Nr I!>3. Prä!! u »I? rnti o,! i! Prei « : I», VonU'toir ü^.njj. st. >,, l'lill>i. f!. 5.50. Für die ZusicllU!!,, in« Hnii« liall'j. 5,0 lr. Mit der Post an»u. s>. I5, hall'j. ss. V.5,l>. Mittwoch, 23. August Ins«ltion«geb>ihi bi« l0Zc>!^!! imal til» li., ^m. 8»ll., «m. l ft.; !?nftpr. Zcile ^lii. »l lv., ^„>.5?.., :un. l<» lr. ,,. s. n>. Insert!r,!««stel!iv^l j'.'dc,'5> aber wurde auch der beschränkte NolariatSzwang wieder auf' gehoben. Die unmittelbare Folge dieses Systemes war, daß das Notariat den mit der Einführung desselben bcziellcn Zweck nicht erreichte und sich auch nicht des zn einer ncdcii)Uchci, Wirksamkeit nothwendigen Ansehens gegenüber der Bevölkerung erfreute. Scit dem Gestände dcr Nutariatöordnung vom 21. Mai 1855 wurde die Auf' nähme von N o t a riat S n r lu n dc n sowohl in den gwßcrei: Städten, als auch auf dem flachen «ande eine Seltenheit, nnd die Notare beschäftigten sich. abgesehen von ihren Functioncn als GcrichlScommissärc, lediglich M't Ausnahme von bloßen P r i v a t u rt u u d c n. ES lst dies cine Erscheinung, welche leicht erklärlich wird. wenn man bedenkt, daß die Schwierigkeiten und Kosten der Aufnahme eines Notarialsactes durch die geringen Vortheile, wclchc das Gesetz daran geknüpft, nicht ausgewogen werden konnten. Diese Vortheile bestanden lediglich dar,n. daß anf Grund einer auf einen Nolari-atsact slch stufenden Klage zur Hercinbringung dcr durch dcn Äct erwle,encn ssordcrnng cin Zahlungsauftrag erlassen wurde; allein cö bedürfte nur einer'Emwendnng von Seite des Schuldners, um diesen Zahlungsauftrag in seiner unmittelbaren Wirksamkeit zn enlträflcn »"d das Verfahren in den gewöhnlichen Gang dcS für alle underen Rechtsansprüche bestimmten Processes hinübcrzu' leiten, so daß dcr Glänbigcr trotz des Nolarialsaclcs nicht schneller zum Ziclc kam, als mit einer bloßen Pri« vaturkundc. Außerdem wurden durch das Gesetz vom 15. Juli 185'.) auch intabmiltc nnd lcgalisirtc Privat-urtunden als zur Erwirlung eines Zahlungsauftrages geeignet erklärt, somit in ihrer Rechlswirtuug den Nola-riatsurkundcn vollkommen f,lcichgcstcllt. Die nothwendige Conscqucnz davon lvar, daß das Notariatsinstitnt discredilirt wurdc, iuocm die Notare in eine unnatürliche Zwitlcrstrllung gcricthcn. Denn vom Staate bestellt als Verttancnspcrsonen dcr Bevölkerung, ausgerüstet mit dcr Gefugniß, öffentliche Urkunden aufzunehmen, mußten sie sich gleichwohl mit dcr Aufnahme von Urkunden begnügen, welche sich Jedermann mit der glclchcn Wirkung selbst anfertigen lonnlc u^d bei dcicn berufsmäßiger Verfassung ihnen jcdcr Winkclschrcibcr erfolgreiche Concurrcnz zn machen im Slmidc war. Aber, und darin liegt eben die Hanpisache, cS hat« ten diese Mißstände auch sür den rechllicheil Verkehr die wesentlichsten Nachtheile im Gefolge. Es häuften sich die unförmlichen und mangelhaft abgefaßten Privatnrlundcn immer mehr; cS mußten dadurch die Processe unnötigerweise übcrhcmdnchmcn nnd sich in die ^ängc ziehe-,, die Grundbücher wurdcn mit dcn sür dcn Rcalcvcdit sehr nachthciligcn Pränotalioncn überschwemmt. (Gr. Z.) Die Vollmachten Chirrs'. Die Verhandlungen über die Durchführung der Frie-dcnsstipnlcition zwischm Deutschland nnd Frankreich wollcn nicht vorwärts scheiten. Dic Franzosen zeigen sich schwierig, das Wuth- und Rachcgcschrci nimmt imLandc lmmcr mchr überHand, die Journale hctzcn und die Gc-ncrale rcnommircn. Dazu kommt noch. daß die National-vcrsammlung wenig L>,st zeigt, die ftrovislnischc Gewalt fernerhin aufrecht zn cchalten und die Herrn Thier« er< theilten Vollmachlen auf weitere dvei Jahre, wie Rivet beantragt hat. zu vcrlängci-n. Um es kurz zu sagcn. dic Dinge gestalten sich so schwierig, das vorsichtige Politiker, wie Fürst Bismark einer ist, auf Uncrwarlclcö und Ucberraschcndcs gefaßt sind und ihre Depositions darnach trcffcn. Wnrdc dcr Antrag Riva's angenommen, so würde die provisorische Gewalt Thier's auf fo lange erneuert, bis die Zahlung der fünf Milliarden und Räumung Frankreichs erfolgt ist. Dagegen aber sträuben sich die Parteien, sie möchten gerne eine Katastrophe herbeigeführt schcn, wclchc das Vctztcr? bewirkt, ohne daß daS Erstere nöthig wäre. Hiczu kommt noch, daß die einzelnen Parteien sich ans dem Grunde nicht für die Verlängerung dcr Thiers'schcn Vollmachten n.iSznsprcchcn getrauen, weil dadurch ihrcu Spccialwünschcn cin Riegel vorqeschubci, wird. Es find dies vor Allem die Monarchistcn und ^cgitimistcn. wclchc sich anfangs dem Nivcl'schcn Antrage günstig zeigten, ihn jetzt «der leidenschaftlich bekämpfen, "cil er die Hoffnung dcr Thronerben anf drei Jahre zunMc macht. Zugleich fürchten sie einen Gcwallslrcich Gambctta's, wcnn sic nicht lasch die Machtbcfugniß Thlcrs verlängern; sic befinden sich sonach cin cincr Art von Dilemma. ES stehen sich also bezü,,lich dcS Riv.t'schcn Antrags auf Verlängerung dcr Vollmachten Thiers' die bciden großm Parteien, die A.'oiiarchistcn und dic Republikaner geglmiibcr, und dic Durchführnng dcS Friedens hängl lediglich dauoü ab, welche von beiden Parteien siegt. W>c bekannt, wird mncslcuS ürcr eine Modific^ion dcS 'lntragcs nnttlhündcll, nämlich, die Vollmachten Thiers mir an zwei Jahre zu verlängern und ihm dcn Tilcl e.ncs Präsidenten der Republik zu verleihen, zugleich ,oll ihm das Recht verbleiben, cm den Parlcmicnlsdeballen theiluchmcu zn können. Es l.at jcdoch dcn Anschein, als ob dcr Antrag anch in dieser Form nicht zum Beschluß gclangcn werde. Die Parlcicn werden sich wahrscheinlich begnügen, die Vollmachlen ohne Zeitbestimmung zn erneuern, damit sie ihm jcdcn Augcnblick gekündigt wcrdcn können, nnd ihm den Präsi'cnlcnlilcl zu gcbcu. Hinter >cm Deckmantel dcS Präsidenten könnt.,, dann dic einzelnen Parteien ungestört ihr Wesen treiben. Dcntschland würde an diesem polilischen Spiele wenig Inlcrcssc haben, wenn es dadurch nicht gezwungen wäre, auf dem Wl ^^ ^ bleiben, dcnu sc> viel ist gewiß, wcnn es einer dcr Parteien in Fi-nnlrcich gelingt, die Oberhand zn erhallen und die Staatsgewalt a>l siäi zu bringen, so wird ihr erstes sein, an dcm Frieden von Frankfurt zn rntlcln. weil sic allein dadurch sich Populär machen und ihre Stellung befestigen kann. Äuf diesen Moment macht sich Bismarck gefaßt und darum verfolgt er Gegenwärtig eine Politik, welche verhindern soll, daß Frankreich irgendwo eine Unterstützung seiner Pläne sindct. Nun wird es auch klar. weshalb der deutsche Reichskanzler sich seiner Zeit zu Gunsten der Republik und gegen dic Wiederherstellung des legitimen Königs-thums aussprach. Ob dic Zukunft in Frankreich der republikanischen Partei oder den Monarchisten achörc, ist zur Slundc noä, nicht zu erkennen, beide Parteien ringen um die ftcrrschast, und wcnn die Republikaner auch jetzt im Vortheile sind, so ist es doch „och nicltt entschieden, od nicht dennoch die ^cgilimistcn an'S Ruder lommrn