MARBURGERZEITING AMTLICHES ORGAN DES ▼■rtan und SohrtftleltuDg Marburf *. d. Oria, Badgua« Nr. A, Pernnif Nr. 26-87, 35-68 und SB-OS. Ab 18 Uhr (MglM) auBar Kamtitag) tat dla Sehrlftleltung nur auf Fenirur Nr. W-67 arrclehbw. UiiTerlan(rte Ziiachrinen werdm ■Mit rtekgraandt. Bei almtllchaD Anfrasen lat daa Httckporto belxuleften. Poataehaekkonto Wien Nr. 54.608. OMehlftMtAllM iD Clin. Marktplals Nr. Ii Kamruf Nr. 7. und to Pattau. Uimrtfirvaaa« Nr. 2. Pemruf Nr. 80. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES »orana lahlbar) BKinaUleii RM 2.10 elniwhlieBIMi ^ 2 - AHrlJl S**!: LJefemng l« Streifband zuxagUeh Porto, bei Abholen lo der GeHchtftaHteJIa ^flhr KM 2.10 (elnsohilefilleh 1».H Rpl PoalteHuaiüsMbOhr) und :» Hp( ZuiiteU- «ebllhr. Rlntflnummera werden nur «effen Vorelnaendunc dea RlneelprelMa und der PortonualaKen iufte»end«t Nr. 365 — 84. Jahrgang Marburg-Draui Samstag, 30. Dezember 1944 Einzelpreis 10 Rpf Sturm-Wikinge versenkten über 40 000 brt. Bewuftte Selbstaufopferung kühner Seeleute — Kleinst-U-Boote ols weitere Kampfwofle der Kriegsmarine rd Berlin, 29. Dezember [ Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, j Großadmiral Döndtz, hat den Soldaten einer ' Sonderformation des unter der Führung von j Vizeadmiral Heye stehenden Kommandos der i Kleinkampfverbände in Anbetracht ihres in | bewußter Selbstaufopferung erfolgten Ein- ' satzes die Bezeichnung , Sturm-Wikinge" ver- i liehen und ihnen folgendes Telegramm zuge- ! »andt:„Mit stolzer Freude denke ich an euch. Seit i Tagen steht ihr in bewußter Selbstaufopferung ■ im Angriff gegen den für die anglo-amerika- ' nische Kriegführung entscheidenden Nach.schub , vor der Scheidemündung. Höchste Anerkennung und unsterblicher Ruhm sind euch sicher. Ich liebe eure Kühnheit. Ihr seid meine „Sturm-Wikinge", allen Männern der Kriegsmarine leuchtendes Vorbild. Heil unserem Führer! Dönitz, Großadmiral." Der todesmutige Angriffsgeist, der die Ein- | zelkämpfer der deutschen Kriegsmarine beseelt, hat sich in den „Sturm-Wikingen" zur höchsten Opferbereitschaft für die Nation erhoben. Aus dem Telegramm des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, an den Admiral der Kleinkampfverbände, Vizeadmiral Heye, hat das deutsche Volk zum ersten Male von dem Bestehen einer Sonder-formation dieses Kommandos erfahren, deren Männer in bewußter Selbstaufopferung auf See den Feind angreifen. Sie tragen den kühnen Namen „Sturm-Wikinge", der sich auf ihren Entschluß begründet, ohne Rücksicht auf die Möglichkeit einer Heimkehr feindliche Schiffe anzugreifen und zu vernichten. Es bedarf keiner Worte, um den Ruhm die.ser jungen deutschen Seeleute und Soldaten hervorzuheben, denn in ihnen er.strahlt der Geist der Selbstaufopferung des einzelnen für die Gesamtheit in makelloser Reinheit. Der heutige Wehrmachtbericht macht genauere Angaben über die Erfolge, die von den Sturm-Wikingen vor der Scheidemündung erkämpft worden sind. In einem Augenblick, in dem der Feind während der deutschen AngrifEs-schlacht im Westen seinen Nachschub besonders dringend benötigt, sind die Sturm-Wikinge | in seinen Nachschub vor der Scheidemündung j eingebrochen. Sie haben zahlreiche englische' und amerikanische Nachschubschiffe versenkt, ■ die mit Kriegsmaterial und Munition für die ; Westfront beladen waren. Mit weit mehr als 40.000 brt. beziffert der Wehrmachtbericht in vorsichtiger Auswertung der Beobachtungen die feindlichen Schiffsverluste durch die Sturm-Wikinge vor der Scheide. Diese Schiffe hatten eine Ladung von 60.000 Tonnen an i Bord, die dem Feind auf dem Höhepunkt der | Schlacht nun an Nachschubgütern fehlt. Tat- , sächlich ist feindliche Verlust ohne Zwei- j fei noch erheblich höher, denn über den Unter- | gang der erwähnten Nachschubschiflfe hinaus sind eine Reihe weiterer nächtlicher Detonationen nach den Angriffen der Sturm-Wikinge beobachtet worden. In dieser Erfolgsmeldung erwähnt das Oberkommando der Wehrmacht zum ersten Male eine weitere Kleinkampfwaffe der Kriegsmarine. Bisher kannten wir die „Einmanntorpedos", die „Sprengboote" und die „Kampfschwimmer". Die Sturm-Wikinge aber sind, wie der Wehrmachtbericht bekanntgibt, außerdem auch mit „Kleinst-U-Booten" gegen den Feind vorgegangen. Auch der opferbereite Einzelkämpfer des Seekrieges bedarf technischer Hilfsmittel. Aber er setzt gegen einen Feind, der auf die materielle Übermacht der Massen von Kriegsmaterial schwört, den höheren moralischen Wert der Tatbereitpchaft von Männern, die im Dienste ihres Volkes das letzte wagen und auch scheinbar Unmögliches durch ihre Todesverachtung möglich machen. Die Vernichtung zahlreicher feindlicher Schiffe in der Scbeldemündung durch die Sturm-Wikinge steht unseren Feinden als ein feuriges Wahrzeichen vor den Augen. Der Geist der Sturm-Wikinge aber ist für jeden Deutschen ein Ansporn zur höchsten Pflichterfüllung. Im deutschen Abwehrfeuer liegen geblieben Vergebliche Durchbruchsversuche der Sowjets zwischen Plattens?.e und Donau — Kämpfe im Stadtkern von Budapest Führerhauptquartiei, 2ß. Dezember ' Das Oberkommando der Wehrmacht gibt t»ekannt: „Im belgisch-luxemburgischen Raum kam es gestern in allen Abschnitten zu schweren Kämpfen, ohne daß sich die Lage im großen veränderte. Von den im Westen eingesetzten 44 amerikanischen Divisionen sind nunmehr 26 In diesen Kämpfen festgestellt. In den Arden-nen wurden zwischen Stavelot und Marche weitere Fortschritte erzielt, Gegenangriffe bei ! anierikanische Terrorflieger Bomben vorwie- land. Vor allem den Städten Koblenz und Kai.serslPiitern, die in den letzten Tagen schon mehrfach angegriffen wurden, entstanden erneut Schäden 4n Wohngeb'eten. In den frühen Abendstunden richteten sich Angriffe britischer Terrorbomber gegen da.s westliche Reiciisgebiet." Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet: „In der Abwehrschlacht in Kurland In Kurland setzten dt* Pr^'-cb^rwisten ihre Großangriffe fort. Truppen des Heeres, der Waffen-fl und lettische ff-Freiwiligenver-bände wehrten die überall wiederum mit star- haben sich die mitteldeutsche 31. Volksgrena-ker Artillerie- und Panzerunt«?rstützung an- dier-Division unter Führung des Generalma-greiiende« sowjetischen Divisionen ir harten, Ijors von Stolzmann und die württembergisch-aber erfolgreichen Kämpfen db und Vernich-1 badische 215. Infanterie-Division hervorragend teten erneut zahlreiche feiindlirhe Panzer. bewährt. Diese schlug allein in der Zeil vom Bei den gestrigen Einflügen warfen anglo- | 21. bis 27. Dezember III feindliche Angriffe, die Rochefort zerschlagen. Erneute amerikanische Entlastungsangriffe südwestlich und südlich Bastogne und an der luxemburgischen Sauer drangen gegen unsere Abwehr nicht durch; nur in einzelnen Abschnitten gewann der Feind örtlich Boden. In den schweren Kämpfen wurden gestern 36 feindliche Panzer und Panzerspähwagen erbeutet oder vernichtet, am 27. und 28 Dezember atißerdem durch Verbände des Heeres 50 feindliche Flugzeuge und gend auf Orte in West- und Südwestdeutsch- meisten davon in Bataillons- bis Regimentsstärke, ab." Geleitzugsdilodit in der Mindonao-See Bisher sechs feindliche lOOOO-brt.-Transporter versenkt Lastensegler abge.schossen Von der gesamten } Tokio, 29. Dezember , In einer neuen großen Geleitzngschlacht Jn übrigen Westfront werden nur Gefechte von der Mindanao-See gelang es der japanisch-in örtlicher Bedeutung gemeldet. j Luftwaffe, dem Feind weitere schwere Schäffs- Das Fernfeuer auf London, Lüttich iiad verluste beizubringen, teilt eine Verlautbarung Antwerpen wurde fortgesetzt. des kaiserlichen Hauptquartiers mit Sechs Sturm-Wikinge der Kriegsmarine haben mit I große Transporter von ungefähr je 10.000 brt. ihren Kleinst-U-Booten und Kleinkampfmit- ] wurden durch Bombenabwürfe und Ramm-teln vor der Scheidemündung den feindlichen stoße der Sonderkorps der Luftwaffe versenkt Schiffsverkehr tagelang angegriffen und unter | und zwei weitere schwer beschädigt. hä'^vo^rH^ge'ndender ! Geleitzug be.stand aus annähernd i dem ersten Weltkrieg General Peyton March, Nachschubflotte des Gegners weit mehr als ^ Kr;e?sschif- | gab eine Erklärung zur deutschen Offensive in nnn k».