Poitnioa plaeaua v gotovini. > - ___Erschein« wöckzentktüz zroetmal: Donnerstag und Sonntag früh. ^------------------------' • *rtftiet«»o »n« fen eitatg j *d^M(|i; gitrda« Ivlarchvterttijihrig vio lv—. fraftiftöiifl Dia20.—. jcnnidttw Din40.— «n» tr.'is*k -?lv't<.eili>« «rliOWft. - ftnztiat »timnca Din — 0 Äummn 65 |] Frankreichs Angst, Eng-lmido Angst. Der Beobachter der Bereinigte» Staaten iu Europa, der Finanzmann Frank Vanderlip, hat zum Abschluß seiner Europasahrt ein«» ausführlichen Kabelbericht über seine europäischen Eindrücke an die ncunzehn größten Zeitungen der Bereinigten Staaten geschickt. Wir geben im nachsolgenk'en den vor einigen Tagen in der amerikanischen Presse erschienenen Be-richt wieder, der, von der kühlen Hand dieses Ame» rikanerS geschrieben, die gegenwärtige polnische und wirtschaftliche Lage in Europa übersichtlich und scharf darstellt. Banderlip schreibt unter anderem: „Ganz Europa erwartet »aS Resultat einer Konferenz zwischen zwei Männern. Das Leben von 440 Millionen Menschen wird einschneidend von dem Ergebnis dieser Aussprache beeinflußt. G.'schichte wird nicht von den Massen gemacht. Welches sind die elementaren Tatsachen, mit denen diese beiden Männer zu schaffen haben? Mit steigender Klarheit treten diese sundamenmlen und elementaren Tatsachen in den Vordergrund. Ein Gewallfriede wurde in Paris geschlosst». Dieser Fried« entbehrt jeden AiomS von G^echtigkeit und jener Hoffnung aus Bruder» lichkeit, von der Wilson träumte. Die Früchte sind bitter. Rache ist blind, und in diese» Falle nahm die Blindheit die besondere Form der wirtschaftlichen Blindheit an. ES handelt sich um ökonomische Zllu-sionen von weittragendsten Folgen. Frankreich war ein bedauernswertes Opfer de» Krieges, aber heute ist es ein bedauernswertes Opfer seiner Friedens-illu'ionen. Unter dem Einfluß dieser Illusionen, daß Frankreich Deutschland die Heilung seiner materiellen Ausflug von HiM nach Sulzöach. Per uns liegt ei« kleines vergilbtes Büchlein, da» unS ein Freund unsere» Blatte« zur Verfügung gestellt bat. Es ist im Jahre 1826 in der „Joseph Ianschitz'schen KreiSbuchdruckerey" zu Marburg er» schienen und von seinem Verfasser, Professor I. A. Suppantschilsch, „dem wobtgebornen Herrn, Herr» Joseph Anton Tschogxl, Edlen don Ruhethal, pens. k. k. Kammeral-Verwalter, Jnnhaber der Herrschaft Sanegg und des Gute» Lehenhof zu Ruhethal, Mit-glied der k. k. LandwirthschaftS-Gesellschaft in Steher« mark und Vorsteher derselben in der Filiale PraSberz u. s. w. zum Uateipfande seiner Verehrung" gewidmet worden. In dem Vorworte erzählt Professor Suppan» tschitich, daß die Auslage eine« schon im September 1815 unternommenen Ausfluges von Cilti nach Sulz-bach nur ein „eorreeter, bie und da wenig verbeßerter Abdruck, des in Rro. 46, 47, 48 und 49 de» Krätzer Aufmerksamen vom Jahre 1823 er» schieneoen AufsatzrS" ist. Wir drucken im nachfolgenden die Schilderung dieses Auefluges in eine — wie der Verfasser betont — „so merkwürdige, bi« jetzt noch so wenig bekannte Gegend" ab, weil uns in ihr die trotz der kaum verhallten Gewitter der napoleonischen Kriege so ruhevolle, bescheidene, sich selbst genügende Zeit und die geschichtlichen Erinnerungen unserer Gegenden n»he gebracht werden. Versetzen wir uns also in da» Jahr 1815 zurück und begleiten wir den gelehrten Herr» Prosessor Euppantschitich auf seinem AuSfluze. Sr beginnt folgendermaßen: Sine Wanderung nach dem wirklich z» wenig be» Saunte» Sulzbach lag längst im Plane einiger Sonnlag den 13* August 1922 Wunden aufbürden ja können wähnt, verausgabte eS 90 Milliarden Franken, um Kriegssqäsen teil-weise zu heilen. Ein Teil der Ausgaben war un« klug, ein Teil des GelseS ging nicht durch ehrliche Hände, aber eS ist weg. Dagegen schrieb eS in sein Defizitbudget den Posten .Rückzuerstattende AuS-gaben". Dieser Posten war doch nicht zurückzubekommen. Um einen Ersatz dafür zu schaffen, hat Frankreich eine kurzfristige schwebende Schul» von 90 Milliarden Franken geschaffen. Jetzt, nachdem Frankreich den nackten Tatsachen gegenübersteht, sieht es sich in einem Kartenhaus der Finanzen. Dies ist einer der Grunde, waram Poi» car6 nicht zu einer Einigung mit Llryd George kommen kann. Es gibt aber noch einen anderen Grund: Frankreich lebt in der Angst vor einem wiederauj-g bauten Deutschland. Wenu eS zu einem gerechten Frieden gekommen wäre, hätte Deutschland in Treu und Glauben diesen Frieden akz.ptlert und sein kriegerischer Geist wäre niemals, nachdem er einmal in den Htaub getreten war, wieder auferstanden. Statt dessen wurde ein ungerechter Fneden zu^em noch töricht angewendet. Deutschlands Empfinden — und die Deutschen haben Empfinden, wenn gleich eS uns in der Kriegspropaganda als zweifelhaft hm-gestellt wurde! — wurde mit Füßen getreten durch die schwarzen Besotzungstruppen und durch tau-senderlei herausfordernve LehandlungSweisen. Die Deutschen müßten keine Menschen sein, wenu durch solche Dmge m ihnen nicht ein Geist der Anfl-.hnung entwickelt worden wäre, den man heute voi findet und der einen berechtigten Grund für Frankreichs Angst bildet. Ein wiederhergestelltes Deutschland, u»kontrolliert von einem starken Staatenbunde und nicht in Schach gehalten von einer entgegenstehenden Freunde. Sobald e» AmtSzrschäft« erlaubten, gedieh er auch zur Reise. Wir verliihen daS ehrwürdig« Cilli, und mit einem Paare feuriger Rappen flöge» wir durch die herrliche» Auen des schönen Kannibale» hinaus. Link» von der Strasse die Wallfahrtskirche Maria Pletrovits ch, durch die wunderbare Legende von dem Brautringe des Freyherr» von Migli» am Finger der jungfräulichen GotieSmutier bekannt. Weiter hinauf das mit fürstlichem Geschmack erbaute Schloß Reu killt. Rechts, auf eiuem fre»ndtich«n Bühel, S a l l a ch, daZ seit Kurzem in erneuter Schönheit prangt. Weiter führt die Strasse durch den Markt S a ch s e n f e l d. Obgleich die Meinung bcstritten wurde, so verdankt dieser Ort seinen Ursprung doch wahr-icheinlich einer von Karl dem Groben hier an-gelegten sächsischen Kolonie. — Als aas Befehl Kaiser Friedrich» des Vierten im Jahre 1442 Hart» mann von Thurn der schwer bedrängten Haupi-' stadt L a i b a ch mit 6000 Mann zu Hilfe eilte, stieß er bey dem Kreuze ob S a ch s e n f e l d auf die mir Schätzen beladenen Wägen de» Grafen Friedrich von Cilli, der eben seine kostbarste Habe aus dem Schlosse Sanegg nach dem viel sestern Obereillt hinab bringen wollte. Hart mann von Thurn »ahm ste nach einem leichte» Wiederstande wtz, und in die ganze an Edelst-inen, Gold und anderen Kost-barkeits« so reiche Beute theilte sich die Mannschaft. — Zur Zeit der Reformation hingen die Bü»ger von Sachienfeld, trotz aller landcSfürstlichen Gegen» befehle, so hartnäckig am Lutherthume und ihrem ge» liebten Pastor Weidinger, daß man da« hierortige Bethhau» mit Pulver in die Lust sprengen m»tzte. — 4» [47.] Jahrgang Allianz durch Garantien, ist «ine Gesahr sür