Mlmcher Nr. 203 ft ll, h»!b>. st, »NO. »sr bll ». ,'.« l«. »l!« l>» Po« ,«n,j, fi, ,5, h»ll>l ' «> Dienstag, Y.September. « Ml«, « ti., ,,»»«t p« ^ell« » l,., »«« »ft««. 1881. Amtlicher Theil. M^s! uud l^ Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchstcr Entschl.es-una "on, 27. August d. I. dem Vechanl und Stabtpsarrer in Leoben. Alois Seelina Ul «ttertennuna seü^s vi,ljährigen verdienstlichen Wir-lens das golbem Verdienftlreuz mit der Krone aller, gnädigst zu verlechen geruht. »n Sek. und f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom b. August d. I. dem Professor der Akademie der bildenden Künste in Wirn «°rl Radnihky anlässlich seiner Uebernahme in den oleibenden Ruhestand in Anerlemiung seiner vieljähri. «en pflichttreuen Dienstleistung taxfrei den Titel und "Yarnlirr emes Regierungsralhes ullelgnädigst zu ver-lechen gtiuht. " dr^!" .^September l6»1 wurde in der l,,, Hof. und Staats-lNa"b. '^'">! da« XXXVII, S.iick des iNcichsges'pblal.7«. v r-'H bl°« ,n d„ dentsch-n Ansaat, aus^ebm und vcr- Dasselbe enthält unter ^,?,^/!)'"bni°äM°"'!,ll und des Finanzministeriums vom «. «ugust l8»l. i.. «! ^ nachträgliche Einreihnng der Gemeinde sslitsch '' "ne Klllfss ^z ^inslarifes (N, G. Äl. Nr. i'5, « 18?i>) Nr 9i?°"bart wird: 5««>< ,1'"b"'°chuna dcr Ministerien der Finanzen und des U"dlls vom 22, «ugust 18«l, betreffend die Errichtuna «1^./^"izollamtes in Vodizzr und «ushcbung des »r, ^ VN"/" '" ^' ' ' ^'lmatien- 1881 b ^« ^" ''"s vom 25. ?'ugust des '?n.^"/". ^"' ^"!,"!iluii!p!um als ?lcquivalrnt «?raun! "."" °'s ^f°nd für die Vranlweinfteuer. unb??,^""^o«encn. der Grundsteuer unterliegenden Nr 93 >>i «l^lchm ^llche^ 18», ^"l°uuug des Justizministeriums vom Ul), Auguft dem '^ °""ffend die ?lusflihrung des «rt, lV des mit bll^ «"'>?"' ^che abgeschlossenen UegalisiernngSvcrtrages " " Februar 188<) (R, G. Vl. Nr, 85). l»Wr. Itg." Nr. 201 vom 2. September 138l.) Erkenntnis. Antrn^de/k^^acricht als Prcssgerich« zu Wien hat auf in Nr 8 5.. ''. . °^°M""ltsch°st plannt, dass der Inhalt des ^^l unl^ ^"tschrift „Neue Zeit" ddto. Vudapest, li8, August ^"ikels in » "^"^ch"ll «Sociale Rundschau" enthaltenen ^ „herre., nl ^^ von „ikcin Tag ohne Lebenszeichen - " ""ch 8 300 Q."""" acgenübcr — denn ..." da« «ergehen Verbot d^ ^ ^' begründe, und hat nach 8 4i« St. P. O. da, rc "ieiterverbreltun« dieser Druckschrist ausgesprochen. Nichtaintlicher Theil. Se. Majestät der Kaijer haben, wie das «Präger Abendblatt" meldet, zum ^aue des Thurme» der Kirche zu Choteboi 200 fl. zu spenden geruht. Ihre l. nnd e. Hoheiten der durchlauchtigste Krön» prmz Erzherzog Rudolf und die durchlauchtigste Kronprinzessin Erzherzogin Stefanie haben, wie die «niH. I^^""^ meldet, der Kleinlinder-Bewahr. anstalt ,n Salzburg 100 fl. gespendet. Vr,s,^/v,7^ ^^°beit der durchlauchtigste Herr NM k/b"^t hat von dem im Verlage des Hl) buchhandlers H^ Dieter in Salzburg erschienenen poetischen The.le des .Vaterländischen Ehrenbuches" von Baron Teuffenbach ,(X) E^mplare anlaufen lassen. Bon den Truppenmanövern in Ungarn wird ans Mezö-Kövesd unterm 3. d. M. berichtet: Heule hat e,n Manöver der vom GM. Grafen Paar befehligten 4. Eavalleriebrigadc gegen die von GM. Sziv.") gtführte l 8. Brigade staltgefunden. Se. Ma-jestät der Kaiser ritt. nachdem er zuerst die Ehren« bezelgung der emen Brigade entgegengenommen hatte, durch >,e Stadt zur anderen Brigade und beobachtete sodann mit Aufmerlsamleit die Entwicklung der beiden Brigaden, verfolgte das Schießen der berittenen Bat« lerien und die Schlujsattaque. welche mit dem Nück' zuge der 18. Brigade endigte. Am 5. d. M. begibt sich Se. Majestät für die Dauer eimger Stunden nach Heruath.Nimethy. um daselbst die vom GM. de Äm^ befehligte tt. Ca« valleriebligad?. welche bis dahin ^m genannten Orte cumcnlriert fein wird. zu besichtige«, worauf Se. Ma« jesläl der Kaiser wieder nach Mezö-Kövesd zurückkehrt. Das Programm für den Empfang Sr Majestät des Kaisers in Mislolcz ist in folgender Weise fest-gestellt: Se. Majestät. Allerhöchstw?lcher am <> d M in Mlslolcz eintrifft, wird vom Finanzminister Grafen Szäpäly. ferner den Deputationen des Borsoder , , > .Von ber Gräfin Yalta? Wie befindet sie sich?" fragte er. i , , «, M nich!"" ""'5 °'°"°"' n !°h s« heu" n°ch »Sie waren alfo bei ihr?« Mal'me bifs sich auf die Lippen. Zu fpät sah er e.n. dass er ftch, semer guten Vorfätze ungeachtet, zu e.ner Unbelonnenhelt halle hinreißen lassen. Jedenfalls hatte V.llagos nicht gewusst. dass er die Gräfin ge. sehen halte. ' ' " ..Ja." sagte er verwirrt. ..sie hatte die Güte. mich zu empfangen, aber lch erinnerte mich Ihrer Warnung und kürzte »neinen Besuch ab " Ah!" muideile der Doctor lachend. ,ich bin ihr mchl bofe. Es wäre unnütz. Uher nicht von meiner Patient,!, wollte ,ch mit Ihnen sprechen " ,Von wem denn?