agesbote fsr Anterßeiermark. Pr.lnttmer»ti»nspr«I für Marv«rg. Monatlich . — ff. 70 ?r ^^it,r»eljähriz . . . . » „ t0 „ jittftsllttiiz motlatlich . . . — IS „ Einzelne N«mm«rn 4 tr. lvNga« de» ttberale« Va»tei. Erscheint tSAltch mt» H«O«»h«e der SS«»» »»d Feterk«ße. Manusertpte werden nicht zurRck gesendet. M««nltch .....»» Z»ftiN«»ßDlGGtzl s le. P». H«tl< .s» ev». Marburg, Kreit«,, II. November tSV«. Jahrgang P«« Mnißerium n»d die Adrtßkll«-«issio« des Herreahaustö. Am 8. d. M. fand nach längerkr Unterbre chung unter dem Borsitze deS Prüsidenteu Ritter v. Schmerling eine Sitzung des Adreßausschuffes des Herrenhauses statt, in welcher das Ministerium vollzählig erschienen war. Die Borgänge innerhalb des Ausschusses haben allenthalben ungeheures Aufsehen erregt, weil mau angenommen hatte, der Ausschuß werde sich daraus b.schränken, die Regierungspolitik ^u tadeln und in der Adresse einen Sifttmwechsel zu befürworten, ohne sich in eine Kritik der Amts-Wirksamkeit der einzelnen Minister einzulassen, während sich diese Borausse^uß nunmehr alS irrig erwiesen hat. Denn die Maiorität des Aus schusses bekämpfte daS Ministerium nicht nur auf das schonungsloseste, der Ausschuß saß förmlich über die einzelnen Minister zu Gericht, das Urlheil welches daselbst über das Ministerium Potocky und Konsorten gesprochen wurde, war ein vernichtendes. aber ein vollkommen gerechtes. Vom Borfitzeuden über einige Punkte der Thronrede iuterprUirt, erklärte der Ministerpräsident, daß er als Mitunterzeichter des Minoritätsvotums des früheren Ministeriums Taaffe die darin niedergelegten politischen Grundsätze als die seinigen erkenne. Seine Bersöhuungspolit'k habe zwar ihr Ziel nicht erreicht, doch die ausgeregten Ge-müther beruhigt; die Idee einer Versöhnung aller österreichischen Rationalitäten werde ernle opfer«, die Bersaffung sei von ihm nicht verletzt worden. grh. v. Lichte nsel» findet einen Widerspruch in den Ausführungen Potocky's; der Geist der Verfassung sei verletzt worden, die Thäti^zkeit des Ministeriums habe dieselbe schwer geschädiget sie sei verwerflich, die Gemüther noch mehr aus geregt worden. Mit dem Ministerium sei die Anarchie in allen Thtilen des Staat s zur H rrschaft gelangt, und daß dem entgegengewirkt, daß es so nicht mehr weiter gehen dürfe, das müsse das Herren Haus vor allem andern in seiner Adresse betonen. Ans die Frage Potockys. welchen vegrrff Redner mit den Worten Anarchie verbinde, er-Närt derselbe, daß die Zustände iu Bü!)Mea. theil-weise auch in Galizien die Bezeichnung anarehisch verdienen. Graf Hartig spricht sich angesichts der Wahlen in Böhmen dahin aus, daß l)ie angeb lich verfassungstreue Regierung in der Verderb l'chsten Weise d^.s.lbsl s/tjen die Berfassung ge wirkt habe. Än gleichem Siitne spricht Fürst CarloS Anersperg, er sagt iveiter. das Mtnisttrium habe ohne Sistem g'handell, ivährend es iu Tlro die unbedingte Angelot>ung gefordert, habe es in Böhmen sich Mit der bedingten begnügt. Hosrath Unger hti,t hervor, daß man den Landtag in Tirol hätte auslösen miissen, wei er nur „zur Bersamiuluiig vom 15. Leptcmbcr gewählt habe, somit die Autorität des Reiche-Rathes nicht anerkennt" 3m Falle der Anflö sung des Landtages halte Südtilvl Abgeordnete in den Reichsrath entsendet. Nachdem man diesen Weg nicht betreten, sei der Ausspruch berechtigt, daß die Regierung die Berfa jsung untergraben habe; gleich wie sie in Dalmatien, welches den Anschluß an Kroation begei)rc, dem ftzessionistlschkn jlavischeit Elemente das Ucberge lvicht verschafft habe. Minister Stremayer behauptet, die Ber fassungspartei habe durch die Frage der direk eu Wahlen die Grundlagen der Verfassung erschüttert, er spricht sich entschieden gegen di--ette Wahlen aus und suchr den Beweis zu ühren, daß daS Mißtrauengegen dieversassungs-reiie Aktion der Regierung