Nr. 31. Mittwoch, 9. Fcbllilll 1898. Jahrgang 117. Laibacher Leitung. ^^nu«lratton3ps«iS: Mit Postveisendung: ganziähria fl. l5, halbjährigst. 7 5<», Im E°mi,t,ir: «»uziährig fi. 11, halbjährig fl. ü'50. Flli die Hustelluilg <»« Hau« aanzjiihrig fl. i. — Infertionsaebllr. Fiti llewe Inlrrale bis zu 4 Zellen 25. lr., grahere per Zeile L lr.^ bei öfteren WiedeHolimgen per Zelle Ä lr. Die «Laib, Ztg.» erschein« läßlich, mit Aiisnahme der Sonn- und Feiertage, Die Adminlstration befindet stch Lungresiplay Nr, 3, b,e Rebaction Aarmherzigeraasse Nr. 15, Sprechstunden der Redaction von »bis 11 Uhr vor» mittag« Unfrankierte Briefe werden nicht angenommen, Manuscript«: nicht zurückgestellt. Amtlicher Theil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 27. Jänner d. I. dem Hof- und Gerichtsadvocatcn Dr. Eduard Ludwig " Wien das Ritterkreuz des Franz - Josef - Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. Februar d. I. bem städtischen Marktcommissär Anton Sturli in Görz das goldene Verdienstlreuz allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. Februar d. I. dem ."tntsdiener im Handelsministerium Josef Kor inet ln Anerkennung seiner vieljährigen pflichttreuen Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums be« Innern hat den Vau-Adjuncten Robert Neumann zum Ingenieur für den Staatsbaudienst in ^wermark ernannt. Nichtamtlicher Theil. Aus Frankreich. Man schreibt aus Paris unterm 5. Februar: Der Deputiertentammer ist ein Gesctzantrag vorlegt worden, welcher die Aufhebung des Gesetzes ^ln 7. April 1897, betreffend die Einführung von Huckcrcxportprämien, bezweckt, und zwar von jenem ^'Uftuntte an, welcher von der internationalen Con-l^kuz für die Aufhebung der Zuckcrprämien für die andean Zucker erzeugenden Länder festgesetzt werden ^"- Für die Campagne 1898/99 würde infolge defsen Ae Steuer und der Zuschlag für den Verbrauch von M- und Raffinadezucker von 60 Francs auf 44 lNancs per 100 Kilogramm herabgesetzt werden. Es Mlnt jedoch M^ hgjs hies^ Vorschlag, der von PUvaten Interessen eingegeben sein dürfte, in der "anitner eine günstige Aufnahme finden würde. Man Mallen Grund, anzunehmen, dass dieser Gegenstand überhaupt nicht mehr vor Auflösung der Kammer zur Verhandlung gelangen wird. Die neuesten Meldungen aus dem äußersten Osten bestätigen, dass die aufständischen Bewegungen, welche in zwei indo-chinesischen Provinzen ausgebruchcn waren, energisch unterdrückt worden sind. Nach den verläss-lichcn Nachrichten, die nunmehr vorliegen, hatten die fanatischen Predigten eines jungen Anamiten, Namens Kydong, diesen Aufstand hervorgerufen. Kydung hatte auch früher schon eine insurrectionclle Bewegung herbeigeführt. Allein alle diese Agitationen hatten niemals einen beunruhigenden ernsten Charakter und beschränkten sich immer nur auf zwei oder drei Provinzen des Delta. Bekanntlich hat der Gcneralgouverneur neue Steuern eingeführt, insbesondere auf Alkohol und auf Salz, und künftig soll auch eine Pcrsonalstcuer von gebildeten Personen eingehoben werden, und man hat anfangs die Meinung gehegt, dass in den Unruhen die Unzufriedenheit mit den neuen Steuern zum Ausdrucke gelange. Allein diese Annahme wird durch nichts bestätigt, und obgleich es nahezu gewiss ist, dass die anamitischen Mandarinen bei diesen Aufstands-versuchcn ihre Hand im Spiele hatten, so scheint die Frage der neuen Steuern dabei keine Rolle gespielt zu haben. Wie dem auch sein mag, jedenfalls hat der Generalgouvcrneur Paul Doumer die nothwendigen Matzregeln getroffen, um eine Wiederkehr ähnlicher Empörungen zu verhindern. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Befugnisse der Residenten in der einheimischen Verwaltung zu vermehren und verschiedene locale Einrichtungen anamitischen Ursprungs zu unterdrücken. Er beabsichtigt auch eine neue Vertheilung des Personals der Residenten in den wichtigen Städten vorzunehmen und die Ortsuorstände so viel als möglich mit diesen Centren in Verbindung zn bringen. Der Colonialminister kann diesen Maßregeln nur zustimmen, die zum Zwecke haben, neuen Aufstands-versnchen vorzubeugen, eventuell solche aufs schnellste zu unterdrücken. Die Deputiertenkammer hat soeben einen vom Kriegsminister General Villot vorgelegten Gesetzentwurf genehmigt, welcher die Abtragung eines Theiles des Vefestigungsgürtels von Paris im Westen nnd im Norden zum Gegenstände hat. Die französische Kammer setzte am 7. d. M. die Debatte über das Budget des Ministeriums des Aeuhern fort. Pep. Deloncle fordert die Räumung Egyptens und die Neutralisierung des NilthalS. Dep. Delafosse fragt, welche Haltung Frankreich bei den Ereignissen in China einnehme. Redner kritisierte die französisch-russische Allianz, indem er behauptete, dass sie nur für Russland vortheilhaft gewesen sei. Er constatierte, dass ein gewisses Einverständnis zwischen Russland und Deutschland bestehe. Dep. Goblet machte der französischen Diplomatie den Vorwurf, dass sie die Geschäfte Europas auf Kosten der eigenen Interessen Frankreichs betreibe. Minister des Aeuhern. Hanotaux, erklärte, die Situation Frankreichs in Abessynien sei eine vorzügliche. Was den türkisch-griechischen Krieg betreffe, so fetze die europäische Diplomatie ihren Willen beim Sultan durch. Die französische Diplomatie habe eine von Erfolg gekrönte Initiative ergriffen. Das europäische Concert prüfe die Candidatnr des Prinzen Georg, welcher Frankreich günstig gegenüberstehe. Es habe sich gegen Griechenland immer wohlwollend gezeigt. Frankreich habe im europäischen Concerte eine Stimme, der es Geltung zu verschaffen wisse. Die französische Regierung verfolge die Durchführung der Autonomie für Kreta und habe dazu beigetragen, das europäische Concert aufrechtzuerhalten. Ueber die Allianz mit Russland, erklärte der Minister, sei eine Verbreitung unmöglich. Die Allianz sei ein historisches Factum, nicht das Werk einer Partei. Alle Cabinette hätten an ihrer Durchführung mitgearbeitet. Hanotaux erörterte hierauf die von der französischen Diplomatie in China erzielten günstigen Erfolge und fagte, nach einer Reihe von zu unserer Vertheidigung geregelten Fragen erübrige uns nur zn wünschen, dass sich unser Handel lebhafter entwickele. (Beifall.) Dep. Millerand wirft der Regierung vor. sich wegen anderer Mächte in den griechisch' türkischen Conflict verwickelt zu haben und seiner Präponderanz in Con-stantinopel zu Gunsten Deutschlands verlustig zn werden. Redner wünscht Aufklärungen über die Entente mit Russland. Ministerpräsident Meiine verwahrt sich gegen den Vorwnrf, eine deutsche Politik zu befolgen und weist nach, dass die Entente zwischen Frankreich und Russland zur Erhaltung des europäischen Concertes nnd zur Vermeidung eines Conflictes gedient habe. (Beifall.) Die Debatte wurde sodann geschlossen. Feuilleton. U»n seinetwillen. Roman von M. Lichtenberg. (25. Fortsetzung) V^.^undenlang war es. als ob die Hochflut der Wsuwungen, welche der Blick des so über alles ge-V^?'< Mannes jäh in ihr emporwallen lieh, alle ihre ?ck ^ "bertäuben wollte, doch ebenso schnell senkten rätk '? ^denwcichen Wimpern wieder, um die ver-d?n ?