^ ^ ^»>^lÄll»MW«W^^^ l^ >^^.^ Nr 20^. Pränumerallonsprei«: Im Comptoir ganzj. N. ü, ».Ubi. N. ü,5,u. Mr die .^ustcllu»^ ins Haus halb,. 50 tr, Mil der Post lianzj. fl. !2, ftalbj. ft. 7.50, Ticnsllist, 12. Sl'ptembcr 3nsertl,n»««bilhr bi« ,OZ«iI«n! lmaleulr., ÜU>. KU tr., »m. I ft.z sonst pr. Zeile lm. « lr., 8m. X lr.< 3m. l« lr. u. <. ». Inlerliünsftemptl jebeem. ^u tl. 1871. Alntlichcr Theil. 3>e. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller» höchster Entschließung vom 7. Scplcmbcr d. I. dem Milnsterialsecretür im Justizministerium Franz Starr in Anerkennung seiner lrcucn. fleißigen und erfolgreichen Dienstleistung das Ritterkreuz Allerhöchstihres Franz-Iofeph^Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 2i>, August d. I. den Vorstand dcs Mo!!tai,'Fachrcch»un^ödcpllltemcnts i,ü Finanzministerium, Vicc-Hosbuchhaltcr Franz Kraft zum Oliclfiiiilnzralhc im ncuorgauisirtcn Pcisorialslaude dcr Ncchnungs- und Fachrcchnungsdcparlcincnts dcS Finanzministeriums allergnädigst zu ernennen geruht. Holzgcthan m. p. St. t. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. August d. I, den Professor der Präger Handelsakademie Dr. Joseph Gayer zum außerordentlichen Professor der Aesthetik am Wiener Polytechnikum allergnädigst zu ernennen qernht. Iireick m. p. Se. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller» hilchstcr Entschließung vom 3. Srptcmber d. I. den Priuat-Docenlen für canonischeS Recht au der Grazer Universität Dr- Friedrich Than er zum außerordentlichen Pro-fcssor dieses Lehrfaches an dcr rechts» und staalswisscN' schuillichcn Facullät der Univc,sität zu Innsbruck aller. Obigst zll ernennen geruht. Habietinck m. p. Der Finanzministcr hat die im ncuorganisirten Per-solilllstande der Rechnung««- und FachrcchnungSdcpaltü' lNenls des Finanzministeriums erledigten Finanzraluö-stcllcn dem Voistandssullvertreler dcr Vcrgdireclion in lridram, Bergralh Bernhard Czcrlauer, d>'nn den mcchnuiiasrälhen Stanislaus Filipowsli, Johann prohaska, Franz Kalinla, Joseph Peycrle, stluis Kellner, Georg Massau und Anton Wal' Her verliehen. ____ Der Iustizminister hat den Slaalsanwaltssubstituten Dr. Friedrich Per to über sein Ansuchen von Cllli nach Graz überseht. Nlchtailltlichcr Theil. Von dcr MonarchcnMimlnenkunsl in Salzburg. Die „Wiener Abenspost" «..lhält über die bedeutunas. vollen Tage von Salzburg mchr.re Vricfr, deren emcn wir zur Vclvollslänoigung dcS reichen Bildes hier folgcn lassen: ..Es ist hier — heißt cs in dem Briefe — nicht dle Slcllc. nm die polnische Bedeutung dcr Begegnung wder Monarchen nähcr zu würdiqen, aber wenn von °er be,ondlrcn Hcrzlichteit, mit dcr sich bci^c Majc,lätcn ucl der ersten Begegnung begrüßten, irgend cm schluh plattet ist, so lann er unbedingt nur in dic Richtung cmcs vollständigen EinvcrnehmmS zwischen Ocstcrrc'ch-^"" und dem n^ucu deutschen Reiche fallen. In aeschlnss 5'^""U 'st ein jeder Zwcifcl vollständig aus» die bc °.^ "'^ "'^ dies in noch höherem Grade durch Franz '>°s^"^' mit dcr Ihre Majeslä'en dcr Kaiser mäuncr gHs"^ ^"^r Wilhelm dn> leitenden Staats beachten, daß N/^^"'^''' ^° '" es gewiß zu Appartements dlS,,?"'^I°»'pli "'ährcnd des in den Cercle's sich mit Sr 3"'^ch" stattgcfuudcnen kurzen besonders «nädig unlerki?/"^' ^" ^instcn Bismarck der Begrüßung, di d. "' ""irend Kaiser W.lhelm Beust schon unmittelbar n°^^ Reichskanzler Grascn worden war. bei demselben 3 7 ^"^""^ '" ^'^ "^ liche Begrüßung folgen lick ," eine neuerliche freund- den Hc?ren Ministerprästde. ' °!!5 ?^/"' ^""'"^' Graf Andrassy zu The w' " ^^ H°hc«wart und h»li ha.len sich auch die c e 'de^^^t'' '^"^7" dem Eercle zu erfreuen, welche "s" Staatsmänner bc. d°ftafcl (9 Uhr) ungefähr . l e^ ""^ °"^chobc,nr abgehalten worden war. " ^"""- e.ncr Stunde ..Ueber die cnlhiisiaNischcn ss.i.,^ « . >°'!ch°» T°,MajcsU. d.^ »»!" b°? «^5"'/"' empfangen wurdc, ist scion gcslcrn berichtet worden. Nachträglich möge noch e»wähnt sein, daß die Vcvilllc-ruüg noch lange, nachdem dcr Kaiser sich in die Appartements bereits znrüclgszogcn halle, vor der Residenz stürmische Hockrufc ausblachle. «Sc. ExccUenz Graf Bcust, der cinige Zeit läna/r als Sc. Majestät bci dem deutschen Kaiser verweilt hatte, war bei dcr Rückkehr in dic Residenz gleichfalls dcr Oe>iei,stllnd einer sympalhischen Kundgebung seitens dcr Bevölkerung, die denselben mit lebhaften Hochrufen begrüßte. ..Kurze Zeit nach dcr Anlunfl begab sich Se. Durchlaucht Fütst Aismarck in der Uniform eines preußischen Kürassicrobelstm in oaS Hotel „Schiff." um Ihren Excellenzen dc» Hcrrcn Ministerpräsidenten G>af Andrassy und Graf Hohenwart seinen Gesuch abzustatten. ..Nach dem Cercle, welchen Se. Majestät der Kaiser zum Schlüsse des Diners gehalten, be^ab sich Fürst Bismarck in die Appartcmcnls des Grasen Gcust, wo derselbe mehr als eine Stunde verweilte. „Auch dicse Details, dic hier zur Btlvollstäiidigung angeführt werden, lünnen nicht Anspruch crhcbcn, das leichbcwcgtc, lebensvolle Bild. wclchcs fich gestern in den Mauern Salzburgs entrollte, zu erschöpfen, allcin sie werden mit objectivem Blicke crschant jedenfalls den Thatsachen näher lommcn als so manches schillernde Bild, bei dem die Phantasie die Farbenmischung besorgte." Nach drn Wahlen. Der Verdruß dcr oppositionellen Presse über den Ausfall der Wahlen ist begreiflicher Wcise groß, um so glößer. als nach dcn ersttn Erfolgen ihrcr Partei dcr Jubel ein fast maßloser war. Dcr Rückschlag ist natürlich und deshalb nicht bcfremdcnd. Jenen Blättern, welche mchr odcr minder deutlich mit eincm Sllitc dcr sog. Vcifassungslrcucn für dcn Fall drohen, daß ihnen im Rc>chsr«ly cinc Zweidrillel- j Majorität gcgcnübcrslthcn würde, schließt sich jcht auch die „Grazcr Tagceposl" an, sie will von den Führern schnell eine Einigung und bestimmte Weisung über das fernere Verhallen dcr Parteigenossen, Die Action grg n das Mimsleiium müsse eine ucmcinsainc scin, wolle man Eifolg hl'ff"!, also cine Action der stei ijchen Veifasjunge-parlei so gut ms der obelöstcrrcichiscken, der böhimschcn so gut wie dcr liainischcn. der mährischen so gut wie der llcincn tirolijchcn und salz!'u'gisch,n, die Bevölt^rung. da' glaubt die „Tagceposl" z», wissen, sei mit einem ! entschiedenen Austrctcn der vclfc>ssui,getieuei> Abgeordneten einvclstandcn. sie hal>e in dcn l^tzlen Monaten gclcrnl, wie man cS in Oesterreich anfangen müfse. um berück^ sichtigt zu werden; sie werde ihre Vcrlrcler nicht im ,Slichc lasscn. Ab.r d,e Losung erwarte sie von ihnen. ! eine tlare, deutliche ^osun^». für dic.sie sich bcgcisttln ^ lann. lein schwächliches Vav!lcn. Oder, um lS deutlicher zu saac», sic crwarle von den Führern der Partei, daß sie sich übcr die Frage einigen: „Toll die Verfassungs' parlei sich an dem Wcrlc bethclligcn, daS in Wicn gc- ^ braut wird, oder soll sie sich zuiückzichen auf den Buden ihres guten nationalen und versassungsmüßigcn ! Rechtes?" Würden die Führcr sich für passiven Wide,stand , eiitschciden. so werde die Vcvöllcrung hinlcr ihnen stehen, ! würden sie aus irgcud wclchcm Grunde von dicscm Mittel abschcn, so werde die Bcvöllerung auch hierin ihncn, wenn auch sch,r>eren Herzen«, folgen. Man müßlc die Verechiigung dcr «lagen und Bc-fürchlungcn zug.bcn. wolllc