>^-^^ Mtung. Nr. 23«. Prä» i, iiierationsprei « : Im «lomptoii ganzj. fl. li, d>Il>j. N. 5.5». ffUr die Zustcllunss in« HauS hnll'j. ',^ Ic. Mil der Pest zanzi. ss. 15, hall'j. ft. ?.s.,». Mittwoch, 7. October 3ufertl on»gcb«hr t<« l« Zellen! lmal 6« lr., 2M.N0lr., 3m. l ft.; lonft pr.Z«ile lm. 6lr., Lm.»lr., »m. I0lr. u.f. w. Infcrtlo,i«Nc»N'cl jede«u>. 2c»l,. 1868. Alutlichcr Mil. Sc. k. l. Apostolische ^iajcstät haben „lit Allcr-höchster Eutschlicßuug vom 2. October d. I. an dem Agramer Metropolitan.apitcl die graduelle Vorrückuug dcs ^!'g!>!<>!' l:ü!!,»!< !l< ^,!x,i' Paul Guglcr zuin ^>-< Ililzilu-on»^ Vl'.^ll, allergnädigst zn bewilligen imd bie hicnach an dem gedacltteu Metropolitancnpitcl in Erledigung kommende letzte Doiuhcrruslcllc dem Ncgcns dcs Drainer adeligen Eouvictcs, Vicccrzpricstcr nnd Pfarrer m Ivaucc Ttephau Vukovic huldreichst zu verleihen geruht. Der Iustizministcr hat die Gcrichlsadjnnctcn Io-scph Pantz in Eger, Welcslaw Gottfried in Prag und Karl Watzka in Pilseu zu Stantsanwaltssuvsti-tntcu, und zwar dcu Ersttu und den letzten für Eger Und den Zweiten für Pilscu cruauut. Nichtaintlicher Theil. vaibach, 6. October. Das Wahlsystc m ist in der verflossenen Session aller Landtage Gegenstand wichtiger, lhcilweisc von einander sehr divergireudcr Beschlüsse gewesen. Auch in unserem Landtage hat es Priueipicnkämpfc gegeben und es ist cin vou der Rechten eingebrachter Antrag auf Bc-^'athuug der Frage wcgcu Einführung direetcr Reichs-^athswahlcu ohne Debatte einfach abgelehnt worden. Demuugcachtet dürfte l>icmit uoch nicht das letzte Wort llcsprocheu sein. Eine Acuderuug dcs bestehenden Wahl-shstcms fiudet in der Wiener Presse uoch immer Vertheidiger 'Md cin unabhängiges und mit viel Geschick rcdigirtcs Blatt: „Warr. Wochenschrift" sagt hierüber in dem Neuesten Leader: Als Graf Agcuor Goluchowsti die Grnnolagcn zu tiucr Verfassung legte, welche uoch immer erhalten sind, lvarcu seine Gesichtspunkte vorwiegend galizischc, eventuell poluischc. Ihm galt es als Hauptausgabc, die Suprematie seiner Partei in seinem Hcimatlandc zn sichern, ^r wollte deu galizischcn Landtag politisch mächtig machcu, Und da er das nicht zn thuu vermochte, ohuc den andren Landtagen eine gleiche Gewalt zu gebe», so gab er ne auch dieseu. Eiuc compactc aristokratisch - nationale Parteiorganisation war in Galizicn nur dadurch mög-^'ch. daß mau keine einzelnen politischen Wahldistricte ^'d Wählerschaften für ciucn Reichstag zuließ. Bci den ^htcrcn wäre in vielen Orlcu das rulhcuischc, iu man-^u Orten das bürgerliche, das demokratische, das jeder Devolution abholde und der Eiuiguug mit Oesterreich 'Endliche Element durchgedruugcu. Aber die Wahl-^»nng, die Wählcrkastcu im Landtage begünstigten die Idling einer geschlossclien Partei, nnd diese Partei °^jcnigc Golnchowski's, welche die gegnerische Majorität !^ Vaudtagc uiedcrdrückcn und rechtlos macheu louulc. m^!