«- Hauptsache Kreuzern und Zerstö- , im Westen ab, in der er scharfe Kritik an der Amerikaner ihrerseits versucht, die Japaner auf der Insel Halmabera (Molukken) durch Luftangriffe auszuschalten. Allein im Dezember hat aber die japanische Abwehr dort 76 feindliche Maschinen herunterholen können; weitere 142 wurden beschädigt. USA-General sieht schwan Genf, 29, Dezember amerikanische Generalstabschef aus Der 40.000 brt. versenkt. In ganz Mittelitalien war die Kanii; ftätig-keit gestern gering. Vereinzelte oritisc.'ie Vorstöße nordöstlich Faenza scheiterten vor unseren Stellungen. In Ungarn blieben die erneuten Durchbruchsversuche der Bolschewisten zwischen Plattensee und Donau im Abwehrfeuer unserer Divisionen liefen. Nördüi^h der Donau hat sich der Uferwechsel unserer Truppen über den Gran trotz stärken Eisganges ohne wp'=!entliche Einbußen vollzogen. Die Besatzung von B'jdrpest behauptete den Stadtkern gegen die heftigen Angriffe der Bolschewisten. SüdMch der slowakischen Grenze blieben die zwischen der Eioel und dem Quellßebiet des Sa^o geführten feindlichen Angriffe ohne nennenswerten Erfolg. Neuer Eichenlaubträgfer Berlin, 29. Dezember Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an jj-Bri-gadeführer Jürgen Wagner. Kommandeur der Jf-Freiwilligen-Panzergrenadierbrlgade„Neder-land", als 8R0 Soldaten der deutschen Wehrmacht. Die Austzeichnung erfolgte, nachdem f^-Brigadeführer Wagner bei den schweren Abwehrkämpfen im O-sten wiederholt durch vorausschauende und wendige Führung mit der -Frei willigen-Panzergrenadierbrigade „Neder-land" schwerste Situationen gemeisteFt hatte. So gelang es ihm. den Gegner, der in S+ärke von etwa zwei Regimentern mlt^ schweren Waffen durch eine Frontlücke eingesickert war, in nächtlichen Waldkämpfen vernichtend tu schlagen und die Frontlücke zu schließen. *^e*x* I Alis C&kJ, 1|1 VJCTl C1 riLllCllJtf üll QcF In der Nacht vom 27, zum Kriegführung der Anglo-Amerikaner übte. Es en diese Schiffe die Surigao- sei endWch Zeit, damit aufzuhören, so sagte er u. a., schlechtes Wetter und unübersichtliches Gelände für die militärischen Schwierigkeiten verantwortlich zu machen. Er habe es noch nie erlebt, daß der Schnee nur auf einer Seite gelegen habe. Im Jahre 1943 habe er erklärt, daß die Deutschen im Jahre 1944 reicht geschlagen würden. Um so mehr weiigere er sich heute, einen alliierten Sieg für 1945 zu prophezeien. rem; gesichert. 28. Dezember hatten Straße durchc|uert. Am näch.stcn Morgen wurden sie in der M ndanao-See von den Japanern entdeckt und sofort angegriffen. Die Kämpfe dauern noch an. Es Ist anzunehmen, daß sich die feindlichen Verluste noch vergrößern werden. Nachdem die japanische Luftwaffe den feindlichen Stützpunkt auf der Molukken-Inael Morotai mit Bomben belegte, haben die Peinlidie Uberroschung in der Türkei „Atlantik-Charla" hat die ganze Welt aufs Glatteis geführt Barcelona, 29. Dezember In der Türkei hat der Rooseveltsche Grabgesang zur Atlantik-Charta eine peinliche Bestürzung hervorgerufen, wird aus Ankara berichtet. Der Ärger sei überall unverkennbar, I daß der amerikanische Präsident die Welt an [ der Nase herumgeführt habe. Dieser Stimmung gebe der Abgeordnete Hussein Yeltschin, ein I verschworener Anhänger der anglo-amerikani-, sehen Sachc. in der Zeitung „Tanin" Ausdruck, ' wenn er schreibt: ! „Es ist unerhört, mit einer solchen Kalt-schnäutzigkeit die ganze Welt aufs Glatteis zu führen und derart mit dem Leben und der Zukunft von hunderttausend und Millionen Menschen zu spielen. Wenn die Atlantik-Charta wirklich nichts anders als ein S-^mmernachts-traum war, den Roo^evelt in Kompanie mit Churchill erfunden hat, warum versicherte man dann stolz, das Dokument sei von 40 Nationen und kürzlich auch der sowjetischen unterzeichnet worden? Wer kann nach einer solchen Erklärung noch erwarten, daß die Welt an andere Pakte und internationale Abmachungen glaubt? Idioten sind wir gewesen, wenn wir an die schönen Versicherungen der Atlantik-Charta glaubten, wonach die Großmächte die Freiheit der Völker garantiert und auf Expansionsgelüste angeblich verzichtet haben. Auch die vier von Roosevelt feierlich verkündeten Freiheiten sind nichts ala ein leerer Wahn. Nichts ist übriggeblieben, was uns Vertrauen einflößen könnte." Nach diesen Feststellungen klingt es wie ein Witz, wenn der Pariser Nachrichtendienst mitteilt, daß de Gaulle durch seinen Washingtoner Botschafter seinen Beitritt sur Atlantik-Charla erklären lassen will. j Atteniot als Reklame Churchills Sensation in Athen Stockholm, 29. Dezember In Griechenland wurde die von Churchill einberufene Konferenz aller streitenden Parteien am Mittwoch abgebrochen da eine Einigung nicht zu erzielen war. Die Aufständischen hatten Forderungen vorgelegt, deren Annahme von den übrigen Parteien als völlig unmöglich erklärt wurde. Churchill hielt am gleichen Tage eine Pressekonferenz ab, in der er wieder darauf hinwies, daß sowohl die Sowjetunion als auch die Vereinigten Staaten mit dem britischen Vorgehen in Griechenland einverstanden gewesen seien, und gab bekannt, daß die britischen Truppen die Herrschaft in Athen und Attika an sich reißen würden, falls auf der Konferenz eine Einigung nicht möglich sei. Zu diesem Zweck müsse jedoch die Ankunft weiterer Truppen abgewartet werden. Churchill schloß; ,,Das einzige, was wir von Griechenland wollen, ist seine Freundschaft." Churchill soll übrigens mii knapper Not einem Gewehrschuß entgangen sein, als er vor der britischen Botschaft gcrado in seinen Pan-zerwat^en steigen wollte. Der Schuß habe, so heißt es, ein junges Miidrhi-n etwa 300 Meter hinter ihm getroffen und getötet. Da es offenbar schwer sein wird, die griechische Angelegenheit zu einem sichtbaren Frfolg für ihn zu gestalten, mit dem er in England Reklame machen könnte, muß Churchill zufrieden sein, wenn er wenigstens auf diese Weise ein gewisses Aufsehen macht, das ihm vielleicht behilflich sein kann, seine bei den britischen Linksparteien stark abgenommene Volkstümlichkeit wiederzugewinnen. Da es sich hier bereits um die zweite Attentatsmeldung handelt. die er aus Athen verbreiten läßt (die erste sprach von einem Sprenpstoffattcnlat. das aber nicht zur Ausführung >?'"kommon i.ei) so scheinen .solche VermTituri'^e'i Durch die bif^herieen Kampfhnn'-'iunrpn in Athen wurden l!)0.0oo Einwohner der griechi-schnn Hauptstadt obdachlos bericiitet rire erg-llsehe Agentur. Ihre V ohnv.n^^cn ."'i'n r.ichi nur durch Kampfhandlungen zerstört, sondern auch durch Aufständische ausgeraubt. Die Ausplünderung Rumäniens Stockholm, 29. Dezembe» In einem Bericht des sowjetischen Nachrichtenbüros „Taß" aus Bukarest über „die Leistungen der Rumänen auf Grund des Waffenstillstandsvertrages in den Monaten November und Dezember" heißt es, in die Sowjetunion würden täglich ganze Eisenbahn-züge und Schiffe, die mit Beute voll beladen seien, abtransportiert. Aus Washington wird gemeldet, Großbri-tann-ien und die Vereinigten Staaten hatten die Sowjetunion gebeten, das Wegschaffen bestimmter Anlagen von den rumänischen öl-feldern zu erklären. Was ge^enwarti« in Rumänien vor sich gehe, sei „nicht klar", da dif Sowjets den Vertretern in der alliierten Kontrollkommission nicht gestattet haben, scch nach Rumänien zu begeben. Zwischen Drina und Save Berlin, 29 Dezember Über die Abwehr- und Säuberungikämpfe auf dem Balkan, von denen der Wehrmachtbericht am Donnerstag meldete, wird noch berichtet; Im Dreieck zwischen Drina und Save warfen ff-Verbände eingesickerte F.andcnkräfte in die Sümpfe an der Drina zurüi k. Der geschlagene Feind ließ über 500 Tote, zahlreiche Geschütze und sonstige Waffen sowie eine größere Anzahl Troßfahrzcuge zurück In den Weihnachtstagen wurde auch in dem unübersichtlichen Berggelände der dinarischen Alpen ein größeres Säuberungsunternehmen zum Abschluß gebracht, wobei die kommunistischen Banden 1250 Tote und Verwundete, zahlreiche Gefangene, sieben Geschütze, viele sonstige Waffen, Sprengmitte! und große Getreidevorräte verloren. Auch in den bi.s zu lOCOm hohen Gebirgen im Raum von Szcnica hatten die Bolschewisten bei tagelang vergeblichen Vorstößen gegen unseren dortigen Sperriegel sehr schwere Verluste. Die Schuldigen in Frankreich Berlin, 29. Dezember Vom Sitz des französischen Rrgierungs-ausschusses wird gemeldet; In einer Rundlunkansprache führte der französische Gencralkommissar für Information u. Propaganda, Luchaire, aus, daß die gegenwärtig in Frankreich geübte gaullistische Justiz Illegal sei. Nicht diejenigen, die wegen der Zu.sammenarbeit mit Deutschland oder wegen sogenannter Bezichurgcn zum Feinde verfolgt, verurteilt und getötet würden, seien die Schuldigen, sondern