_—-—- Erscheint jeden Samstag abends. Echrisileitung und Verwaltung: Pr-iernova uüca Nr. 5. Telephon 2l. — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegen. Bezugspreis: Vierteljährig K 5.—, halbjährig K 10.—, ganzjährig K so.- Für» Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern -10 Heller. Nummer 16 Cilli, Samstag den 30. August 1919 | 1.^Jahrgang Das programin der neuen liegirrung. In der ersten Sitzung der Nationalversammlung hat Ministerpräsident Lfuba Davidovii eine pro-grammatische Erklärung abgegeben, in welcher er nach Schilderung der äußeren Verhältnisse jene Arbeiten auszählte, deren Dmchsührung sich die neue Regierung aus dem Gebiete der inneren Politik zum Ziele gesetzt hat. Es ist «in ganzer Blumen-strauß von Versprechungen, die der Ministerpräsident namcnS seines Kabinettes aus den Tisch des HauseS niedergelegt hat und ein Berg von Arbeiten, deren Bewältigung die Regierung übernehmen will. Jede einzelne dieser Arbeiten ist dringend und unaus» schiebbar und ersordert ein scstcS Wollen und Können. Gegen da« RegierungSprogramm kann sachlich nichts eingewendet werden, denn die endliche Ein-bcrusung du konstituierenden Nationalversammlung, hie Durchtübrurig der Geweindewahlrn, die Valutaregulierung und die Agrarreform, die Abschaffung der Zensur, Sanierung der Verwaltung. Bekämpfung der Teuerung und der übrigen Auswüchse, die sich während deS Krieges ausgebildet haben, sind Aus« gaben, bei deren Durchführung die Regierung die Unterstützung aller wohlgeiinmen Kreise finden müßte. Wir sürchien nur, daß eS der neuen Re-gierung zwar nicht an gutem Willen, wohl aber an Kraft nrd Zeit zur Durchführung d«s ArbeitS-prog'.ammes fehlen wird. Die Mehrheit, über die die Regie.ung verfügt, ist, wie dies die Abstimmung über die Regierungserklärung gezeigt hat, ver-schwindend klein. Die <^orge um die Erhaltung der Mehrheit wird in der Folge ein Uebermaß an Zelt und SJxbcit in Anspruch nehmen und die sachliche Micht: Leutnant! „Xtx Herr Leutnant läßt bitten", meldete die Stimme des alten Dieners dem einstigen Regiments-kommandanten seine» jungen Herrn. „Nicht Leutnant, wie oft soll ich das noch sagen?" klang scharf die Stimme deS jungen Manne«, der lcch und schlank im Rahmen der Tür erschien, sein zürnendes Profil dem abgehenden Faktotum zu-kehrenv, ehe er sich mit der autgistreckten Rechten dem Freund« zuwandte. .Ich begreife dich nicht, Bertl," sagte der Bt> sucher, die angebotene Zigrrette in Brand setzend, „wie kann dich daS nur so reizen, wenn dich der arme alte Kujon noch Leutnant nennt ?" Er seufzte. «.Mir für meine Person ist es gar nicht so leicht ge-werten, die bunte Herrlichkeit auszuziehen. Na, andre Zeiten, andre Röcke." „Menschen, willst du wohl sagen. Ändre^ Menschen. Hoffentlich . . „Mag sein. Auch Menschen. Aber höre, Bertl, du bist eigentlich schauderbaft ungemütlich geworden, seit du zurück bist. Dabei hast du doch Glück gehabe." „Tu meinst, ich bin nicht zerschossen." „Und da» ist gar nicht so selbstrerständlich, wenn man ein paar Monate auf diesem niederträchtigen Monte gelegen hat." ,Ter niederträchtige Monte war wundervoll," sagte Herbert versonnen. „Na, und jetzt bist du wieder da, und daS ist noch schöner. Sehr gemütlich schaut e« hier freilich nicht aus in der teuren Heimat. Na, aber wenn man ArbeitStätigkeit ungünstig beeinfluß™. Zur Bildung eine» oppositionellen Blocks ist es zwar nicht ge-kommen, iveil d?r Jugoslavische Klub unter Führung des Dr. Korosec den Eintritt in einen solchen Block abgelehnt hat. In einem an die Wählerschast ge-richteten Rundschreiben erklären jedoch die klerikalen Abgeordneten, daß sie einer nur auS Demokraten und Sozialisten bestehenden Regierung des Vertrauen nicht entgegenbringen können und tatsächlich hat auch der Jugoslavische Klub gegen das Ber-trauenivotum gestimmt. Mag der Jugoslavische Klub auch nur loyale Opposition treiben, die übrigen oppositionellen Gruppen und vor allem die Radikalen unter Führung des gewesenen Ministetpräsidenten Protie, die ebenso geschulte, alS rücksichtslose Bar-lamentarier find, werden die Regierung mit allen zulässigen Mitteln bekämpfen und den ehesten Fall der Regierung herbeizuführen suchen. Zar Bekämp-sung der Opposition wird die Regierung jkräste auf« wenden müssen, die sonst sachlichen Ausgaben zugute gekommen wären, wie überhaupt da« Gefühl der Unsicherheit lähmend aus alle Entschlüsse der Re-gierung einwirken muß. Für unS Deutsche gewinnt die Regierung»«-klärung an Bedeutung durch die Schlußstellt, in welcher der Ministerpräsident die nationale und konfessionelle Gleichberechtigung aller Staatsbürger verkündet. Allerdings darf nicht übersehen werden, daß sich die neue Regierung nicht ausdrücklich zu diesen Grundsätzen bekennt und erklärt, daß sie diese Grundsätze zur vollen Geltung bringen werde, denn diese Erklärung ist in daS Gewand einer an da» HauS gerichteten Aufforderung gekleidet, diese Grundsätze in Ehren zu halten. Trotzdem soll dieser Teil der Regierungserklärung von uns mit Genug« tunng zur Kenntnis genommen werden, weil »S daS in solch einer Bude sitzt, wir du — er liefe mit leise-neidvoller Anerkennung die Blicke in dem eleganten Studio schweifen —, so kann man sichS schon gefallen lassen." Herbert« seingtschnitlene Züge verfinsterten sich mehr. „Ich fürchte, wir verstehrn einander nicht mehr," sagte er schroff. Da« flach«, aber gutmütige Gesicht de» Freundes starrte in so hilflosem Entsetzen zu ihm auf, daß er wider Willen lächeln mußte. Und die Sympathie von einst gewann wieder die Oberhand. „ES ist wohl auch m«ine Schuld," fügte tr, augenblicklich er.ist werdend, hinzu. „Ich habt ja nichts dazu getan . . . Hans, ich will dir letzt etwas er-zählen, was ich noch keinem erzählt babe. Vielleicht ist «g gut, wtnn ich es rinmal los werde. Ich bin ein andrer gewoiden. Aber nicht hier, nicht jetzt. Da« liegt weiter zurück . . . Dort oben in d«n Bergen " .Also doch dieser verflixt« Monte?" „Am Monte, ja, da war eS, Aber nicht drä ist schuld. Also höre « . . .* Trotz dieser Aufforderung brach er ab. Noch einmal kämpft« er schwer zwischen Widerwillen und Neigung, sich mitzuteilen. Und dann Plötzlich, zur höch-sten Utberraschuiiz des Freundes! .Maria Melden hat sich verlobt. Du weißt <«?" .Ich babe davon gehört. Aber ich wußte nicht rrcht offen gestanden, ich dachte nämlich seinerzeit, daß du srlbst dich für sie interrsfterst," vlatzte er heraus. „Es war natürlich ein Irrtum.- „Da« war e« nicht. Maria ist meine erste und einzige Liebe gewesen." erstemal ist, daß dieser Grundsatz in feierlicher Weise von verantwortlicher Stelle aus verkündet wird. Wir Deutsche können somit hoffen, daß in den bisher gegen uns gerichteten RegierungSmaßnahmen gründlicher Wandel eintreten wird und daß unter Wiedergutmachung der bisher erlittenen Unbilden uns Deutschen jener Schutz unserer Sprache und kulturellen Errungenschaften zuteil werden wird, den wir aus Grund unserer Zahl, unserer Steuer-leistung und kulturellen Entwicklung mit vollem Rechte in Anspruch nehmen können. Die vom Ministerpräsidenten abgegebene pro-grammatische Erklärung erörtert in ihrem ersten Teile die äußere Politik und führt aus, daß eS die erste Sorge der StaatSleitung sein werde, die kost-baren sreundschastlichen Beziehungen zu den Entente-mächten zu pflegen. Die daS Königreich interessierenden Friedensverträge seien zwar noch nicht fertiggestellt, befinden sich noch im Werden und sei der Zeitpunkt ihrer Persektion noch nicht bestimmbar; aus diesen Gegenstand wird die Regierung ihre ganze Ausmerk samkeit konzentrieren. Die Erklärung stellt mit Ge« nugtunng sest, daß der Staat von besreundeter und neutraler Seite Anerkennung gesunden hat, beklagt eS aber, daß diese Anerkennung gerade von jener Seite noch nicht erfolgt ist, an der der Regierung am meisten gelegen wäre, seiner deß dai Königreich von der intensiven Mitarbeit am Frieden auSge-schloffen ist, weil gerade durch diese Mitarbeit die Stabilität der Lage am Balkan am besten gesichert werden würde. Mit den neuen Nachbarn werde die Regierung nach dem Friedensschluffe Beziehungen des gegenseitigen Vertrauens und guter Nachbar-schast schaffen, die Beziehungen enger Freundschaft mit dem tschechoslowakischen und polnischen Staate aber noch inniger gestalten. Und nun floß, sie Erzählung unaufhaltsam: .Es war Anfang September. Ein wundervoller Sonntag. Dort oben ist ja immer Sonne. Da« macht so selbstsicher und fitgeSgewiß ... Ich war vor die Hütte getreten. Die Luft war zu der frühen Stunde köstlich und frisch. Tiefe Stille ringsum. Nur die Or-donnanz patrouillierte und die regelmäßigen Schritte krachten fröhlich auf dem gefrorenen Boden. Gewöhn-heitSmäßig schweifte mein Blick hinüber, ob von der italienischen Seite kein Lebenszeichen zn sehen war. Nicht». Lcharf^ hoben di« zackigen Felsen vom tiefblauen Himmel sich ab. Ein Adler schwebte im Aeiher, hoch. Ich empfand, wie schön die« alle« war. aber e« schien mir nur selbstverständlich, wie