unberechtigt set. Fürst Jablonowsky spricht sich für die ttegierunj^ aus. indem er deren Bersöhnungsver-uche billigt, deren Scheitern bedauert. Mintiler Tschabuschnigg sucht vom „richterlichen" Standpunkte den Borwurf der Anar-^le zu entkräften, die gefahrdrohende sozialtsttsche Bewegung sei durch Richtersprüche zurückgedrängt worden. Die Anarchie in der Presse sei abtr eirre Berltissruschast des früheren Ministeriums. Um le zu beseitigen »väre die Einführung von Aus-nnhmsznständeu nothwendig gewesen, weiche zu verhängen das Ministerium sich nicht für befugt »ielt. Lichtenfels gegen Stremayer gerichtet erklärt, dte Regierung habe zwar den Boden der Berfassung ntchr verlassen, sie richte diese aber aus versalsnngsmäßigem Wege zu Grunde; eben-o werden die Behauptungen des Fürsten Äoblo no.vsky vom Redner grüudltch widerlegt. Fürst CaUo» Auersperg tveist den Mi nistern Stremayer und Tschabuschnigg zahlreiche Widersprüche nach. Hinsichtlich der von Stremayer erwähnten „energtschen Schritte" des Ministertums bemerkt er: Der über Böhmen verhängte AnsnahmSzustand «var »virkungsvoU, er hat nur zu kurze Aüt gedauert. Hosrath llnger l emerkt, nachdem er der Rede des Hosraths Klaczko »m galizischen Landtage ^rt»)ähnung gethan. gegen den Justizmintster, es dtstehe jtvar k'ine gerichtliche tvohl aber eine po-litijche Anarchie. Graf Taasse sucht das Bersahren des Ministe» iums in Tirol, Dalmatien und Böhmeit zu rechtfertigen, tvird aber von Graf Hart ig und Fürst Auersperg »vidertegt; der LaudmarschaU von Böhmen hätte, sobald er sich in de» Reichs-ruth ivählen litß, ot)ne daselbst zn erscheinen, seines Amtes entsetzt tvcrden sollen. Man möge doch in Oesterreich ei»dlich einmal aufhören, Revolution gegen sich selbst zu machen. Än oiesem Zustande befinde man sich jetzt. Ans der Mitte der Minister erscholl nun-mehr der Rus: „Das geht zu iveitl" Nachdem ser Redtler geendet, erklärt Potocky. die Regierung habe den redlichen Willen gehabt bei den letzten Wahle» in Böhmen der Berfasiungs. Partei de» Sieg zn verschaffen. Diese letzte Behauptung tvnide jedoch vom Fürsten Auersperg bekämpft unv als Minister Taaffe lßi.rauf dem Fürsten feierlich versicherte, es sei so, ii)ie Graf Potocky soeben g-sagt. er-ktarl, Fürst Anersperg. er sei zu genan nnter-richtlt. um voll dem. ivas er geäußert, d .S Mln deste zurückzunehmen. Auf die JnterprUation des Borfitzeuden. ob die Regierutig der nationalen Partei als Lohn o.r Reichsrathsbeschicknng die Ernennung von Ministern für spezielle Länder versprochen habe, eiklärt der Mitristerpräsident. die betreffenden Un-terhandlniigen hätten sich zerschlagen. Lichtenfels betont ans das nachdrücklichste die Auflösung des renitenten böhmischen, sowic alter jener Landtage, ivrlche sich gegen die Berfassung auflehnen. Nach Schluß der erregten Debatte wird einstimmig Graf Anersperg (Anastasius Grün) zum Berichterstatter gewählt. Die SpMug imkrhatd dtr rSmischea Aueir. Der sehr wohl unterrichtete i-Korrespondevt der „Reuen Freien Presse" schildert die gegenwärtigen Zustände im Vatikan auf sehr treffende Weise, daß ivir auf die Reproduktion Angesichts der aegentheiligen Behauptungen des „Grazer Bolksvlattes" nicht glauben verzichten zu dürfen. Die betreffende Mittheilung lautet: Die römische Kurie, welche den altersschwachen Pius im Vatikan gefangen hält und mit den schauerlichsten Märchen von liberalen Gräueltha-thaten schreckt, um seine Jugeirdträume zu ersticken, bildete gewiß eine der gefährlichsten Gewalten, »Venn sie nicht unter ihren Koryphäen in heftige Spaltungen gerathen wäre. Wie viel Spielraum sür Versöhnungsversuche hätien nicht geschickte Diplomaten, wenn sie im Stande wären, statt banale Troilgründe und blöde Schmeicheleien vorzubringen, sich direkt an den Papst zu wenden, um ihn von der wirklichen Sachlage zu verständigen