diejenigen, die die Unterschrift und die Ehre Frankreichs, verrieten, indem sie die Waffen gegen eine Nation erheben, mit der Frankreich WafTonstill-stand geschlossen hatte. Die Schuldigen seien de Gaulle und alle, die den Kampf gegen Deutschland fortführten. Seite 2 ♦ Nr. 365 ♦ Samstag, 30. Dezember 1944 MARBURGER ZEITUNG Unter dem Gesetz des totalen Krieges Ein Rfickblick auf die mililfirischen und politischen Ereignisse des Jahres 1944 Da» Jahr 1944 hat von dem deutschen Volke viel gefordert. Aufgabe weiter Gebiet» Europa», Zxuammenrücken in der Festung Deutschland, schmählicher Verrat durch Bundesgenossen, Zerstörung deutscher Städte und Dörfer durch den feindlichen Luftterror, ein Attentatsversuch gegen den Führer, der Soldatentod vieler tapferer Männer und die Kriegsopfer der Frontgebiet gewordenen Heimat, von Luftgangstern gemeuchelte Frauen und Kinder — das ist die negative Seite der Jahresbilanz. Wir sind tinter diesen Schlägen horf geworden! Wenn tüir die Ereignisse des Jahres aneinanderreihen und sie in unsere Erinnerung zurückrufen, erkennen loir aber zugleich, was zu leisten wtr fähig sind — mit den Waffen an der Front, mit den Spaten an den Grenzwällen, an den Maschinen in den Riistungsfabriken, vor den Reißbrettern und Retorten in schöpferischer Arbeit, Darin aber liegt die Gewißheit des Sieges. Ein Volk, das solche Angriffe übersteht, wie sie 1944 gegen das Leben Deutschlands gerichtet waren, muß Sieger bleiben. An der Jahreswende von 1943 zu 19441 In M a 1 werden d'ie Trümmer der Stadt kämpfen deutsche Truppen in einer erWtler- ' Sewastopol geräumt und die letzten deutschen tcn Abwehrschiacht im Raum von Schfitomir. 1 und rumän sehen Truppen von^er Krim zu-Die Front im Osten, die wenige Wochen vorher : rückgefOhrt, In Italien tobt eine Materlal-n(Kh etwa der Dnjepr-Linie und ihrer nahezu schlacht grüßten Ausmaßes milt den Schwcr-kürzesten Fortsetzung nach Norden folgte, ist, punkten Nettuno, Pico und Potecorvo, Dr. in Bewegung geraten. In den Wehrmacht- Goebbels stellt fest, daß durch den Luftterror berichten des Januar falien die Namen Kiew, ' über dem Reichsgebiet nur 1 Prozent des Berditschew, Nowgorod. An der anderen Front, ' Kricgspotentials getroffen wird. •n der wir stehen, der südiitaüenischen, landen j • die Angio-Amerikaner am 22 Januar beider- Am 5. J u n i befiehlt der Führer, um Rom •eits Nettuno. Kurz zuvor hat ein Sonder- ^u schonen, die Zurücknahme der deutschen tr.bunal in Verona gegen die einflußreichsten Truppen über die Stadt hinaus. Mit den Anglo-Verrater am Fasch.smus, unter ihnen Graf | Amerikanern ziehen — wie das «in allen von Ciano und Marschall De Bono, 18 Tode.5urteile gefä'.lt. Sie haben im Sommer 1943 nicht niir Italien, sondern Europa verraten. Europa, für das wir, wie der Führer am Ta^e der Machtergreifung betont, kämpfen und siegen. * Der Februar beginnt mit einem groben Töuschunssmanöver des Kreml. Aus Agitationsgründen wird die Sowjetverfassung geändert und den einzelnen Sowjetrepubliken angeblich eine gewisse Se'.bständi?keit in außenpolitischen und militärischen Fragen zugebiil-llgt. Während im Osten Rowno und Luzk aufgegeben werden müssen, tobt in Italien ein Erbitterter Kampf um das BergmasslV von Cassino. Hier zerstört die feindliche Luftwaffe die historische Benodiktiner-Abtel. Im Kloster befand sich ke'n deutscher Soldat. Am letzten Tage des Monats stirbt der ehemalhe finnische Staatspri^sident Svinhufvud dm 84. Lebensjahre, mit ihm der gute Geist Finnlands. • Im März lehnt man In Helsinki allordings trotz starken polltischen Drucks durch die Anglo-Amerlkaner und die Sowjets, die durch »chwedische Stimmen unterstützt werden, die «owjettischen Waffenstillstandsbedlngungen noch einmal ab. In Ungarn kommt es am 23. März zu einem RegleriJnoswechsol. Minl-«terpräsident wird Sztojay. Deutsche Truppen treffen im Lande ein. In Deutschiand verbessert die Einrichtung des Meldedienstes über die Luftlarje durch den Pundfunk die Schutz-möglichkoit gegenüber den TerroranTrlffen, die das f^anze Jahr hindurch anhalten. Wiederholt s'nd aber auch beachtliche Erfolge der deutschen I.uftwaffe zu verzeichnen. Im Osten n'mmt die Abwehrschlacht an Härte zu. Umin, Cherson, Nikolajew, Czernowitz müssen geräumt werden. « Die grundsätzliche Mißachtung jeglichen Völkerrechtes durch unseren Gegner erhält am 2. April durch die USA-Bomben, die auf die Stadt Schaffhausen in der Schweiz fallen, auch nach außen hin sichtbaren Ausdruck. Am 10. April wird Odessa geräumt, am 18. endet der Heldenkampf bei Tarnopol, wo unsere Truppen 25 Tage lang einer zehnfachen Übermacht erbitterten Widerstand geleistet haben. Am 12. April dankt der Verräterkönig Viktor Emnnuel ab, sein ihm ebenbürtic^er Sohn Umberto übernimmt die Statthalterschaft. Eine Z'isarpmo'^kunft dos Führers mit dem Duce gnt der Stärkung des europ.Hischen Kampfein-«atzes. Die Nachfolge des verstorbonen Gauleiters des Traditionsgaues München-Ober-bayorn, Adolf Wagner, tritt Gauleiter Paul Giosicr an. ihnen besetzten Gebieten der Fall ist — Hunger und Elend und die Funktionäre Moskaus In Rom ein. Am Tage darauf beginnt die anglo-amerikanische Invasion zwilschen Cher-bourg und Le Ha vre. Wir verlieren nach hartem Kampf am 12. Juni Garen tan und am 26. Cherbourg. Am 15. Juni fliegt zum ersten Mal V 1, die erste deutsche Vergeltungswaffe, über den Kanal nach London und Südengland. Am 23. Juni beginnt die Sowjetoffensive am Mittelabschnitt. Am 1. J u H iprlcht der Führer beim Staatsakt für den bei einem Flugzeugunfall ums Leben gekommenen Generaloberst Dietl und stellt ihn als das Vorbild des nationalsozialistischen deutschen Offiziers hin. Wenige Tage darauf empfängt er M^inner der Rüstung und gibt seiner Gewißheit Ausdruck, daß unser Erfindergeist das technische Gleichgewicht wieder herstellen wird. An der Invaslonsfront tobt die Schlacht in der Norman<1fie Generalfeldmarschall Rommel verunglückt am 17. mit seinem Kraftwagen infolge eines Luftangriffes. Im Osten müssen im Laufe des Monats Kowel, Wilna, Lublin, Narwa, Lemberg, Brest-Litowsk, Bialystok, Kauen und Dünaburg geräumt werden. In Italien wird der völlig zerstörte Hafen von Ancona aufgegeben. Im Reich macht die Vrkchral4»ge eine Einschränkung des Rel.^everkehrs notwendig. In Japan tritt General Koiso an Stelle Tojos an die Spitze des Kabinetts. Der 20. Jnli und seine Folgen I Alle diese Ereignisse, so schwerwiegend sie I auch sein mögen, treten zurück vor der wun-j derbaren Errettung des Führers, auf den der I gewesene Oberst Graf Stniiffenberg, das Werk-, zeug einer kleinen Clique verantwortungsloser Ehrgeizlln^c, am 20. Juli ein Sprengstoffattentat Verübt. Die itndrlsführer des Komplotts iinden entweder am gleichen Tage oder später nach ihrer Verurtei'amg durch den Volk.s-gerichtshof den verdienten Tod. Der 20. Juli hat andere Folgen, als die Gegner hoffen. Nicht eine Schwächung, .sondern eine Stärkung Deutschlands ist festzustellen. Reichsführe»* jij Heinrich Himmler wird zum Befehlshaber des He'matheeres ernannt; er stellt die Volkssre-nadierdlvlslonen auf, die sich bald bewähren sollen. Dr. Goebbels, der zum „Relch.sbevoll-mächtigten für den totalen Kriegseinsatz" bestellt wird, wendet sich am 26. Juli über den Rundfunk an das ganze Volk, das zum Einsatz bis zum äußersten entsehlos.