Nr. 1694. IV. 1916. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungsblatt für dìe Lavauter Diözese. Inhalt. 25. Brove Apostolicum, quo quaedam ad ss. cor Iesu oratio indulgentia ditatur. — 26. Kricgspredigt anläßlich der l l. Kriegsund Bußandacht gehalten in der Marburger Doni- und Stadtpfarrkirche am 2. Fastensonntage zugleich Feste des Hl. Joseph, den 19. März des Blutjahres 1916. — 27. Dank seiner k. und k. Hoheit des Erzherzogs Eugen an die Bevölkerung Steiermarks. — 28. Abschrift des Stistbriefcs über die „Fürstbischof von Lavant Exzellenz Dr. Michael Napotnik Jnva-lidenstiftung" und Bestätigung des Empfanges der Widmungsurkundc vom 25. Mürz 1915 Nr. 12/1’raes. — 29. Patriotische Sammlung am 18. beziehungsweise 22. August 1915. — 30. Erlös der Sammlung am Allerseelentage 1915..— 31. Der II. steiermärkische nnb der Marburger Soldatentag 1915. — 32. Übersendung von 1000 K für die österr. (tic-sellschaft vom Rolen Kreuz und Dank des Herrn k. k. Statthalters. — 33. Allgemeine Dispens vom Eheverbote der geheiligten Zeit für die Kriegsdaucr. — 84. Trauerandacht für die toten Krieger, Erweiterung der Osterzeit und FakultätScrteiluug hinsichtlich der Eheaufgcbote für die Kriegszeit. — 85. Zuweisung von Weizen zur Herstellung von Hostien. — 36. Einsetzung eines Arbeitsaussäiusscs für die Lavanter Diözese inbetreff der Oricntmission. — 37. Ausfertigung ungestempelter Matrike»-auszüge. — 38. Sparsamer Umgang mit Lebensmitteln. — 39. Der Jahresbericht des St. Joseph - Priestervereines in Görz für das Jahr 1915. — 40. Literatur. — 41. Diözesan-Nachrichten. 25. Breve Apostolicum, quo quaedam ad ss. cor Iesu oratio indulgentia ditatur. BENEDICTUS PP. XV. Ad perpetuam rei memoriam. — Nihil tam aptum tainque idoneum esse arbitramur ad Deum hominibus, praesertim in rebus trepidis, conciliandum, quam sacratissimum cor Iesu enixis implorare precibus, ut pro infinita sua clementia nostri misereatur. Neque aliud sane opportunius utili usque videtur ; sacrum enim cor Christi losu fons et sedes incensi illius est amoris, qui cum divinum Redemptorem ad crucis mortem pro nobis oppetendam adduxit, tum constans perfugium manet, quo humanum genus se recipiat et ubi penitus acquiescat. Quod si hunc caritatis ignem, qui in Christi corde sempiternus nrdet, fideles studiose conciperent, Deum pro viribus amarent atquo inter se diligerent. Quae cum ita sint, inse-«inentem Nobis exhibitam precationem Apostolica auctoritate ratam hisce litteris habemus eamque post auditos VV. FF. NN. 8. R. E. Cardinales Inquisitores Generales, caelestibus Ecclesiae thesauris, quorum Altissimus Nos dispensatores esse voluit, libenti quidem animo locupletamus. Quare omnibus ac singulis ex utroque sexu Christi-fidelibus, qui ubique gentium eandem, quae subiicitur, precem, et euius exemplar in tabulario brevium Aposto-licorum asservari iubemus, corde saltem contriti, quolibet 'diomate, dummodo versio sit fidelis, recitaverint, quoties >d egerint, centum dies de iniunctis eis seu alias quo-modolibot debitis poenitentiis in forma Ecclesiae consueta relaxamus. Quam indulgentiam etiam animabus in purga- torio igne detentis quae, Deo caritate coniunctac, ab hac luce migraverint, per modum suffragii applicari posse impertimus. Volumus autem, ut praesentium litterarum transumptis seu exemplis etiam impressis, manu alicuius Notarii publici subscriptis ac sigillo personae in ecclesiastica dignitate constitutae munitis, eadem prorsus fides adhibeatur, quae adhiberetur ipsis praesentibus, si forent exhibitae vel ostensae. Praesentibus perpetuo valituris. In contrarium facientibus non obstantibus quibuscumque. Preghiera al Sacro Cuore di Gesù. 0 Cuore Santissimo di Gesù ! 0 fonte di ogni bene ! Io vi adoro, vi amo, e pentito vivamente dei peccati mici, vi presento questo mio povero cuore. Rendetelo umile, paziente, puro e in tutto conforme ai desideri vostri. Fate, o buon Gesù, che io viva in voi e per voi. Proteggetemi 'nei pericoli, consolatemi nelle afflizioni, concedetemi la sanità del corpo, soccorso nei miei bisogni temporali, la vostra benedizione in tutte le mie opere, e la grazia di una santa morte. Datum Romae, apud 8. Petrum, sub annoio Piscatoris, die 4. Decembris anno 1915, Pontificatus Nostri secundo. P. Card. Gasparri, a Secretis Status.1 L. *1« S. 1 Acta Apostolicae Sedis. An. VII. vol. VII. Itnrnae, dio 20. Decembris 1915. Num. 18. pag. 565 sg. Molitev k presv. srcu Jezusovemu. O presveto srce Jezusovo ! O vir vse dobrote ! Molim te, ljubim te, srčno obžalujem svoje grehe, tebi darujem svoje ubogo srce. Stori, da bo moje srce ponižno, potrpežljivo, čisto in v vseh stvareh po tvojih željah. Pomagaj mi, o dobri Jezus, da bom živel v tebi in za tebe. Varuj me v nevarnostih, tolaži me v bridkostih, podeli mi telesno zdravje, pomoč v mojih stiskah, svoj blagoslov pri vseh mojih delih in milost srečne smrti ! Gebet zum hlst. Herzen Jesu. O heiligstes Herz Jesu! O Quell alles Guten! Ich bete dich an, ich liebe dich, ich bereue lebhaft meine Sünden, ich opfere dir auf mein armes Herz. Mache es demütig, geduldig, rein und in allem gleichförmig deinen Wünschen. Bewirke, o guter Jesus, daß ich in dir und für dich lebe. Beschütze mich in Gefahren, tröste mich in Trübsalen, gewähre mir leibliche Gesundheit, Hilfe in meinen zeitlichen Anliegen, deinen Segen in allen meinen Werken und die Gnade eines gottseligen Todes! 26. Kriegspredigl anläßlich der 11. Kriegs- und Bußandacht gehalten in der Marburger Tom- und Stadtpfarrkirche mit 2. Fastensonntage zugleich Feste des hl. Joseph, den 19. März des Blutjahrcs 1916. Oportet semper orare et non deficere. Man muß immer beten und nicht nachtaffen. (Luc. 18, 1). Im Herrn geliebte Gläubige! Wir stehen im Sonntage Reminiscere. Der Eingang der Messe dieses zweiten Fastensvnntages beginnt mit dem Worte Reminiscere und ist geradezu wie für unsere harte und herbe Kriegszeit verfaßt. „Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et misericordiae tuae, quae a saeculo sunt; ne umquam dominentur nobis inimici nostri ! Libera nos, Deus Israel, ex omnibus angustiis nostris ! Herr, gedenke deiner Erbarmungen und beiher Barmherzigkeit, die von Ewigkeit her sind, auf daß nicht unsere Feinde über uns herrschen! O Gott Israels, befreie uns aus allen unseren Drangsalen!" Wahrlich, so müssen wir in diesen sturmbewegten Zeiten mit unserer heiligen Mutter Kirche seufzen, flehen, vertrauensvoll rufen. Der heutige Tag des Herrn ist zugleich der hehre Namenstag unseres machtvollen Landespatrons Sankt Joseph. Wenig erzählt von ihm die Heilige Schrift; aber das Wenige genügt, um die erhabene Würde, die große Gewalt und die stetige Hilfsbereitschaft unseres erlesenen Schutz- und Schirmherrn zu unserem Frommen zu erkennen. Die drei Angaben: Joseph war der Pflegevater Jesu, der Bräutigam Mariä und ein Gerechter, lassen uns völlig erfassen, was St. Joseph bei Jesus, bei Maria und als Gerechter bei Gott vermag, wie er uns helfen kann und helfen will. An diesem hochbedeutsamen Doppelfesttage haben wir uns, Teuerste, zur 11. Kriegs- und Bußandacht in diesen heiligen Hallen fromm und heilsbeflissen versammelt. Jesus Christus, der nach seinen Verheißungen dem gemeinsamen Gebete besonders nahe ist, weilt sicherlich in unserer Mitte. In seinem Namen und in seiner Gegenwart als vor dem ausgesetzten hochwürdigsten Gute habet ihr schon die herzerhebende Herz Jesu-Litanei gebetet und den sakramentalen Segen zweimal empfangen. Darauf folgte die feierliche Abhaltung der ablaßreichen, tieferschütternden Kreuzwegandacht, wie sie wohl noch nie in diesem altehrwürdigen Gotteshause begangen worden ist. Noch jetzt lese ich herab von den Antlitzen der Teilnehmer die Ergriffenheit, die sich ihres Geistes und Gemütes bemächtigte, während sie den kreuztragenden Weltheiland von Station zu Station begleiteten, seine entsetzlichen Leiden und Peinen betrachteten und ihn unter Tränen um Erbarmen für sich selbst, um Gnade für die Krieger, um Huld für die Kriegswitwen und Waisen, um Hilfe für das teure, so hart bedrängte und bedrohte Vaterland anflehten. In diesem Sinne ertönte nach dem ergreifenden Kreuzweg-Schlußliede auch das tiefrühreude Herz Jesu - Bundeslied und erklang tiefernst die große Bußglocke. Meine Lieben! Wir stehen noch immer mitten in den Stürmen und Wogen des Krieges, dieses Fastenpredigers mit Donnerworten. Er rast und tobt schon über 20 Monate und noch immer ist sein Ende nicht abzusehen. In dieser Zeit der großen Bedrängnis, wie „sie vom Anfang der Welt bis jetzt nicht war, tribulatio magna, qualis non fuit ab initio mundi usque modo“ (Matth. 24, 21), wie die Welt kaum eine andere gesehen hat seit Anbeginn, in dieser jammervollen Zeitlage ist unbedingt notwendig Beharrlichkeit und Standhaftigkeit im demütigen und reuigen Gebete um des Allmächtigen Beistand und Hilfe. Was Wunder, daß der gefeierte Friedenspapst Benedikt XV. für den ganzen Vorfrühlingsmonat März als Gebetsmeinung unsere Soldaten genehmigt und gesegnet hat? Noch mehr! Seine Heiligkeit gebietet in seiner neuen Friedensmahnung, gerichtet an den Generalvikar von Rom Kardinal Pompili am 4. März dieses entsetzlichen Blutjahres allen Christgläubigen, sich zu innigerem und beständigem Gebete und christlicher Buße zu versammeln. Merk- und denkwürdig! Eine besondere Mahnung richtete der Heilige Vater in diesem vielerörterten Friedens- briefe an alle Mütter, Gattinnen, Bräute, Töchter und > Schwestern der Kämpfenden, die im zarten Gemüte leb- | Hafter als alle anderen Personen das ungeheure Unheil des gegenwärtigen Krieges fühlen und ermessen, auf daß [ sie durch ihr Vorbild und ihre milde Macht am häuslichen Herde alle Mitglieder ihrer Familien dazu bringen, fortgesetzte und glühende Gebete an Gott zu richten und an seinem göttlichen Throne freiwillige Opfer niederzulegen, die da Gottes gerechten Zorn besänftigen. Die liebevollen Mahnworte des gemeinsamen Vaters der Christenheit fanden allenthalben auf dem katholischen Erdball mächtigen Widerhall. Roms fromme Frauen dankten Seiner Heiligkeit für die väterlichen Mahnrufe und versprachen, sie nach Kräften zu befolgen. Am verwichencn Montage, den 13. März, kamen mehrere hochherzige Frauen von Marburg zu mir und äußerten den frommen Wunsch, nach der Meinung des friedensfreundlichen Papstes das Ihrige durch Gebete und gottselige Übungen uni) charitative Werke zur Verwirklichung der heiligen Absichten und Pläne beizutragen. Alles das Vorgebrachte bewog mich, heute die 11. Kriegsaudacht zu feiern und durch eine zeitgemäße Ansprache alle meine viellieben Diözesanen zur unverwüstlichen Ausdauer im Gebete für unsere heldenhaften Krieger anzueifern unter Hinweis auf das unabänderliche Gebot des göttlichen Lehrmeisters: Man muß immer beten und nicht Nachlassen. Und so beuge ich denn das Knie, erhebe Herz und Hand zum Himmel empor und bitte demütigst: Allgütiger Gott, segne auf die Fürsprache des heiligen Nährvaters unseres Heilands, des allzeit keuschen Gemahls Mariä, deren Erhöhungsfest zur Mutter Gottes wir am kommenden Samstage feiern, und des Gerechten mich und meine Zuhörer, auf daß ich recht spreche und sie mich recht verstehen, darnach handeln und damit so die heutige Kriegs- und Bußandacht vom guten und nachhaltigen Erfolge gekrönt werde! Zu dir, o Jesus, du größter Lehrmeister des Gebetes, rufe ich mit den Aposteln: Herr, lehre uns beten! (Lac. 11, l). Vielgeliebte im Herrn! Es ist in der Gebrechlichkeit und Wankelmütigkeit des Menschen gleichsam begründet, daß alles, was lange währt und dauert, schließlich an Einfluß und Nachdruck auf sein Gemüt verliert. Kein Wunder, wenn infolge der Zangen Dauer des furchtbaren Völkerkrieges die erste religiöse Begeisterung mitunter nachgelassen hat. Das Elend des gigantischen Ringens hat mit der Zeit