man diesen Drohungen einen Wcrlh bcimesscn. Nicht die Partei dcr Verfassung ist bci den Wahlen unterlegen, nicht das liberale Dculschthum hat eine Nicdcrlagc erlillcn. Unterlegen ist, wie die ..Grazcr Zcitung" trefflich ,sich!igcn anc'lannt worden und alle Schichten der Bcvöllcrung mit dcr Macht der Ueberzeugung durchdrungen l^t. Bcsicgt ist dic starre Negation, weil auf dcr eincu nuch auf der anderen Seiles besicgt sind jcne Partei-Führer, welche bei all' den glänzenden Eigenschaften und herrlichen Tugenden, die sie auf die Schultern des oanlkaren Volles eu-porgchobcn, an einer Untugend tianlten, durch welche ihr staals-männischcs Wirlcn mit dem Fluche dcr Sttrililät bc^ lastet werden mußte: sic hielten sich für politisch unfehlbar! — Ein natürliches Kind dieses Wahnes ist die politische Unduldsamkeit. Wir sind nicht eingeweiht in das Ausgleichepro-gramm bcr Regierung, wir tennen nicht die Punlte, welche daS Ministerium mit den Führern der staatsrechtlichen Opposition als Friedensbasis vereinbart hat. Aber wir wiederholen, daß wir schon oft mit aller Zu« verficht innigster Ueberzeugung ausgesprochen: die Thal»-sachc, daß dcr Monarch diesen Slipulalionen seine Zustimmung gegeben — woran wir mcht zweifeln — ,sl uns die sicherste Gewahr dafür, daß in denselben cinc Schmälcrung der Rechte und Freiheiten dcr österreichischen Voller, eine Beeinträchtigung der Macht und dcr Einheit dcS Reiches oder nur iu» Entferntesten rme Schädigung dcr nallvnalen oder materiellen Interessen dcs Dculschthums in Ocsttrrcich unmöglich bczwcclt werden lann. Beruhigung, wir sind fcst überzeugt, wird in dic Gemüther cinlchrcn, früher odcr fpäter. abcr sicher und gcwiß! U.n so gewisser, als dcr hcrrfchcndc Pessimismus, die augenblickliche Mißstimmung und Beunruhigung — zum gröhlen Thcilc wenigstens — in lautcrcm patriotischen Gefühle, in dcr Beängstigung um da« Vaterland ihren Ursprung findet und in dcm Augenblicke wird schwinden müssen, wo die Grundlosigkeit jencr Angst cm Thatsachen erhärtet werden wird. Dic Schburgcr Zusammenkunft und dic sociale /rage. In einem Briefe aus Wieu in dcr „Augsb. Nllg. Ztg," finden die wiederholten Begegnungen dcr Mon« archen und leitenden Staatsmänner Oesterreichs und Deutschlands und deren wahrscheinliche Bedeutung c>nc cingchlndc Besprechung. Das Schreiben hält die Annahme, daß in Ischl und Salzburg ein gutes Emvcrnchmcl!, cine vdllige Verständigung erstrebt, berathen und erzielt wordcn sci, für völlig bcrcchligt, für gänzlich grundlos jedoch die Muthmaßung, als handelte eS sich in Salzbuig um cine förmliche Allianz, um eine FricdenSliga oder um sonst irgend ein auf bestimmten Slipulalioncn be< ruhendes Ucbcreinlommcn. Bci dcr Ucderzcuguna, daß das aufrichtige Zusammenstchcn Deutschlands und Ocstcr» reiche dic sicherste Büigschafl für dcn cur^paischcn Frie» dcn cnthallc, war „ichls natüllichcr, als duß dic bcibcn Kaiser in ihrcm persönlichen Ideenaustausche dem Wunsch Ausdruck gabcn: daß ein Zusamlnctiwirlcii bcidcr behufs Befestigung dcS culrpaischcn Fiicdcns erfolge. Der persönliche Wunsch dcr Potentaten lonntc aber allcin für dic Verwirllichung dieser Idrc nicht genügen. Es mußte untersucht werden, inwicfcrn dilscr Wunsch auch mit dcn Interessen und Bcdmfüisscn dcr beiccn Staaten harmo-' nlre. Dieser Untersuchung u,arcn dic Berathungen der leitenden Staatsmänner m Gastcin gewidmet, und bei der Prüfung dcr europäischen ^agc und dcr Beziehungen dcr beiden Staaten zu deisclben stcllte eS sich heraus, daß es leine politische Frage gebe, die von beiden 3taa< ten nicht in gleicher Wcise und von demselben Standpunkt aufgefaßt würde, daß cs daher den Intercsftn dcr dciden Mächte am meisten enllprcchc, wenn sie auch für die Zulunst. allcn rtwa austauchcndcn Fragen acgci'ub.r. oor allnn e ne Verständigung über dicsclbcu unlcr cinandcr suchen wollten. ^. ^ c> . « Es stellte sich nun heraus, daß auch die Interessen der beiden S'aattn die E,Mu„a des Wunsches erheischen, dcn die beiden Monarchen bci chrer ersten Blgcg-nung einander gegenüber geäußert, und die nMrllche Folge ist, daß dic beiden Souveräne neuerdings zusair.. menlrascn. um cioander nochmals die Versicherung zu gcbcn, duß sie die Wicdcihcistcllung ihrcr einsli^n fltund« schafllichen Verhältnisse aufrichtigst wünschen, daß dlr Erfüllung dieses Wunsches nicht nur tcin Hinderniß im Wcge l.^ge. sondern daß sie auch dcn B^i'nsmsw der ^cidcn ^taatcn er.>,prcche. Hicrin liegt dic Bedeutung dcr Salzburgcr Begegnung, und hiefür bedarf cs lciner Ht.pulat.oncn sondcru nur. daß fich auch in dcr Pr^is dlc Ausrichtet dieses Strcbcns dechälige. Zunächst wird wohl daS acmeinsamc Slut"'»», der socialcn Frage der Prüfstein für da, H"^""""^'! und Zusammenholen der beiden S^en sr,n; ocnn 1520 hier wie in Berlin hat man erkannt, daß es hohe Zeit sei, daß auf diesem Gebiete etwas und zwar elwas Durchgreifendes, nicht Halbcs geschehe. Man hat in den letzten Tagen mit dem Sch'agwort..Internationale" herumgewo'fen und dc,oon gesprochen, d^ß in Oaslein über gemeinsame Maßregeln grgen diese Verbindung be^ ra»b.en worden sei. Man hat indessen eine kleinliche Porstellung von dcn Absichle,, der beiden Milcht-, wenn man ch>,en etwa ein polizeiliches Vorgehen zumulhet. und nichts «st lächeillcher, als wenn man von Wieder» aufnehme der »Karlsbader Geichlüsse" spricht. Nicht darum hanoclt es sich. einen Polizei.Apparat zu ent-w'ck.ln und auf Verdindunaen und Bestrebungen zu fahnden, die sich des Schlagivortes „Internationale" als Aushängschild bedienen. Um was es sich handelt, das ist: die sociale Frage zu erüitern, über dieMittcl ihrer Lösung gemeinschaftlich zu berathen, um eine Priioention. nicht um eine Repression auszuüben. Die Mäckle vermögen die Bedeutung dieser Frage, die sich in fürchter» lichem Ausbruch in dem destructiven Treiben der Pariser Commune ankündigte, nicht zu unterschätzen; sie sind sich bewußt, daß sie mit einem Factor rechnen müssen, dessen Macht sich noch nicht taxiren läßt, und man kann es wahrlich nur billigen, wenn sie es vorziehen, dei Zeilen auf die Lösung der socialen Frage hinzuwirken, in dem Kampfe wischen Arbeit und Capital die Rolle des ver> sühnenden Vermittlers zu übernehmen, stall sich von unberechenbaren Ereignissen überraschen zu lassen. Nicht um ein gemeinsames Porgehen auf polizeilichem, sondern auf wirtschaftlichem Gebiete handelt es sich, und in diesem Sinn wollen auch die angeblichen Mah« regeln gegen die „Internationale" aufgefaßt sein, über welche eine Einigung zwischen Deutschland und Oesterreich und hoffentlich auch den anderen Staaten ange» strebt wird. Politische Uebersicht. Laibach, N. September. Die Wahlen dcS niede rost erreich ischen Großgrundbesitzes, welche am Samstag vorgenommen wurden, sielen gleich denen der übrigen Curien im liberalen Slnue aus. — Auch der schlesische Großgrundbesitz wählle liberal, die ausgleichSfreundliche Minderheit enthielt sich der Wahl. — Die tiroler Städte wählten zum Theile nalional, zum Theile aber Anhänger der Perfassung. Nun sind nur noch die Wahlen durch die Handelskammern von Tirol und den tiroler Grohgrund-blsitz 5U vollziehen, was morgen und übermorgen gesche hcn wird. Am Donnerstag den 14. September beginnt sodann die diesjährige LandlagSscsslon, deren Eröffnung wir mit Spannung erwarten. Von mehreren Seiten wird gemeldet, daß die Sessionsdauer der nächsten Landtage eine verhältnißmäßig kurze sein werde und daß der Reichs-ralh schon für die letzten Tage des laufenden Monats einberufen werden foll. In der deutschen Münzfrage soll die Reichs« regierung dem Antrage des volkswirlhschaftlichcn Congresses auf Einführung der Doppelwährung geneigt sein. Der österreichische Gulden wäre die Münzeinheit; die Goldmünzen hatten einen Werth von zehn Gulden. Die sächsischen Socialdemokraten werden vom neugewühlten Ausschüsse in einem Aufrufe bcsch>v0' ren, nicht Enll.