« s^gte Maxime lebhast, defs«, Neuglerde rege ward. v > ' " Von einer Frau. die Ihnen schon viel zu rächen ^^e't'te^el^^^^' ^ der wunderschönen B i nette, welche ,ch Ihnen eine« Abend« im Slating „Gewiss," erwiderte Maxime hastig. „Und erinnern Sie sich, am Tage nachher frühstückten wir zusammen bei Tortoni. Sie erzählten m,r. wie Sie von ihr zum Besten gehalten worden waren und wie sehr Sie zu wissen wünschten, welche gesellschaftliche Stellung die Dame einnehme." „Vollkommen. Aber wo soll das hinaus, lieber Doctor?" ..Warten Sie nur. Sie haben sie seit jenem Abend im Skating nicht wiedergesehen?" Diese unerwartete Frage verwirrte Maxime einigermaßen, der durchaus nicht die Absicht hatte, Villagos seine Abenteuer mit dieser Madame Sergent anzuvertrauen. Jedoch er musste antworten und erwiderte daher ausweichend: «Ich bemerkte sie eines Abends im Theater." „Sie sprachen mit ihr?" „Nein; sie befand sich in einer Loge in Gesell-schast eines Herrn." ..Eines Fremden, nicht wahr?" «Er sah so aus." Maxime, mehr und mehr erstaunt llber dieses sonderbare Verhör, begann, als der Doctor schwieg, wieder: „Sie kennen sie also?" „Einer meimr Freunde kennt sie. Er war be> mir. als ich ihr vorgestern auf der Straße beaesM" „Und er sagte Ihnen, wer sie sei?" zu erzählen." «aibachcr Zeitung Nr. 202 1718 6. Sevtcmbcr 1881. intensiver Landregen. Se. Majestät der Kaiser. Allerhöchstwelcher sammt der Snite zwischen der reitenden Batterie und dem rechten Flügel der Division Stellung genommen hatte, geruhte sofort das Ein» rücken der Truppe anzuordnen. In große Colonnen formiert, gefolgt von der reitenden Batterie, lehrten die Truppen gegen halb 12 Uhr in die Quartiere zurück. Se. Excellenz der Herr Ackerbauminister Graf Falkenhayn reiste am 31. August von Laudeck über Stanz und Flirsch nach St. Anton, besichtigte daselbst die Werkstätten uud Arbeiten im Arlberglunnel, fuhr von dort über Stuben nach Dalaas, wo er von Ritter von Tschavoll erwartet wurde, in dessen Begleitung Se. Excellenz nach Bludenz weiterreiste, woselbst er den Forstpflanzgarlen besichtigte. Abends traf der Minister in Feldkirch ein und wurde daselbst vom Landeshauptmanne Grafen Belrupt begrüßt. — Am I.September besuchte Se. Excellenz den Vorarlbergcr landwirtschaft-lichen Verein und die landwirtschaftliche chemische Versuchsstation in Tisis, besichtigte Tschavolls Oekono-mie und Sennerei und die Zuchthengste bei Rankweil und fuhr sodann mit Graf Äelrupt nach Dornbirn, woselbst er die nach Schwarh'schem Systeme eingerichtete Genossenschaftssennerei, einige größere Octononnen, den Vereins-Bienenstand, dcn landwirtschaftlichen Fort« blldungs'Schulgarten, das Gemeindeamt und die Turnhalle besichtigte. Abends langte der Minister, vom Grafen Belruftt begleitet, in Bregenz an. wo er auf dem Bahnhofe vom Äezirkshauptmanne Grafen Enzen-berg, dcn Beamten und der Gemeindevertretung festlich empfangen wurde. Der gleiche festliche Empfang wurde Sr. Excellenz auf der ganzen Reise von den Behörden und Gemeinden, der Geistlichkeit, dem Forst« personale uud von Vertretern landwirtschaftlicher Vereine bereitet. In Bregenz wurde dem Herrn Minister von dem städtischen Musikchore abends eine Serenade dargebracht. „Die Wahrheit über Oesterreich." Von einem Verfassungstreuen erhält die „Augsburger Allgemeine Zeitung" unter diesem Titel einen zweiten Artikel, der die Fehler, die die Verfassungs-Partei begangen, als sie am Ruder war, constatiert und sodann m folgender Weise fortfährt: In allen parlamentarischen Landen betrachtet es die Mehrheit als Grundbedingung ihrer Aufgabe, im innigsten Ver« lehre mit dem aus ihrem Schoße hervorgegangenen Mlnisterium zu bleiben. Unsere Partei begann die Aera des verfassungstreuen liberalen Cabinets Auers-pcrg damit, dass sie die Minister aus den Clubberathungen ausschloss. Das war der erste Riss zwischen uns und der Regierung unseres Vertrauens, und derselbe erweiterte sich immer mehr. trotz der großen unschätzbaren Verdienste, welche sich dieses Cabinet, namentlich durch die Durchführung der directen Wahlen für das Abgeordnetenhaus, um Verfassung und Partei erworben. Das Centrum hielt wohl wacker bei diesem Cabinetc aus, machte auch diesem verfassungstreuen und liberalen Ministerium das Regieren möglich. Aber es galt, ..unausweichlichen Postulaten des Staates und der Krone, wie bei dein österreichisch-ungarischen Aus» gleich, dem Berliner Vertrag u. s. w. Rechnung zu tragen," wer gab da dem Centrum die Mehrheit? Nicht unsere Partei, sondern die Polen, die Fraction „Sprechen Sie, Doctor. Sie glauben gar nicht, wie sehr mich das interessiert." „Wohlan, mein Lieber, diese Dame, welche im Skating Schlittschuhe läuft und aussieht wie eine An« dalusierin, dieses Mädchen mit den Feueraugen ist eine Russin uud eine Nihilistin sogar, eine dieser Elenden, die einen allgemeinen Umsturz wünschen. An dem Abend, als Sie sie heimbegleiteten, wurden Sie da nicht von ihr in eine neuangelegte Straße geführt, welche Straße Ioufsroy heißt?" „Das ist wahr." „Und trat sie nicht in ein kleines Haus, links?" „Ja," erwiderte Maxime ohne Zögern, da er keinen Grund fand. zu leugnen. „Und," fuhr Villagos fort, „Sie erkundigten sich am nächsten Morgen nach ihr. hörten aber, dass niemand sie kenne. Und doch ist sie in Paris und wohnt« bi« vor kurzem in jenen, Hause. Um Ihnen das zu sagen, bin ich hier. Jene Dame steht auch in Begehungen zu Herrn de Carnol." "W"?" fragte Maxime betroffen. "^Z bewe,se Ihnen, das« ich alles weiß," ent-geante Vlllagos lächelnd. > weiß ich auch, dass die Grastn Ihnen über Herrn de Carnol mir gegenüber zu fchwe.gen gebot. Sie misstraute mir ein wenig, da ,ch mcht auf ihre romanischen Phantasien ein-gieng und wollte mir verbergen, dass Sie den Auf. trag übernahmen, Herrn de Earnol zu suchen Aber schließlich gestand sie mir doch. dass Sie von ihr be« stimmt wurden, etwas derartiges zu übernehmen," „Ich — begreife nicht recht." stammelte Maxime. (Fortsetzung folgt.) Hohenwart und die mährischen Ezechen. Diese sehten das mit Recht vielbelobte Centrum in die Lage, „die