Frank- reich. England erkennt die Situation, weiß, daß der Friede wirtschaftlich Unmögliches verlangt, versteht, daß sein eigenes Bestehen in hohem Matze von einer Gesundung Europa« abhängt und ist heute bereit, wenigste,>s einen Teil aller der Fehler von Paris zu beseitigen und Europa in den Stans zu setzen, von neuem anzufangen. Frankreich hingegen bleibt in seinen Wahnvorstellungen, um nicht seinen eigenen Lankerott erkennen zu müffe». Und insolgedesseu kann man von Frankreich nicht- erwarte-?, daß eS Poin-carv auf die Konferenz zu Lloyd George schickt, nachdem es seine eigene tatsächliche Lage gesehen und erkannt hat. Wenn diese beiden Staatsmänner keine wirklich dnrchsührbare Verständigung finden, welche zum Wiederausdaa des Wirtschaftslebens Europas sührt, so bedeutet dieS in meinen Augen die schrecklichste Gefahr. Innerhalb von ungefähr einem Monat haben wir erlebt, daß die Mark von L00 M aus 600 M sür «inen Dollar gesunken ist. All die Kräfte, die zu dieser Entwicklung geführt haben, sind immer noch am Wecke, einig«, davon sogar mit verdoppelter Kraft. Gegenwärtig produ» ziert Deutschland nur drei Fünftel feines ErnährungS» und zwei Drill«! seines Futterbedarfcs. Deutschland ist gezwungen, Rohmaterialien sür sein« Fabnken zu importieren, und die Fabrikanten wieder sind gezwungen, zu exportieren, um zahlen zu können. Die Welt muß sich daraus gefaßt machen, alle diese deutschen Waren zu kaufen, andernfalls Deutschland am Hungertuch« nagen muß. Die deutsche Industrie gleicht heute einem in einer Zing« eingeklemmten Körper; unvermeidliches Unglück kann durch die eine oder andere Bewegung B dem letzten fraazöstschen Einbrüche im Jahre 1809 hofften einigt raubsüchtize französische Soldaten in der magistratischen Kasse Geldvorräihe zu finden; aber au» Ingrimm, weil ste sich in ihrer Erwartung ganz ge» täu'cht sahen, vernichteten ste alle darin aufbewahrten Urkunden, die theil» Privilegien, theil» andere nicht unwichtig« Notizen enthielten. So wurde dieser Ort der letzten Quellen seiner Geschichte beraubt. Nahe außir Sachsenfeld liegt die alte Psarr-kirche Gutendorf. — Weiter hinauf auf der Strasse liegt die erst vor einigen Jahren unierlegte Poststation St. Peter mit der gleichnamigen Pfarrkirche; rechts von hier, am Gebirge Neukloster, welches Graf Friedrich von Eilli im Jahre 1449 für Do-minikaner stiftete, und Kaiser Joseph der Zwey!« wieder aufhob. Dieser GotteSort hat bey dem Einsall« der Türken im Jahre 1480, so wie bey dem Bauern« aufstand« im Jahre 1516 sehr viel gelitten, und einige seiner Bewohner verloren damahls auf eine höchst grau-same Weise sogar ihr Leben. — Einer alten, aber bi» jetzt noch nicht erweislichen Sage zu Folge soll auf dem Felde zwischen St. Peter und Neukloster ein römischer Tempel der Juno gestanden haben. Wirklich findet man hie und da noch schwache Spuren alter Mauern ; auch Esteri» und Münzen wurden schon gefunden. Nachgrabungen dürften zu welentltcheren Ent« deckunzen führen. Westlich von Neukloster hinauf erhebt stch da» niedliche Schlobgebäud« von Schönegg. Bon hier auS genießt man eine ungemein reizende Aussicht über die schönsten Parthien des San »that'S. — Nahe dabey liegt di« Pfarre H e i l e n st e i n, einst «ine (5om-thurie des Mali heser-Orden». Man trägt fich noch Gerle 2 füllet Zeit uug tfhurrma 65 auch nur einer der beiden Zangen scheren hervor-gerufen werden. Für den Fall, daß der Rückgang der Mark ausgehalten werden könnte, würden die für den Export arbeitenden Fabrikanten bald merken, daß die Herstellungskosten schnell auf daS Weltniveau steigen und die Exportmöglichkeit wäre zu Ende. Dieser Zustand nahm bereit» feinen Anfang, bevor der letzte Rückgang der Mark eintrat. Für den Fall, daß die Mark weiter sinkt, waS momentan die größere Wahrscheinlichkeit zu sein scheint, würde dies mit einer unaufhaltbaren Geldkrisis be-gleitet sein, deren Anzeichen bereit? heute schon deutlich sichtbar sind. Und das Endresultat wäre die äußerste Einschränkung jeglicher Produktion für den inländischen Bedarf. Zurzeit existiert zwar in Deutschland eine ge» ringere Arbeitslosigkeit als in den meisten anderen Ländern, aber ich sehe bereits sichtbare Zeichen da-für, daß eS auch in Deutschland bald zu einer un-vermeidlichen Arbeitslosigkeit kommen wird. Sie wird vermutlich in demselben Moment sich ereignen, wo daS Preisniveau einmal plötzlich hinaufschnellt. Die Folgen eines solchen Zusammentreffens werben sicherlich soziale Unruhen sein, und ich glaube, diese Gefahren drohen Deutschland, wenu nicht schon ' in den nächsten Monaten Hilfe kommt. Die sozialen Unruhen würden zu einer Revolution von links führen; sie dürfte jedoch mit starker Hand unterdrückt werden, aber den Weg ebnen für einen Umschwung der politischeu Kontrolle nach der rechten Seile, indem für den Augenblick wenigstens die politische Macht in die Hände einer reaktionären und monarchistischen Partei käme. Ob jedoch die Re> gierungSgewalt in den Händen des Zentrum«, der Linken oder Rechten liegt, keine Regierung kann die ökonomischen Schwierigkeiten aus dem W.'ge schaffen, in deren Krallen sich Deutschland befindet. Ich glaube, daß diese Folgen seitens der eng« lischcn Staatsmänner mit großer Klarbeit gesehen werden. Warum besteht nicht England darauf, daß auch Frankreich endlich zu einer Erkenntnis der rea-len Tatsachen kommt? Jenes England, so stark auS -gestattet mit gesundem Menschenverstand, ein Land, so erfahren in der Lösung von Schwierigkeiten. Warum stellt England nicht ein Programm auf für den Wiederaufbau Europas und drückt eS dann durch? Was ich für den Grund der Halb- immer mit manchem Mährchen von einem Schatze, der hier vergraben seyn soll l Von St. Peter führt die Poststrasse über eine lange, hölzerne Brücke, welche die beyden Ufer der San« mit einander verbindet. Ueber der Brücke link« steht man auf einem Hügel die Pfarrkirch S t. Paul und etwa» weiter hin die Herrschaft Prag» wald, welche bi» in unsere Zeiten ei» Eigenthum der gräflichen Familie von Schrottenbach war. Noch erhält stch unter dem Landvolk« die Sage von vielen kunstreichen Anlagen, die einst diese« Schloß umgaben und neugierige Reisende hcrbey'ockten. Eine Strecke ob der Sannbrücke verläßt man die Heerstrasse, und lenk» recht» auf die sogenannt« Ober» burger-Strasse ein. Schon viel früher sieht man aus einem Vorgebirge de» hohen D o b r u l, der da« Sann-thal westlich beglänzt, die Beste Sa »egg, da« Stammschloß der in unserer Geschichte so wichtigen Grafen von Eilli. Der Berg, auf dessen Gipfel diese Burg liegt, ist viel höher, al« er dem Wandler in der Entfernung erscheint. Der Ausgang ist steil und ermüdend, aber ist man hinauk gekommen, dann lohnt, vorzüglich gegen Abend, den Reisenden eine der schön-sten AuSsichien in die schöne untere Steyermark. Ich habe im Anblicke dieser herrlichen Landschaft, auf der die mütterliche Natur ihr Füllhorn ausgeleert zu haben scheint, mir unvergeßliche