^ Goluchowski'schc System beruhte wesentlich darauf, Minoritäten zu verhiudern, je Majoritäten zn werden "^ sie aller Macht zu entkleiden, auch der ihnen vou ^htslvcgeu gcbühreudcn. Das System, dic Landtage .geordnete znm 9tcichsrathc wähleu zu lassen, cntllci- " das Repräscntativsystcm aller seiner besten Eigcnschaf-^. ' Vci dein soust üblichen System hat die Mehrheit » ^ Herrschaft, aber anch die Minderheit ihr9tccht. Sie d>,^ 1^1 gehört machen uud sie kann uach Umständen N>^ ,Ncscl,ickte Führuug iu viclcu Fragen, wenn auch .")l ii, ^^^^ ^^ ^it^-^'^cndc Votum gcwiuucn. Dank ,'^ Grafen Goluchowski, der specifisch poluischc Partci-lve? ^"f^lgte, welche iu kciucr anderen Weise erreicht sclis ^ konnten , ist unser politischer Wahlmodns der Mcch^'stc dcr Welt. Er verschuldet wesentlich dic Pflege sciu^ ^'crwlicherüdcn nationalen Gelüste, welche uuserc dcn !^ politische Sorge bildeu. Man werfe dem fallen-i!o6 °^'^"vski sciu' auti-östcrrcichischcö Wahlsystem Nli^ ^"^" "'"" gierst iu Galizicn dirccte Wahlen c i^.^f^ ^^ wnd man crst dem Reichstage "NMnelzcudc Gewalt geben. feich-s^^^lbc Vlatt sagt über dcn Widerstand des öster-der D' " ^""^ licgcn die coustilutionelle Gestaltung Clcru«"^' ?'^' wohlgesinntesten Männer rufen dem ihr i,./"' "^ir wollen keinen Kampf; behaltet, was stcn nt,! ^^' ""^'' als euer Eigenthum iu dcn mci-^licd.'. ?^ Bändern ist; gebt Frieden und wir wollen "' halten." Weuu aber diese Mahuuug überhört wird, weun keine andere Wahl übrig bleibt, als blinde Uulcrwcrfuug oder itampf, dann, das rufen wir warucud aiiö, wird dieser ilampf ausgcfuchtcu wcrdcu, das Eou> cordat wird verschwinden und dic Bischöfe werden ihre Gewalt uud ihre Einkünfte iu eiucr Wcisc rcducirt sehen, zu welcher cin Scilcnslück in dcm katholischen Frankreich zn finden ist. Sollte uicht dic spauischc ^)n'volutiou die Angen aller derjenigen öffucu, die uicht bliud sein wollen? Spanien wie Italien können sich so gnt wie Tirol ein Vand der Glandcnscinhcit nennen. Die nichttatholischcn Elemente der Bevölkerung verschwinden unter dcn Niasscn uud lönncu ihren Einflnß nicht bemerkbar machcu. Und iu dicscu Läudern unterliegt die Partei, welche man die „nltramonlanc" ucnnt, und fällt martlos ohne itampf zu Äodcu. llud wer fich selbst in Spauieu nicht bc-haupteu kauu, der sollte iu Oesterreich Kraft zum Widcr-slaudc habeu? Ist deuu niemand im Lande, niemand, der das Vcrlraucu der Betroffenen genießt, der ihnen znrnfcn könnte, das; die streitende ^irchc in unserem Hciialtcr überall Niederlagen erleidet, daß es einmal Zeit! für sie sei, sich iu eine fricdcnstiftcndc zn verwandeln,, die nicht darauf ausgeht, Rechte auf Kostcu des Staates zu crriugcn, welche selbst in dem Zeitaltcr dcs tri-dentinischen Concils ihr uicht überall im Frieden gewährt wurden? Flämischer Landtag. 2 2. Sitzung. Laibach, 3. Octobcr. Der Landcshanptmanu v. Wurzbach eröffnet die Sitzung um N'/2 Uhr. Auwcscud als Rcgicrungsucrtrctcr der f. k. Landes-Präsident E 0 urad v. Eyb? sfeld und der k. k. Regiern ugsrath N 0 t h. Der Laudcshanptmann theilt ein ihm durch das hohe Landespräsidium zugekommenes Schreiben des Ali nistcrs dcs Iuucrn mit, woruach zu Folge a. H. Entschließung der kraiuischc Laudtag mit dcm hcutigeu Tage zu fchließcu ist. '.