^3> Montag, 10. October 1898. Jahrgang 117. ! Wacher M Mung. ""t I«,."' l>°lb!«k>^^,, ^° st Versendung: ganzjlhlig fl. 15, halbjährig fl. 7'50. Im CoINvtolr : ^. Die «Laib. Ztg., erscheint täglich, mit «lu«nahme der E°nn- und Feiertage, Die »lbmlnlftratlon befindet sich ^^ ^«te bi« ..."^ l>. ü-üu. Filr die Zustellung in« Hau« ganzjährig fl. 1. — InsertlonsgtbUr: Für X Tongressplah Nr, 2, die «edaction «armherzigcrgasse Nr, 15. Tprechstunden der Redaction von « bis 11 Uhr vor. öeuen 25 fr., größere per Zelle « lr.; bel olleren Wiebnholungen per Zeile 3 lr. V mittag«. Unfrantierte Briefe werden nicht angenommen, Manuscilpte nicht zurückgestellt. ! ^ ^""lcher Theil. ^ !^'Att2^ Apostolische Majestät haben nach-" ^t!^^t)ochste Handschreiben allergnädigst zu ^"r^Ä ^hun! In Genehmigung Ihres .al Ü.^i P7' Ich den Gutsbesitzer Joseph Frei-^ ^lninist^u^ von Treuheim zu Meinem ) ^ «. October 1898. Hranz Joseph ,«. p. ^, Thunm. p. '^ iu ^ei^m^" von Di Vauli! Ich ernenne Ren o^Hundelsminister. ' ^ October 1898. ^anz Joseph m. p. > ^. ——______ Thun m. p. l! Apostolische Majestät haben mit ^ M?" des N^"""" Diplome dem Linienschiffs- / t!?"d «.it u^°ndes Emanuel Karber den ^' ze^te 'Sp? Ehrenworte «Edler» und dem ^ ^, "Nreu. allergnädigst zu verleihen 5' ^ ^ _____ ^ ^^"ern"'?"pläsident als Leiter des Ministeriums > ^^zum^b", Rechnungsrevidenten Joseph l EtattV"""^rath im Rechnllngs-Departe-'Mterel in Graz ernannt. c ^? '"lt de?!3'"!" des Innern hat im Einver-^t!! Justiz da,/^^rien des Handels, der Finanzen Artelli, Leopold ftei?ng z," .H""rich Salem in Trieft die ^o." Firm. "chwng einer Actien - Gesellschaft ^^«/^'. «pilatur» äi li«o äei ^ls. 'Kiis.°'?.^ por a^ioni) ^"lri68to., 'lt'l. .^esel V5"dische Reisschälfabrik ''ti''i, '^schaft in Trieft-, französisch: ^ '' "6 8t, <>. mit dem Sitze in Trieft i ^—n^^ Der Finanzminister hat im Status der Beamten für die Evidenzhaltung des Grundsteuer-Catasters die Evidcnzhaltungs - Obergeometer zweiter Classe Ludwig Rzegocinski, Victor Urban, Anton Graf, Friedrich Kubin, Wenzel Ullrich, Caspar von Pregl, Julius von Alexandrini, Anton Dosel, Ferdinand Hinke, Anton Lugnani, Franz Ritter von Oominski, Theodor Berger, Anton Figar, Heinrich Saf ranek, Joseph Base, Karl Zeman, Joseph Ielinel und Heinrich Suchy zu Evioenzhaltuugs - Obergeometern erster Classe in der achten Rangsclasse ernannt. Den 7. October 1898 wurde in der l. l. Hof» und Staats' druclerei das l^IV. Stück der ruthenischen und rumänischen, das I^V. Stück der ruthenischeu und rumänischen und das I^VI. Stück der polnischen und ruthenischen Ausgabe des Neichsgesetzblattes ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. Die Wiener Presse befasst sich vielfach mit der inneren Lage. Das «Extrablatt» glaubt eine entschiedene Besserung der Situation feststellen zu können, zumal, da in beiden Reichshälften offensichtlich starke Strömungen zu Gunsten der Vollendung des Ausgleiches herrschen. Bezeichnend sei es ja, dass, so viel auch der vorliegende Ausgleich geschmäht wurde, dennoch niemand sich darüber geäußert habe, was geschehen sollte, wenn das Band zwischen Oesterreich und Ungarn gelöst würde. Die «Wiener Allgemeine Zeitung» sagt, jetzt erst, wo die Fluten der Obstruction sich zu verlaufen beginnen, könne man den fchweren Schaden ermessen, den sie angerichtet. Die Obstruction hade das geistige Niveau des Parlamentarismus tief herabgedrückt, was , in den oppositionellen Reden bei der ersten Lesuug des Ausgleiches crass hervorgetreten sei. Mit wie wenig »Ernst beispielsweise die «Ausgleichs-Primadonna» Herr Dr. Lecher seine Aufgabe auffasste, beweise der Um-> stand, dass ihm im «Pester Lloyd» schlagend nachgewiesen wurde, er habe den Motivenbericht zu den Ausgleichsvorlagen, dle er so heftig bekämpft — gar nicht gelesen. Und das sei die Opposition, welche nach dem Ausspruche des Abg. Daszynski den Ausgleich und den Grafen Thun «an den Pranger stellen» soll! Das «Wiener Tagblatt» meint, an der Wendung der Dinge sei nur die schlechte Politik der Deutschen schuld, deren Grundfehler in ihrer halb feindseligen, halb apathischen Haltung gegenüber dem Ausgleiche liege. Für den österreichischen Staat sei es aber vor allem ein Gewinn, dass nun die Erkenntnis der Ausgleichsnothwendigkcit auf einer festen Grundlage ruht. Ueber den Personen und Parteien steht die Sache. «Oesterreich wird bleiben — schreibt das Blatt — und seine Lebensbedingungen werden vor den Uebergriffen slavischer und clericaler Parteipolitik ebenso gehütet werden wie vor dem Ueberschäumen des deutschen Radicalismus.» Das «Fremdenblatt» beobachtet gegenüber der Berufung des Freiherrn von Dipanli eine reservierte Haltung. Einerseits hebt das Blatt nicht ohne Be-friedigung hervor, dass der neue Handelsminister dem parlamentarischen Boden entsprossen sei und hoffentlich auch der Rechte des Parlaments stets eingedenk bleiben werde; auch sei der Name Dipauli aufs engste mit jenen Bestrebungen verknüpft, die auf eine gesetzliche Lösung der Sprachenfrage abzielen, und niemals habe er jene Straße verlassen, welche durch die feindlichen Lager hindurch zum Frieden führen konnte. Als Ausgleichsminister jedoch, so meint das «Fremdenblatt», sehe sich Freiherr von Dipauli selbst gewiss nicht an, und auch seine letzte im Abgeordnetenhause gehaltene Rede «lässt nicht vermuthen, dass diese Eventualität ihm vorgeschwebt hat. Vielleicht ist es übrigens für Freiherr von Dipauli weit besser, vorderhand in eine Regierung zu treten, die, mit der großen Ausgleichssorge beschwert, das Hauptziel ihres Strebens nicht auf politischem Gebiete suchen kann. Freiherr von Dipauli wird dadurch Gelegenheit finden, jenen Process durchzuführen, der bei ihm, wie bei vielen anderen Parlamentariern, und vielleicht bei ihm in noch höherem Maße, unabweislich ist — aus dem Parteimanne ganz in die Aufgabe des Staatsmannes hinein« zuwachfen, der manches Stück aus der politischen Garderobe mit der Heit ablegen muss». Die «Neue Freie Presse» äußert ihre Entrüstung darüber, dass der parlamentarische I^uo^o äi tralüoo wieder eröffnet sei. Insbesondere zeige die Haltung des jungczechischen Organes, dass die Majorität von dem arbeitsfähigen Parlament und dem reconstruierten Ministerium mchts anderes erwarte und vorlange als die Beute. «Will man — ruft die «Neue Freie ' Feuilleton. <' GrsH^, . "-------' !> Von »,.""es Cognacpfropsens. ^ ^'"d v. Hedenstjerna. ^ ^'l^^^der^f.^" ist nur ein unbedeutender ?!