^ K«» Sonntag, dm 1. Septemöer 1872. xi. Sah»««««. MÄM M«. Die „Marburger Zeitun ^ituna" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig der Kinquartiemngs-Lafi? Marburg, 3l. August. II. Gelangt der Staat irst heute zu dir Einj^ck». daß ir seine Truppen „tasernirea" muffe, nun, so gesteht er zugleich, daß er früher diese Pflicht noch nicht erkannt, daß er dieselbe mindestens nicht erfüllt hol»e. Diese» Richte»kennen, bezikhungSweise Nichterfüllen ist Schuld, daß er eine so schwer» Last auf die Gemeinden abgeivälzt. Da< Verschulden der GtMtlndea al>er ist. daß sie die Last auf sich genommen, daß sie dieselbe getragen und zwar getragen so lan^ie. daß der Staat in den Jrrthnm verfiel, die OtMeinden selbst halten sich für verpflichtet ja die Gemeinden h«»bea die fragliche Last so getragen, daß der Staat zu dem Glauben sich verirrt, eine Wohlthat zu erweisea, :oenn er die Ablösung beschließt. Diese Ablösung war' eine Ungerechtigkeit, die auch nur in Oesterreich geplant werden kann — in dem Oesterreich. welchtS an Bürdeum» Wandlungen solcher Art leider schon gewöhnt ist. Was in Betreff der Einquartierung der M'lltürstaat einst begonnen, soll der Rechtsstaat nicht forlsetzen; was die Gemeinden ertragen unter dem Banne der Willkürhtrrjchaft, dürfen ste nach dem Sturze derselben nicht fortschleppen — auch nicht, wenn der Name fich ändert. Preffe, Bevölkerung und Vertretung dürfen kein Mittel unversucht lassen, um die Gemeinden votk der drohenden Ablöfung der Ein« quartierungslast zu bewahren. Da» strenge Recht fordert es und w,rthfchaftliche Gründe uaterstüpn dasselbe: die Gemeindesteuern und die Schulden der Gemeinden sind ivahrlich schon dritckend genug. Zur Aufhebung des Weinzolkes. Das Handelsministerium hat sSmmtliche LandwirthschaftSgesellschoften in einem Schreiben aufgefordert, sich gutächtlich über die Aufhebung deS im deutschen Aollverkin bestrhenden WeinzolleS zu äußern, welche im Sinne deS am 20. März 1871 vom Abgeordnetenhause gefaßten Beschlusses angrstrebt werden soll. Die Sache ist auch für das steiermärklsche Unterland von großem Interesse und wird d.ßwegen der hitsige Weinbauverein morgen sich damit befassen. Ein Pester Berichterstatter der „N. Fr. Presse", welcher über den Stand dieser Frage ziemlich genau unterrichtet ist, spricht sich folgendermaßen aus: Daß die Aufhebung deS für österreichisch-un-garische Werne im Zollvereine und der als Gegen-recht zu gestaltende Wegfall des an unserer Grenze für deutsche Weine bestehenden Einfuhrzolles außerordentlich dazu beitragen würde, die gegenseitigen VerkehrSbezichungen tn diesem Artikel und ivesent-lich zum Vorthelle der diesseitigen Weinproduktion zu erweitern, darüber herrscht wohl duSseitS wie jenseits der Leitha vollste Einstimmigkeit. Auch darüber dürften wesentliche Differenzen nicht bestehen. daß Oesterreich-Ungarn die Elnsnhr deut scher Weine nicht zu fürchten hat. Der Standpunkt, beider Ländergebiete ist in letzterer Beziehung kein ganz identischer, denn allerdings vroduzirt Oesterreich mehr als Ungarn ge-wiffe Gattungen, die eigentlichen sogenannten ,.Oesterreichel"-Weine. welche mit den Rheintveinen eine gewisse Verwandtschast deS Charakters besitzen und die sich daher von der Konkurrenz der Rheinweine bedroht glanben könnte». Vergleicht man indeffen die Preise beider Weingattungen mit einander, so ergibt sich, daß die