nnd Frankreich in neue Katastrophen stürzen werden. (Tr. Z.) Politische Uebersicht. Vaibach, 22. August. AuS Gast ein liegt keine neuere Nachricht vor. Dic Gcrüchle, daß sich die Verhandlungen zerschlage» hätten, habeu bis jetzt nirgends eine Bestätigung gefunden. In Berliner Blättern finden wir die Ansicht ausgedrückt, die Gastcincr Besprechungen betrafen die alt-lalholischc Bewegung nnd die Maßregeln ueacn die- Ul-tramontancn. Der „Prcsfc" will das nicht «laublich scheinen. Ein Privalbrief auS Gastcin, dessen Absender wohl in der ^aße sei, das Richtige zu wissen, lrlläle alle Nachrichten in den Blättern für unvclläßllck, weil die Diplomaten nichts ausplauderten, deute abcr mit Bestimmtheit an, daß daS Thema dcr Gasteincr Gespräche Frankreich sei. Die „Flankf. Ztg." weiß alle anf die Gaste in er Entrevue Bezug habenden Nachrichten als falsch zu kennzeichnen. Nach ihr habe nur die dcm Blatte zugehende Mittheilung einige Wahrscheinlichkeit, wonach cine Abänderung der von Nordschlcswic, handelnden Bestimmung des Prager Friedens zu dcn Zwecken der Ga» slcincr Eoufcrenz gchöicn soll. Von Htopenhagcu aus sei zwar dieser Tage off.ciös dcmenlirt, daß daselbst ngend ctmas von Verhandlungen bekannt sei, die betreffs dcr nordschleSwig'schcn Frage obschwebten: cs würde aber auch >— meint das Blatt — durchaus keine nothwendige Voraussetzung von Gastcincr Confcreiizcn über die in Rcdc stchcndc Frage sein, daß Dänemark zuvor in Kenntniß davon gcsctzl worden wäre. Einen sonderbaren Artikel bringt dcr Petersburger „Goloö" über die Gaste in er Zusammenkunft. Er fragt, was auS der „Gastcincr Rctorle" hervorgehen wcidc, und kommt nach allerlei Vermuthungen zu dcm Schlüsse, daß dort Oesterreichs Fall, beziehungsweise die Annexion CislcilhanicnS dnrch Deutschland vorbcnitct werde. Wie man dcm Sterbenskranken von allerlei neben jächlichcn Dii.gcn, nnr nicht von seiner ällunkheit spricht — meint „Gvlos" — so wird man in Gnslcin mit Oesterreich von Rumänien, von dcn Czechcn u. dgl. reden; cS wird der >f)cibst vergehen, nach dcm Herbst dcr Winter — und c'tt'lich wird die deutsche Einheit durch Verschlingen Eisleithanicns eine vollendete Thatsache sein. Mit dicscr definitiven Einigung Deutschlands stehen aber andere Fragen und Interessen im Zusammenhang. Oesterreich ohne Eislcilhanicn wird dann zu einer ungarischen Mon» archie mit cincr slavischen Majorität und ycrälh dann wieder auf cincu falschen Weg. Es wird gezwungen sein, gleichseitig um die Gunst nveicr Gegeilpurleien, dcS magyarischen und des slavischen Stammes, sich zn bewerben; die Slaven werden jedoch mchr als jc ihren Blick auf ihren natürlichen Protector, ails Rußland, richten, und dic orientalisch? Fiage i" 'hrcr schrecklichen Gestalt wird vor Europa hilttrclen. Der slnschlnß dcr Donanfürsttnthümcr au die sl,wlslt>maayc'r,schc Mouar-chic aber würde das Ucbcl nicht wegräumen, sondern nnr noch vermehren. - . ... In Marbnrn hat am Sonntag cme allgemeine, starlbcsuchte Arbcitcrmrsammlung die Stellung der Arbeiter gegenüber dcn Parteien besprochen und cincn aufrichtigen, wo möglich bleibenden Anschluß an dic Dcutsch-Libcralen beschlossen. Außerdem wurde beschlossen die Wiener Arbeiter Resolut-on vom :;i. Juli nnzunchmen ,..nd dic Errichtung von Arbcilerlamlmn, anzustreben .. Z"«'^'S gleich mit Wälschtirol berichtet d.e off.clellc ..Gazzctta dl Trcnlo," daß das Ausgleichs-gcsetz über die Trmtmofrage schon znr Vorlaac on dm nächsten tiroler Vandtag bercit liegt und daß dcr Slatt. Halter dlc H^rcn Baron Eiani Büracrmeisttr lio" Tricut; Dr. Marchetti in Tionc Do^l Giovanm. Ä°/on Pralo, Figarolli, Handclslammer-Präsidcitt; G"f <^n 1404 solati, Baron Pizzini und Dr. Petris nach Innsbruck berufen hade, um als Vertrauensmänner über diese Re« gierungsvorlagc ihr Gutachten abzugeben. Die ungarischen Bischöfe, welche das Un-fchlbarkeits Dogma publicirtcn. haben an die Seminarvorstünde ihrer Diöce!en eine Verordnung ergehen lassen, das neue Dogma wie alle früheren ;u lehren und zu zu verbreiten. Unter der niederen ungarischen Geistlichkeit macht sich, einer Pester Nachlicht der .,N. Fr. Pr." zufolge, eine rcformfrcundlichc Bewegung bemerkbar. Im Ganzen fehlt noch die Form und Gestaltung, doch sei eine starte Auflehnung gegen die Verkündigung des Dogmas und eine Appellation an den Reichstag um Schutz der niederen Geistlichkeit zu erwarten. Eö sollen geheime Circuläre. worin zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Bischöfe eingeladen wird, verbreitet sein. Die „Neue pr. Ztg." bemerkt zu der Meldung einiger Wiener Blätter, daß Preußen den deutsch-östcr« reichischen Telegraphen- Vertrau gekündigt habe: „Eine solche Kündigung ist auch an die Regierung der Niederlande ergangen. Es handelt sich dabei um den Plan. das deutsche Telegraphmwcsen unabhängig uon ausländischer Betheiligung einheitlich zu organisircn und dann mit Oesterreich wie mit den Niederlanden uon Seite Gcsammtdeulschlands neue Telegraphenverlräac abzuschließen." Nach den Mittheilungen eine« officiüsen Corrcspon-denten der ..Breslaucr Zeitung" darf die Aussicht, eine mehr oder minder vollkommene Einfügung des baierischen Wehrwesens in eine gesammt^ deutsche Armee als geschwunden erachtet werden. Das in militärischer Beziehung gewonnene Ergebniß der Vereinbarung von Versailles und der späteren Verhandlungen wird sich voraussichtlich auf die seitens der bäurischen Armee projectirtc und theilwcisc säon ausgeführte Annahme der gleichen Commandos, der gleichen oder doch einer annähernd ähnlichen Formation der Brigaden, Divisionen und Armcccorps, auf den ungefähr gleichen Dienstbetrieb, und für die Officiers-Ernennun-gcn und Avancements auf einen ungefähr gleichen Militär-Bildungsgang beschränken. Wesentliche Differenz« punkte zwischen der daierischcu und deutschen Armee würden hingegen der Bcibehalt der Jäger-Bataillone, wie der Benennung Chevaurlegcrs für die sechs lcichien baierischcn Eavallerie-Regimentcr und die durchaus eigenartige Organisation der vier baierischen Artilleric-Reg!