«!en list. Die Reihe der Verordnun?Ten zum totalen Kriegseinsatz beginnt am 30. Juli mit der Mel.de-pflicht der Frauen bis zu SO Jahren zum Arbeitseinsatz. • Im August folgen weitere Maßnahmen: j Schließung aller Theater und Vergnügungsstätten, Urlaubs-Sperre und 60-Stunden-, Woche, Einschränkungen im Er//ehimgswesen, in Schrifttum und Presse. An der Invasion.s-front sind Im August die Kämpfe bei Avran-ches, in der Bretai?ne, um St. Maio, dessen tapfere Fentvmgsbesatrung der feindlichen Übermacht erl'iegt, und in Paris zu vcr?:oich-nen. Am IT). August erfolgt in Cannes /.wischen Tou^on und Nizr.a eine zweite anglo-amerika-nische Landung. Unsere Truppen setzen sich im Rhone-Tnl nordwärts ab. Zu Beginn des Momts wird die Kunststadt Florenz zur offenen Stadt erklärt, am Monatsende beginnt ein neuer feindlicher Großangriff an der Adria-Küste. Am 3. August bricht die Türkei die Beziehungen zu DeutseVi'and ab. Am 24. August be-"»eht l^Tichael von nwmänlen Verrat — an dem B'.mdesgenncsen, Verrat an Marschall Anto-noscu und Verrat an seinem Volke, dessen Weg unter das Joch Moskaus an diesem Tage beginnt. * Am 3. September verspielt Mannerheim, der dm August an Stelle des zurückge- tretenen Ryti finnischer Staatspräsident geworden war, sein Volk an die Bolschewlsten und bricht die Beziehungen zu Deutschland ab. Moskau legt dem Lande schwere Bedingungen auf. Wenige Tage später, am 6. September, kapituliert Bulgarien, das am 9. September sogar Deutschland den Krieg erklärt, ohne damit allerdings den Weg in die Bolsche-wisierung vermelden zu können. Die Wehrmachtberichte melden im September von der Ostfront zunächst das Auffangen der sowjetischen Sommeroffensive, heftdge 1 Kämpfe im Warschauer Abschnitt und in der I Mitte des Monats dann den erwarteten Groß-j angriff im Norden. Von der Westfront hören ! wir nacheinander von der Räumung Verduns, i Kämpfen bei Antwerpen und Lüttlch, feindlichen Großangriffen zwischen Maastricht und Aachen und der Vernichtung der ersten englischen Luftlandedivision bei Arnheim. Der geplante tiefe Einbruch nach Deutschland hinein gelingt den Anglo-Amepikanern nicht. Am 29. September stirbt Gauleiter Bürckel; mit Ihm geht ein vielseitig bewährter Natio-nalsojjiaHst von uns. Die Maßnahmen zum totalen Krlegsein.«'atz werden weitergeführt: Auflösung des Preußischen Finanzministeriums, Steuervere'nfachungen, Durchkämmung des Handels, Studienbeschränkungeh. • Weitere Maßnahmen — Vereinfachungen in der NSDAP., Fortfall von Tagungen, Verbesserung der ärztlichen Versorgung, Einschränkung von D- und Eilziigen — werden im Oktober bekanntgegeben. Am Erntedanktag erklärt Reichsminister Backe, daß bei erhöhter Ablieferung und sparsamsten Verbrauch die Ernährung gesichert ist. Am 10. Oktober kann fteichsjugendführer Axmann dem Führer melden, daß sich 70 Prozent des Jah"gan?s 1928 freiwillig zu den Waffen gemeldet haben. Am 15. Oktober erliegt Deutschlands volkstilmlichster General, Feldmarschall Rommel, seinen Verletzungen. Am 18. Oktober, dem Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig, verkündet der Reichsführer ff den Führererlaß über die Bildung des Volkssturms. Alle Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren reihen sich ein. Der Krieg hat siich den Reichsgrenzen genähert und sie an einzelnen Stellen überschritten. D'e sinnlo'ie Zerstörung von Wallersdorf im Westen, die grauenvollen Verbrechen in Nemmersdorf im Osten beweisen den Vemichtungswillen unserer Feinde. Im einzelnen werden an der Ostfront neben dem ostpreußischen Grenzgelkel Belgrad, das geräumt wird, die Ostbesklden-Pässe, Debreczen und Großwardein als Kampfräume genannt. Im ostpreußischen Grenzraum werden in der zweiten Hälfte des Monats in vierzehntägiger Schlacht 35 Divisionen und zahlreiche Panzerverbände abgewiesen. An dem Erfolg sind die Volksgenossen beteiligt, die die Grenzbefestigungen geschaffen haben. Im Westen liegt der Schwerpunkt im Raum von Aachen. Durch die Zerstörung der Deiche der holländischen Insel Walcheren durch englische Bomber w»ird der Lebensraum von 35.000 Menschen dem Meere preisgegeben. Am 3. Oktober bricht unter blutigen Verlusten der AuXstand dn Warschau zusammen, der den Polen zeigt, daß sie von allen ihren „Freunden" im Stich gelassen werden. In den ersten Oktobertagen begibt »ich Marschall Potain nach Deutschland. In Ungarn kommt es am 17. Oktober zum Rücktritt des Reichs-verwescrs Horthy. Die Staatsloitung übernimmt Sr.alasi, der Führer der Pfeilkreuzler-Bewegung. Im Fernen Osten stiegen die Japaner in der Seeschlacht bei Formosa und treten einen Sie-geszug in China an. Die Amerikaner landen auf den Philippinen. ^ Iii der Erinnerung an das Jahr 1918 erwarten unsere Gegner vom November eine entscheidende Wendung des Krieges. Sie werden enttäuscht. Zu dem Namen Aachen, der in den Kriegsberichten dmmer wiederkehrt, treten zwar dm Westen neue Ortsbezeichnungen: Metz und Gravelotte, 'Mülhausen und Straßburg; aber alle diese Orte liegen noch vor den deutschen Schutzbefestigungen, die im Rahmen des alten Westwalls von Hunderttausenden von Volksgenossen errichtet werden. Am 8. November wird gemeldet, daß das V 1-Feuer seit einigen Wochen durch den Einsatz von V 2 verstärkt wird. Außer London werden auch Antwerpen und Lüttich beschossen. Dr. Goebbels kann feststeilen, daß seit Juli d'e Forderung „Mehr Soldaten und mehr Waffen" schon weitgehend erfüllt ist. Am 12. November verllest der Reichsführer ff die Botschaft des Führers vom 9. November. Sie zeigt, daß Adolf Hitler an seinen einmal aufgestellten Zielen festhält und voller Vertrauen in dde Zukunft blickt Der Besuch Churchills und Edens in Paris Im November, der einer erneuten Bindung Frankreichs an England dienen soll, erreicht seinen eigentlichen Zweck nicht. De Gaulle fährt im Dezember nach Moskau und schließt mit dem Kreml einen Beistandspakt ab. Englands alte Stellung in Europa ist erschüttert. Überall hat Britannien dem bolschewistischen Expansionsbestreben weichen müssen. Das zeigt sich vor allem auch in Griechenland, wohin Churchill und Eden überraschend während der Weihnachtsfeiertage flogen. In der ersten Dezemberwoche empfängt der Führer den Staatschef des schwergeprüften Ungarn. Den dritten Jahrestag des Kriegseintritts der USA nehmen die Snrecher des Dreierpaktes zum Anlaß, ihrer Siegeszuversicht Ausdruck zu geben. Im letzten Monat des Jahres beginnt die noch andauernde Überraschungsoffensive im Westen, die der Welt Zeuffnis von der ungebrochenen deutschen Kraft gibt. Im 0*rum Im wenden Kieme Reparaturen selbst auefüh- ren, sorgen wir also dafür, daß wir die Sonne Sommer 1943 erschien er In Oberdonau" bei ren Schlepper und Dreschmaschinen regel- als Kraftquelle aller Pflanzenerzcugung mehr mehreren Bauern und erklärte ihnen daß er rnaßig vom Fachmann überprüfen lassen, ausschöpfen und durch frühe Bestellung die Dachziegel, Dachpappe usw. verkaufen könne Große Reparaturen sofort der Werkstatt Wachstiimszeit verlängern. Jeder gewonnene In den meisten Fällen war es ihm nur dnrun^ melden, Ersatzteile rechtzeitig bestellen! Alle ' einzelne Wachtstumstag hilft uns hierzu schi- Geräte und Maschinen müssen heu^.e dem wesentlich und schafft somit einen Ausgleich Gsmeinschaftselnsatz zur Verfügung stehen, gegenüber dem Mangel an Hnndo^sdüngern. Es Das bedeutet Kriegsdienstverpfhchtung aller gilt also, im Hinblick auf die größere Ausnfit- Maschlnen! Das Ziel Jeder Ortsbauernschaft zung dieses Erzeugungsfaktors im Laufe des. muß ein gepflegter Maschinenpark der ge- Winter hierfür die Grundlagen zu schaffen. samten Gemeinde sein, um Menschen, Zelt, Moderne Kunststoffe für Kunstzähne ZU tun, Geld und Quartier zu erhalten. Nach zweijährigem Herumva^ahnndieren wurde er nun vor Ger'cht gestellt. We-^en übertrelMni* der Landstreicherei und als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher wurde Statzberger zum Tode verurteilt. Wir haben ausreichend Drillmaschinen, kein Feld darf mit der Hand gesät werden! Hafer kann mnn viel früher säen als das oft ßcsch'eht und daran anschließ3nd sind die Kartoffeln früher zu pflanzen. Selbst mittelfrühe Sorten kommen oft zu spät In den AfV'^r B's rum 20. Mal ."oren alle Ka"toff'»ln g-^nParizt sein, sonst werden die Erträge gedrückt. Frühe Saasen nützen die Winier-feuchtlgkelt mehr aus als späte und überstehen trockene Sommertage weit besser. Hoffentlich haben wir Im kommenden Frühjahr Wie bekämpft man Ameisen? Wenn von Amelsen gesprochen wird, denkt man zunächst in unseren Breiten an die roten V/a'dameispn, die durchaus zu den nützlichen Tieren zählm Gegen die übrigen Amclson-rassen mußten, wo sie überhand nahmen, wirksame Mittel zur Bekämpfung angewandt werden. Besonders die deutsche zoologische Forschung hat sich um die Ameisenbekämpfung verdient gemacht. Zehn verschiedenen Ameisenarten standen den Versuchen eines Instituts zur Verlügung. das bedeutsame Entdeckungen auf diesem Gebiet machte. Wetter und Tageszeit spielen bei der Ameisenforschung eine wichtige Rolle Um die Ameisen auf pewisse Giftstoffe zu locken, müssen Köderstoffe gefunden werden. Besonders mit einem Hefepräparat durchsetzte Mehlwurmstücke und auch mit Asselflelsch erzielte man gute Erfolge, während Fleischkuchen und Klole von Amelsen nicht angenommen wurden. Dem Giftköder muß nach Möglichkeit ein gewisser Geruch zugefügt werden. Als Grundlagen für den , Leckerbissen" eignen sich vor allen besonders präparierte tote Insekten und getrocknete Amelsen-puppen. Alle Freßglfte wirken bei Könlfrtnnen wesentlich