ein Fest, eigen« für mich bestellt. Ich fühlte mich stark und froh und wie stet« in solchen Augenblicken, fiel mir Marta ein. Und richtig, deine» abend konnte ja die erwartete Nachricht da sein. Ob, ich zweifelte ja kaum an der Antwort und doch ergriff dieser Gedanke von meinem ganze» Menschen Besitz mit der Gewalt eine« Fieber«. . . . Ich hatt- mit Maria »ich'! gesprochen; als ich noch daheim war, erschien sie mir immer al« etwa« Wunder-schönt«, Liebt«, da« mir einmal ganz gewiß war. Aber wir waren einander so kameradschaftlich nahe, es schien mir nie der rechie Augenblick, davon zu be-ginnen. Dann, al» ich allein saß, hoch oben, von meinem früheren Leben abgetrennt, bereute ich, nicht gesprochen zu haben. E« wäre doch schön, ihr Wort zn haben, ein Talisman, ein froher Ausblick in die Zu» kunft. So schrieb ich und ich bat fi«, mit der Antwort nicht zu zögern, gleich, gleich sollte sie mir sagen, ob ich hoffen dürfe. Und wi< ich sie kannte, war da« kein Seite 2 Auf die innere Politik übergehend erklärte der Minister Präsident, daß er und seine Aollegen auch fernerhin eine Konzentrierung der Kräfte nicht hint« anhalten werden und sagt dann: Unser inneres soziales und staatliches Leben wird von ernsten Uebeln bedrängt, doch werden wir unter Aufgebot aller Kräfte ernst und rasch daran arbeiten, diesen Druck suksessiv: zu «leichtern. Vor allem müsse» wir je rascher aus dem staatlichen Provisorium her» auskommen, in welchem wir uns jetzt befinden. Ich benutze diese Gelegenheit, um die im In- und Aus-lande verbreiteten Gerüchte von der geplanten Ver> Hinderung der Konstiluame auf daS feierlichste zu widerlegen. Im Gegenteil, die Regierung wird schon in wenigen Tagen der Volksvertretung die Wahl-rechisvorloge vorlegen, damit daS Volk durch seine Vertreter in der Konstituante die Grundsteine seiner Zukunft legen könne. Hiemit wird daS erste Ber-fprechen eingelöst fein, dc» der Träger der Krone im großen Augenblicke unserer Bereinigung gegeben hat. Zwecks Regulierung de7 BerwaltungSarbeit und Kräftigung des VolkSverlraueus in die Konsolidierung deS CtaateS erachten wir es als notwendig, vor den Wahlen in die Konstituante die Reform deS Gemeindewahlrechtes durchzuführen und auf Grund des neuen modernen Wahlrechtes die Gemeindewahlen vorzunehmen. Die Regierung wird außerdem demnächst einen Ausschuß zum Studium des neuen VerfasfuugSprojekteS bilden, in den die Vertreter der politischen Wissenschaft, erfahrene Männer und Kenner des Volkslebens aus allen Teilen unseres Staates werden berufen werden. Wir fürchten die weiteste Freiheit des Gedankens in unserer Arbeit und unseren Institutionen nicht, denn in ihr ersteht und entwickelt sich am besten die Resistenz gegen die Anarchie und den Mißbrauch der Freiheit im Interesse einer GesellschaflSklajse, welche sie auch sein mag. So lange wir uns zu dieser Wahrheit bekennen, sichern wir nn sere Gesellschaft gegen die furchtbaren sozialen Krankheiten, deren Zettgenossen und Zeugen wir sind, und die glück-licherweise im Aussterben ist. Die Fragen der Valuta, der Agrarreform, der wirtschaftlichen Erneuerung, der Teuerung, dir Aus-Hebung der Zensur, die Demobilisierung, die Für-sorge sür Kriegswaisen und Invalide, die Liquidierung des Moratorium» in Serbien, die Kriegs-gewinnsteuer, Maßnahmen gegen alle Formen des gesellschaftlichen Parasitismus, stehen a» erster Stelle der Tagesordnung. Bezüglich einiger dieser Fragen unbillige« Verlange». Alle« Unschlüssige, Halb« war ihrem Wesen sremd. Sicher, der Brief würd« heute kommen Er lag wohl schon unten aus der Post. Der Gedanke machte mich rasend; der Brief tag unten und ich sollte hier warten, warten den ganzen «ndtoirn Ta« — noch stand die Sonne längst nicht auf der Höhe —, sollte warten, bis sie langsam, langsam niederglitt und endlich dort hinter dem Fetten ver-schwand. Dann kam erst der Bote herauf. Nein, ich mußte den »rief früher haben. Jetzt, jetzt gleich mußte ich ihn haben! Am liebsten wäre ich gleich hinunter-gerannt, tn raschen, frohen Sprüngen, hätte mir ihn selbst h«raufgehvlt. Die Italiener? Bah, sie mutzten e» sich nicht gerade jetzt einfallen lassen, zu schießen. Und dan», war ich nicht gefeit? Ihr Brief wartete ja auf mich, mir konnte nicht« geschehen. Doch «« darf nicht sein. Ich bin ja hier Kommandant. Wozu bin ich Kommandant ... 7 „Ordonnanz!" „Zn Beseht, Herr Leutnant?' „Holen Sie wir die Post herauf!- „Zu Befehl, Herr Leutnant. — Jetzt gleich, Herr Leutnant? — Die Post? — Die bringt ja am Ad«nd der Wies bau er herauf." Da fühlte ich, wie eine heiße Welle mir z» Kopf stieg. »Der WitSbauer? Am Abend? WaS geht da« Sie an? Jetzt will sch sie haben! Verwart« ! Marsch \m Der Mann machte sich auf den Weg. Ich ver-folgte ihn noch eine ganze Weile mit meinem Blick auf dem S«rpenttnenweg. In munteren Sprünger ging der nicht .... Mein Zorn war augenblicklich »er- Cillier Zeitung wollen wir zwecks Orientierung der Ocffentlichkeit unsere Richtlinie angeben. In der Valntasrage ist es das wichtigste, so rasch als möglich die österreichische Krone außer Zirkulation zu fetzen und durch die Banknoten unserer Emissionsbank zu er-setzen. Die Art und der Umfang dieses Vorgehens werden von der Gesetzgebung pertraktiert werden. Wir werden Sorge tragen müssen, um durch ent-sprechende Maßnahmen die uukontrvllierbare und unnormale Ueberschwemmung durch Kronen auS den fremden Gebieten, womöglich noch vor Beginn des Exportes der neuen Ernte, zu vermindern. In der Agrarfrage wird nach dem System weiter gearbeitet werden, das unter Zustimmung aller politischen Gruppen beschlossen und publiziert wurde. Bei ihrer Durchführung wird es knn Abw.'ich:n von den aufgestellten Prinzipien geben. In rascherem Tempo als bisher wird die Regierung volle Sicherheit und Rcchtiklarheit sür alle Interessenten schaffen. Zndem die Expropriierung fr?« Großgrundbesitzes unter staatliche Kontrolle gestellt wird, werden die nötigen Vorbedingungen für den je rascheren Uebergang zur definitiven Durchführung der Reform durch Koloni-sierung und Repatriierung geschaffen werden. Die staatliche Verpflichtung gegen die Freiwilligen muß raschesten« und im vollsten Umfange durch kostenlose Bodenverteilung eingelöst werden. Ebenso muß den armen Landarbeitern, den Invaliden und Kriegs-waisen vollste Gerechtigkeit werden. Im gesetzlichen Wege wird die Frage der Entschädign ng sür die aufgelösten fteudalbeziehuugen und expropriierten Gioßg rundbesitze geschaffen werde». Die Unifizierung des HeereS und der militari-fchen Einrichtungen wird wohl überlegt nnd dem Ziele der Schaffung eines einheitlichen BolkSver-teidigungsorganismus entsprechend durchgeführt wer-den. Die Verkehrsverhältnifse, die stetS die erste» und schwersten materiellen Opfer deS Krieges sind, werden wir mil Vollkraft und allen Mitteln regeln, den nationalen und internationalen Charakter dieser Frage vor Auge haltend. Die materielle Lage des VerkthrspersonalS, unter dem wir die Eisenbahner als die zahlreichsten und schwersten Dienst tuenden hervorheben, wird revidiert und reguliert werden. Die wichtigst« Frage der Lage und Bezahlung der öffentlichen StaatSangestellten muß wenigstens provisorisch gelöst werden, nm eine entsprechende DiS-kontierung und Ansriützung der Arbeitskräfte in der Staatsverwaltung zu ermöglichen. Den Lohnarbeitern in unserem Staate und raucht. Au» die Ungeduld, den Brief »u haben, war jetzt nicht mehr so groß. Ich fühlte etwa« wie Unlust. WoZte mir» aber nicht eingestehen. Da — wa« war da« ? »ein Zweifel, sie schoflen von drüben! Ein heißer Schreck durchfuhr mich: Sollten sie meinen Mann bemerkt baden ? Ich redete mir ein. daß er die gefährlichste Stelle längst hinter sich haben mußte. Aber mir war febr elend zumute. Immerhin ich durfte noch warten — den ganzen Nachmittag wartete ich auf meine Ordonnanz! Nicht auf den Brief mehr, nichi im geringsten mehr auf den Brief. Und al» ihn dann ab«nd» der Bote brachte — geöffnet babe ich ihn nicht. . . Der Erzähler stockte. Ueber sein gemarterte« Gesicht flogen die Schatten einer furchtbaren Erinnerung. Al» er wieder Macht über die Sprache gewann, klang seine Stimme heiser: .Der Bote hatte unleweg« einen kalten Mann gesund««. Fetzen von einem Mann. Einen von den Unfrigen — meint Ordonnanz Und dann brachten sie »n. Nein, d.r widersprach keinem mehr. ... Ich wandle mich ab. Diese verglasten Augen waren auf gerichtet. Un» überall Augen, Millionen von Augen, die ganze W«lt war nicht» andre» al» Augen. Augen des vorwürfe», aus mich gerichtet . . . Und dann, wie au» einer andern Welt eine Stimm«: „Befehlen, Herr Leutnant. . . Ich gab kein« Antwort. Ich stoh auf m«in« Stube. Und dort, ohne zu wissen, wa» ich tat. öffnete ich dann den Brief. Worte der Liebe. Einer gläubigen, grenzenlosen hingebenden Lieb«. Nummer lö ihren Bewegungen wird die Regierung entsprechend dem Geist der zivilisierte» Völker entgegenkomme». Deswegen betrachtet sie als dringend notwendig, gewisse sozialpolitische