^'" Dränen zn verbergen, welche diese strahlen-5" 'Uugen plötzlich verdunkelten. Und dann — nach Vbin ^."gslige"d schwülen Pause - - erhob Sera-^n^ ^ """ raschen Bewegung das goldlockige Elchen, sah dem Nechtsanwalt fest ins Auge, und Mit s l ^ zuckenden, rosigen Lippen lösten sich No ! . gewaltsamer Anstrengung die bedeutungsvollen lick, n?^ ^^ aus freiem Willen und ohne jeg «35 ^influssung den Baron Landsberg zu meinem ""lten!» n Dem Nechtsanwalt entgieng es nicht, wie ein "vojes Zittern die ganze Gestalt Seraphine's durch-^le, während sie diese Erklärung abgab. ^ Doch schon stürzte anch Baron Landsberg auf ^eraphine zu, um ihre Hände mit leidenschaftlicher Aartllchkeit cm seine Lippen zu ziehen und ihr in "venchwenglichen Worten zu versichern, wie glückselig Nickl ^ ^ ^"^ geworden sei. Sie antwortete ihm scl> !.'r ^"d^m entzog ihm ihre Hände und sagte, wie l?Wuchend zu dem Rechtsanwalt emporschauend, zu «Bitte, Herr Vormund, beenden Sie so bald als möglich diese Formalitäten und führen Sie mich von hier fort!» Rasch forderte nun Soltau das Brautpaar aus, den Ehecontract zu unterzeichnen. Mit freudiger Genugthuung setzte Baron Landsberg seinen Namen unter das bedeutungsvolle Document; mit bebender Hand schrieb Seraphinc ihren Namen darunter. Als aber darauf Baron Landsbcrg seine todt bleiche Braut von neuem mit banalen Schmeicheleien überhänfen wollte, empfand Soltau ein so tiefes Mit leid mit Seraphine's stillgetragencm Seelenkampf — denn der gewiegte Menschenkenner las in Seraphine's ticftraurigcn Angen eine ganze Welt von Schmerz und Leid - dass er sich gedrungen fühlte, für sie einzutreten. «Sie verzeihen, Herr Baron, dass ich Ihnen Ihre Braut entführe, > unterbrach er kurz den Redestrom des Barons, «aber wie Sie selbst sehen werden, bedarf Fräulein Neinhold dringend der Ruhe. Morgen steht es Ihnen frei, Ihre Vrant in meinem Hanse wiederzusehen.' Damit zog Soltau rasch den Arm des halb-ohnmächtigen jungen Mädchens dnrch dcn seimm lind verließ mit ihr den Saal, um sie.a"vlssermaß^ aus dem Kampfe hier in den stillen Fneden semes .pauses hinüber zu retten. _______ 4. Capitel. Drei Jahre waren seit den zuletzt geschilderten Ereignissen verstrichen. Eine kurze Spanne Zeit, wenn man sich glücklich fühlt, eine Ewigkeit sür diejenigen, welche unglücklich sind. So erschien es auch Seraphinc. als sei schon eine Ewigkeit verflossen, seit sie sich Baronin Landsberg nannte, und doch waren erst drei kurze Jahre vergangen, seit sie freiwillig das Joch dieser qualvollen Ehe aus sich genommen hatte. Alle Martern. alle Demüthigungen sowie alle Kräntungen, welche blinde Eifersucht nnd maßloser Jähzorn über ein so kindlich-junges, schüchternes Wesen heraufzubeschwören vermögen, hatte Seraphine über sich ergehen lassen müssen. Deshalb erschien der jetzt kaum neunzehnjährigen, jungen Frau das Leben auch nur noch als eine heilige Pflicht gegen ihr Kind, als eine zwar oft fast unerträglich schwere Bürde Ja, die zart-organisierte Seraphim' wäre längst unter d,ch-n fortgesetzten Seelenkämpfcn zugrunde Manien, wen,, nicht die Mutterliebe ihr Herz mtt dem Sonn^ strahl eines heiligen Glückes erfüllt und stets neubelebt ^"^Als nach dem ersten Jahre ihrer Ehe die kleine Lilli, das Ht der Welt erblickte nnd dle bleiche, Nmüde jnnqc Mntter, welch, selbst ers cm strbcn- war, dasänßech zartc leine Wesen schloss, da das Leben dieses Kindes ein hohes, reines Gluck erblüht sci. so schwer ihr Los an der Seite eines ungeliebten, tyrannischen Gatten auch immer sein und bleiben mochte. Und dieses Bewusstsein verlieh ihr einen hohen Lebensmuth und ließ sie täglich schöner werden. Je mehr sich das anfangs kaum lebensfähige Kind entwickelte und gedieh, desto rosiger und schöner erblühte anch dessen reizende, junge Mutter in ihrem me zuvor geahnten Glück. Hylts«tz„N, jolgl.) ___L°!b»chei Zeitung Nl. 31. 238 9, Fchlw» 1888. Politische Uebersicht. Uail) ach, 8. Ftbruar. Heftern waren wieber mehrere Landtage ver» sammelt. Dem st eiermärkischen Landtage wurde der Ausschussbericht, betreffend die aus Anlass des fünfzigjährigen Regierungsjubiläulns Sr, Majestät des Kaisers geplante Regelung der Fürsorge für die armen Kinder des Landes Steiermarl, ferner der Bericht des Verfaffungsausschuffes, betreffend die Aufhebung der Sprachenverordnungen, vorgelegt. — Die italienischen Abgeordneten des Tiroler Landtages wurden ihrer Mandate für verlustig erklärt. — Im mährischen Landtage wurde der Antrag des Abg. Baron Prazak, in welchem die Regierung aufgefordert wird, das Brünner böhmische Unter-gymnasium in ein Obergymnasium umzugestalten, dem Schulausschusse zugewiesen. Im ungarischen Abgeordnetenhause wurde das Handelsbudget erledigt und sodann die Berathung des Ackerbaubudgets begonnen. — Nächste Sitzung heute. Wie aus R o m von unterrichteter Seite gemeldet wird, hat das dortige Cabinet bisher noch keinen Anlass gehabt, seiner Auffassung bezüglich der Candidatur des Prinzen Georg von Griechenland zum Generalgouverneur von Kreta einen officiellen Ausdruck zu geben. Es könne jedoch, wie die Meldung betont, als sicher gelten, dass Italien sich auch in dieser Phase der kretischen Frage von seiner bisher beobachteten Haltung nicht entfernen und unter Vermeidung jeglicher Initiative sich darauf beschränken werde, jeder Candidatur zuzustimmen, welche die Billigung der übrigen Cabinette erhält. Der Candidatur des Prinzen Georg dürfte Italien schon mit Rücksicht auf die ausgesprochen philhellenijche Strömung des eigenen Volles einen Widerstand nicht entgegensetzen. Wie man aus Athen meldet, hat die in Akrotiri tagende kretische Nationalversammlung beschlossen, dem Fürsten Nikolaus von Montenegro für seine den Aspirationen der kretischen Christen günstige Haltung in der Frage der Candidatur des Vojvoden BoZo Petrovic eine Dankadresse zu übersenden. Des weiteren hat die Versammlung den Präsidenten beauftragt, alles aufzubieten, um die Berufung des Prinzen Georg für den Gouverneursposten zu verwirklichen. Von der Absendung einer Adresse an den Prinzen und den König Georg wird vorderhand abgesehen. Das Project der Entsendung einer Deputation an die Mächte behufs Förderung dieser Candidatur dürfte erst später in der Versammlung zur Erörterung gelangen. Wie man aus Belgrad meldet, ist die Nach« richt eines deutschen Blattes, dass die Regierung die oppositionellen Blätter «Odjek» und «Pogled» unterdrückt habe, unrichtig. Das Cabinet Gjorgjevic be-diene sich bei der Durchführung seines Programmes nur streng gesetzlicher Mittel und habe überdies, da seine Politik im Volke immer lebhafteren Anklang finde, auch keinen Anlass zu derartigen Maßregeln. Nach einem Berichte aus Salo nicht stehen Verstärkungen der thcssalischcn Armee durch Nachschübe von Nedifregimentern aus Anatolirn bevor. Die in Thessalien concentrierten Regimenter, welche durch Beurlaubungen und Krankheiten beträchtlich reduciert wurden, sollen wieder bis auf Kriegsstärke completiert werden. Es wurden auch neue Verträge wegen Lieferung von Zwieback, Reis und Hammelfleisch abgeschlossen. Den letzten Nachrichten aus Larissa zufolge wurden neuerdings sechs Ortschaften von den otto-manischcn Truppen besetzt, wobei es wiederholt zu Kämpfen mit den Einwohnern kam, von denen 40 bis 50 im Kampfe