Mittwoch den 14. September 1881. XX. Jahrgang. Vle ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig v fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. S0 kr.; siir Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Pojlversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 »l., vierteljährig 2 fl. Jnsertionsgebühr S kr. per Zeile. Die btiden AtvorMgltn. Die mablosen Forderungen der Fahrer de» TlvblschechenthumS beginnen ihre Rltckwir-lung aus die Länder der ungarischen Krone bereit» in erheblicher Weise zu äußern. Die Vorgänge in Kroatien, speziell das Auftreten der ansünglich verspotteten, allmälich aber immer mehr wachsenden^ StarLzv!ö Partei lassen einen Zweisei in dieser Beziehung nicht mehr auskommen. Man braucht nur den Wahl« ausruf dieser Partei zu lesen, um zu erkennen, daß die in Prag angeschlagenen Töne in Agram nachklingen. ^Kroatien — so beginnt derselbe — „Die Staatsverfassung unserer Monarchie ist ein Bund zweier Nationen gegen die übrigen!" Also hüben und drüben da» gleiche Geschrei über die Unterdrückung der Nationalitäten. Wer sind denn aber eigentlich die zwei Nationen, von denen hier gesagt wird, daß fie einen Bund bilden gegen die übrigen? daß mit der einen von beiden die ungarische gemeint ist, versteht sich ; welche Nation aber ist die zweite im Bunde? die deutsche Nation kann wohl nicht gemeint sein, denn die Deutschen find e» wahrlich nicht, welche sich unter dem gegenwärtigen System irgend welcher Bevorzugung zu erfreuen hätten; vielmehr sind e» in den Ländern der dte»seitigen Reich»hälfte gerade die Deutschen, welche tagtäglich Ursache finden, sich über Zurückdrängung ihrer Nationalität zu beklagen. Oder hätten etwa die Kuchelbader Exzesse die Superiorität der Deutschen in eine gar so günstige Beleuchtung gestellt? Keine»fall» also können in dem Wahlauf-rufe der Storöevie-Partei die Deutschen gemeint sein. Dann bleiben aber (von den durch ihre numerische Minderheit hier weniger in Betracht kommenden Nationen abgesehen) nur noch die Tschechen und die Polen übrig. Sollte der schlaue Kroate die Polen gemeint haben?! Prüfen wir den Vorwmf der Partei Staiöev'ö, al» wäre er ehrlich und ernstlich gemeint. Daß er au» dem Ausgleichsgesetze über die Delegationen einen Bund zweier Natioilen gegen die übrigen nicht herauslesen kann, liegt aus der Hand, und thatsächlich wagen auch weder die Tschechen noch die Polen, ebensowenig wie die Kroaten, den Wunsch einer Aenderung jenes AuSgleichSgesetze» auch nur anzudeuten; er kann also nur die Verfassungen der beiden Reich»-hälften im Auge haben. In dieser Beziehung aber werden wir, was die Verfassung der diesseitigen Reichshälfte betrifft, nie und nimmer zugeben, daß diese al» solche einen Bund zweier Nationen gegen die übrigen, also die Unterdrückung dieser Nationen gleichsam kodifizirt habe. Der Artikel 19 de» Reichs-Grundgesetze» über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger handelt von der Gleichberechtigung aller Volksstämme; wir kennen kein speziell tschechische» .und kein speziell deutsche» Neich»-Grundgesetz und e» ist eine direkte Verdrehung de» Wortlaute» de» Art. 19, au» demfelbm einen Bund zweier Nationalitäten zur Unterdrückung der übrigen herauszudrechseln. Wa» aber die wirklichen Verhältnisse anbelangt, wie sie thatsächlich in die Erscheinung treten, so ist es ollerding» nicht zu läugnen, dab sich die slavischen Stämme in den Ländern der ungarischen Krone eine» solchen Ausmaße» von Unabhängigkeit, wie diejenigen der diesseitigen Reich»hälste, nicht rühmen können. Abgesehen davon, daß die Magyarisirung in der jenseitigen Retch»hälfte allenthalben mit Dampf betrieben wird, erfreut sich keiner der slavischen Stämme jenseit» einer solchen Prä-ponderanz im politischen Leben, wie die Polen die»seit» der Leitha. Bei dieser Gelegenheit können wir e» un» nicht versagen, an die in der ^Bohemia" neulich apodiktisch ausgesprochene Behauptung eine» Wiener Korrespondenten einige Bemerkungen zu knüpfen. Der betressende Korrespondent zitirt daselbst die Aeuberungen „eine» hervorragenden Politiker», der eine gewisse vermittelnde Stellung zwischen den Parteien eingenommen", über die RegierungssähtMt der VerfassungSpartei und schließt folgendermaßen: — „Die Thatsache steht fest, daß in den maßgebenden Kreisen jeder einseitig nationale Standpunkt entschieden per-horreszirt wird und daß, wie unerklärlich auch Manche» scheinen mag, wa» sich in der letzten Zeit zugetragen hat, schließlich die Zukunft doch nur jener Partei gehört, welche an Hingebung für da» Reich, für Gesammt-Oesterreich alle anderen Parteien überbietet." Nun, soweit die Hingebung für da« Reich in Frage kommt, sind die Deutfchen in Oesterreich bisher