und das Lügen netz zu zerreißen, ivomit ihn seine nächste Umgebung umstritt. Kardinal Antonelli, welcher vor einigen Jahren Monsignor de Merode, Pila und Konsorten aus ihren Aemter« vertrieb, steht mit dem erstgenannten Prälaten einem reichen Belgier und Schwager tveiland General Lamorieiere's und gegenwärtig Groß-Almosenier des Papstes, in heftigem Widerspruche. Während der bereicherte Kardinal in Rom höchst tvesentliche Jirteressen zu beschützen hat, da laicht nur sein Bruder. Philipp Antonelli. römischer Bankdirektor geblieben ist. sondern seine großen Kapitali.n auch noch von anderen Strolimän-nern in Rom selbstvortheilhast verwaltet Wersen, liat ein auffallendes Interesse, den Papst und mit ihm sich selbst in Rom zu erhalten. Die italienischen Soldaten sind ja doch ge-uötliigt. ihn zu schützen, und tveiter braucht man nicht« sür den Augenblick der Gesangenschaft. Monsignori Paeea. Ricci utld Regrotto sind hrlichf, bescheidene Instrumente deS Staatssekre-tärs und sprechen in gleichem Tone mit ihrem Protektor. Monsignor de Merode dage^len, tvelcher ein unabhängig Vermögen besitz», hat auch unabhängigere Meinungen und räth dem Papste in Gemeinschast mit Pater Beckz. dem Jesuiten-General, der.EtvigtN Stadt den Rücken zu kehren. Diese Spaltungen, ivelche tlzciltveise aus unversöhnlicher Abneigung berul)en, könnten benützt tverden. Andererseits sind die Jesuiten selbst unter sich nicht einig. Wähl end ihr General, soivie die Bäter Piccirillo. Do« Margotti und Andere Alles austlieten, nm den Papst zu der hartnäckig-sten Bcrshlvssenlieit zu beivege», veröffentlicht der tüchtige DtNker Pater Curti in Florenz ein OpuS-kulnm Uber das gefallene Regiment der Päpste, lvctche« alle Hoffnung einer WttdrrhersteUung des-selben geradezu als hirnlos darstellt. Das genannte Werk verdient die öffentliche Aufmerksamkeit durch die Tiefe seiner Ansichten uud die Gritndlichküt der dargethanen Sachkennt-nlß des Jesuiten-Philosophen, fast möchte ich sagen, dieses Philosophen aus der Gesellschaft Jesu. Die alten Jesuiten andererseits haben tvenig Vertrauen iN Pins IX. dein sie sein Austreten vom Jahre l846 nicht vergeben könne», und von ihrer Elique rührt die ftrenae Ueberwachuttg des Pttpftes im gegenwürligen Momente her. Das temporelle Regiment Pius' lX. geht daher aus ähnlichen Gründen zu Grunde, aus welchen das französische Kaiserreich, dessen that-kräftigste Stiitze, unterlag Untinigkeit, Gewir'nsucht, Berkäuflichteit. Eitelkeit und Heuchelei sind die gastoren. welche nicht vnr das weltliche Regiment des Papstes zertrümmert, sondern sygar in seine geistliche Herrschaft durch die Enchtlita. den Syllabus und, di, päpstliche Unfehlbarkeil, starke Vreschen geschossen haben. gettungsschan Die „Politik" polemifirt gegen die Organe der Berfaffungspartei, weiche sich den Sieg bei den Reichsrathswahlen in Böhmen vindiziren, denn man kann doch nicht von einem Wahlsiege sprechen, wenn wie in den Landgemeinden that-sächlich der Fall, von 14 aufgestellten Kandidaten acht durchfallen und somit sechs gewählt wer-den. Das Gleiche sei bezüglich der Städtewahlen eingetreten, von den ausgestellten 11 Kandidaten der BerfaMngspartei seien nur 7 durchgedrungen. Die Verfaffungspartei habe eingerechnet die vier Vertreter der Handelskammer 17 Stimmen für de« Reichsrath gewonnen, während dieselbe Partei im Landtage über 28 Stimmen verfügt; die „Politik" glaubt daher mit Recht den Sieg der staatsrechtlichen Opposition zuschreiben zu dürfen, zumal im Großgrundbesitze sich die beiden gegnerischen Parteien mit so ziemlich gleichen Kräf» ten gegenüber standen. Die „Politik' schließ» mit dem Ausdrucke des^ Bedauern, das wir voll' kommen theilen, daß sich der Parlamentarismus in Oesterreich um den böhmischen Großgrundbesitz nnd dieser um die Disposition der Regierung oder die Laune eines jagdliebenden Großgrund-befitzers. der sein Vergnügen der Wahl vorzieht, drehe. Auch das „Vaterland" beschäfligt sich mit den Wahlen in den Reichrath, speziell mit jenen des Großgrundbesches; das Organ der Kle-rikal-feudalen mißbilligt Einerseits aus das schärsste den beliebten im Gisetze schwerlich begründ ten Modus des Auslosens der drei Kandidaten und bezeichnet diesen Borgang mit „Reichsraths Lot» terieziehung.