poštnina plačana v gotovini. Ur. 4. Erscheint jedrn 1., 10. und 80. 10. (85.) Äahn Mg. Bezugspreise : Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-— Din. D. -OefterreiL : ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 2-— Dinar Koeevje, Mittwoch, den 1. Aeöruar 1928. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurSLgestellt. — Beriete sind an die SchristieUung zu senden. — Anretgen-Äujnahme und -Berechnung Lei Herrn Carl Erker in Koccoje Den Eltern zur Darnachachtung. Wir glauben es den Eltern schulbksuchender Kinder schuldig zu sein, darauf aufmerksam zu machen, daß demnächst von allen seitens der Schulleitungen die Erklärung abverlangt werden wird, ob sie ihre Kinder in eine deutsche oder slowenische Klasse eingereiht haben wollen. Nach der Anzahl der abgegebenen Erklärungen wird dann für jede Schule die Zahl deutscher oder slowenischer Klassen neu bestimmt werden. Nachdem die Angelegenheit soweit gediehen ist, tue nun jeder seine Pflicht. Was wir als Überzeugung aller selbstbewußten Gottscheer schon im Jahre 1919 ausgesprochen haben, gilt noch heute. Unser Volk hat das Recht auf volle Aus¬ bildung in der deutschen Muttersprache, und un¬ veräußerliches Recht der Eltern ist es, für ihre schulbesuchenden Kinder die Einreihung in die sprachliche Schulklasse frei zu wählen. Wir wehren uns hiemit nicht gegen die An¬ eignung und Erlernung der slowenischen Sprache, doch soll mit diesem Unterrichte erst dann einge¬ setzt werden, wenn das Kind seine deutsche Mutter¬ sprache in Wort und Schrift beherrscht. Der Wolf im Schafspelze! Vor uns liegt ein Blatt, die „Wahrheit"! Man sollte es nicht für möglich halten, daß es Leute geben kann, die das Wort „Wahrheit" für so nichtig halten, um mit demselben einen derar¬ tigen Unfug zu treiben, ohne dabei'rot zu werden. In Wirklichkeit sollte diese Zeitung eigentlich „Unwahrheit" heißen, denn der Inhalt der¬ selben zwingt uns unwillkürlich diese Überzeugung auf. Was für einen Zweck Hai nun das Erscheinen dieser Zeitung „Wahrheit"? Die Frage ist nicht schwer zu beantworten, denn deren Inhalt vom 1. Jänner 1928 gibt uns ja restlos die Antwort. Der Zweck dieser „Wahrheit" ist, uns Gottscheer zu zersplittern und zwischen Stadt und Land Gollschee eine Art chinesische Mauer aufzuführen, weiche zu überschreiten nur mit einer Legitimation der „Wahrheit" gestattet werden dürfte. Durch diese „Wahrheit" soll das Gottscheer Volk irrege¬ fühlt, ins Lager eines großen Gottscheer „Freundes" hinübergeleitet werden und zwar ohne Pomp und Fahne, wie die „Wahrheit" richtig bemerkt, einfach und bescheiden. Richtiger ausgedrückt, wir sollen als Schafe in den Stall des Wolfes. Das Hauptaugenmerk dieses Blattes (Wahrheit) ist auf die Mitglieder und Anhänger der Gottscheer Bauern¬ partei in der Stadt gerichtet. Diese haben nach Ansicht des Wahrheitsschreibers das Gottscheer Volk irregführt und schlecht vertreten, so daß die Anhänger der „Wahrheit" verzagt ausrufen: „Wer die richtige Erkennung, sein Volk und den Fort¬ schritt liebt, der trete ein in unsere Reihen!" Da befällt den Schreiber schon eine kleine Schwäche, denn den Übertritt wünscht er vorläufig nicht mit Pomp und Fahne, sondern ganz still, damit ja niemand was sieht und hört. Geeigneten Ideen wird er selbst Kleider und Schuhe geben, damit es niemandem auffällt. Das Blatt bekommt jeder¬ mann gratis. Wieder eine kleine Schwäche, weil er eben weiß, daß zahlende Abnehmer wenige sein werden. Und der weitere Inhalt dieser „Pharisäer- Wahrheit" ist der Gottscheer Bauernpartei gewidmet. Diese allein ist schuld an unserer bedrängten Lage und niemand anderer (?). Allerdings ist die Bauern¬ partei schuld, daß es dem Artikelschreiber der Wahrheit in Gottschee nicht nach Wunsch gehen will. Denn der Gottscheer Bauernpartei haben wir es zu verdanken, daß Abgeordneter Lkulj mit einem glänzenden Wahlsiege in die Skupščina eingezogen ist, während sich andere Kandidaten des Gottscheer Wahlbezirkes mit einem Durchfall begnügen mußten. Die Gottscheer Bauernpartei wird auch bei den kommenden Wahlen die alleinige Schuld haben, wenn der Durchfall dieser Kandi¬ daten nicht behoben werden wird. Diese Schuld nimmt die Gottscheer Bauernpartei gerne und mit verantwortungsvollem Gewissen auf sich. Die Gottscheer Bauernpartei ist schuld, daß uns Gott- scheern die Augen rechtzeitig geöffnet worden sind, denn wie weit wären wir Gottscheer gekommen, wenn uns unsere angestammte Partei nicht recht¬ zeitig aus dem Dunkel ins Helle geführt hätte. Der Bauernpartei haben wir es zu verdanken, daß wir heute bei der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee deutsch sprechen und keinen Dolmetsch mehr mitbringen brauchen. Der Bauernpartei ge¬ bürt das Verdienst, daß wir unsere Kinder in unserer Muttersprache erziehen dürfen, so daß unsere Kleinen neben der Staatssprache auch die Muttersprache er¬ lernen können. Der Bauernpartei haben wir es auch zu verdanken, daß unsere Leute in Deutschland und Österreich durch den Hausierhandel in der Win¬ terszeit eine Berdienstmöglichkeit gefunden haben, während die Bauern aus