-iulhigung in ihren Reihen einreihen zu lassen, die in Folge der Verhaftung mehrerer Führer bereits um sich gegriffen. Die Partei beschloß zur Unter-stiitzung der Iuhaftirten anstatt der bisher üblich gewesenen Gcldsammlungen eine directe progressive Ei'-lom-mensteuer einzuführen. Liebknecht wurde von der sächsischen Regierung der nachgesuchte Eintritt in den sächsischen Unterthanenoerband verweigert. In Frankreich beschäftigt sich die Regierung mit Plänen zu einer raschen Abzahlung der Kriegsent^ schädigunq an Preußen. Auf Thiers Geheiß fchlug Pouyer Quertier dem deutschen Gesandten, Arnim, ein neues Zahlungsprojecc vor, nämlich die sofortige Til gnng des Gefammlrestes der Kriegsschuld, also 3500 Millionen, in Wechseln, die successive bis ultimo December 1872 fällig werden. Als Gegenleistung verlangt Pouyer Qurrticr die vollständige Räumung sämmtlicher besetzten Provinzen Frankreichs. — Von den siebzehn verurtheilten Mitgliedern der Parriser Commune haben nur sechs, nämlich Ferrö. Urbain, Billioray. Ehampy. Ferrat und Verdure, die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt, der zum Tode verurtheilleLullier hat auf dieses Rechtsmittel verzichtet. Es scheint, daß Marschall Bazaine demnächst wieder ein hohes Commando erhalten soll. Wie aus Paris «ttneldet wird. wurde er von Thiers empfangen und datte eine längere Unterredung mit dem Präsidenten der Republik. Auch vor der Prüfungscommission ist Marshall Bazaine bereits erschienen und hat sich über sein Verhalten gerechtfertigt. Er ließ nämlich durch einen Ad Manten der Commission einen Gericht vorlesen. Aus eine ^rage des Commissionspräsidenten Daru antwor tele der Marsch«« sehr kurz. Thiers selbst zeichnete Va zall'e besonders aus und spricht den Generälen gegenüber srhl achtungsvoll und anerkennend von ihm. Die englischen Blätter enthalten eine lange Rede Gladstone's über die auswärtige Politik Großbritanniens, die der englische Premier jüngst in Beantwortung einer Arbeiteradrcfse vom Stapcl ließ. Man möge nicht glauben, sagte Glaostone. daß für England die gänzlich passive Nlchlinteivenlions« u»d Neutralltätspolllll allein maßgebend märe, nur sei es nicht nuhr an der Zelt. ewig an den Angelegenheiten anderer Länder herumzuoeraeln, wie dus einst leider die britische Politik gethan. Uetmgens möge man nicht immer über Englands Verfall klage». „Die Macht dieses Landes nimmt nicht ab und wir halten Schritt mit den anderen Ländern Europa's. Von auswallten Mach' ten drohen uns keine O,fahren, ooschon dies m der letzten Zeit bis zur Lächerlichkeit wiederholt m-d übertrieben wurde; eine wirkliche Gefahr bilren nur unser Nationalstulz und unsere unliernüliftiqe Schwar^seh-rc', sür die lein Grund uoiliegt," Die erhöhten mililü,ifHc,> AuSgalmi rechtfertigt d.r Minister durch die Ocfahr. in welcher Vclgien zum Beginn dcS „grausamen und wnhn« sinnigen" Krieges zwischen Frankreich und Deutschland zu sawcbeu schien. Die Wohnungsnoth in Rom, die in Folge der Uebersicdlung des größten Theiles der italienischen Be» amtenwelt dort herischl, übersteigt alle Begriffe. Sehr übel sind namentlich die kleineren Bcalltten daian, die unter 6000 Lire Gehalt haben und denen mit 5cm neulich erlassenen Decrete, nach welchem sie eine Wohnu:,^-enlschädigung von 20 bis 30 Lire monatlich crhallcn sollen, sehr wenig geholfen ist. Aber auch die Minister sind in unbequemer Lage, da sie, indem in Folge des Mangels an Wohnungen ein großer Theil der Äeamlcn noch in Florenz zurückgeblieben ist. fortwährend fich ;ivi> fchen dort nnd hier auf der Eisenbahn befinden. Der Palast Vraschi, in dessn, Sälen und Zimmern sich be» reils das Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingerichtet hatte, ist schließlich vom Ministerium des Innern erworben worden und wird von demselben demnächst bezogen werden. Für das Finanzministerium wird ein Ha»S gebaut werden müssen, da sich keine Räumlichkeiten vorfanden, welche für dasselbe paßten. Das Ministerium des Auswärtigen hat auch noch kein bleibendes Obdach, denn der Palast Vallitini, in welchem ein Theil der Bureaux desselben untergebracht ist, wird nicht angekauft werden. Vc>m diplomatischen Eo'fts sind nur Herr von Uexküll, der russische, und Motives Oei, der türkische Gesandte, bereits mit Wohnungen versorgt, und zwar bewohnt der Letztere den ersten Stock dcS bekannten Pa lazz« del Draqo, in welchem einst Christine von Schweden, die Tochter Gustau Adolfs, wohnte. Cardinal Antonelli richtete über die letzten Unruhen eine Note an die Mächt?. Wie es heißt, aneikenn! er darin die bei dieser Gelegenheit von der italienischen Regirung gemachten Anstrengungen, die Freiheit der Katholiken zu schützen, meint j doch. dieselben wären nicht zureichend gewesen, um die Feinde der Kirche im Zaume zu halten und die Demonstrationen gegen die religiösen Funclioncn zu verhindern. AuS den in Neapel mit Beschlag belegten Pa Pieren der Internationalen geht hervor, daß die Gesellschaft an 10.000 Affiliirte in Italien zählt, in Rom hat sich ebenfalls cine section gebildet. Die ila-licnifchc Regierung ist von der englischen in Kenntniß gesetzt, daß das Londoner Ccntra!comil6 in letzter Zeil ungemein lührig war und eine große Anzahl seiner Assi. liirlen nach dem Continent mil den bestimmtesten Wei sungen entsendet hat. In C on stan ti nope l haben die großen Personal-Veränderungen, wclche der Tud Aal« Pascha's voransg? sagtermahen im Gefolge halte, schon begonnen. Die russische Partei ist unterlegen: Mahmoud Pascha ist Groß. oezicr. Halil Pascha Minister des Auswärtigen. Essad Pascha wurde zum Kriegsminister ernannt. Die Nachrichten aus Albanien lauten schlimm. Einige Stämme haben beschlossen, den Kampf auf Leben und Tod fortzusetzen. Laut privativcn, aber angeblich verläßliä.en Mittheilungen von dort haben die Nizams die Gebirge dcfilocn von Schari und Diboaliza besetzt; die Jugend flüchtete aus den Städten in's Gebirge und nach Slid> albanien. Von Kämpfen wird nichts gemeldet. Von Madrid sollen mehrere Regimenter Infan< terie und Cavallerie an die französische Grenze gcschick' worden sein. Wie „Imparcial" meldet, hat'c nämlich Don Carlos in einer auch von seinem Generalstabschef Elio unterzeichneten Proclamation an das spanische Voll dcn 10. September als den Tag der Erhebung und dcs Einfalles auf spanischen Boden bezeichnet. Der Verein der deutschen 3lrasanstM-Deamlen eröffnete am 5. Sept. in München die erste Hauptversammlung. Anwcscnd aus Oesterreich: Staatsanwalt Dicrles auS Stcycr, StrafanstaltS-Seclsorger Hcidrich aus Laibach, Advocat Környei aus Pest / Strafanstalls-director Kritscha aus Garsten. StaatsanwallSsubs'itul Schaitz von St. Polten. Nach einigen einleitenden Wor ten des Vorsitzenden (geh. Regienmgsralh Steinmann aus Berlin) hielt der f. bairische Iustizminisler Dr. Fäustle eine Ansprache an die aus etwa 100 Theilneh mern bestehende Versammlung, in der er besonders bc 'onte, daß die k. StaalSrcgicrung den Bestrebungen des Vereins und seinen Vestrcbungsreformen alles I„teress> und die wärmste Anerkennung zolle. Der Vorsitzende dankte hierauf dem l. Staalsminister für daS dem Verein von Seite der l. Staatsregierung zugewendete Interesse. Nach einem sehr eingehenden Vortrage des Regierung' ralhes t>'Klinge und einer nicht minder interessanten Nedc des Oireclurs Wirth wurde zunächst einstimmig lie-schlössen: es sei zu constatiren, daß ein wohlgeordneter ', Llrafoollzug in jedem Staate in der bedingten zcit-! weisen Entlassung auS der Strafanstalt, wenn hicsiir ^zweckmäßige Einrichtungen vorhanden sind, einen gedeih' , lichen 'Abschluß findet. Die Richligteit dieser Tlnse wurde ^ in mehreren iütenssantcn Bcispiclcn erläutert. Es wurde ferner als i'.nmschcnswerlh evtiätt, daß sämmtliche Oc-fangenenanslülllN. vom Polizei'Arreslll,ccile an bis zur höchsten Strafanstalt, unter eine eiühcllliche Leitung «e» bracht würden, zu welchem Zwecke eine eigene Central» Oefäugnißbehölde zu bilden wäre; die L^iiung gebore ^jedoch nicht in das Rcssort des Mlnistellums des Innern, sondern in das des Inslizministeriume!. Weiler wurde es als zweckmäßig erachtet, daß die Gefangenen sich tä äich eine volle Stunde in freier Lust bewegen; die hiefür bestimmten Räume sollen möglichst direct vom Sonnenlichte bcschienen und überhaupt alles geslallct sein. was die Gesundheit fördert, jedoch der Idee der Zucht und Strafe nicht widerspricht. Icder Gefangene soll jährlich sechs bis zehn wa,me Baker erhalten. Die ! Männer sollen zweimal in der Woche rasirt und ulle vier bis sechs Wochen ganz geschoren werden. — Director Liitgen stellle dcn Antrag, daß die Aufseher der kleinen Gefängnisse aus der Zahl der Aufseher der großen Straf« anstallen genommen werden sollten, welcher Antrag an« genommen wurde. Hierauf schloß die erste Hauptversammlung. Hageslmngkeiten. — Se. k. und k. Apostolische Majestät haben nnt Allerhöchster Entschließung ^m 1, August d. I, den Minister sur Cultus und Unterricht zu ermächtigen c^cruhl, die Oberklassen des zweiten Staatsgymnasinms in Tcscheu vom Schuljahre 1871/72 an succcsioe cmsznhcben. — Se. l. und !. Apostolische Majestät hciben nnt Allerhöchster Entschließung vom 1. September d. I. die Errichtung einer Staats - Oberrcalschnle in Krakcm mit polnischer Unterrichtssprache attergnädigst zu genehmigen geruht. — Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde OehllMten in Mähren eine Unterstützung von 500 sl. zürn Schulbaue aus Allerhöchsten Privalmilteln allergliä-digst zu spenden geruht. — Ihre l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Theresia, Gemahlin Sr. t. Hoheit des Herzogs Philipp von Württemberg, sind in Gmunden von einer Prinzessin gllicklich en>bunden worden. Die neugeborue 'lirinzcssin hat in der am >N. August stattgehabten h.'Taufe die Namen Maria Isabella erl^lie,,. — Ihre Majeslälcn der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien gedenken nach einer neueren Nachricht am 2, October in Wien einzutreffen, jedoch nur l'is zum 5. hier zu verweilen, und zwar unter Bewahrung des strengsten Ineognilo's. — Ee. Excellenz o.'r Ministerpräsident Graf Hohen» wart ist am Samsmg Morgens in Wien angelommen. — (M inister i al secret är von Stahl) ist soeben v: n der im Al>fi>age Sr. Excellenz dcs handels-ministcrs unternommenen Neise nach Berl n, Brüssel, Ltutt» gart und München nach W:cn zuriickgelehrt. Es war ihm die Einholung gründlicher Informationen lldcr die in jenen Staaten, in denen das melnfche Maß bcreils gesetzliche Gellung hat, bestehenden Institute zur praliifchcn Durchführung des metrischen Maß- und GewichlssystemS als Aufgabe gestellt, insbesondere das Studium der Einrichtung, des Wirluugölreises, der Geschäftsordnung und Geschäfts' behandlung der dortigen Normal-Aichuugs Commissionen, um auf Grund aller der ycsc>mmellen Informationen Anträge bezüglich der Einrichlung einer analogen Commission zu stellen. Herr v. Slahl vllhmt die znvortommend freund-licke Aufnahme, mil dcr überall die Erfüllung seiner Mission unterstützt und gesördert worden ist. — (Höhenbeleuchtuug.) Die am 8. d. Abends in Salzburg statlgefundene Höhcnbeleuchtuug war nach deu Berichten der Wiener Blätter eine großartige. So weit der Gesichtskreis reicht, sieben Meilen in der Runde, leucht tcten die Berge, wetteifernd mit dem prachtvollen Himmel an hell glänzenden Sternen. Der Gaisberg, Echwarzfagen, Göll, besonders der Untersberg mit der 6400 Fuß hohen Spitze waren dicht mit Feuern befciet. Neben dem Unters-berg beginnen die bairischen Gebirge. Der Latten, 6009 Fuß hoch, der Stauffen, 7000, der Iohanueölogel, W00, das Steinerne Meer, 10.000 Fuß hoch, wo ewiger Schnee liegt und seltm der Fuß eines Wanderers hingerä'th: Alle« glühte und leuchtete zur Vhre des Tages. Nach Telegram-men waren fäimmliche bairischen Berge aus freiem Antriebe der Bewohner beleuchtet. Hier waren elwa tausend große Feuer sichtbar. Dazu die schönste Nacht, würzige Luft, tlar' ster italienischer Himmel. Viele Tausende von Menschen erklommen den Mönchs- oder den Nonnberg, um den Herr' lichen Anblick zu genießen. — (Das Linzer Volksfest) wurde am 7. d. M. durch den Obmann des Festcomit6'ö, Gemcinderach Moser, eröffnet. Der Statthalter bemerkle, er sei ermächtigt, z" erklären, der Kaiser bedauere lebhaft, der Einladung z"" Besuche des Volksfestes nicht Folge leisten zu können. 153 l ^ -» sConvertirungder Staatsschuld.) Von V«n auf Grund des Gesetzes vom 20. Juni 1868 zu con-svertlrenden Effecten der allgemeinen Staalsschuld wurden Mf Schuldtitel der einheitlichen Schuld umgerechnet, im Monate August 1871 converlirt und als solche verbucht: l^.784.792 'st b0 tr. in Noten und 3,677.147 ft. 50 lr. >>« Silber verzinslich, zusammen 7.461.940 ft. ö W. Im tanzen wurden bis 31. August 1671 convertirt: 995.065.470 Gulden 46'/, lr. in Noten und 902 051.889 ft. 18 tr. «l Silber verzinslich, zusammen 1.897,137,359 st. 64'/, lr. üu conuertiren sind noch 62,033,70 st. 5 lr. in Noten Und 73.434,906 fl. 45 lr. in Silber verzinslich, zusaul' lüen 135,468,616 st, 50 lr. ö. W. "- (Brand in der S trat osch'schen Spinnerei in Vrlinn.) Nachmittag«, lurz vor halb 3 Uhr. wurde die Bevölkerung VrUuns durch die Nachricht von j ^en, Brande der großen Strakosch'schen Schaswollwaaren-''brik allarmirt. Das Gebäude, auf der Kröna gelegen, l eine riesige Ausdehnung und besteht aus drei Ablhei-, ^>gen, der Spinnerei, dem Maschinenhause und dem Wohn» , '^se. I« hellen Flammen prasselnd und funlensprilhend ^lhete der Vrand, als die Turner« und freiwillige Feuer» ^Hr so>vie die städtische herbeikamen. Aber nicht diese allein, ^ch die Spritzen der umliegenden Fabriken warcn thätig ^tich nach Äusbruch des Brandes erschienen am Platze ^' l. Hoheit der Erzherzog Albrecht, mehrere Generale, lr Bürgermeister d'Elvert, Gemeinderäthe :c. Da die "lchmannschllft nicht ausreichte, ordnete Erzherzog Albrecht ."' daß ein Infanteriebataillon ausrücken solle, und leistete °'°les auch wesentliche Dienste. Große Gefahr war sür das nnülielbar angrenzende städtische VersorgungShauS, dessen ^ ^ewohner in Angst und Schrecken flüchteten. Nach fast drei-''"ndlger Vemühüng gelang es. den Brand auf die Spin. ^" zu befchränlen, die vollständig eingeäschert wurde. Der ^en, den das Feuer anrichtete, wird auf 150.000 st. ^Mht, doch waren die Besitzer assecurirt. .. . "- (Defraudant Tauschinsli,) dessen Ver->Mlndcn aus Lembcrg wir gestern gemeldet, hat, wie sich un herausstellt, das in ihn seit einer Reihe von Jahren fetzte Vertrauen mißbraucht und die Summe von 100.000 ulden defraudirt. Die Nachforschungen nach dem ohne Unterlassung einer Spur verschwundenen Defraudanten «"en. wie'man aus Lemberg schreibt, insoferne von Er« !