^ l ist i "es'gen Maschine der Civilisations-'' 3^?ells "''' wie ich. Kork in einer Flasche > Mt l wniisF^jen. d,e siebenunddreißigmal geleert 5 ^ llö"e, d?,53""ps sechsnnddreißigmal wieder / kl ^ü' '""" ^ sw'Mch Einblick, in ^ es'H hier im Krähwinkel Markttag war, ^ ^ ^Mrr !w"2- An diesem Abende wurden elf ll ? '"»st" d'e ein""! getrunken, und ich war die '< ""ch im V^lasche. denn die anderen drei. ! ^lz^Echn^c""che waren, hatte man aus ^'l. b>^ aKMabrit mitgefchickt ^! l)i>pelt7' n Gäste um elf Uhr sich entfernt ^ ^^^illa°5-/wfbelnlge Bankbuchhalter aus ^ lM"N, wo er sich versteckt «>! ^ Horte V 'Z l°g"l - soviel schöne Küsse k^ttn« ^ Huss.s> ?'e dle Lotte da bekam, werden , und Bouteillenspülerinnen i^ He ^ ""er ganzen Woche nicht aus- ' ^^ fiir sich sparen, dann sich lö e>>> ^lle ?"" und sich heiraten. Bis dahin ^l t> 7'uf'^ren Harren kurz halten und sich ^M . ^scl klopfen lassen. Und dann l "He. dass er nie in seinem ganzen Leben sich aus einem anderen Mädchen etwas gemacht hätte, als aus Lotte, und dann schwor Lotte bei ihrer Seele Seligkeit, dass sie niemals einen anderen Mann geküsst hätte, als den Vantbuchhalter, und dann schimpften sie auf den Wirt in den erbaulichsten Ausdrücken. Und dann wollte der Buchhalter, ehe er gieng, mich herunternehmen und sich ein Glas einschenken, aber da sagte sie: ,Ach lass, das ist ja nur Auffüllung! Sieh, da hast du einen echten Tropfen Martell!' Als der Buchhalter gegangen war, kam der Wirt auf Filzpantoffeln wie ein Dieb dahergeschlichen, schlang die Arme um Lottes Hals und nannte sie ,Engel/ und ,Schnutchenl und ,Herzallerliebste' eine ganze Stunde lang, und sie küsste» sich, dass ich glaubte, es nähme gar kein Ende. Als er gegangen war, nahm Lotte ihren Mantel um und gieng in die Stadt. Wohin sie gieng, weiß ich nicht, denn ich blieb ja in meinem Flaschenhals sitzen; aber um die Frühstückszeit kam immer ein Doctor, und am nächsten Morgen kam er zum Schenktisch und lachte und dankte ihr für den gestrigen schönen Abend und sah auch wirklich dankbar aus. Als eiu geborener Martcll kann ich ja keine hohe Meinung von dem heimischen Cognac haben, der sechs-unddrcihigmal unter meinem schützenden Verschluss serviert wurde. Aber so schlecht, w,e immer behauptet wird, kann er doch nicht sein. ^ „, ^ Einmal kamen zwei Herren und wollten Cognac und Wasser haben, aber ,echten Martell'. Lotte füllte schleunigst meine Flasche, gieug mit den Erfrischungen ins ClauierHimlM'l. wo sie sahen, hmein. zog mich vor ihren Augen auf und wischte den Flaschenhals zart und behutsam ab, wie mau es mit echtem Martell zu thun pflegt. Der eine Herr füllte das Glas und sagte: »Prosit!' und legte ein längliches, schmales Papier auf den Tisch sprach ganz beweglich und bat, der andere möchte seinen Namen quer auf das Papier schreiben. Der andere schwor bei Himmel und Erdc, dass er das nicht thue. ^ ^ Da füllte der erste wieder das Glas und begann dann abermals zu bitten und zu betteln Der andere erklärte, er thue es doch mcht, aber dann goß der erste noch zwei Gläser ein und sagte, es wäre ein Freundesdienst ohne jedes Rlstco. Der andere versicherte, er habe seiner Frau gelobt, niemals quer auf ein Papier zu schreiben. Der erste goß wieder ein und sagte, er wäre ihm auch schon dankbar, wenn er auf das Papier nur der Länge nach seinen Namen setzte. Sie brummten und knurrten noch eine Weile. Als aber die Flasche leer war, war auch der Name der Länge nach auf ein Papier und quer auf eiu anderes geschrieben, so dass dcr heimische Cognac doch wohl nicht so elend sein kann, wie man immer sagt, mindestens dann nicht, wenn die Trinlenden glauben, dass es echter Martell sei. Aber warum er so kläglich um den Namen bat, das zu begreifen, bin ich nicht Pfropfen genug, denn einmal war ich mit meiner Flasche oben in einem Fremdenzimmer der ,Traube< und da wohnte ein junger Herr, dcr mit solch einem länglichen Papier vor sich dasah und seufzte und schwitzte. M'r als ev die Laibacher Zeitung Nr. 230. _____________________ 1856 _____________ 10^OcM>>^ Presse» klagend aus — will man solchen Thatsachen gegenüber noch immer die Deutschen, ihren Kampf ums Recht, die Obstruction für den Niedergang des österreichischen Parlamentarismus verantwortlich maAjen? Oder musste nicht vielmehr aus solchen Verhältnissen nothwendig jene absolute Gleichgültigkeit der Bevölkerung gegen Parlament nnd Parlamentarismus erwachsen, ohne welche die Obstruction keinen Tag lang hätte bestehen können?> Das Blatt war nicht immer so durchdruugeu von der politischen Indifferenz der Bevölkerung. Es scheint fast, als ob die «Neue Freie Presse» der wiedergewonnenen Functionsfä'higkeit des Parlaments, die sie doch monatelang herbeigesehnt, bereits überdrüssig wäre und sich ein Hinterthürchen offenhalten wollte, durch welches die Obstruction ihre ^o^ou8o entree halten könnte. Auch das «Deutsche Volksblatt» kann sich kaum fassen darüber, dass ein Partei-Organ — die «Narodni Listy» sind gemeint — an die Habsucht, den gemeinsten der menschlichen Triebe, appelliert. Das Blatt nieint, tiefer sei noch keine Partei herabgewürdigt worden als die jungczechische durch das eigene Partei-Organ. Die «Deutsche Zeitung» spricht gleichfalls von der «parlamentarischen Börse» und kündet an, dass von christlichsocialer Seite eine Agitation gegen den Ausgleich in den Alpenländern vorbereitet werde. Diese Meldnng wird von der «Reichspost» bestätigt, welche übrigens empfiehlt, eine solche Agitation in den Schoß der katholischen Volkspartei selbst zu tragen und den Abgeordneten dieser Partei in Wählerversammlungen Gelegenheit zu geben, ihre Stellung zum Ausgleich klarzulegen und eventuell, gestützt auf das Votum der Wähler, gegen den Ausgleich in die Schranken zn treten. Die «Triester Zeituug» verurtheilt die leichtfertige Art, wie die Ausgleichsfrage vielfach behandelt wird. Es sei traurig, dass das demagogische Schlagwort sich auf Dinge werfe, die zwar nebensächlich, aber dem gemeinen Verständnisse zugänglicher sind, und solcherart das Essentielle der Ausgleichsfrage gewaltsam verdunkle. Die Quote, bei der es sich um wenige Millionen handelt, trete in den vordersten Vordergrund, aber darüber spreche man nicht, dass von der Fortdauer des gemeinsamen Zollgebietes die Existenz unserer Industrie zum großen Theile abhängt. Der «Przeglad» bemerkt zur Ausgleichsfrage, auch bei den Polen habe man, freilich vergebens, eine Idiosynkrasie des Hasses gegen Ungarn zu wcckm gesucht, doch konnten diese den nationalen Interessen und Ueberlieferungen der Polen widerstreitenden Umtriebe im Lande keinen festen Fuß fafsen. Der Polenclub konnte sich deshalb mit größter Entschiedenheit für die Erneuerung des Ausgleiches einsetzen, und er habe nicht wenig dazu beigetragen, die ganze Rechte für dieses Vorgehen zu gcwiuuen. Die «Gazeta Narodowa» constatiert, dass die Anlehnung der Regierung an die Rechte im ganzen Lande überaus herzliche Aufnahme gefunden und dem Grafen Thun die Sympathien auch derjenigen zugeführt habe, die bisher der Regierung minder gewogen waren. Auch die liberale «Nowa Reforma» nimmt zur Berufung des Freiherrn von Dipauli eine freundliche Haltung ein. In derselben erblickt der Prager «Hlas Naroda» einen Erfolg der Regierung, welche dadurch neuerlich bewiesen habe, dass sie für alle Fälle gerüstet sei. Man sehe nunmehr, dass die Einstellung der Obstruction keinerlei Verlegenheit für den Grafen Thun bedeute, dass es ihm vielmehr gelnngen sei, das Parlament wieder arbeitsfähig zu macheu. Allerdings müsse nunmehr die Rechte beim Ausgleich ihre Pflicht thun sowie sich auch die katholische Vollspartei habe von der Ueberzeugung leiten lassen, dass es sich jetzt in erster Linie um die Existenz und die Großmachtstellung des Reiches handle. «Narodni Politika» und «Hlas» (Brunn) bezeichnen ebenfalls die Berufung des Freiherru von Dipauli als einen glücklichen Erfolg des Ministerpräsidenten und erhoffen von derselben eine dauernde Festigung der Beziehungen zwischen Ministerium uud Majorität. Politische