Reformen, die die soziale Ruhe und die unzehinderte Arbeit an der wirt-schaftlichen und sozialen Erneuerung sichern. S« finden wir den Maximalarbeitstag von 3 Stande», die Kranken-, Unfall-, Arbeitslosigkeit-, Alters und Jnvaliditätsversichernng für notwendig. Bei der wirtschaftlichen Erneuerung des LaudeS wird die Regierung der Entwicklung der normalen' Kräfte und Faktoren an die Hand gehen und dte Anomalie abschaffen, daß durch eine mehr als begründete Einmischung des Staatsapparates in das wirtschaft-liche Leben die Bureaukratie zum Hindernis seiner Entwicklung wird, anstatt eine Unterstützung in der Wiederherstellung deS Handels und jeder Arbeit zu sei». Den Kampf gegen die Teuerung und die Ar-bett an der Versorgung des Lande» will die Re» gierung durch Förderung der Produkiion und durch rücksichtslose Verfolgung des egoistische» AnhäufenS derLebenSmittelartikel zum Zwecke der Bereicherung durchführen. Die Hekiung der Produktion steht mit der Demobilisierung im Zusammenhange, die wir biS zum Herbste zu beenden hoffen. Die Frage der Schadenersatzleistung für die Kriegsbeschädigten muß soweit es möglich ist, sofort geregelt werden. Unsere staatliche Administration wird erst nach der Schaffung der Verfassung ihre endgültige Organisation erhalten. Bis dahin will die Regierung dem bestehenden Apparate je megr Initiative verleihen, um die vielen zurückgebliebenen Arbeiten in unserem Staate rasch in Ordnung zu bringen nnd zu beenden und die ungelösten Fragen, wie zum Beispiel die monte-negrinische zu regeln. DieAmtschefS werden größere Kompetenzen und Initiativrechte erhalte», wohin-gegen ihre Verantwortung gesteigert wird. Sie müssen von den vielen hergebrachte« unv den Ver» hältnissen gegenüber veralteten Prozeduren befreit werden. Besonders dürfen die wirtschaftlichen I-isti-tutionen: Monopole, Eisenbahn, Forst-, Berg- und Bauabteilungen, wie auch die anSeren Organ« deS öffentlichen Wir»schaflSlei.cnS ihre eventuellen Miß-erfolge nicht auf administrative Hindernisse zurück-führen dürfen. Diese Hindernisse werden beseitigt und dem Publikum viel Antichambrieren und Warten in diesen Aemtern erspart werden. Das Voft muß bis zum Winter mit Salz und Petroleum versorgt werden, ohne Rücksicht auf die VorkriegSbestimmungen. Gleichzeitig wird »eben der amtliche» auch die ösfent- Ich las sie, aber sie gingen mich nichts an. Al» ob sie an einen Fremden gerichtet wären, la« ich sie. Den Jünglinge sür den sie bestimmt waren, hatte ich einst gekannt — aber da« war lang, lang her, eine Ewigkeit lag dazwischen und mich gingen die Wort« der Lieb« nicht» an. Ich fühlt« nicht einmal Schmerz darüber, mein Innere« war in jener entsetzlichen Stunde, im Anblick der verglasten Augen erstarrt. Wenn noch ein lebendiger Kern da war, so war er w>e zugemauert und nichi« konnte diese Mauer durch-brechen..... Später fragte ich mich, ob e» nicht meine Pflicht wäre, mich Maria zu entdecken Aber ich wußte, sie würd« nicht von mir lassen. Sie würde hoffen, daß ich darüber bimvegkäme. M>r helfen wollen dabei. U«d ich konnte ihr doch nicht sagen, daß ich ein Sranen vor ihr empfand.....Ich ließ alle ihre Briefe unheantworiet. Auch den letzten, in dem sie mir fachte, sie erkenne nun, ich habe bloß einen grausamen Scherz getrieben. E» war da» sicherste Mittel, sie zu heilen. Wie du siehst, ist e» ja auch rasch gelungen. Und nun, da sie mir rerloren ist, habe ich wenigsten» eine» wieder-gewonnen: da» BewNßlsein, wie fevr ich st« liebe." Der kleine dicke Han« Berger war ganz nach-denklich geworden. Wenn er auch nichi ganz mitkonate — so viel schwante ihm doch, daß da nicht« »um lachen war. „Begreifst du nun?" sragt- ber Düstere, Schlanke. „Du magst mich nennen, wie du willst, nur nicht: Leutnant!" Elfe Rubriciu« („Bohmia"). N'lmwt' 16 €tliier Zeilung Seite 3 licheKontrolle über die Staatsinstitutionen erweitert weiden. D>e Zensur wird, insoweit sie im Interesse der Sicheihfit de« S?aateS bestehen bleib», nuc dieser, nicht aber dem Schlitze von Personen vor der Kritik und wohl.'uenden Konirolle d nch die O-ffentlichkeit dienen. Ministerpräsident Davidonik führt schließlich aus, daß di, Bemühungen der RegierungS- und Volksvertretung nicht ollein genügen, um da« surcht-bare Erbe deS Krieges zu beseitigen und fordert darum alle Slowenen, Kroaten und Serben zu energischer gemeinsamer Initiative und Arbeit am gemeinsamen Wohle aus, bei der weder Klasse noch Konsession ausgenommen werden dürfen. Nur die Arbeit besitzt Recht auf Ehre, Anerkennung und Belohnung. Nur durch Arbeit und feste Disziplin können wir unserem Volke die Zukunst sichern und eine würdige Stellung unter den Völkern schaffen. Politisch, national und konsessionell sind wir (gemeint sind immer Serben, Kroaten und Slovenen) gleichberechtigt. Lassen wir diese Gleichberechtigung und Freiheit der uns teuren Namen nicht bloß eine dem andern, sondern auch unseren anderssprachigen Mitbürgern soviele ihrer überhaupt sind Im ge-meinfamen Staate müssen alle gleiche Rechte und gleiche Pflichten besitzen. Völkerversöhnung. Die Bohemia berichtet, daß sich der tschechische Ministerpräsident Tusar einem Artikel des Journal deGencve zufolge dem Prager Korrespondenten des genannten VIaileS gegenüber geäußert hat, daß die Republik der Ruhe nach außen und der Ordnung im Innern bedarf und daß schon dadurch daS Ver-hältniS zu den Nachbarstaaten bestimmt werde. Ueber einen Ausgleich zwischen Tschechen und den anders-sprachigen Staatsangehörigen sagt Tusar: „Darüber kann kein Zweisel herrschen", er-widerte Ministerpräsident Tusar. „Wir wollen ehr» lich die Gleichheit der Nationen sichern, sowie wir die unbedingte Gleichheit innerhalb der Völker er-streben. Darin beruht doch das Wesen der wirk-lichen Demokratie. Ich habe bereits gesagt, daß mit den Sprachenzwisten ausgeräumt werden muß. Wenn unsere deutschen Landsleute sich vorbehaltlos aus demokratischen Boden stellen, wenn sie gleich unS an der sozialen Vervollkommnung ihres Stammes und damit an der Gesamtheit mitarbeiten, wenn sie ob der Zukunst die Vergangenheit vergessen und volles Verständnis für die Forderungen der Gegenwart bekunden, dann werden fte sich mit uns unschwer über die Formen und Bedingungen deS Zusammenlebens verständigen, welche allerdings mehr den praktischen Bedürfnissen der Bevölkerung als den Klauseln einer zünftigen Advokatie entsprechen müssen. Wir werden allen unseren Völkern die volle Freiheit politischer, naiionaler und kultureller Ent-wicklung zusichern und ihnen alles bewilligen, waS sie für ihren BolkshauShalt bedürfen. Wir fordern dagegen ein Ausgeben zentrifugaler Bestrebungen und ein loyales Bekenntnis zum Staate, der sich allerdings vor Abspaltungen schützen muß. Ich bin aber überzeugt, daß der gesunde Sinn der überwiegenden Mehrheit unserer deutschen Reichsgenossen den Weg zu uns , nd zum gemein-samen Staa'Swesen finden wird, und dann so man-cher Konsliftepunkt, der jetzt noch unlösbar scheint, bei gutem Willen oder ohne sonderliche Schwierig» leiten zu beheben fein wird. Bis wir nur einmal zu einer ehrlichen Aussprache mit den Deutschen kommen, bis wir erkennen, dajj wir auf einander angewiesen sind und daß die ungezählten, gemein-samen Interessen weit stärker sind, als die künstlich verschärften Differenzen, dann werden wir auch zur inneren Harmonie gelangen und die Tschechoslowakei wird auch »n dieser Richtung ein Borbild fein." Die Wohnungsnot. Die Wohnungsnot ist eine Erscheinung, die sich nach Beendigung deS Weltkrieges in allen, auch kleineren StäZten bemerkbar macht. Im slowenischen Gebiete hat die WohnungSknappheit sür einen Teil der Bcrülkerung große Bedeutung gewonnen, weil sie zu Maßregeln Anlaß bot, die die deutschen Be-wohner in empfindlicher Weise berühren. Wie be» kannt, hat die Regierung nach dem Umstürze ihr Augenmerk zunächst aus die Entfernung der deutschen Offiziers, und Beamtenfamilien gerichtet, worauf man die AuSmietung jener Städtrbewvhner in die Weg? geleitet hat, die in ihrem Wohnorte nicht heimoi berechtigt waren und keiue Beschädigung hatten. Auch unter dieser Gruppe befanden sich viele Deutsche, die sich dem harten Gebote fügen mußte». Nun heißt eS, daß eine weitere Verschär-suny der Bestimmungen über die Räumung von Wohnungen gepkani »st. Die Regierung soll die Absicht haben, sich die Möglichkeit zu schaffen, auch jene, die in einer unter WohnungSmangel leidenden Stadt das Heimatrecht haben, auS ihren Wohnungen zu vertreiben und ihnen in anderen, »veniger über-füllten Städten, Wohnungen anzuweisen. DaS liefe also aus eine zwangsweise Konsinierung hinaus. Auch diese Bestimmung würde sich, wenn si: daS Licht des Amtsblattes erblicken würde, vor allem gegen die Deutschen richten, die einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung der überfüllten Siädte bilden. Wir halten die Angelegenheit für so wichtig, daß wir nlcht umhin können, dir slowenischen Parteien, die durch ihre Vertrauensmänner in der Regierung für f'lche Bestimmungen