^ach Verlesung uud Genehmigung des letzten Siz-zuugsprotokollö rcfcrirt Abg. Laug er über Straßenbau-augelcgeuhcitcn, wclchc nach dcn Anträgen dcs AnsschnffcS erledigt werden; Abg. Svctcc über cin Gesnch dreier Gcmciudcu um Eiuführuug der Ehceouscusc, wcl> chcS nach dem Antrage dcs Ausschusses mit Rücksicht auf die bcvorstchcudc gesetzliche Ncgcluug dcö Gegenstandes abschlägig beschiedeu wird. Dr. Tom an rcferirt namens dcs uolkswirthschaft-lichcu Ausschusses über dcu Vau der Eiseubahu Lai' bach - Earlst adt. Es sind die Traciruugslosleu für diese Linie bereits gedeckt nnd Dr. To man legt dem Hause auch cin uollkommcu ausgearbeitetes Generalpro-ject vor. Dr. To man begründet sofort die Wichtigkeit dieser Bahn sür Nnterkrain und als Vcrbinduugsliuic der Bahn Laibach^illach »'it dcm südslavischcn Laudc uud dem Oriente, sowic dcm Stapclftlatze Alexandria. Dcr Ansfchnß stellt folgende Anträge: 1. Dcr Landtag crkcnnt dic Nothwcndigkcit dcr Bahn Laibach-Earlstadt an; 2. er beschließt eine Petition an das hohe Handclsministcrinm nm Einbringung eiucr Vorlage im Rcichsrathe zur Erwirkung der Staatsgarautic; N. in-glcichcn cinc Petition an dcn Reichsrath um Annahme dieser Borlagc; 1. seien die in dicscm Belange eingelaufenen Petitionen von Gemeinden :c. entsprechend zn erledigen. Der Landtag nahm diese Auträgc au, uachdcm Dr. Tomau iu Erwiderung auf eiuc Bemerkung Dr. Saviuschcg'S darauf hiugcwicscu, daß d,e neue Bahu jcdcusalls iu der Nähe uou Möltliug uud Tschcr-ncmbl wcrdc tracirt werden müssen, die nähere Bestimmung des Punktes abcr dcr Entscheidung dcs hohen Handelsministeriums vorbehaltcu blcibeu müsse. Abg. Svctcc referirt über die Zuschrift des k. k. Laudcspräsidinms in Betreff dcr Bcfchlicßuug des Hut-weidcverthciluugsgesctzes iu deutschem Texte. Der Ausschuß erachtet das Ansmneu der hoheu Regierung durcb die bczogcncn Gesetzesbestimmungen uicht hiuläug lich bcgrüudct und auf Landesgcsetzc jedenfalls nicht au-wcudbnr; iusbcsondcrc bcziehe fich 8 1l) dcs Staats-gruudgefttzcs über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger nicht c.uf dcu Text, soudcrn lediglich auf Knnd-machuugru dcr Gesetze. Der Ausschuß beantragt jedoch, mit Vcrwahrnng vor principiellen Folgcruugcu auf das Ansiuucu dcr Regierung wcgcu deutscher Tcxtirung dcs vorliegenden Gesetzes durch Anerkennung der vorgelegten dculschcu Ncbcrsctzuug cinzugchcu und dieselbe nuch auf das Gcfetz betreffend Verwirklichuug dcr Gleichbe rcchtigung iu Schule uud Alut auszudehnen, übrigens abcr dcu Lcmdcsausschuß zu beauftragen, dem Landtage iu dcr nächsten Session eincn Gesetzentwurf zur Ncgcluug dcr Tcxliruugöfragc vorzulegen. Nachdem dcr Bcriäitcrstattcr seinen Vortrag ge< schlössen, ergreift der Herr k. k. La ndes Präsiden t das Wort: >>ch bin in dcr Lage, in dieser Angelegenheit zur Oricutirung des hohen Landtages folgende Erklärung abzngeben: Es wnrdc hier im Landtage das Verlangen gestellt, daß die Gesetze über Hutwcidcu-Vcrthcilunq und über Glcichbcrcchtignng dcr Sprache auch iu deutscher Sprache beschlossen werden. Nicht Ucversctzungen, sondern nur Laudtagsbcschlüsse können zur a. H. Sanction gclaugcu. Ich muß dahcr auf Grundlage des tz 19 des StaalSgrnndgcsctzcs au dcn Landtag das Verlangen stcllcu, die beiden Gesetzentwürfe nicht als Ucversetzungen, sondern als Landtagsbcschlüssc