der Reisnitzer Umgebung schon früher auf zwischenstaatlichem Wege Reffs Rechl erworben haben. Und daß wir einen hei¬ mischen Abgeordneten in die Gebietsversammlung entsenden konnten, ist doch auch nur der Bauern¬ partei zuzujchreiben. An all dem trägt natürlich die Bauernpartei die Hauptschuld. Die Bauern¬ partei ist aber auch schuld, daß wir eine Zeitung haben, die Bauernpartei ist schuld, daß wir einen Gottscheer Kalender haben, die Bauernpartei ist schuld, daß wir Bauern eine eigene, unseren Ver¬ hältnissen angepaßte Sparkasse in der Stadt haben, bei der ein jeder Zutritt hat, nur ein „Jemand" nicht. Die Bauernpartei ist schuld, daß die Stadt keinen Gemeindevorsteher mehr hat. Ja die Bau¬ ernpartei ist schuld, daß der Bauer sich mit dem Nachbar verträgt und nicht mehr Prozesse führen will. Ja du arme Bauernpartei, was du da für Vorwürfe zu hören bekommst? Ja, wer wollte denn eigentlich die deutsche Sprache im Gottscheer Land verdrängen? Wer nahm uns Gottscheern den deutschen Unterricht? Wer war denn schuld, daß wir seinerzeit bei der Behörde nicht in un¬ serer Muttersprache sprechen durften? Wer ist denn schuld, daß wir kein Studentenheim mehr haben? Wer ist schuld, daß die Bücher des auf¬ gelösten deutschen Lesevereines in der Stadt be¬ schlagnahmt worden sind und bis heute uns Gottscheern noch nicht zurückgcgeben wurden? Wer wollte noch vor zwei Jahren unsere Feuer¬ wehren auslösen? Gewiß wird sich auch hier jemand finden, der es zu behaupten wagen wird: Nur die Bauernpartei! Wir erinnern uns noch der famosen Behauptung eines Herrn, laut welcher der Kassier des ehemaligen Studentenheimes in Gottschee die Schlüssel des Hauses zur Behörde gebracht hat und somit den Verein bezw. sein Vermögen (mehrere Millionen) freiwillig abgelie¬ fert hat. Und wer ist schuld, daß wir heute keine Fachschule mehr haben? Hätte unser guter Herr Stampfl seinerzeit geahnt, wie es seiner Stiftung ergehen wird, wäre das herrliche Gebäude heute sicherlich in anderen Händen. Sollen wir noch eine deutlichere Sprache reden? Sollen wir die Unglücklichen aufmarschieren lassen, die durch eine unglückselige Politik mit Weib und Kind von Haus und Hof getrieben worden sind? Hat etwa die Bauernpartei dies verschuldet, oder hat die Bauernpartei in letzter Zeit diesem Treiben einen Riegel vorgeschoben zum Nutzen unserer Bauern und zum Schaden gewisser Profitjäger? Doch die Politik der Gottscheer Bauernpartei¬ mitglieder Hal noch keinen einzigen Bauern um Haus und Hof gebracht. Und deshalb, und wegen der bisher zu verzeichnenden Erfolge haben wir zu unserer Führung in der Stadt das größte Vertrauen, wenn auch manche Unternehmungen der Bauernpartei nicht gleich mit Erfolg gekrönt sind. Ünd sollte einmal der Fall eintreten, daß wir mit der Parteileitung unzufrieden sein sollten, werden wir imstande sein, selbst den Richter zu spielen, wobei wir uns wohlweislich überlegen werden, den Herrn der „Wahrheit" um seine Vermittlung zu ersuchen. Noch eines wollen wir der Wahrheit zuliebe festgestellt haben: Die Straßen in unserem Länd¬ chen sind wirklich nicht zufriedenstellend, das ist wahr. Wir haben Grund, über die 800prozentige Umlage zu jammern, doch bei weitem nicht die „Wahrheit", Warum sind die 800 Prozent not- wendig? Weil eben früher unsere Straßen ganz vernachlässigt worden sind. Es ist keine Kunst, 200.000 Dinar Schulden zu machen und die Straße nicht. Warum fiel es denn gewissen Leuten nicht schon früher ein, den Staat heran¬ zuziehen? Warum sieht denn der Artikelschreiber der „Wahrheit" die Straße Schloß—Bahnhof erst jetzt? Hat der letzte Gemeindevorsteher diese Straße nie begangen? Doch die gepriesenen Pro- menaden und angenehmen Sitzplätze in der Stadt interessieren uns auf dem Lande nicht, denn wir kommen nicht in die Stadt, um zu promenieren und uns auf diese Bänke zu setzen. Es würde wirklich zu weit führen, wollten wir noch weiter auf die „Wahrheit" eingehen. Die Herren der „Wahrheit" mögen es zur Kenntnis nehmen, daß wir Bauern im Gottfcheer Lande nicht so sein wollen wie jener Nesseltaler, welcher schon herausplärrt aus dem Metzgerstalle. Wir wollen Frieden und Eintracht haben. Das Goltscheer Volk ist ein Bauernvolk, ist der Urquell deutscher Heimat. Mag man noch so viele Steine in diese Quelle werfen, die Quelle der Gesinnung: Für Staat, Heimat, Volk und Glauben wird nicht trüb. Ein Gottfcheer vom Land. Gründende Hauptversammlung des Studentenunterstützungsvereines. Samstag den 19. Jänner fand im Gast¬ hause „Ernst Petsche" die gründende Hauptver- sammlung des Studentenunterstützungsvereines statt, Die Gründung dieses Vereines fand allgemeine Gutheißung, da er berufen ist, arme, begabte und fleißige Schüler in ihren Mittel-, Fach- und Hoch¬ schulstudien nach Möglichkeit zu unterstützen. Vor dem Umstürze war hiefür genügend gesorgt. Die Gottfcheer hatten durch Sammlungen kapitals¬ kräftige Vereine geschaffen, erwähnt sei nur das Studentenheim, sowie durch hochherzige Spenden einiger Landsleute, in erster Linie Stampfl, die Möglichkeit gehabt, bedürftige Landkinder aus¬ reichend zu unterstützen. Nach