schneller als bei Arbeiterinnen, wenn sie nicht unmittelbar selbst aufgenommen werden, sondern von Arbeiterinnen an dir» Könifinncn verfüttert werden, denn im Kropf der Arbeiterinnen werden die Giftstoffe chemisch umgewandelt. Die Verwendung insrkten-tötender Pilze als Amelsen-Bekömpfungs-mlttel Ist dapegen nicht zu empfehlen, da sie auch andere Insekten gefährden könnten. I Die Technik des Zahnersatzes für ausgefal-: Icne oder schndhaft gewordene Zahne ist uralt; sie reicht bis ins Altertum zurück, und i demgemäß gibt es In Ihr eine Reihe von alt-' bewährten Werkstoffen. Das sind vor allem chemisch achwrr ongn^ifbare Mstalle, ferner .Porzellan für die Zahnnachhlldungen selbst I und Kautschuk für Nachbildungen von Zahn-I n^isch. Unter di'^<=cn Stoffen ist der Kautschuk ^ der jünnsto, und die Entdeckung, wie man ihn , vulkani.siert, rief seinerzeit eln^^ Revolution in j der Technik des Zahnersatzes hervor, j Besonders die beiden letzteren Ersatzstoffe j aber zeigen ge^vi-^se Mängel gegenüber den , vielfältigen Anforderungen, die an sie gestellt j werden müs'?en. Sie müssen nicht nur völlig : fi^st gDgen die bald saure, bald alkalische Mundflüssigkeit und farbbeständig sein, sie müssen ferner auch bedeutende mechanische Belastungen au'^halten können — ein Punkt, in dem Porzellan z. B. schon zu wünschen übrig läßt — sie dürfen aber auch das natürliche Gewebe, das Zahnflei«di. an dem sie Hegen, nicht zur Entzündung reir.rn, gerrdo bei Kautschuk nicht «eilen der Fall ist. Abgesehen davon kann der Kautschuk das echte Zahnfleisch niemals täuschend nachahmen. Unter diesen Umständen kann es nicht Wunder nehmen, wenn die modernen Kunst- stoffe, die uns die Chemie in den letzten zwei Jahrzehnten geschenkt hät, auch hier in standigem Vordringen sind. Geeignet aurgev.'ählte Kunststoffe gestalten nicht nur eine täuschend Ji'inliche Narhnhmung des Zphnflplsc'ies, sondern sie sind besonders „gewebefreundlich", sie \'pn.ir<;arli«n keine Entzündung des natürlichen rjowpbes. Dem Porzellan machcn die Kunst-'-toff" stnrl'"» Knnlcurrpnz, seit rs ge- lungen Ist, Kunststoffe in zahnähnllchen Farben und etwas gnißerrr Härte herzustellen, Außerdem erfordert der Brand sog. Jackett-Kronen (individuell hergestellter Porzcllankro-nen) wegen seiner Schwierigkeit so viel Er-fahrtmg, daß nur ganz wenige Spezialisten Ihn vollendet beherrschen. Die vcrv/endeten Kunststoffe sind *. Z Verbindungen, die mit dem jeder Hausfrau vertrniiten Plexiglas chemisch nahe verwandt sind. Wichli'* Ist, Rebm^en Ist, das Her- stellungsverfahren bedeutend zu vereinfachen. Frt^her hrnurbtn rn^n ho^-^n Drur^]^ und hoh€' Temperaturen, um den Stof? in vorbereitete Formen zu pressen, b?uto mi<;cht. man nur ein Pulver mit einer Flüssiskeit zusammen; die Vorbindung braucht dann nur noch 30 Minuten in kochendern Wasser erhitzt zu werden. Belm Ersatz von Zähnen haben die Kunststoffe das Porzellan schon fast völlig verdrängt. Giraffen werden nicht seekrank Die Giraffe und der Eisbär sind am wenigsten für Seekrankheit empfindlich, schreibt In einem Buch über Tierkrankheiten der amerl-[kanlsche Naturforscher Waiden Soarp. Pferde [ dagegen leiden unter der Seekrankheit so stark, : daß viele auf längeren Seereisen eingehen. I Diese Tatsache ergibt sich aus der Anatomie I dieses Tieres. Die Schlingmuskulatur ist durch einen besonderen Verschluß gegen die Rachenhöhle hin abgeschlossen. Dieser Verschluß öff-j net sich nur in Richtung auf den Magen. Ein I Pferd ist also nicht In der Lage aufgenommene j Nahrung durch das Maul wieder von sich zu I geben. Ein Pferd, das sich erbricht, ist dem Tode geweiht, da das Erbrechen immer das Anzeichen ernster innerer Zerreißungen ist, Affen werden auf Seereisen unruhig wie kleine Kinder. Das Stampfen und Schlingern des Schiffes ruft auch bei ihnen dieselben Gleichgewichtsstörungen hervor wie beim Menschen. Die Hilflosigkeit des Tieres äußert sich In einem Schutzbedürfnis, dem sie wie ein verängstigtes Kind durch Flucht zum Menschen Ausdruck geben. Auch den Elefant beeinflußt die Seekrankheit psych'sch; die meisten werden so zahm wie ein gut dressierter Hund. Gleichfalls furchtbar leidet der Tiger unter diesen Folgeerscheinungen einer Seefahrt. Scarp kommt abschließend zu der Feststellung, daß seekranke Tiere durch Einflößen von Alkohol eine gewisse Beruhigung erfahren. Hausarbeit leichter gemacht Die Frau Im Arbeltse.nsaa, uie in der freien Zelt ihren Haushalt versorgen muß, dl« kinderreiche Mutter und ebenso die „altgediente" Hausfrau, die trotz vorgerückter Jährt jetzt mehr „heran muß" als sonst, brauchen Mittel und Wege, um die häuslichen Arbelten leichter und weniger ermüdend zu gestalten. In langer Praxis haben sich folgende Ratschläge gut bewährt: Ermüdend ist vor allem langes Stehen, vieles Bücken und Arbeiten in gebückter Haltung. Daher wo es irgend angeht, im Sitzen arbeiten; nicht nur Kartoff^n schälen und Gemü-e putzen kann man Im Sitzen, sondern auch Geschirr abwaschen und \7äsche bügeln, Bügelbrett entsprechend tief auflegen! Wäsche aufhängen erfordert viel Kraft durch das andauernde tiefe Bücken nach dem Korbe mit der aufzuhängenden Wäsche. Warum stellen wir Ihn nirht auf eine Bank oder, wenn es mehr Wasche gibt, noch besser auf das Gestell eines alten KlndPrwat»ens, mit dem der Korb nach Bedarf mitgefahren werden kann? Tiefecbücktes Arbeiten, das so sehr ermüdet, lUCt sich vermeiden durch cntsprrchcnd höheres .\ufstollcn des ArbeitsrcrÜics. Alle Gegenstande in der Küche sollen so zu einander stehen, daß die Arbeit nicht durch unnötige Hin- iind Herwege e.'schwcrl wird. Im Geschirr- und Tonfschrank alles grl'''b:rcit einräumen. Dince, die nur selten gebraucht werden, stellen wir nach hinten oder ins riterste Fach, die dauernd gebrauchten gvifibercit vorne. Viele Kleinigkeiten machen im rin^^n schon etwas aus, br~nnders wenn man mit der Zeit knapp darpn ist. Auch eine zweckmäßige Arbeitskleidimg erleichtert die Arbeit: leicht waschbares Kleid, schützerr'e Schürze und Kopftuch, d-^zu bequeme Schuhe, Vor allem keine S1ö"kel-schuhe im Hause auftra'zen wollen, sondern nur SchMhe tragen mit breiten und nicht zu ^ohen Ab-ätzen, die auch nicht schief gelaufen sein dürfen. Gerade un^eeiPn-^tes Schuhwerk ist an manchen vorzeitigen Ermüdungserscheinungen schuld I Erschwerend sind große A'-beitsanhäufun» gen. A'so keine Berge von Abwasch stehen lassen, keine Körbe voll Flickwäsche und un-J'estopfter Strümpfe, Wie ungern geht n" Betrilit E nlflsung von WehrmechS Rtuchrrmarken durcti dl« Traflktn. Das Landcswlrtfchaltsamt für den Wchrwirt-schiftsbezltk XVIII gibt lür den Bereich des Wehtwirtschaltsbez'rkes XVIII folgendes bekannt; in Abänderung der bisher gültigen Abgabemeneen lür Zigarren wird nunmehr bert'mmt, daO auf 10 Zigarrenmarken für 1 Tag (oder 1 7'garrenmarke lür 10 Tage) abzugehen »Ind« 9 Zigarren von 7 bis 10 Rpf Flelnverkautsprels (ohne Kriegszufchlng^ oder 8 Zigarren von 11 bis 15 Rpf K>'nve'kntil und Detallge^chllft vom X. bis Inkl. d. 3lnn«r 194S gerch;o<;se.n. Adalbert Guscl, BranntweingroObren-ner, Marburg/Drau, Tegetthoffstr. 39. 8927 Familien-Anzeige 1 Ihre Vermähluni; geben bekannt: Or. Emst Kitin und Alda Koudelka, geb. Duma. ABiing, Marburg/Dr., Im Dezember 1944 8930 Wir haben un> verlobt: Lw.-Helf. Rtsl Lttnar, Uffz. Hubsy Sctiulltr. Markt Griffen. Kärnten, Orth a. d. Donau, Silvester 1944 8921 ScbmersertOlll geben «Ir |.|l die erschütternde Nachr'lcht, daB mein guter Gälte, unser Vattr, Großvater, Onkel, Herr Franz Prangesch ■tiltztr und fleicch'iauer bei einem feindlichen Lurtangriff sein arbeitsreiches Leben verloren hat. Da» Le'chenbegängiiis fand om Freitag. 29. 12. 1944, 15 Uhr, auf dem Drauweiler Friedhof statt. Die Seelenmesse wird am 30. 12., 5.30 Ihr, In der Magdalena-Pfarrkirche gelesen. 8008 Marburg'Dr., Thesen, Graz. In tiefer T'auer: Kathl Prangtsch, Qattlii; Pran, Karl, dzt I. Felde, SOhne; Kathl, Adilhcld, Tüchter; Franz Rtldiir, Franz Stilnichek, SdiwIegersOhnc; Pit, Olga, Enkel, ond alle Verwandten. [ui In tiefstem Schmerze geben wir die trau*i!;e Nachricht, daB unser Neffe und Cousin Gefr. Martin Herned am 18. 9. 