-mcntcr bilden. Auch für die Uebernahme einer sich der deutschen Armee anschließenden Regiments'Nummcrnfolge soll eine Geneigtheit in den leitenden bairischcn Militär« kreisen nicht obwalten. Dagegen möchte sich vielleicht noch eine Ausgleichung der Bewaffnung durch die Annahme eines verbesserten Werder-Gewehres für die Neu-bcwaffnung der deutschen Armee herausstellen, doch sind die diesseitigen Versuche mit diesem Gewehre vorläufig noch nicht abgeschlossen und befinden sich dieselben außerdem auch noch auf die Erprodung und Vergleichung mehrerer anderer Gewehre gerichtet, wobei eine Endent sckeidung wohl so bald noch nicht zu erwarten stehen möchte. Der Kirckenstrcit entbrennt in Baiern immer heftiger. Jetzt hat, einer Meldung des ,.Wr. Tgbl." zu« folge, der Erzbischos Gregor den Alumnen unter Androhung der Ausstoßung aus der katholischen Kirche den Besuch der Vorlesungen der Professoren Döllinger und Friedrich verboten; die Verhängung des Kirchenbannes über alle Candidaten der Theologie, welche diese Vorlesungen frcqlientiren werden, steht bevor. Es verlautet, daß die Professoren der Münchner Universität, welche die Adresse an Oöllinger nickt unterzeichnet haben, in Gemeinschaft mit Dällinger und Friedrich an derselben Hochschule nicht mehr wirken werden. DaS Verhältniß zwischen Frankreich und Deutschland gibt in der That Stoff zum Nachdenken. Allerdings fehlt den Franzosen vorläufig die Kraft, einen neuen Krieg anzufangen, aber die ^ust dazu haben sie ganz entschieden und machen daraus gar kein Hehl. In Berlin ist man von diescm Stande der Dinge ganz überzeugt. Es ist merkwürdig, wie die meisten Correspondent» aus der deutschen Hauptstadt sich in diesem Sinne äußern. „Wenn Frankreich Ki'ieg führen könnte und Deutschland Krieg führen wollte," lesen wir beispielsweise in der ..Breslauer Zeitung", „so würden wir zur Stunde vielleicht statt der erregten Po-lcmit der Zeitungen schon wieder Schlachten-Bulletins zu lesen haben. In der That haben die gereizten Kundgebungen der Presse cinci, ernsten Hintergrund. Frankreich hat unter dem Zwange der Nothwendigkeit Frieden geschlossen; alier es ist innerlich noch immer im Kriegszuslande gegen Deutschland." Die „Br. Ztg." z, B. will von einem „hochachlnngs« vollen" Ausländer, der soeben aus Paris angelangt, dic Mittheilung erhalten hakci,, daß man sich dort in den gebildetsten und angeselni'.stcn Kreisen mit der bestimmten Zuversicht trägt, an Deutschland nur zwei Milliarden der Kriegsentschädigung abtragen zu müssen. Bis dahin sei man so wcit, dic fehlenden drei Milliarden mit der Schärfe des Schwertes verweigern zu können, s?) Der „Schles. Ztg." wird über die Beziehungen zu Frankreich officiüS aus Berlin sscschiicdcn: ..Dem Artikel der „Krcii;;citung" über die Vorgänge in Poligny fcheint nicht allgemein die Bedeutung zugeschrieben worden zu sein. welche rr in Anspluch nehmen kann und auf welche allein schon die ernste Drohung mit der Wiedereröffnung des Krieges hinweist. Allerdings mag unter diesem Ausdruck nicht gerade ein neuer Feldzug zu verstehen sein, aber wohl ein Kriegszustand, durch welchen den Franzosen dcr occupirlcn Gebiete zunächst alle diejeniqcn Vortheile verloren gehen, welche ihnen aus dem Fricden, in dem sie sich befinden und welchen sie durch ein wider das Völkerrecht laufendes Verfahren brechen würden, entstehe". Doch läßt sich wohl erwarten, daß es genügt, den vollen Ernst zu zeigen, um Nothwendigkeiten zu vermeiden, welche mau tief bedauern müßte." Die „Corr. Havas" debutirt mit einer Senfations-nachricht aus P a ri s. Hienach wäre. wie eine „hochgestellte" russische Persönlichkeit versichert, die Stellung Rußlands zu Preußen jener analog, in der sich Frankreich Preußen gegenüber nach der Schlacht von Sadowa befand. Diese Nachricht steht wah> scheinlich mit jmcr von der französisch-russischen Miau; auf demselben Niveau. Noch ist der obschwcbcnde Conflict über die Vollmachten Thiers' nicht gelöst, und schon thürmt sich in dem Gesetzentwurf über die Recrutirung ein neues Hinderniß auf. Dieser Gesetzentwurf hält die obligatorische Wehrpflicht und die Auflösung der National garde aufrecht trotz dcs cnlschl>dcnen Widerspruches, den Thiers in den Commissions«Berathungen gerade gegen diese beiden Punkte erhuben halle. In der National Versammlung wurde am 19. d. der Bericht über den Gesetzentwurf vorgelegt; nach demselben wird die obligatorische Milltärdicuslpflicht von 20 bis 40 Jahren festgesetzt, die Stellvertretung aufgehoben, den unter dci, Fahnen stehenden Militärs die Ausübung des Stimm rechtes untersagt und die Nationalgaroeu aufgelöst. Die Verlesung dcS Berichtes wurde von Beifall begleitet. General Chanzy verlas noch dcn Bericht über den Antra^ uon 164 Deputirten auf sofortige Auflösung der Natio- nalgarden. Die Verlesung auch dieses Berichtes wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen und die Dringlichkeit für diesen Antrag erklärt. Eine wahre Nllarmnachricht bringt die „Etoile belge" aus Versailles. Sie läßt sich von doit lelcara-phiren: „Die Lage ist hier sehr ernst geworden. Falls die Monarchisten Thiers stürzen, bcfürchttt man eine Schildcrhebung Gambttta's, dcr auf Unterstützung durcli einen großen Theil der Armee rechnen könnte." Es ill wohl dcr Nacdiicht weiier leine Vedcntung beizukge». Aber daß sie verbreitet werden tanu, beweist die große Unsicherheit und Unbeständigkeit der jetzigen Regierung Frankreichs. Und in dieser Unsicherheit liegt eine Gefahr, die man in Berlin vollkommen würdigt. Das „Journal officicll" vciösfmllicht c^uc Verfügung vom 19. August, wonach alle dic Rc cru t ir n ng dcr Altersklasse vom Jahre 1871 betreffenden Operationen bis auf weiteren Bcfch! suspendirt werden. Der bevorstehende Schluß dcr Parlamcntssessioii in England veranlaßt die Londoner Blätter zu einem Rückblick auf die Ergebnisse derselben, welche von einem großen Theile der Iiauptstädlischcn Presse als dcr so langen Dauer der Session wenig entsprechend befunden werden. Es ist unverkennbar, daß die gi oßcn Erwart»!^ gen, mit welchen der Eintritt dcs libnalen Ministeriums in die Geschäfte vielfach begleitet wurde, sich nur zum geringen Theile rcalisnt haben. Eine Reihe von Maß' regeln, die in den einzelnen RcssorlS getroffen worden, haben mehr als das Auflrctcn Mr. Gladstone's stll'st dazu beigetragen, auch innerhalb dcr eigenen Partei^' nossen deß Ministeriums zu wiederholten malen eine Opposition anzuregen, welche ziemlich nahe an die Ka» binetsfrage heranstreiflc. Die Finanzvorlagrn des Mr. ^owe sowie die Armeebill und die nicht immer consc« quenten Anordnungen des Ministeriums des Innern haben den Nimbus einigermaßen zerstört, den das Ka-binet Gladstone allgemein in dcu Aua,en dcr englischen liberalen bcsaß; nicht minder hal>cn wiederholte schwere Unglücksfällc in der englischen Marine Mißtrauen gcacn die Ccutralvclwaltung heruorgcruscn, ,'.umal dic Bevölkerung gerade hinsichtlich der Flotte besonders rinpsindlich ist. Selbst die „Daily News," die das Ministerium nach allen Richlungcn hin zu vertheidigen bemüht sind. räumen ein, daß dasselbe zwar das Opfer einer Reihe von uiworhcrzufehenden Zufällen gewesen, diese aber noch durch eigene Fehler vermehrt habe. Dennoch, meint das Blatt, beweisen die vom Ministerium vollbrachten Ar beiten, daß es auf gutem Wege sei und das Vertrauen des Bandes auch noch fernerhin verdicnc. In Dublin ist letzten Mittwoch die französische Deputation angekommen, welche ernannt wordcn, ""l dcr irischen Nation für ihre Symftalhic zn Frankreich während des letzten Krieges de» Dank des französiM" VolkcS abzustatten. An dcr Spitze dcr Dcputalion