dem Umstürze jedoch wurden diese Vereine aufgelassen und deren Vermögen konfisziert, so daß Unterstützung in oberwähitter Richtung- gänzlich ausgeschlossen war. Am Beginne dieses Schuljahres wurde diese hochwichtige Frage wieder soweit geregelt, daß einige Bürger der Stadt vorläufig für drei Land¬ kinder, die das hiesige Gymnasium besuchen, freie Kostplätze zur Verfügung stellten oder mit Geld¬ mittel unterstützten. Herr Hans Hönigmann nahm einen Studenten für die ganze Woche in Kost, Frau Maria Petsche gibt drei Mittagstische. Zwei MittagSiische geben aber Herr Josef Hönigmann, Josef Morscher, Franz Schleimer, Eduard To- mitjch, Gustav Verderber und je einen Frau Marie Braune. Geldspenden trugen bei die Herren Alois Kresse, Dr. Hans Arko, Robert Ganslmayer und Dr. Georg Röthel. Unser Landsmann Herr Alois Kraker, Großkaufmann in Pettau, spendet monatlich je 300 Dinar. Für seine hochherzige Spende sei ihm hier unser besonderer Dank ausgesprochen. Über Vorschlag des Herrn Dr. Georg Röthel wurden folgende Herren in den Ausschuß gewählt: Dr. Josef Krauland, Arzr, Obmann; Gustav Verderber, Gastwirt, Obmannstellverlreter; Alois Krauland, Amtsleiter, Schristführcr; Ferdinand Perz, Industrieller, als Stellvertreter; Hans Hö- nigmannn, Kaufmann, Kassier; Viktor Petsche, Gastwirt, Kassierstcllvertreter. Als Beiräte wurden die Herren Ferdinand Erker, Dechant und Stadt¬ pfarrer, und Dr. Georg Röihel, Arzt, gewählt. Als Rechnungsprüfer wurden die Herren Matthias Rom und Vinzenz Wutti, be'de Kaufleute, und in das Schiedsgerichi die Herren Dr. Hans Arko, Advokat, Wilhelm Wolf, Steuerverwalter i. R., und Josef Flach, Schuhmacher, gewählt. Mitglied dieses Vereines kann jedermann ohne Unterschied des Geschlechtes werden. Der Mit¬ gliedsbeitrag beträgt für das Jahr bloß 10 Din. Da dieser Verein für die. Heranziehung von entsprechender Intelligenz für unser Ländchen von sehr großer Wichtigkeit ist, so ergeht an unsere Bevölkerung die dringende Bitte, diesem Vereine vollzählig beizutreten. Die Wohlhabenderen werden ersucht, ihrem Vermögen entsprechend höhere Be¬ träge beizutragen. Etwaige Mitgliedsbeiträge oder Spenden find beim Herrn Hans Hönigmann, Kaufmann in Gottschee, oder Herrn Alois Krau¬ land, Amtsleiter der Neuen Spar- und Darlehens¬ kasse in Gotlschee, einzuzahlen. A. K. Aus ^>tadt und Lund. Hottschee. (Die Taufe in der königlichen Familie.) Der jüngst geborene zweite Sohn des Königs hat bei der Taufe den Namen To¬ mislav erhalten. — (Von der neuen heimischen Spar¬ kasse.) Diese unsere Anstalt hat eine sehr gün¬ stige Jahresbilanz vor sich. Der Einlagenstand Hal bereits die ansehnliche Höhe von 10,000.000 Dinar erreicht. Der Vorstand dieses Institutes hat in Anbetracht des so günstigen Jahresab¬ schlusses in seiner Sitzung vom 22. Dezember 1927 beschlossen: 1. Der Landwirtschaftsfiliale in Gottschee die schon im Vorjahre für das Jahr 1927 bewilligte Unterstützung monatlicher 1000 Dinar auch im Jahre 1928 auszubezahlen. 2. Dem neugcgründeten Gauverbande der Goltscheer Feuer¬ wehren, außer der schon am 27. Oktober 1927 bewilligten einmaligen Unterstütznng von 1000 Dinar, sür das erste Halbjahr 1928 noch eine weitere Unterstützung von 2000 Dinar zu bezahlen. — (Die Ortsgruppe Gottschee) des Verbandes der Kriegsinvaliden hält am 5. Fe¬ bruar 1928 um 1 Uhr nachmittags in der Ver- einskanzlei des Kollegen Carl Erker, Gastwirt in Gotlschee Nr. 69, eine ordentliche Hauptversamm¬ lung ab. An dieser Versammlung nimmt auch ein Abgesandter des aussührenden Ausschusses aus Laibach teil. Pflicht jedes Kriegsinvaliden und jeder KriegSwilwe ist es, an dieser Versammlung teilzunehmen. — (Den Bienenzüchtern) wird das in Novi Vrbas (Balschka) erscheinende Fachblatt „Der Jugoslawische Imker" zur Anschaffung wärmstens empfohlen. Es ist das einzige deutsche Bienensachblatt in Jugoslawien. Die Nr. 1 dieser in den 5. Jahrgang tretenden Monatsschrifc ent¬ hält außer mehreren die Bienenzucht im allge¬ meinen betreffenden Aussätzen auch andere wert¬ volle Nachrichten und gediegene Abhandlungen sür den Imker, sowie Ratschläge und Anleitungen für den Landwirt uno den Gärtner und wird daher sicherlich von jedermann mir Interesse ge¬ lesen. Bezugspreis ganzjährig 45 Din. — (Spende.) Von John Slonitsch in Fresno, Kalifornien, erhielten wir 1 Dollar als Spende für den Zeitungsfond. Besten Dank. — (DeutscheVölkerbundligafürSüd- slawien.) Am 22. Jänner ist sie in Belgrad gegründet worden. Zum Obmann wurde Abg. Dr. Stefan Kraft gewählt, dem eine Reihe in der Öffentlichkeit bekannter deutscher Männer aus den verschiedenen Siedlungsgebieten des Reiches im Vorstande zur Seite stehen. Die für Slowenien be¬ standene Liga wird als eigene Sektion in der Gesamtliga weiter bestehen. — (Artikel 69 des Finanzgesetzes ge¬ strichen.) Den allgemeinen Protesten gegen die ins neue Finanzgesetz aufgenommene Bestimmung, daß in Gegenden, die nicht über 50 Kilometer von der Reichsgrenze entfernt sind, jeder Grund¬ kauf und Verkauf ministerielle Bewilligung haben muß, hat die Regierung nachgegeben und den übelwollenden Artikel gestrichen. — (Der