gefallen seien. Die Einwohner von zwei großen Dörfern in der Nähe von Larifsa flüchteten ins Gebirge. Nach einer aus Co nstantinopcl zugehenden Meldung hat die Synode des ökumenischen Patriarchates in einem Schreiben an die Synode des griechisch-orthodoxen Patriarchates von Antiochia erklärt, dass die Sitzung der letzteren Synode, in welcher die Absetzung des Patriarchen dieser Stadt, Msgr. Spiridion, beschlossen wurde, einen anticanonischcn Charakter besessen habe und die Synode aufgefordert, in einer vollzähligen Versammlung diese Angelegenheit abermals zu berathen. Tagesneuigleiten. Process Zolä. Paris, 7. Februar. Bei der Gründung seiner Anträge erklärte General-anwalt van Casscl, die Vorladung konnte von rcchtswegcn über die vom Kriegsminister angeordnete gerichtliche Verfolgung hinausgehen. Dieser als Kläger hat natürlich das Recht, das Gebiet der Verhandlung zu beschränken, in« dem er nur den Punkt hervorhebt, dessen gerichtliche Verhandlung ihm als nützlich erscheint. Vs muss ver- hindert werden, dass die Verhandlung auf ein ^anderes Feld abgelenkt werde, denn wir dürfen keineswegs das Spiel der Angeklagten spielen. Im übrigen sind in den Gesetzen die Regeln für die Revision eines Processes genau vorgezeichnet. Zur Stunde ist aber kein Verlangen auf Revision gestellt worden. Man hat sich auf den Versuch beschränkt, einen zweiten Officier für das Verbrechen eines anderen verurtheilen zu wollen. Dieses Manöver ist gescheitert. Heute will man ein revolutionäres Mittel zur Anwendung bringen, welchem wir das Gesetz ent<-gegenhalten, vor dem sich jedermann beugen muss. Es wurde ein Brief Casimir Pcriers zur Verlesung gebracht. Pcrier theilt in demselben mit, er könne nur über jene Thatsachen aussagen, welche sich nach seiner Präsidentschaft zugetragen hätten. Der Vertheidiger Labori legt neuerlich Verwahrung ein. Vom Oberstlieutenant du Paty de Clam langt ein Schreiben ein, in welchem der Oberstlieutenant bekanntgibt, er könne der Vorladung nicht entsprechen, da er durch das Amtsgeheimnis gebunden sei. Vertheidiger Labori sagt, er habe Kenntnis von schwerwiegenden Thatsachen bezüglich der Umstände, unter denen du Paty de Clam seine Functioncn als der die Untersuchung führende Officier im Processe Dreyfus erfüllt habe, Thatsachen, welche den Ausgangspunkt für weitere Fehler und Unregelmäßigkeiten in der Affaire Dreyfus und im Processe Estcrhazy gebildet haben, und wenn diese Thatsachen vor Gericht erwiesen werden, so werde heute der Glaube der Angeklagten außer Zweifel sein. Folglich sei es ein gutes Recht, die Einvernehmung du Paty de Clams zu verlangen und ihn durch alle Mittel des Rechtes zur Aussage zu verhalten. Du Paty de Clam sei in die Thatsachen, welche den Obersten Piquaro betreffen, verwickelt sowie in jene, mit deren Untersuchung gegenwärtig der Untersuchungsrichter Bertulus betraut sei. Zur Einvernahme du Paty de Clams möge die Verhandlung vertagt werden. Der Generaladvocat überlässt die Entscheidung dem Gerichtshofe. Was die verschleierte Dame betrifft, so werde er (Labori) zeigen, dass sie zur Umgebung du Paty de Clams und nicht zu jener des Obersten Piquard gehöre. Wenn es unumgänglich nöthig sei, so möge man du Paty de Clam bei geschlossene!, Thüren vernehmen. In dieser Angelegenheit gebe es keine geheimen Staatsfragen, noch handle es sich hiebei um die nationale Vertheidigung. Dies zu behaupten lvüre eine Plaisanterie. Der General-advocat ruft: «Die nationale Vertheidigung ist keine Plaisanterie!» Labory replicierte heftig: Ich räume niemandem das Recht ein, selbst nicht dem Generaladvocatcn, meinen Patriotismus zu verdächtigen. (Beifall.) Labory: Der Beweis, den wir vor Ihnen, Herren Geschwornen, führen wollen, ist so offenkundig, dass man sein Zustandekommen hindern will und wenn es nothwendig sein wird, so werde ich ihn allein ohne die Zeugen erbringen. Sollte ich keinen Erfolg haben, so wird jener im Bagno bleiben, wohin man ihn durch ein eigens für ihn gemachtes Gesetz geschickt hat. (Heftiger Widerspruch.) Madame de Boulancy entschuldigt sich, dass sie keine Aussagen machen könne. Labori beantragt, dass man die von der Zeugin vor dem Untersuchungsrichter Bertulus gemachten Aussagen verlese. Der Generaladuocat tritt diesem Verlangen mit dem Hinweise darauf entgegen, dass die Aussagen nicht aus der noch nicht beendeten Untersuchung hergezerrt werden. Der Vertheidiger Labori setzt auseinander, warum er Wert auf die Vernehmung der Zeugin lege und sagt, Madame dc Boulancy besitzt noch andere Uhlanenbriefe. Labori schildert die Verfolgung, denen die Zeugin von Seite Esterhazys ausgesetzt sei, der sie mit dem Tode bedroht habe, wenn sie jemand anderem als ihm die Briefe ausliefere, und sagt, es befänden sich darunter Briefe, die Beleidigendes für die Armee enthalten. Albert Clcmenccau unterstützt das Ansuchen Laboris und verlangt die Einholung eines Zeugnisses über den Zustand der Madame de Boulancy. Auch andere Zeugen, darunter Lebrun-Nenauld, Ravary und Baron de Vaux, entschuldigen ihr Nichterscheinen. General Mercier erklärt, dass er der Vorladung nicht folge. Labori protcslirt dagegen und setzt die Wichtigkeit der Einvernahme Merciers auseinander. Zola versichert, Mercier habe als Kriegsminister dem Kriegsgerichte, ohne dass Dreyfus und dessen Vertheidiger etwas davon wussten, ein geheimes Schriftstück zukommen lassen, das jedoch ohne Interesse war. Wenn dies nicht wahr sei, möge er dies morgen hier sagen; wenn es wahr sei, dann bedürfe er (Zola) Merciers nicht mehr. (Bewegung). Mehrere andere Officiere entschuldigen gleichfalls ihr Nichterscheinen. Zola erhebt sich und sagt, er möchte wissen, ob diese Personen einem Befehle des Kriegsministers oder ihrer eigenen Eingebung folgen. Der Staats« anwalt erklärt, dies nicht zu wissen. General Voisdcffrc beruft sich auf die Wahrung des Amtsgeheimnisses, um nicht aussagen zu müssen, Der Vertheidiger ruft aus: Man muss also wahrscheinlich glauben, dass sich alle diese Officiere einbilden, eine besondere Kaste zu bilden, über dem Rechte zu stehen und in keiner Weise den Ge-sehen und der Achtung der Gerechtigkeit unterworfen zu sein. Um 4 Uhr 30 Minuten wird die Sitzung unterbrochen, um Labori die Ausarbeitung seiner Anträge zu ermöglichen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung verliest Labori seine Anträge, die darin gipfeln, dass die von ihm bezeichneten Zeugen vor dem Gerichtshofe zu er-scheinen haben. Der Gerichtshof vertagt die Beschluss-fassung darüber auf morgen, worauf die Sitzung um b Uhr ohne Zwischenfall aufgehoben wird. — (Äurgtheaterdirector Dr. Schlen-t.her bei Sr. Majestät dem Kaiser.) Der neu-ernannte artistische Director des Hofburgtheaters Nr. Paul Schlenther wurde am 7, d. M. vormittags während der allgemeinen Audienzen von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen. Der Monarch erkundigte sich eingehend nach den Berliner Theateroeryältnifsen und fragte, ob die vielen dortigen Theater projperieren. Hierauf bemerkte Se. Majestät der Kaiser, dass Dr. Schlenther in Wien große und ernste Aufgaben zu erfüllen habe und dass es hauptsächlich darauf ankomme, eine feste Hand in der Führung des Theaters zu