Fahne des Reiches hochzuhalten und die extremen Richtungen zu zügeln," die sich aber den „unausweichlichen Postulaten des Staates und der Krone" gegenüber diesmal nicht auf der Linken und Rechten zugleich, fondern ausschließlich in unserem Lager befanden. Für diese rettenden Thaten wurde das Centrum aber auch gehörig belohnt. Die liberale Presse schalt es weidlich „Mamelnken" und tractierte es überhaupt genau in dem Stil, in welchem man heute bereits die noch nicht existierende Mittelpartei Taaffes sich zu behandeln beeilt." Schließlich wurde ebenbesagtes Centrum durch die officiellen Programme und Wahlmanifeste der Linken als eine Bande von Ketzern und Abtrünnigen förmlich in Acht und Bann erklärt. Ja, noch mehr, in den ofsiciellen Wahlprogrammen der Fortschrittspartei stand die Forderuug im Vordergrund, es müsse die Verfassung in dem Sinne revidiert werden, dass die Curie des Großgrundbesitzes ihr Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus verliere. Jene „besonnenen, patriotischen und gemäßigten Elemente" also. welche Lassers Centrum bildeten, sollten aus dem Abgeord" netenhause hinausrevidiert werden. Die „politische Grundidee" Lassers, welcher einer der gründlichsten Kenner der österreichischen Monarchie gewesen und jenen Elementen den Eingang ins Abgeordnetenhaus eröffnet hatte, um mit denselben die Fahne des Rei' ches und der Verfassung hochzuhalten und das Regieren eines liberalen, verfassungstreuen Ministeriums möglich zu machen. Diese politische Grundidee sollte durch die Hand der Verfassungspartei zerstört werden! Und wie verhielt sich die andere Fraction der Ver-fafsungspartei, die eigentliche Linke, zu diesem Postulat der Fortschrittspartei? Sie machte so wenig Miene, dieses Attentat auf die Verfassung und eine ihrer mächtigsten Stützen zurückzuweisen, sie beobachtete über die wichtige Frage ein so tiefes Stillschweigen, dafs alle Welt sie der Connivenz verdächtig hielt. Die nächste Folge davon war, dass der einflussreiche verfassungstreue Großgrundbesitz, aufs tiefste verletzt und misstrauisch gemacht, zunächst anf die Wahrung seiner eigenen verfassungsmäßigen Stellung bedacht war. und bei den jüngsten Wahlen nicht wie vordem und allezeit im innigsten Einvernehmen mit der Ver-fasfnngspartei operierte, sondern seine eigenen Wege gieng. Das Uebel wurde speciell in Böhmen noch dadurch verschärft, dass Fürst Carlos Auersperg, der Führer de« deutschen und verfassungtreuen Groß-grnndlicsitzes, sich schon lange vorher mit Herbst und seiner Fraction überworfen hatie, weil diese ohne jeg. liches Motiv dem Ministerinn! Adolf Auerspcrg eine nicht blos systematische, sondern geradezu eine pclsön» liche Opposition machten. Dieser Umstand, sowie die tiefe Zerrüttung aller gesellschaftlichen Verhältnisse, welche infolge politischen Haders auch in den Kreifen des böhmischen Hochadels eingetreten war, bestimmten die deutsche Aristokratie schon im Jahre 1877 — also lange vor dem Anbruche der Taaffe'schen Aera — eine Verständigung mit den cz^chischcn Standes-genofsen, die der staatsrechtlich» nOppusnion angehörten, zu versuchen. Sie bot diesen ein Coinplomiss an. Der deutsche Hochadel besitzt die Majorität in der Curie des böhmischen Großgrundbesitzes »nd hatte bis dahin keinem einzigen czechischen Genossen ein Abgeordnetenmandat ertheilt. I'ht offern-ite er dem oppositionellen Adel 8 von den 22 Mandaten, unter der Bedingung jedoch, dass die Gewählten das Mandat auch wirklich ausüben u»d in den ReichKxUh eintreten. Die czechi. schen Mandanten lehnten ab. Emelseils erwarlekn sie von dem Ministerium Auersperg nicht, dass es ihnen gegenüber eine entgegenkommende Politik beob« achten werde. Andererseits bildeten die unglückseligen Compositeure der Fundamentalartikel sich ein, der Orientlrieg werde das ganze staatsrechtliche System unserer Monarchie über den Hänfen werfen und die slavische Idee zur Herrschaft bringen. Als die Zeit der jüngsten Reichsrathswahlen heranrückte, wa»cn indessen die Czechen sich bereits vollkommen klar da-lüber geworden, welch lächerlichen Illusionen sie sich über die Consequenzen der Orientniirren in Bezug auf unsere innere Politik hingegeben hatten. Auch das czechische Volk hatte endlich die Geduld mit der unfruchtbaren Abstinenztheorie seiner Führer verloren. Mes drängte zum Eintritt in den Reichsrath. Im czechischen Hochadel begann eine mildere Stimmung plahzugreifen, doch auch die deutsch»böhmische Aristo« lratie zeigte sich jetzt entgegenkommender. In ihrer legalen Stellung durch das Programm der Fortschrittspartei, wie durch das verdächtige Schweigen der eigentlichen Linken gleichmäßig bedroht, entschloss sie sich. aus der kecklich aufgeworfenen Verfassmigsfrage eine Standesfrage zu macheu. Sie suchte Sicherheit in der Verständigung mit den czechischen Standesgenossen. Wären diese für das gemeinfame Standesinteresse ge, wonnen, so könnte man mit Zuversicht auf die Stim« men der czechischcn Abgeordneten wie der übrigen Mitglieder der Rechten rechnen, wenn die Linke mit dem Antrag hervortritt, den Großgrundbesitz aus dem Abgeordnetenhause, wie die Schacher aus dem Tempel hinauszujagen. Gegenüber der in dieser Frage mit dem Cel'ttM voraussichtlich festgeeinigten Rechten konnte die ^ie für ihren Antrag die erforderliche Zweiorittel-MYi" heit nicht aufbringen. Die Allianz zwischen dem delu< schen und czechischen Großgrundbesitz war sonnt M entscheidender Bedeutung, vollkommen geeignet, w