wenigsten» noch von keiner anderen Nation überboten worden; im Gegentheile haben gerade die Deutschen für da» Gefammtreich Opfer gebracht, zu denen sich die andern Nationen kaum fo willig gefunden hätten. Dann aber möchten wir un» doch auch noch die Frage erlauben: wenn in den maßgebendenKr» sen der exclustv nationale Standpunkt Wahrheit entschieden perhorre»zirt wird, wie dt' Korrespondent der „Bohemia" versichert, wohe kommt e», daß im Gesammtreich gerade /eni beiden Nationen, die ihren nationalen Standpunkt stets in einseitigster und hartnäckigster Weise belonen und nur diesig die Ungarn nämlich und die Polen ^ ' '"norzugte Stellung einnehmen? Wenn die Betonung vrr «ationalen Standpunktes dem Reiche wirklich zum Schaden gereicht, so möge der „b.'rvorragende Politiker" der „Bohemia" sein^ Vorwürfe an die Herren Tschechen- und Polenfü^rer richten, und nicht an die Deutschen, welche auch heute, da sie sich im Stande der Nothvehr ben lind und deren Vertreter ihren Stolz daren setzen, aus den Namen: „geeinigte Reichspv^ei" gerechten Anspruch zu besitzen. Ileuilteton. Air fälscht Prioirssill. Sine Kriminalgeschichte. (tzortsehung.) ^Inzwischen werden Ihre Freunde Ihnen ohne Zwelfel Nechlsbeistand von dem größten juristischen Talente im Königreiche verschaffen, und dieses Talent wird sich der Aufgabe widmen, die Umstünde, welche gegen Sie zu sprechen scheinen, hinwegzuräumen; und wenn Sie, wie ich hoffe, wirklich unschuldig sind, so nehmen Sie Glauben und Geduld in Ihr Herz auf, beten Sie zu Gott und vertrauen Sie auf ihn wegen de» Erfolgs und Ihrer Befreiung", sagte Upton. Eudora lauschte mit eisriger, athemloser Spannung auf diese Worte, aber ach l sie boten ihr nur wenig Hoffnung. Äe verbeugte sich in schweigender Anerkennung der Freundlichkeit der Untersuchung»richter und wandte sich in ergebener Verzweiflung ihren Wächtern zu. Malcolm Montrose, dem eine todtenähnliche Seelenangst auf die Stirn geprägt war, trat vo5 und sagte mit erstickter Stimme t ^Meine Herren, wenn irgend ein Bürg. schastsbetrag genügen würde, sie in Freiheit zu setzen „Herr Montrose", sagte Ira Brunton fin-sier, „nicht die Königin von England könnte Bürgschaft'für einen Gefangenen leisten, welcher de» Verbrechen» angeklagt ist, wegen deffen sie vor Gericht gestellt ist." Achl Malcolm wußte dies so gut wie die Magistratsbealnten; er hatte nur in dem äugen-blilklichen Wahnsinn de» Jammers und der Verzweiflung gesprochen. Eudora wurde von den beiden Osfizianten hinausgeführt, in einen Fiaker gesetzt und nach dem Gesängniß gefahren. Das Herz der armen Eudora zog sich schaudernd zusammen, als der Fiaker vor dieser surchtbaren Feste hielt. Die Polizeidiener ließen ihre Gefangene aussteigen und zogen die Glocke an dem Gitterthor. Das halb ohnmächtige Mädchen wurde in einen engen Hosraum geführt und über denselben nach dem Hauptetngange de» Gesäng« niffe», zu welchem man auf fech», in der Dicke der Mauer angebrachten, steinernen Stufen gelangte. Hier zogen die Polizeidiener abermal» die Glocke, und die Thür wurde von dem dort postirten Wächter geöffnet, welcher die Ange- kommenen in eine düstere Steinhalle eintreter lieb, wo ein Gefangenwärter sie empfing unt sie schweigend nach einer Seitenthür zur Nechlei brachte, welche in das Bureau de» Kerkermeistert. sührte. Hier erlaubte man dem umsinkeirden Mädchen, sich zu setzen, während der Kerkermeister den Verhostsbesehl in Empsang nahm, ihren Namen in die Gesängnißbkcher eintrug, einen Empsangschein skr ihre Person ausstellte und die Polizeidiener entließ, welche sich sogleich entfernten. Als sie fort waren, blickte der Kerkermeister mit der äußersten Theilnahme und tiesem Bedauern aus das, seinem Gewahrsam übergebene ungliickliche Mädchen; und wohl hatte er Grund dazu. Venn der Vater Eudora's war es, dessen gütige Nemühungen ih»n die Anstellung verschafft hatten, die er jetzt bekleidete. Er ging an einen kleinen Schrank in der Wand und schenkte ein Gla» Sherry ein, brachte e» ihr und nöthigte sie mit väterlicher Freundlichkeit, davon zu genießen. Der kräft'ge Wein ries wirklich den schwachen Strom ihres Leben» zurück, und al» Anderson dies sah, sagte er: „Seien Sie nicht zu niedergeschlagen. Miß Leaton. Hoffen Sie das Beste. Indessen, so lang, Sie unter meiner Obhut stehen, will ich >i1eschichl,? de>; Tnsies. Die Krazer ^Tagespost" wurde in Beschlag t^enommen, weil sie den Nechenschasts-bericht des Neichsrath «»Abgeordneten Nechbauer — nach Streichung der schärfsten EteUen — mitgetheilt! Von Rechtswegen sollten nun die Revattion und der Redner vor (Bericht gestellt werden; die Regierung wird aber auch diesmal eine Anklage nicht erheben lassen — in der Ueberzeugung, dab s^e politisch selbst dann