1944 Im Alter von 28 Jahren an drr Ostfront den llel-ücntnd gefunden hat. Unterrann, Pettau. Dez. 1944. In tiefstem LeiJ- Katharina Klln-gtr, Agnat MIhuletz, Tanten: An-Ion MIkultti, Onkel; Rudolf, )ose(, Aloli, dzt. im Felde, Cou^^lns; tlefi und Oritl, Cou'-'nen. Tief betrübt gebe ich die J Nachricht, daO mein Sohn, unrer Bruder Oelr. A!o Johanna Kalstr, Tanten, unil alle übrigen Verwandten. Gebe allen Verwandten, Freunden und Bekr inten die Iraurlge Nachricht. daS mein geliebter, guter Oatte, unser Vater. Onkel u. Schwager, Herr Franz Germ städt. StraBenmcisttr nitch kurzem mit Geduld ertrage^ ntm Leiden am Samstag, 23. 12. 1944, verschieden ist. Wir haben den Verstorbenen am 26. 12. 1944, um 15 Uhr, auf dem städt. Friedhol In Drauweiler zur letzten Ruhe gebettet. Die Seelenmesse wurde am 27. 12. um 7 Uhr frUh In der Dom* und Stadtplarrklrcbe gelesen. Marburg/Dr., Im Dezember 1!)44. Die trauernde Galtin Leopoldino Otrm und Sohn Raimund Dorm sowie alle übrigen Verwandten. Schmerierfül'lt geben wir die traurige Nccfaricht, daO mein guter Gatte, Herr Konrad Pulil Amtsgchllfi am 28. 12. 1944 nach längerem Leiden verfcbieden ist. Das Lei-chenbciänsnis linrte! am Samsts,^. 30. 12. 1944, um 1B.45 Uhr, auf dem städt. Friedhol in Drauweiler statt. 8919 Marburg, Tricsl, Graz, am 28. Dezember 1944. In tiefer Trauer: Jsttfa PukI, Gattin; trieb, Ziehsohn; Jahann PukI, Bruder, u. alle übrigen Verwandt. Sllibadawannt (Zinkblech), 40 RM, groO. bü^eüaden, 10 RM, groQcr Spiegel lür Schneider oder Friseur, 100 RM, Kredenz. kl Tircherl. 2 Sessel, zusammen 580 RM. Reiserstraße Nr. 18/11. rech.'s. 8306 Klalnpudol, Rüde, 3 Monate alt, reinrassig. abzugeben. Zuschriften an Frieda lahn, Peggau. 4282-3 Bodlenerln, tägl, lür e-ne Stunde, wird Kesucht. Anzufrag. Wcc.*! elseiiigc K ;;n-ken-Vers'cherungsanstalt Südmark. Od.-Schmid-rasse 8. Bfir'4 (J i Krältiger Lahrjunoe mit en'rpncliender Vorbildung wird ml« ; Jännc: l:'i5 .ra Kaulhaus Mols Preaz in Rohiticii auf-"jrnommen. b Zu tauschen fm Namen aller Verwandten und Bekannten geben wir ie traurige Nachricht, dafi unsere liebe Mutter, Frau A^'nes Kslbitscb Schulwartswltwt nach einem arbeilsreichcn, müiie-vollen Leben und mit Geduld ertragenem Leiden Ihre müden Auijen lür immer gerch'ossen hat. Das Leichenbegängnis findet am Sanistag, 30. 12. 1944, um 1S.30 U:ir, aut dem städtirchen Friedhof stau. Die Seelenmesse wird am Sonniat, 31. 12. 1944, um '^-8 Uhr In der Domkirchs gelesen. suiii Frenz KElblticb, Hant Ktlblt-c?, Söhne; EIht Kclblt-ch, Wilma Kcl-bilsch, Fchwiteertüchler; Helga u. Sigrid Keimtseh. Enkelkinder; Fa-milie Auar. Unser lieber Vater, Herr Franz Neger sen. Kaufm.inn ist atn 27. 12. entrchlafen. Das Begräbnis fand Em 29. Dezember um 18 Uhr auf dem Drauweller-Fried-ho* in Marburg slntt. Marburc.'Drau, im Dezemb. 1944. Frani Ntgtr |unlar. Söhne, Imtl Ntfar, Kle:ne Anzeigen Zu verkaufOTi Scttralbmi'cMnt I Zurchrlften um. j die M. Z. I Ein Boll mit Einsatz und Matratze, und , Nach'kästchen, Kasten, TIrdi, 2 Sessel I und Wa'chtirch, 350 RM. Ott, Tegetlholl-I Straße 29'II. 8894-3 I Junge Sehlftrttnndt veniauft „Unio"-OeieUidMlt. HUibarg, Landwehr«. 23. 8892:3 Tausche gut arhaltants Damenlahrrad gegen braune Dainenstielel 39. Pettau, Herrengasse 14/1.____ 4302-14 Klndersportwagan gegen Damenmanlel od. Damenkostüm zu lausdi. Jantschitrch Agnes, Brunndorl, Dnung. 19. 8893-14 Perlekte Saldo-Kontlstln diin^cnd ge-'ucht. Vorzuste'len Mi burgcr Zeitung. Burggasse 2 (Burgcalö). \--- I Kanzlilkralt wird für ein paar Tage ge-] cvcht. OerchHf''h"ch!r, SteucerklSrung und Jahrer&b'chlrß sind ab S ptemhc in Ordnung du'ch'ulühren, „Elka", Mlibcl-tischlerei, Hugo-Woll-üasse 12. 8935-« Schrelbmatch'nt gegen e'.eklri*ch. Herd, Wertausgleidi. Zurchr. unt. „Elektrisch. Herd" an die M. Z. 8902-14 Gasrrctiaud gegen Kolter od. Filzstiefel Nr. 40; elcklr, Bügelelsen gegen Sportschuhe oder Fahrradschlaich und -.Man'el. Taurehzentrale, Anrecht'che'n Nr. 3224'22 18. 8899-14 GröBerer, tadelloser Elsanofcn gegen Damenlahrrad od. Schihose; Goiserer 42 gegen Goiserer 39. Nelly Markowitsch, SdiülerstraBe 24/11.__8889-14 Oimen-Schieesehuht, tadellos erhalten, Nr. 39, taurche geKcn Hausschuhe oder Wollweste. Oberrotwein, Burengasse 11. 8868-14 Wlsdisrln, die Wä'che für dauend übernimmt, wird per «ofort Rc'i;cht. 'nzulra^en Sonta";, 31. 12.. den ganzen Tag, Bürggasse 22. 2. SiocH. 8032-6 Isdltntrln, fleißige, etirllche Perron, t. rtaue-nd lür 2—3mol in der Woche je 2—3 Stunden per sofnri gesrchl. .\nzu-Anzufragen Sonnt??. 31. 12., den grrren nung Burggasse 22 11. 893: r. Gebe 6-R0h:en-Rundtunkempfän(ier. Super Orion, gegen bessere Brielmarkcn-Sammlung. Anfragen bei Kumerrch7 Heirat ! Welcher Mann möch'.e eine treue Frau i können lernenT Bin schuldlos gt cb .di-n und 41 Jahre alt. Zuschrilt. unt. ..Treue Frau" an die M. 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Der chi-'.'die Finder wird gcgon hohe Belo^^un^ r!ebe'.en. d:e*clbc tici der Firma II. G. Lettner & Söhne, Ma'burü Dr., Sch'acht-haufgasre 23, abzugeben, zum ndest wird irebeten. die Dokumente senden. 8814-1.1 Cefunden Oamtninhrraa am 27. 12. gefunden. An-iulractn lipi Meltla«, Witleiinauerg. 1. 8937-13 Seite 4 * Nr. 365 ♦ Samstag, 30. Dezember 1944 marburger zeituno Heimatliche Rundschau Sondeibaie üesctiöi smeihoden Immer wieder sprechen auch wir Unter-•telrer voll ehriichcr Bewunderung von den großen Leistungen unseier schaffenden Menschen. Auch die vielen Frauen und Männer im untersteirischcn Handwerk schließen sich dabei nicht aus, mit bcstCn Kräften sorgen sie für die Betreuung der Zivilbevölkerung. Ihre Aufgaben sind demnach ebenfalls kriegswichtig. Leider gibt es nun aber auch im Handwerk e.nige unf-aubere Elemente, die glauben, die Gelegenheit benutzen zu können, um sich persönlich zu bereichern. Die Ausführung irgend einer Arbeit, die Bereitstellung von Material oder d'ie Zurverfügungstellung von Arbeitskräften machen sie abhänsit» von Irgendwelchen Gegenleistungen persönMcher Art. Zwar handelt es sich zumeist nur um einige Zigaretten otier ähnliches, aber die Tatsache besteht eben. Allerdings sind auch oft die Verbraucher •n dieser Gesinnung schuld, indem se selbst von sich aus Angebote machen und dem Handwerker von vornherein — wei' sie dadurch eine bevorzugte Abfertigune C'i'7j»n wollen — Irgendwelche Mangelwaren ve;-p^crbon oder anbieten. Beide Teile hrindohi \ci b?'erhpri'5ch. S'e stemneln sich durch ihre Hand'lm^^ve■'?p 7um Volksschädling! Wer bou^e ^ür Aroeiten deren Ausführung zu seiner ben'flirhen PflirHt gehören. Entgelte? verlangt, die ihm noch nicht einmal unter normalen Zeiten ^u^tehen wurden, schließt sich dnmit aus der Vo'kspom-^ln-schaft aus. Gerade in d'eser Zril, da ein Pernzes Vo'k um sein Bestehen kämpft, ist r,-! niohi als je zuvor unverantwortlich, wenn der eiip oder der andere dies für sp'ne ■ner.sönlichen Vorteile auszunutzen versucht. M?hr denr je müssen wir heute eine fe.^te nemeln-^-rhaft «ein und einer dem anderen helfen, wo wir nur können. Nur pemöinsam läßt sich eine sf-h vere Last tragen, Ü'ber das Maß des übMchen hinaus sollte auch gerade der Handwerker sich heute in den Dienst der Gemeinschaft stellen und seiner Arbeit nachgehen. Daneben ist zu bed'-nken, daß v^ele unserer unterstelrischen Väter und Söhne im Einsatz ge^^en landfremde Banditen und an den Fronten des großen Kreges stehen und in hartem Kampf die Heimat schützen. Ihre Frauen die hier in der Heimat schaffen, können sich oft natürlich nicht so helfen, wie es der M^nn konnte. Die Pflicht aller ist es. ihnen zur Seite zu stehen und mcht etwa, wie die geschilderten Elemente es tun. diese Situation auszunutzen. Wie mancher Kriegsbeschädigte, der infolpe seiner Verwundung mehr als vorher auf einen Handwerker angewiesen ist, muß fe.st.stellen. daß ihm die HMfo ver.'iTfl b'eibt. weil er „nichts zu bieten hat". Es rnüßfe eigentlich jeder fühlen, wie unwürdig ein solches Verhalten ist. Wer durch Versnrechun'^en und Lockungen .selbst die Hand dazu bietet, dieses Cbel zu vergrößern, be-^eugt damit, daß seine Gesinnung keineswegs becfer ist. Keine Strafe kann für ein solches Verhalten hoch genug sein. Die anständigen und ehrl'chen Menschen. die im Handwerk liit-ifr si^d, verwahren sich auch ?anz entschieden dagegen, mit lenen anderen Kiementen im gleichen Atemzug genannt zu werden, Ihre Pflicht ist es aber auch, selbst mit dafür zu sorgen, daß die«:e „Geschnftsmrihoden" aufhöven. Ebenso, wie das .schV'chte Beisniel verdirbt, trägt das gute Beispiel zur Besserung bei. Todesfälle: In Marburg sind gestorben: im hohen Alter von 85 Johren der Kaufmann Franz Neger, Bu'-ega.cse 29; der aijührige Polizeibeamte i. R. Blasius Skok, Bismarck'-traße