Mangel an deutschen Lehrern) ist es, welcher auch unseren Volksgenossen in der Wojwodina ernstliche Sorgen bereitet. So befinden sich, wie das „Deutsche Volksblatt" letzthin be¬ richtete, in allen vier Jahrgängen der Werschetzer staatlichen Lehrerbildungsanstalt, zusammen nur etwas über 10 deutsche Zöglinge. In ähnlicher Weise schmilzt auch die deutsche Lehrerschaft in Gottschee immer mehr zusammen und darum ist es höchste Zeit, daß sich von unseren heimischen Studenten bald mehrere zum Eintritte in die Lehrerbildungsanstalt entschließen, um die ent- stehenden Lücken auSzusüllen. Die Heimat wird es ihnen danken. Die Laibacher Lehrerbildungs¬ anstalt pflegt zwar seit dem Umstürze in ganz un¬ genügender Weise das Deutsche, aber immerhin wird einer, der von Haus aus deutsch spricht, davon soviel behalten, daß er nach Vollendung seiner Studien doch noch imstande sein wird, mit den Kindern in einem annehmbaren Deutsch zu verkehren. — (Die 5 Dinarbanknoten bleiben) nach Mitteilung des Finanzministers weiterhin in Geltung und müssen von jedermann ange¬ nommen werden. — (Das Kränzchen) der Gottfcheer frei¬ willigen Feuerwehr am 14. Jänner erfreute sich eines glänzenden Besuches. Schon eine Stunde vor deni angesagten Beginne füllten sich der Saal und die Nebenräumlichkeitess des Hotels Triest mit Gästen aus der Stadt und den umliegenden Ortschaften. Den Tanz eröffneten die uniformierten Vereinsmitglieder, mit ihren Chargen an der Spitze, mit einem Ballreigen, dem unter den be¬ zaubernden Klängen der vorzüglichen Musikkapelle der Draudivision bis in die frühesten Morgen¬ stunden von alt und jung gehuldigt wurde. Gleich zu Beginn nahm die zahllosen Anwesenden eine animierte Trimmung gefangen und hielt ohne jede Störung bis zum Schluffe des Kränzchens ununterbrochen an. War es doch auch nicht an¬ ders zu erwarten. Die Vereinsmitglieder, die Herren Gustav Verderber, Franz Hriber, Franz Händler und Lorenz Sorger hatten den Saal mit Tannengrün und Feuerwehrutensilien geschmackvoll ausgestattet und in ein farbiges Lichtermeer ver¬ wandelt, die Musik spielte mit unermüdlichem Fleiße die verlockendsten Weisen, Küche und Keller des Herrn Hoteliers Klemenčič boten den Gästen nur Vorzügliches und auch die Mehlspeisenab¬ teilung des Vereines bot ihnen ausgesucht süße Leckerbissen. Es fehlte nichts und so konnte kein Mißton aufkommen. Besonders in der „Mehl- speisbude", in der die Frauen Flack, Krisch und Emma Golf und die Fräulein Helene Hutter und Ermelinde Verderber auf das aufopferndste bis zum Schluffe ihre Tätigkeit entfalteten, herrschte ein beinahe unausgesetztes Gedränge. Um den schönen Erfolg haben sich in erster Linie alle Vorgenannten redlich Verdienste erworben. Dank¬ bare Anerkennung verdienen auch alle Spenderinnen und Spender von Mehlspeisen aller Art, Wein, Likör usw., sowie die fleißigen Sammlerinnen, die Fräulein Traube Scheschark, Hedi und Her¬ mine Lackner, Hansi Niese und Emelda Ver¬ derber. — (VonderLandwirtschaftsfiliale.) In unserem Magazin liegt noch Kunstdünger, welcher wohl bestellt, aber noch nicht abgeholt wurde, weshalb die Besteller ersucht, werden, ihn ehestens wegzuführen. — (Todesfall.) Der pensionierte Gerichts¬ offizial Herr Viktor Medved, der schon seit mehr als Jahresfrist kränkelte, ist seinem Leiden am 22. Jänner erlegen. Medved war schon lange vor dem Kriege nach Gottschee gekommen und in der Jahraang X. Stadt wohlgelitten. Einige Zeit war er auch Bürgermeister. — (Erwiderung.) In einer Nummer der Nova Samouprava wurde mir vorgeworfen, ich hätte den Befehl gegeben, daß die slowenischen Sänger bei der Milternachtsmesse zu Weihnachten das Kirchenchor verlassen müssen. Das ist voll¬ kommen erlogen. Zur Steuer der Wahrheit sei folgendes erwähnt: Einige Tage vor dem Weih¬ nachtsfeste ersuchte mich der Gebietsabgeordnete Herr Schulinspektor Alois Peterlin, ob bei der Mitternachtsmesse slowenisch gesungen werden dürfe. Ich gab ihm zur Antwort, daß bei Hochämtern nach den kirchlichen Vorschriften nur lateinisch ge¬ sungen werden darf, ich habe aber nichts dagegen, daß in der Pause von der Mitternachtsmette bis zum Hochamte slowenische Krippenlieder gesungen werden. Da aber auch die deutschen Sänger (eine Deputation) solche Lieder verlangten, er- suchte ich den Herrn Organisten Loboda, ab¬ wechselnd slowenische und deutsche Krippenlieder, die lateinische Messe aber gemeinschaftlich zu singen. Samstag am 24. Dezember nachmittags sagte mir Herr Loboda, daß die Slowenen nicht singen wollen, wenn auch deutsch gesungen wird, darauf erwiderte ich: damit man steht, daß ich unpar¬ teiisch bin und da ich beide Parteien nicht be- friedigen kann, werden weder deutsche noch slo¬ wenische Krippenlieder gesungen werden. Füllen Sie diese Zeit mit Präludien aus. Und so ist cs auch geschehen. Das ist die „Wahrheit", alles andere ist erlogen. Ich habe nie einen Befehl gegeben, daß die slowenischen Sänger das Kir¬ chenchor verlassen müssen. F. Erker, Stadtpfarrer. — (Besuch einerdeutschenJndu st rie- kommission in Südslawien.) Auf Anre¬ gung des südslawischen Konsuls in