nicht abgenom-wen, sondern wird von Tag zu Tag größer. Deshalb wüßte sich auch unser Beten steigern und anhaltender gestalten. Aber gar manche sind des Betens müde geworden, weil sie so lange auf den Frieden vergeblich warten, hoffen und harren. Obzwar eine derartige Tatsache begreiflich ist, so müssen wir dennoch unseren Gebetseifer vermehren und in ihm verharren, damit wir glücklich vollenden, was wir so gut begonnen und so ersprießlich fortgesetzt haben. Wenn je, so gilt jetzt in diesen betrübten, mühseligen Zeiten Jesu nicht etwa Rat sondern Auftrag, der da kurz und kernig wie ein Armeebefehl lautet: Oportet rcinper orare et non deficere. Und nachdem Jesus die Zerstörung Jerusalems und seine Wiederkunft angekündigt hatte, rief er: „Darum wachet und betet alle Zeit, damit ihr wert erfunden werdet, allem dem zu entgehen, was da kommen wird, und vor den Menschensohn gestellt zu werden." (Luc. 21, 36). Wohl höchstbedeutsam! Der feingebildete Evangelist St. Lukas berichtet uns, daß der göttliche Heiland dieses sein Gebot durch eine Parabel beleuchtet hat. Ich führe diese seltsame Gleichnisrede wörtlich au. „Jesus sagte ihnen ein Gleichnis darüber, daß man immer beten und nicht Nachlassen müsse. Und er sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und keinen Menschen ehrte. Und es war eine Witwe in dieser Stadt, die zu ihm kam und sagte: Schaffe mir mein Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange nicht. Et nolebat per multum tempus. Darnach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und keinen Menschen scheue, so will ich doch dieser Witwe, weil sie mir beschwerlich fällt, Recht schaffen, damit sie nicht endlich komme und mich anfalle. Der Herr aber sprach: Audite, höret, was der ungerechte Richter sagt! Gott aber sollte seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm tu« f c n, nicht Recht schaffen und sollte dulden, daß sie unterdrückt werden? Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen!" (Luc. 18, 1—8). So Jesus in seiner lehrreichen und trostvollen, nicht genug oft zu beherzigenden Parabel. Der ungerechte Richter, iudex iniquitatis, der weder Gott fürchtete noch Menschen achtete, wollte geraume Zeit nicht der armen Witwe Recht schaffen wider ihren Gegner. Weil aber die Witfrau stetsfvrt den Richter bat, so daß sie ihm lästig fiel und ihn zuletzt noch hart angehen könnte, schaffte ihr der Herzlose endlich Recht gegen den Unterdrücker. Gott nun, der allgerechte und unendlich gütige, sollte seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, nicht Recht schaffen? Ganz gewiß wird er ihnen schnell zum Rechte verhelfen. Freilich, was uns lange scheint, ist kurz. Es geht schnell vorüber im Vergleiche zur Ewigkeit. Die Schnelligkeit des Erhörtwerdens bezieht sich nicht auf den Zeitpunkt, den wir wollen, wie dies schon daraus erhellt, daß wir Tag und Nacht, daß wir immerdar beten und vom Gebete nicht ablassen sollen. Also, Liebwerteste, der Herr wird unS schnell — was sind zwei, drei Jahre des Krieges im Vergleiche zur Ewigkeit Gottes — nicht etwa im Augen- blicke, wv wir es wünschten, buch aber zuversichtlich Recht schaffen, faciet vindictam, wirb uns retten unb erlösen, wenn wir ohne Unterlaß barum bitten unb beten, was ja leicht geschehen kann, so wir alles zur Ehre Gostes imb zum Heile ber unsterblichen Seelen tun, sei es Arbeit ober Ruhe, Essen ober Fasten, Wachen ober Schlafen, Kämpfen ober Rasten. 1. Liebwerteste! Beten wir also eifrig uitb beständig! Wir haben ja genug, übergenug zu beten. Vorab müssen wir zurzeit bas Gebet für unsere Solbaten vermehren uitb vervielfachen. Je länger ber schrecknisvolle Krieg bauert, bestv mehr benötigen bie Solbaten unser Gebet. Wir müssen beten für bie Solbaten an ber Front, auf baß sie in ben unsagbaren Strapazen, Beschwerben 1411b Anstrengungen ben Mut bewahren, auf baß sie auf ihxen gefahrvollen Posten unentwegt ausharren. Wir müssen für bie Erhaltung ihrer körperlichen Kräfte beten. Nicht gcnzig! Wir müssen beten, auf baß unsere Löwenmänner beit Ausblick zu Gott nicht verlieren, fonbern sich bie heilige Religion bewahren uitb sich von ihrem Geiste leiten lassen. Ihre Haitb ruhe ans ber Wehrwaffe, ihr Herz ruhe in Gptt! Unsere göttliche Religion ist bie ergiebigste Quelle der Geisteskraft. Der christliche Solbat weiß ganz genau, warum er kämpft, um welche Güter es sich hanbelt, wofür er siegt ober stirbt. Es ist Wahrheit uitb Gerechtigkeit, Kaiser uitb Vaterlanb, Heimat uitb Herb, Familie uitb bie Wohlfahrt, ber bleibende Lohn im ewjg schifiteli Himipel. Dieses klare Bewußtsein verleiht wahre Helden kraft uitb Stärke. Unsere heilige christlichkatholische Religion erzieht zur Willenskraft. Sie lehrt bas Zagen unb Zögern, bas Gleichgültig- unb Fahrlässigsein mit Hinweis auf Christus unb seiner Heiligen Beispiel unb auf bie unverwelkliche Himmelskrone überwinben. Der glaubensstarke, hoffnungsfeste unb liebeatmenbe Krieger besitzt bie Wiberstanbs-kraft, mit Hintansetzung aller persönlichen Vorteile unb Rücksichten bie hohen unb hehren Ziele bes teuren Vater-lanbes erfolgreich zu förbern. Die Religion verleiht Leiben skr a ft, bie vor Untätigkeit uitb Lebensüberbruß mächtig schützt unb glücklich bewahrt. Ja, bie Religion macht kriegstüchtig. Als vor kurzem ein schwachglänbiger Professor in Greifswalb f iit einem Aufsatze bie Religion im Kriege für entbehrlich erklärte, antwortete ihm ein verwunbeter Oberleutnant unter anberem: „Wenn ber Herr Professor in Zweifel stellt, ob bie Gefcchtskraft einer Truppe biirch bie Religion gesteigert wirb, bann irre ich mich nicht, baß ber Verfasser selbst wohl noch nicht im feinblichen Feuer gestanben, im Schützengraben gehaust ober einen Sturmangriff mitgemacht hat. Dann würbe er balb vom Zweifel befreit sein unb vor allem es nicht wagen, einen solchen Aufsatz zu schreiben, ber jeben nur einigermaßen religiös fühlenben Menschen entrüsten muß, noch bazn zu einer Zeit, wo bas religiöse Gefühl erwachte uitb Gott uns zwingenb zeigte, wie not* wenbig bie Religion uitb nicht zuletzt bem Frontsvlbaten ist." Der herzenseble Offizier hat vollkommen recht. Welche überwältigenbe Macht unb Kraft z. B. eine gvttesbienst-liche Hanblung auf beit Solbaten ausübt, bas könnte ich aus eigener Erfahrung schilbern, wenn ich bie heilsame Wirkung bes Festgottesbienstes auf bie Truppen beschreiben würbe, ben ich am 18. August 1878 im Felblager vor Žcpče am linken Bosnaufer — bas rechte Ufer befanb sich noch in ben Hänben bes Feinbes — gehalten habe. Aber nein, nicht ich, sonbern ein Bataillvnskvmmanbant erzähle uns über bie Wirkung eines Felbgottesbienstes auf bem Schlachtfelbe vor Wilna. „Es war ein August-Sonntag. Die große Offensive gegen Wilna sollte beginnen. Für bas Bataillon, bas ich kommanbierte, war Felbgvttesbienst unb Kommunion angeorbnet. Mitten in einem Linbenwälbchen errichteten kunbige Hänbe in aller Frühe einen Altar so schön, so sinnig mit Zweigen 1111b Blumen geschmückt, wie bie Fronleichnamsaltäre. Dann kamen sie herbeigezvgen in Reih uitb Glieb uitb aus ben Vvrliegenben Schützengräben eilten bie bärtigen Wehrmänner zum Gastmahl, bas ber Herr bereiten wollte. Sv mancher buchte ba an bie Heimat, wo heute zur selben Stunbe Frau unb Kinber in ber Kirche zu ben Füßen bes Heilanbs knieten unb, im Geiste mit ihren Lieben im Felbe vereint, ben Geheimnissen ber heiligen Messe folgten, um bann selbst zum Tische bes Herrn zu gehen unb bie heilige Kommunion für bas Leben bes geliebten Vaters, Gatten, Brubers auf* zuvpfern. Feierliche Sonntagsstille lag über ber weihevollen Stätte. Der Priester trat zum Altar. In seine Worte unb Gebete bröhnte ber Donner ber schweren Geschütze unb begleitete bie Zeichen zur Opferung, zum Sanktus, zur Wanblung uitb Kommunion. Das Kirchenlieb ertönte, kriegerisch unb fromm, aus tausenb Kehlen burch bie Morgenluft. Es war ein feierlich-ernster Augenblick, als nach ber Beenbigung ber heiligen Hanblung bie vollkommene Reue hinauf zum Himmel stieg unb als Antwort bie Ver-künbigung ber Sünbenvergebung herabstieg, uitb als sobann ber Felbgeistliche an uns alle, Offiziere unb Mannschaften, bie heilige Kommunion austeilte. Für manchen treuen Kameraben mag bas bie letzte heilige Kommunion in bie* sein Leben gewesen sein. Welche Gefühle mögen ba unter bem Wehen ber göttlichen Gnabe in so manche Männerbrust eingezogen sein! Die Tapferen knieten im Rücken bes Altars nieder ober lehnten an bem Stamme einer Linbe unb verbargen ihr Gesicht in ben Hänben, um bie Tränen nicht sehen zu lassen, bie ihnen aus beit Augen stürzten. Das war bas Wunber ber Speisung ber Fünf-tausenb in ber Wüste, wenn auch anbers als in ber .Heiligen Schrift. Aber unsere Seelen hatten auch lange Hunger gelitten, und der Krieg ist furchtbarer als die Wüste. Da kam uns die Kraft des Herrn, Kraft zum Kampfe bis ans Ende und wir siegten."' Ja, gerade in solcher Lebenslage, in der nur die Aussicht auf ein besseres, ewig glückliches Leben die Leiden dieses irdischen Daseins eträglich machen kann, ist gläubigfromme Gesinnung vonnöten. Um bei den Lasten und Plagen und Mühsalen des Krieges eine gewisse Freudigkeit zu bewahren, wie sie einem siegreichen Heere eigen ist, dazu bedarf es mehr als bloß menschlicher Ermutigungsmittel, dazu braucht es Begeisterung, wie sie einem die göttliche Religion einflößt. Mit Gott für Kaiser und Vaterland lautet der Wahlspruch des Soldaten. Der religiöse und vaterländische Geist gibt dem Soldaten an der Front unwiderstehlichen Heldenmut, wofür ich einen handgreiflichen Beweis anführe. Es war nach der glorreichen Schlacht bei Plava, in der die Südarmee Wunder der Tapferkeit wirkte, als ein Feldpfarrer seine braven Dalmatiner besuchte. Als ihn die wackeren Recken erblickten, bemächtigte sich ihrer aller unbeschreibliche Freude. Wie Kinder zu ihrem Vater, so stürmten sie zu ihrem geliebten Major, um ihm zu melden: Er ist gekommen, er ist da. Der Divisionspfarrer sprach gruppenweise die so glaubensfesten wie todesmutigen Truppen an. Beim schlichten Feldmahle richtete der Kommandant an den Seelsorger die ergreifenden Worte: „Die Schlacht am Isonzo wird eines der schönsten Kapitel in der Geschichte unserer ruhmreichen Armee bilden. Du, unser lieber Seelcnhirt, du hast viel, ja, sehr viel zu diesem glänzenden und in der Geschichte beispiellosen Siege beigetragen. Nicht die Waffen, nicht die tödlichen Kugeln, sondern der Geist unserer braven Soldaten hat gesiegt. Diesen Geist hast du geschaffen. Du hast meinen Leuten den Heldenmut eingeflößt. Du hast meine Helden, bevor sie die Schützengräben bezogen haben, begeistert für Kaiser, Thron und Vaterland. Du hast sie zu Löwen gemacht. Nach deinen unvergeßlichen Ansprachen hast du selbst gesagt: Sie werden Wunder wirken. Sie werden dem Monarchen große Freude bereiten. Deine Boraussagung ist in Erfüllung gegangen. Die Heldentaten meiner Braven am Isonzo sind dein bester Lohn. Du hast das lorbeergekrönte Regiment und namentlich mein Bataillon zu ewigem Danke verpflichtet."" 2. So befeuert die heilige Religion die Soldaten in der Feuerfront Beten wir ohne Unterlaß für diese kühnen Kämpen! Aber ebenso bedürfen unserer Gebete die lieben Wehrmänner, die sich zeitweilig zur unbedingt notwendigen Erholung in den Ruhestellungen befinden. Groß sind während dieser Kampfespausen die Gefahren für Männer und 1 Bonifatius-Blatt. Paderborn, 15. Februar 1916. Jahrg. 