unterliegen müßte, wenn eine Verurtheilung der Angeklagten erfolgt. Jnl böhmischen Grob-Gr nndbesitze wild an die Stelle des verstorbenen Grasen Mannöseld eine Wahl vorgenommen. Der tsche-chtsche Hochadel scheint keine Aussicht zu haben, zum Voltheile der Versöhnungspolillt seine denlschen <5tandesgenossen noch einmal über^ listen zn können und will sich deshalb der Stinnngebung enthalten. Die Zusammenkunft der Kaiser von Deutschland und Rußland wird vielfach als eine Geaen,Kundgebung in Bezug aus die nationale Politik des letzteren gedeutet. Nach dieser Ausfaffung wäre Alexander III., welcher schon an den Rsvolutionären mehr als genug hat, entschlossen, auch noch die Pansla-visten s^ch aus den Hals zu Hetzen. Und dies namentlich Oesterreich-Ungarn zu Liebe, welches in Danzig gar nicht vertreten war? Der Glaube kann zwar auch in der Politik Berge versetzen; allein slir diesen Wahn ist uns doch Atubland noch zu eben. In Frankreich sinnt man aus Mittel, die Programme, die während der Wahlbewe-qung aufgestellt worden, in guter Erinnerung beHallen, der Regierung und den Vertretern euüder zu verwerthen. Zu diesem Zwecke im Abgeordnetenhause der Antrag gestellt l n, einen Sonderausschub zn wählen, der ?se Programme prllst und zusammensabt. Uerinijchte Nachrichten. (s'ranzösische Freihändler.) Seit dem Abiruch der Vertrags-Unterhandlungen zwischen Frrci^reich und England liegt eine Art von hand.lepolitisch elektrischer Spannung aus beiden Seun des Kanals in der Lust. Hilden unl) drübe» zucken seit einigeu Wochen sogar bei jedem ojstz^elen Diner handelspolitische Viltze auf, die denn auch als Wetterleuchten weithin nach allen Nchtungen wahrzunehmen sind. Gestern wurde z» Honfleur, an der Seine-Mündung gegenüber von Havre, ein neues Hasen-Vassin feierlich.Töffnet, wobei der Handels. Münster Tirard undauch, wahrscheinlich in Vertretung der Kamner, Gambetta intervenirten. Es zeigte sich »/ei den Reden derselben wieder einmal, wo/wir schon so oft an handelspoliti- nchen, Ihre Gefangenschaft so leicht zu chen, als es mit meiner Pflicht und Ihrem eren Gewahrsam verträglich ist." „Ich danke Ihnen", hauchte Eudora mit tser Vlimme und leicht überraschtem Blick her« vor; denn des armen Kindes Vorstellung von S^ertermeislern hatte darin bestanden, daß es schreckliche rächende Dämonen wären, die sreiltch die Gestalt von Bienschen hätten, aber durch ihr verhaßtes Amt von der gewöhnlichen Men-jchengaltung abgesondert wären. Daß sie nun in diesem gcsürchteten Ungeheuer einen gut-nlülhtgen kleinen Mann sand, welcher sanft sprach und sich freundlich benahm, war eine neue Entveckung. „Ulid nun will ich Sie in Ihre Zelle führen, wo Sie sich wenigstens niederlegen und die Ruhe genießen können, die Sie so sehr zu liedürfen scheinen. Ich will es Ihnen so behaglich machen, als die Umstäitde es erlauben; und va Sle nicht znr Strafe hier sind, sondern nur, uln Ihren Prozeß abzuwarten, so können Jhlien mailche Frühesten gcstattet werden, die denen, welche wegen Vergehen gefangen sind, versagt werden." „Ich danke Ihnen", senfzte das arme Mädchen, staild auf und folgte dem Kerkermeister, welcher sie in die Halle zurück, eine schen Aeußerungen von Franzosen zu konstatiren hatten: der Franzose ist Schußzöllner in seinem Denken und Thun, aber er liebt es, eine freihändlerische Toilette anzulegen. Die srei-händlerische Phrase hat bekanntlich etwas Be^ stechendes, etwas Schillerndes, ste kleidet gut und der Franzose hält nun einmal große Stück« auf die äußere Erscheinung. Man wird sich erinnern, wie Herr Tirard, als er ins Amt trat, mit von Freihandel triefenden Aeußerungen um sich warf, und doch ist er es, unter dessen Regime der um 30 Percent erhöhte Zolltarif zu Stande kam, und der auf der Zoll-Erhi^hung so standhaft beharrt, daß es mit England zum Bruche kam. Auch in Honfleur fprach Tirard zu Gunsten eines möglichst offenen Verkehrs und siir den Mschluß von Handelsverträgen. Allerdings schloß er mit der Bemerkung, „Frank« reich dttrse dem Auslände nicht tributär sein" — womit wohl der Minister das Gleichgewicht zwischen seinen sreihändlerischen Redeblumen und den Interessen, sür die er ja so mannhast eintritt, herstellen wollte. Desto uneingeschränkter gab sich Herr Gambelta in seiner Rede den sreihändlerischen Gelüsten hin. In echt sranzösi» scher Blaque erklärt er seine Landsleute sür „genug stark, erfinderisch, kühn und erfahren, um die Konkurrenz mit andern Nationen aus-zuhalten." Da» wird den französischen Industriellen außerordentlich schmeicheln. Aber Gam« betta ist zu klug, um nicht einzusehen, daß er, wenn ihn etwa die nä^ste Zeit wirklich an der Spitze des Ministeriums finden sollte, seine freihändlerifchen Worte nicht in Thaten umfetzen