funden in den seligsten Genüßen meiner Phantasie WWIchwrlgl, und vergeben» würde ich mich bemühen, zu schildern, wa» ich hier sah. Da» ganze, schöne S a n n t h a l ring« von Hügeln, und im Hintergrunde von allgemach höher und höher emporsteigenden Bergen eingeschlossen, wo Wälder, Aecker und Wiesen, Hütten, Schtößer und Kirchen so lieblich mit einander abwechseln. lihmung deS britische« AktionSgeisteS halte, daS gab mir den größten Schlag von allem, was ich in Europa kennen» gelernt habe, nämlich: Das Bulldogg-England, erfüllt von einer Geschichte solcher Heldenhastigkeit, daß eS den Anschein erweckte, als ob es vor nichts auf der Welt Angst hätte, fürchtet sich heute vor einem Bruch mit Frankreich. Bulldogg-England hat Angst vor 2700 französischen F lugzeugen. Bulldogg-England hat achthunderttausend verschieden« Gründe für seine Furcht vor der französischen HeereSmach«, denn Frankreich hat heute die allergrößte Armee der Welt. Bulldogg'England fürchtet stch vor der Unterseeflotte, die Frankreich nach und nach gebaut hat. trotz des WeltschrelS nach Abrüstung. Diese Angst ist eS. die England davon abhält, so starke Mittel anzuwenden, daß schließlich ein Bruch mit Frankreich folgen müßte. Und biS England einen solchen Weg beschreitet, kann man von Frankreich, daS von feinen finanziellen Röte» und von feiner Angst vor einem wiederhergestellten Deutschland be-herrscht wird, kau« erwarten, daß eS von seinen Ideen seiner ihm von den verschiedenen Bertlägen von Paris gegebenen Rechten soviel ausgibt, um die Schaffung eines Programms zu ermöglichen, daS den wirtschaftlichen Zusammenbruch verhindert, von dem der ganze Kontinent bedroht ist. Will Amerika mit geschlossenen Augen dies mit ansehen, oder will eS, den Tatsachen in« Gesicht blickend, doch untätig bleiben? Amerika könnte wohl der Retter Europas sein. Also auch hier wird Ge-schichte nicht durch die Massen gemacht, sondern durch die Tat einiger weniger Männer. Wenn e« in einem Präsidenten der Bereinigten Staaten eine Kombination gäbe mit dem moralischen Hellsehen eine« Wilson, aber mit keinem der Nachteile dieses Temperament«, daS die Ursache dafür war, daß dieses moralische Hellsehen zu einem Wrack wurde, mit der populären Kraft und dem Draufgängertum eineS Roosevelt, mit dem scharfen verstände eine« Elihu Root in seiner Jugendfrische: wenn e« einen solchen Präsidenten gäbe, andere Seiten der G-schichte würden geschrieben werden. Hierzu brauchte man aber auch noch einen umsichtigen Kongreß, der dann den aueführenden Organen B-rtraue« enlgege». bringt und Gefolgschast leistet. Die Möglichkeit aber sür eine solche Lösung ist genau so gegeben wie die. Unten in der weitgedehnten Fläche die hundert wogenden Saatfelder, zwischen denen sich gastliche Schlößer erheben, friedliche Dörfer rauche», und der Kirchthürme helle» Geläute den redlichen Landmann zum frommen Dankgebethe, zur wohlverdienten Ruhe am Abende de» schwülen Tage» mahnt! Und wie au» der Schlucht, einer silberfarbnen Schlange gleich, die Sann stch Windel, die da» paradiesisch« Gefilde be-wässert, und wie dort der Strasse lange, schmale Zeile hin si dcrem Himmel an den Kunstgebilden seine« classischen Boden» sich zu sonnen I Und dort unten, tief im Ostsüden, C r o a t i e n 8 Gebirge bi» hin an die fernen Berge von A g r a m l Dann die Gefühle, die in meinem Herzen stch regen, wenn ich in mein Gedächtniß die Thaten zurück rufe, deren Schauplatz und Zeuge diese» Thal einst gewesen! Und die Geschichte dieser Burg und ihrer vor-mahligen Besitzer insbesondere ist inhaltsreich genug für ein ganze», großes Werk! All um da» Jahr 1127 den dreyen Brüdern Starchand, Ulrich dem Zweyten und Werlgand, ihre Mark Kärnten entrissen ward, blieb ihnen nicht«, al« die Beste S a n e g g, von der ste sich Herren oder auch freye Herren schrieb«». Aller ihrer Macht entblößt, lebten sie hier im Grame über ihre« Hause« hingeschwundene Größe, und da» Schicksal ihrer Nachkommen konnten sie nur bange einer ungewißen Zukunft überlassen. Aber durch Erbschaft, guten Haushalt und dadurch möglich gewordenen Ankauf neuer Güter, haben sich allmählig ihre Nachfolger im heutigen Eillier-Kreise, in Kärnten und k r »i n wieder mächtig euSge» daß in der Konferenz zwischen Llohd George und Poincarö schnell eine Verständigung gefunden wird, die die Situation rettet. Die Verbreitung der Juden. Au« einem neuen Werke deS jüdischen Statistiker» BeSzin «ki, der sich seit Jahren mit dem Sammeln von statistischen Daten für Zusammen-stellungen beschäftigt, die über die Entwicklung de« Judentums in sozialer und statistischer Hinsicht Auf-schluß geben sollen, teilt die zionistische Presse einige bemerkenswerte Angaben mit. Eine allgemeine Ta-belle bietet folgendes Bild der Verbreitung der Juden auf der ganzen Erde, auS dem sich ergibt, »aß Europa heute der Hauptsitz der Juden ist: Europa............9,073.522 Amerika......3,215.873 Asien............444.331 Afrika............391.900 Australien..........19.415 Asien, der Ausgangspunkt der ges sichtlichen Judenwanderung, kommt demnach als Sitz de« Judentums heute beinahe gar nicht mehr tn Betracht, als Judenweltteil kommt Europa in erster Linie, Amerika in die zweite. In der Wiener zioni» stischen Presse werden an die obige Tabelle fol-gende Bemerkungen geknüpft, die von allgemeine« Interesse sind: In Europa erreicht die jüdische Bevölkerung zwei Prozent, in Amerika zweieinhalb Prozent der gesamten Bevölkerung. Freilich leben in Amerika, wie auch in der alten Welt, die meisten in großen Handel«- und Kulturzentren. Die beiden amerika-nijchen Städte, die fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Amerikas beherbergen, sind Newyork und Chicago I Newyork mit 1,350.000, Chicago mit 359.000 jüdischen Einwohnern. In Europa gebührt die Führerrolle der Hauptstadt Polens. In Warschau wohnen ebenso viele Juden wie in Chicago. Nach Warschau svlgt Budapest. Die Zahl der Juden be» trägt 203.000. Allerdings sind hier die jüdischen Familien, die seit.der Schreckensherrschaft HorthyS die ungarische Hauptstadt massenhaft verlassen habe,, nicht mitgerechnet. Die jüdische Bevölkerung Odessa», die mit 135.000 angegeben ist, dürfte zu hoch ein-ges^ägt sein, da seit dem Bolschewismus ein nicht unbedeutender Teil Der Juden daS frühere Zaren» reich verlassen hatte. Dagegen dürfte die Zahl der Wiener Juden — nach LeizinSky 175.000 — zu niedrig gegriffen sein. Berlin beherbergt 143.000, London 132 000 Juden. breitet, und Kaiser Ludwig der Bayer hat den Freyen Friedrich von Sanegg im Jahre 1341 zum ersten Grafen von Eilli erhoben, welche« durch Kauf an diese Familie kam. Die neuen Grafen hoben sich nun schnell und wie auf Adlerschwinge» empor zu seltener Macht und Herrlichkeit. Schon Herrmann der Zweyte focht mit dem Kaiser Sigmund die durch den Leichtsinn französischer HeereSführer so äußerst un-glücklich« Schlacht von NikopoliS gegen die Türken im Jahre 1396. Bald darauf (im