63. Rum. 2. S. 44 f. * Der Sendbote des göttlichen Herzens Jesu. Innsbruck, 1916. Ul. Jahrg 3. Heft. H. 67 f, Jünglinge in Bezug auf das religiös-sittliche Leben. Gott Lob und Dank! Unsere tat- und tugendkräftigen Krieger bewähren sich allüberall. Aber bei der Ruhe werden die niedrigen Leidenschaften leicht rege und ein Fehltritt ist schnell getan, zumal, wenn man inmitten übelgesinnter Gefährten weilen muß, die durch ihr Reden und Handeln gute Sitten gefährden. In einer verpesteten Lust kommt man schwer ohne Schaden für die Gesundheit davon. Selig, wer da einen treuen Freund bei sich hat! Die beiden können sich gegenseitig wahre Schutzengel sein, sich einander aufrichten, stärken und ermutigen. Und Kraft vom Himmel ist unerläßlich nötig dem Soldaten, welchem sich die Versuchung in der Gestalt nähert, die selbst einen Riesen Samson bezwang. Als Samson der Sinnlichkeit unterlag, da unterlag er auch seinen Todfeinden, den hinterlistigen Philistern. Und das Volk Israel verlor seinen Führer und Berater, seinen Richter und Retter. Doch kraft der durch Gebete vom Himmel erlangten Hilfe werden unsere Soldaten mit Seelenschmuck heimkehren, auch die Brust vielleicht geziert mit der goldenen oder silbernen Tapferkeitsmedaille. Die Heimgekehrten werden von ihren glorreichen Siegen über ihre sichtbaren Feinde erzählen, aber auch von Siegen über die eigenen Fehler, über die arge Welt, über Satan, den Vater der Lüge und den Menschenmörder seit Anbeginn. Um diesen Doppelsieg unserer Soldaten müssen die Daheimgebliebenen beten. Aber auch die zuhause Weilenden müssen den im Felde stehenden Angehörigen Treue, Liebe, Sorge, Achtung und Schätzung unverletzt bewahren; müssen das Hauswesen in schöner Ordnung halten, in der Familie Zucht und Gottesfurcht festbannen, damit das Wiedersehen mit dem Vater, mit dem Gatten, mit dem Bruder ein glückliches, ein wonnevolles werde. 3. Die heutige Andacht gilt voll und ganz den Kriegern. Für welche also sollen wir noch beten? Für die erkrankten Soldaten in den Feld- und Garnison-Spitälern. Der Herr wolle ihnen Geduld im Leiden gewähren, auf daß es ihnen zum ewigen Seelenheile gereiche! Sie sollen sich trösten mit den Worten des großen Streiters Christi, des hl. Paulus: „Ich halte dafür, daß die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbar werden wird." (Rom. 8, 18). Wie für die erkrankten Krieger, so müssen wir inbrünstig beten für die aus den Schlachtfeldern Verwundeten, für die Blessierten in den Lazaretten unserer Diözese und von ganz Österreich-Ungarn. Der göttliche Arzt Jesus Christus verleihe diesen Helden in Wunden die Willenskraft, daß sie die Verwundungen als heilvolle Heimsuchungen Gottes betrachten und sie zu ihrer ewigen Glorie gottergeben tragen und dulden. Am verklärten Leibe unseres göttlichen Herrn und Heilands glänzen und strahlen auch Wunden, Zeichen des Kampfes mit Tod, Sünde und Satan, Zeichen des ewigen Sieges, Zeichen unserer ewigen Erlösung. Wisset ihr, für wen wir anbei noch jederzeit beten sollen? Es sind die barmherzigen Samariter, die opferbereiten und liebevollen Ärzte. Diese hochherzigen Männer versehen einen schweren Dienst, wie ich mich persönlich überzeugen konnte als k. und k. Militärkurat in einem dreiteiligen Feldspitale während des bosnischen Feldzuges. Nach der Einnahme von Sarajevo und nach dem Kampfe bei Visoko gab es viele Verwundete, Schwerverwundete, arg Verstümmelte, die alle eine sorgfältige Betreuung fanden. Als mein Diener, der brave Schörkmaier von Obersteier, an Typhus schwer erkrankte, behandelte ihn der damalige Oberarzt Dr. Habart, später k. k. Hvfarzt und Universitätsprvfessvr in Wien, fast Tag und Nacht mit solcher Hingebung, daß der sonst so schwache Mann die schwere Krankheit überstand und in die Heimat 511 den ©einigen geschickt werden konnte. O wie so selig war der Gerettete und wie so dankbar! In der gegenwärtigen Kriegszeit besuchte ich mannigfache Lazarette und bemerkte oft in den Krankensälen, wie die Augen der kranken und verwundeten Soldaten an ihren Ärzten hingen, wie an einem Vater. Preis also und Dank und Ehre den menschenfreundlichen, aufopferungsvollen Ärzten mitsamt den dienstbeflissenen Wärtern, Pflegern und Pflegerinnen! An dieser Stelle bitte ich euch, Geliebteste, um nachhaltiges frommes Gebet auch für die stillen Helden im Priestergewande, für die Verkünder der Heilsbotschaft, für die Verwalter der heiligen Geheimnisse, für die guten Hirten des christkatholischen Volkes. Vor allem benötigen unserer Fürbittgebete die tatkräftigen Seelsorger, die in Feindesnähe, dicht hinter der Front, noch im Bereiche des feindlichen Feuers ihres hehren Gottesamtes walten. Nicht wenige sind schon erkrankt, andere sind in harte Gefangenschaft geraten und einige sind selig im Herrn entschlafen. Alle ertrugen mutig und munter die Kriegsmühen und Beschwerden, unablässig bedacht auf das wahre Wohl der christlichen Krieger. Unserer Gebete bedürfen die opferwilligen Seelenhirten in den Spitälern und Krankenhäusern, damit sie mit gesegnetem Erfolg die Wunden der Seele heilen und warmfühlend den Balsam des Trostes in die Herzen der Daniederliegenden gießen. Wie ihr, meine Lieben, wisset, tvird seit der im Jahre 11>03 gefeierten Diözesansynode jeden Sonntag um 6 Uhr abends mit der großen Turmglocke das Zeichen zum Gebete für eine hinreichende Zahl musterhafter, seeleneifriger Priester gegeben. Unterlasset bei diesem willkommenen Anlaß nie das Gebet für die treuen Diener Gottes, die mit nie erlahmendem Eifer, mit hingebendster Liebe in diesen kummervollen Kriegszeiten die Gläubigen belehren, trösten und z»l Opfern milder Gaben für gemeinnützige Ziele ermutigen müssen. Viele sind infolge Überanstrengungen krank geworden, andere mußten in den Ruhestand treten und nicht wenige haben das Zeitliche gesegnet. O, würde der göttliche Heiland in unserer Mitte erscheinen, er würde wieder rufen: Die Ernte ist zwar groß; der Arbeiter aber sind wenige. Und er würde wiederum die ernste Mahnung beifügen: Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende! (Matth. 9, 37. 38). 4. Für welche Krieger müssen wir. Teuerste, ganz besonders innig beten? Für die auf dem Felde der Ehre Gefallenen, damit sie aus den etwaigen Leiden der Gefangenschaft des Fegfeuers erlöst werden. Die im Grabe ruhenden Kriegshelden verdienen unser tägliches Gebet; denn sie gaben ihr kostbares Leben für uns. Der gefeierte Held Judas Makkabäus veranlaßte nach einer blutigen Schlacht die Sammlung inilder Gaben und sandte 12.000 Drachmen Silbers, ungefähr 8000 K, nach Jerusalem, auf daß für die Gefallenen im Tempel geopfert und gebetet werde, indem er gut und fromm betreffs der Auferstehung gesinnt war. Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, damit ihre Sünden gänzlich getilgt und sie nicht mehr dafür gestraft werden. (II. Mach. 12, 43—46). Am 19. August des verwichenen Kriegsjahres 1915 wurden in der Marburger Domkirche und in allen Pfarrkirchen der ganzen großen Diözese Requiemmessen für die im Herrn ruhenden Soldaten der ruhmreichen österr.-ungarischen Feldarmee zelebriert. So schloß sich an das Te De um am 18. August unmittelbar das Requiem a et emam tagsdarauf. Am Feste Allerseelen den 2. November 1915 wurden gleichfalls in der ganzen Diözese Friedensmessen für die verewigten Krieger gelesen. Und ich wünsche neuerlich, daß auch im laufenden Blutjahre gelegentlich für die verblichenen Soldaten eine Totenfeier stattsinde — vielleicht alsbald nach dem PassivnSsonntage, an dem sich alle meine lieben Diözesanen dem allerkvstbarsten Blute Christi feierlich weihen werden. Vor kurzem las ich von einem auf dem Schlachtfelde mit dem Tode mutig ringenden Soldaten folgenden rührenden Zug. Als sich ein Kamerad über ihn beugte, bat ihn der Sterbende: Freund, öffne meinen Tornister ; darin liegt in der Ecke mein Rosenkranz. Nimm den heraus und wickle ihn um meine Hände! So wollte er sterben. So hatte er seine Mutter auf dem Todesbette ruhen gesehen beim Kerzenscheine, die erkalteten Hände mit dem Rosenkränze umwunden. So wollte auch er hinüberschlummern auf kühlem Felde, wenn der Schimmer der Sterne über seinem Todeslager Heraufziehen würde. O glücklicher Heldentod eines braven christkatholischen Soldaten! Von ihm gilt das Wort des hl. Paulus: Ein Schauspiel ist er geworden der Welt, den Engeln und den Menschen. (I. Cor. 4, 9). 5. Andächtige Zuhörer! Der Hl. Apostelfürst Petrus geriet in Gefangenschaft. Er befand sich zwischen zwei Soldaten, war mit zwei Ketten gefesselt und Wächter bewachten vor der Tür das Gefängnis. Da betete die ganze Kirche ohne Unterlaß für ihn zu Gott. Und der Gefangene wurde vom Herrn durch einen Engel wunderbarer Weise aus der Haft befreit und kehrte bewegten Herzens zur christlichen Gemeinde heim. (Act. apost. 12, 5. 6. 15). Viele unserer lieben Soldaten leben in harter Kriegsgefangenschaft und sehnen sich nach süßer Freiheit in der heißgeliebten Heimat. Beten wir für sie, daß sie das schwere Joch gottergeben tragen und von demselben ehebaldigst erlöst werden! Durch das Gebet üben ivir derzeit am besten das leibliche Werk der christlichen Barmherzigkeit: die Gefangenen erlösen. Für welche Krieger müssen wir weiters oft und gern beten? Für die Krieg sin validen, damit sie iin christlichen Opfergeiste ihr schweres Los, ihr herbes Schicksal wie die ohne Augenlicht oder ohne Hände und ohne Füße oder ohne Gehör und Sprache — tragen und dereinst dafür mit der Herrlichkeit entlohnt werden, wie sie kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und kein Herz gefühlt. Hier gedenke ich auch der Kriegsflüchtigeu, für die wir auch häufig beten sollen. Die Armen mußten plötzlich über Nacht Haus und Hvf und alles, was ihnen lieb und teuer war, ob feindlicher Gefahr verlassen und in die Fremde fliehen. Erleichtern wir ihnen nach Kräften das Herzleid. Haben wir mit ihnen Mitleid und Erbarmen! Sind wir gegen sie im Wohltun reichlich, ja, verschwenderisch! Nur eine Verschwendung ist nicht Verschwendung — das Almosengeben. Ferner beten wir gern für die betrübten und trauernden Mitbrüder und Mitschwestern in der Heimat! O zurzeit gibt es viele in unserer Diözese und in ganz Österreich, deren Körper zwar unverwundet sind, deren Herzen aber aus vielen Wunden bluten, und die deshalb des Gebetes, des Trostes, der geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit bedürftig sind. Erweisen wir sie ihnen, Gott hat ja den Barmherzigen auch Barmherzigkeit verheißen (Matth. 5, 7), und den Unbarmherzigen ist ein Gericht ohne Erbarmen angedroht. (Inc. 2, 13). 6. Selbstverständlich müssen wir beharrlich beten für den obersten Kriegsherrn, für unseren lieben und teuren Landesvater, auf daß ihn Gott der Herr erhalte und be-fchütze für und für. Jngleichen sollen wir beten für die Armeeführer, damit sie der Herr der Kriegesheer,', der starke Helfer in der Not, immerdar erfülle mit den Gaben der Weisheit und Wissenschaft, des Rates und der Stärke. Vom Herrn kommt die Gnade des Sieges. Vom Herrn stammt der Segen des Friedens. Nun gedenke ich auch des großen Friedenspapstes Ven ed ikt XV., der schon sooft seine Hirtenstimme für den Frieden erhoben, der die Gebete für unsere Heldensoldaten aitgevrdnet hat, der den Austausch der für den Kampf ganz untauglichen Kriegsgefangenen bei den kriegführenden Mächten mit Erfolg durchgesetzt, der in jüngster Zeit wieder alle Katholiken, zumal die Frauen und Jungfrauen aufgefordert hat, für die Anliegen der Christenheit inständigst zu beten. Hier an dieser Stelle gedenke ich des göttlichen Heilands, der da rief : „ Diligite inimicos vestros ! Liebet eure Feinde, tuet Gutes denen, die euch hassen und verleumden, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters, der im Himmel ist, der seine Sonne über die Guten und Bösen aufgehen läßt und der regnen läßt über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dies nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tuet ihr da mehr? Tun dies nicht auch die Heiden? Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!" (Matth. 