eintreten, aus die bedenklichen Folgen aufmerksam zu machen, die ihnen da-durch unter Umständen selbst erwachsen können. Ueber fitz oder lang werden die Wahlen sür die BertretungSkörper stattfinden, bei denen die poli-tischen Parteien alle ihre Kräfte einsetzen werden, um sich einen möglichst großen Einfluß aus die künftigen Gemeindevertretungen oder auf daS Par-lameut zu sichern. Gibt man nun der Regierung Ausnahmsmittel der erwähnten Art in die Hand, so ist eS nicht auSgefchloffen, daß die jeweils ein-flußreichste Partei, die in der Regierung tonangebend ist, von ihnen zum Schaden der andern Gebrauch macht und ihr mißliebige Wähler unter dem Bor-wände dcr Wohnungsnot entfernt. Das kann unter Umständen auch den Angehörigen jener Partei wider» fahren, die jetzt vielleicht am eifrigsten für derlei AuSnahmSversügungen eintritt. Deshalb sollten sich die Parteien wohl hüten, einen Weg zu betreten, der sie selbst in den Abgrund sühren kann. UebrigenS ließe sich dcr Wohnungsnot durch entsprechende Bor-kehrungen, wie die Erbauung von Baracken usw. trotz der schwierigen Verhältnisse abhelfen, ohne zu unhnmancn AuSkunftSmittcln greifen zu müssen. So werden schon in nächster Zeit nach Herabsetzung deS HeercSstandeS aus dem von der Friedens-konserenz sür Jugo lawien vorgeschriebenen Stand zahlreiche militärische Gebäude für zivile Zwecke frei werden. Wird tatsächlich der Heeresstand für das ganze Königreich aus 40.000 Mann herabge-setzt, dann wird z B. uniere Stadt in Zukunft kerne oder doch nur eine sehr kleine Garnison haben. Zur Unterbringung deS Militärs wird daher eine der beiden großen Kasernen vollauf genügen, so daß die zweite große Kaserne, serner die Chemal-Kaserne und andere militärische Baulichkeiten frei werden. Diese Gebäude können sodann für WohnungS-zwecke umgestaltet oder zur Unterbringung von Aemtern hergerichtet werden, da ja zahlreiche Aemter nicht in eigenen Gebäuden, sondern in ZinShäusern untergebracht sind. Alle diese Maßnahmen sind natürlich nur als Notbehelfe und find nich: geeignet, der bestehenden Wohnungsnot dauernd abzuhelfen. Die Folgen der Tatsache, daß während der ganzen Kriegszeit feine Privatbanken ausgcsührt wurden und daß die private Bautätigkeit infolge der unerschwinglichen Material-preise noch sür lang« Zeit unterbunden sein wird, können nur durch großzügige Maßnahmen behoben werden ; sür die Regierung entsteht die unabweisbare Pflicht, durch Erbauung von Kleinwohnungen, För-derung von Baugenosienschaften, Schaffung von Invalidenhcimen usw. der Wohnungsnot ernstlich zu begegnen. _ Di r Arbeitswille Deutschlands Kraft. Wien, 20. August. Dcr Deutschland ausge-zwungene Gcwallfriede hat das Endziel neben der Erfüllung deS französischen Revanchegedankens die dauernde Niederhaltung und Ausschaltung des deut, scheu Wettbewerbes vom Weltmärkte zum Ziel. ES zeigt sich aber immer mehr, daß die Deutschen im Reiche selbst durch die härtesten Bedingungen nicht mutlos gemacht werden konnten. Je mehr die Deut« schcn zum Bewußtsein ihrer Lage kommen, desto medr wächst auch die Erkenntnis sür jene Maß^ nahmen, die unbedingt erfüllt werden müssen, um Volk und Reich wieder lebenskräftig und lebensfähig zu machen. Dazu gehört vor allem ein allgemeiner, durch keinerlei Beschränkungen gehemmter SrbeitS« wille. Während noch immer aus aller Welt über ArbeiterauSstcii.de u»d Strebs berichtet wird, die den Staatsmännern tu Am nka, wie in England, Italien und der Schweiz recht gioße Sorgen bereiten. da sie ebenso wie i:t Deutschland aus wirt» ichaftlichen und nebenbei o.i» aus den gleichen politischen Gründen hervorgehen, erscheint dicicS Streif» sieber in Deutschland bereits stark im At flauen be-griffen. ES gewinnt eben dank der Erkennmts veS Volkes und der überlegenden Haltung der Regie-ung dort trotz der immer noch drückenden wirtschaftlichen Zustände deutsche Besonnenheit und ArbeitSsreudigkeit die Oberhand. Obzwar die führenden Staatsmänner im Deutschen Reiche ebenfalls der sozialdemokratischen Partei angehören, so haben sie sich doch ganz im Gegensatze zu den Verhältnissen in Deutschösterreich von jeder Nebenregierung, welchen Namen oder Zusam» mensetzung eine solche auch immer hätte, frei zu machen verstanden. Sie bezeugen aber auch jene Energie, die den Deutschen seit jeher eigen war und die gerade jetzt am Platze ist, um daS Wirtschaftsleben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Mit gar nicht mißzuverstehender Offenheit hat der deutsche Reichministerpräsident in Weimar erklärt, daß die erste Sorge der Regierung in den Bemühen gipfle, auf die Besserung der EruährungSverhältnisse und den Preisabbau hinzuwirken, wobei er aber beson--derS betonte, daß trotzdem die Arbeit das einzige Zahlungsmittel fei, dessen Kurswert nicht gesunken sondern gestiegen ist. Durch sie können wir NahrungS-Mittel und Rohstoffe bekommen, ohne sie nicht. In In der Verpflichtung zur Arbeit sehen aber auch viele daS einzige Mittel zur Rettung, denn e« wüßte die Gesamtheit darunter leiden, wenn Ardeilgeber oder Arbeitnehmer sich dcr Arbeitspflicht entziehen. ES ist nicht mehr in das Belieben t°eS Einzelnen gestellt, ob er seine Pflicht tun will. Diese Mahnung fand im Deutschen Reich, wie nicht ander« zu er-warten, den frästigiten Wiederhall. Es möge zum Beweis hiefür nur die Tatsache angeführt werden, daß die deutschen Unteroffiziere in einer Beriammlung erklärt haben, sie wollen keine Arbeitslosenunterstützung, sondern Arbeit, auch Arbeit in Nordfrank-reich an Stelle ihrer noch immer in Gefangenschaft schmachtenden Brüder. Wie in diesem einem Falle, io gelangt überall im Deutschen Reich der Wille zur Arbeit wieder zur Geltung, trotz der noch immer betriebenen Gegenagitat-on spartakistischer oder unab-hängiger socialdemokratischer Phantasten. Bon Wichtigkeit erscheint aber die Auffassung und Stellung des Auslandes zu dem Wiedererwachen der deutschen BolkSkrast. In den Bereinigten Staaten scheint man dem kommenden Frieden in dem Ge» danken der Wiederanknüpsuny der Handelsbeziehungen Deutschlands mit Nord , Süd- und Mittelamerika mit wahrer Angst entgegenzusehen. Man sürchtet die Ueberflutung dieser Länder durch tüchtige deutsche Kaufleute, Ingenieure und Handwerker und deren Untechützung durch die Deutschamerikaner, deren Harptqnartier sich in Chicago befindet. Aber nicht nur jenseits deS OzeanS wächst die Furcht vor deutscher Kraft, deS Reiches Nachbarn sind noch mehr davon befallen. In tschechischen Kreisen deobach et man ängstlich die Entwicklung w Deutschland. „Po;«" mahnt bereits voller Besorg» niS, wer Gelegenheit hat, Zeitungen auS Deutsch-land durchzusehen, erkennt auf der. ersten Blick, daß Deutschland nicht besiegt wurde und daß eS noch immer der größte Feind ist, weil eS noch immer ein Staat ist, in welchem ein ungeheurer Reichtum all,S dessen liegt, was man anderswo nicht bekommt. Deutschland bleibt auch heute noch ein exportierender Staat, in dem weit billiger erzeugt wir». Da« An-gebot ist dort so riesig und die Konkurrenz so uXen-siv, daß man in kürzester Zeit ein noch weiteres beträchtliches Sinken der Preise der Waren aller Art erwarten kann. Auch nach französischen Zeitungsberichten ist die Beunruhigung über eine Ueberschwemmung Frankreichs mit deutschen Erzeugnissen, worüber in der Kammer kürzlich eingehend gesprochen wurde, im Wachsen. AuS den deutschen Angeboten, die bei den großen französischen Händlern vorliegen, »st zu ersehen, daß die deutsche Fabrikation mit der alten Energie daran geht, sich den Weltmarkt wieder zu erobern. Der sozialistische Abgeordnete TherS erklärt, daß die deutschen Siahlwarensabriken sosort nach Freigabe des Handels Offerte einbrachten, die un-vcrgteichlich billiger waren al» die französischen. Die deutschen Fabrikanten bieten jede Garantie für die Qualität. Der Versuch, die Nürnberger Industrie in Frankreich auszuschalten, sei bereit« mißglückt. Thier« sagt, man werde die Einfuhrzölle sehr er- Seite 4 höhe» musien, um die französische Industrie zu schützen, wogegen aber schon auS kommerziellen Kreisen Proteste kommen gegen diese geplante Ber-Hinderung des freien Handels, namentlich gegen die staatliche Kontrolle über Einkäufe im Ausland. Wenn Deutschland auf diesem Wege die ver-lorene Stellung am Weltmarke wieder zu erringen, leine Minute still stehen muß, so dankt es dies eben nur dem einzigen Umstand: seiner Erkenntnis, daß es nur durch eine intensive Arbeit diese Stellung zurück erhalten kann. Diese Erkenntnis hat heute bereits alle Kreise ersaßt, man schreit dort überall nach Arbeit, um sich da» tägliche Brot zu erwerben, ganz im Gegensatz zu den tristen Verhältnissen in Deutschösterreich, wo jeder nur nach Gel» ruft oder sich um eine staatliche oder »ebenstaatllche Sinekure rauf», um so mit leichter Mühe und ohne cmstren-gender Arbeit aus Kosten der anderen Brot zu er-halten In diesem Gegensatze liegt auch die Tragik Deutschösterreichs und die Hoffnung deS Deutschen Reiches. Politische