sonst nicht ungefährliche Konkurrenz auch für die Oesterreicher» Veuittet««. Mercedes. Bon A. Mtls. (1. Fortsetzung.) Ich fand eS komisch, daß der Kastellan seine Tochter Sennorita (Fräulein) nannte, doch da dies beim hohen^Adel fast immer geschieht, dachte ich, daß der Kastellan sich als einen Theil der Familie feines Herrn betrachte und deffen Fami-liengebräuche kopire und mußte unwillkilrlich lächeln. Der Kastellan täuschte sich über die Bedeutung dieses Lächelns, denn er verzog seinen uugeheuern Mund zu einer Art von Grinsen und sagte: „Nicht wahr, die Sennorita hat viel Geschmack, gerade als ob sie eine Gräfin oder Herzogin wäre und nicht die leibliche Tochter Ew. Gnaden gehorsamsten Dieners, Diego PeraleS, Kastellan deS SchlosseS." Ich wußte nicht, waS ich meinem langen Hüter antworten sollte und wollte eben eine Frage über die Umgegend an ihn richten, als von neuem an die Thüre geklopft wurde und aus mein Hereinrufen Don Pablo eintrat. Ich glautite, daß dieser irgend einen Gruß an den Kastellan richten tvürde, nachdem er mir die Hand gereicht und sich nach meinem Befinden erkundigt hatte; aber wie erstaunte ich. als er ihn barsch anfuhr und ihm befahl, das Zimmer zu verlassen. „Ew. Gnaden gehorsamster Diener", brummte die lange Figur Mit tiefer Grabesstimme, indem sie zur Thüre hinauShuschte. „Werfen Sie den Menschen zur Thüre hinaus. wenn er Sie belästigt", sagte Don Pablo. „Er hat Befehl, nur auf Ihr Verlangen bet Ihnen zu erscheinen l Ich begreife nicht, wie er eS gewagt hat, ungehorsam zu sein!^ Ich erzählte meinem Freunde in wenil,en Worten, wie der Kastellan erst seit wenigen Mi-nuten da wäre und wie mich sein Eintritt sast erschrelkt hätte. Don Pablo schien äußerst unwillig übtt diese Szene, surchte die Stirn und ergriff meinen Puls, indem rr noch einen ziemlich derben Ausdruck, welcher dem Kastellan galt, zwischen den Zähnen murmelte. „3ch komme, mich aus ein paar Tage von Ihnen zu verabschieden", sagte er zu Mir. „ich muß heute Nacht nach Lllmeria, wohin man mich zum Marquis von Albaida ruft; — denken Sie sich, was meine Herren Kollegen in der Hauptstadt der Provinz sagen iverden, wenn sie einen Dorfarzt am Krankenbette de« MarquiS sehen." halbjährig » fl., vierteljährig 1 fl. »0 kr; für SusteUnnß 2 st. 3nsertion»gebithr S tr. pe. ^tle. weine ihre Schrecken verlieren muß. Die außerordentlich theuren besseren Rbeln- und Mosel« weine find keine Konkurrenz für das betreffende österreichische Produkt, die deutschen Weine find eS aber noch viel weniger für daS ungarische, wenn schon das neuerdings von Deutschland znrückge-ivonnene Elsaß allerdings Wein produzirt. besonders rothe Gattungen, welche den besseren «ngari» schen Rothweinen ebenbürtig find. Vom Standpunkte der österreichisch-ungarischen Weinprodnktion dürften demnach gegen den Beschluß des österreichischen R^ichsrathes nicht nur wtsentliche Bedenken nicht zu erHeden, sondttn es würde sogar im Interesse unserer Weinprodnktion die Aufhebung des devtschen Weinzolles «it besonderer Befriedigung zu begrüßen fein, und diese Befriedigung würde nicht geschmälert werde» durch die Gewißheit, daß mit der Aufhebung dieses Zolles und Gewährung der Gegenseitigkeit laut der allen in neuerer Zeit von Oesterreich-Ungarn abgeschlossenen Verträgen einverleibten Meistbegünstigungsklausel die gleiche Begünstigung auch die