steht der Graf Flaviany und untcr ihren Mitalicdcl" befinden sich der Duc de Fcllrcs und dcr Vicomtc Mac Mahon (Sohn des Marschalls Mac Mahon), sowie mehrere Damen von Rang, Im Kingstown wurdc die Deputation vou der Bevölkerung mit uilgchcurcm Enthusiasmus empfangen. Die Reisc nacl, Dublin wurde zu Wagen fmlncsctzt und glich eincm Triumphzustc. Auf dcr ganzen Route, cine Distanz von acht niglischcn Meilen, längs welcher TriumM,os,m errichtet warcn, bildeten uugehcurc Meiischcnmassen spalicr. Die Ocwcrle vo>» Dublin gilicM dcr Deputation unlcr Führung dcs Parlamentsmitgliedes John Martin, dcs Ncdacleurs Znllivan und mehrerer anderer Parlcisührcr ciue ga»ze Slreckc cutqeqen. In den Straßen von Dublin war dcr Enthusiasmus der Menge, dic ausschließlich den Arbeiterklassen beiderlei Geschlechts augchörtc, unbc- Das Attentat gegen Daron Rothschild in Frankfurt. Die Leser werden sich erinnern, daß im April l. I ein fanatischer Franzose einen Attentats- und Crprcß-vcrsuch gegen den Bankier Rothschild in Frankfurt am Mam oc'übte. Am 18. August wurde gegen den Attentäter dic Strafverliandlung vor den Assisen durchgeführt uuo wir lassen im Nachstehenden den Thatbestand und das Ergebniß der Verhandlung folgen: Die Anklage wird qegen den angeblichen Charles Müller aus Frankreich. 27 Jahre alt. Kaufmann. Bauer :c. we^cn Erpressung, vcrbundcn mit Verbrechen gegen § 311 des Strafgesetzbuches verhandelt. Dcr Angeklagte, dessen Herkunft und Antccedentien nicht zu ermitteln waren, kam Anfangs April nach Frankfurt, wohnte vom 3. b>S tt. im »Wiener Hof" unter dem Namen Eduard Dc-lisle, Kaufmann aus Basel. Sein Gepäck bestand nur in einem in Wachstuch einaeschlagencn Packet. Er lebte yan; anständig, zahlte die Rechnungen, gab sich für einen Geschäftsreisenden aus und sprach nur französisch. Pom 8. ab wohnte er ebenfalls ruhig und zurückgezogen beim Gastwirth Simon in d«r Äockgassc. Das erwähnte, schwere Packet stand, wie im „Wiener Hof," Anfangs frei im Zimmer und wurde erst einige Tage später in die Cominodc verschlossen. Während der Zcit vom 12. bis 10. April kam der Angeklagte mehrmals inS Rolhschild'sche Geschäflslocalc, bald um den Baron Rothschild, bald um den Buchhalter Kirch zu sprechen, wobei er immer das erwähnte Packet bei sich trug. Er traf die Gesuchten niemals an. Am Morgen des 19. frug er wieder nach Kirch und entfernte sich, als er erfahren, daß diefer noch nicht anwesend sei. Nach 5 Mmuten kehrte er zurück, überreichte dem Buchhalter Kehl 3 Zettel mit der Aufforderung, dieselben zu lesen und entfernte sich abermals. Gleich darauf kam er wieder, und zwar diesmal den Hut auf dem Kopf und eine Cigarre im Mund. Kehl gab ihm die Zcttcl. die er nicht näher angcsch.n. zurück und der Angeklagte begab sich, dieselben hoch ballend, in das oor> dcre Comptoir. In diesem Augenblick erfolgte auf dem Vorplatz eine gewaltige Exlosion, wodurch sämmtliche ous dem Comptoir auf den Vorplatz führende Thüren mehr oder minder zernört oder beschädigt wurden. Nachdem das Eomploirpersonale sich vom ersten Schrecken erholt hatte, trat dcr Angeklagte in ruhiger Faltung an dm Correspondents Sft.yer heran, fragte i^n, ob er französisch spreche, und reichte ihm dann die Zettel hin mit den Worten: I.izn/ träges das Rothschild'schc HauS in die ^nst sprenge" und auf dieses Signal hin sieden weitre in der Sta^l vertheilte Nylro--G>ycct!n-DepotS rzplodiren würden, u>" Rache zu nehmen für die von den Preußen während dc6 Krieges verüblen Grausamkeiten. Außerdem kündigte das Schriftstück die Rache der Mitverschworcucn a", falls die Zerstörung Frankfurts gleichzeitig den Tod ihres Genossen herbeiführen sollte. Bei dcr Verhaftl!"^ trug dcr Angeklagte auf dem ^eibe in einer Bloufe ve>^ theilt und mit einem Riemen unterbunden 4! S"'" Oynamit.Patronen in mit Zündern versehenen Packelt zu 3 resp. 7 Patronen, sowie ciue mit einem Tragr"»"" umgchangene und in Taschentücher eingewickelte Blcchbncl!!^ welche noch 30 Dynamit-Palroucn mit Mündern cntl,iclt. bei sich. Er hat nie bestrittcu. vermittelst 'solcher Dynai»'!' Patronen die Explosion absichtlich bewirkt zu haben. ^ Der Angeklagte weigert sich, übcr Herkunft "' Vergangenheit Auskunst zu geben, und gibt als M"' seiner Handlungsweise an, daß scin elterliches A"NM während dcs Krieges mulhwillig von dcn Preußen »nco ^ gebrannt und Verwandte von ihm ebenso crschoss"' ' ^ außerdem habe er von fo vielen Einäscherungen nry und deshalb den Entschluß gefaßt, durch DrohM'U 14"5 schreiblich. Viele Häuser hatten sogar zu Ehren der» französischen Gäste illuminirt. l Der König von Griechenland, der aml 5. d. M. Kopenhagen verlassen hat, ist am 11. am ruf l fischen Hofe zum Besuche eingetroffen. Die Athener Zei'l tungen äußern sich unzufrieden über sein langes Aus»! bleiben. Der russische Regierungsanzeigcr veröffentlicht! einen kaiserlichen Ukas, durch welche» die Residenzstadt Tt. Petersburg vom Gouvernement abgetrennt und für sie eine besondere Regierung gebildet wird. Das! Amt dec« Obcr-PolizcimcistcrS wild abgeschafft, und a:> die Spitze der städtischen N^icrunns« lind Poli;cillc' schäfte tiili der Siadt.Ehcf (Giadnalschalnil). Auch in Betreff oer Medicinal-Verwaltnng findet ni,e Theilung stall, indem die S.niiläss'Maßrcgcln und dic gerichtliche Medicin, soweit sic sich speciell auf die Stadt beziehen, dem N>sidcn^Mcdiciualwcscn zngcthcilt werden. ÄnS N u m kommt dic Nachricht von ciner bcvor-slchendcn Vcwlidcrung im itaiienischeu Ministerium. Dcr Minister der öffentlichen Arbeiten, Gadda. winde zurück-treten und Präfcct von Nom werden. Sein Porlcfcuillc würde der Senator de Vicenzi übernehmen. Auch dcr Marineminister Acton würde abtreten und Niboly sein Nachfolger werden. Dic päpstliche Partei in Nom bereitet sich vor auf cinc feierliche Begehung des 23. Au. gust, an welchem Tage dcr Papst das Alter des heil. Petrus erreicht. Baffesneuigkeitm. — (H o f n a ch r i ch t e n,) Die Prinzessin von Wales wohnte am Sonnlag dcr Passions Vorstellung in Ober« ammergaubei.