Jahre 1400) wurde Sigmund von einigen ungarischen Mißv-rgnügien gefangen gehalten. Graf Herrmann der Zweyte zog mit feiner HeereSmacht dem Bedrängten zu Hilfe, und ertrotzte dessen Besreyung. Der gerettete König kam nach Eilli, um dem Grafen persönlich zu danken, und verlobte stch da mit dessen Tochter, der nachher so berüchtigten Barbara. Doch gteng wegen B a r b a» r a'» noch unreifer Jugend die Vermählung selbst erst im Jahre 1408 vor stch. Anna aber, ein« Tochter d«S Grafen Wilhelm, der ein Bruder Herrmann'» de« Zweyten war, hcirathete Kasimir den Zweyten, «önig von Pohlen. Herrmann selbst wurde Lande«hauptman» in Krain, Bann von E r o a t i e n, Slavonien »nd einem Theil Bosnien'». Kaiser Sigmund erhob seinen Schwager, den Grafen Friedrich von Eilli und dessen Sohn Ulrich sogar in den ReichSfürstenstand, eine Eihebung, welcher die Herzoge von Oestereich Kraft de» Frie-dericianischen Privilegium« mit Grund widersprachen, und wegen welcher stch Haß und blutige Fehde e»t-spannen. Dieser Graf Friedrich erhielt den zwar schon gegründeten Glanz sei»e» HauseS, aber ganz Sclave feiner Sinnlichkeit erwachte er au» diesem Geist- und Thatkraft lähmenden Taumel nur selten. Sein Sohn Nummer 65 Cillier Zeitung Celte S Demgemäß wohnen nur in den zwei großen amerikanischen und in den acht europäischen Städten fast dreieinhalb Millionen Juden. Nach LeszinSkyi Auffassung dürfte diese Zahl der gesamten jüdischen Bevölkerung der Erde vor hundert Jahren gleich-kommen. Unter diesen Städten gibt es einige, wo die steigende Tendenz der jüdischen Bevölkerung un-glaublich überraschend wirkt. Zur Zeit Napoleons lebten z. B in Warschau kaum 8000 Juden, vor dem Weltkriege schon über 300.000. Auch die Statistik der jüdischen Bevölkerung Frankreichs ist interessant und belehrend. Nach der großen Revo-lution wohnte» insgesamt 3000 Juden in Pari«. Im ersten WeltkriegSjahr fchon 75.000. Dennoch dürste die jüdische Gesamtbevölkerung Frankreich« kau» über 100.000 hioau«gehen. Die Zahl der englischen Juden betrug im Anfang« des der-gongenen Jahrhundert« auch nicht »ehr al« 8000. Bor dem Weltkriege wohnten nur in London allein fast 150.000 Juden. Die steigende Tendenz der Vermehrung der jüdischen Btvölkerung erreicht ihren Höhepunkt in Amerika. Im Jahre 1818 beherbergte die ganze neue Welt kaum 3000 Juden. Diese Zahl hat sich innerhalb eine« Jahrhunderts vertausendfacht. LeszinSky gesteht e« selbst ein, daß seine Ziffern, besonder« wo es sich tun einzelne Städle handelt, zu niedrig gegriffen find, denn er mußte stch not» gedrungen mit den Resultaten der letzten Volkszählung vor dem Weltkriege begnügen. So soll nach Schätz-ungen, die im Jahre 1919 vorgenommen wurden, die Zahl der Juven in London das zweite Hundert-taufend erreicht habe». Auch die jüdische Bevölkerung Rewyorks überschritt schon längst die Ziffer von anderthalb Millionen. Politische Ru»dschau. Zntand. Die 26 Wahlbezirke Sloweniens. Wie auS Beograd gemeldet wird, hat der SlaatsauSjchuß, dem die Vorarbeiten für die Wahlen obliegen, mit diesen begonnen. Aus seiner Vollsitzung vom 7. August wurde aus Grund de« Gesetze« über die Abgeordnelenwahlen für daS Par-lament und aus Grund der VolkszählungSstalistik beschlossen, daß im Marburger Wahlkreise, der die GerichtSkreise Maribor und Celje umfaßt und nach der Volkszählung vom Jahre 1910 596.345 Einwohner zählt, 15 Abgeordnete, im Ljub-ljanaer Wahlkreise, der die GerichtSkreise Cjubljana und Novo mesto mit 421.791 Einwohnern umfaßt, 10 Abgeordnete zu wählen sind. Die Stadt Ljubljana, die mit de« Bororte Epodnja Siska 63.000 Einwohner besitzt, wählt für sich einen Abgeordneten. Den Marburger Wahlkreis Ulrich, noch ehrgeiziger al« fein Großvater, aber minder klug und vorsichtig, erhielt als nächster Aaver» wandler de« jungen König« LadlSlau« Post» Humus, de« Sohne« Kaiser Albert de« Zweyten und der luxemburgisch-böhmischen Elisabeth, die Aufsicht über ihn und die Statthalterschaft von O e st e r-reich, späterhin auch jene von Ungarn. Den Plan eigener Herrschsucht nicht sorgfältig genug verbergend, »og er sich den Haß der ungarischen Großen in einem so hohen Grade »u. daß er in einer Versammlung der» selben |tt Belgrad, al« er im Jahr« 1456 mit dem jungen Könige dahin kam, von ihnen im Bersamm-lung«-Saale selbst angefallen, und nach einem wirklich heldenmütigen Widerstände, den er leistete, getidtet wurde. Doch wurde der Leichnam seiner Wilwe ausgeliefert, und in der Familiengruft in der Minoriten-Kirche »u Eilli mit eincm Trauergcpränge beygesetzt, in dessen Schilderung stch die Ehroniker erschöpfen. Graf Ulrich starb kinderlos, und fo ging dieser Stamm >u Grabe, welcher sich so schnell »u so seltener Höhe erhob. Gras Ulrich hinterließ nebst seinen hohen Familienwürdea vier gefürstete Grafschaften, bey hundert Herrschaften und Burgen, an Geld und Kleinodien aber einen königlichen Schatz. Bierund»wantig Erben warben um diese reiche Verlaffenschaft, und Kaiser Friedrich der Vierte selbst mußte, ehe er tu derselben gelangen konnte, in der Beste Ober»Eilli Gefangenschaft er-dulde», au« welcher er a»f eine beinahe wunderbare Weise errettet wurde. Besinge doch Kaiser Fried-r i ch'« Befreyung irgend ein großer Dichter so, wie unser unsterbliche Heinrich von Eollln Kaiser Maxen« Rettung von der M a r t i a « w a n d allen kommenden Jahrhunderten sang l — (Fortsetzung folgt.) hat der StaatsauSfchnß in nachfolgende Wahlbezirke eingeteilt: 1.) Brejlce: Gerichtsbezirk Brejice und Sevnica; 2.) Stonjice; 3.) Ljutomer; 4.) Maribor, linke« Ufer; 5.) Stadt Maribor, GerichtSbezirk Maribor, linkeS Ufer, und GerichlSbezirk So. Lenart; Maribor. rechte« Ufer, und GerichtSbezirk Maribor, rechtet Ufer, ferner Gerichtsbezirk SlovenSka Bi-sirica; 6.) Mozirje (GerichtSbezirk Gornj! grad); 7.) MurSka Sobota (Gerichtsbezirk MurSla Sobota); 8.) Dolnja Lendava (Gerichtsbezirk Dolnja Lendava); 9.) Prevalje; 10. Ptnj (Stadt und GerichtSbezirk Ptuj); 11.) Slovenjgradic; 12.) Celje (Stadt und Gerichtbezirk Celje und VranSko) j 13.) Laslo; 14.) Ormo'z; 15.) «maije. Im Ljubljanaer Wahlkreise btlden die Wahlbezirke die gegen» wältigen BezirkShaupt Mannschaften. Politisch« Ferien. Nach langen Kämpfen ist e« endlich zu einer Verständigung zwischen den Demokraten und den Radikalen bezüglich der Person de« neuen Innen-minister« gekommen. Da sich die Radikalen absolut nicht mit der Kandidatur Pecic's einverstanden erklärten, nominierten die Demokralen K. Timo-li jevic für daS Jnnenporlefeuille. Der Kandidat der Radikalen R. Peric dürfte zum UnlerstaalS-fekretär im selben Ministerium ernannt werden. Den vereinten Bemühungen der Mehrzahl der Ah. geordneten aller Parteifchattierungen ist es endlich gelungen, die Schließung bei Parlamente», da« in den letzten Tagen eigentlich nur ei» Scheindasein führte, zu erreichen. Da« Parlament geht nun aus sechswöchige Ferien. Der Minist« für Gcsevcscius-gleich ist von Bled, wo er dem König über