5, 44—48). Nach diesem christlichen Gebote benehmen sich unsere tüchtigen Krieger, indem sie den gefallenen, kranken, verwundeten Gegnern Liebesdienste eriveisen, sie menschenfreundlich behandeln. Wie sie wollen, daß ihnen die Leute tun, so tun auch sie ihnen desgleichen. Beten wir mm für die Feinde, wie Jesus selbst für seine Feinde gebetet hat und noch bittet, so beten wir nicht, daß sie uns überwinden und besiegen, sondern daß sie allen Haß und Groll gegen itistcr liebes Vaterland aufgeben, daß sie friedlich und versöhnlich gestimmt werden. Im Herrn geliebte Gläubige! So wollen wir in diesen schrecknisvollen Kriegszeiten alle samt und sonders beten, beten, beten. In den kommenden Tagen wird das Gebet gar nötig. Denn es stehen an allen Fronten Kämpfe bevor im blutigen Weltkriege. Da müssen wir im Hinterlande für unsere lieben Angehörigen an der Front zum Herrn der Heerscharen beten um kräftigen Schutz. Israel im Kampfe gegen die Amalekiter und Moses auf dem Berge im heißen, andauernden Gebet, den Sieg erflehend. Der Soldaten mutiges Streiten und unser Beten um Gottes Hilfe sichern den Enderfolg. Zumal werden die lieben Eltern beten, auf daß ihre geliebten und liebenden Söhne wohlerhalten bleiben und nach endgültigem Siege und Friedensschlüsse heimkehren — heimkehren auch als Sieger über den dreifachen Feind: das eigene Ich, die verführerische Welt und den Fürsten der Hölle. Kehren sie nicht mehr heim, dann geschehe der Wille Gottes! Es war in der Nacht des 9. April 1241, als auf der Burg zu Krossen die hl. Hedwig, Landespatrv-nin von Schlesien, plötzlich vom Lager sich erhob und eine Kerze anzündete. Dann weckte sie ihre vertraute Freun-I diu und teilte ihr mit blassem Antlitz mit, was sie soeben im Traumgesichte erblickt hatte. „Demundis, so sprach sie leise, du sollst es wissen, jetzt soeben habe ich meinen Sohn verloren. Er ist tot. Er ist im Kampfe gefallen. Mein einziges Kind ist, wie ein Vöglein schnell fliegend, von mir geschieden. Ich werde es in diesem Leben nicht Wiedersehen." Demundis zitterte und wollte es der Herrin ausreden. Aber St. Hedwig erwiderte: Nein, nein, es ist so I Und es war Tatsache. An demselben Tage war Hedwigs Sohn Heinrich der Fromme bei Liegnitz im Kampfe gegen die Tartaren gefallen. Als am dritten Tage die Trauerbotschaft von Heinrichs Heldenkampfe und Heldentode einlangte, sprach inmitten des Jammers die hl. Fürstin ruhig: Es ist so Gottes Wille. Was Gott gefällt, muß auch uns gefallen. Dann aber erhob die Heldenmutter ihre Hände zum Himmel und sprach die denkwürdigen Worte: „Herr, ich danke dir, daß du mir einen solchen Sohn gegeben hast! Solange er lebte, hat er stets mich geliebt und geehrt und nie im geringsten mich betrübt. Wie gern hätte ich ihn auf Erden bei mir behalten. Jetzt aber gönne ich es ihm von Herzen, daß er um den Preis seines Blutes bereits mit dir, seinem Schöpfer, vereint ist. Herr und Gott, dir befehle ich flehentlich seine Seele!" Das ist euer Verehrungsund nachahmungswürdiges Vorbild, christliche Mütter und Frauen, die ihr den Sohn oder den Mann im Kriege verloren und beweinet. Bringet wie St. Hedwig dieses schwere Opfer Gott dem einen und dreifältigen willig dar! Gott lohnt schon hienieden die Heldenseelen, von deren verborgenem Seelenkampf und Sieg keine Kriegsgeschichte Kunde gibt. Doch das Buch des Lebens redet in Ewigkeit davon. Nach den Müttern sollen besonders die unschuldigen Kinder für ihre Väter. Brüder, Verwandte und Bekannte, ja, für alle Soldaten beten. — Ihr Gebet ist dem himmlischen Vater und seinem ewigen Sohne besonders wohlgefällig. Auf ihr Gebet stehen die Schutzengel mächtig den Soldaten zur Seite in allen Gefahren des Leibes und der Seele. O die unschuldsvollen Kinder sind gar gesühl- und mitleidsvoll. Da hörte ich von einem Schulknaben mit sechs Jahren, wie er beim Schreiben des Wortes Dornen auf die Frage der Schulschwester: Wo habt ihr schon Dornen gesehen: den Finger in die Höhe hob und erklärte: Der liebe Jesus hat Dornen auf dem Haupte. Auf die Frage, wer hat ihm das getan, antwortete der kleine Toni die bösen Juden. Ja, und wenn die Kinder nicht brav sind, dann stechen sie dem Heiland gleichsam jedesmal einen Dorn hinein, bemerkte die Lehrerin. Da wurde das Knäb-lein traurig und nachdenklich. Nach einiger Zeit rief es: Wenn ich in den Himmel komme, dann ziehe ich ihm alle wieder heraus. Und das sagte das Kind mit so gefühlvoller und fester Stimme, daß der Lehrerin das Herz dabei überging, daß sie in Tränen zerfloß. Ja, liebe Kinder, ihr könnt durch euer wohlgesittetes Benehmen, durch eure Gebete so manchen Dorn der Sorge und des Kummers den lieben Eltern aus dem Herzen ziehen. Wenn ihr schlafen gehet, hebet die Hände zum Himmel und betet: Lieber Gott, schütze den Vater! Segne ihn in seiner Ruhe, wenn er auf freiem Felde wie Jakob auf dem Steine ruht. Und steht er im Streite und blutet, so hilf ihm! Bringe ihn uns zurück! Beschütze alle Soldaten und gib Sieg unseren Waffen durch deine starke Hand! Schenke uns den Frieden und laß unsere Lieben Wiedersehen. Hast du es aber anders beschlossen, so nimm sie nach dem Leide in deine Freude auf; und laß alle bei dir einst Wiedersehen! Liebwerteste! So wollen wir denn im Gebete bis ans Ende ausharren. Wer bis an das Ende standhaft bleibt, der wird gekrönt werden. Wie die Zeit eisern ist, so sollen auch wir stahlfest und eisern sein. Von den Feldtruppen heißt es jetzt immer durchhalten, so heiße es auch von uns. „Was nützt unser Kämpfen, schreibt ein hochedler Offizier vom russischen Kriegsschauplätze, was nützt unser Entbehren und Aushalten, wenn es nicht begleitet ist vom Segen Gottes! Was nützt unser Heldentod, wenn er nicht ist nach dem Willen Gottes? Nicht wir erringen den endgültigen Sieg, sondern die vielen gottinnigen Moses-Seelen, die mit aufgehobenen Händen beten und nicht müde werden, bis die Amalekiter besiegt sind. Nicht nur aushatten und durchhalten im wirtschaftlichen Leben, im Opfern von Liebesgaben, nein, auch aushalten und durchhalten im Bestürmen des heiligsten Herzens Jesus unseres Heilandes! Nur er kann uns erlösen!" Gewiß, nur Gott der Herr kann uns helfen! Die Israeliten mit Judas Makkabäus an der Spitze riefen mit lauter Stimme zum Himmel und sprachen: „Siehe, die Völker haben sich wider uns versammelt, um uns zu vertilgen. Du weißt es, was sie wider uns planen. Wie sollen wir aber vor ihnen standhalten können, wenn nicht du, o Gott, uns hilfst?" (I. Mach. 3, 50. 52. 53). So flehen und beten wir denn ohne Unterlaß! Rufen und seufzen wir ohne Aufhören zu Gott, auf daß er sich der christlichen Völker Europas erbarme und in den weltbewegenden Stürmen unsere Kirche und unser Vaterland leite und regiere! Der Vater im Himmel wolle sein Angesicht von unseren Sünden abwenden und sich seiner ewigen Erbarmungen erinnern in Hinblick auf das Kreuz seines lieben Sohnes, unseres Erlösers! O, daß wir in Bälde mit den Eingangsworten des herannahenden Fastensonntages Laetare, dessen alle Gesänge Freude und Trost atmen und an dem der Heilige Vater eine goldene Rose, das Zeichen geistlicher Freude, zu weihen und sie einer verdienstvollen Persönlichkeit zu übersenden pflegt, jubelten: „Laelare Jerusalem, freue dich, Vaterland! Versammelt euch ihr alle, die ihr es liebet! Seid fröhlich in Freuden alle, daß ihr frohlocket und satt werdet von der Fülle eures Trostes!" (Is. 66, 10. 11). Amen. 27. Dank Seiner k. und k. Hoheit des Erzherzogs Eugen an die Kevölkerung Steiermarks. Der Kommandant der Südwestfront» Seine f. und f. Hoheit der hochwürdigst durchlauchtigste Herr Generaloberst Erzherzog Eugen, hat an Seine Exzellenz den Herrn k. k. Statthalter in Steiermark das folgende gnädigste Handschreiben zu erlassen geruht: »K. u. f. Kommandant der SW. Front, Feldpost 149, am 31. Jänner 1916. Der unvergleichlichen Tapferkeit der Steirer reiht sich ebenbürtig die erhebende Opferfreudigkeit der daheim Gebliebenen an. Was Steiermarks patriotisch fühlende Bevölkerung in der Kriegsfürforge, durch sonstige Sammeltätigkeit und in würdevollem Ertragen der Härten, die der Krieg mit sich bringt, geleistet hat und leistet, verdient höchste Verwunderung. Ich ersuche Eure Exzellenz, der Bevölkerung von Stadt und Land meinen und meiner braven Truppen Dank und Anerkennung kundzutun. Erzherzog Eugen GO.“ Diese höchste Anerkennung wolle den Diözesanen in entsprechender Weise bekannt gegeben werden. Zahvala Njegove c. in kr. Visokosti Nadvojvoda Evgena i prebivalstvu Štajerske. Poveljnik južnozapadne fronte, Njegova c. in kr. Visokost prečastiti najsvetlejši gospod generaloberst Nadvojvoda Evgen je na Njega ekscelenco gospoda c. kr. namestnika na Štajerskem blagovolil izdati naslednje naj-milostnejše lastnoročno pismo : „C. in kr. poveljstvo JZ. fronte, Bojna pošta 149, dne 31. januarja 1916. Brezprimerni hrabrosti Štajercev se enakovredno pridružuje vznesena darovalna požrtvovalnost doma ostalih. Kar je domoljubno čuteče prebivalstvo Štajerske doprineslo in doprinaša v vojni oskrbi, z drugim nabiralnim delovanjem in v častnem prenašanju trdot, ki jih seboj prinese vojska, zasluži najvišje občudovanje. Prosim Vašo ekscelenco, da naznanite prebivalstvu po mestih in na deželi mojo in mojih vrlih čet zahvalo in priznanje. Nadvojvoda Evgen •J GO.u To najvišje priznanje naj se priobči škotljanom na primeren način. 28. Abschrift des Stiftbriefes über die „Fürstbischof von Lavant Exzellenz Tr. Michael Napotnik-Jnvalidcnstiftnng" und Bestätigung des Empfanges der Widmungsurkunde vom 25. März 1915 Nr. 12/Präs. Im Kirchl. Verordnungsblatte für die Lavanter Diözese Nr. VIII des Jahres 1915 vom 30. Juni 1915 wurden die Widmungsurkunden vom 19. März 1915 Präs. Z. 11 und vom 25. März 1915 Präs. Z. 12 veröffentlicht, mit denen 5000 K Nominale für eine Jnvalidenstiftung und ebensoviel für eine Stiftung zur Erhaltung und Erziehung eines hilfsbedürftigen Waisenkindes gewidmet wurden. Für die erstere, deren Empfang vom hohen k. und k. Kriegsministerium unterm 16. April 1915, Abt. 9, Nr. 13.194 dankend bestätigt wurde, kam dem hochwürdigsten Stifter von demselben hohen k. und k. Kriegsministerinm Abt. 9 mit dem Schreiben vom 12. Juni 1915 Nr. 21.442 eine beglaubigte Abschrift des Stiftbriefes zu. Das Schreiben und die Abschrift des Stiftbriefes haben folgenden Wortlaut: „An Seine Exzellenz den hochwürdigsten Herrn Dr.. Michael Napotnik, Seiner Apostolischen Majestät Wirklicher Geheimer Rat, Fürstbischof von Lavant etc. etc. in Marburg. Wien, am 12. Juni 1915. Anverwahrt wird Euer Exzellenz eine beglaubigte Abschrift des Stiftsbriefes der „Fürstbischof von Lavant Exzellenz Dr. Mid)ael Napotnik-Jnvalidenstiftung" übermittelt. Genehmigen Euer Exzellenz den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung. 0... . 0 ^ J Für den Minister: Wukclliö m. p. GM." „Abschrift des Stiftsbriefes über die „Fürstbischof von Lavant Exzellenz Dr. Michael Napotnik-Jnvalidenstiftung", verlaut« bart im Verordnungsblatt für das k. und k. Heer (Normal* Verordnungen), 24. Stück, vom 12. Juni 1915 (Abt. 9, Nr. 21.442 v. 1915). Seine Exzellenz der k. it. k. Geheinie Rat, hochwürdigste Herr Fürstbischof von Lavant, Dr. Michael Napotnik hat mit Rücksicht darauf, daß infolge des unserem Vaterlande ausgenötigten Krieges viele tapfere Krieger erwerbsunfähig werden» laut Widmungsurkunde d. d. Marburg, am Feste des heiliger» Joseph, d. i. ant 19. März 1915, ein Kapital von 5000 (fünftausend) Kronen in vierprozentigen österreichischen Kronen-reuten mit Talon und Coupons ab 1. September 1915 zur Errichtung einer Stiftung für einen erwerbsunfähigen Invaliden gewidmet. Diese Stiftung hat unter nachstehenden Bedingungen ins Leben zu treten: 1. Die Stiftung führt den Rainen: „Fürstbischof von von Lavant Exzellenz Dr. Michael Napotnik-Invaliden» stiftung". 2. Die Interessen des Stistmtgskapitals sind alljährlich an einen erwerbsunfähigen Invaliden, in erster Linie an einen würdigen, römisch-katholischen, der Lavanter Diözese angehö-rigen Kriegsinvaliden zu verleihen. 