zeigen und für jugendlichen schauspielerischen Nachwuchs zu sorgen, der eine dringende Nothwendigkeit sei. Se. Majestät der Kaiser entließ den neuen Director in der huldvollsten Weise. — (Ermordung ciner Grazcrin in Italien.) Man meldet aus Pavia: Die 21jährige Marie Kling aus Graz wurde von ihrem Gellebten, dem Infanteristen Francesco Balestreri, erstochen. (Winter in Egyvten.) Wie man aus Kairo schreibt, hat dort der Winter seit Jahren keine so niedrige Teniperatur gezeigt wie diesmal. In Fayumut ^ ist in diesem Jahre das unerhörte Ereignis eines tüchtigen Schncefalles eingetreten, im Delta hat es mehrfach ' Eis gegeben, und in dem Curorte Heluan ist sogal ' eines Morgens (30. December) eine Temperatur von — 3 Grad beobachtet worden. Diese ungewuynliche Kälte ist nicht ohne Einfluss auf das pflanzliche Leben ge- i blieben; so sind in Ober-Egypten Kartoffel und Bananen-blatter erfroren. Manche junge Bäumchen, namentlich ' solche aus wärmeren Klimaten, sind dem Froste erlegen, und die einheimischen Gemüse der Jahreszeit siud auffallend in der Entwicklung zurückgeblieben. Local- und Proomzial-Nachrichten. Kruinischer Landtag. VIll. Sitzung am ». Februar. Vorsitzender: Landeshauptmann Otto Detela. Negierungsvertreter: Seine Excellenz Landespräsident Baron Hein. Äezirlscommissär: Varon Nechbach. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und verificiert. Der Landeshauptmann theilt mit, ihm sei seitens des sürstbifchöflichcn Consistoriums bekanntgegeben worden, dass der heüigc Vater die Beglüct>vün>chung des trai-niscycn Landtages huldvoll zur Kenntnis genommen habe, hiesür seilten Dank ausspreche und dem trainifchcn Lattd-tage seinen apostolischen Segen spende. Die Versammlung erhebt sich bei dieser Mit" theilung von den Sitzen und nimmt dieselbe mit Beifall entgegen. Die Atch Baron Rechbach, Dr. Schaffer und Ritter von Langer sind am Er>cheinen durch Krankheit verhindert. Die eingelangten Petitionen und Berichte des Landesausschusses werden den einzelnen Ausschüssen zU' gewiesen. Seine Excellenz Landespräsident Baron Hein b> antwortet die Interpellation des Abgeordneten Grasses und Genossen: ^ «Mit Beziehung auf die in der Sitzung vo«l 25. Jänner d. I. eingebrachte Interpellation des Herr" Abgeordneten Peter Grasselli und Genossen habe ich die Ehre dem hohen Landtage mitzutheilen, dass das Justizministerium alle Vorkehrungen getroffen hat, dllU"l der Neubau des Gcrichtsgebäudcs und des Gefangenhauses in ^aibach noch im Laufe dieses Jahres in Angriff g? nommen werden kann. Eine Verzögerung ist in dieser Bauangelegenheil nicht eingetreten, weil der Beginn des Baues für das Jahr 1U86 nicht in Aussicht genommen war und we" , eine mit einem so großen Kostenaufwande verbundene Vauführung selbstverständlich größerer Vorbereitung^ arbeiten bedarf.» , Abg. Baron Wurzbach berichtet namens des Verwaltungsausschusses über die Petition des Museal' ^ Präparators Ferdinand Schulz um Umwandlung sein^ Stelle in eine Beamtenstclle mit dem Titel Muse^ ^ Assistent. Nach dem Antrage des Ausschusses wird das ^ Gesuch dem Landesausschusse mit dem Auftrage ilbe? mittelt, noch im Laufe dieser Session entsprechende Antrag ^> zu stellen. ^ Abg. Graf Barbo berichtet namens des V^ Z waltungsausschusscs über die Petition der Milch- u"v Käscgenossenschaft in Adelsberg um Bewilligung ein" ^ Grüudungsbeitrages. Der Antrag des Verwaltung ^ ausschusses: Das Gesuch der Molkerei - GenofsenMl ^ Adelsberg wird dem Landcöausschusse zugewiesen mit del Ermächtigung, nach eingeholten Informationen über de" ^Vaibacher geitung Nr. 31._______________________________________239__________________________________ 9. Februar l 698. Wirkungskreis, die Statuten, die Mitgliederzahl und die ^lnanzierung des Unternehmens der genannten Oenossen-'chaft, derselben ein unverzinsliches Darlehen im Höchst« betrage bis zu 500 st. zu gewähren, welches vom ^Jänner 1900 an in drei gleichen Jahresraten, im «alle der Auslösung der Genossenschaft aber sogleich mit °tln ganzen, respective dem noch restierenden Betrage zurückzuzahlen ist, wird angenommen. Namens des Rechenschaftsberichtsausschusses berichtet Abg, ttoöak über 8 11 des Rechenschaftsberichtes 'Verschiedenes». Hu Marg. Nr. 6, «Verbesserung der Lage der Arbeiter in Idria, ergreift Dr. Majaron das Wort. "erielbe connatiert mtt Vergnügen, dass seit der ^vergossenerSession vom Landtage be>chlosjeneu Resolution "as ^^ AclerdaunllNljteriuln Bewege seines Wohl« Pollens gegenüber den Bergarbeitern in Idria geliefert ^. indem der gewesene Chef desselben, Se. Excellenz ^uf Lcdrbur, perfölil.ch in Idria erfchlenen ist, um dle ^avamlna verfchledener Arbelterlategorlen cntgegenzulleh» ^kn und indem im Staatsvoralischlage pro 1»»6 gewijfe "Ununeu zur Ausbesserung der Aroeuerlage eingestellt wuroen. Insbesondere sei die Anordnung, da)s künftighin °ku actlven Arbitern das Getreide und Holz unentgelt» ^verabreicht werden soll, mit rührender Freude be« 2lußt worden, und sei es nur sehr wünschenswert, dass ^!e auch auf die Prouisionisten und Arbciterwitwe» als» "ld ausgedehnt werden möge. Redner glaubt jedoch, dass damit noch nicht alles äethan sei, und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die ^hr Regierung auf der einge>cylagenen Bahn fortschreiten . ^de^ luas auch die Emoammuug der ziemlich starten '^lalM,H Subvention sür die Erhaltung des dortigen Spitals, lichtu,, ^"cksicht „us die großherzige Spe,ide zur Er-tzüNdta >^"^ itrantenhauses in Gurtfeld drückt der Dan! ^ Wohlthäterin Frau Hocevar den innigsten den ^"^ und spricht in Hinsicht auf die Wichtigkeit und ^leitw n" ^ ^" Ausstcht genommenen Anstalt die er sei,, ^^^ aus, dieselbe dadurch zu unterstützen, dass Theil d^" "'" ärztliche Hilfskraft beistellt und einen Ab" ^"lclM Erhaltungstoslen trägt, besti^ ^' ^ seif er befürwortet die Gewährung eines ^"tran.. ^ ^träges und schließt sich im übrigen den Ab!, ^ Ausschusses an. es f^ > u- Hr. Tavcar stellt den Abänderungsantrag, > Anst«s. ^ Unterstützimg sofort auszusprechen, sobald die 'errichtet sein wird. c ^8enol/ ^"^schujsantrag wird mit diesem Zusähe z ^loval k^f^' ^"pkä über das Gesuch des Franz , ^ntio,'^ < ^^nuasialprofessors in Krainburg, um Sub- t ^phie» ^ Herausgabe der . Slovcnischcn Steno« Detenten ^ ^'" Antrage des Ansschusscs wird dem > zwar au^ ?^ ^"bucntion von 500 fl, bewilligt, und b ^bald d a ^^ Credite für Herausgabe der Schulbücher, ,z ^^ /^uch in Druck gelegt sein wird. z- Schülerin "^"^ über das Gcfuch der Hedwig Pevc, st ^Ubv^^. an der Kunstwebeschule in Scherrcbeck, um el ^^^ fl b" ^ .^selben wird eine Unterstützung von Das Gesuch der landwirtschaftlichen Filiale in Senosetsch um Subvention behufs Ausbildung eines Jünglings in der Fachschule für Korbflechtern in Laibach wird dem Landesausschusse zur entsprechenden Erledigung abgetreten. Das Gesuch der slovenischen Hochschülcr an der Grazer Universität um Begleichung der Gintrittsgebüren in deu slavischen Krankenverein in Graz wird dahin erledigt, dass die Beitrage für Mitglieder aus ^ain der Landesfond zu decken hat. Se. Excellenz Baron Schwegel über die Petition der Besitzer von steuerfreien Neubauten in Laibach um Befreiuug von den Landesumlagen; die Anträge des Ausfchuffes werden angenommen, dahin lautend: «Der Landtag erkennt an, dafs seine Absicht bei Schaffung des Landesgesetzes vom 17. December itt!)