die politische jiage referierte, wieder zurückgekehrt und hat sofort nach seiner Rückkunft den Ministerpräsidenten ausgesucht, dem er über die Audienz Bericht erstattete. Der Kultusminist« So. Pribi-cevic hat eine längere Reise nach Dalmatien an-getreten. Der Minister für Agrarreform MildK wird die Parlamentsferien benützen, u» eine In-speklionSreise anzutreten. Er beabsichtigt, die Tätig-reit aller Abteilungen de« Ministerium« für Agrar-reform in den einzelnen Landesteilen zu überprüfen. Auch die anderen Minister verlaffen Beograd. Die noch vor einigen Tagen so lebhaft und politisch be-wegte Hauptstadt ist in den Dornröschenschlaf ge-funken. Die kühlen Herbstwinde dürfen ste zu neuem Leben erwecken. Zerwürfnis in der klerikalen Partei. Wie die flowenisch-demokratifchen Blätter mit großer Befriedigung berichten, ist ei in der klerikalen Partei zu einer Spaltung gekommen. Angeblich sollen in der slowenischen Lolkspartei zwei Richtungen um die Oberhand ringen: die eine ist die gemäßigte konservative Partei, deren Sprachrohr der Ljublja-naer Slaven« ist, die andere die Partei der Jungen, die von Dr. Gofar angeführt wird. Aus der letzten Sitzung der Parteileitung verlangten die Anhänger de« Dr. Gosar, die Partei möge ihnen bei den kom« wenden Wahlen in da« Parlament und in die Ge» bietSversammlungen eine gewisse Anzahl von Man-baten überlassen, waS von der konservativen Rich-tung abgelehnt wurde. Darauf drohten die Gofar» leute, sie würden selbständig in den Wahlkampf ein» treten. Auch diese Drohnng verfing nicht, vielmehr gingen die Anhänger der alten Richtung zum An-griffe gegen dir Gruppe Gosar über und stellten am Montag daS fernere Erscheinen deS Novl Cas, deS Ljubljanaer Organe« der jüngeren Richtung, ein. Die Borgänge in der klerikalen Partei werden von ihren erbitterten Gegnern, den Demokraten, lebhaft besprochen. Jugoslawen und Tschechen. Der Ljublj. Slovenec schreibt: In kurzem wird der Völkerbund in Gens tagen. Auf der Tages-ordnung dieser Sitzung steht auch die Frage der nationalen Minderheitea. Schon früher einmal hat der Völkerbund beschlossen, daß einzelne Kommissionen ausgestellt würden, die in MmderheitSstreitfragen zu enlscheiden hätte». Jetzt müssen Vertreter für dies« Kommifsion bestimmt werden. Die Tschechen ver-langen, daß der Vertreter der kleinen Entente ein Tscheche sei, in Beograd aber ist man der Ansicht, daß an diesem Platze ein Serbe — ein Kroate oder ein Slowene kommt ohnehin nicht in Frage — geeigneter wäre. Deshalb entstanden zwischen den beiden Regierungen ziemlich scharfe Gegensätze, die in der Schreibweise der Beograd« Epoha deutlich gekennzeichnet werden. Da« Beograd« Blatt schreibt: „Es ist kein Zweifel — und da« hat sich schon mehrmals gezeigt — daß die Tschechoslowakei trotz der von Niniie verkündet» Gemeinsamkeit jede Gelegen« heil für ihre besonderen Interessen ausnützt oder wenigsten« auszunützen versucht — und zwar i» Namen der kleinen Entente. Genau so benürat stch in dieser Hinsicht Rumänien, aber Benefch hat in seiner nationalen Ehrsucht fchon alle Grenzen d.-r zulässigen Nachsicht überschritten. Wir könne» ei nicht länger dulden, daß die kleine Entente im Auslande al« eine Vormundschaft de« Dr. Benefch über die übrigen Mitglieder des Verbände« betrachtet wird. Wir erlauben nicht, daß die herzliche Freund-schuft auf die Art ausgenützt wird, wie e« die Tschecho-flowakei bisher sowohl vor Genua als nach Genua getan hat. Im Augenblicke, wo unseren Stolz die Freunde beleidigen, denen wir uns in unserer Naivität ausgeliefert habe», läßt sich dann da« nicht mehr gut machen, wa« «an un« wegen unseres zu großen Zutrauens angehängt hat. Das müssen die Tschechen bedenken." Ausland- von der Londoner Konferenz. Der französisch« Ministerpräsident Poiocar« hat nachfolgend« Vorschläge nach London gebracht: 1. Kontrolle der deutschen Reichsbank, 2. Kontrolle der Ausfuhrgenehmigung, 3. Revision de« Markte« in AuSlondSdevisea, 4. Sonderbestruernng der Rnhr-kohle, 5. Wiederherstellung der Zollgrenze t» be» setzten Gebiete, 6. Kontrolle der Einnahm« aus Bergwerken und Wäldern. 7. Beteiligung an der deutschen Industrie. Diese Vorschlüge bedeute«, wenn sie angenommen werden sollten, tn ihrer Gesamtheit die Tnnisierung des Deutschen Reiches und die Fesselung de« ganzen deutschen Wirtschaftsleben» durch ei» Kontrollsystem, da« in der Hand eine« haßerfüllten Feinde« die drückendste und unnträg« lichste Last werden »üßle. Der diplomatische Ber» treter des Londoner Daily Telegraph »eint, daß eine nngeheure Anzahl interalliierter und internatio-naler Kommissionen in Berlin ihre» Sitz neh»nt müßte, um die verschiedenea Kontrollen durchzu-führen. Ein anderer englischer Diplomat bemerkte zu diesen Plänen, ste wären so weitgehend und tief einschneidend, daß der Teusel selber m Berlin dir Regierung übernehmen müßte, wenn sie richtig durch-gejühtt werden sollten. Es haben sich denn auch schon a» ersten Tage scharfe Gegensätze zwischen Lloyd George und Poincarö ergeben, die i» weiteren Verlause zu einem Stillstand« der Konferenz führte«. Die Situativ» wird durch ei« Zwiegespräch d«r beiden Ministerpräsidenten klar beleuchtet. Lloyd George erklärte: „Ich gebe nicht zu, daß «an Deutschland ruiniert. DaS wird kein Geld einbringen.» Poincar«? erwiderte: „Ich will, daß Deutschland den Versailler vertrag durchsührt und uns produktive Pfänder gibt." Während eines Diners auf ber bel-glschen Gesandschaft betonte Poincars, daß Frank-reich eine selbständige Aktion gegen Deutschland unternehmen werde. sallS ih» dir geforderten Ga-rantien nicht bewilligt würd«,. Lloyd George «wi» derte darauf, daß unter solchen Umständen und in diesem Falle d« Bruch zwischen England und Frank« reich uavermeidlich wäre. Die Sachverständigen-kommission, der die französischen Vorschläge zur Ueberprüfnng üb«wiesen wurde«, hat die Vorschläge in Bezug auf die Errichtung einer Zollgrenze im besetzten Gebiete, die Beschlagnahme on staatliche« Bergwerke, Wild«, Domänen usw., sera« die Beteiligung an deutschen Jndustrieunternehmunge« ab-gelehnt. Der italienische Außmminist« Schanzer aab d« Meinung Ausdruck, daß es nicht angebe, Deutsch-land ei»«seits ein Moratorin» für feine Barzahlungen zu gewähren, andererseits ab« feine Güt« mit Beschlag zu belege«. Neuesten Nachrichten zu-folg« hat der französische Ministerrat dem Präsidenten Poivcar<, der sich übrigen« aus Angst vor einem Altentat aus Schritt und Tritt bewachen und stch sogar die Speisen vorkosten läßt, bevollmächtigt, mildere Bedingungen vorzulegen und England ge-wisse Zugeständnisse zu mache». Lloyd George wirb im Sinne ber Artikel 13 und 15 de« Bersaill« Vertrage» die Entscheidung üb« jene Streitpunkte zwischen England und Frankreich, die in London nicht bereinigt werden konnten, dem Bölk«bnnbe übertragen. Das englische Kabinett beschloß einstim« mig, die Politik de« Ministerprüfidenten zu unter-stützen. d«en Grundzüge in Form