Nr 22; die 81jährige Schuhvartswitwe Agnes Kelbitsch, geb. Ornik, Tauri^kerstraße 2; der 49jährige Angestellte Konrad Pnkl, Domnlatz Nr. 14; die fiSjährige Hausfrau Maria Wasle, geb. Hoi*wat und der 7l.iährige Zimmertnann Konrad Werlltsch, Wind^nauerstraße. In Cilli starb die Private Rosa Arneiz, geb. Declava, 68 Jahre alt UnfaUrhrnnik. Das vierjährige Artieiters-töchterchen Aloisia Kolar aus Eicbleiten 5 bei Pöltschaoh fiel von einer Bank und brach sich das linke Bein. Körperverletzungen zog sich durch Sturz der SSjähri^e Schlosser Max Mandl aus der Luisengasse in Marburg zu. Die 19,iähriRe Arbeiterin Anna Hnsborschak aus Ottendorf 124 bekam einen Splitter in die rechte Hand. Sämtliche Verunglückten wurden ins Marburger Gaukrankenhaus cin^ehrachl. Gauamtsleiter Dr. Walluschek-Wallfeld gefallen Der Schicksalskampf des nationalsozialistischen Reiches gegen den Bolschewismus hat von der NSDAP wieder ein schweres Opfer gefordert: Am 6. November 1944 fiel der Leiter des Rassenpolitischen Amtes, SA-Sturmbannführer Dr. Walluschek-Wallfeld im Osten als Oberjäger eines Gebirgsjägerregimentes. Wer der Überzeugung ist, daß es keinen schöneren Tod gäbe, als im Bewußtsein, eine gesunde Familie zu hinterlassen, seinen Lebenskampf für Adolf Hitler mit dem Soldatentod zu I beenden, der steht außerhalb jeden Mit-' leids. Sein Leben und Sterben wird den Männern der , Bewegung, allen Deutschen 1 schlechthin, zur unvergänglichen Verpflichtung. Dr. Wal-lusrhek-Wall-fold hat. die Gauleitung im Sommer 1944 Aufnahme eingesandt mit dieser Überzeugung verlassen. Hätte er I auch diese Worte nicht au.3gesprochen, so würde cns doch sein Lebensweg Beweis genug sein I für seine unbeirrbare Treue zu sich selbst. Denn sein lieben gehörte .seit Beginn seines politischen Denkens der Bewegung. Noch als Schüler stieß Dr. Wallnschek-Wall-feld 1931 zur NSDAP und war bald darauf ! nahezu ein Jahr lang Führer des National-^ so7.iaHsti.schcn Schülerhundes in der Steiermark. Die Führung dieser nationalsozialistischen Jugendorganisation wurde mit dem Eintritt in die SA beendet. Er gehörte in den Jahren nach 1932 dem Sturm 4 in Graz an, wurde dort Trupp- und Sturmführer, stellte sich am 2S. Juli 1934, bei Judenburg im Arbeits- I einsatz stehend, sofort der SA zur Verfügung ' und nahm an den Kämpfen in der Umgebung ' von Judenburg teil. Sputer wird er mehrmals verhaftet und von der Systemregierung zu insgesamt sechs Monaten Polizeiarrest und zehn Monaten schwerem Kerker verurteilt. Der Weg ins Reich hinderte die Polizei am letzten Zugriff. 1938 wird Dr. Walluschek-Wallfeld in die Gauleitung berufen und' nach anfänglicher Tätigkeit im Gauschulungsamt Leiter des Rassen polltischen Amtes. Sofort zu Beginn dieses Krieges meldet er sich zur Wehrmacht, nimmt an den Feldzügen in Polen und Frankreich teil und erwirbt das Eiserne Kreuz. Wer ihn kannte, weiß, daß es sein brennender Wunsch war, wieder einzurücken, und daß er glücklich war, als er durch seinen etwas gebesserten Gesundheitszustand die Verwirklichung dieses Planes erreichen konnte. Seit August dieses Jahres stand er dann nach kurzer Umschulung als Panzerjäger wieder an der Front. In einem Brief berichtet sein Kompanieführer' „Er fiel am späten Nachmittag als Führer einer Gegenstoßreserve im infanteristischen Einsatz, als die Sowjets in die Stellung eines unserer Bataillone eingebrochen waren. Er war uns stets ein Vorbild äußerster Pflichterfüllung und sein Kampfwille von fanatischem Idealismus. Der Heldentod des Oberjägers reißt eine große Lücke in die Reihen unserer Kompanie. Durch den Einsatz der Reserven konnte die Stellung gehalten und der Kampfauftrag erfüllt werden." Als Nationalsozialist und SA-Mann hat Dr. Walluschek seinen 14 Jahre währenden Einsatz für Adolf Hitler mit dem Tode besiegelt. In einer .seltenen Geradheit und Klarheit, echter deutscher Unheirrbarkeit und stiller Arbeil. von einer bedingungslosen menschlichen Sauberkeit, verkörperte er die hohen Werte der nationalsozialistischen Persönlichkeit. Er bleibt allen seinen Kameraden ein unvergängliches Vorbild als treuer, aufrechter Kamerad und als selbstloser Kämpfer für die Verwirklichung der nationalsozia-stischen Idee. Topfeter lln'eisteiiei Aus dei Ortsgruppe Ankenstein, Kreis Pel-tau wurde Grenadier Franz Kolednik m!t dem Eisernen Ki&u2 II Klasse ausgezeichnet imniiitii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilwiiww Di. boebbels spiicbt zum Jahteswecbsel Reichsminister Dr. Goebbels spricht zum Jahreswechsed am 31. Dezember um 20.15 Uhr über den Großdeutschen Rundfunk zum deutschen Volk. Untersteitische Mödel - fem vom Elternhaus Gut untergebracht im Jugendwohnheim Kürzlich begegnete ich einigen Mädeln, die, mit Koffern gepackt, sich nach dem Weg zu ihrem Jugendwohnheim erkundigten, in das sie nun während ihrer Berufsausbildung in der Stadt ihren Einzug halten wollen. Sie freiien sich aufrichtig darüber, im Kreise von Käme- ! reden untergebracht zu werden und hoffen, j selbst eine gute Kameradin zu finden, denn 1 .,das erste Mal allein in der weiten Welt ist für uns untersteirische Mädel schon ein Problem", meint eine von ihnen lachend. Gern erhielten sie Auskunft und gingen ihres Weges. Diese Jugendwohnheime, die nun auch Mädel aus dem Unterland aufnehmen, sind aus der nüchternen Überlegung heraus entstanden, daß — bedingt durch Berufsausbildung und — Einsatz — zahlreiche Jugendliche, in diesem Falle Mädel, getrennt vom Elternhaus leben müsen. Hier, In diesen schönen Heimen, sprinet nun die Gemeinschaft ein, nimmt den schaffenden Mädeln Ihre Sorge um Unterkunft und Verofleeung ab und gibt auch den Eltern das beruhifende Bewußtsein, ihr Mädel in den richtigen Händen und nicht ganz allein auf sich selbst gestellt zu wissen. So ein Jugendwohnheim — wir b'^rlchteten bereits einmal über ein solches Helm für Jun-•^en — Ist alles andere a^c nüchtern. Allen KrieTsschwie»*i£rkejten zum Trotz Ist es hebag-Mrh und schön eingerichtet. Immer zwei Mä-^el bewohner ein geränmlges Zimmer, das hlnuk«rierte Bettzeug liefert das Heim, die Nachttischchen und persönlichen „Ecken" mit. t'isch und Stühlen verschönen sip mit eipen^n DppV'-'-en P'idern und all jenen kleinen, Heb-geword^n^n Dingen di«» man in jeder Oemein-cnhaf^pimterkt'nr't finden kfnn. Obwohl In Zimmern die gleichen Möbel imd Betten «:tehen. wrkt doch jede«; anders, es spiegelt ''anz die Ve^schiedenartiTkelt seiner hm^en 'Bewohnerinnen wider Da ist eine 17iährjffe 7f!pV«rf ■ Tn dem k^'^'nen unter- stelrischen Marktflecken hat sie keine Gelegenheit zur Berufsausbildung, Wo aber soll .sie unterkommen in der Stadt, in der sie, wie viele Mädel unserer Zeit — einen Beruf ergreifen will? Sie wandte sich mit ihrer Sorge an die Betrlebsjugendwalterin und wurde in das Jugendwohnheim eingewiesen. „Mein Vater ist bei der Alarmkompanie im Einsatz, meine Mutter ließ sicl^ mit meinen drei kleinen Geschwi.ctern vorsorglich umquartieren", erzälilt ihre Stubenkameradin, eine Bürogehilfin, während wir einem Jugendwohnheim einen kurzen Besuch abstatten und erfreut sind von dem gesunden Geist, der hier lebendig ist. Wieder ein anderes Mädel ist Telefonistin, auch sie stammt vom Lande und lebte schon vorher in einer Gemeinschaftsunterkunft, von der sie nun in dieses gastliche Haus überwiesen wurde. Schon morgens um vier Uhr — wir wenden dem Tageslauf einen Blick zu — rasselt der Wecker oder aber die Unterführerinnen wecken und sorgen dafür, daß ihre Kameradinnen pünktlich zum Dienst kommen, denn — verschlafen gibt es nicht. Ab fünf Uhr früh gibt es Frühstück, liegen auch schon die Brote zum Mitnehmen in der Küche bereit. Wer In der Nähe beschäftigt ist, und es einrichten kann, kommt zum Mittagessen ins Heim, *ge-gessen wird gemeinsam im schönen Eßraum. Die anderen Mädel bekommen ihr warmes Essen abends im Wohnheim. Es kommt keine zu kurz, im Gegenteil, die Gemeinschaftsverpflegung hat Vorzüge, die der Privatverbraucher nicht kennt. Aber das Jugendwohnheim ist nicht nur eine Schlaf- und Versorgungsstelle, der es darüber hinaus ganz gleichgültig ist, was ihre Mädel treiben. Gerade in diesem jugendlichen Alter brauchen sie die lenkende. Hand und die Jugendführung des Ortes bezw. die Gebietsführung der Hitlerjugend vertritt nun duvch ihre Beauftragte Elternstelle an den Mädeln. GRr nicht davon zu sprechen, daß Ordnung sein muß, daß die Zimmer überprüft werden, und daß die bis zu 18 Jahre