- Die .Presje" findet das Bombardement von Paris unvermeidlich. Andererseits haben die provisorischen Regierungen von Tours und Paris durch das Berbot der Wahlen zur Konstituante. welche die deutsche Heeresleitung in den okkupirten Laudestheilen geftatts» wollte, ihre Isolirung vollendet. Die Vermitlerrolle der Reu-tralen sei zu Ende gespielt, während die gegew wärtige Regierung in Krankreich nicht die Krast besitze, aus sich selbst heraus die Rettung des unglücklichen Landes zu bewetkstelligen. Die „Neue Freie Presse" beleuchtet den letzten von der ungarischen Linken aus die Aus-gleichsgesetze vom Jahre 1867 in Szene gesetzten Angriff. Der erste Versuch Ungarns in großen Style Politik zu treiben sei kläglich mißlungen. Bei B^innn ves Krieges gleich wie im Jahre 1866 Pr»ußeu freundlich gesinnt habe die Linke eifersüchtig auf die deutschen Eifolge eine Schwan, tung vollzogen sich auf Seite der romanischen Bölkerftäme zu stellen versucht; diese Stellung wiederspricht aber den Jntkreffkn Oeslerreichs und Ungarns, welches ein Zusammengehen Deutschland» und Oesterreichs gebieterisch fordert. Zum Schlüsse bedauert die g. Presse." daß selbst die Deakpartei anstatt den Dualismus als Waffe «egen den Aöderalismus zu gebrauchen mit die fem kokettlrt. Der „Wanderer" erklärt den Kern der durch die Adreßkommifflon des Herrnhauses der Regie« rung gemachten Borwüise liezen darin, daß die Regierung zwar die Berfassuug stets im Munde suhre, solche aber aus legalem Wege zu Grunde zu richten bemüht s'i. Eine Partei konnte sich das Ministerium ebenfalls nicht schassen, nnd troj^ dem in einem Punkte alle Partheien einig sind daß Ministerium Potocky tnüsse fallen, klamere sich vasstlbe mit Hartnäckigkeit on seine Stellung daher bestehe wirklich die von Lichtenfels gekennzeichnete Anarchie. DaS „Reue Wien er Tagblatt" be spricht den gleichen Gegenstand, es vertheidrt die österreichische Prrffe gljien die ungerechtfetigten Angriffe des Justi^minist^rs. ivelcher auch den Gegnern im Herrnhause das Schlagwort gegeben Unterdrückungen der Presse. Polttifche UeberAcht. (Wien) Gestern fand eine Sitzung des Adreßausschusses de» Herrenhauses statt; die Mi« nister waren vollzählig erschienen, um ihre Politik m vertheidigen; ihr Bemühen dürste vergeblich sein, denn e» soll in der Adresse ein förmliches Mißtrauensvotum ausgesprochen werden, um das Ministerium zur Demission aus dem Grunde zu drängen, damit das Abgeordnetenhaus in die Lage kömmt, in Anbetracht der veränderten Sach-läge seinerseits die Adreßdebatte abzukürzen. Wir kommeu auf diesen Gegenstand des Weitern zurück. Die „Wiener Abendpost" dementirt die Ge-rüchte von dem Austritte des F. M. L. Kuhn aus dem Reichsministerium; nachdem diese Nachricht zu tviederholten Malen auftaucht, dü^te doch etivas Wahrcs daran sein. Die „R. Fr. P." ihrerseits tritt dem Gerüchte, Fürst Anersperg sei schon dermalen mit der Bildung eines Ministeriums betraut. Dr. Herbst werde in demselben das Justiz-, Dr. Brestel das Finanz.. Dr. Demmel das LandeSvertheidigungs-und Dr. Sturm das Ministerium des Innern übernehmen entschieden, entgegen. Der Reichsraths - Abgeordnete Schulz aus ^«rnowip hat die Ferien benützt, um sich seinen Wählern in Radauz vorzustellen; ob seiner verfassungswidrigen Haltung im Reichsralhe (er hatte sich bekanntlich entgegen der Stimmung seiner Wähler dem Klub Petrinos angeschlosseti) aufs lebhafteste