ewe« Memoran-dum« den übrigen Delegationen ausgehändigt wurden. Bon der «sten Konferenz in London mit ihre« be« rüchtigten Beschlüssen ging d« Weg verhängats-voll« Irrtümer über Eauae«, Paris, Genua wird« dorthin zurück. Die inzwischen fast unheilbar in da« Elend vnstrickle Welt wagt kau» zu hoff«, daß angestcht« des unbezwinglichen Vernichtung« willen» der Franzosen die Einsicht siegen w«dk. Seite 4 Die urteilslustigen Franzofen. Wie Pariser Blätter «ulkn, hat bi« sranzösische Regierung den Kriegsgerichten dreier Militärkreise den Auftrag erteil», da» Verfahren gegen die deutschen Kriegsschuldigen einzuleiten, da sie daS Vorgehen de» Leipziger KriegSschuldigengerichte« al« einen Mummenschanz betrachte. — Ob wohl einmal die Zeit kommen wird, in der die gerechtigkeitSliebenden Franzosen ihre eigenen Untaten — nicht die zahlreichen während de» Krieges begangenen —, sondern die ..FriedenStaten" in Oberschlesien und am Rhein vor daS Gericht ziehen werden! Der Sieg der Faschisten. Die Oberleitung der italienischen Faschisten ordnete am 9. August die allgemeine Demobilisierung an. Nur an Orten, wo noch nicht völlige Ruhe herrscht, werden Besatzungen von Faschisten unter Waffen gehalten. In 44 Provinzen ist die Ruhe hergestellt und der Streik zu Ende, «leine Kamps. Handlungen kommen nur noch in Genua, Mantua, Livoruo und «ncona vor. Viele Gemeinderäle. die zu Beginn deS Faschistenkrieges ihre Stellen nieder-gelegt haben, werden diese wieder antreten. Die Mailänder Blätter melden, daß die Oberleitung der Faschisten eine Liste von Personen zusammengestellt hat, denen der Ausenthalt in Mailand unter Strafe verboten ist. Darunter sind die Arbeiterführer Treve« und Turati und 70 andere Mailänder. In dem faschistischen AbrüstungSmanisest wird erklärt, daß Italien den Faschisten zu danken habe, daß die umstürzlerischen Bestrebungen niedergeschlagen wurden, eS sei nunmehr bei der Arbeit deS Wiederaufbaue» nicht mehr im Rücken bedroht. Aus Stadt miß Land. Der König in Ribnica und im Gottfcheer Ländchen Wie aus Ljubljana ge-meldet wird, fuhr König Alexander am Donnerstag in Begleitung des Minister» Pucelj und deS General Dotic, denen sich in Ljubljana der Statthalter Ivan Hribar anschloß, nach Ribnica in Unterkrain und nach Koievje. In Ribnica wurde er von den Be-hördcn, der Jugend und den übrigen Bewohnern de» Markte» aus daS feierlichste und herzlichste be-grüßt. Auch in Koievje, wo der König kurze Zeit hielt, brachte ihm die Bevölkerung Ovationen dar. Unsere vielgenannten Rechte. Im Anschlüsse an unseren Leitanssatz in unserer vorigen SonntagSnummer, der sich mit den der deutschen Minderheit in Jugoslawien angedrohten Repressalien beschäftigt, veröffentlichen wir noch eine Zuschrift au» Maribor. die ergänzende» Tatsachenmaterial enthält: In der letzten Sitzung deS Gemeinderales von Maribor wurde der Beschluß gefaßt, das dem Theater- und Kasinovereine gehörige Theater sür die Dauer von 20 Jahren der slowenischen dramaturgischen Gesell» schafl in Pacht zu geben. Begründet wird diese Maß« nähme damit, daß die Gemeinde daS Theater selbst nicht sichren könne, andererseits infolge Auflösung de» Theater- und KastnovereineS Eigentümerin deS Theater» geworden fei. Demgegenüber ist bereit» berichtet worden, daß die durch die Polizeidirektion im Jahre 1S19 erfolgte Auflösung de» Theater« und KasinovereineS al» ungesetzlich von der Lande»-regierung aufgehoben, jedoch mit neuerlicher Tat-fcheidung im Juli heurigen JahreS die Auflösung verfügt wurde, wobei «an jedoch dem Theater« und «asinovereine da« gesetzlich zustehende RekurSrecht einräumte. Nach dem Inhalt der Satzungen sällt, sobald die Vollversammlung de» Theater- und Kisino. vereine» die Auflösung beschließt, sein noch übrig-bleibende» Vermögen der Stadigemeinde Maribor zu. Wenn man also auch so weit geht, eine behördliche Auslösung mit der in den Satzungen vorgesehenen freiwilligen Auslösung zu identifizieren, so müßte mindesten» eine endgültige Auslösung deS Theater- und KasinovereineS vorliegen uad dann erst könnte die Gemeinde über daS Vermögen dieses Vereine» versügen. Diese endgültige Auflösimg ist jedoch bi» heute noch nicht erfolgt, da noch die Rekurfe und die Beschwerde an den Verwaltung». gerichtShos off?n stehen und erst nach ihrer Erledigung die Gemeinde vielleicht in den Besitz des TheaterS kommen kann. Tatsächlich war biS Juli 1922 die Gemeinde Maribor widerrechtlich Besitzerin des TheaterS und deS übrigen Vermögens de» Theater-und KasinovereineS. weil ja die bezügliche Bersügung al« ungesetzlich aufgehoben wurde. Ist also an und sür sich fchon daS Vorgehen der Gemeinde sehr «eckwürdig, so erscheint eS auch in anderer Hinsicht den Deutschen MaridorS gegenüber ungerecht. Durch die Uebergabe de» Theater» an die Slowenische Ci l litt Zeitung dramaturgische Gesellschaft will die Gemeinde das Theater nur sür slowenische Vorstellungen zugänglich machen und schließt damit eine große Anzahl von Deutschen vom Theaterbesuche au». Dieser Vorgang ist ungerechtserligt, da immerhin viele deutsch: Fami-lien in Maribor leben, die slowenische Vorstellungen mangels der nötigen Sprachkenntnisse nicht besuchen können. T» besteht natürlich nicht die geringste Aussicht, daß die neue Gcfellfchaft daS Theater sür deutsche Vorstellungen vergeben wird. Während die serbischen Nationaltheater den deutschen Hochschülern ihre Bühnen zur Ausführung von „Alt.Heidelberg" gerne zur Verfügung stellten, hat der Marburger Gemeinderat daS Ansuchen der Hochschüler abgewiesen, obwohl er eigentlich nach der Entscheidung der Landesregierung gar nicht Eigentümer de» Theater» ist und sich der deutsche Theater« und Kasinoverein seinerzeit einverstanden erklärt hatte, daS Theater auch sür slowenische Vorstellungen zur Bersügung zu stellen. In einer der letzten Parlamentssitzungen hat der Abgeordnete Dr. Hohnjec Beschwerde über die Behandlung der Slowenen in Kärnten geführt. Die Kärntner Slowenen werden wohl nicht einen Fall von Konfiskationen anführen ktanen, wie solche in Slowenien, namentlich in Maribor, durchgeführt wurden, wo die bedeutenden Vermögen deS Theater-und KasinovereineS, de» Philharmonischen Vereine», de» Studentenheime», de» Mädchenheime», de» Turn-vereine» und aller anderen deutschen Vereine im Wege der Auflösung beschlagnahmt wurden. Die Kärntner Slowenen besitzen nationalpolitifche Vereine, die auch ihre Tätigkeit ausüben kinnen, ohne von der Behörde gestört zu werden. Die wörtlich ab« geschriebenen Statuten deS Vereine» der Kärntner Slowenen sür einen politisch-wirtschasilichen Verein der Deutschen in Slowenien wurden von der Behörde bisher nicht genehmigt. Bei den Kärnrner Slowenen wurden keine Gemeindevertretungen gewaltsam auf-gelöst. Sie konnten ihr Wahlrecht ausüben und haben auch ihre Vertreter gewählt. Obwohl nahezu vier Jahre feit dem Umstürze vergangen sind, haben die Deutschen Sloweniens noch nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können. Sie