in beiden landesüblichen Sprachen vorzulegen. Abg. Dr. Costa: Der Vcrfassungsausschuß ist bei sciucm Antrage von dcm Gesichtspunkte ausgegangen, daß die Sanction der beschlossenen Gesetze nicht verhindert werden dürfe. Ich glaube jedoch, daß das Ansinnen der hohen Regierung überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Das Gesetz vom 87. December 1852 § 2 sagt, daß in Hinkunft alle Gcsetzc im Ncichsgcsctzblatte veröffentlicht wcrdcn uud dcr deutsche Text dcr allein au-thcutische für dieselben sein soll. Zugleich werden Lcm-dcsgcsctzblättcr eingeführt für Vcrordmmgen der Landes» bchördcu- Allc Gesetze mußten damals im Reichsgesetz-blattc tuudgcmacht wcrdcu. Wäre dieses Gesetz hcutc noch giltig, so wäre das Ansinnen der Neginung gerechtfertigt, allein dieses Ge sctz wurde gcündcrt durch das Patent vom I. Jänner I860, wornach dic Laudcsgesctzblätter aufhörten und alle Gesetze im Rcichsgcsetzblattc iu deutscher Sprache kundgemacht wcrdcn mußtcu. Nach i> 4 dcs Gesetzes sind dic zur Verlautbarung bestimmten Verordnungen der Landcsbchörden auf Verlangen der politischen Behörde in dcr Landessprache iu Druck zu legen. Die kaisel' lichc Vcrorduuug vom 17. Februar 1863 bestimmt rücksichtlich dcr Knndmachuug dcr Landcsgcsetzc uud dcr ver-bindlichcn Kraft dcrsclbcn. Das Gcsctz vom l. Jänner I8W gilt nur für Reichsgcsctzc, das gegenwärtige Lan-dcsgcsctzblatt für Krain erscheint in deutscher und slovc-uischcr Sprache. Dic Landcsgcsctze bctresfeud, gibt es kein Gcsctz, wclchcS sagt, welcher Text authcutisch ist. Dcr Landtag hat in frühcrcu Scssioucn deutsche Gesetze bcschlusscu, ohuc daß vou irgeud ciucr Scitc die Beschlußfassung in slowenischer Sprache verlangt wurde. Wie kommt cs, daß iu Tricst, Görz, Istricn dic Gesetze blos italienisch beschlossen wcrdcn und in Galizien pol» nisch? Wir habcu für unscr Laud keiu Gcsctz, ob der dculfchc odcr slovcuischc Text dcr gesetzliche ist, die Regierung müßte couscqucut anch verlangen, daß alle dcutschcu Gcsctzc slovcuisch beschlossen werden. Er habe uicht dem Autrage dcö Ausschusses beigestimmt; wenn wir demselben zustimmen, so thuu wir mehr. als wozu wir verpflichtet sind. Die Regierung könnte die slove-nischcn Gesetze cbcnso gut in das Deutsche übertragen lasseu, wic dics bezüglich audcrer Vcrordnuugcn nm gekehrt geschieht. Es sollte dcm Landtage in dieser Beziehung dic ssrcihcil gewahrt werdcr, cin Gcsctz deutsch odcr slovcuisch zu beschließen. L a udcspräsidcnt: Zur factischcn Berichtigung bcmcrkc ich, daß wedcr aus mciucr heutigen Erklärung, uoch aus der schriftlich abgcgcbcucn Aeußerung dcr Re-gicruug zu eutuehmcu ist, daß dic dcntschc Sprache die einzig authcutischc Sprache für krainifchc Landcsgesetze sei, nachdem wir eben noch kcin Gcsctz hierüber besitzen, wie iu andern Ländern. Es wird nur verlangt, in oci-dcn sprachen das Gcsctz vorzulegen. Kalteneggcr erklärt sich aus Opftortunitäts-Gründcn für dcn Antrag des AusschusscS. Dr. Blei weis schließt sich ebenfalls dem AuS-schußantrage au. K r 0 m e r spricht für deutscheTextirnng imOriginal. Berichterstatter Svctcc vertheidigt den Anöschuß. antrag uud lieruft sich darauf, daß auch Baron Apfal' trcru uud Gcuosfeu uicht dcutfcheu Orgiualtext, sondern nur eiuc Uebersetzung verlaugt haben. Schließlich wird die vorgelegte Uclierschung als Originaltext gcnchmigt, nachdem an l'cidcn Gesetze» ciuigc stilistische Acudcrunacn oorgcnonlmcn wolocn. 