Sieg des Großgrundbesitzes zu sichern. Man begM also. dass die deutsch.bühmische Aristokratie sich d«»' mal herbeilieh, den czechischen Genossen 3^" >^ acht Mandate anznbieten. Diese acceptierten. NaM" alle Hoffnnngen, welche die Czechen zunächst auf ° Hader, der sich auf die Verhandlungen über die ^ neuerung der volkswirtschaftlichen Verträge MM Oesterreich nnd Ungarn knüpfte, dann auf die Onw wirren gesetzt hatten, gescheitert waren und die Fuyl es gefährlich fanden, dem Drängen des czech'^ Volkes nach einer activen Politik länger W'deW^ zu leisten, nahm der czechische Hochadel ynädigllch zehn Mandate an und trat cum ssontidu« «n v Neichsrath. Das ist die Geschichte im böhmM Großgrundbesitze vollzogenen Compromises, ^el?, dann der gleiche Vorgang in der mährischen ""i der Großgrundbesitzer folgte. Graf Taaffe war A, Zeit der Wahlen bereits Minister des Innern., «. seiner Tendenz, die Versöhnung und Verstäl'dW der Parteien herbeizuführen, mussten die Comply Verhandlungen selbstverständlich seinein WohlgeM' begegnei,. Nichts natürlicher, als dass er dieselo durch dcn Regierungseinfluss förderte, nnd lv>e ^ Sachen lagen, darf man entschieden behaupten, ""! das Cabinet Auersperg unbedenklich dasselbe g"?V hätte. Die einen rechnen nnn dem Grafen Taasse"^l Unterstützung zu großem Verdienste an. währen" Uns'rlgen ei» großes Verbrechen darin erblicken wc>" . Ich glaube, es war weder das eine noch das al»^ Unter den gegebenen Verhältnissen wäre das ^" . Promiss gewiss auch ohne das Hinzuthnn irgend c>> Ministeriums zustande gekommen. War jedoch ^. Compromiss ein Verbrechen, dann muss die FortM' ^ Partei, welche heute die leitende Rolle in lNP Lager spielt, mol». cul^n.! nwn, lnilpli.! rufen', ^ anderen aber müssen schweigend, wie wir damals 3, schwiegen, als das Programm der Fmlschriltspal die Brandfackel auf unser Dach fchleuderle, icil'g unsere Brust klopfen. Von den Landtagen. ^ In der Sitzung des dalmatinischen ^aü tag es am 3. d. M. interpellierte Vojnovic die M.^ rung über das Verbot der Versammlung der "^ ^ Dalmatinska Omladina" in Ragusa; Naceta-ilbtt V Zeitpunkt der InaiW-iffnahmc des Baues der StlA von Ledeuice nach Rubine im Bezirke Caltaro; A^ über die Entziehung des Postdeblts für deu ,^'. List" in Bosnien und der Herzegowina. Der A"l , des Landesausschusses inbetreff der Aufnahme ^ , in 25 Jahren nlckzahlbaren Landesanleihe von ^' ^ f Gulden zur Deckung der Kosten für die H"st^s von Lanoes-Krai'tcnhäilsern, dann der Geietzem»? ^ des LandesauKjchuss.s »»betreff der Einführung ^ Landesabgalie auf den Zlickerimport werden dem W ^z ausschusse zugewiesen. Der Rechnungsabschluß ^f Laudebfonds wird genehmigt und der GesetzeM^ wegen Einführung der Lanoes-Bauorduuug u' ^ Lesuug angenommen. Aus Budapest ^ wird unterm .^, d. M. berichtet: Die Parlamenta^. Thätigkeit wird binnen kurzem auch in nnserer "^M> , Hälfte wieder ausgenommen nierden. da das nengkN' ^, ungarische Abgeordn etc n hans schon ain ^ ' ^ d. M. zusammentreten soll. Anßcr dem Bndg" ^, l«82 dürften demselben noch mehrere mioere >",^e rungsvorlagcn unlerbreitet werden, deren en?9 ^ Feststellung nach der Rückkehr des Minister"»"^' v. Tisza aus Ostende erfolgen soll. .... hie Das „Neue Pester Journal" besPslA ^ Frage des Eintrittes der Unabhängigkeitspartel '^s Delegation und meint, dass das Anwachse!' ,^„ Partei, welches blos ein quantitavcs ist, z" , .,^, ernsten Besorgnissen Anlass geben kann. Und"" „ unbedentcnde Individuen reihen sich um die bei ^ Führer, die jedenfalls da« nicht sind, was .le'"^Pel' mentarische Partei entbehren kann: imponieren" ^,, sänlichteiten, die mit ihrer Größe weit ins Land y^ ragen. Es muss jedem Unbefangenen die ^ ^N'^ aufdrängen, ob dies die Kräfte ' sind, die ^'-^ii. Selbständigkeit und Unabhängigkeit erringen „„d Das staatsrechtliche Verhältnis zwischen Uns!"" ^ Oesterreich lässt sich einerseits weder modific»"^^-aufheben, es gehört dazu die Einwilligung "3,^,,^ gclmna. der andren Rcichshälfte nnd der ^ ^l< Die Unabhäügigkeitspartei, ja die ganze N"' ^ fügt nicht über die Kraft, welche erforderlich '>' ^d das staatsrechtliche Verhältnis zwischen U''g, ^ ist Oesterreich umzustürzen. Die Unal'häng'glellep^ill-also nicht imstande, ihr eigenes Princip zn ^sel lichen, und darum haben wir keinen Grund, Hinsicht ernste Besorgnisse zu hegen. g^se" „Romanul" bespricht den Aufenthalt o/t> ^ Andrsssy in Sinaia und sag», der Vesucy ^iaibachcr Zeitung «r. 202 ^7,9 6. September 1881. mfacher Act der Eourloisie gegenüber dem Könige. ^>e ans demselben herzuleitende politische Bedeutung lst die, dass Oesteneich.Una.arn von der Loyalität der rumänischen Nation überzeugt ist und das« Graf An-drassy Rumänien einen Beweis geben wollte, dass er von der Loyalität seiner ungarischen Nachbarn gleich« Ms überzeugt sein könne. Auf diesem Boden, sagt »Romanul", begrüßen wir den Grafen Andrüssy mit Freude und danken wir ihm aufrichtn, dafür, dass er durch seinm Besuch alle von gewissen Specnlanten angezettelten Verleumdungen und Intriguen vernichtet hat. Vom Ausland. Im deutschen Reiche dürfte die Wahlbewe« Mg für den Reichstag nunmehr rascher in Fluss kommen. In Berlin wurde mit der amtlichen Auf« Mung der Wählerlisten begonnen. — Der preußische Landtag soll in der ersten Novemberwoche berufen und sein Arbeitsprogramm möglichst knapp bemessen werden. Außer dem Etat werden nur Vorlagen über Eisenbahnen und die lirchenpolitischen Gesetze zur