unzufriedenheit: über das 6onscriptionswesen allgemein geworden, sondern in tcm Bezirke von Nablus, wo allein bis jetzt sich daö Vc!k demselben offen widersetzte, ha. ben auä> sckon mehrere Gefechte zwischen den Truppen Ibrahim Pascha's und den Insurgenten statt gefunden. In einem davon erlitten die Letzteren, die sich aus lhren festen Stellungen hervorgewagt hatten, «inen Verlust von 70a Mann, in einein andern verlor Ibrahim Pascka ,6a Mann. In diesem Bezirke herrscht hiernach große Erbitterung, und es ist sehr zu fürchten, derselbe Geist werde slch dcs Volks nech in andern Gegenden bemäch« tigen, da es sieht, daß Ibrahim Pascha fortfährt sein Heer zu verstärken, und keine Lust zeigt in seiner Strenge etwas nachzulassen. Er zog dtn letzten Nachrichten zufolge, seine ganze Streitmacht um Nablus zusammen, um die Empörung, wo möglich, mit Einem Schlage niederzuschmettern und dadurch die Ucbrigen zu überzeugen, daß Un« terwerfung ihre klügste Politik se». Mehemed Ali hat ihn freigebig mit frischen Truppen versorgt, und ist nun selbst mit seiner Flotte abgegangen, um ihn zur Beilegung dieser Sache mit seinem Rathe und seiner Erfahrung zu unterstützen. (Mg. Z.) G st i n v i e n. Nachrichten ans Ostindien entwerfen «in s