/3. als in der Nähe von Winniti. einem eme Meile von ^"berg gelegenen Dorfe, die Leiche eines Mannes in hall)-^ r>ve«lem Zustande gefunden wurde, die nach näherer AgnoS- ""ä al« die des Tauschin^li erkannt wmdc. ^ . — (Aus Parls) wird berichtet, daß die Disciplin °er Armee «och immer sehr viel zu wünschen Übrig liißl. Än s,^'^ Armee." so heißt es in einem Privalbriefe, „deren kl^.« ^ "°" b" jungen mit dem Titel: „1.63 capitu- ücnn^ ^^ ^"ftilulaulen) beehrt werden, sieht auf dle letzt. «"°nn,e »«it sch^^^ ^^^ ^l^ die junge Armee, deren Meder die alle mit der Bezeichnung: „I.W I^rdu« Nen ^"^'llnge) begrüßt, blickt auf die alle mit verhalte. "' xlngrimm. v . ^ »Von den Pariser Petroleusen) wurden ^ l zun: T»de verunhellt. Man hofft indessen auf eine egnadigung der Veruriheilten zur Deportation, bel ..^ ^ u m Strike in Vrüfse l.) Der „Eloile 3t" meldet, daß die Verhandlungen zwischen den Arbeit-^ ern und den strileno n Mechanikern elncn gUnstlgen ulauf nchiue» und hoffen lassen, daß der Strike bald , «" Ende sein werde. li n ^ ^ ^ Mont - Ceni«- Fahrt.) Folgendes of. stelle Programm der F.stlichtetten au« Anlaß der Durch, ^echung des Mont Cml« Tunnel« wird foedcn von dem ^blnels-Secretär des Eyndicats von Turin veröffentlicht. Sonntag den 17. September, Morgens: Abfahrt nach ^rdonnüche, Einweihung, Rückkehr nach Turin. Abends: roß« Beleuchtung. Montag, Mittags: Einweihung des Monuments Paleocapa auf dem Platze San Quinlino. ; ^t)"'lttagö 2 Uhr: Emwcthung des l. Industrie Musrums no der Musterausstellung Via Ospedale. Abends halb ! d""l- Banlet, gegeben vom Municipium im neuen Theile ' den ^^"^^ Carignano. Abends: Vollsball auf dem Platze Cai?n ""' Abends 8 Uhr: Concert auf dem Platze Turil D- ^"^ ^ ^^' ^"'pfang des Präfectcn von Preis'/ '^i!. Morgens: Vergnügungszüge zu ermäßigten Plä e. ^/" Tunnel. Abends: Musitbanden auf den ^ stelluna.. 3 ^' ^' und 20. ist Markt und Viehaus» und Ausst.« ^"""2 ^« neuen Marlles in Turin. Markt Atadelle Am 1? ^"""" und Früchten im Gartender Eänekstätte si^.. .^" die Eröffnung der Communal-^ Nilung d^'n 18 ulld /9. fortgefetzt wird. ^die technische VrlUun« ^ ^lchttht am 20. September. 5elegra^ siel, einem — lAmerila ni l^ ^ Bnstlgste aus. >ner de7union dn'^^^^ fernen, ^loereine in ihrem Kauple ?""^'""'' !?^ ^« ^' "'«'isch versuchen, steüenwe se .?" ^, ^°p"^ syste-^rd, als in monaichtschen Staa e7 w^^"7 ^?7 be," her berichtet. Neuerdings n det"'"«""" " "°" ^/ ^eder von einem Falle, wo i ". «" ^^7 ?. 'beuer in New-Ierfty sich unter di«k"" k^'^^7 ^^Gesellschaft b g b^nd dilfel'ben ^e', ^^^ ^ec ^7r^d ^S^ ^ "feilte den Uebelthä.er zu einem Ichr Gesä^niß "" Locales. Auszug aus dcm Protololle über die Sitzung des l. l. Landes-Samtiitsrathes für Klnin in Laibach am 7. Juli 1871. Nachdem das Protokoll vom 10 Ium verlesen und unverändert angenommen wild, ll>ilt der Bmsitzende Proftssor Dr. Aalenta dic ^»»läufe mit. und zwar: u. Eine Mittheilung des ^andcssamtiilSralheS von Tirol oom 20. Mai über seine der dorlia.ctt l. l. Statthatten, gemachten Antrag zur Revision der gegenwärtigen Ar,.nci» 'axe; d. eine Mittheilung deesclvcn Sanilütsrathes vom 20. Juni. dah die Vorschläge des Professors Dr. Hoffmann behufs iöinfülinma. einer zweckmäßigen Schul' Hygiene einstimmig angenommen worden sind. Hierauf sullt das außerordentliche Mitglied, der l. l. ttanocslhierarzt Dr. B l e i w c i s zum Referat über ocn Entwurf cincr Instlnclion für den ^andcSlhicrarzt folgende zwei Auträge: „l. Der l. l Sanilätsralh des Herzogthums Krain anerletmt die Nolhwcndiglcit eii'cr Instruclion für die ^audesthierär;tc, indcm die mit dem Hoftatizleidecrete vom 10. October 181!) herauSgcgcbcnc und mit der l. l. Guoernial.Verordnuna. vom 5. November 1819 in Krain in Wirlsamlcil getrctelie Ilistruclion mit ihren weitschweifigen, schr primitiv gchalienen 44 Paragraphen weder dem gcgcnwür:igen Siandpuxlte der Veterinär-tundc, noch den übrigen derzeitigen Verhältnissen cnt« spricht. 2. Der vom oberösterreichischen Sanilätsrathe aus» gearbeitete und mil dcm Erlaß dcS hohcn Ministeriums des Innern vom 18. April d. I. zur Begutachtung herabgelangte Entwurf ist ungeachtet feiner Kürze so vollständig ausgearbeitet, daß der SanitätSrath von Kram daran nichts zu ändern findet." Hierauf bemerkt Dr. Gau st er. er sei auch im Ganzen mit dcm Entwürfe einverstanden, nur möchte er die dienstlichen Vereisungen in dcm Entwürfe präciser angeführt sehen, er stelle daher den Antrag, daß zu dcm 8 2 der Instruction oder am Ende derselben folgender Zusatz lommc: „Er hat in jedem Jahre ein Drlltheil seine« Amls-gebietes zn bereisen und hicdei in allen in seine n amtlichen Wirkungskreise gelegene» Angelegenheiten genau die vorhandenen Velhällmssc zu erforschen und zu prüfen, die etwa vorgefundenen Mißstande zur Beseitigung der belrcffcndcn G'lncinde oder anderen behördlichen Organen bctannt zu geben und hierüber an die ^andeksulle sogleich Bericht zu erstatten; seine bei der Bereisung gemachten allgemeinen Wahrnehmungen sind im IahrcS-bcrichte darzulegen." Referent Piofessor Dr. Vleiwel« lann dem nicht beislimmcn, er spreche gewiß nichts weniger als pro äoinu 8U2, wenn er bei seiner Ansicht vllblcibt u»d oie ltteielsung des Landes, anßcr beim Amlscmtrilt, für iwelflüssig erachtet, indcm er in solchen Bereifungen weder für die Hebung der Viehzucht noch in Veterinär, polizeilicher Hmsicht einen e,hcbl,cden Nutzen erblickt. Nach eunr Ncplll de« Dr. Gauster, worin er meint, eS sei in der Bewilligung einrS Reisevauschaleo auch die Intention der Regierung für die Zwccklliäßlg-lc>t solcher Bereifungen aui>gcsprochcn, verlheldigl nocd Rcgicrungsrath Dr. 0. Andrioli und SanilätSrald v. Slöckl die Bleiwcis'jche Ansicht, und wird hierauf Antrag 1 cinstimmig, Antrag 2 mit allen gegen 1 Stimme (Gauslcr) angenommen. — (Ender's Aquarelle) bleiben aus Anlaß der Eröffnung des hohen Landtages noch bis inclusive Freitag ausgestellt, was mit dem Bemerken zur Kenntniß gebracht wird, daß der Besuch dieser in ihrer Art ein;igen Kunst, ausstellung dem p. t. Publicum nicht genug anempfohlen werden taun. — lMi lilarconcerte.) Die Anwesenheit der militärischen Gäste verschafft uns öfter, als wir es foust genießen können, das Vergnügen musikalischer Soireen. So war Sonnlag im Easinogarlcn sowohl als bei Kosler Mi° litärconcert, beide Gärten bei dem prachtvollen