alten MA-dei um 21 Uhr, die bis zu 21 Jahren spätesten« um 22 Uhr zu Hause sein müssen, es sei denn sie haben die besondere Erlaubnis, länger ausbleiben zu dürfen. Nein, den Mädeln soll In der freien Zeit auch noch etwas mitgegeben werden. Sie können in einer freiwilligen Kochgemeinschaft Kochen und Backen lernen, einmal in der Woche ist eine frohe Gymnastikstunde, gleichzeitig besuchen sie einmal in der Woche gemeinsam den Heimabend im Mädelwerk. Von dem letzten Heimabend, den die Bannmädel führerin selbst abhielt, schwärmen alt heute noch. Da sprachen sie über das gepflegte Mädel und das gute Benehmen. Die Mädel kamen in ihren nettesten Kleidern in den Aufenthaltsiaum, mit den sorgfältigsten Frisuren, mit den saubersten Händen. Was gab es da für Freude, als das „Vorstellen" geübt wurde. „Bannmädelführerln, das sind meine Eltern", oder „Liebe Eltern, ich möcht« auch Herrn Weingerl vorstellen". Und was hat man alles als Gastgeberin zu tun? Da kommt Besuch: Die Eltern, ein Verwandter oder gar einmal der Freund, was durchaus im Wohnheim möglich ist. Dann heißt es: Bitte, sorge für deine Gäste, du kannst backen mit den und jenen Zutaten, du kannst Tee kochen und im Gästezimmer den Tisch decken, wie du e« für richtig hältst. Aber es kommt bei einem Heimabend im Jugendwohnheim auch einmal vor, daß alle Mädel zugleich Gastgeberinnen sind, wenn einmal Lazarettbesuch angesagt ist. Einmal stand auch ein Soldat vom naheliegenden Lazarett vor dem Haus, der hatte das Musizieren der M&del gehört und fragte, ob er wohl auch einmal den Flügel benutzen könne. Natürlich wurde es erlaubt Und das nächste Mal brachte er ein paar Kameraden mit, und sie sangen zusammen. Seit diesem Tag wird häufig abends musiziert. So füh'en sich die Mädel In ihrem Helm recht wohl, sie können es sich gar nicht mehr vorstellen, ohne die Gemeinschaft, ohne dla kleinen Feiern und Vorbereitungen, ohne di« vielen Anregungen, die sie hier neben ihrem Beruf bekommen, zu sein. „Ich möchte am liebsten immer hier bleiben", meinte Maria, ein blondes Mfldel, aber entschieden betont die Heimleiterin, daß diese Wohnst&tte nlemali die Häuslichkeit daheim und die Familie voll ersetzen können, und daß sie darauf audi keinen Anspruch erhebea An nnsere Beziehet Laut Anordnung der Reich ^>ressekammer Berlin ist eine Lieferung der „Martnirger Zeitung" vom Verlagsort Mai1t>urg mir in einem Umkreis von 100 Kilotnetem statthaft. Von Bestellungen oder Umbestellungen über dies« Entfernung bitten wir daher Abstand zu nehmen, da diese, wie erwähnt, nitiht ausgeführt werden können. Vertriebsleitung der „Marburger 2Mtung* Aerztlicher Sonntagsdienst Marburg Am 30. und 31. Dezember 1944 und 1. Januar 1945 Dr. Lofretz Rudolf, Schmiderer-gasse 8 (Tel. 26-69) für das Idnke Drauufer, Dr. Stacul Viktor, Goethestraße 81 (Tel. 28-31) für das rechte Drauufer. Für Zahnkranke: Am 30. und 31. Dezember Frau Dr. Streich, Adolf-Hitler-Platz 1. Dienstdauer: Samstag von 14—16 Uhr, Sonntag von 8—10 Uhr. Am 1. Januar 1945 von 8—10 Uhr Dent. Robert Krämer, Tegetthoffstraße 61. Diensthabende Apotheke: Stadtapotheke — Mag. Minarik. Adolf-Hltler-Platz 12. JAN VON WEHTH Ein Reiterroman von Franz Herwig Abdrucitsrechte Vorlag .Srhwinmn.'stfin MUncht'n W Fortsetzung Jos6 Maria lachte. „Meinst du, daß du es könntest?" Jan knurrte nur. Aber er,ließ wirklich nach München melden, daß er Winterquartier um Köln nehmen wolle. Sie zogen langsam durch Flandern, über Jülich auf den Rhein zu. Jan war besinnlicher, als es sonst seine Art war. Niehl mehr im Rausch des Kan'.pfes sah er zum erstenmal das Land, das er blühend gekannt, als Einöde, über der ein häßlicher, unsicherer Dunst lag, der nach Brand und Leichen roch. „Ist alles der Fürsten Schuld", sagte er leise. Als ihm nach langer Zeit wieder in d< m toten Dämmergrau eines frühen November-abcnds das Baugerüst des Kölner Dtimes wie ein ungeheurer Galgen am Hn'izont ev h'en, überfiel ihm ein solis >mos Fr(> 't; In Auch Drl'?t war nu-ht mehr ■'l> "^Jio war '^It-ich und still, Ist doch snn t n «"ht ihr'^ Art. (tiichte Jan; aber er schvi^'p, denn eines Wcibos Seele zu '^rforThen. fiel n'''bt hei. Fs W!»»- scV>or Nr"'ht nh te in ein- zogen. d'p Ppfini- ■!' r'-f' HT'i» im I.anl" Ouari? T. h :'r t-p • n 't war bei Jan und Jos6 Tn Gcionns- war lhn''n vom föln-^r Pnt nmjn bereitet Als Jan in dm niedr^ -n Stuben .itanct. inmitten der lallenden Stille einer Iriedlichen Nficht. meinte er zu ersticken. Er , war der Hube ungewohnt geworden, i An einem T;ige ging .Jan mit Jos6 Maria nach dem Rhein /.u. Als sie in die Nähe des Doli Werks kamen, wurde ihr Schritt langsamer und plötzlich sahen sie sich an und lächelten. „Wollen wir?" fragte Jos6 Maria. „Komm, Herzbruder Erneuern wir die Tage unserer Jugend. Laß uns von alten Zeiten reden. Es stand wirklich noch, das Wirthaus „Zum blauen Hecht" Sie tauchten nachsichtig lächelnd und ein wenig zögernd in den schwarzen Schlund ein, der wie in alten Zellen nach Wein roch. Aber als ein alter, grauhaariger Kerl sie begrüßte, der nicht gerade aussah, als hielte er seine Gäste ungefälschten Weines für würdig, und als sie in das enge, dumpfe Gastzimmer traten und die Füße unter den schweren Eichentisch steckten, kam ihnen beiden das Gefühl: Was wollen wir hier? Jam wurde zuerst wieder munter. ..Schaff Wein her, alter Schleicher!" rief er und schlug auf den Tisch. Elfer Wein, von dem noch ein Faß im Keller liegen muß. Ein dickcr Engel Ist auf das Faß gemalt und hat c'ne Traube in der Hand, und sch;>ff die Witwe •Schmitz her Tugen^ljosefa, sie soll an meiner Seite sitzen!" ..Ehedem Witwe Schmitz. gnSilger Herr. wohifffnriPrkt. ehedem. Jetzt meine Hausfrau, "enn Ihr m'''h um A't^kpnfl fi-wcl*" „Siehst du, .Jo.«!6 Maria", «^agte Jan, als der Alte gegangen war. Auch Tugendjosefa ist dahin!" Sie kam unsicher und zögernd und blinzelte in die Dämmerung. Jan konnte nicht finden, daß sie magerer geworden war all die Jahre. Sie mußte es gut abpassen, um durch die Türöffnung zu kommen. Sie erkannte ihn sofort und blieb stehen, die Hände über dem Leib gefaltet. „Herr Jan!" sagte sie, und die Tränen liefen ihr über die fetten Backen. „Herr Jan!" Und sie trat zu ihm und tätschelte seinen Kopf wie einem Kinde. „Seid Ihr es denn wirklich, von dem die Buben sinken? Auf dem Bollwerk spielen sie „Jan von Werth"; ich hab Ihnen manchen lieben Tag ziigcschaut O Herr Jan!" „Ja, Herrn von Werths Exzellenz, Frau Josenha macht einen Knicks", sagte .Tos6 Maria. ,.Nem, Herr Abb<^ oder Herr Feldprobst, für mich Ist es Jan. der kleine Jan. Es war sicher nicht edel von Euch — damals — an ihm und mir so zu hmHpln. Denn wäret Ihr nicht ge-\ve<5en, .Tan säße heute hier — und nicht ein anderer." „ZackerbombenundflÖh", rief Jan und l»it Thr> Hpbit aus. seid TVir f?rr Jpn TTnd um keinen anderen sollte es mir 7u tun sein." Sie > »Pen stiH bei.-ammen »osrnha« Ehemann .'^chhirf^e h'n und her und .pah grämlich ans. Jan sah an den braunen Holzw.indcn empor und hörte die alte Aposteluhr schlagen. ,.Ist alles wie sonst", sagte er und trank. Zum erstenmal in seinem Leben hörte er das dumpfe Rauschen der Zeit, die von ihm wegfloß. Wo war der rosige Jan von früher mit dem weißblonden Haar? Wo die Torheil und brausende Sehnsucht des jungen Leben«' Hatte er wirklich hier gelebt und davon geträumt, ein Dragoner zu werden, der nachts am zusammensinkenden Feuer lag? „Jos6 Maria", sagte er, „leb habe mein Leben ausgeben wollen, wie die Quelle ihr Wasser. Und bin in eine ängstliche Welt gekommen, wo man sich nicht ausgeben darf. Man sagt Exzellenz zu mir, und ich wollte, wir wären wieder jung, und du lehrtest mich den Apfelstich." „Unser Herz Ist unruhig", sprach der Abb^ vor sich hin. „Unruhig und sehnt sich. Ist es zufrieden, wenn es das Ziel seiner Sehnsucht erreicht hat? Neue Fernen tun sich auf, Jan. und darüber vergeht das Leben." „Da sitzt mir nun ein liebes Weib zu Hause Ich habe lange um sie gedient. Aber sie ist es nicht mehr, um die ich geworben." „Liebt Ihr sie nicht?" — fragte Frau Josepha. „Er liebt sie wie am ersten Tag", sagte JosÄ Maria rasch, „aber nach den langen Zeiten de« Wartens, der Unruhe und de« Sehnens wird fi« nun still und ihr Herz altert." Jan sprang auf und rief: „Eine saubere Stunde, um sich aufzuhfin-pen! Tffjtte ich erst den Gaul wieder zwischen den Beinen, und es wäre Mitternacht und e> gin^re los! Stillsitzen ist kein Geschäft füf mich. Laß uns gehen,"