französischen, italienischen, spanische», portugiesischen u. Weine genießen würden. Der Vortheil würde trotzdem ganz entschieden auf unserer Seite bleiben. C« wird sich nur fragen, wie sich die Angelegenheit vom Standpunkte der Jntereffen des Zollvereins darstellt, nnd in dieser Beziehuna ist zunächst nicht daran zu zweifeln, daß die Konsumenten dieses großen und wichtigen Gebtetes die Abschaffung der WeinMe, welche ihnen «it Einem Schlage wohlfeile Weine verschaff n würde, mit Freuden begrüßen dürften, und andererseits steht außer Frage, daß die besten Frennde des drntschen Volkes demselben nur die möglichste Popularisirung des Weingenusses wünschen können die sich auch vom medizinischen Standpunkte em.' .Aber was werde ich thun", sagte ich, „wenn mein Fieber wiederkommt?^ — „Ach l es wird nicht kommen l" „Aber, wenn es doch käme? was soll ich thun? den hiesigen Doktor rufen laffeu?" — Don Pablo zuckte die Achseln. „Wissen Sie", sagte er, indem er sich mir näherte, „aber sagen Sie eS Niemanden, daß ich Ihnen den Rath ertheilt habe^ behalten. Sie lie» iier Ihr Fieber und lassen Sie den hiefigen Arzt nicht rufen". Ich lachte. „Ich will hoffen", fagte ich, .daß mein Fieber ein für olle Male weg ist, . . aber wenn eS dennoch während Ihrer Abwefenheit wiederkömmt? — „Dann lassen Sie die Sennorita Mereedes rufen", sagte er, „sie kennt alle Kräuter des Gebirges und hat auch so viele Haidrnfieber beobachtet. daß sie Ihnen leicht einen Heiltrank machen kann!^ „Sie spannen wirklich meine Neugier, Doktor", sagte ich. „und ich wünsche fehnlich den Äugenblick herbei, dieseS Wunderfränlet» zu sehe», welches die Herzen verwundet und Kräuter kennt, um daS Fieber zu heilen." Sin Blitz schoß aus den Augen Don Pablos. „Man möchte schwören, daß Sie ein Franzose sind, Saballero", sagte er mit ziemltch schnetden- pf,bltn dürfte; der Wein, mäßig genossen, isl der Geslllldhtit sicherlich zuträglicher alK da« Bier. daS beweist der bedeutend zunehmende Weinkonsum bei ollen Epidemien und Krankheiten, welche ihren Ursprang in der gestörten Berdnuung finden; eS ist derselbe entschieden auch als ein edlere« Getränk dem Bier zu bezeiehnen. WünschenSwerth ist. daß in Deutschland ganz in derselben Weise, wie früher der Branntweingenuß dem Biergenuß gewichen, so jetzt der Biergenuß dem Weinkonsum weichen möge. Aber waS vernünftig und ivünschenSlverih ist. doS ist nicht immer durchfülirbar. Zwei Bedenken sind ts. die in Deutschland die Zustimmung zu dem von Oesterreich-Ungarn vorzu-schlagendkn Ausheben de« Weinzolles unwahrschein« tlch machen, zunächst das finanzielle Jnteresie und sodann Rücksichten aus die zollvereinsländischen Weinproduzenlen. WaS den ersteren Gesichtspunkt anbelangt, so ist zu bemerken, daß im Zollverein der Wein^ zoll in die Reihe derjenigen Zölle gesetzt wird, welche die VolkSwlrthschast als Finanzzölle dezeichnet. Zwnr besißt nun dcr Wrinkonium in dem Reichskanzler Bismarck, dem daS geflügelte Wort entstammt: .iver Roihwein ist duS nntür-liche Getränk deS Norddeutscher.", seinen großen Protektor, indessen ist sehr zu vermuthen, daß. indem Bism-'rct diesen Ausspruch that, er sich selbst unbcivußt wie jener österreichische Kavalier den Menschen erst beim Baron beginnen ließ, denn eS ist bekannt genug, daß der Wein daS Getränk der unteren Klassen Norddeutschlands entschieden nicht ist. Auf alle Fälle wird Fürst Bismarck et