dürfe. Alle Well in Frankreich — auch die Fabrikanten — stimmen mit Herrn Gambetta darin üderein, daß „die Zukunft dem Freihondel gehöre." Aber die — Gegenwart? Diese gehört dem entschiedensten Protektionismus. (Völkerkunde. Tataren in Ungarn.) Ein Berichterstatter des „Ellenör" vertritt die Ansicht, daß die Bewohner von Mezö-Kövesd und der Umgegend tatarischer Al)kunft sind. Er gründet diese Ansicht auf die eigenthülnliche Kopsbildung dieser Leute mit tiefliegenden Augen, vorspringenden Stirn- und flachen Schadelknochen. Die Bewohner dieser Gegend, die Malyok, unterscheiden sich von den Magynen des Alsöld in mehrfacher Beziehung. Die Frauen besitzen sehr wenig Einfluß; ihre Eheherren betrachten sie als eine untergeordnete Gattung von Geschöpfen, und von Pantoffelherrschaf» findet sich hier nirgends eine Spur. „Sie ar» beiten nicht, warum sollen sie also d»e Herren im Hause lpielen?" sagt der Matyok. Die Mädchen werden mit Achtung behandelt, die Frauen aber werden nur nach ihren Arbeitsleistungen geschätzt. Die Knaben bringen ihre Zeit draußen auf der Tanya zu; wenn sie erwachsen stnd, bringt man ste nach Hause, um steinerne Treppe hinauf und einen Korridor entlang führte, an welchen von beiden Seiten vergitterte Thüren grenzten. Etwa in der Mitte dieses Korridors stand er stilt, schloß eine Thür zur Rechten auf und führte seine Gefangene in eine steinerne Zelle, welche klein, aber sehr reinlich war. ein vergittertes Fenster an der Hinterwand hatte, und mit einem Feldbett, einem hölzernen Tischchen und Stuhl versehen war. „Ich bringe Sie hierher", sagte Anderson, „weil oaS Fenster auf den Gefängnißgarten und hinaus über die Heide lilickt, so daß Ihre Augen wandern können, wenn auch Ihre Füße es nicht vermögen. Und nun setzen Sie sich ge-sälligst nieder, während ich diese Handschellen abnehme." Eudora sank aus den einzigen Stuhl und hielt ihre Hände in die Höhe, während der Keikermeister sie von den schmerzenden Fesseln befreite, welche noch lange, nachdem ste entfernt waren, blaue Kreise an den zarten Gelenken zurückließen, um zu zeigen, wie ste gedrückt hatten. „Und nun will ich Ihnen eine der Schließerinnen holen, die Ihnen bringen soll, was Sie bedürfen. Wenn irgend etwas ich kann nicht sagen, Ihre Annehmlichkeit vermehren aber sie unter die Burschen auszunehmen, das heißt, es wird ihnen angezeigt, daß sie hinfort schon berechtigt sind, ein schwarzes Halstuch mit Goldfransen zu tragen — wenn sie eines haben. Nach dieser Zeremonie muß der Bursche wieder aus die Tanyz hinaus. Dort sucht ihn eines Tages seine Mutter auf und es kommt zu folgendem Zwiegefpräch: „He, mein Sohn, du hast geheiratet; weißt du es?" — „Ich weiß es, denn meine liebe Mutter sagt es mir soeben. Und wen habe ich denn eigentlich geheiratet?" „Wen? Die KanesoS Erzsi; sie hat aber kein Vermögen, was?" — „Das thut nichts, liebe Mutter, irgendwie werden wir ja doch leben." Und damit ist die Heirat geschlossen. Der Bursche kommt in das Dorf, wo er einen Tag lang bleibt und feine Braut kennen lernt. Dann muß er wieder auf dle Tanya hinaus, und erst nach einem Jahre, oder auch später, findet die Trauung statt. (Auewanderer.) Die Auswanderungen aus Böhmen und Ungarn nehmen in bedenklicher Weise üderhand. Nachdem vor einigen Tagen berichtet worden, daß in Ungarn vie Einwohner eines ganzen KomitatS nach Amerika zu übersiedeln gedenken, liegt jetzt aus Prag die Meldung vor, daß vor einigen Tagen viele Personen aus der Gegend von Tabor und Pardubitz nach Amerika ausgewandert sind. ^Ilarbur^er Rerlchte. (Gegen die Herabsetzung der Lehre r g e h a l t e.) Der Orts.Echulrath von Schleinitz hat einstimmig folgende Resolution gesaßt: „In Berücksichtigung, daß durch das neue Schulgesetz dem Lehrerstande eine möglichst selbständige und unabhängige Stellung geschaffen wurde, welche ihn in d»e Lage versetzen soll, seine Aufgabe unbehindert von jedem illiberalen Einflüsse und jeder hemmenden Nebenbeschäftigung zu erfüllen; in fernerer Erwägung, daß nur eine beffer gelohnte, mit den Zeitoerhältniffen im Einklänge stehende materielle Stellung des Lehrers als die wahre Grundlage diefer Selbständigkeit betrachtet werden kann, spricht die Vertretung der Gemeinde die zuversichtliche Erwartung aus, daß der hohe steierm. Landtag jeder Neduzirung der Lehrergehalte die Genehmigung versagen werde, da ein derartiger Schritt nicht nur die fortschrittliche Tendenz der Schule schädigen würde, sondern auch geeignet wäre, vle Lehrer wieder in jene abhängige Stellung zu drängen, welche sie vor dem gegenwärtigen Schulgesetze zur Aufrechterhaltung ihrer materiellen Existenz einzunehmen gezwungen waren." (Spende.) Die Sektion Marburg des Alpenvereins hat dem Sannthaler Alpenklub