Uebersicht. Laibach, 8. October. Die Mitglieder der ö st e r r e i ch i s ch e u O u o ten -Deputation werden sich übermorgen nach Budapest begeben. In den Ausgleichs-Ausschuss wurden gewählt: David Ritter v. Abrahamowicz, Dr. Ritter v. Vilinski, Graf Dzieouszycki, Wladimir Ritter von Gniewosz, Dr. Kolischer, Dr. Ritter v. Kozlowski, Dr. Ritter v. Milewski, Dr. Rutowski, Freiherr von Schwegel, Freiherr v. Svens, Graf Stürgkh, Doctor Tollinger, Dr. Kern, Keil, Hagenhofer, Graf Falten-hayn, Dr. Menger, Mauthner, Auspitz, Dr. Groß, Dr. Lecher, Peschka, Dr. Popovici, Dr. Verkauf, Dr. v. Mettal, Graf Karl Max Zcowitz, Ritter von Berks, Dr. Laginja, Suklje, Wachnianyn, Iax, Schlesinger, Axmann, Kaiser, Dr. Chiari, Dr. Steinwender, Lorber, Heeger, Freiherr v. Malfatti, Vasevi, Dr. Dvorak, Dr. Fort, Kaftan, Karlik, König, Kulp, Schwarz, Dr. Strcmsky. Im deutschen Reichs-Iustizamte zu Berlin tritt Montag eine Sachverständigen - Conferenz zur Berathung von Abänderungen des Gesetzes über das Urheberrecht zusammen Diese Conferenz hat, wie Staatssecretär Nieberding dem Vertreter des Verbandes deutscher Journalisten- und Schriftstellervereine mittheilt, lediglich informatorischen Charakter; zu einer späteren endgiltigen Begutachtung des neuen Gesetzentwurfes über das Urheberrecht werden besondere Sachverständigen-Ausschüsse gebildet, an denen Berufs--schriftsteller, Iourualisten und Tontüustler in gleicher Zahl theilnehmen werden wie die bisher geladenen Buch- und Musikalien-Verleger. Der «P. C.» schreibt man aus Paris: Im Colonien-Minister! um sind die Berichte, die Capitün Marchand aus Faschoda im Monate Juli eingesendet hat, noch nicht eingetroffen. Man wird erst aus diesen Mittheilungen die Verhältnisse kennen lernen, unter deneu die französische Mission die Besitzergreifung dieses Gebietes vorgenommen hat. Es ist ganz selbstverständlich, dass die Regierung keinen Vc-schlnss fassen kann, ehe sie in den Bericht des Chefs der Mission Einsicht genommen hat. Bis dahin kötmen auch die Besprechungen, welche über die Occupation Faschodas zwischen dem Pariser und dem Londoner Cabinet gepflogen werden, zu keiuem praktischen Erfolge führen. Die jüngsten Erklärungen des Colonien-Ministers Trouillot sind jedenfalls derartige ge- wesen, dass sie die Polemik, welche u^,P, gelegenhcit in der englischen und f""ä^M l> entstanden ist, nicht verschärft haben- ^ ^ii^ man sich wohl nicht verwundern, da!» ^^i, ' unter den obwaltenden Umständen M^^P^,. heroischen Anstrengungen des Capitluw <" ^,, ' desavouieren oder ihm den Befehl zu ^l,' Gebiet am oberen Nil, auf dem "H„P^' räumen. Gegen die in gewissen enguiH^K^ ausgesprochene Anschauung, dass die fraW > ,„ ^ in Faschoda einen Act der Feindselig e^ M land bedeute, wird in den hiesigen M"^ H^ protestiert und es wird wiederholt, daA^^H ^ taux, als er sich für die Mission M"^^ essierte, nichts anderes gethan habe, °^ M,. aller seiner Vorgänger in den Fl"A"' zF ^" und Afrika berühren, nachzufolgen. ^^HiBl', gewifs annehmen, dafs der gegenwärtige ^ ^, Aeußern, Herr Del caffs, eventuellen Verhandlungen über diese n»u ^^ gleicher Richtung treu bleiben werde. -"^M hier die egyptische Frage nicht als eme«^^, geschlossene uud wünscht vielmehr, da^s" , M-. die über dieselbe zwischen Frankreich " ,^^', stattfinden wird, dazu beitrage, gcl"l>^ ^^ nisse zu zerstreuen, welche umso s"^oB/? länger sie andauern und zu ColNp)"" ^O köunen, deren Vermeidung ebenso lM ^^ beiden Länder, als der Civilisation "'.W^ gewünscht werden muss. Nichts bercchUgl s. ^hli^,^ dass die französische Regieruug der Z"" " W" Mission Marchands um den P«'s " . abtretung in Westafrita zustimmen """'^5" Wie man aus Belgrad meldet, '' ^^^ Regierung entschlossen, die sich tä'M) Z^ gestaltende Lage der macedon'ja)^ .^M, vor dem Forum der Großmächte zur ^ sei^ bringen. Seit Jahren bemühten D.Mffl,"?' Regierungen, die Pforte in fremiWa, ^^D«,, zu bewegen, den gegen die Serben m ' ^ ^ richteten arnautifchen Ausschreitungen ^^„ d^',,, bieten. Auch das gegenwärtige Cabins, ..^F,, richtigen Willen beseelt, die besten ^". ^ ^ Türkei zu Pflegen, hat wiederholt " A^'W Schritte gethan, um den Schutz angedcihen zu lassen den F' « H^ stamme in der Türkei genießen. -" <^tW^' Pforte alle bisherigen Schritte ohne u) d^! ,,. rücksichtignng gelafsen und überdies ^u " W>> ^ Weise des Vorgehens der UntersuchUW ^,B^ unter Saadeddin Pascha neuerdings " all,,> l-efert habe, dass die serbischen U^rU"^ l-, Schutz nicht zählen können, so steht >'" O^,' Regierung veranlasst, die Interventton" ^e , zu Gunsten der macedonischcn ^"^.nilllh« damit auch die im hohen Grade "^t l^' völkerung im Königreiche ihre 3"^ ^s^ könne, was auch der Wunsch und ou» ^ Regierung ist. n,?richte^/ Aus London zugehenden ^.^^ finden derzeit seitens der Pforte SI .je^ bei den Kretamächten statt, 0",^'^ F einer einzigen Garnison, deren Stau ta, ^ >z normiert werden solle, auf der Injel " ^^^ als permanentes Symbol der Souverän ^i^/ zugestehen würden. In unterrichtete^^ ^, Flasche geleert, schrieb er selbst drei Namen darauf, und das schien nur ganz einfach zu fein. In der ,Traube< gibt es neben der Küche einen Raum, den Lotte die Kinderstube nennt, weil die Gymnasiasten, die nach dem Schulgesetz keine Kneipe besuchen dürfen, sich dort zu verstecken pflegen, wenn sie sich ein wenig anheitern wollen. Einmal war ich in Gesellschaft von vier Punschflafchen dort drinnen. Erst saßen die Inngen schüchtern und ängstlich und still wie die Mäuse; aber als sie giengen, war nicht sonderlich viel von der Ehre und dem Ruf des Lehrercorps übrig, und sämmtliche Jungen hatten beschlossen, hier in der Welt etwas Feines und Großes zu werden, und alle diejenigen zu zerschmettern, die dem Gymnasiasten nicht gebürende Achtung zollten. Im allgemeine» ist es furchtbar, wie der Muth wächst und welche großen, kecken und wichtigen Beschlüsse iu der ,Goldeuen Traube' gefasst wcrdcu. Ich denke mir so manchmal, wie viele von ihnen wohl zur Aussühruug kommen mögen? Allzuviel sind es wohl nicht, denn wäre es auch nur die Hälfte, fo müsste Krähwinkel längst die Hauptstadt der Welt sein. Vorigen Monat rechneten Lotte und der Wirt aus, dass sie wohl im Laufe des Wiuters 300 Flasche,, echten Martell verkaufen würden uud dazu mindestens zehn Flaschen kaufeu müssten. Die neuen trafen in der vorigen Woche ein, und am Tage darauf wurde ich fortgeworfen. Ein Junge fand mich und hielt mich sür ^'ine Luftbnchse geeignet. Ihm habe ich es zu dantcu, dass ich hierher'in den VarM ° Garten ge- Astiotropblüten. Roman nach dem Französischen uon Ludwig Wechsler. (9. Fortsetzung.) Schon hält er die verhängnisvolle Waffe in seinen Händen. Noch richtet er einen letzten Blick anf Mylady, die den Kopf nicht abwendet, fondern daran zu zweifeln fcheint, dafs er den Muth besitzen wird zu sterben. Maud zweifelt au ihm; sie liebt ihn also nicht! Wozu soll er also noch leben? Langsam hebt er die Waffe empor, fein Finger sucht deu Drücker, als ihm ein plötzlicher Stoß die Waffe aus der Hand fchlägt. Er wendet sich zurück. «Lady Ellen!' In weißem Morgengewandc und mit noch weißerem Gesicht, tragischen Blickes steht Lady Ellen, die Schwester Lady Mauds, da, wirft Arthur den Ueberzieher hin, reicht ihm feinen Hut uud fpricht abgebrochenen Tones: «Lassen Sie diese Waffe, mein Herr, und folgen Sie mir!» «Weißt du, Elleu, dafs du eiueu Mörder retten willst?» fragt Maud. «Ich weiß, dass die Ehre der Familie gerettet werden muss!» lautet die starreu Tones gegebene Antwort. «Du rettest gar nichts!» ruft Maud. «Und diefer hier?» Sie deutet bei diesen Worten auf den Leichnam. «Ueberlasse auch den mir!» erwiderte Ellen rnhig. «Lord Harrison hat einen Selbstmord " ^ 4 ^ es sein müsseu. Nun aber gehe, "N" ^ die Dienstleute, die hereiukommen "" ^ andere überlasse mir!» . . , Crth^^, ls^ Von Ellen geführt, verschwinde ^l^ Ellen von neuem zum Vorschein 7""'has^^L zeitig, denn Lady Maud ist ".