sich nicht eirifallen lassen, einem geistreichen Wider-spruch frül)errr Tage zuliebe zu Gunsten der Wein-tllnker und solcher, die eS werden möchten, sich Mit seinen Kollegen von der Finanzbranche in weitläufige Erört»rungen einzillasie. als weil diese Familie ihrem le, gitimen Fürsten treu bleiben wollte! ES ist wiik^ lich erschrecklich, wenn man daran denkt!'' Donna Mercedes hob ihren Blick zu mir empor. „Sind sie Karlist, Caballero? fragte sie mit etwas unruhiger Stimme. „Mein Fräulein", erwiderte ich, „wenn man einige Monate lang die Wirthschaft in Madrid mit ansieht und wenn man erfährt, dcß daS die Resultckte der Freiheit sein sollen, so sehnt mon sich nach einer andern Regierung, ich versichere eS Jhaen." Auch dieses Thema schien erschöpft und es blieb mir jetzt weiter nichts übrig, als mein Album zu öffneu und ihr daS Bild zu zeigen, das ich vor weniger Zeit vollendet und hiermit schien ich »virklich ihr Interesse im höchsten Grade er- ten, die Vorarbeiten für ein? Eisi^ikiahn von Cben-furt. beziehungsweise Wien über Pitten. Aspang. Friedberg. Burgau. Fürstenfild. Feldbach oder F'hring. wo die Graz-Raader Bahn gekreuzt wird, dann über Gleichenberg nach Marburg und Pettau zur Südbahn vornehmen zu dürfen. ^(Schulfest.) Am 27. Au^ulst wurde in Schleinitz ein Schulfest gefeiert. Einhundert und fünfzig Kinder begaben sich um 2 Uhr Nachrnit-tag mit der iveißgrünen Schulfahne unter Mu-siktlängen nach dem Walde bei der Kreuzkaprlle. Eltern und Schulkreunde, letztere auch aus Frau-h^im. Kölsch und Marburg, hatten sich i» großer Zahl eingefunden. Der Oberlehrer Herr Triebnit eröffnete daS Fest mit einer slovenischen Anspr^iche; dann wurde gesungen, deklamirl. gespielt und geturnt und genossen endlich die Kleinen. waS edle Schulfreunde an Brod. Wein. Käse und Kaffee gespendet. Der Ortsschulralh hatte 10 fl. beige-tragen. Herr Triednlk hielt zum Schluß eine Dankrede in deutscher Sprache und gegen 6 Uhr Atient>s zogen die Festgenossen wieder heim — die Kinder in jubelnder Fröhlichkeit, die Eltern mit dem Gefühle einer noch nie erlebten Freude und die Gabknspender mit dem flsten E"tjchluß. zuin Schulfeste im nächsten Jahr einen noch reichlicheren Beitrag zu leisten. (Evangelische Gemeinde.) Heute Vormittag um 10 Uhr lvird in der evangelischen Kirche die feierliche Ordination und Installation deS Herrn Bachmann aus Biala durch die Herren: Senior MedikuS auS Trieft und Pfarrer Schroll ans Görz vorgenommen. Mitglieder des Gesangvereins haben freundlichst ihre Mitwirkung zu dieser hier seltenen Feier zugesagt. — Nach dem Gottesdienste versammeln sich die Mitglieder oer evangelischen Gemeinde zu einem F stesien im Kasinospeisesaule, an welchem auch Nichtmitglieder Thcil nehmen können. Von Graz und Pettau werden mehrere Gäste erwartet. (Arbeite r-B ildungsverei n.) Heute Nachmittag 2 Uhr findet eine Sitzung dieses Vereins statt und wird u. A. ein Vortrag über die Arbeiterbewegung in England gehalten. Letzte Most. Heute wird die ungarische Westbahn-Ttrecte von Tteinamanger biS.zur steirischeu Grenze eröffnet. Die Regierung Deutschlands sammelt Material, um die staatsfeindliche THStigkeit der Bischöfe festzustellen. In Krankreich mehren fich die llvallfahr. ten und Kirchenfeste zu politischen Zwecken. l/ Oeffentlicher Dank. Allen hochherzigen Schulsreunden, welche durch ihre Spenden zum Gelingen unseres Schul-festeS am 27. August wesentlich beigetragen haben. insbesondere aber den Herren: Franz Bothe in Kranichsfeld, Anton Graf Brandis. Ludwig Forster, Fr.mz Holzer (in Marburg). Joseph Loh, ^^iichael Mahorko, dir Frau Albine Schilter. den Herecn: Jotiann Schiller und Joseph Wregg sage ich hiemit im Namen der Kinver den verbindlichsten Dank. Schleinitz, den 31. August 187Z. Johann Retjchnigg, Orts Schulauffther. Eingesandt. ^ Jahring. 