Rundschau. Nationalversammlung in Belgrad. Zn der Sitzung vom 23. August erfolgte die Vorstellung des neu:» Kabinettes. Ministerpräsident Ljubo Davidomc gab eine programmatische Re-gierungsertlärung ad. die wir an erster Stelle im Auszuge bringen. Ueber die Regierungserklärung entwickelte sich eine lebhafte Debatte, an der sich die Redner aller Klubs beteiligten und auch die Si^ung vom 25. d. M. ausfüllte. Zn der Sitzung vom 26. d. M. kam eS während der Rede des Ministerpräsiventen zu stür-mischen Kundgebungen der Radikalen, so daß die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen werden mußte. Schließlich wurde ein Antrag, „die RegierungSer-klärung mit Befriedigung zur Kenntnis zu nehmen", mit 127 gegen 119 Stimmen angenommen; in dcr ersteren Zahl sind die Stimmen von 15 Ministern mitenlhaUen, die sich also selbst das Betrauen aus-gesprocher. haben. Werden diese Stimmen abgezogen, dann verwandelt sich die Majorität in eine Minorität. Für den Antrag stimmten außer der Demo-kratischen Vereinigung und den Sozialisten nur noch der kleine montenegrinische Klub, seinem Standpunkt gemäß, diS zum wirklichen Friedensschluß für jede Regierung zu stimmen, die sich von den Grundsätzen der nationalen Einheit leiten läßt. Gegen den An-trag stimmten die Radikale Partei, die Gruppen deS Nationalen Klubs, die radikalen und die demo-kritischen Dissidenten, die R'.iarac Gruppe, die kle-rikale Volkspartei und noch einige Klubs geringerer Bedeutung. Die Mehrheit dcr Regierung beträgt also bloß acht Stimmmen. Baldige Wahlen für die Konstituante. In Regiernngskreisen herrscht die Ansicht vor» daß bei der derzeitigen Zusammensetzung der provisorischen Nationalversammlung eine gedeihliche Arbei^ ausgeschlossen ist. Es liegt daher im Zmmffie des Staates, daß die Neuwahlen für die konstituicrende Nationalversammlung sobald als möglich vorge-»ommen werden. Die Regierung wir daher die Aus, arbeitung des Wahlgesetze« beschleunigen, damit die Neuwahlen bald erfolgen können. Der Friede für Jugoslawien. Halbamtlich wird aus Sarajevo gemeldet, daß nach einer aus Paris -eingelangten Privatmeldung die jugoslawische Frage vor ihrer unmittelbaren Lösmg stehe und daß ganz Dolmatien mit allen Häfen an Jugoslawien fallen soll, weilers soll auch die Grenze Italien gegenüber im sinne der söge-rannten Wilsonschen Linie geregelt werden. Fiuwe soll ganz sicher ein Freistaat werden, der sich b:S östlich TriestS ausdehnen und auch die Stadt Mitter« bürg, den Hafen CreS und die Stadt Susak um-fasse» soll. Volksabstimmung in Marburg? Die Jugoslavia bringt folgende telegraphische Nachrichten: St. Germain, 2k. August. Alle französischen Blätter bringen Berichte über die gestrige Satzung des Obersten Rates. So meldet „Edair-, daß der Oberste Rat das Verlangen Deutschösterre-chs aus Aenderung der Grenze gegen die tschechoslowakische Republik abgelehnt, dagegen sich aber für ein Ple-biseit in Ma bürg ausgesprochen habe und zwar würde Marburg zusammen mit Radtersburg abstimmen, nicht, wie von anderer Seite berichtet wird, daß Marburg mit Lärnlen abstimme,, würde. tUbcr Cillier Zeitung Aenderungen der finanziellen und wirtschastlichen Klauseln bringen die Blätter keinerlei Nachrichten. Ja der FriedenSkonserenz wurde der Antrag gestellt, Deutschösterreich wöge sich verpstichten, seine Selbständigkeit zu bewahren, „Petit Parisien" aber meldet, daß sich Deutschöfterreich zu verpflichten hätte, seine Unabhängigkeit auch mit Waffengwalt zu ver-leidigen. Marburg. 26. August. Hiesige militärische Kreise, die mit der Entente-Mission in Verbindung stehen, bestreike« entschieden die Richtigkeit der Nach-richt über eine Volksabstimmung in Marburg. Es dürste ein Irrtum in der OrtSbezeichnung vorliegen. Graz. 26. August. Der steirische Delegierte Dr. Kamnikar hat auS Paris die telegraphische Nachricht erhalten, daß die FriedenSkonserenz die deutschösterreichische Grenze in Steiermark ändern werde. Laibach, 27. August. Von maßgebender Seite wird berichtet, daß von unserer Friedens delegation die Nachricht eingelangt ift. daß die Friedenskonferenz alle territorialen Ansprüche Deutfchösterreichs abgelehnt hat. Volksabstimmung in Körnten. Ueber die staatliche Zugehörigkeit des Klagen-furter Beckens soll nach dem Beschlusse der Friedens-konferenz durch Volksabstimmung entschieden werden. Das Becken wurde in zwei Zonen geteilt, in eine südliche Zone (A) und in eine nördliche Zone (B). Die Abstimmung soll zuerst in der Zone A erfolgen und würde eine Abstimmung in der Zone B entfallen, falls sich die Bevölkerung in der Zone A für den Anschluß an Deutschösterreich entscheidet. „Stovenec" bringt nun auf Grund der Volksab-stimmung vom Jahre 1910 einige statistische Daten über die Zahl dcr Bevölkerung und daS Verhältnis der beiden Nationalitäten in diesen Zonen. Die Zone A umfaßt 49 Gemeinden aus den Gerichts-bezirken Rosegg,Ferlach, Klagensur», Bleiburg, Ebern-dors, Eisenkappel und Völkermarkt mit zusammen 71.278 Einwohnern, darunter 20 490 Deutscht und 50.788 Slowenen. Stimmberechtigt sind natürlich nur jene Bewohner, die am I. Zänner 1919 das 20. Lebensjahr vollendet, im Abstimmungsbezirke ihren dauernden Wohnsitz haben oder dort geboren sind. Der Artikel bemerkt, daß die Abstimmung in dieser Zone nicht so glatt vor sich gehen werde, wie man denken könnte. Die Bevölkerung wurde nämlich mit wenigen Ausnahmen im deutschen Geiste erzogen, gravitieu nach Norden und wurde durch deutsche Erziehung, deutsche Kultur und deutsche Schulen ganz von Deutschtum durchtränkt. Eine .harte Nuß" sei der Roseggcr Bezirk, noch gefährlicher sei der Ferlacher Bezirk, denn Ferlach allein zähle 2325 verbissene Deuts Je, die fast den ganzen Be zirk überwiegen. Auch die Umgebung von Klagen-furt sei eine „harte Nuß*. Weniger Schwierigkeiten werde die Bezirkshaupimannschast Völkermarkt bieten, denn außer Bleiburg, Eberndork und Eisenkappel gebe es dort keine besonders gefährlichen Punkte. Die Zone I! umfaßt 15 Gemeinden dcr Bezirks-haupimaiinschast Klagenfur», darunter die Stadt Ktagenfurt selbst und 3 Gea.eiiü?» der Bezirks-haupimaiinschast Villach mit 52 909 Einwohnern, darunter »ur 4755 Slowenen. Trotzdem meint Slooemc, daß auch in dieser Zone ein Erfolg möglich IC', wenn die Abstimmung in der Zone A günstig ausfallen sollte. « Die Aufteilung von Körnten. Ohne einer Volksabstimmung wurde von Kärnten das Kanaltal und das Gebiet von Raidl Italien zugewiesen. Es sind dies die Gemeinden Leopolds-kirchcn, Malborghet Luschrriberg, Uzgowitz, Tarvi«. Raibl und Pontafel. Diese Gemeinden zählen 5622 Deutsche gegen 1541 Slowenen. Slov.'nec bezeichnet dieie Volkszählung für unrichiig und meint, daß mindestens 5000 Slowenen zu Italien gekommen feie». Bei Deutschösterreich bleibt ohne Volkeabitimmung das Gailtal, das nach der letzten Volkszählung von >L86/ Slowenen und y9151 Deutschen bewohnt wrd. An Jugoslawen kam odne Volksabstimmung daS gan^e MieStal mit 7 Gemeinden, serner dre Gem'tnoe Unterdrauburg und Ojstritza mit zusammen 17.000 Einwohnen. Tendenziöse Erfindungen. Der Grazer Ardeiierwille und andere deutsch-österreichische Zeitungen berichten, daß nach ver-traulichen Mitteilungen die Jugoslawen in der Zone A, die ihrer Verwaltung anvertraut ist, die Volksabstimmung zu ihren Gunsten vorzubereiten suchen und zwar in der Art, daß Patrouillen unter Führung ven Offizieren von Haus zu HauS ziehen und von den Bewohnern Unterschriften für den Nummer 16 südslawischen Staat erzwingen. DaS Laibacher Korrespondenz-Bureau bezeichnet diese und ähnliche Nachrichten als tendenziöse Erfindungen. Ein Uebereinkommen in der Adriafrag«. Daily Telcgrah meldet aus Paris, daß Tittoni und Clemenceau ein Uebereinkommen in der Adria-frage getroffen hätten, dem allerdings noch Amerika zustimmen soll. Die Zukunft der Donau. DaS magyarische Korrespondenz-Burea» meldet, daß eine Abordnung der magyarischen Fluß nnd SeedampsichiffahrtSgesellschaft, der Donaudampfschiff-fahrtsgesellschaft und der übrigen in Budapest ver» tretenen DampfschiffahrtSgesellschisten beim Chef des Donaukommandos. dem englischen General Troubridge, erschienen ist, um ihn zu versichern, daß die ge-nannten Gesellschaften die Bestrebungen unterstützen werden, die auf eine Entwicklung des internationalen Verkehres auf der Donau hinzielen. Admiral Troubridge erwiderte, daß alle Bestrebungen dcr Donaukommiffion darauf gerichtet sind, die Donau, welche Mittel» und Osteuropa durchfließ», zu einer Hauptverkehrslinie zu machen, auf welcher die Ufer-staaten freie Schiffahrt betreiben können. Ein freier Handel auf der Donau wird nicht nur jene Völker, die an der Donau liegen, zu einer Inlerrfsentenge-sellschast vereinigen, sonder» er wird auch zu einem Bindemittel aller Völker der Wett werden. Englands einziger Wunsch ist eS, daß den gewesenen feindlichen Ländern ein ruhiges und friedliches Leben gesichert werde. Der Friedensoertrag für Deutsch-öfterreich. Die Uebergabe des abgeänderten FriedenSver-träges sür Dentjchösterreich