^ Z. 52 des L. G. B., dahin gieng, den durch das Erdbeben geschädigten Hausbesitzern in Laibach durch zeitliche Befreiung von Landesumlagen eine unmittelbarc und rasch wirtsame Unterstützung zur theilweisen Deckung der erlittenen Schäden zu gewähren und dass die dargelegten Ansprüche der Besitzer stellerfreier Hänser, denen zur Entschädigung für die erlittenen Schäden vom Staate eine Verlängerung der Steuerfreiheit gewährt wurde, von diesem Standpunite aus gerechtfertigt erscheinen, und der Lalldesausschiiss wird demnach beauftragt, ill diesem Sillue ali competentcr Stelle das Erforderliche zu veranlassen. » Derselbe über die Petition des Gemeindeamtes in Ossilniz um Nachlass des 22proe. Beitrages für Ber-bauuugeu am K'ulpaflussc. Der Laudesausschuss wird beauftragt, die nöthigen Erhebungen zu pflegen und in der nächsten Session hierüber Bericht zu erstatten. Uebe». Ailsuchen des Musealvereines in Laibach um Subvention für Vereinszwccke, wird demselben wie bisher eine Subvention von 400 fl. bewilligt. Derselbe Berichterstatter referiert über die Höhe der Geldsumme für uuverzinsliche Vorfchüffe behufs Regenerierung voll Weingärten und beantragt: Der Lanocsausschuss wird ermächtigt, behufs Gc-währuug von unverzinslichen Darlehen zum Zwecke der Regenerierung verfeuchter Weingärten iu das Erfordernis pro ittW statt des bisherigen Beitrages einen folchen von 30.000 fl., und außerdem pro 1«9!) noch einen außerordentlichen, womöglich alls der laufenden Cassc» gcbarung zu bedeckenden Betrag von 20.000 fl. einzustellen. Dabei erhält der Laudesausschuss den Auftrag, oiesbczüglich mit der hohen Regierung in Verhandlung zu treten uud diefelbe eindringlich zu ersuchen, deu für oicfen Zweck uud für Kram zu gewährenden staatliche» Beitrag in der Höhe des vom Landtage pro 1«9!) bewilligten Credites in das Präliminarc für das nächste Jahr einstellen lind dessen rechtzeitige Flüssigmach»mg veranlassen zu wollen. Abg. Luckmann findet diese Beträge mit Rücksicht auf die Finanzlage des Landes außerordentlich hoch; er wird jedoch in Hinblick auf die Wichtigkeit der Sache nicht dagegen sprechen, wünscht aber, dass die Darlehen entsprechend vortheilhaft nach vorgelegten Eulturpläneii verwendet werden, und beantragt: Der Landeöausfchuss wird beauftragt: 1.) Einen Eulturplan für die Wiederherstellung der verseuchten Weingärten entwerfen zu lassen, an welchen die Darlchenswerber bei Durchführung ihrer Arbeiten zu binden wären. 2.) Durch Vermehrung des Aufsichtspcrsonalcs das nun im größeren Maßstabe begonnene Reconstructionswerk zu überwachen. 3.) Bis zur nächsten Session Anträge einzubringen, nach welchen dell Besitzern von Privat»Rebschulen dnrch Gewährung von unverzinslichen Vorschüssen uud käufliche Abnahme ihrer Reben im Bedarfsfalle Subvention«?,! gewährt werden. Sc. Excellenz Landespräsident Baron Hcin er> innert an seine Erklärungen anlässlich der Berathung über die Förderung des Weinballes in Kram- schon damals habe er dem Hause nahegelegt, dem Landesausschusse einen größeren Credit sür unverzinsliche Darlehen an Wcingartenbefitzer zur Verfügung zu stellen. Die Gründe, die er hiefür vorgebracht, werde» vo» niemandem bestritten, auch vom Abg. Luckmmm nicht, der nur eine zweckmäßigere Verwendung derselbe» wü»scht. Er macht mm aufmerksam, dass es ohnehin das Strebe» des Landcsausschllsses nnd der Regierung ist, eine zweck-entsprechende Verwendung sicherzustellen. Ein Culturplli» kiwne sich »icht aufs ganze Weinbauland, sonder» n»r aus einzelne Weingartenbesitzcr erstrecke». Solche Cultur-Pläne werden scholl seit dem Jahre 18!13 in Form "0» Arbeitsplänen uo» jedem ei»zcl»e» Wemgartenbeschcr als Beilage zu dem Darleyensgesuche vorgelegt: ," w"0.n von dem staatliche» t.ch»ischc.« Fach""'"' ^ H dar»ach wird der Voranschlag "cht.g ^ wird der Betrag bostinm.t »»d nach Maßaol.c del z»r ^NWü^" "gen. ricrungsarbcücn ist Vorsorge getroffen, das Darlehen lnird w zwei Raten ausgezahlt und di? Auszahlung der zwe'lcn Natc Yä-'.gr '"" " ''-Nlw:,i,>,! der ^rbcn !' Die Ueberwachung könnte allerdings intensiver fein, wenn es dem technischen Sachverständigen möglich wäre, die Revision auf alle regenerierten Weingärten zu erstrecken. Was die Betheilung mit der erforderlichen Anzahl uo» amerikanischen Unterlagsrebell anbelangt, eine Haupt« bedingung zur Regenerierung der Weingärten, habe er bereits mitgetheilt, dass die Regierung eine mehrere Joch umfassende Rebenanlage in Gurkfeld zu errichten beabsichtigt. Leider erwies sich der in Aussicht genommene Grund als ungeeignet und zu theuer, so dass ein anderer erworben werde» muss. Ist dieser einmal ertragsfähig, wird eine so große Anzahl von amerikanischen Untertags» reben zur Verfügung stehen, dass die Inanspruchnahme von Privat-Rcbcnanlagen »icht mehr nothwendig sein wird. Er verzichtet darauf, sich ill weitere Details ein-zulassen und bemerkt nur, dass zur Regenerierung von Weingärten Reben nicht mehr an einzelne, sondern nur an Corporation«» abgegeben werden. Abg. Pvvse stimmt den Ausführungen des Herrn Landcspräsidcnten zu und unterstützt die Anträge des Ausschusses. Abg. Graf Barbo unterstützt die Anträge des Abg. Luckmauu, indem er eine Detaillierung der Arbeitt plane dahin verlangt, dafs die Sorte» der amcrika»tischen Reblinterlageu u»d Edelreiser, welche im Garlen verwendet werden sollen, die Fläche, welche rigolt werde» soll, die Enlfernnng der Weinstöckc, auzufilhreu sind. Er erkennt die Thätigkeit des technischen Fachmaimes a», allein dem» selben ist es nicht möglich, im ganze» La»de herumzukommen. Auch der Wembaulehrer ist »icht in der Lage, jede» einzelnen Wcingarlenbesitzer zu belehre». Die Belehrung kommt meist zu spät, wenn der Weingarte» scholl fertig ist; der Weingartenbesitzcr muss aber schon früher die nöthiget! Allhaltspunkte l)aben. Seine Excellenz La»despräsidc»t Baron Hei! l>> merkt auf die Ausführungen de» Vorredners, di.l. Detaillierung des Arbeitsplanes wäre allerdings ^,i" Ideal — aber wie alle Ideale nicht erreichbar. Gefühl lich wär's, die freie wirtschaftliche Bewegung durch solche Polizeimaßregeln einzuschrättte», u»d den Weinbauer durch Zuweisung einer bestimmten Sorte vo» Reben zu zwingen, sich für die eine oder andcrc Weiugattuttg zu eutscheiden, sür die er sich nicht begeistern kaun. Man ist in der letzteren Zeit zu Resultate» gelangt, die die Auswahl sehr erleichtern, denn die praktischen Erfahrungen habe» dahin geführt, dass fich der Kreis amcritailischer Rebe» auf drei Sorten eingeengt hat; welche dauu» zu wähle» ist, hängt von den klimatische» Verhältnissen und von der Beschaffenheit de» Bodeus ab. Eine dieser Reben dem Weingarteubesitzer aufzuzwingen, wäre eine gerade so eiu> sch»eide»de Maßregel, als wenn ina» dem Viehzüchter alls dem Lande bei der Prämiier»»«, vorschreiben würde, welche Rasse er einführe» foll. Noch gefährlicher ist es, jene» Wemgartenbesitzer» eine Sorte von Reben aufzuzwingen, die «licht in der Lage sind, kostspielige Versuche zu machen, sondern auf freundschaftlichen