„"" O^W ausgebrochen und murmelt abgerm" ^ ^ hin, die den Plan ihrer Schwest"' ^„lte"' Familie zu retten, sehrleichtvereml" III. ^seiil ^/ Als Maud wieder zum Vewu^ ^iH liegt sie im zweiten Stock des Ha"'^- Ms, s>^ ihrer Schwester. Es ist das ein 9^ ^F mit dunklem Tuche tapeziert und eine ^ schränke. .^ del.,!, / hast du deu Feigliug gerettet? 2ö^^ M den armen Mann, den er to'dteic, ll ^ nicht an ihm?. cl't»'^ «Denke nicht mehr an ch". ^,! ^ «Du darfst nicht mehr an »hn oe< ^ ,v l wäre besser gewesen, wenn du me»" l hättest!» l ___________________________1857 10. October 1898. Wn Ml'. /?< ^'^ Occupationsmächte diese Con- ?'"t erwarb ^'"' "erden. Uebrigens werde be- ?>s d^. ' . dass mit der Räumung der Insel Truppen spätestens am ?^ >wdp " ""den wird. Mit den Garnisonen verlas^ ""' «uch d,e türkischen Beamten die Insel 3 Vclan/sÄ' "'s Cetinje meldet, ist die Ruhe A NatMo, «?- ^ b- nicht weiter gestört worden. ^ bildet c,^'"s. welches die Garnison der ^°Mll! ' ^ wnsigniert und Zaptiehs zu Pferde b bische,, m^- und Nacht die Straßeil ab. In ?'pse sind ?'^" "nd Mahomedanern stattgehabten ^""dtt ^ °"l Soldaten gefaNen und zehn schwer l?>te u,^''^luf Seite der Christen werden 3^ hätte z.""f Vmmmdete gezählt. Sadullach °«> ?"e Unters, I ^^"U" Astern eintreffen sollen, ^stellen. ' '^""Ü über den letzten blutigen Vorfall Tagesneuigtciten. ^Mchm w!i"lienischcn Hofe.) Wie aus bti?«°pel in m> ' l'"b der Prinz und die Prinzessin °^?"lgspaan ^" eingetroffen, wo sie einige Tage H?' dem>M,s. ?""len werden. Der Kronprinz be- 2 "' U"d s !- .'" Madrider Hofe einen Besuch ab- 3 ^ 13 t,^^""^' bereits Verhandlungen im M^n Nem/s ^gebeu sich der König und der äum Empfange des ilt? Nil Dlir,, ^- Z" Ehren des letzteren wird der H". Ad,»"'? ^ ^'"'dig geben. Der Minister des ^l AlaiMl ^"'evaro, wird dein En,pfangc der ^i^ kon.?i? beiwohnen. Ende des Monats wird °? l>" N, "^ Familie in Turin den» feierlichen ^e^t sjH ""nl-Ausstellllng beiwohnen, zu welcher >i>°?' ^r Ni"^ sämnltliche Minister nach Tnrin ^en ' ^°ve 3r '^ der Herzogin von Aosta wird V°i, ^ie Tm.c °^r Anfangs December entgegen-^tl!°es h '">e d,>s neugeborenen Kindes foll im llche)" Nz7iseV ^" ^osta in Turin in befonders ^<^'llie w,r^""""uen werden. Die ganze könig-l<" ^rden d«. ^ ^' dieser Feier einfinden. Als «llen. "n ^rlnz nnd die Prinzessin von Neapel ''«l2° No>,v,. ° l,o„ Brescia.) Das Andenken ^e^" Nial>! .^""'nt Moretto, des berühmten herrliche «Heilige Instina» ^°reil l"sladt ^ ^erlichcn Genläldegallerie bildet, hat ?> °'""de ^rescia kürzlich feierlich begangen. >° ^ ^eln m^ " "l sehr bescheidenen Verhältnissen ^ ^ ^ er s^" "nd fein Onkel warell Maler, und ^V" der ^.'benfalls diesem Bernfe. Während V. bes alte. ^!^""" des 16. Jahrhunderts der huldigten, blieb der ^lch! / Anetdot) -/''Mubiger Christ, und eine be-^'t°»e ' Eine,^ ,! "^ Kunde von seiner kindlichen ^" be>^" wied,' - "eu Knaben im Gebirge von k ttba^ls. a>, 5""'"l die Mutter Gottes erschienen; ^°nn "nd s, ^ " ^'pfel des Berges eine Kirche "^"ild das ""e Moretto mit der Aufgabe, das Doch lauge wollte es 3" "iew >be i "^. die Wangen der fchönen Frau. ^N^ s, s la niemals geliebt, Ellen, habe z<> oh "bt. wie man das in Frankreich zu >H"gt. ^ eme Frau jemand spät nachts bei >H> das ""'u'worsichtig. sehr unvorsichtig, k> ^ ^ ^ ^M" es dir, Ellen, nur Worte hundertmal wieder« l >? ^lufn, Llle'l sie nicht vernommen haben. "'^ >.'^ Wint si« darauf zu ^dlH"' i e Aiaud, überwältigt von dieser T'^iw ^trm,f " ^ckneten Lippen mit dem i>z, Agende. . "^''scht^ brennen die auf sie i^lche,. lind d"^"'Mädchens in beunruhigendem '< 'e b> w«h si """sälscht italienische Augen, ^ ? lvcnit^ U'uuge Leidenschaft zu schluuuncrn V^ ^n. "' liebenswürdigsten Ausdruck 'l!! ^i^and^H Maud, die ältere Tochter des ^/'NsMankei, V zufolge ihres blondeu Haares !'d d i? ^l ',/"^"7chseneu Gestalt gauz an l^>i!>'dnz „?einahi!t, so ist die jüngere l»e ^hoch^lnsch^,,'"" talgige Ebenbild ihrer Mutter, l?!!,t>Ni Dachse,, ^"""erfamilie entstammte. Auch ^!l/>lbt ">3/ die^'.^s^lt 'st ^ll und kräftig, ^llk>^l) ."^ du.f s "'e gerade, die Lippen sind ' ^""'N A ^"th. und heiß rollt das Blut sich scharf von der ihm nicht gelingen, das Bild fo zu malen, wie er es in feiner Seele trug, und er glaubte, er habe eine fchwcrc Sünde begangen. Er kasteite sich, gieng zur Communion und machte sich dann wieder au sein Werk — nnd siehe, es gelang ihm wunderbar. Die Moretto zu Ehren veranstalteten Festlichkeiten nahinen nach einem Bericht des «Journal des Dsbats» einen glänzenden Verlauf. Seine Bildfäule wurde enthüllt und verschiedene Reden gehalten. Concerte fanden statt, sowie Wettrennen zn Pferd und auf dem Vclocived, Tanben- und Scheibenschießen, Schan< turnen und eine Hornvieh« nnd Pferdcansstellnng, den Glanzpunkt jedoch bildete die Ausstellnng der Werke Morettos. — (Das sonnigste Land Europas ist Spanien.) Dort gibt es in einem Jahre durch» schnittlich 3000 Stunden, in denen man sich am hellen Sonnenschein ergötzen kann; Italien hat deren 2300, während in Dentschland die Sonne an l?00 und in England, dem Lande der Nebel, nnr an 1400 Stunden scheint, also um die Hälfte weniger als in Spanien. Das ist erklärlich, ist doch Großbritannien das regenreichste Gebiet Europas, da die jährliche Regenmenge im fchottischen Hochlande 8890 und im englischen Tieflanbc 6000 Millimeter beträgt. Ein Vergleich mit dm Nieder-schlagsucrhältnissen anderer Länder zeigt, wie kolossal diese Negenfälle sind. Die Mark Brandenburg, die doch auch nicht gerade regenarm ist, hat nur 548, Mecklenburg 504 und das Elsaß, die regenreichste Gegend Dcntschlands, 1360 Millimeter jährlicher Niederschlagsmenge. Im Gebiete der Alpen ist der Bcrnhardin mit 2564 Millimeter der regenreichste Punkt, in Italien ist es Mailand mit l)66 Millimeter. Was Frankreich anbetrifft, fo hat dort Paris im Jahre 579, das Städtchen Ioycnfe an der Rhone 1241 Millimeter Regenmenge. Bei weitem am meisten regnet es alfo in England, und ein wahres Dorado fnr Schirmmacher muss London sein, denn dort gibt es in einem Jahre nicht weniger als 178 Regentage. — (Erhaltung alter Handschriften.) In St. Gallen tagte, wie der Berner «Bund» meldet, vor einigen Tagen eine Confercnz zur Berathung von Maßnahmen für die Erhaltung wertvoller alter Handfchriften. Der von dem Präfecten der vaticanischen Bibliothek in Rom 1^. Ehrle dazn ergangenen Aufforderung war eine Anzahl von Bibliothekaren und Mufeums-Directoren aus allen Ländern Europas gefolgt, unter ihnen Hofrath Dr. Ritter von Zcißberg, Director der k. k. Hofbibliothek in