hat sich wieder verzögert und dürfte erst anfangs nächster Woche erfolgen. Wie Pariser Blätter melden, wird diese Verzögerung nicht zum Nachteile Deutschösterreichs sein. Die Alpendeutschen gegen den Friedens-vertrag. AuS Innsbruck wird geschrieben, daß die deutfchtirolischen, steinschen und kärntnerischen bür-gerlichen Parteien beschlossen haben, gegen jeden Friedensverirag zu stimmen, mit welchem Teile dieser Länder von Deutschösterreich adgetrent werden sollen. Es steht deshalb zu erwarten, daß in der dcutschösterreichischen Nationalversammlung nur eine recht kleine Majorität für den Friedensvertrag stimmen wird. Insbesondere lehnen die Tiroler jeden Friedensoertrag entschieden ab. wenn Deutschsüdtirol nicht an Deutschösterreich kommen soll«. Staat«-kanzler Renner wurde angeblich beauftragt, daß er namens Tirols den Frictensveurag ablehnen möge. Kaiser Karl ist bereit. Wien, 19. August. Die Zeit ersähri au» Genf: Die Pariser Blätter melden aus Zürich, daß einige Würdenträger der ehemaligen österreichischen Mo-narchie sich immer wieder bemühen, den ehemaligen Kaiser Karl zu entschiedenem Auftreten zu bewegen. In den letzten Beratungen soll Karl schließlich seine Bereitschaft erklärt Hader., dem Drucke der öfter» reichischen Monarchisten nachzugeben. Seine Gattin Zita habe jedoch erklär», daß ste niemals in die Wiener Hosburg zurückkehren werde, die für da« Kaiicrpaar eine wahre Hölle gewesen sei. An der Spitz- ver Monarchistendewegung stehen Mitglieder der Familie Parma, Weiler» Graf Berchlold und Fürst Windischgraetz. Rücktritt des Erzherzogs Josef. Znsolge der ablehnenden Haltung deS Obersten , Rates dir Alliierten ist der ungarisch« Gouverneur, Feldmarschall Erzherzog Joses, sowie daS Ministerium Friedrich zurückgetikieu. Die Blutbilanz nach Bela Kun. Nach französischen Blättermeldungen soll der verhaftete Präsiden; deS revolutionären Gerichtshofes in Budapest BekoS e> klart haben, daß unter dem Regime Bela KunS insgesamt 696 Peisonen hinge» richtet und an Vermögen 3 Milliarden deschlag« nahm', worden seien Der Verrat des deutschen Rückzugs-planes. Die „Berliner Zeitung cm Mittag- bringt den Bei'cht ihres Neuyvrker Berichterstatters, aus dem h,»vorgeht, daß der amerikanischen Olersten Heeres-ltiiniig der Rückzugsplan des deutschen Armee-krmmandrS genau bekannt war, weit er ihr von Verrate»n in die Hände gespielt wurde. Die AmerU Nummer 16 Tillier Zeitung Seite 5 faner hatten infolgedessen im vergangenen Herbst ein leichte« Spiel, mit verhältnismäßig geringen Opsera die Versolgung der sich zurückziehenden deutschen Armee auszuführen. Die beiden Verräter sind der Büchsenmeister Alsred Schulz und der Flieger Erwin Grothe. Die Bilder dieser beiden werden im großen Formal von den amerikanischen Blättern gebracht, mit der Beifügung, daß beide in Anerkennung ihrer Verdienste nach Amerika gebrach! wurden. Amerikanische Elfersucht. Daily Telegraph erfahrt aus Paris, daß ein englisch-französisches Syndikat Unterhandlungen mit der rumänischen Rcgieru^..gcführt habe, um Kon-zessionen sür Petroleumse^.ic zu erlangen. Die Ver. Handlungen waren beinah^ieendet, als der ameri« kanische Gesandte in Bukarest aus Befehl aus Washington erklärte, daß Amerika den Abschluß eincS derartigen Abkommen» nicht gestatten werde, so lange die gesamten von Ncw-Dork erhaltenen Darlehen an Amerika nicht zurückgezahlt sein werden. Alle Teilstaaten Zahler. Lugano, 22. August. Wie „Corriere dclla Sera" au« Paris meldet, hat sich Balfour mit Tittoni dabin verständigt, daß die EntfchädigungSfrage der ehemaligen habSburziichen Monaichie nicht, wie vom alliierten Rat beabsichtigt, nur aus Deutschösterreich und Ungarn beschränkt wird, sondern allen Teil» stufen auferlegt werde. Damit würde der Ursprünge l'ch von der italienische» Delegation ausgestellte Grundsatz von der Slonfereuj anerkannt werden. Auü ütrtiit tmi) Land. Trauung. Heute iand in der hiesigen eoan-gNiichen Christuskirche die Trauung des Herrn Lai.iel Rakufch, Groxkauimanu in Cilli, mit Fräu-lein Ilse Wo'chnagg. Tochter der Frau Ella Wosch^ nagg und weiland des Herrn HanS Woschnagg, Fobr ikSbcsitzeiS in Schönsteiu, statt. Als Trauzeugen fungierten ?ür die Braut Herr Erich Negri >n C'lli u»>d für dni Bräutigam Herr Jng. Wilhelm Rakufch, Glvgkausmann in Cilli. Den Trauungsakt vollzog Herr Pfarrer May, der eine tiefempfundene An-spräche hielt. Der Cillier Männergesangverein drachie die Cantalc von Roeßl mit Biolm-Solo und Orgelbegleitung zur Aufführung. Den Neuver-mählien unsere herzlichsten Glückwünsche. Trauung. Am 26. August fand in Weiten-stein die Vermählung des Herrn Dr. mcv. univ. Gustav Lautner mit Fräulein Wilhclmine Jaklin statt. Herzlichen Glückwunsch. Todesfall. Sonntag den 24. August ist in Marburg die Hausbesitzerin Frau Viktoria Smart-scha", »erw. Podpetschan nach längerem Leiden gestorben. Dr. Friedrich Neumann -f. Der Vor-sitzende der Deutschdemokratischen Partei und Abgt-ordnete der Nationalversammlung, Doktor Friedrich N e u m a n n, ist heute in Travcmünde gestorben. Friedrich Ncumann (geboren im Jahre 186«) in S'örnthal in Sachsen), der sich uriprünglich dem evangelischen Priesterberufe widmete und dann der Politik zuwandte, trat als Politiker besonders während der KriegSjahre hervor. Großes Aufsehen erregte sein >m Jahre 1915 erschienenes Buch .Mitteleuropa", in welchem er sür den engsten wutichafUichen Zusammenschluß der Mittelmächte einuat. Diese» Gedanken vertrat er auch in zahl-reich»,. Vorträgen ru Oesterreich. Der AuSgang des Krieges hat auch diesen Bestrebungen ein Ende bereitet. Evangelische Gemeinde. Morgen. Sonn-tag. findet um 10 Uhr vormittags in der Christus-kirche ein öffentlicher Gottesdienst statt. Ein oberster Gerichtshof für Slo oenien. Nach Blältcrmeldungcn fall die Regierung beschlossen haben, der Nationalversammlung ein» Gesetzentwurf betreffend die Schaffung eines obersten Gerichts und KasiattonshofeS sür Siovcnicn und Dalmatien mit dem Sitze in Agram vorzulegen. Namensänderung. Die Landesregierung für Slovcnien bot mit dem Erlasse vom 31. Mai 1919 der Frau Theresia Fuchs, Hausbesitzerin in C>Ui, die Aenderung ihres $am liennamenö in Vo laujchek bewilligt. Uederstedlung der Staatspolizei. Die hiesige Staatspolizei ist IN lie bisherigen Räume des Wrrtschastsamies, Hoiel Sknbcrne. übersiedelt. Das WirtschaftSamt wurde im Hotel Rebeufchegg (Post) untergebracht. DaS frcigcwordenc Studenten-heim wird zur Unterbringung dcr Bergbauschule hergerichtet. verband der Kriegsinoaliden. Sonn» tag *en 31. August um 8 Uhr vormittags findet im Hotel Union eine außerordentliche Bollveriamm-lung des Verbandes statt. Nachmittag» »m 2 Uhr findet im gleichen Hotel eine vom Verbände einbe-rusene öffentliche Versammlung statt. Fußball Wettspiel. Am Sonntag nach-mittags standen sich der Fußballklub ..Hertha I" und die Sommermannschast deS Aihletikfporlklubs Cilli in einem Revanchespiel am Sportplatz.« auf der Thesen in Marburg gegenüber. In den ersten zehn Minuten entwickelte sich ein »ehr scharfes Spiel. Beide Parteien zeigten ibr gutes Können. Im weiteren Bei lause des Spieles trat die U-berleqen-heit deS Cillier Athletikiportklubs sehr zum Vor-scheine und endete die erste Halbzeit mit einem Siege Cilli» S: 0. Doch im weiteren Verlaufe deS Welt' kampfes (zweite Halbzeit) sah man bei «Hertha Marburg" ein flottes Zirsammenspiel, gute Balltechnik und man konnte ans einen bleibenden Sieg CilliS nicht mehr rechnen. Zn Kürze erzielte .Hertha 2 Tore Doch war es auch „Hrctha" nicht vergönnt, einen entscheidenden Sieg zu erringen und endete daS Spiel unentschieden 2:2. H. F. — Bon anderer Seite kommt uns über das Wettspiel nachstehender Bericht zu: Fußballwettspiel Sommermannschast Cilli gegen Hertha I Marburg: 3:2. Am 24. August trugen diese beiden Manrschasten in Marburg ein Wettspiel aus. Erste Haldzeit 2 : l (zu Gansten Cilli). In der zweiten Spielhälite konnte Marburg durch einen 11 Meter das Spiel gleichziehen. Knapp vor Schluß schoß Civi das siegbringende Tor. Ursache drS knappen Sieges war die Unsicherheit des SchiedS-richters in dcr Spielleitung. Bezeichnend dafür ist ein der Cillier Mannschaft zugestandener indirekter Freistoß 6 Meter vor dem Tor, wo doch jedes V.r-gehen innerhalb des Strafraumes mit einem 11 Meter bestraft wird. Die Cillier Mannschaft war der Hertha 1 im Spiel ganz bedeutend überlegen. S. K. Cillier Staatsgymnasium. Das Kom-misjariat sür Kultus und Unterricht hat verfüg', daß das hiesige Staatsgrimnasium mit Beginn des kommenden Schuljahres in ein Realgymnasium um» gewandelt wird. Bis zur endgiliigen Schulreform wird das Griechische von der 5. Klasse an als nicht obligater Gegenstand vorgetragen. Richtigstellung. Mit Bezug aus ein Inserat des Herrn A. Oset in W:nd.,Graz in der letzten Nummer unseres Blattes müsse» wir richtigst llen, daß Herr A. Oset nicht das Hstcl „Lobe" gekauft, sondern das Schullcr'schc Hotel „Sandvirt" gepachtet hat und unter dem Namen ^Beograd" weiterführen