—-Das brasilianische Kaiserpaar ist aus Brüssel in München eingetroffen. — (Subvention.) <2e. Exc. der Herr Handels-mmister hat dem kärntnerischen Industrie, und Gewerbcvereine zur Erweiterung und Vervollkommnung seiner zwei gewerblichen Fachschulen eine Staals-Subvcntion von 1000 fl. bewilligt. — (Zur Ernte,) Die in Triest erscheinende „Nasa Sloga" entwirft ein sehr lrübcS Vild Über die heurige Ernte in nahezu allen Gegenden Istriens. Weizen und fonstigeö Getreide ist mir in schr geringer Quantität vorhanden, ebenso Erdäpfel, welche theils von Würmern aufgezehrt, theils i>, Fäulniß übergegangen sind. Kukurutz ist in Folge anhallender Dürre und ungewöhnlicher Hitze verdorrt, und wird nicht einmal so viel gefechst werden können, als davon gesäct worden ist. Weintrauben, deren Ncifc sich verspätet, sind kleinkörnig und verbrannt, hie und da auch lrank. Oliven beginnen wegen der großen Dürre abzufallen. Vichfutter ist in den meisten Gegenden äußerst wenig, und, was das Uebel noch vermehrt, ist, daß es nun Nasser weder für Menschen noch für Thiere gibt. Die wenigen Hülscn-früchte, welche die Trockenheit Verschonte, sind nun von dcr Vora gänzlich vernichtet worden. — (G rubcnunglü ck.) Ueber den telegraphisch gemeldeten Unglücköfall in den Zbcschaner Kohlengruben wird dcr „Vr. Ztg." geschrieben: Am 1<>. d. M. um 0 Uhr Früh sind wie gewöhnlich die Berglcnle auf die Tagschichle eingefahren, um die Nachlschichthallcnden abzulösen. Zwischen dcr Grundstrecke Nr. 10 und 11 in einer Tiefe von 100 und 120 Klaftern verläuft eine Mittelstrecke, von welcher einige Schütte im Verflachen des Kohlenflözes abgebaut werden, die danu beide Grundstrecken zusammen verbinden ; hier wird Kohle gegraben. In diesem Schütte kommen zeitweise schlagende Wetter zum Vorschein, und es wird darum von Seite dcr Vorgesetzten die gröhle Vorsicht angewendet und daher nur mit Sichcrheilslaiupcn gearbeitet. eine möglichst groß«: Summe aufzubringen, um damit seiuc unglücklichen Laudsleute zu uutcrstiitzcn. Er habe sich da;u Frankfurt auserschcn, da ihm dasselbe als reiche Stadt bclannt gewesen, und sciuen Handstreich speciell gegen Rothschild gerichtet, um durch dessen Vermittlung das Geld von dcr StM zu clpresfen. Das Plaldoycr der Staatsanwaltschaft, wie das der Vertheidigung drehte sich um dic Frage dcr Zu« rechnungsfähigteit. Während erstere aus den die That vorbercileudcu Handlungen und das Verhalten dcs An. Magttn bei Vcrübnug des Vcrbrechcus die volle Zu< rechnlmgafähigtcit deducirte. slclllc lctztcre das ganze untcrfangm des Müller als das Product eines geistig völlig getrübten Menschen hin und bittet um Ncjahuug I. , ^ Unzurcchnungsfähisslcit des Angeklagten gt' ""ne'e" Mage. Zum Schlüsse erhielt Müller selbst noch das Wort: er bitte die Gcfchworcncn. nicht das. was er gethan, sondern seinc Motive auf die Vaqschale zu legen; zogen sie iu Betracht, was er schon in den letzten mer Monaten gelitten. s° glaube er. da er seinen Irrtum, welchen er aufs Hüchstt beklage, eingesehen, daß er dadurch ,chon genügend bestraft sei. Die Go schwornen erklärten uach kurzer Berathung den Charles Müller der That sur schuldig und bejahten gleichseitig die andere ^ragc. die dahin umg. ob dcr Angeklagte bei Begehung dcr That in einem Zustande von Bewußtlosigkeit oder krankhafter Störung der GeistrsthätiaM gelitten, durch welche die freie Willlnsbcslimmnng aufgehoben war. Der Gerichtshof sprach hierauf den Beschuldigten frei. Das Publicum brach bei dem Urtheil in Beifall aus. Vor dem Anfahren wurden die Häuer aufmerksam gemacht, ja nicht allein etwas vorzuehmen, wenn die Sicherheilslam» pen schlecht brennen sollten, bis der Oberhäuer ankommt. In einem Schulte arbeiteten zwei Bergleute, und als sie gegen 7 Uhr vor Ort mit Sicherheitslampen ankamen, löschten selbe alls. Sie gingen auf die Strecke, um sie wieder anzlinden zu lassen, und wollten die schlagenden Wetter durch das Fächern mit den ausgezogenen Röcken wegbringen, was im Kleinen manchmal gelingt.' Die Sicher-hcitslampe löschte dreimal aus: rs wurde berathen, was zu thun sei, ehe dcr vorgesetzte Obclhäucr lommt, und man beschloß, die schlagenden Welter mittelst einer Pulvcrrnlronc anzuzünden, was auch leider geschah. In dem Momente tam der Oderhäuer dazu, als der Bergmann, der die Pa-lronc mittelst Fcuerschwamm anzündete, auf dem Rückwege war. Er ru's mil .ilter Anstrengung, die Leute in der Nähe solllen sich so schuell als möglich entfernen; leider war es ;u späl. Es erfolgte eine Explosion der schlagenden Wetter durch das Entzünden dcr Pulverpalrone und 22 Bergleute erhielten mehr oder weniger bedeutende Brandwunden, darunter vier lebensgefährliche. Dieselben sind ersten und zweiten Grades - die meisten Brandwunden befinden sich im Gesicht, an den Hände» und Füßen. Es wurde sofort die sorgfältigste Pflege der Verunglückten eingeteilet, sowie für d,e Sicherheit dcr nachkommenden Bergleute hinlänglich gesorgt. -(Wappen und Standarte dcs deutschen Relches.» Der «Deutsche Reichöauzeigcr" veröffentlicht emeu Erlaß des deutschen Kaisers an den Reichskanzler, demzufolge als kaiserliches Wappen der schwarze, ciulöpsigc, rechissehendc Adlcr mit rothem Schnäbeln, aus dem Brust, schilde den mit dem Hohcnzollcruschilde belegten preußischen Adler, über demselben die Krone in der Form der Krone Karls des Großen, jedoch mit zwel sich kreuzenden Vü gcln, Zunge und Klanen, ohne Scepter und Reichsapfel, in Anwendung gebracht werde, und die kaiserliche Standarte in Purpurgrund das Eiserne Kreuz, belegt mit dem kaiserlichen, von der Kette dcs Schwarzen Adler-Ordens umgebenen Wappen im weißen Felde und in den vier Eckfeldern des Fahnentuchs abwechselnd den preußischen Adler und dic kaiserliche Krone enthalten soll. — (Von den Stu direnden dcr Universität München) haben in dem deutschen Kriege gegen Frankreich, soweit die bisherigen l§rmiltlungen reichen, mehr als 250 die Waffen geführt, worunter etwas über 200 Bayern. Von den letzteren haben 10 den Tod gefunden und cin Studirender aus München wird bis jetzt vermißt, doch lst sciu Ableben bisher nichl constatirt. Nach Beschluß des Senats wird allen Studirendcn dcr Universität welche im Kampf gefallen sind, ein Denkmal errichtet werden. — (Berliner Kellner.) Man meldet aus Berlin, 18. August: Ueber das Festmahl dcr Mitglieder dcr deutschen Eisenbahnvcrwallungcn bringt die „Voll'^tg." nachstehenden Bericht: ..Bekanntlich wechseln bei feinen Dmcrö mit jedem Gange auch die Weine, und die aufwartenden Kcllncr räumen bei dem Wechseln dcs Eßgeschirrs auch die oft nur angcbrochcncu Flaschen gleichseitig mit ab. In diese abgeräumten Ncltarlropfen theilen sich nach traditionellem Usus die servircndcn Kellner und suchen dieses nicht zu unterschätzende Äcncsicium später zu verwerthen. Die Kellner des Eonccrthauses aber zogen an diesem Abend dem langweiligen Verfahren dcs späteren Verwcrchcns der Weinreste den abgekürzten mündlichen Weg des sofortigen Vertilgen« vor. So ist cö dcnn uicht zu verwundern, daß die Diener sich früher in angeheiterter Stimmung befanden als die Fcstgenosscn; und nicht lauge währte es, so war ein Theil des Kelluerpcrsonals in dem Zustande völliger Trunkenheit. In Folge dessen konnte ein Zusammenstoß mit den Theilnehmern'der dinirenden Versammlung nlcht ausbleiben, und als einer dcr Anwesenden cincn sich pöbelhaft venchmcndcn Kellner zur Rede stellte, vergaß sich der letztere so weit, daß er den» betreffenden Herrn ein paar kräftige Ohrfeigen applicirte. Dies rief natürlich eine furchtbare Aufregung unter den Festtheilnehmeru hervor, und da sämmtliche Kellner Partei für ihren Eollegcn nahmen, fo wurde dcr Scandal ein allgemeiner und die Schutzmanuschaft mußte zu Hilfe gerufen werden." — (Militärisches.) Der Mbf. Ztg." wird ge-chrleben: ..Die Einführung dcr Mclallpatroncn für die ümmlliche» Gewehre dcr deutschen Armee ist gelegentlich !chon zu Anfang dieses Iahrcg beschlossen worden. 