Wien; Dr. Feje"rpataky, Director der ungarischen Laudesbibliothek iu Budapest; Professor Dr. Theodor Mommsen ans Berlin; Dr. von Lautmann, Director der Hof- nnd Staatsbibliothek in München; Nicholson, Oberbibliothelar in Oxford; Chatelain, Vorstand der Bibliothek der Sorbonne in Paris. In ihren drei Sitzungen beschäftigte sich die Conferenz mit der Frage, wie die alten Handschriften vor ihrem Untergänge gerettet werden könnten. Allgemein betonte man die Nothwendigkeit, die am meistcu gefährdete» Handschriften der Nachwelt durch photographische Reproduction zu retten. Die wertvollste» Handschriften der vaticanischen Bibliothek Waren in der St. Gallen'schen Stiftsbibliothek ausgestellt, darunter eiu Virgil aus dem dritten Jahrhundert. Local- und Provinzial-Nachrichten. * Deutsche Mine. Dass die Operette trotz einer gewissen Geringschätzung, mit der größere und kleinere Talente auf dieselbe herabblicken, doch bei natürlicher Veranlagnng für ihr charaktcristifchcs Colorit in der Hand eines theoretisch und praktisch gebildeten Musikers wirklich mnsikalifch wertvoll fein kaun, beweist die Operette « Fariuelli» von Zumpe. Hermann Zumpes Namen hat in der Musikwelt einen guten Klang; er wurde 1873 bis 1876 in Bai-rcuth von Wagner bei der Fertigstellung der Nibelungen-Partitnren beschäftigt, wirkte in der Folge als Theater-Kapellmeister, in welcher Eigenschaft er in Hamburg im Jahre 1686 die Operette «Farinelli- componicrte, die unfer erster Tenor Herr Lenoir creiertc. In den letzten Jahren hat sich Zumpe als Dirigent symphonischer Concerte erfolgreich hervorgethan. Für einen Musiker von den gediegenen Qualitäten des Componistcn war es immerhin ein Wagnis, sich auf das Gebiet der Operette zu begeben, doch der Compmnst dämpfte feinen musikalischen Ehrgeiz und gab dem Pu-blicum, was es habeu will, eine ins Ohr fallende Mnsik, die überall die Hand eines talentvollen Musikers erkennen lässt, der seine Hauptstärke in liebenswürdiger Melodik findet. Dem Leichten gab er feine Zi'W', brachte Charakteristisches an, wo immer die Situation dazn trieb, uud hielt sich instinctiv von der Plattheit nnd Oeme.n» bcit fern in die viele moderne Overcttencomp?ni,ten verfallen sind Es gibt in der Detailarbeit viele Feinheiten, die Stimmführuua der Chöre ist sorgsam, die Fmales und manche Enscmblcsiche haben Schwung und Glanz. Dic Lieder Farinellis erheben sich znm Theil auf ein höheres musikalisches Niveau und die Instrumentation verräth den ausgelernten und klcmgverstäudigeu Musiker. Einige Nmnmern der Partitnr, insbesondere der schöne Mannela-Walzer, sind längst popnlär geworden, bevor die Operette den Weg auf unsere Bühne fand. Das Textbuch ist gut, weil es eine vernünftige Handlung nnd eine Anzahl Situationen von gesunder Komik schafft. Die Operette steht und fällt mit den, Träger der Hanfttpartie, die an den Sänger die größten Anforderuugcn in gesanglicher und schauspielerischer Vcziehuug stellt, die in der Operette überhanpt gestellt werden tönneu. Auf Proviuzbi'chnen gehört daher die Aufführung des «Farinclli» zu den Seltenheiten uud wir verdauten feine Bekauntfchaft nur dem Umstände, dafs wir in Herrn Lenoir einen ersten Teuor besitze», der über alle kimstlerischeu Eigenfchaften verfügt, um die Operette glänzend zum Siege zn führen. Die lyrische» Blüten gelangten durch den Sänger, der feine Kunst im Ausdrucke von Lcideuschaft, Liebe und Hnmor zusamme»fasste, prächtig zur Geltung. Stürmische Vcifallsbczeugnngeu begleiteten jede Nnmmer, die Herr Lenoir sang. Fräulein Gruber saug und spielte die weibliche Hauptpartie «Manuela» mit jener liebenswürdigen Frische, Gewandtheit und Discretion, die wir an der Künstlerin bereits schätzen gelernt haben. Herr Schwabl als Thcaterdircctor und Herr Göttler als Famulus ließen tciueu Witz des Textes ohue Effect verpuffen und erzielten mit einem hübschen Duo»Couplet großen Beifall. Fräulciu v. Schwcickhard t übersprudelte von drastischer Komik nnd erregte wahre Lachstürine. Fränlcin Wich ert gestaltete die Königin mit einfacher Würde nnd sang ihre Arie hübsch nnd geschmackvoll. Die kleineren Rollen wurden durch die Herren Mahr, Wähle, Fränkl nnd Jan sen befriedigend gegeben. Die schön anfgcbanten Chöre und Ensembles wurden bis anf verschiedene Unsicherheiten nnd Uebcrhastnngen im ersten Acte wirkungsvoll zur Geltung gebracht. Das Orchester bot uuter der tüchtigen Leitung des Kapellmeisters Herrn Aucr, der die Operette mit großem Fleiße und Geschick in verhältnismäßig sehr knrzer Zeit einstudiert hatte, eine anerkennenswerte Lcistnng. Die Costume waren geschmackvoll nnd sehenswert, die Regie zeigte die gewohnte Umsicht. Das Theater war aus-gezeichnet besucht. Heute wird das hübsche, interessante Werk wiederholt. ^. — (Erinnerungsfeicr au weiland Ihre Majestät die Kaifcrin.) Ans Stein wird uns gemeldet, dass die Gcmemdevcrtretnng von Prevojc in ihrer Sitzung vom 25. September d. I. beschlossen hat, zum Angedenken an den erschütternden Tod weiland Ihrer Majestät der Kaiserin am 19. November d. I. in der Filialkirche zn St. Veit eine Todten-mcsse abhalten zn lassen, an welcher sich der gesammte Gcmcinde-Ausschnss bctheiligcn wird. Ferners wnrde ans dem gleichen Anlasse beschlossen, an diesem Tage 25 fl. nntcr die Gemeindearmen zn vertheilen. —r. — (Rinder - Prämiiernngo n.) Wie uns mitgetheilt wird, hat das k. k. Ackrbamninistcrimn der hiesigen k. k. Landwirtschafts-Gescllfchaft zur Abhaltnng von Ninder-Prämiierungen in Littai nnd Dorncgg die staatliche Beihilfe von 700 fl. bewilligt. —o. — (In die Referve) wnrde versetzt der Ober-licutcuant Adolf Tamborniuo des Infanterieregiments Nr. 17 (Aufenthaltsort Laibach). — (Der Titel «Operateur» Verbote u.) Der Uuterrichtsminister hat, wie das «Verordnungsblatt des Unterrichtsministeriums» mittheilt, au die Decauate sämmtlicher mcdiciuischen Facultäten folgenden Erlass gerichtet: Wie mir seitens des Ministeriums des Innern mitgetheilt wnrdc, ist iu ueuercr Zeit oft darüber Klage geführt worden, dafs sich absolvierte Frcquentanten der an einzelnen Universitäten bestehenden Operationscursc den Titel «Overatenr» oder «emeritierter Operateur» beilegen. Da nach ß 13 des Reglements für den chirurgischen Operatiouscurs iu Wien sowie nach den anderen, diesem Reglement nachgebildeten Statmen die in früherer Zeit üblich gewesene Diplomierung von Operationszöglingen zn unterbleiben hat nnd lediglich über Verlangen schriftliche Verweudnugszeuanisse ausgestellt werden dürfen, kann aus der Freaneutation eines solchen Curses ebensowenig wie aus den, Besuche irgend eiuer anderen Vor-lesuua oder eines Instituts die Berechtigung zur Führung eines besondern Titels hergeleitet werden. Das Decanat wolle daher in den interessierten Kreisen darauf anf-merksam machen, dass gegen jene, insbesondere im praktisch-ärztlichcn Berufe thätigen ehemaligen Freqnen-tantcn eines solchen Operationscurscs oder Instituts, wenn sie sich die Führung des Titels «Operateur» anmaßen würden, wegen uubefugter Titclführuug eingeschritten werden müsste. — (Himmelserscheinungen im October.) Der October dieses Jahres bietet ein rasch wechselndes Bild anf- nnd niedergehender Sternbilder. Während im Nordwestcn der «Herkules» im Untergänge begriffen ist, steigt im Osten der Fluss Eridauus eben anf, in größerer Höhe steht der Stern erster Größe Aldebaran und der Sternhaufen der Plejaden, welche zweimal durch den Mond bedeckt sind. uud zwar am 3. und 31. d. M. Die einzelneu Sterne des genannten Sternhaufens verschwinden der Neihe nach hinter dem beleuchteten Mchen Laibacher Zeitung Nr. 230. 