3. Beteilungstermin: Alljährlich der 18. August als der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Joseph I. 4. Das Verleihungsrecht über den Stiftuugsgeuuß steht dem Kriegsministerium zu. 5. In Ermanglung von Kriegsinvaliden sind die Interessen des Stiftungskapitals — nach Ermessen des Kriegs-ministeriums — zur Unterstützung von dienstunfähig gewordenen, hilfsbedürftigen Militärinvaliden überhaupt zu verwenden. 6. Die Verwahrung und Verwaltung des Stiftungskapitals ist dem Kriegsministerium übertragen. Nachdem nun der Stiftungssonds in der au das Zahl-amt des Kriegsministeriums nomine der „Fürstbischof von Lavant Exzellenz Dr. Michael Napotnik» Jnvalidenstiftung" lautenden vierprozentigen österreichischen Kronenrente - Haupt-vbligation Nr. 105.260 <1. d. und verzinslich vom 1. März 1915 per 5000 (fünftausend) Kronen angelegt und die Makulierte Obligation dem Zahlamt des Kriegsministeriums zur Aufbewahrung übergeben wurde, — das Stiftungsvermögen demnach sichergestellt erscheint, — genehmigt das Kriegsmini- sterium diese Stiftung und verpflichtet sich, für die ungeschmälerte Erhaltung des Stiftungskapitals, als eines für immerwährende Zeiten unangreifbaren Fonds, Sorge zu tragen. Urkund dessen wurde dieser Stiftsbrief ausgefertigt, dem Zahlamt des Kriegsministeriums zur Aufbewahrung übergeben und eine beglaubigte Abschrift hievon dem Stifter erfolgt. Der k. it. k. Kriegsminister: Vom k u. k. Kriegsministerium: Krobatin m. p. FZM. Wien, am 12. Juni 1915. Wukclliö m. p. GM. Für die Richtigkeit der Abschrift: Wien, am 6. September 1915. Gnauer m. p. GM. Eberle m. p. Hptm. Für die Widmung vom 25. März 1915 langte seitens des Präsidiums des k. k. österreichischen Militär-Witwen -und Waisenfonds mit dem Schreiben vom 19. Jänner 1916 nachstehendes Duplikat der Empfangsbestätigung ein. Im Schreiben wird bemerkt, daß die seinerzeit übersandte Bestätigung dieser Widmung jedenfalls verloren gegangen sein muß, weshalb gebeten wird, das Versehen gütigst entschuldigen zu wollen. Das Duplikat der Empfangsbestätigung lautet: „Duplikat. Wir bestätigen hiermit verbindlichst dankend: 7 Stück steuerfreie 4 % österreichische Staats-Rente - Obligationen im Nennwerte von 5000 K („fünftausend Kronen") mit Wid-mungsurkunde vom 25. März 1915 Nr. 12/Priis. erhalten zu haben. Wien, den 19. Januar 1916. K k. österreichischer Militär-Witwen- u. Waisensond Wien, III., Auenbruggergasse 2 (Ecke Renuweg 5) Schönaich m. p." 29. Patriotische Sammlung am 18. beziehungsweise 22. August 1915. Am 8. Juli 1915 wurde von Ordinariatswegen der Beschluß gefaßt, nicht nur für die Dom- und Stadtpfarrkirche in Marburg, sondern auch für alle Pfarrkirchen der Lavanter Diözese hinsichtlich der möglichst feierlichen Begehung des Geburtsfestes Seiner k. und k. Apostolischen Majestät unseres allgeliebten Landesvaters die entsprechenden Weisungen zu erlassen. Hiebei wurde für den 18. beziehungsweise 22. August 1915 anläßlich des Festgottesdienstes auch eine kirchliche Sammlung milder Gaben unter den Diözesanen in Aussicht genommen. Inzwischen langte vom hohen k. und k. Kriegsmini- sterium - Kriegsfürsorgeamt, Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark, das Schreiben vom 17. Juli 1915 Z. 2308 ein, dessen Beilage an sämtliche hochwürdige Pfarrämter versendet wurde. Demgemäß wurde in dem anläßlich der Feier des 85. (86.) GeburtsfesteS Seiner k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I. an die Seelsorger und die Gläubigen der Diözese gerichteten Hirtenschreiben vom 26. Juli 1915 bei Gelegenheit der kirchlichen Feier am 18. beziehungsweise 22. August d. I. eine Kollekte für patriotische Zwecke ungeordnet und unter anderem bemerkt, daß das Ergebnis dieser Sammlungen von den Pfarrämtern ungesäumt im Wege der zustän- bige» Dekanalämter an das F. 8. Ordinariat einzusenden sei, damit dasselbe seinem Zwecke zugeführt werde. (Kirchl. Verordnungsblatt für die Lav. Diöz. Nr. IX für das Jahr 1915. Abs. 64; Cerkv. zaukaznik za Lav. škofijo št. X. za leto 1915. Odst. 65). Die mildtätigen Diözesanen folgten opferwilligst dem Oberhirtenrufe. Bis zum 12. September 1915 sind, mit Einschluß der Spende des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofs von 100 K, Hieramts 8505 K 15 h an milden Gaben eilige» flössen, welche sich verteilen wie folgt: Dekanat Marburg l. D. U.: Se. Fürstbischöflichen Gnaden und Exzellenz 100 K, die Marburger Stadtgeistlichkeit 377 K, Opfer in der Dom- und Stadtpfarrkirche 72 K 04 h, Hl. Maria in Marburg 51 K 04 h, St. Peter bei Marburg 43 K, St. Martin b. Wurmberg 50 K, St. Barbara bei Wurmberg 20 K, St. Margareten a. d. Peßuiz 60 K, Ober-St. Kunigund 50 K 62 h, Hl. Kreuz (Pfarrer 12 K) 30 K, Zellniz 30 K, Gams 42 K. Summe 925 K 70 h. Dekanat Gonobiz: Gonobiz (Priester 30 X) 112 X 54 h, St. Bartholomä 9 K, Stranizen (Pfarrer 4 K) 17 K 11 h, Kebl (Pfarrer 5 K 77 h) 25 K, St. Kunigund am Hach. 50 K, Soče 41 K, Špitalič (Pfarrer 10 K) 23 K 20 h, Skomern 4 K, Prihova (Pfarrer 20 K, Kaplan 5 K) 45 K, Seizdorf 7 K, Reischach (Pfarrer 10 K, Frau Schell 10 K) 35 K, Oabrain (Pfarrer 20 K, Kaplan 4 K) 40 K. Summe 408 K 85 h. Dekanat Jaring: Jaring 35 K, St. Jakob in W. B. 140 K, St. Egidi in W. B. 50 K, Witschein (Pfarrer 10 K, P. Leop. Napotnik 10 K, Jungfrauenverein 30 K, zwei Mägde 8 K) 80 K 76 h, St. Georgen a. d. Peßniz 11 X 33 k, Unter-St. Kunigund 25 K. Summe 342 K 09 h. Dekanat St. Leonhard in W. B. St. Anna am Kriechenberge 58 K, St. Anton in W. B. 40 K 32 h, St. Benedikten in W. B. 18 K, St. Wolfgang in W. B. 25 K, St. Georgen in W. B. 96 X, St. Leonhard in W. B. 101 X 94 h, Maria Schnee 9 X 94 h, Negau 67 X 11 h, St. Ruprecht in W. B. 50 X, Hl. Dreifaltigkeit in W. B. 17 X ^2 h. Summe 484 X 13 h. Dekanat Luttenberg: Luttenberg 85 X, St. Geigen a. d. Stainz 38 X 79 h, St. Peter b. Radkersburg 120 K, Kapellen 112 X, Hl. Kreuz b. Luttenberg (Opfer in ber Kirche 217 X, Pfarrer 10 X, Kaplan 10 X, Ploj Martin 20 X, Belec Aloisia 10 X, Horvat Aloisia 10 X, Cvetko Maria 10 X, Talar Franz 6 X, Žnidarič Franz 3 X, Sle-fobec Matthäus 2 X, Ungenannt IX 18 h, Rožman Maria 2 X, Podlesek Maria 2 X) 303 X 18 h, Kleinsonntag 13 X. Summe 671 X 97 h. Dekanat Marburg r. D. U.: St. Magdalena in Marburg 10 X, Lembach 16 X, Moria Rast 50 X, Maria Wüste 51 K. Summe 127 X. Dekanat Saldenhofen: Saldenhofen 45 X, Reif» »ik 40 X, Wuchern 40 X, Trofiu 24 X 20 h, St. Primus am Pachern 3 X 40 h. Summe 152 X 60 h. Dekanat Skališ: Skalis 50 X, St. Martin bei Schallek 23 X, St. Johann am Weinberg 13 X, St. Ägidi b. Wöllan 25 X, St. Michael b. Schönstem 135 X, Ober» poniti 34 X, Weihwasser 43 X, Zavodnje 16 X. Summe 339 X. Dekanat P ettau: Stadtpfarrkirche Pettan (Provisor 5 X, Kaplan 5 X) 113 X 24 h, Haidin (Pfarrer 10 X, Kaplan 10 X) 91 X, St. Urban bei Pettan 84 X 81 h, Wurmberg (Pfarrer 17 X) 50 X 12 h, St. Andrä in W. B. 16 X, St Lorenzen in W. B. (Pfarrer 15 X, Kaplan 3 X) 86 X 42 h, St. Marxen 30 X 36 h, Polenšak 12 X 75 h, St. Margareten unter Pettan 50 X, St. Peter und Paul in Pettan (P. Norb. Povoden 20 X) 90 X. Summe 624 X 70 h. Dekanat Windifchfeistriz: Windifchfeistriz 100 X, St. Martin am Pachern 10 X, Oberpnlskau 6 X, Unterpulskau 25 X, Kerschbach 12 X 95 h, Laporje 17 X 80 h, Monsberg 12 X, Maxau 20 X, Studeniz 31 X, Pöltschach 19 X, Darnach 23 X, St. Wenzel 8 X 49 h. Summe 285 X 24 h. Dekanat Cilli: Cilli (Stadtpfarre 111 X, Hl. Maria 42 X, St. Josef 40 X, Kapuz. 28 X) 22 L X, Sachsenfeld 40 X, Gutendorf 20 X, Tüchern 60 X, Greis 20 X, St. Peter im Sannt. 100 X, Galizien 14 X, Heilenstein 25 K. Summe 500 X. Dekanat Oberburg: Oberburg (Geistlichkeit 7 X) 20 X, Laveri 12 X 16 h, Laufen (Pfarrer 5 X, Kaplan 3 X) 60 X 13 h, Sulzbach (Pfarrer 15 X 04 h) 40 X, Praßberg (Pfarrer 4 K) 16 X 14 h, Leutsch (Pfarrer 15 X) 45 X, Neustift (Pfarrer 5 X) 30 X 57 h, St. Martin (Pfarrer 11 X) 25 X 74 h, St. Michael (Pfarrer 5 X) 20 X, Nazaret 22 X 79 h, Bočna (Pfarrer 2 X) 12 X, Riez 24 X 03 h. Summe 328 X 56 h. Dekanat St. Marein: St. Marein 115 X 44 h, St. Georgen a. d. Südb. 2b X, Ponikl 40 X, Süßenberg 3 X 50 h, Trennenberg (Pfarrer 5 X) 23 X 20 h, Kalobje 20 X, Schleiniz (Pfarrer 25 X) 35 X, St. Stefan b. Süßen -heim 7 X 02, St. Veit b. Grobelno 35 X. Summe 304 X 16 h. Dekanat Mahren berg: Mahrenberg 10 X, Hohen-mauten 20 X, Remšnik (Pfarrer 20 X) 45 K, Frefen 36 X, Sobot 24 X,, St. Oswald 10 X, Rotwein 2 X 44 h. Summe 147 X 44 h. Dekanat Großsonntag: Großsonntag (Sammlung in d. Pfarrkirche 138 X, in d. Kapelle Runeč 12 X, Pfarrer 10 X) 160 X, Friedau (Dechant 20 X, Kaplan 5 X) 88 X 37 h, St. Nikolai b. Friedan (Pfarrer 20 X) 53 X 33 h, Allerheiligen 30 X, St. Thomas b. Großsonntag 30 X, Pol» strau 24 X, St. Leonhard b. Großsonntag 18 X. Summe 403 X 70 h. Dekanat Neukirchen: Neukirchen 36 K 12 h, Hoheneck 100 K, Weitenstein 20 K, Sternstein 31 K, St. Martin im Rosentale 13 K 63 h, St. Jndok am Kozjak b K 70 h, Doberna 56 K 27 h. Summe 262 K 72 h. Dekanat Alte n m a r kt: Altenmarkt 67 L, Windisch-graz 100 K, St. Martin b. W. G. 20 K, St. Egidi bei Tnriak 55 K, St. Johann b. Unterdranburg 12 K, St. Peter am Krönend. 13 K, Podgorje 13 K, Pameče 20 K, St. Beit b. Waldegg 15 X, .St. Nikolaus b. Wiederdrieß 11 K, Razdor 10 K, Siele 10 K, St. Florian in Dolič 24 K. Summe 460 K. Dekanat Rann: Videm 25 K, Rann 62 K, Reichenburg 107 K 50 h, Lichtenivald 120 K, Pischetz 34 K, Wisell 70 K, Dobova 28 K, Sromlje 22 K, Kapellen 12 K 44 h, Artiče 15 K, Kopreiniz 10 K 47 h, Zabnkovje 11 K, Zdole 100 K. Summe 617 K 41 h. Dekanat Tüsfer: Tüffer 50 K, St. Jakob in Dol 36 K 10 h, Laak 8 K, St. Ruprecht ob Tüffer 26 K 51 h, St. Gertraud ob Tüffer 40 K, Razdor 10 K 24 h, St. Nikolai ob Tüffer 15 K, St. Margareten b. Römerbad 15 K, St. Leonhard ob Tüffer 10 K, Scheuern 8 K 70 h, Ggi-rach 13 K. Summe 232 K 55 h. Trifail hat der Gemeinde übergeben 100 K. Dekanat Dranfeld: Kötsch (Hauplpfarrer 10 K, 1. Kaplan 6 K, 2. Kaplan 5 K) 55 K 30 h, Schleiniz 50 K., Frauheim 50 K, Zirkoviz 61 K 11 h, St. Johann am Drau-selde 73 K, St. Lorenzen am Draufelde (Pfarrer 5 K, Kaplan 4 K) 16 K, Maria Nenstift 16 K 61 h. Summe 322 K 02 h. Dekanat Sau ritsch: Sanritsch 10 K 20 5, Barbara b. Ankenstein 28 K 74 h, Leskovec 14 K, Hl. Dreifaltigkeit b. Lichteneck 34 K 54 h, St. Veit b. Pettan 45 K 94 h. Summe 133 K 42 h. Dekanat Fraßlau: Fraßlau 112 K 41 h, Franz 107 K 94 h, Gomilsko 60 K, St. Martin a. d. Pak 55 K 78 h, St. Paul bei Pragwald 47 K 08 h, St. Georgen mit. Tabor 36 K 14 h, St. Andrà ob Heilenstein 5 K 54 h, Rief 10 K. Summe 434 K 89 h — 8508 K 15 h. Dieser Betrag wurde mit dem Schreiben vom 12. September 1915 Nr. 5057 im Wege des k. k. Postsparkassenamtes an das hohe k. k. Statthalterei-Präsidinm mit der Bitte eingesendet, denselben an das hohe k. und k. Kriegsministerium' Kriegsfürsorgeamt, Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark in Graz, gelangen zu lassen. , Hievon wurde auch das sehr verehrliche Kriegsfürsorgeamt des hohen k. und k. Kriegsministeriums, Zweigstelle für das Herzogtum Seiermark,. zufolge Schreibens vom 30. September 1915 Z. 5349 mit dem Beifügen in Kenntnis gesetzt, daß das F. B. Ordinariat nicht ermangeln wird, weitere Beträge, falls solche in Hinkunft noch einlangen sollten, ihrem' Zwecke zuzuführen. Schon unterm 22. September 1915 langte folgendes Dankschreiben Seiner Exzellenz des Herrn k. k. Statthalters in Steiermark ein: „Eure Exzellenz! Dem sehr geschätzten Schreiben Eurer Exzellenz vom 12. September 1915 entnehme ich mit besonderer Befriedigung, daß Eure Exzellenz anläßlich des Geburtstages Seiner Majestät pes Kaisers Kirchensammlungen zu Gunsten der Kriegs-sürsorge angeordnet hatten. Dank der unermüdlichen Opferwilligkeit der Bevölkerung und der eifrigen Tätigkeit der hochwürdigen Pfarrämter konnten mir Eure Exzellenz mit dem gleichen Schreiben die ansehnliche Summe von 8508 K 15 h überweisen. Dieser neuerliche Beweis treuester Hingabe an Kaiser und Reich gibt mir den Anlaß, Eurer Exzellenz für die so erfolgreichen Bemühungen zu Gunsten unserer tapferen Südarmee meinen herzlichsten und wärmsten Dank auszusprechen \ wollen ferner Eure Exzellenz meinen wärmsten Dank den hochwürdigen Pfarrämtern und der Bevölkerung in geeigneter Weise vermitteln. Unter einem erfülle ich den Wunsch Eurer Exzellenz und übermittle die Summe der Zweigstelle Graz des Kriegsfürsorgeamtes. Genehmigen Eure Exzellenz den AuHruck meiner vorzüglichen Hochachtung................................................... «àck d Manfred Graf Clary m. p.