'Schon damals keß deshalb das Kriegsministerium in Suhl eine Anzahl von Maschmen zur Herstellung von Metallpalronen bauen, dle m den königlichen Gcwchrfabrikcn zu Spandau, Danztg. und bel Crfurt aufgestellt werden sollen. Die Entschetdung darüber, welches Gewehr in dcr deutschen Armee eiugeführt werden soll, ist noch nicht getroffen. Dagegen steht es bereits fcst, daß die neue Kricgswasfc.in Hiuterladungs-Gcwchr sein wird, bci wclchem die Eutzimduug durch einen direclcu Schlag des HahneS auf die Außenseite der Patrone bewirkt wird. Höchst wahrscheinlich wird man sich sür irgend ein Repelirgewehr entscheiden. Nei diesem Gewehrsystem ist die Feuergeschwindigkeit eine ganz bedeutende. Die mit 10 bis 2<> Patrone», gefüllte Kammer wird entweder durch eine unter dcm Laufe liegende Röhre gebildet, in welcher die Patronen eine nach der anderen durch eine Spiralfeder nach dem Ladungsraum geschoben werden, oder es liegt der Palroneuvorralh in einer dnrch den Kalben gehende Röhre, von wo die Patronen ebenfalls durch eine Spiralfeder iu den Lauf geschoben werden. Zwci Staaten haben bereits das System des Nepetirgewehrs an- genommen: England das Henry-MllrlinilAcwehv u,'d 5ie Schweiz das Vetlerly'sche Repetirgewehr." — (Eisenbahn-Unglücke.) Äni l<. d. MS, Morgens sind alle Aerzten und internen Eleven dcr Reboi-stiöre mittelst EgrazugeS der Nordbahn nach Lo^res bc^ fördert worden, wo ein Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem leer zurUckfah^ndi-n prenh'scheu Militärzüge stattfand. Die Zahl der Todten und Verwundeten ist noch unbekannt. — Au« Afchaffcnburg wild g'-meldct. Gestern Nachmillagö fand ein großes Eisenbahnunglück bei Irrhnhofen durch den Zusammenstoß mehrerer vom Gülerzug losgelöster und zurückgerollter Waggons mit einem Courier^ statt. Graf Szapary au« Ungarn und ein Russe wurden dabei gelödlct, 7 Andere verwundet. — Der Pcrsonenzug von Carlisle nach Birmingham lief in der Nahc von Deepficld gegen einen Güterzug, und dcr Zufam-menstoß war so heftig daß der Locomotivführcr und elwa liO Personen erheblich verletzt wurden. Die Schnld soll in einem Fehler des Sigualisirens gelegen haben. — (Der Unfall) welcher angeblich vor kurzem das Leben des Köuigs von Holland bei Utrecht bedrohte, ist. wie sich später herausgestellt bat, nichts mehr als eine Erfindung. — (Au den Bcf est i g ul'gS w erlen von Be» fau<.'on uno von Äelfort), welche durch die Rück-gave dieses letzteren Platzes an Frankreich von größter Be-deulung geworden sind, werden gegenwärtig Arbeiten auS» gcsührl, dcrcn Gcfammlkosten sich auf 28 Millionen Francs für Vesam/on nnd auf .'11 Millionen Francs für Bclsorl belaufen. Es handelt sich um die Herstellung einer Ncche detachirter Werke, unter sich durcd unterirdische Gänge ver» bunden, durch welche sowohl Artillerie wu Infanterie sich von cinem Punkte zum anderen der Offensiv- oder Defend sivlinie begeben lönncn, je nachdem die Situation es erfordert. Dcr Milil'irrayon von Bclfort wird nach Osten aus 1« Kilometres, d. h. bis an die äußerste Grenze, ausgedehnt. — (Ein erschütternder Vor f a l l.) Vor eini? gen Tagen fand in Gotha der Einzug des thüringischen Regiments statt. Die Gochacr halten eine Ehrenpforte er-richlet, die Soldaten waren bekränzt, die Regimcnlsmusil spielte lustige Märsche, das Volt jubelte und schwenkte mit den Tüchern. Während hier das Leben fröhlich pulsirte, saß auf emer Treppenstufe des herzoglichen Schlosses ein alter Herr mit greisem Hauple, seinem Stande nach ein vermögender Rentier. Er war in Aufregung und an allen Gliedern zitternd aus dcr herzoglichen Treppe niedergesunken. Sein und feiner Gattin höchster Stolz war der einzige Sohn Theobald, der freiwillig in den Krieg gezogen war. Diefer Sohn, der zu dem eben einrückenden Regimente gehörte, halte in der ersten Zeit häufig, seit den letzten sechs Wochen aber gar nicht mehr gefchriebcn. Was war au3 ihm geworden? In der fürchterlichsten Anqst halte dcr alte Mann hier gestanden und sich säst die Augen ausgesehen, um seinen Sohn untcr den Einziehenden zu enldecken und ihn der Mutter in die Arme zu führen. Aber wie Leonore vergeblich uach ihrem Wilhelm, halle er nach dcm Einzigen und Geliebten ausgeschaut. Da hallen ihn die .Kräfte verlassen. Ein Adjulant des Herzogs kam, um sich in das Schloß zu begeben. Dcr alle Mcum raffle alle feine Kräfte zusammen, stand auf und fragte den ihm bekannten Offi-cier: „Herr v. Z.. sagen Sie mir um Gottcswillen, waS macht mein Sohn?" Der Adjutant zuckte die Achseln: „Er hat im Kampfe sür die Freiheit des Vaterlandes den Tod gefunden!" Lautlos fank dcr unglückliche Valcr zusammen — der Schlag hatle ihn getroffen — er war todt. Als man die Leiche in die Wohnung brachle, fand man die Müller iu Frcudcnthräncn, dcnn sie hielt in ihren Armen — den Sohn. Er halle sechs Wochen krank im Lazarelh gelegen, die Aerzle hallen ihn schon völlig aufgegeben, doch die kräftige Natur halte gcsicgl. Um seine Eltern zu über« raschen, halle cr nicht geschrieben, fonder» war am Tage des Einzuges mit der Eisenbahn gcsommcn und unangemeldet bct dcr Mutter eingelrclen, die beinahe vor Freuden gestorben wäre. Der Adjutant halle vierzehn Tage vor d'.escm Vorfalle vom Oberarzt gehört, daß der junge Theobald R. wohl nicht wieder aufkommen würde, er glauble ihn daher lodt. Der Schmerz von Frau und Sohn foll jeder Beschreibung fpollen. Der Leiche dcs allcn Herrn folgten viele Officiere und auch dcr Adjutant, dessen TodeS» Nachricht vom Sohne den Vater gclödtct hatte. — (Gestohlene Banknoten.) Vor dem Ge-fchworncngcrichtc kam ein Proceß zur Verhandlung, welcher eine wichtige Rechtsfrage enlhicll. Vor längerer Zelt waren dem EommiS eines Londoner Banquiers 10.000 Pf. St. in Banknoten gestohlen worden. Die Nummern wurde» bekannt gemacht'und die Bank crllärle dlc belreffenden Noten für ungillig. l§in Geldwechsler in Rotterdam, Namens de Waal, welcher 2800 Pf. St. dieser Noten ausgewechselt halle, vcrllagtc die Bank von England, weil diese die Honorirung der Noten vcrwcigcrle. Die Geschwornen kamen nach den Zeugenaussagen und nach den Bücher» dcs Klägers zu dem Schluß, daß er bei dcr Eiuwechsluug der No. lcn wim lids gehaudclt und deren vollen Werlh ausae» zahlt habe; iu Folge bcffen wurde die Bank verurlheilt die Noten zu honoriren. ^ ' „ Is (Äus Odessa) wird der ..Pr." telegraphirt: In zahlreichen Städten fand mau Wichen an den Mauern angeklebt, welche die Vernichlung allcr russischen Slädie durch Feuer verkündigen, Die weilgehcndsten Mnt^l,' ,md von Seite dcr Behörden wie der Einwob»" ergriffe" worden. Man nmmu diese Brandbriefe sehr ernst. 