1858 10. October^< Rand des Mondes, um nach einer Stunde am westlichen nicht beleuchteten Mondrande wieder aufzutauchen. Die Sonne nähert sich um 170.000 Meilen der Erde. Die Tageslänge nimmt jedoch um I''/. Stunden ab, sie beträgt am Schlüsse des Monats nur 9 Stunden 59 Min. Die Venus geht zwar schon eine Stunde nach der Sonne unter, ist aber als Abendstern vermöge ihrer auffallenden Helligkeit am südwestlichen Himmel sichtbar, um an« 26. d. ihren größten Glanz zu entfalten, fo dass sie schon in den späten Nachmittagsstunden wahrzunehmen ist. Neptun wieder nähert sich der Erde bis auf 590 Millionen Meilen. Der von Witt in Verliu entdeckte kleine Planet zwischen Erde und Mars ist auch von Charlois in Nizza in derselben Nacht photographisch aufgenommen worden. Zwei andere kleine Planeten hat Dr. Wolf in Heidelberg entdeckt, er machte davon erst beim Festessen des Astronomen - Congresses in Budapest Mittheilung und nannte den einen Hungaria. Der von Perrine im September entdeckte Komet wird jetzt immer heller, nähert sich aber immer mehr der Sonne und wird von ihr überstrahlt. Der im März d. I. von Perrine entdeckte Komet hat eine Umlaufszeit von 322 Jahren. Sternschnuppen werden nur sporadisch fallen, und zwar von allen Himmelsrichtungen. — (Das Commando des Divisions-Artillerie-Regiments Nr. 7) ladet alle zum Stande des Regimeuts gehörigen Reserve-Officiere, Rescrve-Cadetten, fowie die nicht activen Personen des Manu« schaftsstandes zu dem am 2. December 1698 statt-findenden Gottesdienste, nach welchem die Betheilung mit der Iubiläums-Erinnerungsmedaille stattfindet, ein. Jene Herren Reserve-Officiere und Personen des Mannschafts-stanoes, welche an der stattfindenden Feierlichkeit theil« zunehmen wünschen, haben ihr Erscheinen bis 12. d. M. beim Commando des Divisions-Artillerie-Regiments Nr. 7 in Laibach direct anzumelden. — (Aus dem Vereinsleben.) Einer uns zugehenden Mittheilung zufolge beabsichtigen die Locomotiu-sichrer in Unterschischla einen «Einigkeits« und Geselligkeits-Club der Lokomotivführer der k. k. österreichischen Staatsbahnen» zu gründen und wurden die bezüglichen Statuten behördlicherseits bereits genehmigt. —o. — (Verhalten gegen fremde Staatsangehörige.) Durch die wiederholt gemachte Erfahrung, dass sich fremde Staatsangehörige an hicrlands abgehaltenen Versammlungen betheiligten, in denselben als Redner auftraten und ihren anti-österreichischen Anschauungen Ausdruck gaben, hat sich, wie wir vernehmen, das Ministerium des Innern bestimmt gefunden, die Unterbehörden anzuweisen, künftighin gegen solche Ausländer im Sinne des § 2, Alinea 5, des Gesetzes vom 27. Juli 1871 (R. G. Bl. Nr. 88) vorzugehen. Letzteres hat auch bezüglich der Ausländer, welche sich au Versammlungen politischen Charakters im Iulande zu betheiligen beabsichtigen, dann zu geschehe», wenn von diesen Fremden nach ihrer bisher bekannten Haltung und Thätigkeit mit Grund zu besorgen ist, dass durch ihre Theilnahme an der Versammlung die nationale Erregung gesteigert uud hiedurch das öffeutliche Wohl gefährdet würde. — (Conferenz der Haudelstammcr-Secretäre.) Den 6. October verbrachten, wie die «Triester Zeitung» meldet, die Theilnehmer der Conferenz als Gäste des Verwaltungsrathes des österreichischen Lloyd. Zum Empfange der Herren fanden sich an Bord des Lloyddampfers «Vorwärts» der Präsident der Gesellschaft Baron Kalchberg, der Gcneraldirector Hosrath Ritter von Peichl, der commerzielle Director I anni, der Schiff-fahrtsdircctor Konhäufer und der Director des Lloyo-arfenals von Kodolitsch ein. Au der Rundfahrt im Golfe betheiligten sich auch der Viccpräsident der Triester Handels- und Gewerbetammer von Dimmer und der provisorische Präsident Pollitzer sowie der Director der k. t. Lagerhäuser Regieruugsrath Mina s. Die Einschiffung erfolgte am Molo San Carlo, von wo der Dampfer dem Lloydarfeual in St. Andrea zusteuerte. Hier brachten zwei Dampfbarlassen die Gesellschaft ans Land und das Lloydarsenal wurde einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Arsenalsbeamte, welche die in drei Gruppen getheilte Gesellschaft begleiteten, ertheilten die nöthigen Aufklärungen. Nach der Besichtigung, welche die Gäste sehr befriedigte, kehrten sie auf den Dampfer zurück, der nun eine Rundfahrt im Golfe, uud zwar der istrianischen Küste entlang bis auf die Höhe von Pirano und von da aus in der Richtung gegen Miramar, unternahm. Während dieser Zeit wurde an Bord des «Vorwärts» ein Dejeuner serviert, welches, durch zahlreiche Trinksprüche gewürzt, sehr animiert verlief. Den ersten Trinkspruch brachte Lloydpräsioent Baron Kalchberg aus, welchen Miuisterialrath Dr. von Mataja erwiderte. Es sprachen noch Hanoelstammer-Vicepräsident von Dimmer, Schiffahrtsdircctor Kon Häuser uud im Namen der Hanoelskammersccretäre der Vertreter der Olmützer Kammer Herr Hocnig. Vor Miramar hielt das Schiff, uud die Theilnchmer an der Fahrt besichtigten die Gartenanlagen des kaiserlichen Schlosses. Gegen 5 Uhr nachmittags endigte die Rundfahrt. Nachdem die Herren noch den am Molo San Carlo vertäuten Lloyddampfer «Bohemia, besichtigt hatten, begaben sie sich direct zur Schuug. welche um halb l; Uhr cMnet wurde und bis über halb 9 Uhr abends dauerte. In derselben wurde zunächst der Bericht des Comite's für die Realgcwerbe genehmigt, worauf die Debatte über die Quincmeimal-berichte der Kammern fortgesetzt uud beendet wurde. Mit oeu auf die sehr lebhafte Debatte folgendeu Abstimmungen über die eingebrachten Anträge wurde der Gegenstand erledigt. Die Conferenz schritt am 7. d. M. zur Verhandlung über die Genossenschaftsstatistik. ^ (Ist Zucker den Zähnen schädlich?) Unter den vielen Unwahrheiten, mit welchen der moderne Culturmcnsch sich belügt, ist eine der verbreiterten die Legende, dass ein fortgesetzter Geuufs von Zucker, überhaupt von zuckerhaltigen Speisen und Getränken, die Zähne verderbe. Es hat bisher schwer gehalten, diese, wie es scheint, durch Ueberlieferung geheiligte Anschauung zu erschüttern. Ein einwandfreier Beweis für die zahu-verderbende Einwirkung des Zuckers ist bisher noch nicht erbracht worden. Man weist allerdings darauf hin, dass Leute, besouders Kinder, welche viel Süßigkeiten naschen, gewöhnlich schlechte Zähne haben. Vielleicht verwechselt man aber gerade hier Ursache uud Wirkuug. Nicht, weil diefe Leute viel zuckerhaltige Stoffe genießen, haben sie fchlechte Zähne, fondern weil sie — vielleicht infolge einer angeborenen Schwäche oder infolge irgend welcher Krankheiten — von Anfang an schlechte Zähne haben, haben sie eine, man mochte sagen, instinctive Vorliebe für Zucker, der nach Meinung unserer Fachgelehrten ein wichtiges Nähr- und Kräftigungsmittel darstellt. Es wäre sonst ja nicht zu verstehen, weshalb gerade die Bewohner tropischer Himmelsstriche, die bekanntlich in ausgedehntem Maße Zucker genieheu, die besteu und haltbarsten Zähne haben. Man sehe sich nur