zum Wlederaufbau der abgebrannten Koroschitza-Hütte 50 fl. gespendet. doch Ihre Unbehaglichkeit vermindern kann, so lassen Sie es mir durch sie sagen, und womöglich sollen Sie erhalten, was Sie verlangen", sagte Anderson, indem er die Zelle verließ und die Thür verschloß. Eudora warf sich auf das schmale Bett, schloß die Augen, warf ihre Arme über ihren Kopf und überließ sich der natürlichen Lage einer kummervollen Niedergeschlagenheit. Kanm hatte sie fünf Minuten so gelegen, als die Thür wieder geöffnet wurde, und eine Frau, gemein im Aeußern, aber höflich rm Benehmen, in die Zelle trat, und ein Becken, einen Wasselkrug und ein Handtuch brachte und aus das Tischchen stellte. Als Eudora diese Frau sich in der Zelle bewegen Härte, öffnete sie gleichgiltig die Augen, ohne ihre Lage zu verändern. Die Frau zeigte auf die Dinge, die sie gebracht hatte, und sagte: „Herr Anderson wünscht zu wissen, ob Sie noch etwas begehren?" Eudora schüttelte schweigend den Kopf, und die Frau zog sich zurück und schloß die Gefangene wieder ein. Zwei oder drei Stunden vergingen, in denen Eudora, still aus ihrem schinalen Bette in der dumpfen Qual der Verzweiflung liegend, (Spar^ und Vorschubkonsortium de» österreichlsch-ungarischen Beam» tenvereins.) Im Genoflenschastsregister des C'llier Kreisgerichle« wurden die Namen der als Aolftandsmitgliedsr dieses Koiisolliums eingetragenen Herren: Dr. Ferdinand Duchatsch. Mathias Grill und Dr. Aoolf Nltsche gelöscht und an die Stelle derselben die Namen der H.'rren: Prosesior Josef Jonasch, Direktor Georg Kaa« und Jakob Barcalari, pens. Kreiss-krelär, eingetragen. (Zinsfuß der Bezirks,Sparkasse in Arnfels.) Die Sparkasse der Bezirks» Vertretung Arnfels hat den Zinsfuß für Ein« lagen aus 4"/g. für Darleihe» auf 5°/o herab, gesetzt und soll dieser Beschluß am 1. Zänner in Krast treten. (Verschöbe n.) Die Vleljausslellung, welche am 1. Oktober in Cilli siattsinden sollte, wird auf den Spätherbil 1832 verschoben. (Preise für Pferdezucht.) Bei der Preisverlheilung für Pferdezucht, w.lche am e. d. M. in Frieda» stattfand, wurde» 150 Stück vorgksührt, nämlich: 14 Hengste, 37 Stutten mit 37 Fohlen, 22 junge Stutten (schon belegt), 10 zweijährige Stuttensohlen, 30 einjährige Stuttensohlen. Zur Bertheilung gelangten 15 Preise im Gesammtbetrage von 345 fl. Ein Bericht aus diesem Bezirke hebt namentlich die Schönheit der jungen Fohlen hervor und spricht dem Pferdezucht-Verein, so^ wie dem Kommandanten des k. k.Hcngstendepots den lebhaftesten Dank aus. (Httndekontumaz.) Im Gerichtsbezirk Frieda» isl wegen eines wuthverdächtigen Hundes abermals dt« Hundekontumaz aus die Da»er von drei Monaten verhängt worden. (Zum Münzensunde in Präger« Hof.) Der Manzensund hinter dem Stations« gedäude in Pragerhof (7. d. M.) hatte zur Folge, daß da» Unterfuchungsgericht einschritt. Die Stachgrabungen wurden sortgeseßt und zweihundert englische Goldiiücke, meistens im Betrage von 1, 5 oder 10 Pfund Sterling aus den Jahren 1856 und !3ö1, zu Tage gefördert. (Neue Aich stelle.) In St. Marein bei Erlachstein ist eine Faß-A'.chstelle errichtet worden. (Ernennung.) Herr Alexander Strau« binger, Supplent am hlestgen Gymnasium, ist zum wirklichen Lehrer om Staatsgymnastum in Nlkolsburg ernannt worden. (Au» der Gemeindest übe.) Morgen 3 Uhr Nachmittag findet eine Sitzung des Gemeinderathes statt und gelangen zur Verhandlung: Protokoll mit dem H.'rrn Alois Lukeschitsch wegen AbtrUuvg eines Grundthelles am AuSmündungSpunkte der Bürgerstlabe — Dringlichtrit» Antrat', betreffend Einleitung der Verhandlung, damit die Franz-Josef Kaserne in Marburg ihrem urlprllnglichen Z?veckc zu- die Empfindung hatte, als ob ihr Herz langsam und schmerzlich, aber ohne die Hoffnung des endlichen Tode», adstllrbe. Es war schon ganz dunkel, als die Schließerin, welche Barton hieß, in die Zelle trat, Eudora's Abendbrot auf einem Theebrett brachte und sagte: ^Dies ist von Herrn Anderson'» eigenem Tijche geschickt, veisuchen Sie, ein wenig zu tsieu." Eudora schlittelte schweigend den Kopf; aber da die Frau freundlich in ste drang, richtete sich das arme Mädchen, das von Natur sehr folgsam war, aus, aß ein Stllckchen Hammelrippe und tränt ein wenig Portwein. „Nun, Miß, wenn Ste Ihre Nachtkleider mitgevracht haben, möchte ich Ihnen beim Auekleiden helfen und Sie behaglich inl Bette sehen, ehe ich Ste verlasse, denn Sie sehen gerare nicht sehr stark aus." Auch in diesem Falle unterwars sich Eudora demöthig der Leitung der MrS. Barton, nahm ein Nachtkleid aus dem Neisejack und erlaubte der guten Frau, ihr beim Auskleiden und Niederlegen zu helfen. (Kortsetzullg folgt.) geführt wird — PetitionSentwurs bezüglich der Errichtung eines Gerichthose« in