Verhandlung kommen. In Paris dauern die Hecheleien zwischen den Anhängern Gambeltas und den Intransigenten fort. Am vergangenen Mittwoch kam es im Elysie Montmartre anlässlich einer Versammlung der Wähler des 9. Arrondissements, an welcher auch Rochesort theilnahm, zu so argen Tumulten zwischen beiden Parteien, dass dem Vorsitzenden nichts anderes übrig blieb, als die Versammlung aufzuheben. Inzwischen ist Gambetta bemüht, den Muth und das Vertrauen fcmer Anhänger dnrch zündende Reden, die er n>l verschiedenen Orten hält, zu erhöhen. Eigenthümlicherweise scheint Herr Jules Ferry stets nur eine solche Gelegenheit abzuwarten, um seinerseits gleich« Ms einen Speech von Stapel zu lassen. Da Herr Ga:nbelta für den 4. d. M. in Neubourg bei der Enthüllung des Denkmals Duftont de l'Eures eine Rede aMnoigte, licß Herr Jules Ferry anzeigen, er werde am folgenden Sonntag, den 1l. d. M., in Saint-Die eme große politische Rede halten. lNl's^ Situation in Afrika macht der fran. zoiychrn Regierung fortwährend viele Sorgen. Aus Marseille, 31. August, wird gemeldet: Man versichert. M der Vchhl ergangen ist, unverzüglich fünf große "llnsporlschiffe zur Beförderung von Truppen nach «lgmen und Tunis auszurüsten. Ein neues Expedi-nonscolps wäre in der Bildung begriffen, größten-lyeus dem Lager von Sathonay bei Lyon entlehnt, "'e Halste dieser Truppen soll nach Algier, die andere AUlsle „ach Tunis eingeschifft werden. Das erste wi/i? l 5"' "Elches bereits in Marseille erwartet h'lv' »oll aus zwei Linienregimentern und einem N^. lw" bestehen. — Aus Tunis selber wird °i,,i? "' dass der Oberst Corrcard, der schon vor «'gen Tagen bei Arbaln ein Gefecht mit den Insur-^"gehabt hatte, in der Nacht vom 28. zum 2iisten W"' abermals von einer fehr starken Aufrührer-""z"e Mlgegriffen wurde. Er wies den Feind zurück l/n ^ ihm große Verluste bei. während er auf ,rmer Seite l; Todte, worunter ein Officier, und tun« "M"oete zählte. Er nahm darauf in der Richer m.HalN"'am.Llf eine Stellung, in welcher er un>> ^ov'ant abwartete, um dann weiter vorzurücken sein, lr Feind in die Mitte zu nehmen zwischen von 5. "e uud die Truppen, welche ihm emerseits "n Vanimamet und andererseits oon Zaguan entgegen-marschieren. . ..Man legt in französischen Regierungskreisen der persönlichen Berichterstattung de« bereits in Paris Mlaliglen Mr. Roustan über die mit jedem Tage A ernster gestaltende Lage in der tunesischen Regent-Mft die größte Bedeutung bei. Seine politischen Rathschläge lauten nach der „Pol. Corr." auf Pflege ßuter Beziehungen zu den türkischen Behörden in Tri-Mis, auf strenge Wahrung der Autonomie Egyptens, "Ufrechthaltung eines freundschaftlichen Verhältnisses Wl't England und Einvernehmen mit letzterem inbe-treff der Orientfragen im allgemeinen und der Länder an der Südküste des mittelländischen MeereS. Tagesneuigkeiten. — (Cin Geschenk Sr. Majestät des «alsers.) Wie die „Budapester Correspondenz" schreibt. Alben Se. Majestät der Stadt Szegedin jenes Bild zum ^schenke gemacht, welches, von Petrol gemalt, den "connrchen. Minister Wenckheim und FML. Pulz im "«yne. die Ueberschwcmmnng besichtigend, darstellt. <3- m7" (Hof- und Personal« ich richten.) ^- ^taicstät Kaiser Wilhelm ist von Berlin vorigen °nnerstag mit drm Kronprinzen zu den großen Ma-^,,,^" zunächst „ach Hannover abgereist. — Se. l. " l Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Wil. abaer «? """ ^'^" ö« den Manövern nach Ungarn dev <^ r. ^.^' ^lcellenz der Herr Minister und Leiter Urlaub ^''''^"ium8 ^r. Prajul ist von seinem Herrn M^?"'^ ^^n er durch Se. Excellenz den nach W? "^" ^"°" ^urad vertreten worden war. «^ «vien zurückgekehrt und hat seine AmtSgeschäfte wieber übernommen. — Au« Telschen. den 2. d. M., wird berichtet, dass im Befinden Sr Excellenz des schwer kllranltril Herrn Grafen Friedrich Thun leine Befse. rung eingetreten sei Sämnuliche Familienmitglieder sind im Schlosse versammelt. — In Ehrenhausen verlobte sich Herr Baron Hermann Schmidburg mit Frl. Gisela Latinovics v, Vorsod. — (Zubau zur Hofburg.) Nachdem der Architekt für die Erweiterung der Hofburg. Karl Baron Hasenauer. die Pläne vollendet hatte — es war Ende Juli — erschien der Kaiser persönlich im Atelier des Künstlers im Ballhause, um von denselben Einsicht zu nehmen, sich zu informieren und dem Architekten Ge-danken für etwaige Erfordernisse mitzutheilen. Diese persönliche Intervention Sr. Majestät des Kaiser« brachte auch die schnelle Erledigung der Vorlage von Seite des Obersthofmeisteramtes und des Ministeriums des Innern zugleich mit der kaiserlichen Anerkennung für den Archi» tetten. Als feinerzeit die Stadterweiterung zur AuSfüh« rung kommen sollte, entstanden zwischen der Gemeinde, dem Militärärar und dem Hofärar in Bezug auf die Glacis und den Stadtgraben, auf deren rechtlichen Besitz jedes Anspruch erhob, allerorten Conflicte. Se. Majestät wünschte einen Vergleich. Jedem solle sein Antheil wer-,« ^ ?/".' Mllilärärar durch den Bau einer Kaserne (Rudolfslaserne). einrs Gebäudes für das ("eneralcom-mcmdo u..d einer Verpflegsbäckere,; der Commune durch U b" """"a v°n Plätzen für ein RathhauS. für Schu-, .' l"' Markthallen und für Gartenanlagen und die neuen S rahenanlagen. Kunst und Wissenschaft sollten berücksichtig werden durch die Aufführung von Mo. numentalgebauden. Vor allem andern muss für den Ver-kehr und für das öffentliche Interesse gesorgt werden. ..Ich will der letzte sein!