Düsseldorf, Markovič, hat eine deutsche Jndustriekommisswn beschlossen, im Herbste Südslawien einen Besuch abzustatten. Die Vorbereitungen für den Besuch und den Empfang der deutschen Gäste hat die Belgrader Handelskammer übernommen. (Wir möchten die maßgebenden Stellen auf die guten Vorbedingungen für Industrien im Gottscheer Gebiete aufmerksam machen. Die Schriftleitung.) — (Wintersporti) Dieses Wort läßt Tausende von Herzen höher schlagen. Es gibt auch nichts Schöneres, als sich in der herrlich frischen, reinen und klaren Luft nach Herzenslust herumtummeln zu können — nur muß man sich vor Erkältungen hüten. Dicke Schals und Pelze nützen dagegen nichts oder nur wenig, außerdem sind sie unbequem. Läßt man jedoch einige „Kaiser's Brust-Karamellen" langsam auf der Zunge zergehen, so schützt man sich sicher gegen Erkältungskrankheiten der Atmungsorgane. Des¬ halb sollte jeder Sportler eine Schachtel „Kai¬ ser's Brust-Karamellen mit den 3 Tannen" stets bei sich führen. Erhältlich sind sie in Apotheken und Drogerien. — (Straßenbau.) In seiner letzten Sit- zung hat der Straßenbezirksausschuß beschlossen, die Straßenbauprojekte, von welchen das Alt- bacherer Projekt bereits vor dem Kriege soweit ge¬ diehen war, daß bereits die Arbeiten ausgeschrieben werden sollten, der Verwirklichung entgegenzu- sühren. Der Sitzung wohnte auch unser Gebietsab¬ geordneter geistl. Rat Pfarrer Eppich bei, wobei er die Verhältnisse, insoweit sie die von der Ge- bietsverwaltung zu erwartende Subvention be¬ treffen, erläuterte. Für unseren Bezirk haben wir drei Projekte, und zwar: die Straße nach Allbacher, beginnend mit einer Verbesserung der bereits vorhandenen Straße ab Mitterdorf bis zum Obrerkreuze und von dort weiter als Neubau. Diese Straße be¬ deutet die endliche Herstellung einer Verbindung mit Ortschaften, die schon seit dem Bestände der Gousch-.er Zeitung — Nr. 4. Gottscheer Sprachinsel noch nie die Wohltat einer Straße haben konnten. Von großer Wichtigkeit wird diese Straße auch für den nordwestlichen und westlichen Teil des Hornwaldmassivs, wes¬ halb zu erwarten steht, daß sich auch die Herr¬ schaft Auersperg wesentlich an der Aufbringung der Kosten für diesen Bau mitbeteiligen wird. Der Bau selbst ist auf ungefähr zweieinhalb Millionen Dinar veranschlagt, wovon die Gebietsverwaltung die Hälfte, die beteiligten Gemeinden Malgern und Mitterdorf einen entsprechenden Prozentsatz und einen Teil voraussichtlich auch die Herrschaft aufbringen dürfte. Für die auf den Straßenaus¬ schuß entfallende Belastung wird sich dieser von den auf dieser Strecke beförderten Lasten (Holz) durch eine wesentlich höhere Waggongebühr decken, so daß für die übrigen Steuerzahler eine kaum merkliche Belastung erübrigen wird. Dieses Straßenprojekt, das voraussichtlich schon Heuer nach den bereits vorhandenen Detailplänen vergeben wird, erschließt einen großen Teil von bisher nicht ausbeutbar gewesenen Waldungen. Die hiesigen Sägewerke, die bei dem kolossalen Bedarf für Rundhölzer in absehbarer Zeit in Schwierigkeiten hätten kommen müssen, haben nach Inbetriebsetzung dieser Straße auf lange Jahr,, hinaus Deckung für ihren Holzbedarf. Der Bau dieser Straße bedeutet also Sicherung des jetzigen Verkehres, Hebung des Wertes der halben Mal- gerer Gemeinde, Erschließung von 7 Ortschafts¬ vermögen in bezug auf Holz. Die ganze Straße soll 12 Kilometer Länge bekommen. Das zweite Projekt ist die teilweise Korrektur der Straße Gcaflinden-Unterlag. Auch hier liegen die Werte von mehreren Ortschaften brach und auch hier ist die Herrschaft Auersperg wesentlich daran mitinteressiert, weil ihre Holzbestände bei der gegenwärtigen Straße nicht gut verwertbar sind. Der Bau dieser Straßenumlegung dürfte sich auf ra 800.000 Din belaufen und wird die Deckung ebenfalls in obigem Verhältnisse vor sich gehen. Das dritte, allerdings momentan noch nicht fertige Projekt ist die teilweise Verbesserung und Umlegung der Nesfeltaler Straße, welche in ihrer jetzigen Form eine intensive Ausnützung der eben¬ falls kolossalen Waldungen dieses großen Gebietes ausschließt. Wer jemals mit Fracht den Nesseltaler Gritsch von drüben und den Katzendorfer Berg von hier aus passieren mußte, der wird die Be- rechtigung und Notwendigkeit dieses Projektes ohneweiteresa «erkennen und wenn, wie vorerwähnt, die Beschaffung des größten Teiles der aufzubrin¬ genden Gelder möglich ist, so wird sich wohl nie¬ mand finden können, der für die Erfüllung dieser Wünsche nicht zu haben wäre. Das haben auch die Vertreter der Kulpagemeinden eingesehen und sie stimmten daher ebenfalls einstimmig mit. Dafür aber wurde ihnen versprochen, daß sich auch die Gottscheer Vertreter mit derselben Einmütigkeit für ihre Interessen einsetzen werden, sobald dies möglich sein wird. — (Italienische Gewalttätigkeit.) Der slowenische, ausgezeichnet wirkende Genossen¬ schaftsverband in Görz, dem gegen 170 land- wirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisenkassen angegliedert sind, wurde von den Italienern den Slowenen entrissen und diesen letzteren jede Mög¬ lichkeit genommen, ihre