einmal das prächtige, alabastcr-farbene Gebiss eines Negers an, welches mit seinem schneeigen Schmelz den Neid auch des zuckcrschcuesten Europäers erwecken dürfte! Auch die Engländer, welchen man eine gewisse Vorliebe für Zucker nachsagt, zeichnen sich durch gute Zähne ans. Was indessen vom Zucker gilt, gilt nicht von allen Süßigkeiten. Insbesondere müssen Bonbons, Confitüren und Limonaden, welche Frnchtsäuren enthalten, als schädlich bezeichnet werden; denn die Säure greift den Schmelz an uud verdirbt dadurch die Zähne. * (Todt aufgefuuoen.) Am 2. d. M. um halb 3 Uhr nachmittags wurde im Walde bei Ainüdt, politischer Bezirk Nudolfswcrt, circa 800 Schritte von der Brücke entfernt, durch den Köhler Josef Cervan und defsen Sohn Augustin aus Ainödt die Leiche des 18 Jahre alten Taglöhners Franz Kmct aus Ainödt anf-gcfnnden. Dieselbe lag drei Schritte unterhalb des Fahrweges auf dem Bauche, mit den Füßen thalabwärts, während das Gesicht in das nasse Laub und Erdreich fest eingepresst war. Die Leiche wies keinerlei Verletzungen auf und auch au Ort uud Stelle waren keine Spuren zu sehen, welche auf eine Gewaltthat fchlichcu ließen. Franz Kmet war bei der fürstlich Auersperg-schcn Säge in Aiuöot als Taglöhuer beschäftigt, befasste sich zur Nachtzeit in den Waldungen unerlaubterweise »nit dem Fangen von Billichcn und führte eiue uuregcl-mäßige Lebensweise. Nachdem die Todesursache uicht coustatiert werden konnte, wurde der Fall der t. t. Staatsanwaltschaft in Nudolfswert zur Auzeige gebracht. Die Leiche wurde iu die Todtcnkammer in Ainödt überführt. —r. * (Aus dem Polizeirapporte.) Vom 6. auf den 7. d. M. wurden acht Verhaftungen vorgenommen, und zwar sechs wegen Vacicrcus und zwei wegen nächtlicher Ruhestörung. — Am 5. d. M. iu der Früh wurde, wie bereits gemeldet, im Gradasca - Bache die Leiche des ertrunkenen Schueidcrs Thomas Kastelic aufgefunden. Kastelic, der den» Brautweintrinkeu ergeben war, hat einen Selbstmord begangen. — Vom 7. auf den 8. d. M. wurden acht Verhaftungen vorgenommen, und zwar fünf wegen Bettelns, zwei wegen Vacierens und eine wegen nächtlicher Ruhestörung. —r. — (Deutsches Theater.) Heute wird die beifällig aufgenommene Operette «Farinelli» wiederholt. Der Spielplan der Woche ist: Mittwoch «Wohlthätige Frauen», Lustspiel von A. L'Arrange; Freitag «Letzte Liebe», Schauspiel vou Doczy; Sonntag «Weißes Blut», große Gesaugsposse von Krenn und Lindau.____ Neueste Nachrichten. Spanien. (llrlgixülllelegramme.) Madrid, 9. October. Sagasta erklärt es für unrichtig, dass die amerikanische Negierung infolge der bei Bewcrkstellignng der Räumung Cubas uud Porwricos aufgetauchten Schwierigleiten eiueu Aufschub hiefür gewährt habe. Die Lage auf Kreta. (Original-Telegramme,) Kanea, 8. October. Da für den Fall, als die Nä'umuug Kretas vou den türkischen Truppeu binnen vier Wochen uicht bewerkstelligt sein sollte, einem hier umlaufenden Gerüchte zufolge vou dcu vier Mächten die eventuelle Veschießuug einzeluer Städte Gretas iu Aussicht gcuomme» sei, reisen über Wunsch der Admirale dic Familien der Consul» ab; auch andere fremde Unterthanen verlassen deshalb d" ^M. l5 russisches Kriegsschiff hat sich zur M" v Consular-Corps erboten. Mli^ Constautinopel, 9. October, s ^ r^ des Aeußern besuchte gesteru die BosiM" ßB Mächte, um bezüglich des Ultimatums ^ ^> zu erlangen, hatte jedoch keine» Erfolg- ^) ^z l tifcheu Kreisen hegt man die HoffnUW'^F Pforte vielleicht mit einigen Vorbehalten oa» auuehmeu werde. .:., Ml^ Catania, 9. October. Das i"""^ des 93. Infauterie-Rcgiments ist nachts " «Cariddi» nach Kaudia abgegangen. Der Strike in Paris. ^ (0ri«!nnl'Itleaiam».1 al,.fW^ Paris, 8. October. Nachdem die "",l^5 hinsichtlich der Erdarbeiteu abgeschlossenen " ^ Zustimmung der Unternehmer stattgei""" hin^ mail sich in Regierungskreiseu der M"" "^ ^ der Strike der Bauarbeiter bald beenW ^ ^ Paris, 8. October. Mehrere m oc ^ Paris gelegene Garnisoneu habcu dony ^ ^ abtheilungeil entsendet. Diese Verfug»^ ^dc^ Grund nicht iu einer Verschärfung der "gr. > M. wurde deshalb getroffen, um der PolE M i". des Schutzes der fehr zahlreichen sttbeN^ ^> leichtern, und weil sich kleinere TrM ^Ml^, ziehungen als uuzureicheud erwiesen. sjMB^5 sonach lediglich um eine einfache ^"^/l,,ic>S Uebrigens hofft man. dafs der in der -" M. fammluug gefafste Vefchluss zum wlW ^A^ des Strikes führen werde. Die ges"»"" ^ >M fchließlich der socialistischen Blätter, "" ^ tigend ein. , >«. j^' ^ «Matiu. meldet, dass die Zahl W'ff"» ^^ wartig 45.000 betrage. — «G""l^'Hci> ^ der Arbeiter, welche gestern auf den 9'^"' Plätzen die Arbeit wieder aufgenmn'»" 887 an. ________^, Hlslegrarnrne. ^' Paris, 9. October. (Orig.-Tel.) ^itt.!"^ Diplomatique, zufolge soll die Mächte hinsichtlich der gegen die ^" ^lij^ greifeudeu Maßnahmen iu einem M'^ e^ heitlicheu Vorgehen der Polizeibehörde Länder zum Ausdrucke gelanget!. . > M ^ Lc Mans, 8. October. (Orig.-^ ^F^ Ehreu des Ackerbauministers ^a" te», lB^ Baukette, welchem 300 Personen a""?^ i'^ gewesene Kriegsminister Cavaignac, er I ^,„i ,^ Gefühle, in ' welchem alle einig st"^,'^n a"^ er unter Anspielung auf dic dcu ""^ ^ ,, der letzten Manöver dargebrachten O""/" ">'" ^ haft acclamierten Toast auf die" ^c <, Geueral Mercier, als deren hbM" t< ^ Le Maus, aus. Ackcrbaumiuister ^g,^ ^ pries in seiuer Erwiderung ebenfalls / die Landwirtschaft. ^ . > Mig ^' Belgrad, 9. October. (Orig.-^l.^^ 5 der richtete an den Ministerpräsidente" ^ s^ ? gjelvitsch ein Telegramm, in welchem ^M., wunderung darüber Ausdruck glbt, ^'^ ^ ^ einer Mmisterkrisis eutstaudcn smo, ^cdA? Rückkehr ill Zusammenhang geb"? ^H? Gesilmmlg habe sich iu keiner «c A^l" Ministerpräsideut sei ermächtigt, die, Königs zu veröffentliche». ^ngelommene Fremde- . Hotel MeMl. ,^l^ Am 6. October. Pinlhofer, l-l-Hciis"^ ft Rudolfswert. - Schuth, Ingenieur, .^'Ogldel'^^ Vaumeister. Dresden. - Dr. Sch"'^, s. ^U ' l. u. k. Major; Schall, l much. Wassermann, Kflte., Graz. -7. PA'"«^. <> - Mally, Fabrikbesitzer, s. Gemahlin, ^M"be« sP mann, Kfm., Vregenz. - Prem, Nfm-' OM^,/ Hansen, «iiwinger, Tugendtut, Fewer. Kflte., Gr.-Kanizsa. - Tmnsitsch, »aufnla'n . ^ ^ ,^ - Willers, Kfm., Mimchen. - Geig", s^e»lAH> Vahn.Inspcctor; Balaczouich, Apotheker, '- ^, V^^ - Hermann, Kfm.. Prag. — Plammei, ^,^. / ^ s. Mutter, Vrnx (Böhmen). - SprMgA O<^ ^ Storch, Kfm., Berndorf. — Karres, "'" ' ^lp^ ^5 Privat, Mannsburg. - Wiegand. Ksm. ^ar""^^ 3, Vattiftella, Privat, s. Fanlilie, Trevlso- ^ z.sa. ^ ^ Velisi«. - Lendoai, Beamter, Nag^'ch^ Beamter, Protivin. - Petriö, Kf'N" "«^n<^5 > Private, Nischoflack. — Eloenicl,, M'« ' " ,. u- '^ >l t. u. l. Oberst. Klagenfurt. - ?"'"?!.>' ^l'"' s. Gemahlin, «aibach. - Dr. Bühm, 3^ ^M' Agram. — Elterx, Ksm.. Pordenone. ^ Gvrz. > ^^H!!!!Ng Nr. 230. 1859 10 October 1898. ^ "°l°gilche Beobachtungen in Laibach. "^—^.^^ehöhe 306-2 m. - > 8«^ L.» ! ^"^ be« Himmel« ! Z«Z v U,^~^" ^10-0^ N. schwas ^dewvttt^____ ^!j'3' 735-7 i^ S. schwach bewölkt Ih>^A 737.1 !3'^ SSO. mäßig halb bewöllt 8-0 bewölkt ^ ^^ Tagesnnn! ^ ! OSO, schwach'!iefe Stelle saun ein jeber ganj gut al8 Üttcbett^ff^äfti* flmifl betteiben. Agenten und Platz-Vertreter routiniert PF*» 500 Kronen "^pg Ler aWouöl fis, »uovin and) bie flietje-SDiftten entfalten finb. SRur fdjrifttidje Dffcrtcn au .fterrtt Wuton geman, ftgl. «öeiubcrgc Wr. 279 t»ci $raa. (3931) 2-1 Aclnoestyoater :n ^ilaLvach. 