“ Auch das hohe k. und k. Kriegsniinisterium-Kriegssür-sorgeamt, Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark, stattete mit dem Schreiben vom 16. Oktober 1915 Z. 2871 für den eingesandten Betrag den Dank ab. Das bezügliche Schreiben lautet: „Hochwürdiges Ordinariat! Die Zweigstelle Steiermark des Kriegsfürsorgeamtes gestattet sich dem hochwürdigen Fürstbischöflichen Ordinariat für die werktätige und erfolgreiche Förderung der Bereitung ber Kaiserfeier für unsere heldenmütigen Truppen der Südwest-Front durch Veranstaltung einer Kirchensammlung, deren reiches Erträgnis im Wege der Statthalterei Graz zugekommen ist, den wärmsten und ergebensten Dank zu sagen. Graz, am 16. Oktober 1915. K. u. k. Kriegsministerium - Kriegsfürsorgeamt Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark, Graz, Sporgasse Nr. 29. Pantz m. p." BO. Erlös der Sammlung am Allerseelentage 1915. Aas Kirchl. Verordnungsblatt Nr. XV. des Jahrganges 1915 brachte im Absatz 94 (Seite 215 und 218) den Aufruf des Präsidiunis des Witwen- und Waisenhilfsfonds der gesamten bewaffneten Macht vom 25. Oktober 1915 für eine außerordentliche Sammlung zugunsten des Witwen- und Waisenhilsssonds der gesamten bewaffneten Macht. Dieser Aufruf wurde der hochw. Seelsorgegeistlichkeit mit der Anordnung zur Kenntnis gebracht, am nächstfolgenden Allerseelentage in einer den Ortsverhältnissen entsprechenden Weise (Opfergang, Klingelbeutel, Sammelbüchse) eine Sammlung milder Gaben zugunsten des obgenannten Hilfsfonds zn veranlassen und den Ertrag der Sammlung im Wege der Dekanalämter unverweilt an das F. B. Ordinariat einzusenden. Als Erlös dieser frommen Sammlung wurde mit Schreiben vom 14. Jänner 1916 Z. 240 an das hohe Präsidium des Witwen- und Waisenhilsssonds der gesamten bewaffneten Macht in Wien der Betrag von 4555 K 02 h eingesendet. Bon demselben ist am 19. Jänner 1916 das folgende Dankschreiben eingetroffen: Wien, 19. Januar 1916. „Seiner Exzellenz dem hochwürdigsten Herrn Fürst-Bischof Michael Napotnik, Marburg. In Erwiderung Ew. Exzellenz geehrtem Schreiben vom 14. d. M. danken wir für die heute per Posisparkassa überwiesenen K 4555-02 (Viertausendfünfhundertfünfundfünfzig Kronen 2 h) auf das herzlichste und bitten Ew. Exzellenz versichert zu sein, daß wir das patriotisch.vorbildliche Wirken Ew. Exzellenz Diözese vollauf würdigen. Mit dem Ausdrucke vorzüglichster Hochachtung das Präsidium des k. k. österreichischen Militär-Witwen- u. Waisenfonds Wien, III., Auenbruggergasse 2. (Ecke Renn weg 5). Schönaich m. p." Präsident. K u. k. Kriegsminister a. D. Überdies langte aus Wien unter dem 6. März 1916 nachstehende Zuschrift ein: „An die ehrwürdige fürstbischöfliche Lavanter Konsistorial-Kanzlei Marburg. Vom Präsidium des k. k. öfter. Militär- Witwe»- und Waisenfondes wird mir mitgeteilt, daß die verehrliche Kanzlei für die Zwecke der unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Kaiser!, und König!. Apostolischen Majestät stehenden Organisation den Betrag von K 4555 02 gespendet hat. Von Seiner Kaiser!, und König!. Apostolischen Majestät mit der Stellvertretung im Protektorate allergnädigst betraut, nehme ich gerne Veranlassung, für diesen hochherzigen Beweis patriotischer Opferwilligkeit wärmstens zu danken. Erzh. Blanca m. p." Dem F. 93. Ordinariate gereicht es zu großer Freude, die hochtvürdige Seelsorgegeistlichkeit hievon in Kenntnis setzen zu können. 31 Der II. steiermärkische und der Wit dem an die hochwürdigen F. 93. Dekanalämter gerichteten H. ä. Schreiben vom 5. November 1915 Z. 6085 wurde den F. B. Pfarrämtern mitgeteilt, daß die Zweigstelle Steiermark des Kriegsfürsorgeamtes auch im Jahre 1915 am 2- Dezember einen Soldatentag zu veranstalten beabsichtigt. Das bezügliche H. ä. Schreiben lautet wie folgt: „Die Zweigstelle Steiermark des Kriegsfürsorgeamtes beabsichtigt, wie im Vorjahre, auch am 2. Dezember 1915 einen Svldatentag zu veranstalten, dessen Erträgnis der Weihnachtsbescherung der Truppen des 3. Korps sowie der Steirer, Kärntner und Krainer Freiwilligen Schützenregimenter zugedacht ist. Dieselbe stellt das Ersuchen, am 2. Dezember l. I. bezw., unter Berücksichtigung der Ortsverhältnisse, an dem darauf folgenden Sonntag zu diesem Zwecke in der ganzen Diözese e>ne Kirchensammlung einzuleiten. Marburger Soldalentag 1915. Zufolge dieses Ersuchens werden die wohlehrw. F. B. Pfarrämter eingeladen, dem von Begeisterung für Kaiser und Vaterland zeugenden Unternehmen bereitwilligst ihre Mitwirkung angedeihen zu lassen. Die Gläubigen sind von der Kanzel über den Zweck des Soldatentages aufzuklären und zur Spendung milder Gaben aufzumuntern. Das Erträgnis der Sammlung wolle von den F. 93. Pfarrämtern im Wege der vorstehenden F. 93. Dekanalämter mit tunlichster Beschleunigung anher eingesendet werden, worauf der gesammelte Geldbetrag sofort seinem Zwecke zugeführt werden wird. Der Unterzeichnete selbst hat nicht nur zu diesem, sondern zu jedem vaterländischen Zwecke bereits bedeutende Beträge gespendet. Mögen auch die hochw. Herren Seelsorger und die Gläubigen derlei patriotische Veranstaltungen nach Kräften fördern. Dieses Schreiben wolle im dortigen Dekanatsbezirke in Umlauf gesetzt und von den F. B. Pfarrämtern unterzeichnet anher znriickgeleitet werden. , , t Mrchacl, Fürstbischof." Auch der Herr Stadtthaltcreirat und Leiter der k. k. Bezirkskhauptniannschast Marburg hat anher das Ansuchen gestellt, daß der nachstehende Aufruf im politischen Bezirke Marburg veröffentlicht werde: „Für uns und für sic! Marbnrger Soldatentag 1915), Marburg, im Oktober 1915. Fünfzehn lange Monde tobt der Krieg. Fünfzehn lange Monde rauschen Österreichs alte, ruhmbedeckte Fahnen stolz und siegesfroh im Morgenwind einer neuen, schöneren Zeit; nach heilig-großen Opfern an Blnt und Leben, an Jngend-kraft und Gesundheit, nach herrlichen Waffensiegen reift unserem Vaterlande allgemach auf den Schlachtfeldern die Entscheidung heran, und in der Ferne winkt uns bereits verheißungsvoll der goldene Friede. Bald läuten wieder die Weihnachtsglocken und singen über das verschneite, winterliche Land ihr heiliges Lied vom Frieden auf Erden. Das zweite, unser letztes Kriegschristfest naht heran. Da wird alle in uns schlafende Liebe wach, und Liebe will schenken und gedenken! Auf Flügeln der Liebe fliegt unserere Seele hinaus ins Feld, dorthin, wo unsere Brüder, unsere Väter und Söhne im Sturmwind und Winterschnee Wache halten und unter dein Hagel feindlicher Geschosse dem zähen Gegner den lener verkauften Sieg entreißen. „Für uns!" Für uns in der Heimat wachen und streiten sie, sorgen und dulden sie, hungern und frieren sie, bluten und sterben sie. Das ist ihr Opfer und ihre Ehre, und ivir werden stille vor solchem Opfer und werden klein vor solcher Größe, und wenn beschämend dieses „Für uns!" uns aufs Gewissen fällt, dann können wir nicht anders, jeder von uns will und muß danken und denken und schenken und antworten mit einem freudigen: „Für sie!" Für sie, die trene», tapferen Krieger vom driten Korps, vom Eisernen Korps, wie dieser Krieg es getauft hat, für sie wollen wir die Hände rühren und die Herzen entflammen, für sie wollen wir bitten und geben und sammeln, daß jedem von ihnen eine Gabe der Liebe am Feste der Liebe werde, daß auch ihnen in der heiligen Nacht auf kleinen Tannenbäumchen bunte Weihnachtskerzen strahlen und sie in schmerzlichsüßem Heinigedenken dessen inne werden: die liebe Heimat denkt an uns! Für sie, die verwundeten und kranken Brüder in Marburgs Spitälern, rufen wir die Herzen auf: beim Duft der Tannennadeln und im Glanz der Lichter sollen sie vergessen, was sie Hartes und Schweres erlebt und erliten, und aus der Liebe, die sie umgibt und umhegt, neuen Glauben schöpfen an eine schöne und sonnige Zukunft! Für sie, die toten Helden, die in ferner, fremder Erde ansrnhen vom blutigen Streit, für sie, die stillen Schläfer, deren einsames Grab in Feindesland keine Blumen, keine Kerze, kein Bäumchen schmückt, für sie wollen wir lebe» und geben. Sie zogen aus und kommen nicht wieder und ließen uns Weib und Kind zurück, in Trauer und Tränen, vielleicht gar in herber Not. Ihr heiliges Vermächtnis an uns sind sie! Sind sie für uns gestorben, wollen wir für sie lebe», indem wir Tränen trocknen, Leid stillen und Elend lindern. Sie sollen ruhig schlafen können in ihren Heldengräbern, was wir sind und haben, sind wir ihnen schuldig, und wir wollen es ihnen dankend lohnen, die sie für uns ihr Höchstes und Bestes dahingegeben: das liebe, junge, lachende Leben! Keiner von uns sage: „Ich kann nicht", in einer Zeit, die das größte Können von uns fordert. Keiner sage: „Ich will nicht", denn Undank gegen unsere Helden ist ehrlos. Wir können und wir wollen, darum laßt Liebe walten, und euer Lohn sei das Bewußtsein treuerfüllter Pflicht! Im Aufträge des Gesaint-Ausschnsses: Dr. Johann Schmidercr m. p. Bürgermeister. — Dr. Adam Weiß von Schlcussenburg m. p. k. k. Statthaltereirat. — Walter von Sagburg m. p. k. u. k. Feldmarschallentiiaiit. — Karl Pfrimer m. p. Kais. Rat und Obmann der Gemeinde-Sparkasse. — Albert Ogriseg »>. p. Das Ergebnis der „Marbnrger Soldatcntages 1915" ist bestimmt: 1. Zur Beschaffung von Liebesgaben gelegentlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes sowohl für im Felde stehende Mannschaften des dritten Korps, wie auch für die zu Weihnachten 1915 in den Marbnrger Spitälern befindlichen verwundeten oder kranken Krieger. 