Weller Uber-flllll. Gestern spielte die Capelle von Huyn wieder im Casino und errang sich von dem zahlreich anwesenden Publi. cum wiederHollen Beifall. Heule Abend um 7 Uhr-wird die fchncll beliebt gewordene tüchtige Capelle von Härtung wieder im Casino concerliren. Hoffentlich wird uns, bevor die Gäste uns verlassen, noch der Genuß eines Doppelcon« cerles zu Theil; den Wunsch «ach einem solchen haben wir bereits vielfach laut werden gehört. — (Unfall.) Gestern Bormittags, zur Zeit des regsten Verkehrs zum Markte, kam auch ein Bauer Über dem Hauplplatz gefahren, als gerade der Wagen mit dem Wassersaß zur Bespritzung der Straßen seinen' Inhalt nach allen Seilen versendete. Eines der Pferde schcuele Ubcr dcn nngewohntcn Anblick und stürzte schließlich. Außer zertretenen Grünwaalen und dem Schreck dcr Verkäuferinnen isl Glücklicherweise uichl« zu beklagen, aber wir meinen, man sollte bei der Bespritzung der Straßen doch auf den Verlehr, nameülllch zur Marllzeit, etwas Rücksicht nehmen. — (Ueberfalle n.) Samstag Nachts wurden bei der FleischhackerbrUcke zwei auf den Marlt gclommenc Burschen, die aus einem Wirthshaus« auf der Sl. Peters. Vorstadt lamen, von zwei durch einen drillen herbeige- rufenen Excedenten arg mißhandelt; der eine von ihnen, schon auf dcm Boden liegend, wurde von den Strolchen mit Illßen getreten und erlitt in Folge dessen mehrere nicht unbedeutende Verletzungen, besonders im Gesichte, so daß er eine Zeit lang bewußtlos im Blute lag, bis er von einem Vorübergehenden aufgehoben und der Sicherheit«-beHorde Überleben wurde. Die Verdächtigen sind von der betreffenden BeHürde andern Tag« sofort eruirt und festge. nommen worden und sehen der verdienten Sttafe entgegen. Bei diefer Gelegenheit müssen wir erwähnen, daß dergleichen Vorfälle, von einigen muthwilligen Burschen dieses Stadt« Viertels inscenirt, sich öfter« wiederholen, besonders an Sam«, tagen oder Sonntagen. — (Monstreproceß.) Nu« Laibach wird der „Tagespost" geschrieben: In der zweiten Hälfte des Monate« Juli ist die lrainische Industriegesellschaft um Militärassi-stenz zur Durchführung der Provisorialerlenntnisse bezüglich der Waldungen Voger und Noje eingeschritten, da die Insassen von Scherouniz und Moste einerseits und von Alt» Hammer und Studorf andererfeitS sich verleiten ließen, zum offenen Aufstande zu schreiten. In Folge dessen hat die hiesige l. l. Landesregierung in Erkenntniß der unbedingten Nothwendigleit, die Auflehnung gegen Gesetz und behördliche Verfügung und die Bedrohung der öffentlichen Ruhe und Ordnung in erster Linie zu ersticken und dadurch einem bedenklichen Ueberhandnehmen gewaltfamer Widersetzlichkeit rechtzeitig zu begegnen, sofort an die l. l. Bezirtshaupl« Mannschaft in NadmannSdorf die diesfalls angemessenen Weisungen erlassen. Auch das hiesige l. t. Landes- als Strafgericht hat fogleich nach erfolgt« Kenntnißnahme dieser Vorfälle den t. l. LandesgerichlSralh Roms als Untersuchungsrichter an den Thatort abgeschickt, welchem es nach vierzehnlägiger angestrengter Arbeit gelungen ist, Ordnung zu schaffen. Des Verbrechen des Nufstandes sind nunmehr 104 Insassen der genannten Ortschaften rechtlich beschuldigt. — (Project der Eisenbahn linie Tra tta-Görz.) Da« Consortium für die Eisenbahn-Unternehmung Nlagenfurt-Laibach-Karlstadt und Cilli-Lack>Görz-(5aporelt0' Triest, bestehend aus den Herren Felir Graf Arz, Advocat Dr. Elhbin Costa, Johann Alfred Hartmann, Johann Kccel, Johann Leopolder, Thomas Nowal, Johann Pribil, Dr. Leopold Schreiner, Michael Slare und Ferdinand Fcirich, hat dem Handelsministerium das Project für die Theilstrecke des projcclirlen Netzes von Tratta nach Görz vorgelegt und um Erlheilung der Conccfsion hiefür gebeten. Die Strecke Tralla-Görz bildet ein Mittelglied der Linie Cilli» Görz'Triest und der vom genannten Consortium angestrebten Verbindung der Kronprinz-Rudolfsbahn mit Triest mit Nmgehung des Predil. Nach der Berechnung der Unternehmer hat die gegenwärtig schon gesicherte Elsenbahn-Route von Bodenbach über Prag, Vudweis, Linl,, dann vw Rudolfsbahn über Villach und Laibach nach Triest eine Länge von 136 Meilen. Millelst der Predilbahn würde dieser Weg auf 125 und mittelst der Eisenbahn Kligenwrl Tratla-Oörz-Tricst auf 130 Meilen abgekürzt werden. Obzwar nun der lctziere Weg um 5 Meilen länger wäre als die Predil« Route, würde derselbe nach Ansicht des Consortiums dennoch mit Rücksicht auf die äußerst ungünstigen Nioeau-Verhällnisse und den in Folge dessen sehr vertheuerten Betrieb und die erhöhten Frachtkosten auf der Predilbahn für den großen Verkehr von größerem Vorlhcil sein als der Weg über letztere. Für den Localverlehr kommt noch in Betracht, daß die Eisenbahnverbindung des Consortiums productenreiche, die Predilbahn aber unfruchtbare und auch für die Anlage von Indu« strieunlernchmungen ungeeignete Gegenden durchziehen wUrde. Die Länge der Linie beträgt 15 886 Meilen. Die Strecke soll 10 Zwischen'Stalionen erhallen, und zwar mit folgenden Benennungen: Lack, Goreinavaß, Sairack, Raut (Ausweiche nächst der Wasserscheide), Ob-r-Idna, Un-lcr-Idria (Haltestelle), Zelin-Kirchheim, Tribusse, Bazza-Sanla Lucia und Canale. Die Kosten des Baues sind im Ganzen auf 23,310.100 st. oder per Bahumeile auf 1,467.329 st. 72 lr. und famml den Inlercalarzinsen im Ganzen auf 26,640.000 fl. oder per Bahnmeile auf 1 737.890 st. veranschlagt. Dcr Landesausschuß von Krain hat um die Förderung des ProjeclcS der Verbindung der Rudolfsbahn mit Triest mittelst der Linie Tratla-Görz beim Handelsministerium angesucht und hierbei die mannigfachen, oft erörterten Vortheile hervorgehoben, welche die befagte Eisenbahnverbindung gegenüber der Predilbahn bieten würde. Das Ministerium hat hierauf erwidert, daß eS für durchaus nothwendig halle, alle zum Zwecke einer direclen Verbindung der Kronprin^.RudolfSbahn mit Italien und dcm adr,a-tifchen Meere beantragten Allernativ-Linien einer cmgehen-den Prüfung umerziehen zu lassen und die Veranlassung getroffen, daß diese Prüfung, und zwar nölhlgensalls an Ort ünd Stelle, durch Organe der Staatsverwaltung auch auf das Project Tralta-Görz ausgedehnt werde. — (Nus dem Amtsblalt.) Bei der l. l. Fi« nanz.Procuralur in Laibach ist eine Concepls-Pralticcmten-Slclle mit dem Adjulum jährlicher 400 st. zu besetzen. Gesuche sind binnen zwölf Tage» bei der l. t. Finanz-Procuralur in Laibach einzubringen. — (Gcrberstrilc in Villach.) Die Gerber-Gesellen in Villach striken seit vorigen Montag und wollen eine zehnstündige Arbeitszeit erzwingen. Da die beiden Fabrilsherrcn die angestrebte Arbeuszeit nicht einaehen wol-len, haben sie sämmtliche Gesellen entlassen — (Schlußverhandlungen beim l l Lan-deSge richte Laibach.) Am 13 September. Franz Opela und dreizehn Genossen: Diebstahl und Theilneh- 1522 mung; Jakob Hrovat: Todtschlaq. — Am 14. September. Franz Pogaönll und zwei Genossen: schwere körperliche Beschädlgung; Franz Cerer: öfftniliche G^walllhäliqteit; Marim Htocir: öfftntllche Gewallchätiqteit; Anlon Krallö: Pergehen gegen dle Slcherhelt des Bebens. — Am I5ien September. Josef Sedm.il uno Complicen: öffemllche Ge« waltlhäligkeu -, Johann Ausec unl) drel Genossen: Dlebstahl. — ^Dle Curliste des Bades