8. Vorstellung. Gerade. Montag den 10. October Farinelli. Operette in drei Acten mit Benützung eines älteren Stoffes von F. Willibald Wulfs und Charles Cassmann. — Musik von Hermann Zumpe. Aufang halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Franz Wilhelms abführender Thee von (3814) 9—1 FRANZ WILHELM Apotheker in Neunkirchen (Niederösterreich) ist durch alle Apotheken zum Preise von 1 fl. ö. W. per Paket zu beziehen. Course an der Wiener Börse vom 8. October 1898. «°e,n oM^n Con^atte. Geld Ware Vom Dtaate zur Zahlung ubernommeoc (^lscnb. Prior.» Obligatiune». «tlilllbethliayi, !>UU u. 20UU M. 4"/„ nd l«"/„ E, St. ... ll4'?b »1b'?!> Vl«abel!,dahl!, <0U u. LUO0 M. !i«U M, 4"/„..... 1,g l»N 13N 50 ssia,izIosrf Ä,, Em, 1884, 4°/, 9«9!» 10U i>^ Ellllzilchc ttarl' Ludwig - «ahn, divrrje Stulle 4"/„ , . , . 9S'i»<> lU» b<1 lljorarlbsrgcl Vahii, ^> btl). Rente l,i ttru„e»währ., 4"/^ stciil'rfrci fik^uilronon Nom. »« 2« gg 4,, 4"/a dto, dto. per Ultimo , . »8 20 »« 4,, bt° St.V,«l.G<)ld,U0fl,.4V,«/. ,1940 I»« 4., dt°. blo. Silber 100 sl,, 4'/,°/, ss 7b 100 ?ü bto, Staats-Obllg. (Ung. Ostb.) V. I. 187«, b°/a..... 119 ü0 18!.' k bto.4»/,"/„Scha!!lrc8al-Abl.-Obl. ,<,u ,„1 — dto. Präm.-Anl. i^ 1UU Zl. 0. W. iu,hl» ,y2 5,. bto. bto. k bofl. ». W. >«:— «2^ Theih-Reg..Lose 4°/o 100 st. . ,Zß eb 138 65 Glundentl. - Tbliglllione» (l»r lvo fl. LM.). ««/, ungarische (100 . «.) . W'_. »?- 4°/, lroatilche und siavonllche . ,7^5 s» 2-, Andere äffenll. Anlehen. »onau.lllea..Lose »"/„. . . , z^.. ,3, 59 dto. »Anleihe 1878 . . ,„g. _ ,^>« - «nlehen der Stadt Görz . . ,^- —-- Nnleuen d. Stabtgemeinoe Wie» ,^^ .^, ^5 ^5 Nnleuen b. Ltadlgemciübc Wi«l» ! (Silber ober Gold) .... <.,, «.^,.^,^> Prämie» Aul. b. Lwbtgm.Wen " "V;« " VöisebauMulehen, verlosb. b«/. ^7./,«?.', Gelb Ware Pfandbllest (flir 100 sl.). «Mr, allgöst. in Ü«I Verl. 4°/, bt«. P>a»,.«Schldv. »V,„ I, «m. "° '" "s "" b>°. dlo. ^/... ll.Em, '"'-''^l^ N 'östnr ^„bes Hyp, «..st, l°/„ "','" j" "5 Vparcas,e. i.üs... 3u I. b'?.°/..vl. ^,^ l«i 2u Prioritäts Hbligatlonen (lnr 10« sl.). Ferdinand"» Norbbahn i^ iui 15 Dtstsrr. Nurdwrstlüili!! . . . ,^.5^ ^.,,^ Llaa!ol>al,!!i!'V„!l,ncö.ü0UP.St. ^.^. ^..^. Sübbalin ü7„ u Frc«. !>«(>P. St, .,^.,^ ,^<,.,. b.o. , b"/ u^Ufl.p.iuofl. ;^.7<.,277!' U»g.« fl. . °«i ^ 2ß2 -Bodcr. Anst..Oest.200f,.S.40°/« . .„ ^. ,44 _ "/.!t. !"g.^ ^.^ Lünderbanl, Oest., 200 fl. . . «.>«.«. zyu. .-vesterr..n»«llr. Uanl, 600 fl. . A.« II «„^ , Unionbanl 200 fl.....! ^ «. 2,^7 «««^l«banl.«na..l«n. .i;;';,^^^ Veld Ware Artien von tran^porl« Unternehmungen (per Stü«20 1«2U Whm. «m'db.U,» !ül» sl, . . »5,d —«57 — UüschtielMder Eis. ÜW sl. V«»l. '?»5 l?4« blo. dto, (>>t. N) 20U fl. . 63l'—«»»'-Donau.Dainpfschisfal,!«'! Ges., Oesterr., !i«<> sl. CM . . 4»4 - 45? - Dux NobenbacherH. Ä^uuslH. 73— 74 — sserdnianbs Nordb. lOWflVÄt. 24IN- »42a-Lemli.-Czernuw.'Iasly ltisenb.» Gosclllchaft L«U fl, S. . . »9^ 5N 293 Lloyd, Oest., Trieft, s>«o sl.EM. 41b — 41? - Oesterr. «urbwestb, 2Ui) fl. 2. 2iü>- 247'- dto. bto. (lit. ll) 2U<1 fl. O. 2U2 75 «S3 ??> PragDuxer Eisenb. 15U fl. G.. »z-— 96 — ßtaa!scilc»balin 20U fl. S. . 349 50 3ö ' — Eüdbahn 2!>a sl. S. . . . . 72'— 78- - Eübiwldd. Nerb.'V. 20U fl. Oraz)200fl.S. zu ^ 212 b0 Mener Uacalbahnen» «ct,-«cs. — — — — z«dustlie.Artl«n (per Stück). Vauges., «lll«. Sst., 100 fl. . . ,«,9 — 1»U — »«ydier (tisen. und Stahl.Ind. ln Wien 1W fl..... 90 ß<> 92 — «Uenbawlw.-Leihg., «trste, »n fl. igi, _ i»ö 50 „Elbemühl", Papierf. n, N.G. 9« .. 93 - Licstnger Nrauerel 10» fl. . . ,54 59 155 50 Montan-Nesellsch., Oest. »alpine ,',9 i^. i?9 «', Präger «isen-Inb,-Ges, 20« fl. 734.__ 7»» 50 ßalao'Tarj. Steinloblen 60 fl. a,-i2 - „«»lynr».^, Paplerf. u. «.<». 173 __ 174- - eld War, Trisailer ttohlenw.Ges. 70 fl. 1?<ü(>»7.— WastVnf. 0j.Ol-sl.i,lWien.100fl. 214 —«ib-Wannon Lcil,n!!st,,AIla,,inPes». Nr. «anaes.llscha!« ,0» f,. ' . ^ _ m«II Wienerberacr M«rl «ctien.Oel,. zzi- >,.^ _ Diverse ßus» (per Stült). Vudapest Basilica (Dumbau) . «7« 7»« Eredillose 1U<> fl...... 19940200- «lary^ose 4« ,l. CVi. . . . «".. ««.__ 4«/„Do»ailHampssch. luafl TM. i7^>._ ,^,,, vfener «°se 40 fl..... «2 Lb «3 8^ Palsfy «°se ^> sl. CW. . . . "4.. 3?.^ ««ulyen Nreuz. O>,st.Gcs,v,,10fl. ,»..., «^ ^. Null»'!! Kn> fl CM. . . . «3_ »,,_ St. Osiui«^,'ule 4« fl. CM. . «,,.2n 3?. Waldstt-iü Luse '"/„ Pr.-Schulbv. d. Vubeiiril'dilaiislalt, l. il>aulnottN . . 5» /!, .'^ «' Italienische Vanlnoten . . . ^ ,> ". "^ PaplerMubel - - ^ . i ".^ ^!//" ä WhiM il ie ml K ^i\°„b 10. u i bra »898, y\ H^tj^l S8,*ne prodaJe- k'C^in /n llstinei ki s* I *alastra, cenitvene zapisnike i. t. d.), smejo tisti, ki žele kupiti, pregledati pri spodaj ozname-njeni sodniji, v izbi št. VIII, med opravilnimi urami. Fravice, katere bi ne pripušèale dražbe, je oglasiti pri sodniji najpoz-neje v dražbenem obroku pred za-Èetkom dražbe, ker bi se sicer ne mogle razveljavljali gledè nepremiè-nine same. 0 nadaljnih dogodkih dražbenega poslopanja se obvesfijo osebe, kalere imajo sedaj na nepremièninah pravice ali bremena ali jih zadobè v teku dražbenega postopanja, tedaj samo z nabitkom pri sodniji, kadar niti ne stanujejo v okolišu spodaj ozname-njene sodnije, niti ne imenujejo tej v sodnem kraju stanujoèega poobla-šèenea za vroèbe. C kr. okrajna sodnija v Ljubljani, odd. V, dne 20. septembra 1898, (3490) 3-2 A, 202/98 6. Izrok v sklic zapušèinskih upnikov. G kr. okrajno sodišèe v Kamniku poziva vse upnike, kateri imajo kaj terjati iz zapušèine dnö 5. aprila 1898 brez oporoke umršega posestnika Matije Janeziöa iz Suhadola št. 29, da naj se pri tem sodišèu oglasijo, svoje ißkovine napovedo in dokažejo dn6 5. novembra 1898, ob 9. uri dopoldne, ali do takrat svoje prošnje pismeno vlože, sioer bi oni do zapušèine, ako bi s poplaèanjem naznanjenih terjatev pošla, ne imeli nobene pravice razen kolikor jim pri-stoji kaka zastavna pravica. C kr. okrajno sodišèe v Kamniku, odd. I., dne 28. avgusta 1898. __ (3884) QprTfit. C II. 395/98^ Oklic. Zoper Franceta Geh, gostilnièarja in posestnika v Ljubljani, Karolinska zemlja ät. 26, katerega bivaližèe je neznano, se je podala pri c. kr. okrajni sodniji v Ljubljani, po oskrbniku Jurij Auerjeve zapuäsiinc J^anu Dejuku po dr. Majaronu, tožba zaradi 448 gld. 20 kr. Na podstavi tožbe doloèa se narok za ustno sporno razpravo na 29. oktobra 1898, dopoldne ob 9. uri,. pri tej sodniji. V obrambo pravic toženega se postavlja za skrbnika gosp. dr. Josip Furlan, odvetnik v Ljubljani. Ta skrb-nik bo zastopal toženega v ozname-menjeni pravni stvari na njegovo ne-varnost in stroške, dokler se ne oglasi pri sodniji ali ne imenuje poobla-äcenca. . C. kr. okrajna sodnija v Ljubljani, odd. II, dnö 28. septembra 1898. (3924) Opr. ät. E. 217/98 8. Ustavitev dražbenega postopanja. Na zahtevanje Marije Cerar iz Kamnika in drugih gledö Feregiini Tomšiè iz Kamnika lastnih zemljisè vlož. ät. 648 kat. obè. Kamnik in vlož. At. 98 kat. obè. KoSiše uvedeno draz-beno postopanje se je ustavilo in zato ne bo na danes doloèeuega dražbe-nega obroka. G kr. okrajna sodaija v Kamniku, odd. H, dne. 30. septembra 1898.