Rath uud Belehrung angewiesen sind. Die Eommlssion zur Bekämpfung der Reblaus hat daher ei»e allgememe Belehrung herausgegeben, welche Sorte am passeudsteu mit Berücksichtigung der klimatischen und örtliche» Verhältnisse ist und auf Grund seiner eigene» Erfahrnngen muss fich jeder die geeignete Sorte wählen. Der Herr Landespräfident erörtert sodann die Schwierigkeiten bei der Wahl von Edelreisern, weil es sich da »m die Grün- und Trockeuveredlung handelt; anderseits könne auch eille» Weingartenbesitzer das Darlehen doch »icht verweigert werden, wenn er im Arbeitspläne eille edle Sorte angibt und eine minder edle nimmt. Die normale Bestockung kommt ohnehin im Arbeits« plane vor, will einer oder der andere sie nicht einhalten, so glaubt er, dass auch hier eine Bevormu»dung nicht am Platze sein taun, da die bisherigen Erfahrunge» lehren, dafs eine größere Entfernung der Weinstöcke von einander überrafchende Erfolge ergeben hat. Redner bittet schließlich von ei»er allzugrohen Rigorosität bei Verfassung der Arbeitspläne abzusehen. Abg. Graf B a 1 b 0 erklärt, dass seine Ausführungen lticht so aufgefafsl werde» solle», dass sie eine zu we,> gehende Rigorosität forder». Er spricht dem Herr» ^ande^ präside.'te» de» Danl für das Wohlwollen ans, das er "" ^H?N5«'.e ^«°.,ch.°,,,.,c>. >«,..«., die Antraae des Ausschusses angenommen; de. eiste P»nk 0 ^Nesolntim.san/raae. de. Abg. Unckmam. w.rd «bä l)»t dl. beiden anden'n P»»ltc werden a».,cnomm.>», Derselbe Berichterstatter berichtet »a,.n'»s des Fma»z< a»s1ch»sscs, betreffend die Genehmig,,»!, »m, Uml.M» s»r Straßeiizwecke. ., . , , Es wird liefchlufse», der LattdesausläMS wird cr< mächtig ienc» Bezirksstrafteuausschüssc», welche behufs Deckung des aus dem Straßenfoude zu bestreitenden Erfordernisses im Jahre I>4W mit einer 2<)procentigen Umlage »icht das Auslangen finden sollten, bei streng »achgewiefe»em Bedarfe auf Grund des vorschriftsmäßig ausgefertigten und instruierten Präümmars eine innerhalb der gesetzlichen Grenzen gelegene höhere als iwyroccntige Umllge mls dk directen Sleuern sammt außerordentlichen Laibacher Zeitung Nr. 31. 240 9. Februar 1899. solchen auf die Personal« und Besoldungssteuer, zu bewilligen und wegen Vorschrcilmng rmd EinHebung derselben das Nöthige zu veranlassen. Abg. Dr. Tavcar berichtet namens des Verwal-tunaMusschusses, betreffend die Lebens» und Altersrenten-Versicherung. Der Berichterstatter erörtert die Beweggründe, von denen sich der Ausschuss leiten ließ, der wohl die Nothwendigkeit dieser wohlthätigen Institution voll anerkennt, aber ebenso die Wichtigkeit, mit der größten Vorsicht in dieser Angelegenheit vorzugchen, die »uch der Bericht des Landesausschusses noch nicht als spruchreis erkennen lässt. Redner bespricht die Bedenken, die gegen die übereilte Errichtung einer solchen Anstalt obwalten, die großen Lasten, die durch die Administration erwachsen und die complicierte Controle der Anstalt und die Nothwendigkeit eines großen Gründungscapitals. In Böhmen hat sich wenig Begeisterung für die Anstalt bisher gezeigt und sie zählt verhältnismäßig eine kleine Anzahl von Mitgliedern. Dringend nothwendig erscheint auch die Anhörung von Sachverständigen, insbesondere voll Versicherungstechnilern, erforderlich vollkommene Klarheit über die Administrationsfrage u. dgl. Er bittet auch die Abgeordneten, ill den Anträgen hinsichtlich ähnlicher socialwirtschaftlicher Fragen vorsichtiger zu sein, da es nicht möglich ist, solche in einem kurzen Termin zu studieren und der Lösung zuzuführen. Die Anträge des Verwaltungsausschusses werden sodann ohne Debatte an-genommen. Sie lauten: Der hohe Landtag, den Bericht des Landesausschusses zur Kenntnis nehmend, wolle beschließen: 1.) Festhaltend au dem Beschlusse, mit welchem im Principe der Errichtung einer Lanocs-Alters-Versicherungs-anstatt zugestimmt wurde, spricht der Landtag seme Be-reitwilligkeit aus, zum Grunojonde aus Landesmitteln einen Beitrag von höchstens 50.000 si. seinerzeit be-willigeil zu wollen, welcher Beitrag dann zur Auszahlung gelangen solle, wann die Errichtung der Anstalt in jeder Beziehung gesichert sein werde. 2.) Der Landtag erklärt seine freudige Zustimmung zum Antrage des Lauoesausschusses, dem zufolge die seinerzeit zu errichtende Anstalt, falls hiezu die Allerhöchste Bewilligung ertheilt wird, den Namen «Kaiser Franz Josef 1. Lanoeöversicherungsfond» führen solle. 3.) Der Landtag beauftragt den Landesausfchuss, in der Sache fernere Erhebungen zu Pflegen, durch welche unter Berücksichtigung der Landesverhältnisse vor allem klargestellt werden solle, ob es überhaupt möglich sei, mit dem Gründungscapitale voll 50.000 fl. an eine erfolg-versprechende Errichtung der Anstalt zu denken; zu diefcm Zwecke hat der Landesausschufs Sachucrstäudigc zu hören, welche vom versichcrungs-technischen, wie insbesondere auch vom vcrsicherungs - mathcmatifchcn Standpunkte aus das Gutachten in der Richtung abzugeben haben werden, ob unter Annahme eines Grünoungsfondes von nur 50.000 fl. eine gedeihliche Entwickelung der Anstalt zu erwarten sei. 4.) Der Landesausschuss wird weiters beauftragt, bei seinen Erhebungen eine größere Aufmerksamkeit wie bisher, der Administratiunssrage und den Ausgaben zu widmen, welche dem Lande und der vorläufigen Admini-strationsüberuahme erwachsen würden; der Landcsansschnss möge demnach einen Buchhaltungsbeamten nach Prag ab-senden, woselbst sich derselbe über die Administration des Kaiser Franz Josef I. Landesversicherungsfondes und insbesondere über die Führung der Bücher, über die Anzahl des beschäftigten Personales u. dergl. genaucftens informieren möge. 5.) Dein Landesausschusse wird zum Schlüsse der Auftrag ertheilt, die Wohlmeinung des versicherungs-technischen Bureaus im t. t. Ministerium des Innern in dieser Angelegenheit einzuholen und bei der hohen Regierung anzufragen, ob das Land nach Errichtung der Anstalt auf irgendwelche Inanspruchnahme der kais. Steuer-ümter rechnen dürfte. 6.) Für die weiteren Vorarbeiten, über deren Nefultate der Landesausschuss in der nächsten Session zu berichten habe,: wird, wird demselben ein Credit bis 1000 fl. bewilligt. Abg. Modic berichtet namens des Vcrwaltuugs-ausschusscs über die Petition der Ortschaft Landol um Ausscheidung aus dem Steuer- und Gerichtsbczirte Senosetsch und Zuweisung zu jencm von Adclsberg. Der Antrag des Ausschusses geht dahin, die Petition wird dem Lanocsausschusse mit dem Auftrage abgetreten, die nöthigen Vorerhebungen im Einvernehmen mit den maßgebenden Faetoren zu pflegen und auf Grund seiner Erhebungen in der kommenden Session zu berichten, beziehungsweise entsprechende Anträge zu stellen. Abg. Zclen bringt vcrfchicdene Bedenken gegen die Ausscheidung vor, die der Landesausschuss berück-sichtigen soll. Abg. Hribar widerlegt die Bedenken und spricht sür die Ausscheidung. Der Antrag des Ausschusscs Wird schließlich an-genommen. Äbg. Ücnariii berichtet namens des Verwaltungs-ausschusscs über die Petition der Ortschaft Landol um Ausichcldung aus der Ortsgcmemde Hrenowitz und Nllduna. einer selbständigen Ortsgememde. über d« Petition der Ortschaft St. Michael um Ausscheidung aus der Ortsgemeinde Hrenowitz und Bildung einer selbstständigen Ortsgemeinde, über die Petition der Ortschaft Srranje um Ausscheidung aus der Gemeinde Hrenowitz und Bildung einer selbständigen Gemeinde, nnd über die Petition der Ortschaften Präwald-Melsto um Ausscheidung aus der Gemeinde Hrenowitz und Büdung einer selbstständigen Gemeinde. Der Ausschuss beantragt, der Landesausschuss wird beauftragt, die Angelegenheit zu untersuchen, sich mit den betreffenden Factoren ins Einvernehmen zu fetzen und in der kommenden Session zu berichten. Die nächste Sitzung findet Freitag statt. (Hoher Besuch.) Seine k. und t. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Josef Ferdinand, Hauptmann 1. Clasie im t. und k. Infanterieregimente von Milde Nr. 17 in Magenfurt, trifft morgen in Laibach zu kurzem Aufenthalte ein. -- (M ilitärif ches.) Se. Excellenz der Herr Eorpscommandant FML. R. v. Succovaty nahm gestern auf der Durchreise nach Trieft in Laibach Absteigequartier. — (Lebensrettuug.) Wie uns mitgetheilt wird, befand sich kürzlich der 0jährige Knabe Mathias Trampofch in Mooswald bei Gvttschee auf dem zugefrorenen Niunscheslusse, kani dortselbst auf eine mcht tragfcste Stelle, brach ein und verschwand im Wasser, was einige mit dem Eisbrcchen beschäftigt gewesene Arbeiter bemerkten. Von diesen schritt Josef Schusterschit>ch zur Rettung des Verunglückten, indem er die schwache ElS-decte einbrach, ins Wasser sprang nnd den Knaben unter sehr schwierigen Verhältnissen glücklich gerettet hat. —o. — (Geschwornen-Auslosung.) Am ?. Februar d. I. erfolgte die Auslosung der Ge-fchwornen für die am 7. März d. I. beginnende erste Schwurgerichts-Periooe beim t. t. Landesgerichtc in Laibach. Ausgelost wurden als Geschworne die Herren: Albln Acht,chm, Schlossermelster und Besitzer in Lmbach; Johann Bahovec, Handelsmann, Gastwirt und Besitzer in Lawach; Josef Bostjamic, Fiater und Besitzer in Laibach; Allton Bole, Handelsmann in Adelsberg- Johann Bojt, Gast-wirt und Besitzer in Slave, Umgebung Laibach; Io,ef Ead, Bäckermeister und Besitzer in Laibach; Andreas Lerne, Gastwirt und Besitzer in Laibach; August Drutar, Notariatscandidat in Krainburg; Johann Erzen, Landmann in Oberfeichting bei Krainburg; Franz Fischer, Hausbesitzer und Wirt in Stein; Alois Gartner, Besitzer und Handelsmann in Planina; Franz Inocente, Gastwirt in Adclsberg; Jakob Iclovcan, Besitzer in Bischoslack; Matthäus Ianezic, Hausbesitzer, Wirt und Gemeindevorsteher in Obcrdomschale-Stein; Julius ttantz, Aallhaus-platz in Laibach; Johann Kopaö, Gastwirt nnd Besitzer in Laibach; Josef Kosak, Fleischhauer und Besitzer in Laibach; Johann Krainer, Handelsmaun in Adelsbcrg; Anton Kumsc. Handelsmann in Ratet-Loitsch; Karl Kotnit, Besitzer in Oberlaibach; Anton Kuralt, Besitzer in Obersenica, Umgebung Laibach; Anton Luckmann, Iabriksgcscllschafter in Laibach; Johann Majaroll, Handelsmann und Besitzer in Franzdorf. Obcrlaibach; Adolf Perlcs. Bierbrauer und Besitzer in Laibach; Anton Prelesnit, landfchaftlichcr Buchhalter in Laibach; Alois Pogacnit, Besitzer und Handelsmann ill Zirknitz; Victor Aianth, Handelsmann ill Laibach; Franz Ncbolj, Besitzer in Tschcrnutjch bei Laibach; Karl Skala, Handelsmann in Stein; Felix Stare, Gutsbesitzer in Gerlachsiein bei Egg; Gustav Töunies, Fabrikant und Besitzer in Laibach; Leopold Tratnik, Gürtler-meistcr und Besitzer in Laibach; Alois Tscherne, Fabrikant in Üaibach; Josef Viänar, Handelsmann in Laibach; Dr. Iofef Waldherr, Inhaber der Privatlehranstalt und Besitzer in Laibach; Albert Zefchto, Handelsmann und Besitzer in Laibach.—Als Ergänzungsgeschworcnc die Herren: Johann Iafenc, Krämer; Josef Kolar, Messer-schmied; Franz Kollmann, Handelsmann und Besitzer; Alois Kunst, Schllstermeistcr; Franz Pezdir, Schuster-meister; Gregor Podrctar, Krämer; August Repic, Bindermeister uud Besitzer; Franz Stare, Ziminermaler- Johann Uran, Hafnermeister — sämmtlich in Laibach. —l. — (Zimmers euer.) Im Hotel «Elefant» entstand vorgestern durch die Unvorsichtigkeit eines Reisendell der eine brennende Cigarre aufs Fensterbrett legte, wodurch der Vorhang in Brand gerieth, ein Zimmerfcuer. Dem Feuer fielen mehrere Möbelstücke zum Opfer, bevor es entdeckt und gelöscht wurde. — (Neues Wert über Obstbau.) Der steicrmärkifche Volksbildungsverein hat nnlängst eine äußerst interessante Publication auf pomologifchcm Gc^ biete aus der Feder des Unwersitätsprofcssors Dr. Franz Müller in Graz unter dem Namen: «Einträglicher Obst° bau iu Verbindung mit rationellem Grasban» veröffent-licht, welche nicht nnr in Steiermarl, sondern in den Alpcnländcrn überhaupt gelesen und verbreitet zu werdet« verdient. Es wäre sehr zu wünschen, dass dieses um den beispiellos billigeil Preis von 50 Kreuzer erhältliche Werk so recht in allen Gegenden, wo Obst- und Weinbau betrieben wird, zum Gemeingute des Volkes würde. Das< selbe ist mit prächtigen Gravuren versehen und enthält alles Wissenswerte für fortschrittlich gesinnte Obstzüchter, wobei wir insbesondere auf die schönen Abbildungen der vorzüglichsten Aftfelsorten, welche der Mehrzahl nach auch bei uns Verbreitung haben, hinweisen. Schon das Motto im Eingänge des Buches: «Sortenlenntnis uud Sorten-beschränkung bei der Pflanzung sowie Sortieren der Früchte bei der Ernte sind das A-B-C des einträglichen Obstbaues» kennzeichnet daö praktische Verständnis des Verfassers. * (Errichtung einer neuen Musit^ schule.) Wie man uns mittheilt, hat der hiesige Verein «Glasbena Matica» in Rudolfswert eine Musikschule errichtet. —l< — (Sanitäres.) In Neumarktl erkrankten »in Verlaufe der letzteren Zeit 1 Weib und 16 Kinder an Scharlach, von welch letzteren bisher 4 genesen, 5 aber gestorben sind. Der Krankenstand beläuft sich nun noch auf 8 Perfonen. —a- — (Faschings-Chronik.) Man schreibt uns' Das Amtsdienerkränzchen, das am 2. d. M. in den 2l> calitäten des Narodni Dom stattfand, erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuches. Es beehrten dasselbe u. a. del Herr Bürgermeister, mehrere Stabs- und Oberofficiere des k. u. l. Infanterieregiments Nr. 17 und der t. t.Land" wehr mit ihrem Besuche. Corporativ nahm der Gesang' verein «Slavec» an demselben theil. Bei animiertet Stimmung und gemüthlicher Unterhaltung verfloss der Abend; bei der Quadrille zählte man 50 Paare. Das Comite' spricht unter einem den großmüthigeu Spendern zu Gunsten der Unterstützungscasse den Dank auS. — (Vieh markt.) Auf dem gestrigen monatlichen Viehmarkt wurden aufgetrieben: 753 Stück Pferde und Ochsen, 205 Stück Kühe und 39 Kalber, zusammen 99« Stück. Der Verkehr ill Ochfen war sehr rege, dn elN Käufer aus Baicrn davon viele aufkaufte. Der Verleg in Pferden und Kühen war hingegen nur ein mittet mäßiger. , -(Aus dem Polizeirapporte.) Vom 7. aui den 8. d. M. wurden fechs Verhaftungen vorgenommen, und zwar zwei wegen Excesses, eine wegen Vacictens, eine wegen Uebertretung nach § 5 des Vagabundengeseßt^ eine wegen Uebertrctung nach H 320, lit. «, des Stras" gesehes, und eine wegen Uebertretung des Diebstahls. "^' Neueste Nachrichten. Process Zola. (Originlll'Itlegrammc.) Paris, 6. Februar. Das Publicum erscheint noch erregter und nervösel' als gestern. Man bemerkt die Anwesenheit des