Krapina« Tüplih) weist bis zum 4. September im Ganzen 1724 Parteien mit 2316 Curgästen aus. Original. (Korrespondenz. X Aus Tbcrkrain, 10. September. (Ernte. — Fremdenverkehr. — Klagen. — Schule.) Trotz des so un ünstigen IruhiahreS und Sommers ist die Ernlc bei unS doch nicht so schlecht ausgefallen, als man fürchtete. Die Getreidegattungen, die bereits eingebracht und zumeist auch schon gedroschen sind, geben durchschnittlich zu 4 Mer-ling auf einen Merling Aussaat, Weizen beiläufig 3'/,, eine fllr unsere Gegend immerhin nicht schlechte Ernte. Hirse und Kukuiutz, die in einigen Wochen auch schon eingebracht sein werden, stehen schön; eine besondere Gute und Fülle erreichten heuer die Kartoffeln, welche seit einer Reihe von Jahren hie und da schon schlecht waren. Das Kopf-traut ist mittelmäßig, ebenso die Rliben, woran die seit drei Wochen herrschende'Dlirre die Schuld trägt. Vesser steht dcr Haiden, welcher jedoch heuer sehr spät angebaut wurde und wahrscheinlich dem Reife, der anfangs October einzutreten pflegt, zum Opfer fallen dürfte. Obst gibt es wenig, Birnen gar keine, Zwetschen und Aepfel mätzig, nur die Nüsse sind voll. Die Grummelmahd begann, jedoch wird die Ernte eine spärliche sein, die Dürre hinderte das Üppige Wachsthum. Und so müssen sich halt unsere Landleute abermals auf eine reichlichere Ernte vertrösten, und follte der heurige Winter abermals so strenge werden, als die beiden vergangenen, dann dürfte hie und da Mangel an so Manchem eintreten. Dafür ist der Verkehr ein um so regerer. Nicht nur die vielen Touristen und Badegäste, die, durch die Schönheiten Overtrains angelockt, in Massen herströmen, auch das Landvolk, das in zu Hunderte zählenden Karavanen die Wallfahrtsorte besucht, dringen dem Lande bedeutenden Nutzen; freilich werden dadurch die Preise der Lebensnultel bedeutend erhöht, was dem Einheimischen, der keine eigene Wirthschaft hat, namentlich dem Peanuen drückend ist. Wir können hiebei nicht unterlassen, auch das zu erwähnen, daß die Direction der Nudolssdahn zu wenig Bedacht nimmt auf die kirchlichen Feste in den Wallfahrtsorieu. so dah es dann geschieht, daß aus kleinen Stationen Hunderte von Leuten Karlcn löscn, und wenn der Zug ankommt, fehlt es an Waggons, so daß Personen, die Karlen dritter Klasse lösen, in Lastenwaggons und die mit Karten vierter Klasse in offene PlehlranSporlwägen hineingepreßt werden, wo man, ohne zu übertreiben, Gefahr läuft, entweder zu ersticken oder bei plötzlich emtrelendem Regen bis auf die Haut turch-näßt zu werden. Ziemlich allgemeine Entrüstung hat es hier hervor» gerufen, daß bei der Errichtung eines neuen Postamtes für die Pfarre Möschnach der eigentliche Pfarrort übergangen wurde und die Post in Ottot errichtet wird, obwohl in Oliot sich gar kein correfpondirendes Publicum aushält. Trotz mehrfacher Rccurse von Seue sämmtlicher Insassen wlrd das Postamt ohne allen Grund doch in Ollol er< richtet. Mittwoch, den 30. v. M., wurde zu Radmannsdorf eine Bezirlsschulconferenz abgehalten, welche jedoch so spar» lich besucht war, daß die Versammlung gar nicht beschluß» fähig wurde. Zur Rubrik „Schule" muß ich noch erwähnen, daß der Vorsitzende des Ortsschulralhes und Bürgermeister von Radmannsdorf, Herr Gustav Graf Thurn-Vallsassina, der dortigen Schule ein prachtvolles Oelfarbendruckoild in schönem Goldrahmen, Ee. Majestät den Kaiser in lebens» großem Kniebilde darstellend, geschenkt hat. Daß sich der Herr Graf dadurch den Dank aller Radmannsdorfer erworben hat, ist selbstverständlich. Literarisches. Kriegsbilderbuth eines U »brfanssoncn von Earl 'Abani. Verfasser der Geschichte des deutsch-französischen Krieges in zwei Abtheilungen. I. Im Lager er Iran-zosen. II. Der Volkskrieg in Franlre ch. In illustr. Umschlag. Preis 17'/, Sgr. oder 1. ft. ö. W. Verlag von Carl Prochasla in Leipzig, Wien und Teschen. Die Leser der „Wehl-zeitung" werden sich jener Schilderung des Rückzuges von Wörth erinnern, welche, aus der Feder Äband's stammend, der dessen H^uplcpisuden in Hagenau als Augenzeuge erlebte, wegen ihrer außerordentlich lebenswahren, man möchte sagen plastischen Darstellung durch alle europäischen Blätter die Runde machte. Sein größeres Werk „Geschichte des deutsch«frau» zöslschen Krieges" trägt ebenso den Stempel der Wahrheilsliebe und den Relz einer lebensfrischen Darstellung, ohne den Boden des scharf beobachtenden, sachverständigen und kritischen Geschichtsschreibers zu verlassen. Es hat des» halb in allen in« und ausländischen Blättern jeder Partei, wenn auch wegen seiner rilckhaltslosen Odjectivität vielfach angefeindet, doch in der Hauptsache stelS die verdiente Anerkennung und Würdigung gefunden. In obigem „Kriegsbilderbuch" beschenkt nun Abani die militärische und nicht-militärische Lescrwclt mit den schönsten Früchten seines langen und wiederholten Auf' enlhaltes in Frankreich während des letzten Krieges. Seine höchst unterhaltende, liebenswürdige und geistreiche Er-;ählungsweise. die schon in seinen frühern Arbeite» zu Tage tritt, bethätigt sich hier, wo er, unbeschränkt von Form und Ziel, lediglich seinem menschenlundigen Alige, seinem warmen Herzen und seiner reichen Phantasie folgt, auf das Glänzendste und Gewinnendste. In mehr als 40 Capueln, in Form von Briefen, entrollt er dem gern folgenden Auge des Lesers ein bunte«, anziehendes Bild von Ereignissen, Abenteuern, Oertlichteiten, Personen, Sitten nnd Zuständen, wie sie ihm eben der Zufall auf seinen zahl» reichen Kreuz- und Querzügen in Frankreich in den Weg warf. In dem Wirrwarr des Krieges, dem wüsten Treiben der modernen Revolutionäre und Republikaner, den Qualen der Reise zu solcher Zeit, dem ewigen Hetzen der Sicherheitsorgane von allen Seiten, der Rast« un,-» Ruhelosigkeit sindet er Zeit zu eingehender Prüfung militärischer und ! polnischer Dinge und überrascht oft durch das Tresfende j seiner Bemerkungen und Schlußfolgerungen, die — wohl» gemerkt — im Tage«laufe und vor den vorausgesehenen Ereignissen geschrieben sind. Daneben entgehen ihm nicht die socialen Zustände, die Sitten und Gebräuche, und vor Allem die humoristischen Elemcnle mancher Situation, die —- an und für sich nichls weniger als spatzhaft — durch den geläuterten Geschmack und glückliche Auffassung Abani'ö für den Leser ihre düstere o)cr ihre häßliche Wirklichkeit verliert. Und wieder in andern Momenten läßt uns Abani — zwar mit schonender Führung - in den tiefsten Abgrund des Kriegs'Eleuds sehen und gewinnt uns aufs Neue durch die Wärme feiner Empfindung. Das Neue Vlatt 187l. Die saeben eingetroffene Nr. 3« culhält: „A»f Kricgsdaucr " Von iDölar Hovn. „Uliuelgchlich !" Von Emil Llaar. „Im Salu» dr> Gräfin M'rlii,." Von Caroline Vcnu'r. — „Eiü Vall imttr Näül'rlu." Von Mamus Z.ttai. __ „Dcr Todeöcaiididat," Vou Rodcrich Bcmdir. -- „Drei Rlücr." — „Handel u»d Vcrtchr," - „Allerlei:" Das G^bnuoe des Neichsudcl'tMidelsgrlichl,?. — „Correspoildl'n;." — An Illustrationen fula/nd? : Das Hnudcs-OlierhaüdelSgericht in ^'np^ig. Dcr Todcs ciiididat, vi»>r Illustrationen. Amelilanischer Eisenbahnwagen, iiluere und äußere Ansicht. Einftcselldet Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten, Revalesciere Du Barry von London. Scitdcm Hnuc Heiligkeit der Papst durch den Gcblaiich dcr dclicaten ltovüll?