interpellirt, leisteteer bündigegn-s,ge. künftig im Sinne seiner Wähler mit der Berfässungspartei zu stimmen. (Proß nij).) Der ezechische Büwermeister dieser Stadt, Auditor Rovak. und der Gemeinde-rath .vurden wegen Richtvoi nähme der Gemeinde-Wahlen ämovilt, und Advokat Remluvil nebst sechs Stadtbürgera von der Statthalterei zur Führung der Gemeindegeschäste ernannt. (Berlin.) Die ministerielle „Provinzial-korrespondenz" berichtet, daß der Reichstag auf den 20 Rov. behufs der Beschlußsassung über die Mittel zur weiteren Kriegführung und über den Eintritt der Südstaateu in den Rordbund-einberusen sei. Der Eintritt BadtNs. Hessens undWuitem-beigs stkht in sicherer Aussicht. Die Beziehungen Baierns unterliegen r och weiteren Verhandlungen. Der Befeljl zum Angriff von Paris wird gewiß in dem Augenblicke ertheilt werden, tvo es unter Berücksichtigung aller Verhältnisse, nament-lich auch in Bezug auf die weitere innere Entwicklung in Paris — angemessen etscheint. Gestern liegannen in ganz Preußen die Reuwahlen sür daS Abgeordnetenhaus, von ihnen hängt cs ab. ob neben de „Tracht der Engel" zu finden, und er faßtr, Nt^chdem dir Mitgift seiner Frau „alle" war. den Entschluß, in sein Heimatland zulückzutchreu. Er sührte diesen Entschluß nuch gliicklich an», vergaß aber dabei, seine olivensarbi,^e Marla Leonida mitzunelimen. Itn Jahre l86ö kam Franz Ä. nach Prag, wo er s'l)r bald die Kunst, vorzügliche Czamar.,s zu verfertigen, erlernte und eine Anstellung in einer der ersten Werkstätten der Hauptstadt sand. Er tvar nur wenige Wochen in Prag, und sein liebesbedürstiges Herz hakte schon einen Ersatz sül die vergessene Italienerin gefunden. Er lernte Maria G., die Tochter emes Bürgers, kennen und ließ sich am 19. Juni 1865 bei dem Pfarrer zu Et. Stesan mit ihr trauen. Vor dem Pfarrer hatte er den Todtenschein der Tranquilla Ptceone aus Lavogne prv'tuzirt, worauf dieser, da sonst Niemand nach den gesetzlichen Aufbietungen Einsprache erhob, die Traung voltzog. Vier Jahre laig leble er glucklich in seiner neuen Ehe und krsereute sich eines ungestörten häuslichen Friedens. Aber Maria LeonidaS Aoviseio hatte seinen Verlust nicht verschmerzen können und reklamirte ihren Gatten im Weae der Gesandschast. Unser auswärtiges Amt wurde verstänoiget, dieses setzte lvieder die inländischen vehörden in Betvegung. und nach vierjährigem Suchen erfuhr Maria Leonida zu ihrem Entsetzen, daß ihr Gatte eine zlveite Ehe ringegangen habe. Der Angeklagte gab zu seiner Rechtfertigung vor, daß ihn die Het»amme von Pinologne brief-lich von dem Verscheiden seiner zweiten Frau verständigt habe, und daß er sich ln Folge dessen für berechtigt hielt, eine dritte Ehe zu schließen. Da er den betreffenden Brief Nicht produziren tonnte und der Thatbestand des Verbrechens der zweifachen Ehe vollständig erwiesen vorlag, beantragte der Staatsanwalt seine Verurtheilung zu einjährigem schweren Kerker. Nach Anhörung seines VertheidigerS. ging der Gerichtshof unter das gesetzliche Strafausmaß herab und verurtheilte ihn zu 2monatlicher Kerkerstrafe. GeschSftO.Aeit»»g« (Vertauf von altem Material) Die Diretlion der Kaiser Ferdinands-Nordbahn beabsichtigt zirka 40.000 Ztr. Altschieuen, ferner Paufch-und Bröckeleisen. Metalle und diverse andere Altmaterialien zu verkaufen und nimmt diesbezüglich gestempelte Offerten bis 18« d. M. Mittags entgeae«. Nähere Austünfte iverden lN der Material Ber»»,al»uug am Nordbahnhofe Wien er-theilt. Wien, 8. November. (Schlachtvieh-marki.) Der Auftrieb t,uf dem gestrigen Schlacht-viehmarkte betrug 3079 Ochsen. Das SchäßungS-gewicht stellte sich per Stück von 375 bis 650 Psuni>, der Ankaufspreis per Stück von 120 fl. bis 205 fl. und per Zentner von 24 fl. bis 34 fl. 50 kr. Aer HVerteyrer. Bon Emma Rieudorf. 