28. August i872. Heute feierten auch wir ein Schulfest. Vor Allem wohnten sämmtliche Mitglieder deS OrtS-schulratljes mit den Schulkindern und einer bedeutenden Anzahl von Schulfreunden einem feier« lichen Hochamte bei und gingen dann ^ unsere vorzügliche Musikkapelle an der Spitze — in dat Haus des Herrn ObmanneS deS OrtSfchulratheS. ^ der RegtN eS nicht gestattete, den im nahen Wäldchen hergerichteten Festplatz zu benützen. DaS abwechslungsreiche Festprogramm konnte im Haufe leider nur zum geringen Theile durchgeführt werden, doch war daS von den Kindern Geleistete hinreichend, unS die Ueberzeugung beizubringen, daß unsere Kinder tüchtigen Let)rern anvertraut sind und daß die neuen Schulgesetze bei unS nicht ein todter Buchstabe gebliel)en. Die Lust »nd Freude der Kinder theilte sich allen Anwesenden, die geistlichen Herren nicht ausgenommen, mit und ist allgemein der Wunsch laut geworden, daß solche Feste nunmehr alljährlich veranstaltet wer-dtN sollen. Gewiß ein erfreuliches Zeichen der A. K. regt zu haben, denn sie freute fich wie ein Kind, die ihr so bekannte Gegend auf dem Papiere vor sich zu sehen. Ich schnitt daS Blatt auS und überreichte eS ihr; sie dankte mir freundlich und erhob sich, um in daS Schloß zurückzuk.hren. Ich folgte ihr bald; denn ich fühlte mich etwas ermüdet. — Es ging mir, ols ich mich allein befand, wie gelvöhnlich. wenn man irgend etivas Außerordentliches erwartet hat und sich, nachdem man eS gesehen, nicht befriedigt fühlt. Die Schönheit der Tochter des Kastellans hatte all' meine Erwartungen übertroffen, jedoch wir Deutschen verlangen von einer Frau, die im „Herzen unheilbare Wunden schlägt", wie Don Pablo mir gesagt hatte, noch etwaS mehr, noch etwas anderes als Schönheit — und iväre eS auch die unvergleichlichste, die der Donna Merce-. des PeraleS l Noch war ich in meinen Betrachtungen hierüber versunken, als ich durch die Thüre, welche ich offen gelassen hatte, sich einen langen Schatten winden sah. Die riesige Gestalt des Kastellans stand vor mir. Er halte ein Bouquet in der Hand, welches er schiveigend auf den Tisch legte und indem er sich verbeugte, ging er ivieder auf die Tt)ürc zu und ivollte eben das Zimmer wieder Verlaffen, als ich ihm für das Bouquet dankte. „Nicht mir", sagte er. „nicht mir, sondern der S-'nnortta Mercedes PeraleS. Ew. Gnaden gehorsamsten DienerS Tochter, die sich bei Ew. Gnaden für die Zeichnung bedankt. Sie schickt dem Caballero dieS Bouquet und wünscht ihm einen vergnügten Abend I" Ich wußte wahrhaftig nicht. waS ich von diesem Original halten sollte. Don Pablo sagte, er wäre verrückt und er schien es wirklich zu sein, doch schon am vorhergehenden Tage hatte ich einen äußerst wehmüthigen Zug um jeine Lippen zu bemerken geglauiit und heute sah ich ganz deutlich. daß ich mich nicht getäuscht hatte. „Setzt Euch ein wenig, Don Diego", sagte ich, „und raucht eine von mcmen Papelitos. Die Zeit wird mir laiig