« sagte der Monarch. Und nun. nachdem alle geplanten Bauten und Projecte auS-gefuhrt, kommt d,e Hofburg in ihrem Umbau an die Reihe. — (FML. Freiherr lion Pulz f.) Die Vertretung der Stadt Szegedin hat folgendes Tele-aramm an den Bürgermeister der Stadt Wien gerichtet: Das unerwartete Hinscheiden des heldenmüthigen Vertheidigers und besten Freundes der Stadt Szegedin. FML. Pulz'. hat allgemein das tiefste Mitleid erregt. Wir ersuchen, dies den Hinterbliebenen bekanntzugeben m,d zum Zeichen des tiefsten Beileids der Szegediner Gemeinde einen Kranz zu bestellen und denselben aus den Sarg des Verstorbenen gütigst niederlegen zu wollen. Der Kranz bestehe aus Lorbeer mit weihen und rothen Blumen gemengt, und das nationalsarbige Band trage folgende Aufschrift (folgt eine ungarische Ausschrist. welche deutsch lautet): „Die Stadt Szcgedin dem FML. Pulz zum Zeichen ihrer Dankbarkeit und Pietät". Auch der löniglichc Lommissär zu Szegedin. Ludwig Tisza. hat für eine Kranzspende Sorge getragen. — (Im August erfroren.) Am Sonntag, den 2< August. dem Tage des grohen Orkans holte sich. wie die Linzer „Tagespost" mittheilt, ein Vauer aus Puchcrs von Oberschlag eine Ziege ab und begab sich gegen Abend auf den Heimweg. Auf dem Wege überraschte den Bauer ein heftiger Sturm mit strömen, dem Regen und die einbrechende Nacht; derselbe verirrte sich im Walde und fand daselbst vor Nässe und Kälte seinen Tod. Der Verunglückte war erst 3« Jahre alt. — (Touristen im Hochgebirge.) Au» dem Schnalserthal kommt die Nachricht, dass vorige Woche mehrere Touristen aus Norddeutschland den Uebergang über das Joch ohne Führer versuchten und vom Wege abkamen. Ohne Nahrungsmittel und ohne genügenden Schuh gegrn die Kälte mussten dieselben in der Eis-region übernachten, bis sie am andern Tage von zu. fällig passierenden Landleuten hall, erschvpft aus ihrer fatalen Lage erlöst wurden. Die Herren riskierten lie-ber das Leben, wie es scheint, ehe sie den kleinen Be-trag für einen Führer auslegen. — (Eine ..berühmte Wa hrfageri n ") und «Schülerin der Frau Lenormand" empfahl in Budapester Zeitungsannoncen ih^ Dienste aufs wärmste; f.e sei borett. einem hohen U^l und P. T. Publicum «tten'b^n K"?"? °°l. Geheimnisse der Zukunft zu Herr soll m d,e Lotterie seh.^ „ werbe ganz sicher gewinnen, denn - w.e die Karten zeigen - stehe ihm während semes ErdenwallenS noch ein großes Glück bevor; er habe v.ele Neider und Feinde, doch werden diese durch das Schicksal entwaffnet werben. Der Herr fragte d,e We.Ssagerm. ob er im Amte vorwärts kom-men werde? „Ihre Beschäftigung?" fragte spähend die Weissagerin. „Polizeicommissär". gab ber Herr zur Antwort. ..und ,m Namen des GeseheS erkläre ich Sie für verhaftet." Vei der Polizei gab die Frau an. Katharina GraßnicS zu heiß.« ,„,d noch niemandem ?" ^ben; ihre Thätigkeit sei eme Wohlthat für Bedrückte, die sie durch ihre Prophezeiungen tröste; auch nütze sie dem Staate durch ihr ?. m'i. ,°l/".^"' anrathe. in die Lotterie zu *""" wurde sie - wie dai ,.N Wr. Tgblt. schre.bt - wieder auf freien Fuß ae. seht. die Acten jedoch behufs weiterer Nmtshaublung der Staatsanwaltschaft übergeben. — (Ver anger) Am 31. August wurde in Paris an dem Hause Nr 5 der Rue Berc Stuckw<-lle) und hat eine Lämic um, 45, Ml'.s Aus t"l l , Baulime. nämlich vm. d" Araß^ 0 Meter zurückgerüclt und w'rl» «x»»,"v üaibachcr Zeitung »tr 202 I72N 6. Sevtember 1881. linie mit einem eisernen Gitter u»d der freie Platz davor mit Gartenanlagen versehen werden Im Freiin v. Lich« teuthurn'schen Waiseninstitute sür Mädchen wurde ein Seitentract von 49 Meter Länge, ein Stuck hoch. im Gartenraume zugebaut, derselbe ist bereits vollständig vollendet und dürfte mit Beginn des Winters bczugen werden. — In der Fabriksgasse hat der Braumeister Herr Johann Perleß ein einstöckiges Haus gebaut, welches, im Rohbau vollendet, sich bereits unter Nach befindet. — Desgleichen hat Herr Ingenieur P, Emich in der Feldgasse ein neues einstöckiges Haus erbaut, welches seiner Vollendung bis auf die inneren Arbeiten entgegengeht. — Der am spätesten begonnene Bau war jener, der zum Andenken an die Vermählung Sr kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf mit Ihrer kaiserlichen Hoheit der durchlauch» t gsten Frau Kronprinzessin Stefanie zu erbauenden Herz'Iesu-Kirche hinter der Dampfmühle. Die Hühc dec Kirche wird 16 Meter 70 Centimeter betra« gen ui,d sind bis jetzt im ganzen Umkreise die äußeren Mauern mit dem angebauten Thurme bis zur Höhe von 5 Meter fertig. Dle Grundmauer des mit oer Rück» feite an den Garten des Siechenhauses sich lehnenden und mit der Front gegen den Südbahnhof gekehrten Wohnhauses der 1^. I'. Lazaristencongregation wird so« eben gelegt, nachdem die Erdaushebungen vollendet sind Das Gebäude wird eine Länge von 28 Meter 10 Ccn-timeter haben und ein Stockwerk hoch sein. Im ersten Stocke wird es 12, zu ebener Erde 9 Zimmer umfassen. Ob es noch gelingen wird. die Kirche und das Wohn« haus der ?. ?. Lazaristen bis zum Herbste unter Dach zu bringen, ist ob der vorgeschrittenen Jahreszeit nicht genau zu bestimmen, jedenfalls hofft man das Wohnhaus im Rohbau fertigzustellen. x- — (Gemeindewahl.) Bei der am 25. v. M. vorgenommenen Wahl des Vorstandes der OrtSgemeinde Mitterdorf im Bezirke Gottschee wurden der Grundbesitzer Josef Perz aus Windischdorf zum Gemeindevorsteher und die Grundbesitzer Mathias Perz aus Kos lern und Georg Rankel aus Windisch-dorf zu Gemeindcräthen