1. Er galt nicht nur für einen guten Gesellschafter. sondern auch sür einen trefflichen Tänzer, eine Eigenschaft, von der ich mich s,lt>st iiei jeder vorkomrnenden Gelegenheit Mit ivahrem Vergnügen überzeugte. Er rngagirte mich regelmäßig und schon lange voraus, aus so Viele Touren, wie inöglich, so daß mich Pepi und die Anderen srüher osl mit ihm neckten, irie eS in der Jugend nun einmal Sitte ist. Der Schivager hatte vor kurzem mit seiner Familie, die datnals »ur erst aus einem Söhn-lein bestand, die Amtsivohnnug in dcn angren-zendtn allen Kloftergtbäude« bezogen, ivelche tzch niit ihren dunklen starken Mauern und gewölbten Fenstergittern, von einer Reihe hoher Fenstergit-tern, von einer Reibe hoher Linden bewacht, bis i^n eine der Hauptstraßen hinüber strecken. Er forderte mich ans, lieber zu ihin h rein zu ziehen. „Sie ivohnen da draußen vor dein Tliore gar zu einsam und verlassen", sagte er; „das )eht nicht, Marie, besonders in den Kriet^släusen und sür ein so jungeS Weibchen. lleberdieS «st die schliiiime Iatireszeit nicht niel»t fern; lvie wollen Lie da tn Regen, Sturm und Schnee täglich zu und in die Stadt kommen, den tveiten schlechten Weg, wo man fast verimkt? Nein, besse.r Sie bleiben gleich bei uns. Die Pepi wäre zu unruhig um Sie, daS möchte ihr schaden, und Sie können ihr so in der Nähe auch besser beistehen, wenit sie nun bald Ihrer Wartung bedürfen sollte. -Wir könnten !a ein halbes Dutzeend solcher kleinen Tanen logiren. unbeschadet aller noch zu erivartenden Reffen und Nichten." Ich nahm den Borschlag gern an, obwohl mir schon im eS Voraus sehnsüchtig ward nach meinen Erinnerungen und nach unserem Häuschen, das im Grünen steckte, wie ein Nachtigallen-täfig. der unter lauter Zweigen hängt. Man räumte mir eine große Äube ein, in der neben den darin bereits vorhandenen älteren Geräthen. die zum Theile noch aus den Jung-gesellentagen deS Schwagers stammten, oder sich schon im Amtslotal vorgefunden hatten, beinahe meine ganze Aussteuer untergebracht werden tonnte. Hriginal-Wcwat-Tetegramme. Hamburg. 11. November. Der ..Hamb. Korrespondent" meldet: DaS vertragsmäßige Bun-desverhältniß zwischen Bauern und dem übrigen Deutschland »verde fortdauern, falls der Eintritt Baierns in den deutschen Bund auf Grund der Verfassung deS Nordbundes unerreichbar sei. 11. Nevember. Eine Zirkular-depesche Favres vom 8. Nov. über die letzten Waffenstillstandsverhandlungen legt dar. daß di«. selben an der absoluten Weigerung Preußens scheiterten, die Berproviantirung von Paris wäh-rend des Waffenstillstandes zuzugeben. Lvnbvn, 11. Nov. Beim gestrigen Lord mayorSbankett vertheidigten der Lordkan^ler und Gladstone energisch die Haltnng Englands in der NeutralitütSsrage. Granville bemerkte, England, wünsche Deutschlaiid stark und geeinigt, sei aber' einer zu großen Demüthigung Frankreichs entgegen. München, 11. November. Anfangs nächster Woche nach Rückkunft des Grafen Bray, soll in einem Konseil endgiltig über die Stellung BaiernS zu Deutschland entschieden werden. Man spricht von einem Ministerium Hotjenlohe. Bremen, 1l. Nov. Die ..Weierzeitung" meldet: Heute Mittags h.u man bei Neuivert (Schtveden) Kanonendonner vernoinmen. Ein 5ljeil unserer Elbe-Flotte ist elbeaus-wärtS gegangen. Kopenkagen, 11. Die Zeitungsnotizen. daß eS möglicherivrise beabsichtigt fei. Dänemalk sür seine Ansprüche aus Art. 5 de« Prager-VertrageS mit Gtld zu entschädigen, tiaben hier kompetente Aeußerungen hervorgerufen, «l'klch«' feststellen, das die dänische Rettierung auf ein«» solchen Vorschlag nicht eingehen lvürde. Berlin, N. November. Die Regierung wird dem Reichstag die Gesetzvorlage einer neuen BundeSanleil)e von 100 Millionen Thalern kür Kriegszwecke einbrint^en. Nachsendungen von Geschiij^en haben lvieder begonnen; auch Ersotzniannschasten werden aus den Kriegsschauplaß befördert. Der Sopha und die sechs Stühle von blauem Tuche mit silbernen Knöpfen, sammt den zwei Nußbaumkommoden und Pfeilerschränkchen verloren sich an den langen weißen Wänden, sowie die zierlichen Wolken von Mousseline mit gestickten Kränzen, die ich über die breiten.