waren bis-her nur da, Lasten zu tragen, von ihren „Rechten' war wohl in der Presse und neuerdings im Parla-mente die Rede, daS war aber auch alles, denn ausüben konnten sie dieselben bisher niemals. Eine Konfiskation von Privatvermögen ist in Kärnten nie erfolgt. Der Führer der Kärntner Slowenen und ehemalige Landespräsident von Slowenien konnte trotz feiner Uebersiedlung nach Jugoslawien seinen Besitz um bedeutende Summen verkaufen. Eine Ab-fetzung von Beamten erfolgte in Kärnten nicht. Hier wurden sie entlassen und trotzdem klagen die Kärntner Slowenen über ihre Behandlung, während die Deutschen Sloweniens nicht einmal den Bruchteil von deren Rechten genießen. Durch die Entscheidung der Landesregierung ist festgestellt worden, daß die Polizeidirektion Maribor nicht zuständig war, die einzelnen Bereine auszulösen. Die Auslösung de» Philharmonischen Vereine», de» Studentenheime» usw., die gleichfalls durch die Polizeidirektion erfolgte, war also nicht gerechtfertigt. Warum werden die bezüglichen Rekurse nicht erledigt und die heute bestehenden rechtswidrigen Zustände belassen? Es ist wirklich höchste Zeit, daß die versasfungSgemäß den Deutschen zukommenden Rechte denselben auch tatsächlich gewahrt werden. Bei strenger Einhaltung der VersassungSbestimmungen würde gewiß ein gedeih-licheS Zusammenwirken der beiden VolkSstämme in Slowenien zum Nutzen des Staates und der All-gemeinheit erfolgen. Die beiden Nationen sind schließlich bestimmt, in einem Hause zu wohnen. Sine Formel sür ein friedliches und im Interesse beider Teile gelegenes Zusammenleben muß doch gesunden werden können. Die Anfänge der slowenischen Lite-ratur und die Deutschen. Aus einem Vor-trage von Dr. Gerhard Gesemann, der am 3. Jänner 1922 in der Deutsch.südslawischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M. gehalten wurde und der nun in einer Broschüre mit dem Titel „DaS Deutschtum in Südslawieu" vorliegt, geben wir nachstehende Stellen wieder: Erst die deutsche Reformation gab einem Slowenen die Veranlassung, dle slowenische Volks-spräche literarisch zu verwenden. Es war der Geist« liche Primus Trüber (1508—1586), der. früh-zeitig Protestant geworden, evangelische Schriften in die slowenische Volkssprache übersetzte. In feiner Ausgabe des Neuen Testamentes vom Jahre 1532 sagt er selbst, daß vor 34 Jahren kein Bries oder Register, viel weniger ein Buch, in „windischer" Sprache zu finde» gewesen sei. Auch hier waren e» Deutsche, die sein BekehrungSwerk eifrig förderten und dem Reformator vor allen Dingen ermöglichten, Nummer 6b feine slowenischen Schriften drucken zu lassen. ES sind die» die berühmten Tübinger Drucke de» Barons Johann Ungnad. Unter den zahlreichen Schülern des Reformator», die ln engster Beziehung zur damaligen deutschen Kultur standen, ist inSbe-sondere «da» Bohoric zu nennen, der die erste Grammatik der slowenischen Volkssprache 1534 in Wittenberg herausgab. Wessen stch die freiwillige Feuerwehr in Maribor erfrechtMan denke: Vor einigen Tagen sprach ein Mitglied der RettungSabieilung der sreiwilligen Feuerwehr in Maribor gelegentlich eines schweren UnglückSsalleS aus der Station (ein Russe war zwischen die Puffer zweier Waggons geraten und lag tödlich verletzt auf dem Boden) einen Zoll-beamten in beutfcher Sprache an und verlangte von ihm eine auf da» Unglück bezughabende Auskunft. Dieser Menschenfreund hatte daS Herz, angesichts de» gräßlichen UnglückSsalleS vor allem daran zu denken, daß der freiwillige Retter deutsch und nicht slowenisch sprach. Die Ljubljanaer Jugo-slavija nimmt diese Sache auf und stimmt ein Klage-lied Über den deutschen Geist der steirischen freiwilli-gen Feuerwehren an. Sie hätte« deutsche Kommandos, die deutsche Umgangssprache und veranstalteten Un-terhaltungen in deutschem Geiste l Gräßlich l l Oder sollten die Feuerwehrmänner am Ende gar zum größten Teile deutscher Nationalität sein, da doch nicht angenommen werden kann, daß Slowenen deutsches Kommando, deutsche Umgangssprache uad diuische Feste pflegen könnten? — ES wäre im In-teresie der Allgemeinheit und — wie ganz besonder» in dem Falle des unglückliche« Wrangelsoldaten in Maribor — im Interesse de» guten Geschmacke» ge-legen, da» Wirken von sreiwilligen W«hllätigkeilS-vereinen au» der Hetzpolitik auSzulasseo. Die Welt wlrd nicht zusammenfalle«, wenn zwei freiwillige Samariter deutscher Nation im zum großen Teile deutschen Maribor bei ihren RcttungSwerken sich untereinander ihrer Mattersprach« bedienen, bei RettungSwerken, die kein« Nationalität kenne«. DaS Gezeter über derlri Dinge ist wirklich schon lächerlich. Ueber die Schlamperei der gagreber Blätter hat sich der Ljubljanaer SlovenSki Narod schon deS öftere« weidlich geärgert. So poltert er in feiner DonverStagvummer wieder: Wiederholt haben wir die aller Verurteilung würdige Nachlässigkeit der Zagreb» Blätter gebraudmarkt, bi« sozusagen konsequent di« d«ulschen Bezeichnungen für unsere Ortsnamen gebrauchen. Aber «S nützt nicht»! Diese Blätter werden bi» zum letzten Atemzug noch über .Laibach', .Bischoflack", „RadmannSdors" usw. schreiben. In dieser Beziehung sündigt am kräftigsten der Jutarvji List, der z. B. unser Rogasla Slatina überhaupt nicht kennt, sondern konsequent „Ronsch" schreibt. So berichtet er in seiner gestrigen Nummer: „Der Bauten minister Belja vukicevli reist am Mittwoch mit seiner Familie nach — Rojic ab." lpahvisa für dle Besucher der Grazer Messe. Da» österreichische BundeSministerium sür AeußereS hat die österreichischen Konsulate und Ber-tretungen im Auslande angewiesen, an jene Personen, welche die Grozer Messe besuchen wollen. Sicht-vermerke in möglichst entgegenkommender Weise zu erteilen und ihnen die Bisagebühren aus die Hälfte zu ermäßigen. Evangelische Gemeinde. Am kommenden Sonntag fällt der Gottesdienst au». Todesfall. In Eelje starb am 10. August l. I. Herr Anlon Wohlmulh. penf. Südbahn, beamter und Hausbesitzer, im Alter von 81 Jahren. Das Leichenbegängnis findet Sam»tag, den 12. d. M., um 5 Uhr nachmittag» von der Leichenhalle de» städt. FriedhofeS au« statt. Der Verschiedene war eine in den Bevölkerung»kreisen unserer Sladt wohl, bekannte und beliebte Persönlichkeit. Er war ei« treuer Freund unsere» Blatte«, dessen regelmäßiger Abnehmer er durch 30 Jahre hindurch war. Sport. Am Maria Hlmmelfahrtotage. Dien«, tag, den 15. August.um 5Uhr nachmittag» spielt die best-belannte Mannschaft von Cakovac, die die Provinz« Meisterschaft von Kroatien gewann, hier gegen «ine stark verjüngt« Mannschaft der Athletiker. Da« Wettspiel verspricht recht guten Sport zu bringen, da die Gegner über eine spielstarke Mannschaft ver-fügen. Die Athletiker hingegen werden sich alle Mühe geben, für die im Frühjahr erlittene Schlappe, (2 : 1) Revanche zu nehmen. Nummer 6S Eillier Aeituuq Seite 5 2«, (Nachdruck verboten.) Z>as Hranbhotel Aabylon. ^oman von Arnold Kenn«!!. Doch e« geschah nicht«, und