gewählt. — (Literatur) Deutsche Rundfchau für Geographie und Statistik. Herausgegeben von Dr. Karl Arendts. Das soeben ausgegebene zwülste (September»)Heft, das Schlussheft des dritten Jahrganges dieser empfehlenswerten geographischen Zeit» schrlft (A. Hartlebens Verlag in Wien; jährlich zwölf Hefte ä. 36 tr. ö. W.; Pranumerationtzpreis pro Jahr» gang 4 st. 25 kr. ö. W.) bringt auf ü6 Seiten mit acht Abbildungen und einer Karte folgende interessante Artikel: Das Atrctthal und der Feldzug der Russen gegen die Teke.Turtmenen. Von Friedrich v. Hellwald. — Von zwe» Rulnenstätten (Babylon und Palmyra). Von A v. Schweiger-Lerchenfelo. (Mit 2 Illustr.) — Auf der baierischen Waldbahn Von CA. Regnet. (Mit 2 Illustr) — Bilder aus Swanethien und dem Pontischen Wald» gebiete. (Mit 2 Illustr.) — Astronomie und physika. lische Geographie. — Reisen und Polarfahrten. — Politische Geographie und Statistik. — Unterrichtsanstalten. — Staats- und Gemeindehaushalt. — Militär und Marine. — Handel. — Bergbau. Industrie und Land» Wirtschaft. — Verkehrsanstaltcn. — Berühmte Geo» graphen, Naturforscher und Reisende. (Mit 1 Porträt: P. I. Veth.) — Geographische Metrologie. Todesfälle. (Mit 1 Porträt: Wilhelm Rosenhauer.) — Akademien, geographische und verwandte Vereine. — Bäder und klimatische Curorte. — Kleine Mittheilungen. — Vom Büchertisch. — Eingegangene Bücher, Karten 2c. — Kartenbeilage: Karte von Centralafrila. Section VI. Wir sind in der Lage. mittheilen zu können, dafs Elmars „Wiener V 0 te" für 1882 bereits erschienen ist. Erfreute sich dieser Kalender infolge feiner schönen Ausstattung und seines reichen Inhaltes schon feit seinem Erscheinen des ungetheilten Beifalls aller Schichten der Bevölkerung, fo wird der neue Jahrgang feine Käufer noch besonders überraschen. Nicht weniger als 150 Illustrationen schmücken den Text des Jahrbuches. Die Illustrationen vertheilen sich wie immer auf die echt volksthümlichen Erzählungen, das im vorigen Jahre ueu aufgenommene „Luftige Allerlei" und auf die Rückfchau „Von Jahr zu Jahr," welche besonders reich dotiert ist. Neu aufgenommen wurden eine populäre Abhandlung über die Militärtaxe und das neue Wuchergefetz. — (Aus den Nachbarländern.) Der katho-lifche Gefellenverein in Klagenfurt feiert am 8ten September d. I die Erinnerung an feinen 26jährigen Bestand. In der Nähe des israelitischen Friedhofe« in Görz soll eine Mineralquelle entdeckt worden sein. Am Abend des 30. August fand in Fiume die Probebeleuchtung eines Theiles des Hafens und der Hafenmagazine mit elektrischem Lichte statt, das die Aus« und Einladung der Schiffe auch bei Nacht ermüglichen foll. Der Apparat besteht außer einem Motor von acht Pferdekräften aus zwei dynamo-eleltrljchcn Maschinen für acht Lampen von je 400 Kerzen Leuchtkraft Für das Grazer Theater ist der renommierte Komiler Herr Stelz er (bisher im Verbände des Wiener Nurgiheatecs) engagiert worden. — In Trofaiach in Obersteiermarl hat sich ein Commis 2000 st. zum Schaden seines Principals angeeignet; man fand das Geld noch vollständig im Koffer des Defraudanten. Er leugnete keck ab. Als er aber fah. dass man leinen Spass verstehe, machte er einen Fsuchtverfuch. wurde jedoch bald eingeholt. Ergriffen werden und sich mit dem Taschenmesser einen Schnitt im Halse beibringen, war eines. Der Selbstmordversuch misslang, und der Dieb wurde in Haft genommen. NtNtfte Post. 0 rig in al.Telearam me der »Laib. Zeitung." Mezö-Kövesd, 5. September. In Hernad.Nemethyi enthusiastisch empfangen, infpicierte der Kaiser die sechste Cavalleriebrigade und drückte seine volle Z>l« friedenheit über die ausgeführten Evolutionen und die Ausbildung der Truppen aus. Berlin, 5. September. Da« Wolff'sche Bureau meldet, dass der Besuch des russischen Kaisers beim deutschen Kaiser gelegentlich der Manöver wahrscheinlich, Ort und Tag jedoch noch unbestimmt sei. Die „Nordd. allg. Ztq." sagt. wenn die Zusammenkunft stattfinde, werde sie gewiss nicht in Danzlg sein. Paris, 5. September. Heute fand ein Zusammen« stoh des Marseiller Schnellzuges mit einem gemischten Zuge bei Eharenton statt. 13 Todte, 15 Verwundete. Wien. 5. September (Wiener Abendpost.) Am 3. d. M. ist auf Schloss khantilly bei Paris Ihre k. m,d t. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Elementina, Sternlreuzordcus« dame, im Alter von 83 Jahren gestorben. Höchstbie-felbe war eine Tochter weiland Sr. Majestät Kaiser Franz I., am !. März 17W geboren, am 28. Juli 1816 zu Schönbrulin mit Sr. königl. Hoheit Leopold Prinzen von Salerno und beider Sicilien vermählt und seit 10. März 1851 Witwe. Die Tochter Höchst' derselben. Ihre königl. Hoheit Prinzessin Marie Ca> roline Auguste von Vourbon. gestvlben am 6. Dezem» ber 1869. war die Gemahlin Sr. fönigl. Hoheit des Prinzen von Aumale. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre l. und k. Hoheit Maria Clementina. Prin. zefsin von Salerno, geborne Erzherzogin von Oesterreich, die Hoftrauer von Dienstag, den 6. September d. I., angefangen durch sechs Wochen mit einer Abwechslung, nämlich die ersten vier Wochen — vom 6. Sept.mber die einschließlich 3. Ollober b. I. — die tiefe und während der letzten zwei Wochen — vom 4. Oktober bis einschließlich 17ten Oktober d.I. — die mindere Trauer getragen werden. Washington, 4. September. Dem um 8'/, Uhr morgens ausgegebenen Bulletin zufolge hatte derPrä« sident gestern spät abends einmaliges Erbrechen, das sich eine Stunde nach Mitlernacht wiederholte. Trotz» dem hat derselbe den größten Theil der Nacht gut ge- schlafen, heute morgen« Nahrung durch den Mund genommen und dieselbe ohne Uebelkeit bei sich behalten. Der Puls ist etwas schneller. Der Gouverneur M Pennsylvanien fordert in einer Proclamation die «"' völlerung für den 6. September zu GebetsversalM lungen für die Herstellung OarfieldS auf und dlM die Hoffnung aus. dass die Gouverneure der andew Staaten diesem Beispiele folgen werden. <, Bei der Niedermehelung der Brigade Carres so"" zwei Eaoallerie-Compagnien vernicht^ worden fein. Es gehen Truppen nach Arizona ab. ^ Berichten des Gesundheitsamtes zufolge wäre in M^ Shanghai und Äangkol die Cholera ausgebroche^ Handel und Volkswirtschaftliches. Verlosungen. !W4er Lose. Bei der am 1. d. M. vormittags 19 W" Wien vorgenommenen 80. Ziehung der Staatslose vom M^ 18tt4 wurden nachstehende 14 Serirn fi.ezoa.cn. und zwar: ^ 751 «6« 88A 1400 Il^ii 190? 2030 207!) 2170 2553 ^ 2914 35(i? und U7Ai). Aus diesen vorangeführlcn Serien "" den nachstehende Gewinste gezogen, und zwar fiel der V^. treffer mit 200.000 fi. auf S. 275« Nr. 30. der zweite TM mit 20.000 fl. auf S. 1400 Nr. 84. der dritte Treffer" «5,000 ft. auf S. 2079 Nr. 28. der vierte Treffer mit W,"U auf S. 2030 Nr. 81. serner gewannen je 5000 fl. Ser'«^ Nr. 38 und S. 3567 Nr. 93. je 2000 fl. S. 751 Nr. 85. ^ 2079 Nr. 10 und Nr. 35. je 1000 fl. S. 751 Nr. 4«, S-°^ Nr. 11 und Nr. 83. S. »83 Nr. 58. S.2030 Nr. 17 und^z 373!) Nr. 22; ferner gewannen jc 500 fl.. und zwar: »> A Nr. 48 und Nr. 70. S. 883 Nr. 12. S. 1400 Nr. 2 und 3tt ^' S. 1649 Nr. 79. S. 2030 Nr. 77 und Nr. i)I. S. 2079 A.^ S. 2170 Nr. 75 und Nr. 99. S. 2558 Nr. «7. S. 35«? A^ und Nr. 100. S. 3739 Nr. 52. und endlich gewannen je A"^ S. 14lX> Nr. 47. 59 und 98. S. 1649 Nr. 29. S. 190? N^' S. 2030 Nr. 26 und Nr 34. S. 2079 Nr. «1 und Nr. 80. v" 2914 Nr. 1. 23. 43. «9 und 70. S. 35«? Nr. 9«. Scrtt^ Nr. 15. 17. 56. 70 und 91. Auf alle übrigen in den ange A. ten 14 Serien enthaltenen und hier nicht besonders auMH ,en 1350 Gewinnummern fällt der geringste Gewinn von jeA-^ llreditlose. Bei der am I. d. M. abends ll Uhr in »'^ stattgefundcncn 93. Verlosung der kreditlose wurden foH^ 19 Serien gezogen, und zwar: Serie 285 850 1301 I^^qzs 2462 262« 28!)6 2901 2927 294.' Verstorbene. Den 3. September, «pollonia Dimic. Hausbesitzer'' 61 I.. «ahnhosgassc Nr. 4. Wassersucht. - Melanit SU Veamtenstochter. 12 I. hcrrengassc Nr. 3. GchirN'ApoM,, — Johanna Smrctar. Dienstmannstochter. 4 I.. Kaiser-I^' Platz Nr. 2. Scharlach. Im Tivilspitale: « Den 2. September. Georg Dolar. Inwohner. 6? ?' Herztlappenfehler. — Maria Obrelar. Bahnarbellersg"' 43 I. Lungentubcrculose. Lottoziehungen vom 3. September: Trieft: 37 8 90 33 6. Linz: 46 25 74 67 58-^. Meteorologische Beobachtungen in LaibaH> 5 ^ R l? ° ^ A 7Ü.Mg. 732 21 ^-13 8 O. schwach bcwollt ^ 5. 2 . N. 732 57 ^-19 0 O, schwach bewöllt " V . «b. 733 73 ^ ^15 4 SW. schwach theilw.hciter ., Tagsüber trübe, bunfle Wollenzüge, abends t^gl' Aufheiterung, Das Tagesmittel der Wärme -j- 1S1', "" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Vttomar Vamber^^ Curse an der Wiener Lörse vom 5. September 1881. ISM (zu 100 fl.) . . . 132 - 132 50 » l»«4........ 17275 17325 ""»' '»"mlen.Unl..... 123— 12350 kttblt'L ... ^.. _ ^ __ Theih-Negulierung,.' «„„' Hz«'. s"m"üose....... 113- 112 50 Rudolf«'«........ ig.^H 20 Hr»mienanl. der Stadt M«n 134 25 134 50 Vonau.VieguIierung».«»!, . . n? ', 117 50 Domänen-Pfandbrief« ... 144 _ ,^'^ oesterr. Tchahschein, 1881 rück- zahlbar.........— .. __._ vesterr. Schahschtine 1882 rück» zahlbar.........100 75 10125 Ungarische Volbrenie .... 11780 11? 95 Ungarische Eisenbahn-Nnleihe . 133 75 134-linaarische Eisent»ahn«Anleihe, Cumul°livsNi.5e......'!«'25 183 75 «nlebcn der Stadtgemeinbe Wen in V. A......l<'250 l^' Grnndentlaftnngs'Obligatisnen. Geld Wa« Vöhmen.........104 50 105 50 Ni«der3st«rreich......«05 50 106 50 »llllzlen.........100 75 101 50 Llebenbürgen.......9725 »8- lemes« «anal......V7 50 93 — Ungarn..........9750 9850 Actien von Vanlen. «eld War« »nglo.öfterr. «an«..... 1b8 — 158 25 «rebltanftalt ....... 346 i»0 34« 75 Depositenbank....... 258 — 259 — Lrebltanslalt. unzar..... 340 340 50 Oesttrreichlsch. unzarisch« Vanl 833 - 835 — Unionbanl ...... 14760 14790 V«lehr«l>anl....... 147 ?b 14825 Uiener Vanloerew..... 133— 13825 Nctien von Transport'Unter« nehmungen. «l!3!b.«ahn .......17375 17425 t>°nau°mvNchlfi..Gel«lllel,ast 611 - «13 — Elisabeth.Uestbahn '"""'°""' ^^75 213 25 Ferdinands-Nordbahn . . . .Wiu—2315 ^ «eld war« Franz.Ioseph.Vahn .... 19325 194 — Vallzlsche Tarl.Uudwlg.Vahn . 316 75 317 25 lkalchau.vb«rb«rger «nhn . . 148 50 14» — 2e«oerl,» ungarisch« Vanl 100 75 101 Un«. «odencredit.Inst. (»..«.) 'W 10050 Prioritäts'Obligationen. Tlisabeth.N. 1. «m.....^950 100 -- Ferd-Norbb. in Silbel . . 1«l. 50 10650 Franz.Ioseph.Vahn .... 100" ^.?b «al. Ea.l.«udw!«.V. « 188! "9b0 ' ,70 vtsterr. Nordwest-Vahn . 10» 4» '^b Viebtnburger Nah» .... 92 „^^ Gtaatsbahn 1. »m..... l?6 ^ ,«4.^ südbahn ^3'/....... ;^?? "' z 5»/.......il47.> Devisen. ^ ^sz «u, deutsche P,»«,«....." ^. 1,8^ London, lurze Glchl .... U» ^glib Pari«......... 466" Geldsorten. «eld ^""l fl. Ducaten .... 5 fl. b9 /r.b si. ^ . Napoleon«b'or . 9 . 36'/«. " " Deutsche «tlche- .7 st« * Noten .... 57 . 55 . b? " ^ . Hllberzulben . . — » — » ^ " ssralnlscheArunbentlastung«.Oblig°tlsn"» VeldlvU-««« ^'