wird. Anweisungen für Milch. Nach einer Kundmachung des Stadtmagistrates werden jene Parteien, die bisher Milchanweisungen bei der Be zirkshauptmannschaft erhalten haben, diese Anweisungen vom 1. September angesangen beim städtischen Wirtschaftsamte erh alten, wo sie sich während dcr AmiSst»ttden melden wö^cn. Kohlenverkauf. Vom WirtschaftSamte wird bekanntgegeben, daß der Verkauf von Kohle aus dem Kontingente Bezirkshauptmannschast dem H>?rrn Franz Kalan, (Kanzlet im Hause Grast) übertrage« wurde. Der Preis wurde für U)0 Kilogramm WölloncrKo^le vom Waggon ins HauS gestellt mit 13 it jestgesctzt, sür Buchberger Kohle samt Zustellung ins Haus mit 19 K. Bei Zusuhr aus dem Lager ins Haus wird für einen Wagen mit ungefähr 10 Meter-zentner 10 K gerechnet, bei Zuführung kleinerer Mengen iür 100 Kg. 2 K. Die Kohle wird aus, nahmlos nur gegen Anweisung abgegeben, die an Dienstagen, Donne.siaz«» und Samsiagen von 14 b;e 17 Uhi (2 bis 5 Uhr nachmittags) beim Wirischaslsumtc (hotrl Post) eihaltlich ist. Staatliche Ardeitsoecmittlungsstelle. In der veiftosseuen Woche t\ab:n 6.'i männliche und 9 wtibliche Arbeiiskräf-c Ardut gesucht. Gesucht wurden dagegen 33 männl che und 16 weibliche Arbeitskräfte. Ardcnsvermiitlungen wurde» in 11 Fällen durchgeführt. «rb >i suchen 3 Techniker u»d Poliere, 7 Oeko >ome, 21 B r^arlinter, 1 I» stall a> ttne, 1 Spengler, 10 Diaschinisten, H izer und Monteure, 2 Maurer, 12 Metallarbeiter, 7 Kcllier un» Kellnerinnen, 2 Schuster. 2 Müller. 1 Backer, 3 Fleischer, 2 Zimmalcutc, 34 Hanvlungsg-hilft», 19 Kanzleischreibkrafle, 1 Sa tleräicister, l Haus-lehrtt, 38 Arbeiter und Tuglohirer, 14 D eriir, Hirt«» u. dgl., 2 Smvcnmävche», 1 Mag» und verschiedene Lehrlintje. ©«sucht wirdeu Metall arbeiter, T'schter, Spengler, Wagiier, Faßbinder, Maurer. Zimmerleute, Gärtner, Sägler, Maichi» nisten, Poliere, Schreibkräfte, Knechte und Mäde, Tazlöhner, Siubenmädchen, Erzieherinnen und vcr-fchieöcne Lehrlinge Verbot nächtlicher Ruhestörung. Nach 22 Uhr (10 Uhr nacht») ist das Singen und Musizieren in Privatwohnungen verboten. Auch da» Singen und Schreien in den Straßen ist strengsten» verboten. Übertretungen dieser Verordnungen werden strengstens bestraft. Cillier Nachrichten. Unter dieser Auf-schrist bringt da» sozialdemokratischc Blatt Naprej eine Notiz, die sich mit der Nova doba beschäftigt. Darin heißt es unter anderem: „Wir Cillier haben genug Unterhaltung. Wenn einer sich zufälligerweise etwas erzürnt hat und nicht weiß, au» w.lche Weise er wieder zu guter Laune kommen könnte, der braucht nur die Nova doba in die Hand zu nehmen. Die Nova doba ist nämlich ein originelles Blatt, wahrscheinlich das einzige dieser Art in ganz Jugo-slavien. Man müßte- eS eigentlich den humoristische» Blättern zuzählen. Freilich ist das nicht ihr eigene» Verdienst, sondern nur ein Zufall. Die humoristische Seite deS Blatte» besteht darin, daß eS sich einbildet, weiß Gott welche wichtige Aufgabe mit seinen Hetzereien nach links und recht» zu erfüllen. Jede Nummer ist voll von Hetzereien. Verwunderlich ist nur daS eine, daß sich »ar».n teilen wer kümmert. Vom Redakteur würde zoar mancher mehr Ernst verlangen, aber eS weiß doch jeder, daß ihm die» unmöglich ist, weil er, wenn er diese „wichtigen Notizen" ablehnen würde, die Hälfte seiner geist» reichen Berichterstatter verlieren würde . . . Würdelos. Die Präger .Bohemill" schreibt: Wenn die Narodni Listy einen noch so scharfen politischen Kampf sür eine nationale Richtung führen, so ist dagegen nichts einzuwenden, wenn er einer ebrlichen Ueberrcugung entspringt. Wenn aber ein Blatt private Verhältnisse ausschnüffelt, so entehrt eS die Presse: Provo Lidu macht darauf aufmerksam, daß die Narodnt Listy als verläßliches nationale» Detektivinstitut die Gemahlin des Ministerpräsidenten Tusar an den Pranger stellen, w.:l sie zu Hause aus ihrem Piano die Musik deutscher Komponisten spiele. Je schlechter es um die Sache steht, für die die N. L. kämpften, desto tiefer sanken sie in der Wahl ihrer Mittel. Nächsten» werden die Narodny Liysly noch nachsehen, ob nicht im Schlafzimmer irgend eines Politikers ein politisch verdächtige» deutsche» Porzellan zu finden ist. Postsparkasse. Die Postsparkassen von Lai-dach und Sarajevo sollen vere nigt und über den ganzen Staat erstreckt werden. Als Sitz der Zentrale ist Laibach vorgesehen, doch wir» darüber noch die Volksvertretung entscheiden. Ein diesbezüglicher Ge-jttzcutwurs ist schon ausgearbeitet. Es wäre zu wünschen, daß Laibach eine Zentralstelle im Reiche bekäme. Doch müssen wir an dcr Ausführung zweisein. Aenderung der Ortsdezeichnüng. Die Behörden wurden angewieien. die Gemeinde und den Ort Markt Tüffcr — La^ki trg — in Zukunst nur mit Laako (Tuffe,) zu bezeichnen. Ausweisung feindlicher Ausländer. Einem Erlasse dcr Regierung in Laidach zufolge dürfen Untertane.i feindlicher Staaten (Deutschland, Deurtchösterreich, Ungarn, Bulgarien und Türkei) im Bereiche der Pol?zeidirckuon Laibach nur mit Bewilligung der Landesregierung wohnen. Die Ge-such: müssen bis 30. Skp:ember überreicht werden, widrigenfalls der betreffende Ausländer das Gebiet svsort zu verlassen hat. Wird ein Gesuch abgewiesen, so hat der Gesuchstcller binnen 14 Tage» den Ort zu verlasse». Garnisonswechsel. Das serbische Jnfan-terieregiment Nr. 26, das seit dem Umstürze in Laivach in Garnison lag, hat am 25. August Laidach verlassen. Lederdiedstahl. Wie wir bereits berichtet haben, wurde der guuia Stößl in Cilli Leder im Werte von SO.ijO.i K gestohlen. Die Tat wurde in der N.cht vom 11. zum 12. d. M. am hiesigen Bahnhos verübt. Nach längeren Nachforschungen ist es den Polizeiagentc» Zciaerl, Grajzelj, Geiielj und Zlob.t gelungen, den Tätern aus die Spur zu kommen. Bei der Familie Umck in Savodua haben sie eine giößerc Menge Leder im Keller, unter den Betten und am Dachboden versteck, vorgesunven. Die Familie Umek, Mutier und Töchter, Maia und An-gela. wurden der Behörde üb»rvebcn. Durch weitere Nachforschungen wurde sestgestellt. daß die Haupt» tätet Aiigu't Koö c, geb 1896 in Savodna ?cr. 80 und Fritz Pccavnik, geboren 1893 in Savodna Nr. 72 sind. Einige Tage »ach dem Diebstahle haben Leute wahrgenommen, daß die oben Genannten au§ dem Umek'ichen Hause v^cr große Kisten aus eine» Wagen aufluven uno »och Siore brachten, wo die Kisten an die Lederfirma Oswald m Agram ausgegeben wnrden, jedoch mit Vcr EnhaliSbezeichnuirg »Firiri» und Oel". Die Polizciagknten Zeibcrl und Srajj:l Seite 6 fuhren sofort nach Cteinbrück, wo sie die Kisten noch erreichten und feststellten, daß in den Kisten nicht Firnis und Oel, sondern das gestohlene Leder war. Kos?k und Pecovnik waren nach Agr«m ab> gereist und eS hatten sich ihnen ein gewisser >. Mefapsek au« Gaberje und eine gewisse Ilona Grünwald, die Geliebte deS Pccovnik, augeschlossen. ES steht zu-hoffen, daß auch diese Gesellschaft bald hinter Schloß und Riegel sein wird. Vereinigung der Pettauer Handels angestellten. Infolge der mißlichen Lage, in welcher sich die Pettauer HandelSangestellten befinden, haben dieselben beschlossen, sich zu vereinigen und eine Ortsgruppe der Laibacher .Zoeza trgovSkih nastavljcnccv ja Slovenijo" zu bilden und korporativ ihre Forderungen im Wege des hiesigen Handels« gremium« an die Herren Arbeitgeber zu stellen und so eine einheitliche Regelung ihrer Bezüge, wie auch sonstigen Rechte zu erzielen; was bi« heute — leider — vielen unserer Kollegen nicht möglich war. Diese Bereinigung ist bereits in vollem Gange und wurde seitens des vordereiteuden Ausschusses schon da» nötige veranlaßt, um die Gründung der OrtS-gruppe Pettau so rasch al« möglich zustande zu bringen. Bei der am l9. d. M. stattge-snndenen Vollversammlung der HandelSangestellten wurde ein Kollektivvertrag auSgeaiteilel und einstimmig angenommen, denselben dem hiesigen Han-belSgiemium zu unterbreiten. Der Gremialausschuß hat beschlossen, über die Forderungen der Handel«-angestellten mit den letzteren in entgegenkommender Weise zu verhandeln. Die Kollegen werden daher in ihrem eigenen Interesse ausgesordert, ihren Beitritt zur Organisation so rasch als möglich durchzuführen, damit wir ehest in die Lage kommen, «IS geschlossenes Ganze» unsere Forderungen mit Nachdruck vertreten zu können. Sanitäre Vorschriften. Das Amndlau veröffentlicht sanitäre Vorschriften de« Ministeriums sür BolkSgesundheit sür HotelS, Kaffeehäuser, Trinkhallen, Gastwirtschaften und AnSkochereien, serner sanitäre Borschriften sür Friseure urd sür öffentliche Marktplätze. Viele dieser Verfügungen sind wohl selbstverständlich und werde» au» heute schon viel-sach eingehalten, andere Bersügungen dürsten viel-leicht mehr durch die Zustände und Gewohnheiten in den südöstlichen Gebieten deS Reiches veranlaßt worden sein, andere Vorschriften endlich, wie z. V. Anschaffung der vorgeschriebenen Kleidung sür die Bediensteten in den Frieseurgeschäftei', von Schürzen für die Bediensteten in den Gasthäusern, von Ver-kausstischen