und ich mochte gerne ein tvknig mit Euch plaudern." Ein plötzlicher Ausdruck von Freude lagerte sich auf dem hageren Gesicht deS KastellanS, doch einen Augenblick darauf folgte eine tiefe Traurig, keit derselben. „Ist verboten!" sagte er mit dumpfer Stimme, „ist ve»boten." „Von wem?" fragte ich. „Vom Sennor Jntendante, vom Dr. Don Pablo und von der Sennorita Donna MereedeS PeraleS. Ew. Gnaden gehorsamsten Dieners Tochter." „Und müßt Ihr denn diesen dreien gehorchen? ich begreife das von dem Intendanten. Eurem Vorgesetzten . . . (Forsetzung folgt). Nr. ö2ZS. (ö40 Kundmachung. Frau Josefn Renncr hat mittelst Tef!amentt5 vom 8. Februar 1870 cin Legnt von 2000 fl. Oe. W. zur Bcrtheilunst nn würdij^e arme F^^-militn in Marbur^^ bestimmt mit der Anordnunt^. daß p^ivon zur ausgiebit^cn Hilsc Betrage von >vcnigsten5 1()<) fl.O''. W. vklliehen iv^'rden sollen. In Fol^ie GlMkinder^UhSlilschlusseS vom 9. Auliust 1872 werden diejenigen Familien, welch'' um eine Verleihung aus de», obigen Legate sich brwerben wollen, ausgkfordert. iljre gehörig belegten Gesuch-» in welchen die Zuständigkeit nach Marburg. Notl)Iage und Verwenc'barkrit der Verleihung im Sinne der obigen lctztiv'll'gen Anordnung nachzuweisen sind, blS 1l). SrpttMberl872 aicher zu überreichen. Stadtrath Marlzuig am 21. August l872. Der Vürgermeistei: Dr. M. Reis? r. . Da es mir meine freie Zeit nicht gestattet, mich persönlich zu beurlauben, so sage ich bei meinem Scheichen von Marburg hiemit allen meinen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl und wünsche nur, daß sie sich manchmal meiner erinnern, so wie ich grwiß noch ru?ä) längerer Zeit die angenthmen Tcige nie vergessen werde, die ich hier verlebt habe. (666) Rödlittg. ^v«kündig«ns ««d Da«?. Seit I.September d.I. wird anderKärnt-nerbahll in Lembach beim Wächterhaus Nr. 6 für alle Personen-Züge eine Haltstelle sein. Die Fabrbillets können beim Wächter dasel'st gelöst werden. (6öv Zur Errichtung dieser für den Psarrort Lem-bach so dringend nothwendigen Haltstelle hat sich Herr Joses gostichttt, f. k. Notar zu Windischgraz. vorzüglich verdient gemacht. Die Gemeinden Lembach. Bergenthal und Pickern rechnen sich es daher zur angenehmen Pflicht, denselben hiesür öffentlich den verbindlichsten Dank abzustatten. Die Gemein dk'Vorsteh UN gen ^ vis für Frucht-, Mehlhändler uud Landwirthe! Getreide- vnd Mehlsücke mit oder ohne Naht in allen Größen und Qualitäten verkauft zn billigsten Preisen (L62 Gvvtl, Grazer Vorstadt, im Edl. v. Krichuber'schen Hause, viZ-a-viZ drr windisch'n Pfarrkirche. 2» IVvesi tttii»»«»» anlässliol» e von Laurentius, welche einen Vktav-Band von Seiten mit W anatom. Abbildungen in Ttahlstich bildet, mit dessen vollem NamenS-stempel versiegelt ist. Durch jede Buchhandlung, in Wien von Carl Pohan, Wollzeile 33, zu be-ziehen. 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Angekommene in Marburg. „Wohlschlager.- Vom 25.—>29. Aug. Die Herren: Jg. Seipolt, a. Fiume. I. Zilliuger, HauSbes., a. Wien. A. Küttel Edl. p. ZobrowSki, Ingenieur, a. Wien. Joh. Thaller, Kfm., s. Sohn, a. Trieft. I. StandciScky v. Treuen« felS, kk. Obstlt., a. Villach. Wackenroder, Privat, s. Frau u. Dienerin, a. Wien. W. Lange, Reisender, «.Hamburg. E. Scherer, kk. Beamter, s. Gattin, a. Judenburg. Rud. Leitgeb, B.