Marburti, in Folge Gemeindttathsbeschlusses vom 6. Juli 1381 — Zuschrift des Stadlschul»Nathes wegen Erbauung eine» Mädchenschul-Gebäude» nebst Aeußerung des Lelirkörpers -- Gesuch mehrerer Hausbesitzer in Melling um Ausliellung einer Petroleum-Laterne — Offert desHzrrn Alexander Nagy betreffend Anfertigung eines Niveauplanes der Stadt Marburg an linken Drau-Ufer — Bericht der Bauicktion sammt Plaiworlaqe über die beantragte Erbauung einer Mädchenschule. (Frei s chießen.) Gestern Abends endete das von; hicsigen Schtttzenvereine veranstaltete Freischielzen mit der Vertheilang der Preise. Aus den Standscheiben (113 Meter Entfernung) gewannen: Herr Hausmaninger (Marburg) den 1, H^rr Schiejerl (Acnsels) den 2., Herr Högenwart (Windisch-Fristritz) den 3, Herr Naumann (Pöltschach) ven 4. und Hsrr Erhard (Marburg) ven 5. Preis. Auf der Fcldscheibe (226 Meter EiUfcrnu'ig) erhielten: Herr Kielhaufer (Graz) den 1, Herr Perko (Marburg) den 2., H:rr Pchr (Wolfsberg) den 3. und Herr R. P^chner (Marburg) den 4. Preis. (Männergefang-Verein.) Der hiesige Männcrgefang.Verein wird bei dem 5. steirtschen Sängerbundesfeste in Graz durch eine Deputation sammt der Fahne vertreten sein. Die wesent-lichsten Momente des 5 steir. Sängerbundes sestes, da» einen glänzenden Verlauf zu nehmen verspricht, sind: Samstag den 17. d. M. Vegrüßung der Fcstgäste in der Pantigamer Bierhalle; Sonntag den 18. Vormittag Festzug und Aliend» Fest-Konzert in der Jndustriehalle; Montag den 19. d. M. Vormittag Bundes-Ams^uß- und Delegirten-Sitzung, Mittags Fkstvankett und Abends Festliedertosel. ttetzre Post Siebzehn Gemeinden des böhmischen Mittelgebirges Häven dem Neichsrathe-Abgeordneten Schönerer eine VcrtrauenS-Adresse übermittelt Der Neichsraths-Abgeordnete Kaminski erklärte in seinem Nechenschaftsberichte zu Stanis. lau: die Kaiserbegegnung in Danzig mllsse Oesterreich-Ungarn mit Besorgniß erfüllen und könne deshalb nun von einer HsereSreduklion teine Rede sein. ^m schweizerischen Dorfe Elm hat ein Bergsturz dreißig Häuser verschüttet und beträgt die Zahl der begrabenen Personen hundert-sanszig. Frcnkreich und England sollen sich tetc^ffs der kgyptischen Frage geeinigt baben. Der allgemeine Zustand Gaifi li^'s erregt Besorgniß. Oeffelitlicher Dlink. St. Lcontiardt (W. B.) Am 3!. August l. I. wurde hier ein Schulfest gefeiert, welches zur allgemeinen Zrlfriedenheit gl^inzend airssicl. Nach 1 Uhr Nachrnittag beivegte sich d.'r Zug, bestehend aus der Mu'lkkapeUe, den Schulkindern (jede Klasse mit eiirer Fahne), und denl Menagewagen, vom beflaggten und bekränzten Schulhanfe ans durch den von einer großen Zufchaliermenge besetzten Marktplatz ins Wäld-cheir des Hcrrn Fr. .^lotzbeck, wo die Schuljugend mit Brod, Fleisch, ^uichen und Mek)l-speisen nebst Wein und ^l.sfee reichlich b.tljeilt wurde. Die Musikkapelle sp elte angcnehrne Weisen, die Kinder turnten, san^.en, führten verschiedene Spiele aus und waren so erfreut, daß nrnl, wohl sagen muß. eirr Schrrlfest ist die passeirdste Belohnung fi'rr Sorge und Miihe des Schuljahres, umsomehr, als das Fest arich von denr herrlichsten Wetter begünstiget nrrd von zat)lreichen Festgästen besucht wurde. ^)t'ach Sonncnirntergang wurde der Festplatz verlassen, die Gäste zogen nrit Mrrsik in deir Markt nird eröffneteir iir Manek's Gasthause eincir sröh-llchen Neigen. Den freundlichen Herrerr Geld-sp nderu, den lrebcn Domen für W dnlnng der Speifcn und perfönliche Aedieirnng, ten Frän-le-n si'lr die Dekoration, sowie allen Festgästen sür das Erscheinen gebührt das Verdienst, daß diese Feier so arrSgezeichnet gelnngen, und es spricht hiemrit im eigenen wie anch im Nanreir der Schnljugend den wäunsten Dank ans: Die Schnlleitung. An mein Herzchell! So sollte ich Dich eigentlich nicht nreh? nennen, denn in Deinem letzten Anssatis in Südst. Post hast Du den Gipfelprmkt der Di».' innewohnenden edlen Eigenschasten erklo.nnrell und es hat sich erflillt, was Jemand einst ausgesprochen ! „das ist wirklich der Geruch vcr a3n. und sicher gedenkst Du noch dei'. i!estllgclten Ausspruche», welchen Herr Dr. Naden bei einer Strasoerhandlung, in welcher Du gegen einen Bruder in Christo strittest, l^eil).rn: „Unr so gemein zu sein, muh ruun ein Geistlicher sein"! Erlaube mir vorerst einen Jrrthnnr ans« zukläcen, in welchen Dich Deine blinde Wutli getrieben. Ich bin nämlich nicht der Verfasser der in der Collier Zeitung erschienenen Artikel, die sich mit Dir besaffen. Du siehst daher, dafi es auch noch Andere gibt,die erkiinnen, ,vtis Du Werth bist, und Dich gebührend bedienen. Uild dem ungeachtet entblödest Du Dich nicht, mich mit gemeinstem Schimpf zu verfolgen und Dich durch die höchste Brutalllät zu fchänden, indem Du mir körpertlche