2. Zur möglichsten Stärkung der schon bestehenden beiden Hilfsfonde zur Unterstützung der Reservistenfamilien der Stadt und des politischen Bezirkes Marburg. Zur Entgegennahme von Spenden, welche sämtlich öffentlich ausgewiesen werden, haben sich in entgegenkommendster Weise die Marbnrger Gemeinde-Sparkasse, die Marbnrger Escomptebank, die Filialen der Steirischen Escomptebank und der Anglo-Österreichischen Bank, die Marbnrger Posojilnica sowie die Verwaltung der Marbnrger Zeitung bereit erklärt oder mögen solche an den Ausschuß des Soldatentages gerichtet werden." Dieser Aufruf wurde den F. B. Pfarrämtern des politischen Bezirkes Marburg am 6. November 1915 Z. 6123 unter Hinweis auf das Schreiben des F. B. Ordinariats vom 5. November 1915 Z. 6085 mit dem Beifügen zur Kenntnis gebracht, daß der am 2. Dezember 1915 bezw. am darauffolgenden Sonntag im politischen Bezirke Marburg gesammelte Betrag nicht an die Zweigstelle Steiermark des Kriegsfürsorgeamtes abgesührt, sondern in Marburg für die im vorstehenden Aufrufe angegebenen Zwecke verwendet werde» wird. Im Nachhange zum H. ä. Schreiben vom 5. November 1915 Z. Ü085 und mit Rücksicht auf die Zuschrift vom 6- November 1915 Z. 6123 an die hochw. Pfarrämter des politischen Bezirkes Marburg tvurde mit dem H. ä. Schreibe» vom 22. November 1915 Z. 6366 der Aufruf des Marburger Soldatentages 1915 in fl ove ni scher Sprache allen F. B. Pfarrämtern der Diözese mit dem Bemerken zngestellt, daß der Erlös dieser Sammlung in erster Linie für die Marburger und südsteirischen Verwundeten verwendet, und nur ein entsprechender Teilbetrag der Zweigstelle des Kriegsfürsorgeamtes für Steiermark abgeführt werden wird. Überdies langte vom k. und k. Kriegsfürsvrgeamt für Steiermark unterm 23. November 1915 ein Schreiben in betreff des am 2. Dezember 1915 zu veranstaltenden Sol-datentages hieramts ein, welches mit dein Hinweis auf das bereits veröffentlichte oberwähnte H. ä. Umlanfschreiben beantwortet wurde. Von den bis zum 21. Dezember 1915 eingelangten Spenden im Gesamtbeträge von 5044 K 62 h wurden 2044 K >m Wege des k. k. Postsparkassenamtes in Wien an das hohe k- k. Statthalterei-Präsidium für das Kriegsfürsorgeamt des hohen k. und k. Kriegsministeriums, Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark, eingesendet, während gleichzeitig an den Gesanitausschuß des Marburger Soldatentages 1915 zu Händen bes hochwohlgeborenen Herrn k. k. Statthallereirates Dr. Adam Weiß von Schlcussenburg die Summe von 3000 K 62 h, *» welchen auch der Reinertrag des vom hiesigen Cäcilienverein am 3. Dezember 1915 veranstalteten Kirchenkonzertes per 362 K 78 h inbegriffen ist, mit dem Ersuchen über-wittelt wurde, dieselbe für die im Aufrufe angegebenen Zwecke verwenden zu wollen. Seine Fürstbischöflichen Gnaden und Exzellenz, der Hoch-würdigste Herr Oberhirt, spendeten für den Marburger Sol-butentag den Betrag von 400 K mit der Widmung: „Die opferwillige Liebe zu den im Winterkriege kämpfenden Soldaten und unseren verwundeten Helden möge in uns nie erkalten! ®ott der Herr wird uns segnen!" Für diese Spende, sowie für die Veröffentlichung des Aufrufes dankte der Ausschuß des Marburger Soldatentages 1915 mit folgendem Schreiben vom 6. Dezember 1915 : „Euere Exzellenz und Fürstbischöfliche Gnaden! Der hochachtnngsvollst gefertigte Ausschuß für die Veran-ftnltiing des Marburger Soldatentages 1915 vermag heute fchon mit Befriedigung festzustellen, daß Dank der beispiellos opferfreudigen Beteiligung aller Kreise der Bevölkerung an Einern Unternehmen das volle Gelingen desselben völlig geschert erscheint. Einen großen Teil dieses Erfolges verdanken wir nicht nur der eigenen bedeutende» Widmung, welche uns Euere Exzellenz znkommen ließen, sondern vor allem auch dem Umstande, daß Euere Fürstbischöflichen Gnaden in gerechter Würdigung der edlen Zwecke unseres Unternehmens die hochwürdige Geistlichkeit der ganzen Diözese zur Einleitung von Sammlungen für den Soldatentag anfgefordert habe», wodurch allein auch die Landbevölkerung zur volle» Teilnahme an unseren Bestrebungen Hcrangezogen wird, deren wir unbedingt bedürfen, wen» alle angestrebten Ziele erreicht werden sollen. Wir bitten Euere Exzellenz und Fürstbischöflliche Gnaden für diese uns zuteil gewordene gnädige nicht hoch genug einzuschätzendc Unterstützung unsere» ehrerbietigsten wärmsten Dank anssprechen zu dürfen und zeichnen in tiefster Ergebenheit Für den Gcsamtausschnß: Weiß Schlcussenburg m. p. Dr. Joh. Schmidcrcr in. p. Albert Ogriscg m. p." Die Danksagung Seiner Exzellenz des Herrn k. k. Statthalters vom 30. Dezember 1915 Praes. Z. lautet: „An Seine Exzellenz den hochwürdigsten Herrn Theol. Dr. Michael Napotnik, k. ». k. Geheimer Rat, Großkreuz des Franz Josef-Ordens re. Mitglied des Herrenhauses re. re. re. Fürstbischof von Lavant in Marburg. Ich beehre mich Eurer Exzellenz für das geschätzte Schrei-ben vom 21. Dezember 1915 verbindlichst zu danken und mitzuteilen, daß ich im Sinne desselben den Betrag von 2044 K mit dem Begleitschreiben dem Kriegsfürsorgeamte des k. n. k. Krirgsministeriums, Zweigstelle Graz, ansgefolgt habe. Der k. k. Statthalter: Clary m. p." Auch das Kriegsfürsorgeamt des hohen k. ». k. Kriegs-ininistcriums, Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark stattete für die Spende von 2044 K mit dem nachstehenden Schreiben vom 3 Jänner 1916 Z 6035 seinen Dank ab: „Euere Exzellenz! Euer Fürstbischöfliche Gnaden! Mit dem geschützten Schreiben vom 21. Dezember 1915, erhielte» wir von dem Hohen k. k. Statthalterei-Präsidium den Betrag von K 2044 (Kronen Zweitausend vierzig vier), welchen wir der Sanimlnng des II. Steirischen Soldatentages zugesührt haben. Wir ergreifen diesen Anlaß, um Eure Exzellenz für die werktätige patriotische Unterstützung unseren wärmsten und ergebensten Dank zum Ausdrucke zu bringen. Mit der Versicherung der vorzüglichsten Hochachtung und Verehrung, zeichnen wir K. n. k. Kriegsfürsorgeamt für Steiermark. Abteilung: II. Steirischer Soldatentag. Winlerstcin w. p. Jandl m. p." 32. Übersendung von 1000 K für die österr. Gesellschaft vom Koten Kreuze und Dank des Herrn k. k. Statthalters. Mit dem Schreibe» vom 14. Jänner 1916 Z. 239 wurde Seiner Exzellenz dem Herrn k. k. Statthalter für die österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuze der Betrag von 1000 K mit nachstehendem Schreiben übermittelt: „Eure Exzellenz! Mit Gegenwärtigem beehre ich mich, Euer Exzellenz den im Laufe des Jahres 1915 Hieramts eingeflossenen Betrag von 746 K 16 h, welchen ich mit 253 K 84 h aus Eigenem auf 1000 K abgerundet habe, für die Österreichische Gesell-vom Roten Kreuze mit dein höflichsten Ersuchen zu übersenden, Eure Exzellenz wollen die große Güte haben und diese Summe ihrer Bestimmung zuführen. Gleichzeitig erlaube ich mir initzuteilen, daß ich die Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuze, welche auf dem Gebiete der werktätigen christlichen Liebe so überaus wohltätig ivirkt, in der nächsterscheinenden I. Nummer des Kirchl. Verordnungsblattes für die Lavanter Diözese 1916 der Diözesan-geistlichkeit neuerlich empfehle. Empfangen Eure Exzellenz den Ausdruck meiner ausnehmenden Hochachtung und Ergebenheit. Marburg, am 14. Jänner 1916. Dr. Michael Napotnik, Fürstbischof." Seine Exzellenz der Herr k. k. Statthalter dankte hiefür unterm 24. Jänner 1916 in folgender Weise: „Eure Exzellenz! Dem sehr geschätzten Schreiben Eurer Exzellenz entnehme ich zu meiner besonderen Befriedigung, daß die dank der tatkräftigen Initiative Eurer Exzellenz veranstaltete» Diözesan-sammlungen für das Rote Kreuz de» Betrag von 746 K 16 h ausmachen. Ferner haben Eure Exzellenz in unermüdlicher Opferwilligkeit diesen Betrag durch eine Spende aus eigenen Mitteln auf 1000 K erhöht. Ich nehme diese Mitteilung und den Eingang des Betrages zum Anlaß, Eurer Exzellenz für die unentwegte Förderung der freiwilligen Sanitätspflege, die Eure Exzellenz den Diözesanen auch fürs neue Jahr eindringlich empfohlen haben, neuerdings meinen herzlichsten und ivärinsten Dank auszusprechen. Wollen Eure Exzellenz auch den Diözesanen meinen Dank für ihre stete vaterlandstreue Hilfsbereitschaft in geeigneter Weise kundtnn. Genehmigen Eure Exzellenz den Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung und Wertschätzung Manfred Graf Clary und Aldringcn. k. k. Statthalter." Diesen Dank wollen die hochwürdigen Herren Seelsorger auch den Diözesanen in geeigneter Weise zur Kenntnis bringen. 33. Allgemeine Dispens vom Eheverbote der geheiligten Zeit für die Kriegsdauer. Mnter dein 13. März 1916 Zahl 1344 erging an die F. B. Pfarrämter folgender Ordinariats-Erlaß: Da infolge des Krieges häufig Traulingen schnell vorzunehmen sind, und bei den gegenwärtigen bedeutend erschwerten Verkehrsverhältnissen die Dispens nicht immer leicht eingeholt werden kann, so erlaubt das F. B. Ordinariat für die Dauer der Kriegszeit die stillen Trauungen in der geheiligten Zeit. Diese Erlaubnis ist an die Bedingung geknüpft, daß die bezüglichen in den Operationes et constitutiones Synodi dioec. Lav. anno 1911 congregatae (Marburgi, 1912) S-675 angeführten kirchlichen Vorschriften eingehalten werden. Nach Ablauf der geheiligten Zeit ist durch die F. B-Dekanalämter anher zu berichten, in welchen Fällen von dieser Dispens Gebrauch gemacht worden ist. ^ MjHacl, Fürstbischof. 34. Trauerandacht für die toten Krieger, Erweiterung der Gsterzeit und Fakultätserteilung hinsichtlich der Eheaufgebotsdispenfen für die Kriegszeit. Das F. B. Lavanter Ordinariat erließ unter 20- März 1916 Z. 1466 nachstehende dem „Drei zeitgemäße oberhirtlichc Weisungen. Im heurigen Fastenhirtenschreiben vom 10. Februar 1916 ist für ben Passions- über Leibenssonntaq beit 9. April des dritten Kriegsjahres 1916 bie Weihe aller Lavantiner bei» tastbarsten Slitte Christi nnberanntt. 1. Damit nun bas tastbarste Blut bes göttlichen Hei» lanbes mich ben taten Solbaten zugute fouttne, ist am Montag ben 10. April 1916 ober, wo bies nicht möglich ist. an einem nächsten von ben Seelsorgern zu bestimmenden Tage eine Traneranbacht, bestehetib aus einem Requiemamte samt Absolutio ad tumbam, für alle auf beut Felde der Ehre gefallenen Krieger ber Lavanter Diözese und ganz Österreich-Ungarns zu halten, sowie dies im Hirtenschreiben vom ‘26. Juli 1915 für beit 19. August 1915 vorgeschrieben war. Als Meßformular hat die Missa quotidiana mit einer Oratio pro pluribus defunctis und ber Sequenz zu biene». Diese Traneranbacht ist am vorhergehenden Sonntage zu ver-tünben, uiib sind die Gläubigen zur zahlreiche» Teilnahme an beut Gottesdienste einzulaben. Etwaige Auslagen für diesen Gottesdienst können aus ber Kirchenkasse bestritten werbe». 2. Für bie Ablegung ber Osterbeicht und ben Empfang der Osterkommunion wirb Heuer bie Zeit bis zum Feste Christi Himmelfahrt verlängert. Es wirb jebock) in Hinkunft nicht mehr gestattet werbe», baß a» ben AnbetnitgStagen vor ober nach dieser Zeit ber Osterpflicht genüge geleistet werde, um was in ber letzten Zeit öfter angesnd)t wurde. 3: De» Herren Dechanten wirb für bie Kriegsbauer bie Fakultät erteilt, im Notfälle nicht blos vom dritten Aufgebote wie bisher, sondern auch vom zweiten Eheaufgebote zu dispensieren. In äußerst bri »ge» den Fällen kann von ihnen and) bie Nachsicht von allen drei Aufgeboten gewährt werben. In diesem Falle ist jcbod) bie Nachsichtgewährnng von ber Bedingung abhängig zu mache», baß bie Ehewerber ben im § 85 ber Anweisung f. b. g. G. vorgeschriebenen Mauifestativnseib leisten. Über bie erteilten Dispense» von zwei ober drei Eheaufgeboten ist von beit F. B. Dekanalämtern vierteljährig zugleich mit beut Berichte über bie Dispensen vom dritten Eheaufqebote anher bie Anzeige zu erstatten. Omnia auterri lionostc et secundum ordinem liant! (1. Cor. 14, 40). f Michael, Fürstbischof." 85. Zuweisung von Wetzen zur Herstellung von Hostienmehl. Aas F.' LaiianM Kvnstftonüüf richtete nltter dem 27. März 1916 Z. 1406 an bie F. B. Pfarrämter folgende Kunbinad)ttng: Die hochlöbl. k. k. steierm Statthalterei hat unter dem 11. März 1916 Z. 4/991 W. M./90-16 anher sowie an alle politischen Uttterbehörben nachstehendes mitgeteilt: „Das k. k. Ministerium des Innern hat aus Anlaß betriebener ihm ^gekommener Gesuche Privater um Zuweisung von Weizen zur Herstellung von Hostienmehl ober von Hostien für kirchliche Zwecke mit beni Erlasse vom 6. März 1916 Z. 8443 angeorbnet, baß nur nach Einvernehmen mit den zuständigen kirchlichen Stellen beit von diesen namhaft gentad)teu Personen ober Firmen bie im Nahmen ber Kultus-bebiirfniffe unumgänglich notwendigen Mengen an Weizen ober Weizenmehl zngewiesen werben. Sollten bei derartigen Zuweisungen and) Ausnahmen von ben bestehenden Vermah-lnngsvorschriften notwendig sein, ist hierüber ber Statthalterei zu berichten. Es wirb natürlich Aufgabe der pvlitisd)en Uttterbehörben sei», Überwadiungsmaßnahmen zu treffen, damit die angewiesenen Getreide- ober Mehlmengen auch tatsächlid) nur dem bestimmten Zwecke angeführt werben." Dieses wirb ber hochw. Diözesangeistlichkeit zur Kenntnis ttitb, Beitehmungsmissenschaft mitgeteilt. 