«« ici-o .- Wirkung derselben anerkannt, wird Niemand mehr die Kiast duser lostllchcn Heilnahrung lie-zweifilil nud führen wir folgende Kranlheilen an. die sie ohne Anwendung vcül Medlcin und ohne Kosten beseitigt: Magen», Nerven-, Brust-. Lungen-, Leber-. Drillen'. Schleimhaut^ Mcw-, Olaseu: und Mereulciorn. Tuberculose, Schwinoincht. Aslh>»<>' Hüllen, llilverdanlichtelt. Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosio.lcil Schwäche. Hiimollhoidcn, Wassersucht, Firlier, Schwindel, Vlll>' aufsteigen, Ol,r>:udransen. Uebi,licil »»d Elbrccl'eli s^st wäh^» der Schmauqelschait. Dialielcs Melancholie, Admngsrnng, R»"!' matismns, Gicht. Vleichsncht. — ?Ius,ng ans 7^.000 <5cMsu»' lcil itlicr Genesliügen, die aller Medici» widerstanden: C>-r li ficat ')t r, 7 l « 1 4. Eiosnc, Heine und O,fe, Frankreich. 24 März 1^""^ Herr Nichy, Zieuerciilüehiner, lag ail der SchwiüdM auf dem ?>terb>chetle uud liaüe bereits dir lebten Sc>l> amm>e ss nammeu. weil dic ersten A-r^tc il'M nur noch wenige Tasse i!e uerfprochcn. Ich iieth dic llüv«!«:««'!«!-^ <1u lj«ss^ i^n versucht. '^, diese hat den glüctüchsttn El folg gehabt, so dasz der ^"" ^ wenige» Wochen seine Geschäfte wieder besorgen loiiotc u»t> ! volltuminen herbestellt sUhlle. Da ich sl'lust so uiel Gllics "° Ihrer I<<-i-«! genossen habe, so fügt ich gerne onseM Zllü uissc meincil Namen bei, Schwester 5l. l.»lnl»«^. Nahrhafter als Fleisch, erspart die N«vi.l«!,<^ro bei Ew^' scnen und Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. s,i I„ Blechbüchsen von ' Pfund st 1.5)0. 1 Pfund fi /^> 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfnnd fl, 10, 12 Pfund fl. 20, 24 B,^ fl. ZK. Nüv»!«»!^,'« l'!!a,,o>!»l.ln in Pnlvcr nnd in Tablcltt" ^ l2 Tassen ft. 1.5)0. 24 Tassen ft, 2 f>0. 4« Tassen ft. 4^ Pulver für 12) Tussen ft. 10, fUr 2«« Tasscn ft. 20, B^ Tassen ft. :i«;. Hn begehen dnrch Varry du Äarry ,nd Specenihändleru; anch versendet da« Wiener H^ nach allen Gegenden gegen Postanwcisnug ober Nachnahme .^ Neueste Post. (Original - Telegramm der „Laidacker Zeitung.") Pest. «»September, ^»eute wurde ^ versammelten Mtlnlster» dem Bischöfe I<^ falusy ein könissliches Handschrcide» verlcft^ welches das Verhalte» des Vischufs Hins'" lich der Verkündissun«, der Infallibilitat »lik billigt und riisst. Der Vischvf erklärte soda"" sich der königlichen Gewalt zu unterwcrft" onm 11, Septembei. ^,ji fifterc. Metalliaueft 58 70. — 5pnc M^aNiqn's muH, und November-Hins?» 58.70. - 5per.!, Nalimilll-ÄnOheN 6»^, 18«0er Itaatll-Anleheu 98,75 - Bank-A'tien 76',. - 2l'° Ane» 287.80. — l'audou 118. - 5ildcl ,^ ^ ^. l, 2»«" Dncat«, f>.?1. — Napoleonb or !).4^>'/,. Angekommene Fremde. Ä»> 10. Slplcmlier , ., «<«'s»«t. Blau. Äaufin . Kanisclia, - Brczinqer, Fabr'"'' Wonobitz, - Malli. Fabvicant. Den und Mlar, (Änt^ Vleumart l. Allein, Handclöin., und Sluller. T>ie"'^ Bundialel, Wien. — Hille. ilreiditz. — Klaudinqer, H)i,N'^ «orich. ilxnlstadt. — Blajic, ilrain, - Äarwaiiger, ^^' ^ Batori mit ssr.ni. Trieft. ^ Stanz, Kaufm., Gonodiv- ^' ^, und Schwarz. Kanflente. (ttraz, - Wuljcl'^r. Kanfm., Zt, «-H thelmä. — 5!oncar, Marburq. - Pollal. Hanoels,,,.. M»"^ - i,'icdn, Kaufn,., Illunjch - Ieistriz, — Cesnit, Haildels" Knizal. ,^ >»t»««t ^Vz«„. Tallut, Ingenieur, Modrutsch, - ^. v Sauüiäeg, t t. Oberlirntenant. — Malli uud Pollat. v^ dcl>'leule, Mumarttl, - Iumdart. (öutsbcscher, Klingens !»>«»>>,'«,». G rm, Ontsdcsi!jer, sammt Tuchler, Wein^! , Heller. ,«auf,n,, Schönlind»'. — Pluter. Sludrut, (i;nrlfl'l^ .. Zadret, Kcrtehrsbeamle, St. Peter. — Ielenz, Ncali^ bcsil^er, (5>lli ,,»> ^l^lslKlNl^ns'!«!' 'UecllimlllmMil iu l^ttilMÜ> ^ rZ RZ ZA : —. 5- ii l? Mg, /.'llizz ^15:, >SW. »chwach ganz l,ew. ,., N. 2 „ N. 7^5),!.4 ^.2!» ! NO. mäßig !,.,välflc dem. " 10 Äb. 7W.,4 ^lll^ , SO. schwach! l)a!l>h'iler .^g, Morgens ga»; bewölkt. Moorranch, späl.r WinddH^,,t Vewüllnng gclocw'l. Abend« heiler. Das TagcSinitlcl dcr'^ 4- 170". um 24" illxr d.m Normale. ,,..^ Vera>!tn'on/>' N»'t,m'!,'!!r: I^nu^ u. >« I e i n m a ^>< tznljimoerWt. '^leil 9 September. Der verthencrte Report und umfassende DcpottUnoignngcn wiilten verstimmend anf die Vor> uud Mittaciöduls^ oahcr ein mumichor Nlickg«"^» Course rmtlat. Actien der t, l. priv. Dniester-Bahn wurden an der Miltagsbülsc eingeführt und mit einem Anfgeldc von 4 fl. gehai'^lt. SlaatSpapiere crmäßigtc» Preis. Devisen uu° Valuten billiger. ^ ^. Allgemeine «taat«schulv. Mr 100 s!. Veld W,ar? Einheitliche Staatsschuld zu 5 pTt.: in Noten verzinSl. Mai-November 58 60 58,80 ., ^ « Februar-August 58 60 58 80 „ Silber „ Jänner-Juli . 68 80 68 90 .. „ ,. «pr,l-Octobcr. 68 90 69.- L«stv,I. 1839..... 292.-293.— , „ 1854 (4"/«) zu 250 si. 93- 94,--.. , 1860 zu 500 fl. . . 99.- 100-„ _ 1860 zu 100 si. . .114- 115.--. ,. 1864 zu 100 fl. . , 135 75 136.25 slaatS-Domtiuen-Psaudvriefe zu 120 st. VW. in Silber . . 125.50 126.— «. Grundentlastnnasobllnarion^n. FUr 100 fl. H>'l5 Waarr «ühwen .... zu5p00 ft. »W.l7i»ft. Om,llhl.)vr. Stllll Z7.__ 9750 Wiener Communalanlehen, rllcl- Geld Waare zahlbar 5 p«l». für 100 fi. . . 8«.-> 86.50 ». Actirn von »an?i«siituten. Angio-üsterr. Ban!.....?58 50 259.- Vanlvercin . . . '. . , .227.— 228.--Vodcn-Lrrdllanstalt . , . 263.— 265,- Kreditanstalt f Handel u. Gew . 288 90 28» 20 Tredilanstalt, allgeui. ungar 109 — 1l0 — EScompte-Gesellschaft, n, l>. . 920. 930.— Franco-österr. Ban! . . > 1l9.— 120.— Ocncralbant ...... —.— —.— Handelsbllnl.......—.— —.— Nlllionalbllnl.......765.-- 767,— Uuionbaul.......^59... 26U.'. Aerclnsbanl.......113,- I14.— VertrhrSbant.......181.— 182.— HL. Vctlen vo« Transport»«!!lernet». mungen. t»e!d Waare Nlföld.Fiumaner «ahn . . . IV0.— 181.— Böhm, Uestbahn.....^-^- —.— Harl-^udwlg-Bahu.....25l.- 25150 Donau-Diimpfschifsf. Gesellsch- - 573.— 575, ,. Clisllbrth-Westbalin. . . . 230.- 'crn-L,ern..Iaffycr-B5hn . j?0 50 17150^ i?Iot,d, ijsterr........372.-374.-! Oesterr. Vlordweslbahn . . 218 - 2:9 — ^ Nudolfs-Bahn......i«i,_ i«i'f)f) ,Siebenbilrgcr Vchu . , , —.— -..—, Staatsdahn...... 373 — 374.— ^ SUdbahn . .....18790 188 20! lSüd-nordd, Verbind. Bah:, , . 171,50 172 — Theiß Nahn ......243— 244.— ! Ungarische Norbostbahn . . 160.-- 1^1.— ! Ungarische Ostbahil .... «575 86.25 Tramway........210— 211.— V-'. Pfandbriefe (f«r 100 fl) Ällg. üft Vod^n-«redit-ul:!slül! Geld Waare' uerlnSd?r ;il 5 pLt. in Silber — — 1l»7 - nlo.in33I.rUch.,u5p.W, 87 90 88 20 NatlSllalb. zu 5 vLt Ü. W. . . ^s)..- ^0 5>0 Uug. B°d.- 1<5?5> ! «.»arl-Lusw >v.t. s.o«?.> Vw. —... 106 — !7>,ss«? «Nnrflw«'?''«''", . 98 80 99.- Siebend. Vahn in Silber verz. . 90.— <^ Slaateb, (5. ,'j"/, »5.00Fr. „l. Em. —-" A " Slldl,. (H. , Slltck.) ^it Gredita'.istalt f. Handel u.Gew, <»kld ^ i zu 100 st, ö,M......183-^ is>.b" Nudolf-Stiflullg zu 10 fl. . . 15'^ ^e N'^tbsel (3 Mon) Öl" 75 ?^ugsbnrss s!lr 100 fl Mb.s.I. ^0^ ^^, -Frai>lNlN a,M. 100 fl. dctto 100.?-? ß^" Hamburg. fUr 10,) Mart Banco ^'^ 1^'" i.'ol!d2u, sur 10 Pfund St7rli„8 '^.^ 4^ Paris, für 100 Francs ... 4l, i" ». Miinz-Ducam . 5 ft. 74 ti. 5".^., Nüdo!l'0i,5d'or . . 9 « 51 - , ?Z " Preuß. «lassenscheine l „ 78j . i, ^ " o.lbcr .18 . ?5 ., '" ' ^. ^lrainische Trundeutlastuug« - ^l'l'O^" >.