^nach dem Hofe schauenden Fensternischen ausgespannt hatte. Um mir die terterartige Aussicht zu erheitern, zu der ich aber nur auf einen hohen Tritt emporsteigen tonnte, stellte der Schivager außen auf das Blumenbrett ein paar blühende Geranien-stöcke, rothc und weiße; und um die Scheiben schriften noch Schwalben hin und her und aus und ein, die ihre Nästchen über und unter dem Gesimse angebaut hatten. Wie ein Freund, der unS seine Hlife in der Noth verspricht, wie ein geharnischter Riese und Schutzwächter stand eiserne Ofen tvar-tend in der Ecke, mit feinen als Moliren erglän-zenden Adam und Eva. nebst dem Gefolge von Schlange, Baum und Apfel. (Fortsetzung folgt.) TVirN/ !0. Rovkmber. sC»Ursbericht.) Während sich Renten zur festern Notiz behaupteten, stellte» sich Lose ^rößtentheilß billiger und folgten Aktien bis auf einzelne AuAnahmcn einer weichenden Tendenz! zu erwähne» fiud blo» die um 4—5 fl. höheren Nationalbbank- und W ener» berger Ziegel-Attien und die um 4 fi. gefallenen Carl Ludwig-Aktieu. Fremde Wechsel und Comptanten zogen um "N. __ Tours Ctitgramm. 11. November. Einheitlicht EtaatSschnld in Noten .... l>7 detto detio iu Silber .... tt? 20 l360er StoatS Anlehen^ voose......92 80 Bant-Aktien............732 — Credit-Aktien ........... 250 60 London.............lSii 50 Silber..............^20 75 Rapoleond'orS........... ^^88 Stimmuug: stau. Stadt-Theater in Marburg. 12. November Erstes Auftreten der OperngeseUschaft unrer der Direktion des Herru Mattev ^antarclli, k. schwedischer Kammersäuger, und der Damen Arl. Bida vom Natioualtheater in Pest und Frl. Garvens vom Stadt« theater in Hamburg. Romantische Oper von Verdi. Dritter Akt. Vine Tajfe Thee. Lustspiel in 1 Akt. Komische Oper vou Flottow. Scene und Arie. Des Sängers Klueh, von Ludwig llhland. VtU«»!»»» »««IlUvtt. Komische Oper von Mozart. Mr Eillhtimische «nd Fremde llie KU'ttsstV nn«^ llvrrsilklsiäsr- voll (733 tlois kiväsr in Wl»i kni^x. Eck«' der Herren- nnd posigasse Nr. ll2. Winter-Palitot von . fl. 12 bis fl. 50 „ Hose« von . „ « „ „ 15 Schwarze Hosen von . „ 7 „ „ is Gilet von .... „ 3 „ „ 10 2agd-Nöcke von . . „ 5 „ „ 15 Haveloks von ... „ ls „ „ 40 LodeN'Enda vo,» . . „12 „ „ 25 Salon-Anzüge von . „ 24 „ „ 40 Hauptniederlage von Schlasröcken. Fiir Bestellungen ist die reichste Auswahl der neuesten Stoffe am Lager, llnd werden selbe auch prompt ausgeführt. Ein fonti- nnd gassenseitiges möblirtes Zimmer ist täglich zu vermiethen. Ein Kostmädchen wird in einem guten Bürgershaus in gänzliche Verpflegung aufgenommen. Eine ebenerdige Wohnnng in der Maada-lenavorstadt, nahe am Kärntner-Bahnhofe, bestehend aus 2 Zimmern, Sparherdküche und Zugehör. kann mit 1. Dezember bezogen werden. 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S6 M. Abends. Eilzüge. Von Wien nach Trieft: Aukunft I Nl)r 5»S Miu. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 2 Min. Nachmittag. Bon Trieft nach Wien: Aukunft 2 Uhr 37 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 4«) Min. Nachmittag. Gemifik»te Aitge. Vou Miirzzufchlag uach Adelsberg: Aukuuft 1 Uhr 6 Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr 20 Min. Nachmittag. Bon Adelsberg nach Mitrzz«schlag: Ankuuft 12 Ut»r 20 Min. Nachmittag. Abfahrt 12 Uhr 40 Mi«. Nachmittag. '29^ Gdikt. Vonl gefertigten k. k. Notar als GerichtS-kommissär wird hiermit bekannt gemacht, daß am Dienstag den IS. November 1870 zu Unter Jakobsthal Nr. 15 der bewegliche Nachlaß der am 30. September 1870 verstorbenen Grundbesitzerin Anna Raisp, bestehend in 1 Pferd, 2 Kilhen, 3 Kalben, 10 Schweinen, bei 10 Startin Wein von verschiedenen Jahrgängen nttt Fässern in Eisen- und Holzreifen, Wägen, Hausqeräthe, dann Heu und Stroh, öffentlich gegen sogleiche Bezahlung des Meistbotes versteigert werden. Marburg am 25. Ottober 1870. Bitterl, k. k. Notar als Gerichtskouimifsär. I « UNKII. I'l ^0wit man «. 