aus Marktplätzen usw. werden unmöglich sofort verwirklicht werden können. Es ist nicht be kann«, mit welchem Tage diese Erlässe in Wirksam-keit treten und dürfte» darüber DurchführungSver-ordnungen das nähere bestimmen. Jedenfalls wird in der UebergangSzeit feiten« der ZufsichtSorgane wohlwollende Nachsicht am Platze sein, damit dcr Ge-verbebelüeb nicht übermäßig erschwert und an dererseits nicht Angeberei großgezüchtet wiid. In der Abteilung für Wirtschaft und Verkehr bringen wir den ersten Erlaß im Auszug?. Aufenthaltsbeschränkung in Laibach. Zufolge einiS EilaffeS der Landesregierung in Lai> dach muß jeder, der sich im Gebiete der Polizei-birektion Laibach dauernd niederlassen oder dort länger als sieben Tage aufhalten will, eine behörd-liche Bewilligung hiezu »inhilen. Wer eine iolche Bewilligung nicht hat, muß daS Gebiet sofort ver« lassen. Die zwischenstaatliche Kommission in Laibach. Berichten aus Laibach zufolge hat die zwischenstaatliche Kommission am 24. August Laibach verlasfen. Die italienisch.» Mitglieder dieser K»m-Mission sind gegen Wien abgereist. gur Frage der Bezahlung der Kriegs-anlelhe. In der Erquere der slowenischen Ge« nosfenschasteverdSnde wurde anch eine Resolution angenommen, daß der Staat die Zahlung der KriegSanteihe übernehmen und dabei insbesondere die Interessen der Genossenschaften wahren möge. Die bei Genossenschasten gezeichnete Knegsanleihe möge zum vollen Betrage eingelöst werden. X Neuabftempelüng der Banknoten. Agramer B'äner bringen die Nachricht, daß die Regierung eine Neuabstempelung der Banknoten beabsichtigt, die jedoch in anderer Weise al» die erste vorgenommen werden soll. Ein slowenischer Dozent der Unter fchlagung von 25 Millionen beschuldigt. A»v Prag wird telegraphiert: In Laibach wird dem CeSko SlovenSky Denik zufolge demnächst ei» aussehenerregendcr Prozeß des Ingenieurs Hugo Uhlir gegen Dr. Michael Rostokar stattfinden, der seinerzeit Dozent der Philosophie an der Präger Cillier Zeitung tschechischen Universität und Organisator dcr süd-slawischen Omladina in Prag war. Dr. Rostokar wird von Uhlir beschuldig», beim Umsturz im Ok-tober 1918 iß Millionen Kronen konfisziert, sie aber nicht dem Staate abgeliefert,. sondern für sich verwendet zu haben. Eröffnung des Telephonverkehres mit dem Auslande. Nach einer amtlichen Kund-machung ist der telephonische Verkehr mit dem Aus-lande wieder gestatttet und zwar in jenem Maße, wie dies seinerzeit daS Poitministerium bestimmt hat, also zwischen Wien und Jugoslawien. Neuer Personenzug Laibach—Stein-brück. Mit 1. September kommt ein neuer Per-sonenzug Lrnbach Steinbrück zur Einführung. Ab« sahrt Steinbrück 5.b4, Ankunft Laibach 7 27 als Zug Nr. 37», Abfahrt Laibach Hauptbahnhof 14.15, Ankunft Steinbrück 15.39 als Zug Nr. 32a. Exprehzug Paris—Bukarest. Den Son-derwagen, der dem Expreßzu» Verkehr. Ein Entäuherungs und Belastungs verbot für Großgrundbesitze. D-s Amtsblatt veröffentlicht eine vom Regenten-Thronfolger unter-zeichnete Verordnung, wonach die Entäußerung und die Belastung der Großgrundbesitze zwecks SicherstcUung der Expropriaiion verboten wird. Die Großgrundbesitze dürfen durch keinerlei juristische Abmachungen zwischen Lebende», auch nicht im Wege öffentlicher, freiwilliger oder exekutiver Feilbietung n ohne besondere Erlaubnis des Ministers für Agrarreform veräußcrr oder belastet werdtn. Ebenso werden Belastungen solcher Grundstücke durch irgendwelche grundbücherliche Eintragungen auf Grund realrechllicher oder obligationsrechilichcr For» derungen v«rd«lea. Eine Ausnahme bilden Belastungen wegen schuldiger Steuern oder anderer öffentlicher Ab-gaben. Als Grohgrundbesttze werden im Sinne dieser Verordnung Grundbesitz« angesehen, wenn sie 75 Hektar anbaufähigen LodenS oder 200 Hektar Bodens über-hauvt umfassen. Da» erlassene Entäußerung«- und Be-lastuogsverbot ist von den Gerichten bezw. Gruud-buch«ämtcr» durchzuführen und sind ron der Durch-sührung der Maßnahme sowohl die interessierte» Parteien alS auch »er Minister für die Agrarreform in Kenntnis zu setzen. Den Parteien steht c» krei, inner-halb 14 Tagen den RckurS an daS Ministerium für die Agrarreform ^gegenwärtig mit dem Landwirtschaft»-Ministerium verschmolzen) zu ergreifen. Anmeldung der Forderungen seind licher Ausländer. Das Gesetz über da» Verfahren mit dem Vermöge» von Untertanen feindlicher Staaten vom 17. August 1915, welche» infolge Beschlusse« de» MinisterraleS vom 5. Feder 1919 auf da« gesamte Königreich SHS »»«gedehnt wurde, beinhaltet in seinem Artikel 4, daß unier Vermögen sremder Unter-lanen auch das gesamte bare Geld, Wertpapiere und die verschiedenen Geldeinkünfte zu verstehen sind. Infolge-dessen dürfen im Sinne dcr Artikel 19 und 21 dieses Gesetze» Forderung!» der Angehörigen feindlicher Staaten vonseitkn Privatperioneu oder Unternehmungen (heimischer, fremder, sowie gemischter) nicht bezahlt werde», sondern ist mit Rücksicht auf den Artikel 22 dieses Gesetze« vorzugehen und find diese Forderungen nach dem Artikel diese« Gesetze« dcr Fondsverwallung auszuhändigen. Deihalb und auf Grund des Art. 20 des Gesetze» über daS Vorgehen mit dem Vermögen der Untertanen feindlicher Staaten Art. 3, 5 und 16 der VoUzugsanweisung zu diesem Gesetze ordne ich an, daß alle Personen (vtysi>ß der hoch über die schönsten Teile Deutschland« sührenden Reise hingeben könen. Die Bord-Funker» station steht ihnen zur Verfügung, die im übrigen auch dazu dient, da» Schiff mit wichtigen W» Ljubljann in Kraln, wie folgt: Senden Sie mir 1& Päckchen (zu >/( kg) Ifaatin und zugleich ein groanea Plakat, beide« zusammen um K 38*&0 franko Pont und Packung. Herrenhemden Hosen, Schuhe, Gamaschen, Manschetten und ein Winterrock zu verkaufen. L übacherstrasse Nr. 15 bei Kachle (Badehaus). Cafe Union Krekplatz 5 bleibt wegen Renovierung bis einschliesslich 14. September geschlossen. Gebrauchte und andere kauft In jeder Menge Fritz Jakowitsch, Cilli. Ueberspieltes Klavier nur gute Marke, zu kaufen gesucht. Schriftliche Angebote an Frl. Higers-perger, Hetmanngasse (MikloSiSeva ulica) Nr. 11. ; \ Schöner Dekorations-Divan vergoldeter Salon-Pfeilerspiegel, eine Hängelampe für Gas oder elektrisches Licht preiswert zu verkaufen. Anzufragen i. d. Verwltg. d. BI. 2ümi Alter Kasten (Biedermeier) auch wenn schadhaft, zu kaufen gesucht. 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Vsi brirci se pozivljajo, da se strogo driijo tega pravilnika. kateri inora biti natisnjen in v vsakem obratu nabit na vidnem kraju Mestni magietrat celjski, 26. avgusta 1919. Za vladnega komisarja : Dr. F o h n. ""9 Razgrlas. r Vse ßtranke, ki se dobivale do sedaj izkaznice za mleko pri okrajnem glavarstvu, bodo dobivale iste zacensi s i. sep-tembrom 1919 pri aprovizaciji mentnega gospodarskega urada V Celju, kjer naj s« iste ob uradnih dnevih javijo. Mestni Magistrat celjski, ?3. avgusta 1919. _ Za vladnega komisarja: Subic s r. Skv. 6780/19. Bazglas. Opozarja se na naredbo osrednje vlade 5t. 599, Uradni list za Slovenijo ät. 135, a katero se je izdal pravilnik za hotele, kavarue, okrep-levalniee, pivnice, krcm«, kuhinje In izknhe. Vni hotelirji, kavamarji in krcmarji se pozivljajo, da se strogo drüijo tega pravilnika, kateri mora biti natisnjen in v vsakem lokalu nabiti na viduetn mestu. Mestni magist rat celjski, 25. avgusta 1919. Zi vladnega komisarja: Dr. F o b n. Stev. 6885/19. Hnlässlich unseres Scheidens von Cilli sagen wir allen unseren lieben freunden und Bekannten ein Herzliches Cebewobl! hochachtungsvoll Hans und Cudmilla Wagner. KXw Iftfe AI • w IAI1 I I I «5» I*?•> 1 1 »N* Razglas. Vbi prodajalci iivil se opozarjajo na naredbo osrednje vlade ätev. 609, Uradni list deielne vlade za Slovenijo Stev. 137, a katero se je izdal pravilnik za prodajalce iivil. Mestni Magistrat celjski, 29. avgusta 1919. Za vladnega komisarja;, JDr. Föhn s. i. Näherin Privatbaus nach Zagreb gern) RAckfa für ein sucht. Freie Hin- oni Rdekfahrt. Kost, Wohnung und Taggeld. Arbeit fOr ungefähr 4—6 Wochen. Weissnäherei, Kinderkleider und einfachere Kostüme. Briefe erbeten an Frau Anna Perko, Zagreb, Florijanski put Nr. 65, Villa Weinert. Zucker braucht man weniger bei Gebrauch Ton „CONGO" Surrogat-Kaffee geröstet, gemahlen, mit echtem Katsee gemischt, I Originalkitte 63 kg sortiert, Mhtto in */». "in. Vjs kff paketiert, franko Kiste 766 K. Postpaket 15 kg sortiert franko 200 K. 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D:e entseelte Hüile der teuren Verblichenen wird Dienstag den 26. August um 7,15 Uhr C/,8 Uhr nachmittags) in d*r Anfbahrungshaile des städt. Puberscber Friedhofes leierücbst emue-egnet und sodann im Familiengrabe zur letzten Kuh« bestattet. Dj8 heilige liequieni wird Mittwoch den 27. August um 7S9 Uhr in der Franziskaner-Pfarrkirche abgehalten werden. Cilli-Mar b arg, den 24. August 1919. Anna Jenitschek, Mitzl Jer^e Töehtor. Heinrich Podpetsehan Oro»sknisfmann • Solin. Echti^ilutiq. B«rw-:!trn«. Xtud «nd il'frta.t: Verei«Sdutd?u