86. Einsetzung eines Arbeitsausschuffes für die Lavanter Diözese inbetreff der Grientmission. Aer hod)w. Diözesa»geistlid)keit wirb zur Kenntnis ge* deod)t, baß unterm 29. Februar 1916 Z. 946 beut hoch-üJürbigsten F. e. Ordinariate in Wien folgendes Schreiben übermittelt wurde: Hochwürbigstes F. e. Ordinariat! Mit Bezugnahme auf bie aus Prag vom Hodjtu. Prä* stbittnt ber bijchöfl. Konferenzen unten» 12, Februar 1916 N. O. 6 anher übermittelte wertgeschätzte Zuschrift beehrt fick) bas F. B. Ordinariat mitzuteilen, baß in der F. B. Konsi-ftvrtalsitzttng vom 23. Februar 1916 für bie Lavanter Diözese ein Arbeitsausschuß betreffend Orientmission eingesetzt wurde. Mitglieder des Arbeitsaussd)usses sind folgende Diözesanpriester: Obmann; Rudolf Janežič, F. B. Geistl. Rat uiib Domherr; Ausschüsse; Franz Jaušovec, F. B Geistl. Rat und Superior ber Missions-Priester in (Siili ; $>r. Josef Somrek,, Theologie-Professor ; Dr. Aug. Stegenšek, Tljeologieprofeffor ; P. Philipp Perz, 0. F. M., Leiter bes III. Orbeiis bes Hl. Franziskus. Seine Aufgabe wirb es sein, sich mit ben Fragen ber Orientmissiou zu beschäftigen, ein Zusaninieuwirkeu sämtlicher hiefür in ber Diözese beftehenber Vereine zu ermöglichen nnb bic Verbinbnmj mit beni Arbeitsausschüsse in Wien herzustellen. Dazn wirb bemerkt, baß bie im Sinne ber im Monate März bes Jahres 1902 in Wien versammelten Bischöfe Österreichs getroffene Anorbnung, vom Jahre 1904 angesan-ge» in alle» Pfarrkirchen ber Diözese bei beni heiligen Grabe am Charfreitage neben ber bisher üblichen Sammelbüchse für bas heilige Grab auch noch einen Sammelteller ober eine Sam- melbüchse mit ber Bestimmung „für bas österreichisch-ungarische Pilgerhaus in Jerusalem" — „za avstrijsko-ogrsko romarsko hišo v Jeruzalemu“ aufzustellen, aufrecht erhalten bleibt laut Bestimmung ber Lavanter Diözesaiisynobe vom Jahre 1911. (Operationis et constitutiones Synodi dioec. Lav. anno 1911 congregatae. Marburgi, 1912. Cap. CLXXXXV1I. pag. 956 sq). Die bei biefer Kirchenkollekte gesammelten Beträge werben alljährlich im Wege ber F. b. Dekanalämter an bie F. B. Orbinariatskanzlei in Marburg unb von biefer unverzüglich an bie F. e. Orbinariatskanzlei in Wien übermittelt. F. B. Lavanter Orbiuariat in Marburg, am 29. Februar 1916. 37. Ausfertigung ungestempelter Matrikennus;üge. Aie hochlöbliche k. k. Statthalterei hat unterm 7. Februar 1916 Z. 63388 1915 unchstehenbe Zuschrift anher gerichtet, bic an alle Bezirkshauptmannschasten unb pol. Ex-positure», bie Stabträte Graz unb Marburg, bie Stabtümter (Siili nnb Pettau unb alle Gemeiiibevorstehungeu, bie Unter» Halts-Lanbeskommission unb alle llnterhalts-Bezirkskommis--sionen in Steiermark erging. It „Mit beni H. ä. Erlasse vom 14. April 1871 Z. 1536 würben bie politischen Behörben barauf aufmerksam gemacht, baß n ad) T. P. 102. lit. b bes Gebühreugesetzes vom 9. Februar 1850 R. G. Bl. Nr. 50 Pfarrmatrifelfdjeine, aus» sd)ließe»b zu ämtlidien Zwecken abgeforbert, bie bebingte Stein» pelfreiheit genieße», jebod) nur bann, nienti sie von öffentlichen Behörben abgeforbert unb bei ihrer Ausstellung bie Bestimmungen bes § 5 ber Vorerinueruitgeit zum Tarife bes Gebührengesetzes burch Angabe bes Zweckes ber Urfttnbe unb ber sie einholenben Behörbe genau befolgt werbe». Diese Bestiminnngen scheinen vielen Gemcinbevorstehiin-gen nicht bekannt zu fein, ba es häufig vorkommt, baß von Genieinbeäuiteru bie Parteien vor Ausfertigung ber von ihnen erbetenen Dokumente (z. B. Dicnstbotenbüd)cr), seit Beginn bes Krieges insbesonbere auch in Angelegenheit von Unter» haltsbeiträgeu, an bie Pfarrämter behufs Ausfertigung ungestempelter Taufzettel gewiesen werben. Aus Anlaß einer Beschwerbe wirb bie erwähnte Be-stimmung mit beut Bemerken in Erinnerung gebracht, baß and) bie sog. Taufzettel zu ben Matrikeuauszügen zählen, welche nur aus Verlange» ber öff. Behörben, bemiiach n i d) t an Parteien, ungestempelt erfolgt werben bürfeit." Wirb ben wohlehrwürbigeu Matrifeiiführerit zur genauen Darnachad)tung mitgeteilt. 38. Sparsamer Umgang mit Lebensmitteln. Aie Maßnahmen zur Abiueitbiiug einer Hungersgefahr würbe» bereits in ben „Hirtenworten an bie Diözesanen zu Weihnad)teu bes Kriegsjahres 1915" näher erörtert.1 Da jebod) ber Weltkrieg noch fortbouert unb unsere zahlreichen Feiube nebst verschiebeneu Kampfmitteln auch auf unsere Aushungerung immer noch sinnen, ließ bas hohe k. k. Ministerium für Kultus unb Unterricht unterm 3. März 1916 Z. 6657 eine neue Verorbnnng anher gelangen mit bei» Ersuchen, auf bie Geistlichkeit entfpredjenb Einfluß zu nehmen, 1 Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavanter Diözese, 1915. Nuni. XVI. Abs. 105. S. 230 und 237, baß biefelbe sich auch weiterhin eine intensive Belehrung ber Bevölkerung in beni iti ber Verorbnung augebeuteteu Sinne angelegen sein lasse unb auf biefc Weise and) weiterhin bazit beitrage, baß bie Aushnngerungspläne unserer Feinbe zunichte gemacht werben. Die Verobnung, welche als Fortsetzung ber bereits im Kirchlichen Verorbnungsblatte verlautbarten1 anzusehen ist, hat folgenben Wortlaut: 1 Kirchliches Verordnungsblatt für die Lavanter Diözese, 1916. Rum. VI. Abs. 46, S. 114 und 116. ,An das hochwürdigste fürstbischöfliche Lavanter Ordinariat in Marburg. Als im vorigen Jahre die Besorgnis auftauchte, daß die vorhandenen Getreidevorräte nicht hinreichen würden, um die Bevölkerung des Staates bis zur neuen Ernte vor Ernährungsschwierigkeiten zu bewahren, wurden die zur Vereitlung der Aushungerungsabsichten unserer Feinde getroffenen behördlichen Maßnahmen in dankenswerter Weise durch den in allen Schichten der Bevölkerung geübten Sparsimi unterstützt. Ein besonderes Verdienst um die Weckung und Erhaltung dieses Spürsinns hat sich die Geistlichkeit und die Lehrerschaft erworben, welche die Bevölkerung, bezw. die Schuljugend auf die Notwendigkeit des Haushaltens mit den vorhandenen Brotfrüchten und die Gefahren des Vergendens derselben stets eindringlich aufmerksam gemacht hat. Eine ähnliche Einwirkung empfiehlt sich auch im heurigen Jahre. Die zugemessene Brot- und Mehlration soll nicht als ein zugebilligtes Minimum betrachtet werden, der Einzelne soll vielmehr nach seinen Kräften und Mitteln versuchen, seinen Verbrauch noch unter die ihm zukommende Menge herabzu-drücken. Ebenso wäre der trotz des bestehenden Verbotes noch immer stattfindenden Verfütternng von Brotgetreide entgegen-zuwirken. Der Minister für Kultus und Unterricht: Huffarck m. p." Dieses wird der hochtu. Geistlichkeit zur Benehmungs-wissenschaft mitgeteilt. 39. Der Jahresbericht des St. Jofeph-Priestervereines in Gör; für das Jahr 1915. hinter den obwaltenden Zeitumständen glaubt der Zentralvorstand des St. Joseph-Priestervereines in Görz diesmal von einem ausführlichen Jahresbericht absehen und sich nur auf einige Mitteilungen von wichtigerem Belang für die Vereinsmilglieder beschränken zu sollen. Hatte der Krieg schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 seinen lähmenden Einfluß auf die Vereinstätigkeit geltend gemacht, so geschah dies noch mehr im Kriegsjahr 1915, insbesondere nachdem am 23. Mai das treulose ! Italien sich unseren Feinden zugesellt hatte. Dadurch kam der Verein in eine gefährliche Lage. Das Haus in Görz mußte gänzlich geschlossen und verlassen werden, Meran und Jka blieben zwar geöffnet, wurden aber nur spärlich besucht. Infolge der durch den Krieg bewirkten Teuerung aller Lebensmittel mußte der Verpflegungspreis tun 1 K für den Tag erhöht und der Tisch vereinfacht werden. Trotz der größtmöglichen Sparsamkeit konnte in den einzelnen Häusern das Auslangen mit den Pensionseinnahmen nicht gesunden und mutzten von der Vereinskasse Zuschüsse gewährt werden. Da auch die Zahl der neu eingetretenen Mitglieder eine verhältnismäßig geringe ist und viele beitragende Mitglieder mit dem Jahresbeitrag im Rückstand geblieben sind, steht das finanzielle Ergebnis weit hinter dem der vorhergehenden Jahre zurück Doch hat sich das Vereinsvermögen nicht vermindert, es wurden vielmehr von dem in den letzten Jahren aufgenommenen Darlehen für den Ankauf von Grund und Boden in Meran und Zara einige tausend Kronen abgezahlt. Dem Vereine traten im Jahre 1915 bei: 2 Gründer, 80 lebenslängliche und 27 beitragende Mitglieder. Da uns die >m letzten Jahre vorgekommenen Todesfälle unter den Mitgliedern nicht genau bekannt sind, können wir die Gesamt- zahl der aktiven Mitglieder nur beiläufig mit etwa 2800 angeben. Im Jahre 1915 hätte satzungsgeinäß die Hauptversammlung abgehalten und die Neuwahl der Vereinssunktionäre vor-genonimen werden sollen. Da dies durch die vis rnajor des Krieges verhindert wurde, werden die im Jahre 1912 gewählten Funktionäre (Gesamt - und Zentralvorstand, Sektionsobmänner und Bistumsvertreter) ihr Amt bis zur kommenden Hauptversammlung, die hoffentlich im laufenden Jahre tvird statt-finden können, weiterzuführen haben. Den Zeichnern von Anteilscheinen mit Zinsenvorbehalt werden die für die Zeit von der Einzahlung der Anteile bis 1. Jänner 1916 aufgelaitfenen Zinsen demnächst mit Postanweisung zugeschickt werden. Um die höher verzinsliche Anleihe für den Grundkauf möglichst bald abzahlen zu können, wären weitere Anteilzeichnnngen sehr erwünscht. Mit Gottes Hilfe hofft der Verein durch alle Fährnisse der Kriegszeit glücklich hindurchzukommen und nach siegreicher Beendigung derselben seine sozial-charitative Tätigkeit in erhöhtem Maße fortfetzen zu können. Das Sekretariat des St. Joseph-Priestervereines befindet sich bis auf weiteres in Jka (Priesterheim), Post Jöiöi (Istrien), wohin Zuschriften in Vereinsangelegenheiten gerichtet und Mitgliedsbeiträge gesendet werden mögen. Wegen der großen Vorteile, welche der Verein seinen Mitgliedern bietet, wird den Diözesanpriestern der Beitritt zu demselben wärmstens empfohlen. Auch wird daran erinnert, daß durch die großmütige Spende Seiner Exzellenz des Hochwürdigsten Oberhirten Dr. Michael Napotnik vom 25. Mürz 1914 ein Freiplatz für einen Priester der Diözese Lavant gestiftet wurde, solange der Verein bestehen wird. 40. Literatur. I. Vo» der Verlagsanstalt Benziger & Co. in Einsiedel» wurde anher eine Broschüre übermittelt, betitelt „Kriegsgaben — Lazarettaufgaben", Geistliche Übungen in den Lazaretten, vo» Kaplan Franz Gescher, z. Z. Lazarettseelsorger im Festungslazarett VII in Köln. Der Verfasser hat diese Schrift auf Veranlassung des hochtu. Garnisonspfarramtes Köln herausgegeben, nachdem er mit großem Erfolge in dem oben genannten Lazarette Exerzitien abgehalten hatte. Die Broschüre, welche von Sr. Eminenz, dem hochwürdigsten Herrn Kardinal und Erzbischof von Köln Fel. v. Hartmann in Nr. 3 des Kirchlichen Anzeigers durch einen eigenen Erlaß empfohlen wurde, will eine der vielen stillen Kriegsarbeiten des Klerus darsiellen und empfehlen. Besonders der WeltkleruS, dem das Abhalten von geistlichen Übungen ferner liegt, soll sehen, welche segensreiche Arbeit in den Lazaretten auf ihn wartet. Das Büchlein wird der Diözesangeistlichkeit wärmstens empfohlen. 2. Von dem im Kirchlichen Verordnungsblatt für die Lavanter Diözese, 1916. Nr. I. Abs. 19. S. 16 empfohlenen Sammelwerk „Tiefer und Treuer. Schriften zur religiösen Verinnerlichung und Erneuerung" von Franz Weiß, Stadtpsarrer in Zug, sind drei weitere Bändchen erschienen sVerlagsanstalt Benzinger & Co. A. - G. Einsiedel»). Der Verfaßer bespricht in anziehender Weise die heilige Beichte, die heilige Kommunion sowie Jesu Leide» und unser Leiden. Die Büchlein sind keine Alltagsware, sondern ein Produkt tiefer und treuer Geistesarbeit. 41. Diihesan-Nachrichten. In de« dauernden Ruhestand ist getreten Herr Joses Krajnc, Pfarrer zu St. Bartholomäus in Zibika, und hat sich in Kirchstättcn angesiedelt Gestorben ist Herr Josef Rostaker, pens. Pfarrer von St. Georgen in Zdole, in Pöltschach am 2. März 1916 im 71. Lebensjahre. F. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, a»> 5. April 1916. f Michael, Fürstbischof. St. Lyrlllus-Buchdruckerri, Marburg.