1406 — (DaS Goldland der Zukunft.) Nach Berichten aus Melbourne in Australien vom 17. Juli wird Westaustralien von Geologen als das Goldland der Zukunft bezeichnet. Die merkwürdigen Erträge der Caledonia-Mine in Neuseeland wenden dem Themse-Ooldfelde wesentliche Aufmerksamkeit zu. Das aus genannter Mine bereits erzielte Gold belauft sich auf 310.000 Pfd. St. im Werthe. — (Ein interessanter archäologischer Fund) ist kürzlich von den Arbeitern des Ziegelwerksunternehmers I. H. Wojaczek in Nagy-Kör bei Szt.-Cndre gemacht worden. Man stieß nämlich beim Graben in den Lehmfeldern auf ein männliches Ekelet, an dem sich Bruchstücke einer goldenen Krone, ein goldener Ring, Bestandtheile einer Naffenrüstung befanden; daneben das Gerippe eines Streitrosses mit Sattel und Steigbügeln und eines großen Jagdhundes. Auch mehrere alte Goldmünzen wurden in der Nähe gefunden. Die Grabungen werden fortgesetzt und fördern noch immer neue Gegenstände zu Tage. Herr Wojaczek wird seinerzeit das Ergebniß derselben der Regierung einsenden, ist aber auch jetzt schon bereit, Sachverständigen seinen Fund zu zeigen. < — (Als interessantes Factum) verdient, mitgetheilt zu werden, daß bei Feststellung der jetzigen Grenzen zwischen Deutsch-Lothringen und Frankreich auf der Strecke zwischen Gravelolte und Doncourt sich ein alter Grenzstein vorfand, welcher, abgefehen von seiner der Jetztzeit nicht entsprechenden Form, auf der nach Metz gerichteten Seite die Inschrift trägt: /I'orrv <1s ^ruliW", um nämlich nach der in Frankreich üblichen Weise der Grenzstein-beschreibung dem gegen die Vorderseite des Steines An-schreitenden anzuzeigen, daß das hinter demselben begin nende Land ,/I'srr« <1« ^ranoo" sei. Dieser Stein steht nach Ausweis der bei Kicpert erschienenen historische» Karte von Elsaß-Lothringen aus der früheren Grenze zwischen dem! Bisthum Metz und Frankreich, und sprechen alle Merk» male dafür, daß derselbe aus der Zeit vor 1552, also der früheren deutschen Zeit von Metz, herrühre. Tiefer Stein steht auch gerade auf der heule fixirlen Grenzlinie und ist demnach ein Wahrzeichen, daß Deutschland heute dasjenige Land wiedererhalten, welches ihm von Alters her gehörte, j Es würde sehr wünschenswerth sein, wenn der Stein als interessantes historisches Merkmal erhalten und geschützt würde. Locales. — (Wieder ein Meisterstück der Buchbinde rlun st) ist aus der künstlerischen Hand des hiesigen Galanteriebuckdinders Karl Eifert soeben hervorgegangen. Es ist dies ein prachtvoll gebundenes Exemplar der Gedichtsammlung eines vaterländischen Dichters (Blaue Nächte von L. Germonik). Die Einbanddeckel von violettem Seiden-samntt mit silbernen Beschlägen als Rand- und Eckenverzierung im gothischen Slyl, mit der ebenfalls silbernen Kai-ferlrone und dem Monogramm IV ^. I. sind von vollendeter Eleganz. Die Innenwände sind mit silberfarbenem Moir6 antique überzogen. Das Buch mit feinstem Goldschnitt ruht auf weißem AilaSpolstcr in einem Elui aus > Ehagrinleder. in dem ein weißseidencs Hebcband mit Silberfransen angebracht ist. Herr Eifert beabsichtigt das Meisterstück seiner kunstfertigen Hcmd feinden z„r Weltausstellung nach Wien einzusenden. ^/^.^'<^^^ ^l^- — ^Aus dem Nmtsdlatt.) In Er. Maj. Kriegsmarine ist eine Ingenieursstelle .'j. Klasse im Land' und Wasserbauwesen, mit dem Gehalte jährl. 1000 fl. zu besetzen. Belegte Gesuche bis 30. d. M. an das Neichs-lriegsministerium, Marineseclion. — (Landtagscandidaten der Untersteier» mart.) Bei der am 21. d. in Marburg stattgefundn nen Versammlung slovenischer Polksfreunde aus allen Wahlkreisen Untersteiermartö wurde ein 14gliedriges Centralwahl« connl6 gewählt und nachstehende Candidate« aufgestellt: Für den Wahlbezi't Marburg: Professor Ouman und Dr. Prclvg; Wahlbezirk Peltau: M. Herman; Wahlbezirk Luttenberg: Dr. I. Srnec; Wahlbezirk 3la,m! Fr. Kc-,sar- Wahlbezirk Windischgratz: v. Ndamovic; Wahl-i bezirk Cilli: Dr. I, Voänjal und Dr. Domintuö. ^Die Candidate« für die Stadt Cilli fowie für Pcttcm werden später aufgestellt werden. Oeffentlicher Dank. Der hochw,lrdige Herr Probst Anton Iarc hat dm Schulen in Adclsberg, Wipftach und Sem'sctsch drei große Erdglol'en ge-widmet, wojiir ihm der wärmste Danl ausgesprochen wird. Adclsberg, am 18. August 1871. Der l, t. VezirlS schulca lh. Eiugcselldet. Zur Kunstausstellung. Es brachte das „Lllibachcr Tagbllltt" einen längeren Allssatz ilber die ausgestellten Wcrte; znm allgemeinen Befremden aber war V?n den 15 Stücken dc« gcborum Laibacher« Lndwig Kurz von Guldenstein leine Sylbe erwähnt. Dcr 20jahrigc augeliendc .Mnstlcr, zuerst Schiller dcr von seinem Vatcr geleiteten Zcich-nnngöschnlc an dcr Hanücl5lchrans>alt dcö Herrn Mahr, dann unter den Professoren Oblal und ssröhlich in der Oberrecilschnlc ^iiud unter Director Tunner an der landschaftlichen Zeichnnngs-Akademie in Graz, verdient ooch wohl die vollste Beachtung. Tragen schon seine Covicn ,, Rebecca nnd Eleazar" „Joseph und Pn-lipharo Frau," die „Pcrmälniig der heil. .Katharina" n. s. >o den Stempel der Vollendung an sich, su begegnen wir in seinen eigenen C o mV osition cn einem hervorragenden Talente, das auf eine moralische Untcrstnynng den vollsten Anspruch zn machen berechtigt ist. Betrachte mm, s^-inc großen Cartons (Kohleiueich-unngcnj auö Shakespeares „König Lear" und „Macbeth," so wie den lnach Wien verlausten) „Hamlet," so wüßten wir wed>r cm dcr Composition noch an dcr Anöführuug etwas zu tadeln, Sein Original^Oelgemälde ,.Eonstanlin dem Großen erscheint Christum" und sein Original-Studienlops „St. Stephan" sind anch beacht^.!«« , werthe Bilder; besonders Heden mir noch das Ttndinm nack dem ! Gyps, „Lauloou nnd seine zwei Sohne," wegen des strengen Studiums dcrAnlile hervor, welches alles beurkundet, welch eil! Fleiß in dem jungen Manne, dcr nur Laib ach und Graz gesehen hat, wohnt. Mochten wir dem jnngen Manne zu seiner weiteren ?llni-blldnng ein Mä'ccnat wünschen, so wären wir sicher, ihm bald wieder mit noch ausgezeichneteren Werke» in den Kiiiistlluöstcllun: gen zu bcgcgucn. Keinc Krankheit vermag der delicalen Ii«v!,!s!8!',!»:>^ ^!l> I'.ü,'!^ zu widerstehen und beseitigt dieselbe ohne Medicin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- nud Nierenleiden. Tubercnlose, »chwind-sncht, Asthma, Husten, llnverdanlichicit, Verstopfung, Hiarrhücn, Schlaflosigkeit, Schwäche. Hämorrhaiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Vlntmlfstcigen, Ohrenbranscn, Uevclleit nnd Erbrechen felbst während der Schwaugerschafl, Diabetes, Melancholie, Ab-niagcrnng, Nhenmatisinns, Gicht, Bleichsucht, Auözug aus 72,000 Ccrtificaten ilber Gencsnng^n, die aller Medicin widerstanden: Eertifical Nr. 58782. Tnrnau. 10, Mai 1869. Ich litt lauge an Appclillosigleit und Erbreche,, nach dem Essen. Ihre vortreffliche !