völkischen Interessen in gewünschter Weise zu fördern. — (Bemerkungen zu den Gemeinde¬ wahlen.) Der größere Teil der Gottscheer Ge¬ meinden hat nun die Wahl hinter sich. Das Er¬ gebnis ist im allgemeinen zufriedenstellend, insoweit wenigstens, daß jene übelwollende Stelle aus der Stadt, die bei den Wahlen die deutschen Gottscheer durcheinander zu bringen und für sich im Trüben fischen zu können gedachte, die verdiente Abfuhr erhalten und den Lohn für die von ihr ausge- Sene 3. gangene Beleidigung unseres Volkes deutlich genug zu spüren bekommen hat. In nationaler Bezie- hung haben die Wahlen den Erwartungen ent¬ sprochen. Weniger guten Eindruck aber hat die da und dort zutage getretene Zersplitterung der Kräfte gemacht. Man hätte sich doch wohl überall aus eine einzige Liste einigen und damit jedem Zerwürfnisse vorbeugen können. Wie die Gott¬ scheer Bauernpartei alle Schichten des Volkes be¬ rücksichtigt, so hätte man und zwar nur zum Nutzen sich mit einer Bauernparteiliste zufrieden geben sollen. Denn wenn in allen an¬ deren Dingen die Arbeit nur der Partei zuge¬ schoben wird, sollte ihre Meinung auch bei den Gemeindewahlen richtung gebend sein. Es scheint, daß man der Stadt, welche zuerst mit einer „Wirtschaftsliste" aufgetreten ist und damit, wenn auch ungewollt, den Einfluß der Bauernpartei geschmälert hat, Nachfolgen zu müssen glaubte. Wenn einige vielleicht am Namen Bauern- Partei auszustellen haben, kann zu deren Ver¬ söhnung auch eine andere Benennung, etwa Volkspartei, gebraucht werden. Wer irgend einen Wunsch hat, soll ihn offen aussprechen. Unsere Gemeindewahlen sind, wie gesagt, im großen und ganzen gut ausgefallen. Was daran aber mangelhaft war, wollen wir in Zukunft ausbessern. . — (Praktische Neuheit in Schuh¬ creme.) Um das vorzeitige Eintrocknen der Schuhcreme zu verhindern, werden die Blechdosen derart streng verschlossen, daß ein Offnen der Dose meist nur mit Hilfe eines Messers oder eines anderen Behelfes möglich ist. Dabei hat sich schon so mancher die'Hände verwundet oder mit der Schuhcreme beschmutzt. Die weltberühmte Marke „Schmoll-Pasta" bringt in der neuesten Zeit ihre Schuhcreme in Blechdosen mit einem patentierten, sehr praktischen Offner. Eine Dre- hung — und die Dose ist offen I Diese Neuheit hat überall allgemeinen Beifall gefunden. Ver¬ langen Sie daher bei Ihrem Kaufmann „Schmoll- Pasta" mit Offner. — (Gebet acht auf Altertümer I) In letzterer Zeit treiben sich in Slowenien wieder Leute herum, die von Privaten und auch bei Kirchen verschiedene Gegenstände, seien es Geräte, Bilder, Statuen, Spitzen, Meßkleider u. dgl. an sich zu bringen trachten, indem sie vorgeben, daß sie solche für eine arme Kirche in Bosnien sam¬ meln. Tatsächlich handelt es sich um private Per¬ sonen, welche auf billige Weise in den Besitz sol¬ cher Gegenstände kommen und sie mit Nutzen wieder weiter verschachern. Die Pröpste bei den einzelnen Kirchen seien besonders darauf aufmerk¬ sam gemacht, daß jede derartige Veräußerung von kirchlichen Gegenständen gesetzlich strafbar ist. — (Deutschland soll französische Seehäfen aus bessern.) Aus Paris wird gemeldet: Die Reparationskommission erwägt der¬ zeit den Plan, die Seehäfen Frankreichs durch deutsche Firmen auf Grund der Reparationsliefe¬ rungen ausbesfern zu lasfen. Der Hafen von Bordeaux muß gebaggert werden, außerdem sind neue gewaltige moderne Bauten im Hafen geplant. Auch alle anderen französischen Seehäfen sollen darankommen. Im Jahre 1928 werden für diese Arbeiten 250 Millionen Franken bestimmt. Die Gesamtsumme aller sich auf mehrere Jahre er¬ streckenden Arbeiten wird über eine Milliarde Fran¬ ken belaufen, die Deutschland auf Grund der Reparationen zu zahlen hat. — (Italienische Waffentransporte durch Österreich.) Aus Genf wird berichtet: Die Tatsache, daß Italien durch österreichisches Bundesgebiet Maschinengewehre nach Ungarn transportiert, hat in hiesigen politischen Kreisen lebhafte Beunruhigung hervorgerufen. Nur durch einen Zufall ist dieser Waffentransport aufgedeckt worden, es fragt sich nur, wie viele solcher Was- Seiten. Gotlscheec Zeitung — Nr. 4. Jahrgang X. fentransporte bereits zwischen Italien und Ungarn durchgeführt worden sind. Es ist heute längst klar, daß Italien gegen Jugoslawien mit allen Mitteln zum Kriege rüstet. War einstens das alte Österreich. Ungarn der Todfeind Italiens, so ist es heute das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das Italiens Expansionspolitik genau so im Wege steht wie seinerzeit Österreich. Hinter dem faschisti¬ schen Italien und hinter Ungarn aber steht Eng¬ land, denn dieses will freie Hand am Balkan und in Albanien haben. Wenn es aber tatsächlich zum Kriege zwischen Italien und Jugoslawien kommen sollte, da droht Österreich die ärgste Gefahr, denn Österreich wird bei diesem Kriege dieselbe traurige Rolle spielen, die einstens im Weltkriege Belgien gespielt hat. Österreichisches Gebiet würde zum Aufmarschgebiet der italieni¬ schen Armee werden, es ist aber auch sehr wahr¬ scheinlich, daß auf österreichischem Boden die ita- lienisch-jugoslawischen Kämpfe sich