Gebrechen vorwirfst. Doch diefe hindern mich nicht, Dir sorlan auf die gesalbten Finger zu sehen, uud meiir gute» Aussehen bürgt dasür, dalz mir Deine AuSsälle nicht schaden. Aber Eine» mußt Du mir ausklären. Wie kannst Du mit Deinem Haß und Wnth ersüllten Herzen der Kirche dienen, wie wagst Du e^, da» heilige Mebopjer darzubringen, oder findu sich kin gleichgestnnter Priester, der nach dem Grundsatze: der Zweck heiligt da» Mittel, Dich täglich losspricht von der Sünde des Mansch:!,' Hasses, bevor Du zum Tische des Herrn trittst. Ich gestehe, daß ich irre werde an den Satzungen der Kirche, aus deren Gesellscha^' i ! edle Prikstergestalten vorschweben, aber nu ' Traum längst vergangener Jugendzeit. Wie muß es Dir ankommen, wenn Du Dich . -den segensvollen Worten zum Volke wendiZl ^?ax sit sömxer vobisoum-, va Dr doc^ weißt, daß die« Dein Beruf nicht ist .imdern nur der, Haß und Fluch unter Dein»^ tragen. Vergesse nicht, daß mich gwan- gen, jahrelang die beißencs Jauche Deine« Schimpfe» stillschweigend ju ertragen und zn-zufehen, wie Du die beten Männer meiner Partei, welche noch im VSkshause sitzen, in den Koth gezogen. Jetzt bin «ch frei und da es mir nicht gelang, vre Geseltchast von Deinem, ven sozialen Frieden störenda, Einflute zu tic-freien, so sollen mir Dein- estunlerr Freunde hiezu verHelsen. Diese sollen, da mein v^'r meinllich einflußreicher Stel..^, Dich ,^u b stimmen mich fernerhin in Nutze zu tass>:l,, ^ ich ja doch für längere Zeil Ab!chlev nah vorn öffentlichen Leben, nrcht» half, nächsiei über sich von mir hören, doch nicht sondern volle lautere Wahrheit, und ist in de» Häuflein, das vor mir liegt, des Weizens jehc wenig zu finden. Ich möchte nur wissen, wa» Du mit den über mich ausgestreuten Lägen, die de» jener,, die mich kennen, doch kernen Glaul»en st »deti. dlttch Deine Schmähungen bezwecken rviUit. Du wirst nrich doch nicht nach C^noss.» tiringen «vollen? denn mir rk.ll's vor d^n Lk'utcn, die rn Deiuern Canossa wohnen. Wenn Deine Berufsgenosscn und Freunde. Deine Oberen nicht si.tden, da^ Du der G.srll-schast, insbesondere dein Ansehen der Kirche und oes Priesterstande» schadest, ich kann die Äerant' wortung ihnen ttberlassen. Mich srent's, dosz kitzelt Dich »nein Sporn. Denn unbeschrerblich ist Dein Zorn, Druln schlag nur aus lind treib es imuier bunter, Ich sitz' Dir sest irn Sattel, Du bringst rnich nicht hinunter. Iv. cmi?fvlileu >vjr uli8vrL /^Ibi-vvkt 6^ Lti-olibaeti. livrronxaoso 20. emplielllt äen Kzilllsstsr^ Dreisen ü. vorm. dsrl ?kIUAI', k'ilzs- öi Strollliut-lXivllerlaKv, ^»i'Iiiil'K, »vfronka««« 2k. W^^8«I»v»rie« Mvrrvit-I'llziliüt« ««««»t«? I'a§«i» v«i» »«tvSrts.'WV <905 Nr. 47S St. S-h. R. (S72 Kundmachung. An der Mädchen-Bürgerschule und an sümmtlichen Volksschulen des Äadtschulbezirfes Marburg wird das nächste Schuljalir am 16. September l. I. eröffnet, an welchem Tage auch das übliche hl. Geistamt staltfindet. Die schulpflichtigen Kinder, welche weder in eine Mittelschule, noch in die UcbungSschulc der k. t. Lehrerbildungsanstalt in Marburg eintreten, sind von ihren Eltern oder deren Stellvertretern am 14. und lö. September zwischen 8 und 12 Uhr Vormittags mit dem Tausoder Geburtsscheine in die betreffende Schule zu bringen und in die Liste der schulbesuchenden Kinder eintragen zu laffen. In Erkrankungssällen haben die Eltern oder deren Stellvertreter nur den Taus- oder Geburtsschein des schulpflichtigen KindeS bei der Einschreibung vorzuweisen. Eltern oder deren Stellvertreter, welche diiser Pflicht nicht nachkommen, sind von dem Leiter der Schule dem gefertigten Stadtschulrathe behufs der gesetzlichen Amtshandlung bis 1. Oktober l. 3. namhaft zu machen. Die Schulpflichtigkeit bkginnt mit dem vsllendeten sechsten und dauert bis zum vollendeten vierzehnte« Lebensjahre. Kinder, welche beim Beginne deS Schul-jahreS zwischen dem 5. und 6. Lebensjahre stehe«, können vur mit hierämtlicher Bewilligung ausgenommen werden. Eltern oder deien Stellvertreter, welche die Aupahme ihrer Kinder an einer Volks- oder Bürgf/chule außerhalb ihres SchulsprengelS anstreben, dieselben am 14. oder 1ö. Sept vorläufig an der Schule ihres SprengilS aufnehmen zu las,?» und gleichzeitig mündlich oder schristlich. im lederen Falle durch ein mit einem 50 kr.'Stempel veleheneS Gesuch daS begrün-dete Ansuchen beim Stadtschulrathe vorzubrin» gen, nach deffen günliger Erledigung der Ueber-tritt in die fremde Schule erst erfolgen darf. Stadtschulrath Marburg, 9. Sept. 1881. Der NorsiKende: Dr. M. Reiser. cien c/s?' fi'sn- ^V8i8okek, Zpk'aokö Konvei'sation c/e?' Mit beginnendem Schuljahre ertheilt eine OittviSi'inOßstei'ln Unterricht nach der Mttljodt dt8 Wiener Coaservatoriumß sowohl ln den