ExcapitaN' Dreyfus und dessen Bruders, ferner Leon HadaM^' General Pettier in Civil, General Gonsin in Uw form, Josef Rcmach, Rochcfort, Adolf France """ mehrere andere. ,, Im Laufe der Verhandlung stellt Labori st'" Anträge dahin, dass an Madame Dreysus im Intem' der Vertheidigung verschiedene Fragen zu stellen st'^ . Der Ocncraladvocat erwidert, bezüglich der UnM ! und Illoyalität dürfen keine Fragen gestellt wcld^ Er ruft mit erhöhter Stimme: «Wir werden "^ Gefctze Achtung verschaffen mit Hilfe der Geschworei"^ zu welchen wir volles Vertrauen haben!» (Anhalten Bewegung.) ^ Nach einer heftigen Erwiderung Laboris eru" Zola, sich dem Gesetze unterwerfen zn wollen, fühlc sich über diese hypokritischcn Vorgänge crha^,' (Lebhafte Kundgebungen verschiedener Art.) Der ^ richtshof verwirft die Anträge Laboris und befch^?! i dafs keine nicht in den Rahmen der Relation geh^" Frage gestellt werden dürfe. ^ Paris, 8. Februar. «Matin» glaubt, dass A ^ Process Zola die ganze Nochc dauern werde. ^ selbe Journal sagt, Oberstlieutenant Picquart, w^ gestern in Freiheit gesetzt wurde, wird nunmehr ^ Eutjchließungcn des Kriegsministers betreffs !^' Perfon abwarten. HetegratNtN«. Prag, 8. Februar. (Orig.Tel.) Im böhn«»^ Landtage begründete Abg. Dr. Slaoil feinen ^ ^ auf Abänderung der Landtags'Wahlordnung. ^^F" neter Lippert begründete feinen Antrag auf V^ guiig nationaler Eurien mit Vetorecht. .^ Graz, 9. Februar. (Orig.-Tel.) Im steiermarl'!^, Landtage wurde über den Alltrag des Verfasl"H ausschusses, betreffend die Aufhebung der Spl^ Verordnungen, verhandelt. qü> Coustantinopcl, 7. Februar. (Orig.-Tel) ^>< Mdiz-Palais nnd auf der Pforte behauptet man, .s die Kandidatur des Prinzen Georg von Glicct>'^i als Mlrcalisierbav aufgegeben worden fei. I" ^ fchaftstreisen wird der Stand dieser Frage als U> . ändert bezeichnet, sie hat jedoch an Schärfe uer^, und bildet den Gegenstand eines freundschaftlich^ ^ dantelmustausches unter den Mächten. Thatsächlw) ^ Rufsland seit der letzten Mittheilung keinen ^ mehr in dieser Sache gethan. ^ Laibacher Zeitung Nr. 31. 241 9. Februar 1898. Angekommene Fremde. Hotel Stadt Wie». §«»< r?"' ^ Februar. Baron Baillou, Privat, Krainburg. — ^vMch, P^^^^ Marhof. — Haselsteiner, Bildhauer, Graz. — ^relbrr und Wacks, Beamte, Lundenburg. — Gruntitsch. ?""", Marburg. — Fabiani, Gutsbesitzer; Veronese, Fleisch, ^"«er; Tchuscha «nd Faganeli. Kflte., Trieft. — Senitza, Kfm., ."'"- "- Perlo. Privat, Eisenlappel. — Sauer, Kfm., Groß. ""i^- "- Kugler, Kelletnia, Kutter, Goldberg, Pasch, Esinger ^Hoffmann, Kfite., Wien, Verstorbene. Im Civilspitale. « Ami. Februar. Maria Strus, Taglöhnerin, 60 I., 'lneumonia, Marasmus. 2 Q, ^ 2. Februar. Stephanie Kojeny, Kiirschners'Tochter, ., Vm 3. Februar. Matthäus Zaversan, Inwohner, 76 I., ^ngenüdem. — Johann Kastelic, Inwohner, 7« I., Marasmus. >lm 4. Feliruar. Franz MwSet, Besitzer, 60 I., ver- Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Eeehöhe 306-2 iu. 8 2U.N. ?3i! 4 31 ONO. schwach theitw. heiter ^ « » Nb. 733 1 -19 N. schwach heiter ^ l? U. Mg. j 733 4 > -9 9 , NO. schwach ! Nebel > 0 '0 y.y, ^as Tagesmittel der gestrigen Temperatur -1-1°, um « unter dem Normale. ««rantwortlicher Redacteur: Julius Ohm.Ianuschowsly Ritter von Wissehrad. Ein verbreitetes Hansmittel. Die steigende Nach« frage nach «Molls Franzbrantwein und Salz» beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als schmerz« stillende Einreibunss bestbelannten antirheumatischen Mittels. In Flaschen zu 90 lr. Täglicher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apothrler A. Moll, l. u. l. Hoflieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Depüts der Provinz verlange man ausdrücklich Molls Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift. (273) 6-1 Crelne-Ilris-Praparate.^uK^'turch' aus unschädlichen Toilettemittel fortdauernd gebrauchen, dann werden Sie sich stets auszeichnen durch tadellos reinen, auffaltend hübschen Teint, und Sie werden nie belästigt werden durch aufgesprungene, rissige Haut, Mitesser, Wimmerln, Gesichtsröthe lc. 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Unter dem hohen Protectorate Sr. k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn KLx*aEla.e>xa>»Off Otto herausgegeben von G-Illoert Angfer. Mit 62 Tafeln in Farbendruck u. 300 Textabbildungen. Vollständig in 50 Lieferungen ä 20 Kreuzer. Zu beziehen durch die Buchhandlung 3g. v. Jüeinmayr S f cö. $atnberg taibach, Congressplatz. (494) 8—2 Course au der Wiener Börse vom 8. Februar 1898. N°ch dem »Menm Courm««« «.. , , Geld Ware ztaa'«>io« verz, Iänner'Illli IU« 4(1 !U,i Nl» '»^. ^, " «pril-Oclober 102 4» 102 6U I««^I "/° Etaatsiose Li>u st. 1N2 — — — l»«a« 3»,° " «"N^ boo I. 143 50 144- l»«4« A" "Mnfttl 10U l. U!U 75 161 75 ^"r Gtlllltslysl . , 1«0 l. 1!iU - 191 - ^/.^ »." - 50fl. 13U —1»' — ° "«N..Pfanbbl. il 1.20 st. 153 40 154 4« 4"/° ^?"r, Voldleiltt, steuerfrei 122.5b 122 75 Ntu^ ^"^'" ttroncnwähr,, ^"Uüi2lX,^°ncn N°M. 102 85 103 N5 »>/,», ^"'p^ Ultimo . .102-75 102-95 Nll 3^":In«stiti°ns-Nentl "W »innen «um. . . 93-50 93'?«' ichltlbungeu. Ü3l"Z^'' w «„ s.euer,rei «""N. 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Vtadtgemeinde Wie« ic)4-25 10525 Nnleheu b, Vtadtgemeiude Wien (SUder ubci Gold) . , . . 12?-" 12750 Prämie» Anl, d, Stadtssm.Wien i?a-25 171 ^5, Mrsebau'Niiletien, verlolb. b"/, 10075 101 75 4"/» «trainer Lande» «niehen . g^.g^ ^.g^, Veld Na« ßsandbrltft M l« st.). «ober. llll«.eft.w«>3,oerl.<^ 98 80 99 80 dto, Prlm.^chlbv. 2°/,, I. »«. 121 — 122 — blo, dto. 2"/,, U.»«. 117 75 118 50 N »osterr,«llnbeKHyp,.«nft,4°/, 9980 100-«0 vest,.ung. Van! vert. 4°/, . . 10020 101 20 dto. dlo. «Mr. „ 4°/, . . 100-20101-20 LparcU 268 50 Voschtiehiadcr '50 342- — Tiidl'nhü 200 fl. S..... UN-- »1 — Liidiiorbd, ««d.'N. 200 fl, «Nlll. 211 —!2ll 7.». Trau»uai,-Gcs,.Wr.,17Nfl,«,«. , -—, - — b<°, !tm. 1887. 200 fl, . . ^sN .- ^5,0,! .. Tramway>l3«I., NeueWr., Pri«» litälsAcücn 100 fl. . . . 132 50 133 Uiig'galiz, »stub. 200 fl. Silb« 214 50 215 — U»n Westb,(Naal,'Graz)200fl.V. 21175 21275 Mener «,calbahnen-»c<,'»«<. —— — — Industrie'Acti«« (per sttlll). Äaustes., Ällg. »ft., 1«« ft. . . l0? — 10» 50 Egydi« (tisen- unb Etahl! 707 — 708 — «alll0'Torj. Steinlotil«« 60 fl. .-,90-- 593 — „Schlilglmubl", Paplerf, 200«.! .^„«75 209 75 „Vtryren»/', Papi«f, ». ».»«. 17« — 175 — ^ Veld Ware Trifllller «ohlent»,«G«s. 70 fl. 174 — 175 — wllssenf.-G..Ocst.inWien,i0Nft. 30«-— 301 — Waggon-Leihanst., Allg,.in Pest, 80 fl.........560 — b?5 — »r. Vaugesellschaft 100 fl. . . ,1i2 — 114 — Wienerberaer gitaelActtenxGes. !324 — 3^7 — M«erft z«s» (per Stl»), Vudapest.Nafilica (Do«b«u) .! «?0 ?»o Lreditlose 100 fl...... 199 — 200 — »laly.Loss 40 fl, EM, . , .! «I 25 N2 25 4»/<,Do!!ll!l»Dampfsch, I00fi,«Vt. 1<>5- 170 — vfener Lose 40 f!..... «4 — 65- - PlllffyLoft 40 fl. CM. ... 6350 64-5» «°then«reuz.0tst.Ges,v,,1«fl. 2«- 20 30 «othen Krcuz. Una, Oes, v.,5fl. 10 20 11- «udolph Lose 10 fl..... 2« 75 2? 75 Salm-Loss 4N fl, «Vl, . . 7U — »0 — Gt,-«en°i«>Lose 4« fl, <3M, . 79,50 81 — NalosleM'Uose 20 fl. CM, . . 57— U«- -Vewiüstlch. k, »"/« Pr, Schuld». d. 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