abspielen wer¬ den und daß dies für einen kaum sanierten Staat wie Österreich wohl die ärgste Katastrophe bedeuten würde, liegt wohl klar auf der Hand. Die Staats, männer des Völkerbundes mögen dies wohl be¬ denken. — (Die Zitrone) zählt zu den heilsamsten und vielseitigst gebrauchten Flüchten. Sie ist fast eine Hausapotheke für sich. Vor allem ist Limo¬ nade eines der erfrischendsten und gesündesten Sommergetränke. Ferner kühlt und reinigt der Zitronensaft das Blut und neutralisiert schädliche, giftige Stoffe im Körper, ist auch ein Verhütungs¬ mittel gegen Fieber und ein vorzüglicher Trank für Fieberkranke. Mit Leinsamen gekocht, stillt er Husten und Halsentzündungen. Der Saft von zwei Zitronen in einem halben Glase Wasser wird als ein kräftiges Mittel gegen Wechselfieber und Rheumatismus angepriesen. Außerdem wird der Saft einer Zitrone, dreimal täglich in einer Tasse starken, klaren Kaffees getrunken, als ein Mittel gerühmt, um Fieber und Frösteln zu ver¬ treiben. Doch sollte der Zitronensaft stets nn- versüßt benützt werden, um heilkräftiger zu wir¬ ken, und etwas verdünnt, damit er nicht den Magen und die Zähne angreift. Die heiße Li¬ monade, die abends vor dem Schlafengehen, um Erkältung zu beseitigen, genommen wird, darf man sich versüßen. Wer dagegen durch Heiserkeit und Brustbeschwerden geplagt wird, soll durch das Weiß eines Eies, - ziemlich zu Schaum ge¬ schlagen, und dann mit dem Saft einer Zitrone vermischt, Besserung finden, wenn er jede halbe Stunde einen Teelöffel voll davon verschluckt. Selbst die ausgequetschte Hülle der Zitrone kann zur Entfernung von Schmutzflecken auf Händen verwendet werden. Mitterdorf. (Wahl des Gemeindera¬ tes.) Am 21. Jänner ist der Besitzer und Gast- wirt Friedrich Povse in Mitterdorf zum Gemeinde- Vorsteher gewählt worden. Als Gemeinderäte gingen aus der Wahl die Besitzer: Richard König aus Kerndorf, Johann Högler von Unterloschin, Erker Josef von Mitterdorf, Alois Jaklitsch aus Windischdorf und Kren Franz ans Koflern hervor. Wir wünschen allen Gewählten ein gedeihliches Wirken. — (Feuerwehrball) war hier am letzten Sonntag und der Besuch ein außerordentlich guter. Dementsprechend war auch das Reinergebnis. — (Todesfall.) Am 28. Jänner wurde unter allgemeiner Beteiligung seitens der Nach¬ barschaft die verwitwete Besitzerin Margareta Kromar aus Mitterdorf 39, eine brave und echt christliche Familienmutter, zu Grabe getragen. Sie mar 71 Jahre alt. — (Hauptversammlung) hat am Don¬ nerstag den 9. Februar um 2 Uhr nachmittags im Gasthause des Obmannes Georg Petsche die Mitterdorfer Raiffeisenkasse. Dabei wird über das 19. und 20. Geschäftsjahr Rechnung gelegt, der Bericht des Vorstandes und Aufstchts- rates erstattet und die Neuwahl beider vorgenom¬ men werden. Sollte zur angesagten Zeit die zur Beschlu߬ fähigkeit nötige Zahl von Mitgliedern nicht da sein, sinder eine halbe Stunde später eine zweite Versammlung mit gleichet Tagesordnung statt, wobei bei jeder Anzahl anwesender Mitglieder rechtsgültige Beschlüsse gefaßt werden. Der Vorstand. Gottscheer, euer heimisches nutz¬ bringendes Geldinstitut im Ländchen ist die neue Spar- und Darlehenskasse in Gottschee. Kölschen. (Versteigerung.) Am 14. Ja- nuar fand bei der Bezirkshanptmannschast die öffentliche Versteigerung der Gemeindejagd statt. Da kein besonders großes Interesse herrschte, konnte kein großer Preis erzielt werden. Gegenüber dem Betrage vor fünf Jahren von 16 500 Din wurden jetzt bloß 1100 Din erzielt. Für den hohen Betrag wären die Gemeindeinsasfen nicht so sehr eingenommen, aber es würde ihnen viel lieber sein, wenn sich die neuen Pächter bloß für die Vertilgung der schädlichen Wildschweine be¬ mühen würden, damit nicht so viele Wildschäden vorkommen würden. — (Von der Feuerwehr.) Bei der am 22. Jänner im Gasthause Zdravic stattgefundenen außerordentlichen Versammlung wurden für den abgängigen Ausschuß Ergänzungswahlen vorge¬ nommen. Als Kommandant wurde Joh. Schaffer, Stellvertreter Widmer, beide aus Moos gewählt. Weiters wurde beschlossen, von der Agramer Firma Javor Arbeitsmonturen und Helme für ca 9000 Din zu bestellen. Auch wird am 5, Februar im Gasthause der Frau Mikiitsch in Moos ein Kränzchen zugunsten der freiw. Feuerwehr veran¬ staltet, zu dem alle Freunde und Gönner freund¬ lichst eingeladen werden.. Es spendeten die neuen Jagdpächter Herr Bezirksrichter A. Zavelj und Gemeindesekretär D. Bizal, beide aus Gottschee, für die Feuerwehr 100 Din, besten Dank. Weffeltak. (Gemeindevorstandswahl.) Am 22. Jänner fand in der hiesigen Gemeinde¬ kanzlei die Wahl des Gemeindevorstehers und von fünf Gemeinderäten statt. Als Regierungsver¬ treter war Herr Landesregierungsrat Loger er¬ schienen. Herr Josef Meditz von Büchel 19 er¬ öffnete als ältestes Gemeindeausschußmitglied die Sitzung und stellte fest, daß von 17 Ausschuß. Mitgliedern 16 zur Gemeindevorstandswahl er¬ schienen sind. Dann wurde zur Wahl des Ge¬ meindevorstehers geschritten. Es wurde Kaufmann und Gastwirt Herr Josef Roschitsch von Nesseltal mit 16 Stimmen zum neuen Gemeindevorsteher gewählt. In den neuen