Rocco kehrte arg-loS ins Schlafzimmer zurück. Rackfole sah ihn ein weiheL Flanellstück über den Körper breiten und biesen bann auf da« große Bett tragen, wo er schrecklich still lag. ver versteckte B-odachter war jetzt ganz sicher, bag ti ein Leichnam war. dem Rocco feine unheimlichen unb rätselhaften Bemühungen hatte angebeihen lassen. Doch wessen Leichnam war e«? Unb wa« tat er damit? Konnte die« in einem Westenb'Hotel, in Racksole« eigenem Hotel im Herzen von Lonbon geschehen, der Stabt, ble die beste Polizei der Welt besaß? Es schien unglaublich, unmöglich, unb doch war e« so! Abermal» fiel ihm ein, wa» Babylon ihm gesagt hatte, und er er» kannte neuerdings die Wahrheit seiner Worte. Der Besitzer eine» großen unb umfangreichen Unter» nehmen», wie ba« Grandhotel Babylon e» war, konnte nie auch nur ew Zehntel der sonderbaren Begebenheiten ahnen, die sich täglich unter seinen Augen abspielten. Die Atmosphäre einer solchen Karawanserei mußte nnturgemäß die Atmosphäre scheinbar unerklärlicher Geheimnisse unb Probleme sein. Racksole fand jedoch trotzdem, daß das Schick-fal recht sonderbar sei, wenn c« seinem Küchenchef erlaube, die nächtlichen Stunden be, der Leiche eine» Manne« im Schlafzimmer der SloatSgewächcr zu verbringen, in diesem geheiligten Raume, der nur dazu bestimmt war. Personen königlichen Geblüte» zu beherbergen. Racksole hätte nicht» gegen etwa« Geheimtuerei einzuwenden gehabt, doch er sand, daß hier auch für seinen Geschmack gar zu viel Geheim-nisvolle» im Spiele sei. Er sagte sich, daß lelbst Fei x Babylon wohl über diese Vorgänge erstaunt gewesen wäre. Der elektrische Luster in der Mitte der Decke gab kein Licht, nur die Lampen zu beiden Seiten de» Waschtische» waren aufgedreht uad beleuchteten die Züge deS Manne» auf dem Bette nicht hin-reichend, daß Racksole sie hätte deutlich unterscheiden können. Vergeben» strengte der Millionär seine Augen an; er konnte nur erkennen, daß der Leich-nam wahrscheinlich ber eine» jungen Manne« fei. Nunmehr faßte Racksole den Entschluß, diese Frage zu lösen, koste e». wa« eS wolle. Zuerst versuchte er. einen Au«gang au« seinem verstecke zu finden. Er war Überzeugt, e» müsse einen Weg in da» StaatSbadezimmer geben, doch er suchte ver-geben» mit Händen und Füßen danach. Dann ent. schloß er sich, die Strickleiter wieder hinaus zu klettern, in den ersten Stock zu eilen und Rocco festzuhalten, sobald er die StaatSgemächer verließe. E» war eine schwierige und mühsame Ausgab«, die dünne und nachgiebige Strickleiter in diesem engen Raume zu erklimmen, doch e» gelang Racksole recht gut, und er hatte fast die obere Oeffnung er-reicht, al» die Leiter durch eine unvorhergesehene Laune be» Schicksals unter seinem Gewichte nachgab und er schmählich aus den Grund de» hölzernen Schachte» hinabstürzte. Mit einem kau« unterdrückten Fluche lag Racksole beschämt am Boden. Dann ent-deckte er, daß die Wucht seine» Sturze« eine Fall« türe zu seinen Füßen geöffnet hatte. Er schlüpfte durch, öffnete eine zweite, winzige Türe und stand im nächsten Augenblicke im Badezimmer der Staat»-gemächer. Er war zerzaust, außer Atem und ziem-lich verwirrt, doch er war am Ziele. Im nächsten Augenblicke hatte er sich wieder vollständig in der Gewalt. Sonderbarerweise hatte ihn Rocco anscheinend nicht gehört. Er schritt lautlo» zur Verbindung»türe de» Schlafzimmer» und blieb nun stehen. Rocco hatte wieder die Lichter am Waschtische ausgedreht und besaßt« sich eifrig mit feinen Instrumenten. Da entschloß sich Racksole, seine Angelegenheit durch Husten zu verraten. Vierzehnte» Kapitel. Rocco wandte sich mit der Behendigkeit eine» erschreckten Tiger» um und warf einen durchdringea« den Blick auf Theodor Racksole. „VerfluchtI' sagte Rocco mit so unversälscht englischem Akzent und Tonfall, wie Racksole selbst e» etwa gesagt haben würde. Da» sonderbarste an der Situation war, daß Theodor Racksole in diesem Augenblicke nicht wußte, wa» er sagen sollte. Die ganze Angelegenheit, und besonder« Rocco» erhabene und unerschütterliche Rahe hatte ihn so verblüff', daß sie ihm Sprache und Gedanken raubte. „Ich ergebe mich," sagte Rocco. „Von dem Augenblicke an, da Sie diese« Hotel betraten, fürchtete ich mich vor Jhuen. Ich sagte Jules, daß ich Sie fürchte. Ich wußte, daß ein Mann Ihre» Schlage» hier Unheil stiften würde, und ich habe mich nicht geirrt; zum Teufel! Ich sage Ihnen, ich ergebe «ich. Ich weiß, wann ich geschlagen bin. Ich habe weder einen Revolver, noch sonst eine Waffe bei «ir, ich ergebe «ich, machen Sie mit mir, wa» Sie wollen." Mit diesen Worten ließ sich Rocco in eine» Sessel fallen. Er hatte seine Sache gut gemacht. Nur ein wahrhast bedeutender Mann hätte e» so machen können. Rocco büßte tatfächlich nicht« a« Würde ein. Statt aller Antwort schritt Racksole langsam zu dem Prunkbette und zog da« Tuch von de« Leichnam. ES war Reginald Dimmock. Racksole be-hielt seinen Gleichmut, zog einen Stuhl nahe zu Rocco» Sessel und ließ sich ihm gegenüber nieder. Ihre Knie berührten sich satt. So sahen ste einander an. Beide waren im Gesellschast«anzuge. Zur Rechten Rocco« stand da« Prunkbett mit Reginald Dimmock« Leichnam, zur Rechten Racksole» der noch immer mit Rocco» Instrumenten bedeckte «amorne Waschtisch. Da» elektrische Licht beleuchtet« Rocco» linke Gesicht»hälste, während die rechte im Schatten war. Racksole klopfte ihm zweimal auf die Knie. „Sie sind also wieder ein Engländer, der in meinem Hotel den Ausländer spielt," begann Racksole die Unterhaltung. „Ich bin ein Bürger der Bereinigten Staaten," erklärte Rocco gelassen. „Zum Henker sind Sie e»!" rief Racksole au«. „Jawohl. Ich bin in West-Orange im Staate New»Iork geboren. Ich gebe mich für einen Italiener au», w«il ich in Italien, in Rom, meinen Ruh» al» Küchenchef begründete. Für einen berühmten Ehef, wie ich e» bin, ist e» besser, für einen Au»-länder zu gelten. Stellen Sie sich einen großen Chef namen» Elihu P. Rucker vor! Da» können Sie sich gar nicht auSdenken, nicht wahr. Mr. Racksole? Ich habe meinen Namen und meine Nationalität au» demselben Grunde geändert, wie «ein Freund und Genoffe Jule«, der Mr. Jackson heiß», e« tat." „Also Jule« ist Ihr Freund und Genosse, nicht wahr?" „Er ist e« gewesen, doch von jetzt ab ist er e« nicht mehr. Schon vor einer Woche begann ich fein Vorgehen zu mißbilligen, und ich werde ih« meine Mißbilligung jetzt durch die Tat beweisen." (Fortsetzung folgt.) ANDELSBANKA.-G.inZemun (SemIin bßi Beograd) gegrslndet im Jahre 1912 Aktienkapital 6 Millionen Kronen :: Reserven 2 -Millionen Kronen verzinst ständige Einlagen mit O Q 0 10 Scheckkonto de* Poatnchnekamtea (Po&tni iek. urod) in Zagreb Kr. 33.107. Girokonto der Marodna banka 8H3. WIENER IlTEBUTieiiLE MESSE 10. bis 18. September 1922 Günstigste Kaufgelegenheit für alle Branchen. 4000 Aussteller aus dem In- u. Auslande. Abteilung für Rohstoffe u. Halbfabrikate. 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