100.000, IS.00V, S.000, >000 ete W Akvinum» Icaun. ^ Diese I^05io veiliäntt (iefei'tj^t^sr M /uin 'I'aße«el>ui»u ocler ans lilltvn ^ M tj. tO nnci ü ms>lmtliek. .?«I» GO>»H»»NN. 780) llvriuKÄ^sv ^'i'. 123. Lallt freundschaftlichen Uebereinkommei» nnt der löblichen Direktion des Versicherungs-Vereines „Ktyri»" in Graz, beehre ich mich hiermit bekanilt zu gebe»l, daß ich das Jnfpektorat dieses Vereines mit heutigem Tage in die Hätlde des Herrn Anton Hoinigg in Marburg gelegt habe. Indem ich für das nlir bisher gewordene Vertrauen danke, bitte ich dasselbe an meitlen Herrn Nachfolger gefälligst zu iibertrageu. Achtungsvoll II V «Una» Bezugnehmend auf Vorstehettdes erlaube ich nlir zur Anzeige z»i bringen, daß ich vom heutigen Tage ab, von der löblichen Direktion des Versicherungs-Vereines in Graz mit der Leitung des „Jllspektorates Marburg" betraut wurde. Der auf chegenseMgkeit, Heffeuttichkeit und Servstverwaltuug gegrlindete Ber^cher»»«gS Mereitt .,TLMl>K^" versichert mit Abtheilung l. „Kranken-, Penslon,zi- und BegrabniH-Eafse," filr eine einfache Versicherung, mit eitler nchchentlichen Krntlkenaushilfe von 5 fl., einer Pension von täglichen 40 kr., eilten Veqräbuißbeitrag von 25 fl. Die Betragsleisiuug ist billigst gestellt und beträgt beispielsweise in der ersten Altersgruppe 28 Kreuzer monatlich, die einmalige Änschreibe-gebühr aber für je eiue einfache Versicherllng 50 kr. öst. W. Auskltnfte werden im Bllrean bereitwilligst ertheilt, fowie Prospecte, Statuten zc. verabfolgt. Achtungsvollst Das Jnspeetorat Marburg Änton Homigg, Inhaber des Dienstlnanns-Jnstituts „l!^xprv8kj'°. Contptoir Stadt Nr. 43 itn Kammerer'fchen Haufe, Zugang von der Herren- ntld Viktringhofgaffe. ^eschäfts-Änsiueis siir deu ZIkonnt Oktober RW?O. Neu eingelaufene Anträge ... Stiick 717 Hievon wegen mangelhaften Kefnndheitözuftand de» Antragenden abgelehnt „ 17 somit ausgeftrtigte Poliz^eu . Stitck 6vi» und zwar Ii» Polizi^en mit erl)vhter Prämie, ^77 „ „ tarismäßiger Prämie, zusammen: «iW Polizze» niit verstcherlen wöck»entlichen KraneenanSktlfrn vou fl. .. täglicher Pension . . . . „ 27S „ vegräbnißkosteu - - „ t74rAmie: fl. !1vi«.<»t». lGvIsttsIvtt lim ts k« : 790 An 24 Mitglieder bezahlte Krankenaushilfe« . . -fl. V r - ß - g g. Ein Ge^iUkr in Marbnr,^ t)at sich nicht g«schämt, «in einem Orte, wli mnn t Uiiz l'esonders die Wiihrlieit reden s0ll, zn st'jien, ich liätte HauS »nd ^>t's und Fasirnisse an meine Fran adtietreten. Diese Vebuliptung ist ein«' niederträchtige Lüge. Tags zuvor t)ntte dieser Gegner von glaubi»>iirdigster Seite die Beistcherung ertialten, daß eine solche Abtr.tnng nicht stattgefunden, und dennoch entblödete er sich nicht, das falsche Geriicht weiter zu verdreiteu. War er srüher möglicherweise nur leichtgläubig, so muh er fich jeht den Porwurf gefallen laffeu, daß er böswillig gehandelt; denn nur böse Absicht kann il)u l>ewogeu dabeu, uicht allein seinen Nechtsfreund zu belilgen, sondern nitch meine Ehre zn verlej^en und meinem Kredit zn schuden. Hatte dieser Gegner in Bezng alif die Abtretnng trotz der erwähnten Versicherung noch einen Zweifel, jo wußte er den Weg znm Grnndbnche, wo er fich llberzengen kouute. daß au deui Gerede kein wahres Wort sei. Da» wäre eines rechtschaffenen Manne» würdig gewesen. Oder ist dies zu viel erwartet von ttiuem. der schon einmal Krida gemacht und ein zweites Mal Alle» seiner ftran hat ver-schreiben lassen? Grnndliefiber. Ä'ru«k und ?'tsln^t Ldoird Itinschih i?> V/arbiirt^. 2. II. Lt. Ä'ru«k und ?'tsln^t Ldoird Itinschih i?> V/arbiirt^. 2. II. Lt.