Anfangsgründen, alS auch für höhere Ausbildung. Auskunft ertheilt auS Gefälligkeit die Papierhandlung des Herrn Gaißer am Burg-Platz. _ (9ö1 Eingesandt. Hundesteuer zu zahlen l)at noch keinen Widerstmld gesunden. Doch daß diese Steuer ein ganzes Jahr in Vorhinein gezal)lt werden muß, of)ue daß bei Abreise und Mitnahme der Hunde, beiul Umsteh'» oder Vertilgung derselben iiu I., 2. oder lj. Quartale auf eine Niitfzal>lullg der in Vorhinein gezahlten Steller keine Nlicksicht genolnllien ivurde, verdient erörtert zu iverden und kiinnte dlirch einfache Auuttldllugell iil obigen Fällen geregelt werden. _Ei» Hnlldrbtscher. kauteu (Zultlitum üu Iiostsli ?roison __LO. ^li ' riö <11' iL Ii l^ez^rer, llvrronAasss._ Z. 4748. kosvIliUtsorKIiuwe. OetortiZder zieigd liiemit er^c;l)6N8t av, 6as3 or in seiuem Iliinsv in üer ein 8pvvvi'ei«»ai'vn Kvsvtiäft eriiti'uet Iiat. I^it 6ol' VorsiedoiunA, SLINS Zeelu'ten Knuclon 8tets Iiestsus iieäieuon, lzittet nrn reckt ^adlreieden Zütixen Z^n8pruek 982) d0c:kaeIltunA8V0lI iVlardurss, 86pteml)sr 1881. ^Nichtig str DaM«! Von meinen rühmlichst bekannten VoU» die uie kühlen und nie Flecken in den Taillen entstehen lassen, halten für Marburg und Umgegenl) in bester Güte allei» Lager: Herr I^eondarü Ecke der Herren- ünd Herr (Gustav kiredau. (Postgasse. Preis per Paar 30 kr. —. 3 Paare 85 kr. Wiederverkäusern Rabatt. (980 Arankfurt a/H. im Sept. 13S1. ködert V. 8tepll««i. Gi«ige MSbeß « ew Luster zu verkaufen. (989 _Anzufragen in der Expedition d. Bl. GW Fra«lew »der Knabe aus gutem Hause wird in Kost genommen. Adresse in der Expedition d. Bl. (983 Kostknaben werden unter billigen Bedingungen aufgenommen und haben nach Wunsch auch Unterricht in Schulgegenständen, Klavierjpicl und sranzöstscher Sprache unentgeltlich. (974 Auskunft im Comptoir d. Bl. Studenten lverden in Wohnung und Kofi genommen. Verbllnden damt die unentgeltliche Mitbeniltzung des Klaviers und dcS Gartens. Anzufragen: Marburg, Casinogasse Nr. 8, I. Stock rechts.__(976 Studenten werden in gänzliche Verpflegung genommen: _glößergasse Rr. ö. (9LS Ei» sehr ««piidigtr Kchmt in Graz sür Studierende und Fräuleins, mit Klavierbenützung zc.. ist zu erfragen: ?08ts regtants St. HI, ^968 Eilt mölllirtes glljstllseitiges Zimmer für einen Herren ist sogleich zu ver-miethen. Anzufragen: Psarrhofgasse Nr. 11, 1. Stock links. (963 (985 Edikt. Feilbietung von Bnchsorderungen. Vom k. k. Vezirkigerichte Sl. Leonhard W. B. lvird bekannt gegeben: Es sei auf Grund deS BefchlufseS der Glau-bigerschaft die öffentliche Versteigerung der zur Joses Jug'schen Konkursmasse gehörigen Buch-forderiingen im Nominallverthe pr. 126l5 fl. 74kr., event. des über Abzug früherer Eingänge verbleibenden ResteS, bewilligt und hiezu die erste FeilbietungS-Tagsatzung auf den September nnd die zweite FeilbietungS Tag-sotzung anf den 144 Oktober l. 3. jedesmal von l1—12 Uhr Vormittags im Gerichts-saale Nr. 1 mit dem Beisätze angeordnet worden, daß diese Forderungen bei der ersten Tagsatzung nur um den Nennwerth, bei der zweiten aber auch unter dem Nennwerthe hiniangegebeu werden, und daß der Meistbot sogleich zu erlegen ist. K. k. Bezirksgericht St. Leonhard . am 27. August 1881. Verkauf von 3v Startin Eigenbauweine von den Jahrgängen 1876. 1877, 1878 und 1879, aus dem Gamser und Tresternitzer Gebirge. — Auskunft in der NotarialSkanzlei de« Ludwig v. Bitterl in Marbnrg._(967 Ein (962 großes schönes Eikgevölte vom I. Oktober zu vergeben, ganz neu, elegant hergerichtet, mit anstoßendem l5owptoir und großem Magazin, vollständiger Gewölbeinrichtuna, für jcheS Geschäft, besonders für eine gemischte Waarenhandlnna, als einziger in diesem Stadttheile vorzüglich geeignet. ZiuS sehr billig. Anzufragen in der Kärntnervorstadt, Lend-gasse Rr. 2, im Gasthaus „zum gold. Löwen.- Eine soniseitige Wohmiig im 1. Stocke mit 3 Zimmern sammt Sparherdküche und Zugehör ist von 1. Oktober in der Kärntnergasse Nr. 18 zu vergeben. (973 Wohnnngen! große und kleine, gassen- und hofseitige, auch möblirt, billig gleich oder mit 1. Oktbr. _Mühlgasse Nr. 7. (984 EinschiinesmöblirltsZimmer ist zu vcrmitthen und sofort zu beziehen im Hause Nr. 6 am Domplatz._(940 Ein möblirtes Ziminer groß und freundlich, mit Aussicht auf den Stadt-park, ist täglich zu vermiethen: Sophienplatz. Haus Nr. 3, 2. Stock. (961 Ein kleines Hans in der Blumengasse, bestehend aus A Zimmerll, Küche und Äoden, ist vom 15. September zu vermiethen. (975 Anzufragen bei Gebrüder Schlesinger. Pettau, V. September. (Woche nmarttspreije.) I00Kils Weizen st. N.40. «orn fl. 8.25. Gerste fl. 7.—, ^afer fl. 7.KV, Kuturutz st. ö.—, Htr>e fl. 7.—, Haiden fl. o.—, Erdäpfel fl. L.b0, Kisolen fl. v.bv» Verantwortliche vtedaktion, VruS und Verlag von