-Direktor, a. Wien. F. Pchm, A. Wollensack u. I. B. Fasteubauer, Lehrer, a. Wien. K. Recher, Privat, s. Frau, a. Laibach. F. Walter. Bäckermeister, a. Pest. Em. Bachmann, ev. Pfarrer zn Marburg. A. Hoffmanu Ritter v. Osteullof, Min.-R., a. Wien. Dr. Hofzinser, s. Gattin, v. Wien. Caval. G. Morlato, s. Gemalin, a. Fiume. Fr. Pollak, Kfm., a. Wien. M. Bassa, Schuldirekt., a. Triest. E. Einstein, a. Stuttgart. I. Haraschin, kk. Fin.-Kommiss., s. Familie, a. Wien. Frau A. Dräsche, Private, m. Frl. Tochter, a. Wien. Zahl IS. Kundmachung. Der Ortsschulrath von Maria in der Wüste gibt hiemit bekannt, daß der unterm 14. Juli d. I. Z. 352 genehmigte Bau eines II. Leh rzimm ers. veranschlagt auf 2056 fl . am IK. September l. I. vo»l 10—12 Ulir Vormittags im SchuIH'Mse hier im öffenilichen Lizitazionswege an den Mindestfordernden wird vergeben tverden. Unternehmungslustige lv.rden hiezu höflichst eingeladen. Bauplan, spezifizirter Kostenüberschlag und Baubedmgnisse können beim Leiter dieser Schule eingcsthen werden. Maria Wüste am 19. August 1872. Witzmann. Obmann. Edikt. Einberufung der VeklaffenschastsglSubiger. Vor dem k. k. Notar Dr. Mulle in Marburg haben alle Diejenigen, welche an die Verlassen-schaft des am 1. Juni 1872 verstoi^benen Joses Koroschetz, Hausbesitzers in dcr Magdalena-Borstadt zu Misburg, als Gläubiger rine sjor-derung zu stellen haben, zur Anmeldung und Darthuung drrielben den SS. September 1872 Vormittags 8 Uhr zu crscheinen. odlr bis dahin ihr Anmeldungsgesuch schriftlich zu überreichen. widrigeiis diesen Gläubigkin an die Ver-lasscnschaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeld'ten Forderungen erschöpft würve, kein tveiterer An!pruch zustände, als insofern ihnen rin Pfandrecht gcbülirt. Marburg am 15. August 1872. Der k. k. Notar als Gerichtskommissär: 647) Dr. Mulle. WeinjLein, Hadern, altes Zinn, Messing, Kupfer, Blei, Eisen, Kalbfelle, Schaffelle. Schafmolle, alle Gattungen alte und ncue Tuch-. Lcder- und Papierabfälle, Knochen, Klauen, sowie alle hier nicht angesilhrten Landesprodukte kaust im Großen und Kleinen zu den höchsten Preisen Jakob Schlesinger, 598) in Mlirburg. Burgplatz Nr. 8. W Z « « W O W Z W O Pas wirklich Gute braucht wekigWorte! Weine Manzen-Wilen zur Blutreinigung. Erneueruiig de» Stoffwechsels. Entfernung gestockter schlechter Säfte, Schleime, Rücklässe ic. 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Die maßlosen An» griffe ge^ien diesen Herrn, der es nie verdient hat, denn erst jetzt habe andere briefliche Beweise von Berlin vor mir liegen; nur die vielen betriigerischen Nachahmer, die anonym verschiedene Zeit ngen gegen ihn mit lügenhaften Angaben zc. aufhetzen, find Schuld daran. Oeffeutlich bitte ich den Herrn Professor der Mathematik N. v. in Berlin um Ber« zeihung nnd gebe den freundlichen Rath Jedermann sich vertrauensvoll an diesen Herrn zu wenden, der gern gratis vorher jede Auskunft bereitwillig ertheilt. ^672 Wien. Ed. v. Terstner, Alscrgrund. k. t. Hauptmaun, M Nebenverdienst Dfür Schullehrer. Pensionisten, Post- und M Telegrafen-Beamte, überhaupt für jeden Jn-^telligenten mit geringer Mühe und ohneA Auslagen in allen Provinzorten. Anfragen unt,! (?. v. 1135 übernimmt zur Weiterbeförderung das Annoncen-Bureau von A Oppelik, 22 Wollzeile in Wien. (641 Kktitk, I)illij;8t6, IkielUeijto Vüelnlveliun^. Ii. Ii. privilexirle Kadensteiner I1g.o1iLt6illpa.xpk. Agontiv: Lai-I Nutivi', Krai, Nosgas8v 7.