<>!>5!:i<':!'<: hat das Erbrechen gänzlich gehoben nnd meinen Appetit hergestellt. Meine Ueberzeugung von der Bortrcffüchieit Ihrer Nc!v.''!,^,!!>'!,^ veranlaßt mich, dieselbe andern Leibenden bestens aiiznrathcn, Carl Berg er. Ccrtificat Nr. 62914. Meskau. 14. Scplcmber 1868. Da ich jahrelang für chronische Hüniorrhmdal-Lciden, Leber-lranthcit und Verstorfnng nllc m^güche ärztliche Hilfe ohne Erfolg angewendet, so nabi» ich in iUerzwciflnng meine Znslncht zu Ihrer l<<>v,i>«8<:il!N!, Ich taun dem lieben Gott nnd Ihnen nicht genng danken für diese liistllche Gabc der Natur, die sür mich die n'nbcrcchenbarsic Wohllhat gewisen ist. Franz Steinmann. Nahrhafter als Fleisch, erspart die tt.'vüI^icü'L bei Erwachsenen und Kindern 5il) Ma! ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von ,; Pfund fl 1.50. 1 Pfnnd fl 2.50, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfnnd fl 10, 12 Pfnnd fl. 20, 24 Pfund ft. 3»v 1iuv!,I^,'/,ün: lüicx'ul-tt,',! i» Pulver nnd in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen ft 2 50. 48 Tassen ft. 4 5<>, in Pulver fllr 120 Tassen fl. 10, sür 288 Tassen ft. 20, für 5?« Tassen fl. 36. Zn bezielM dnvch Barry dn Barry k Comp. in V^ien, ^VÄlMzob^H»«« Vr. », in Qaibacb Ed Mahr, in Marburg F. Kollclnig. in Klagcnsnrt P. Birnbacher. iu Graz Gebrüder Ol'crra uzinayr, ' iu Innsbrnck Dicchtl H Frank, iu Viuz Hasclmaycr. in Pest Türüt. in Prag I. Fürst, ill Brilnn .F. Eder, smuic in allen Städten bei gutti, Apothekern i>nd Svcccreihändlcrn-, anch versendet das Wiener Haxs ! nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachnahme, Ncneßr M. Wien, 22. August. Die Morgenblüttcr mcldeu, daß der Kaiser Anfangs September, ctwa dcn 4. oder 5., nach Oastein reist. Der Kaiser ist hcule früh aiigc,' tommen. Graf Acust trifft am Abend ein. Es ucr> lautet, in Gastcm warc eine ausllc>-dcu!fchc Verciübaru»« über eine gemeinsame oiplomlltisa'c Action in Z»tu»sl getroffen worden. Äci dem Aschaffeichliruer Eijc»bahli' unglück wurde Lonyay nicht uncrheblich vcrlctzt. Gast ei», 2!. August. (N. Wr. Tgbl.) Heute wurde im Hotel Straubmger ein Mann verhaftet, der wiederholt in ungestümer Weise verlangte, von Oismalck empfangen zu werden. Er gab vor, ein Nussc zu sein, cS stellte sich jedoch heraus, daß es ein Franzose war. Auf den Wunsch BiSmarcks erfolgte die sofortige Fici< lassung des Mannes. München, 21. August. Gemäß einer allerhöchsten Entschließung cklc>. Berg. 2l. August, ist das neue Ministerium folgendermaßen gebildet: Das Slaatsmi-rnstcrium des königlichen Hauses und des Aeußcrn nebst dem Vorsitze im Mnisterralh Graf Hegnenberg-Dur; Finanzministerium Pfrehschner, Kriegsininislerlum Pranth, Kultusministerium ^ich. Ministerium dcs In' nern Pfeuffer. Justizministerium Dr. Fäustle. Die provisorische Veitung des Handelsministeriums ist bis zu dessen sofort in Anqriff zu nehmender Reorganisation dem Staatsrathe Schubcrth übertragen. München, 21. August. Die Wahl Döllinqers zum Rector wurde bestätigt, die deS Professors Fried' rich nicht. Paris, 21. August. Die „Agence Havas''' dc-menlirt die über die Unterhandlungen wegen der Gebiets-räumlmg verbreiteten beunruhigenden Gerüchte. Diese Unterhandlungen dauern fort und hoffe man auf ein baldiges und befriedigendes Ergebniß derselben. Ebenso wird die Meldung, daß Manleufftl durch dcn Prinzen von Eylan ersetzt wurde, als unrichtig bezeichnet. Algier, 20. August. Fast alle Stämme sind wieder zur Ordnung zurückgekehrt. Die von den Erpc-ditioliscolonncn einlangenden Nachrichten stellen allerwittls das Ende o.s Aufslandes in Aussicht. !elessvaphiscl,rr Wecbselcc>,lr« vom 22, Al'.gust, üperc. Metalliqneö <50.10 - 5perc M>lalliqne3 mit M»'-nud November-Einsen 8. — Er^dN-Acl!en 2!»2. — London 121,20. Silber 120 40. — K. l Mln, Ducatm 5.7l). - Napoleond'or 9.60'/,. Angekommene Fremde. Am 2! Aiignst, "'"s""t' 3«hr. Kaufm,. Darmstadt. - Valeucic Illyriscl,' ^ Feiswz. - Zagar, Brud. - I,>nlo mit Brndrr, 'Slcin. '^ Lamprecht, Puntafel. - Mcglic, Lehrer, Planina - Ebv mit ssamlllc, Drehen. - Zuidersic, Fcistriz, - Änsck, Kanfm, Hianisclm. Michl, Privatier, Böhmen. K»«,«T NVl«,». ^llcchrr. Pvivatt, Wien. — Zoaunt, Obcina. - Ooldstcin. Kanfm, Fianlfnrt, »l»»l«>n«««'«,^,. >><»,-. dichter. Nie,, __ Nobcrt, Wien. --Lambert,, sentier. Würz. - Beiwich, Beamte. Wien. 5«««»,'«»,,. Iancar, Studirender, Gijrz, - 0icdi, Caf'-tier. , 3Melirnfli^sch0 ^Michlmlyeil in Llülnich. «A'Mg, -^0.10 .z.12«. i wiudstill i Nebel 22. 2 ., N. 7^8,«,, .j.2^.! > O. mäfzig z.Hälftebew. 0,omäneu-Pflludbriefe zu 120 ft. ö W. in Silber . . —.— ^ -^ «. GrunzentlastllNstSlvbliaation»»»,. Für 100 ft. Gl-l^ Waare Böhmen .... zu5p«it 96— 97,— EaUzlm .... ^ 5 ^ 7f>.75 7^,25 Nieder-Oesterreich. . „ 5 ^ 97.50 9?.— Obkr-Oeftcrreich . . ^ 5 ^ 9453 95^. OicbcubUrgcn ... ^ 5 ^ 77 95 77 ^ Ste,ermar' ... „5 . 9^ __ 94 ^, ""s°!!.' «.'^' '..^ "5« 8125 81.75 «^. Andere öffentliche Anlenen Doullurcgulnungslose zu f>pEl. <>7.75 9^25 Uug. Eiscubahnauleheu zu 120 st. ij. W. Silber 57, pr. Slilct 110 25 1,0.50 Una, Prämicuauleheu zu 100 ft. ».W.l?5fl. Ein,ahl.) vr. Stück 101.30 101 50 Wiener Eommunalanlehen, rück- Geld Waare zahlbar 5 P PertehrSbanl.......184.— 184.50 H. Actien vo» Transportuilterneh, mungen. s»eld Waare Nlfüld-Fiumllner Nahn . . . 182.— 182.50 «ühm. Westdahn.....255.— 256.— Earl-Ludwig-Bahll.....253.25 2.'>3 50 Donau-Damsisschifff. Gesellfch. . 588.— 591... Elisabeth-Westbahn.....234.- 234.50 Elisabeth-Weslbuhu (Liuz-Bud- weiser Strecke).....204.- 205.- Ferdinands-Norbbahu . . . 2157 21«2.— Fiwft'cen-Varcstr.«ahn . . 176.— 178.50 ^r°n'.<3osevb«.Vabn . . . . 208 — 208 5, > N!embern-C,ern.«Illssl,er«Vllhn .174^ ,7^.' I^ohd, üsserr....... ^3_'^ I Ocsterr. Nordweflbahn . , ^ 2^'^ ^' ^tudolsg-Vahn ..... 1^4 5" u^'75 !S'ebenbllrger B°hn . . , . 176.25 176^75 z^taatSbahll...... 423 - 424 — HUdbllliN . ......18140 18160 S6.-- 106.80 Franz-Iosephe-Bihn . . . , 99.10 99,20 «.6llrl-Lndw,B.i.G.v^<.',3m. --.— —-Ocherr. «nrdvcft^llhn . . 100 — 100.50 Geld Wa'" Siebcub. Bahn in Silber verz. . «9.90 90,l" «taalöb. G. 3"/, .-<5.00Fr. „I,Vm. 100 Frcs pr. Otilck , . . 240 50 24!-^. Ung. Oslbahn für 100 fl. . . h?.- d?^' «. «vrivatlose ^per Stilcl.) Ereditanflllll f. Haudel u.Gew, W»>lk 3V°°'^ zu 100 fl ü,W......18250 1«lj.^ Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15. - 1-^" Wechsel (3 Mon.) Gelt, Wc>°" Augsburg f«r 100 fl südb. W. 102 15 1"^,, Franlsurt a.M. 100 fl. delto 102 30 1«'/^,, Hamburg, für 100 Mark Vm:co 89 20 «l "„ London, filr 10 Psultd Gtrrlina l20.80 >il<'',, Pari«, sllr 100 Franc« . . . 47 15 4?>" Eours de» ^eld^^te» «. Münz-Ducatn. . 5 ft. 78 ll. 5, st- s" Nllhalcousd'or . . 9 „ 65 .. 9 „ ''''j " Preuß. Lassenscheine. 1 .. «1^.. / < "',, ------------ »z^i, »raiuischt Orundrutlaftun»«! - Obligation!!, ^ »»tnatirunl,: -.- «eld. - Wa^ .