Gemeinderat wurden nachstehende Herren entsendet: Eduard Meditz, Nesseltal 4, Matthias Gramer jun., Reichenau 14, Josef Meditz, Büchel 19, Matthias Marinzel, Lichtenbach 12, Josef Rankel jun., Neufriesach 5. Nachdem der Gemeindevorsteher und die Ge- meinderäte die Angelobung in die Hände des Herrn Regierungsvertreters geleistet hatten, wurde der offizielle Teil geschlossen. Wir begrüßen den neuen Gemeindevorstand, von dem wir eine ziel¬ bewußte und nutzbringende Leitung aller Ge¬ meindeangelegenheiten erwarten. — (Altgemeindevorsteher) Herr Hans Wüchse, der über 30 Jahre dem hiesigen Ge- meindeausschusse angehörte und fast 22 Jahre Gemeindevorsteher war, scheidet nunmehr aus seiner bisherigen Amtstätigkeit, nachdem er auf eine Wiederwahl in den Ausschuß freiwillig ver¬ zichtet hatte. Wir alle wissen ohne Ausnahme, daß die Stellung eines Gemeindevorstehers keines¬ wegs zu den rosigsten gehört. Das Gesetz ver¬ langt von ihm Strenge, die Bevölkerung Milde und Nachsicht, und oft wird man als ein un¬ nachsichtiger und hartherziger Mensch gescholten, wohingegen man eigentlich doch nur seine Pflicht erfüllt hat. Wir glauben, nicht zuviel zu sagen, wenn wir behaupten, daß Herr Altgemeindevor¬ steher Wüchse es verstanden hat, Gerechtigkeit und Milde — wo letztere eben am Platze war — zu vereinigen. Seine Persönlichkeit, durchdrungen von einem ehrenhaften Charakter, verbunden mit einem energischen Willen, reicher Erfahrung und gesundem Sparsinn, hat allen, ob Freund oder Feind, Anerkennung abgenötigt. Arrterdeutschau. (Wahl.) Weil nur eine Kandidatenliste aufgestellt wurde, ist die Gemeinde¬ ausschußwahl unterblieben. Gemeindevorsteher ist wieder Andreas Loske. Lichtenöach. (Feuerwehrball.) Die hie¬ sige Feuerwehr veranstaltet Sonntag den 5. Fe¬ bruar im Gasthause des Herrn Marinzel einen Ball. Beginn um 2 Uhr nachmittags. Eintritt 2 Din für die Person, Uniformierte frei. Für gute Speisen und vorzügliche Maierler Weine sorgt der Verein. Lienfekd. (Bei 'ver G e m e i n d e w a h l) am 8. Jänner sind sechs Deutsche und drei Slowenen gewählt worden. Bei der Gemeindevorstands¬ wahl wurde der bisherige Gemeindevorsteher Herr Franz Zdravic wieder gewählt. Gemeinderäte sind die Herren Rudolf Tanke, Franz Klun der Jüngere und Adolf Poje. Ilrlterwetzenöach. (Kirch en spende.) Für das im Bau begriffene St. Anna-Kirchlein haben wir durch Herrn Josef Pierstitz in Brooklyn eine Spende von 110 Dollar als Sammelergebnis erhalten. Ihm und der Frau Lena Schmied, die sich gütigst der Mühe unterzogen, die Sammlung Vie neue Heldverkehr im Zähre 1927 38,306.423-34 Jin kulante kontslrorrentbeclingungen für Kaufleute. kostenlose »urcststtftrung Ser Intabulation urick Stempel - freiste» für Sie Scstulüscsteine. » « kassattuntlen von stalv ? bis ir Ustr an allen Werktagen. ZM unä varlestenskaM, Kinlagenkand am 31. IczemSer 1927 9,335.015-62 Din übernimmt Einlagen auf Süestel unü in laufenüer keestnung ru besten veüingungen. gewästrt Varlesten gegen Siestersteliung äurcst Aecstsel oüer Morstest billig unä rcstnell. vauerlicste kreüite r°/°, Mestsellrreaite io°/°, kontokorren ,o°/°. 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Mehreren Abnehmer« in Amerika, die das Blatt ein bis zwei Jahre bezogen, aber nicht bezahlt haben, zur Kenntnisnahme, daß ihnen die nächste Nummer nicht mehr zukommen wird. Wach Höttenitz. Um Zwistigkeiten persönlicher Na¬ tur vorzubeugen, werden wir uns in der nächsten Folge unseres Blattes näher über den Charukter der Gemeiade- wahlen einlaffen. Die Schriftltg. Kingesendet. Endesgefertigter bedauert, daß er vor der Mitter¬ nachtsmesse 1927 auf dem Kirchenplatze in Gottschee den hochw. Herrn Dechant Ferdinand Erker insultiert Hal, und bittet ihn um Verzeihung. Anion Wiljavec Amtsdiener bei der Bezirkshauptmann¬ schaft m Goitschee. Küus an der Straße, nahe der projektierten Eisenbahnverbin¬ dung Kocevje-Susak gelegen, mit 35 Joch Grund, da¬ runter 6 Joch Buchenwald, ist zu verkaufen. Im Hause befindet sich eine gutemgeführte, schon jahrzehntelang bestehende Gemischtwarenhandlung. Verkaussbedmaungen günstige. Anzufragen bei der Verwaltung. 3—i Gin Lehrzunge wird sofort ausgenommen bei der Firma A. Lorber, Ge-, mischtwarenh.mdlung in Kočevje. Gin Schmiedetehrting wird sofort ausgenommen. Kost und Wobnung beim Lehrmeister. Anfragen sind zu richten an Herrn Karl Klun, Schmicdmeister in Gorenja vas 34 bei Ribnica. Dank. Der Wehrausschuß der Grafenfelder Feuerwehr fühlt sich angenehm verpflichtet, allen Besuchern des am 15. Jänner veranstalteten Feuerwehrballes, die zum sehr zufriedenstellenden Reinertrag das Ihrige beigetragen haben, den verbindlichsten Dank auszusprechen. 80KSZ in Aexennder äer Lirobs, Haus ketsr kotsobo iükrt alte in ciss rsbnteckniscbs back einsLbläpiZen Arbeiten soliä uncl sor^- kältiZ sus. — Ooökknet jsäen V/ertctsA von 8 bis 12 Ubr uncl von 2 bis 5 Otir, sn Lonntsgon von 8 dis 12 Otir 6olä-, Silber-, korrollsn nnä üementplonr- bsn, üolclbrnosten nnä -Lronsn, stünstliebe ükblsso, 2slinroiniAnn§ nnä -LekestlANNA. 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