1690 Es wird nunmclir zu der anf der Tagesordnung flehenden Wahl cincs Mitgliedes dcS Landcsansschusscö durch dic Enric dcr Großgrundbesitzer geschritten, nnd »lit 5) von '.) Stiillnu'll gewählt dcr Abg. D^schmann, welcher die Wahl cnich annimint. Abg. Baron Apfaltrcru rcfcrirt NamcnS des Fiuanzanoschnsses über das vom Finanzministerium abverlangte Gnlachtcn betreffs Reform der Grund- nnd Gebündcbcstcncrnng i dcr Ausschuß beantragt , das k. t. Finanzministerium werde crsncht, diese Gesetzentwürfe in dcr nächsten Session vor daö Hans zu bringen nnd an den Neichoralh cine Petition zu richten, damit die dcni-selben zlitommcndcn dicssälligcn Gesetzentwürfe vor dcr Beschlußfassung den Vertretungen dcr itönigrcichc nnd Länder lnilgcthcilt werden. Nachdem noch dcr Bericht des Finanzansschusses über dic RechnnngSabschlüssc des GrnndcntlllstungsfondeS pro 1866 nnd 1^67 durch den Berichterstatter Dr. Costa vorgetragen und genehmigt worden, wird die Sitzung nm 2 Uhr geschlossen. A b c n d s i tz nn g. Beginn nm 5>^ Uhr. Vorsitzender Landeshaupt' mann v. Wnrzbach. Abg. Baron Apfaltrern verliest den Bericht des Landtagscomitüs nbcr die Pcrglcichspropositionen des hohen Finanzministeriums. Dieselben lauten: 1. Das Herzogthnm Krain entsagt allen Ansprü-chen auf den mit I, November 182l> inlamerirten ehemaligen liaincrischcn Psovii'zialfond nnd anf alle jene Ein»cihmsa,ncllcn, welche demselben frührr zngeflosscli sind, mit Anönahme der dem Lande mit tnr a. H. Entschließung vom H. Anglist 1829 zurückgegebenen Activ' cupilalicn und Nealiläle». 2. Das Hcrzogthnm Krain entsagt fernci jedem Aa-jpl uch ünf dcn Forlbezug einer Dotation aus Staatsmitteln, wie dieselbe dem Lande mit dcr a. h. Entscheidung vom 6. Juni lW2 zugesichert und nach Maßgabe des nn bedeckten Erfordernisses dcs Domcsticalfondes in^ver« schiedencn jähllichrn Beträgen bisher ausgezahlt wor< den ist. 3. Die l. l. österreichische Staalöomvallnng verpflichtet sich dagcgcu, dem Hcrzogthnmc illain einen Betrag von 70<),00() fi. d. i. Sicbenmalhnndclttausei'd Gulden ö. W. in neuen 5)"^ Schuldtilcln der einheitlichen Staatsschuld auszuzahlen. 4. Die Auszahlung erfolgt nach Maßgabe als die in Folgc der Amottisiruilg dcr allgeinciinn Staatsschuld nach dem Grsctze uom20. Inli 1tt68, R.-G.-B, Nr. 74, auszuglbcndcn Obligationen der einheitlichen Staatsschuld zur Emission gelangen. 5). Die t. f. Staatsverwaltung verzichtet auf alle anö dtn französischen Kriegen sich heischreivlndc» Fordernn-gen inkbclondcic auf jcnc für Landwehransrüstnugen, für Neqaisitiolun nnt> auf die Forderung anS der Do-tininq dcr Vcziilöcasscn, so wie anf Zninckz.ihlniia. jener Dolationsbetragc, welche dem Lande blos voischuß weiss flüssig glinachl worden sixc'. 6. Dagegen enlsagt das Land Krain allen Anspn'l> chsn auf dos Velmögcn des Reqnisitionofondes, wel» chcs dem Staate anheimzufallen hat. Es wird die Annahme dieser Propositions mit dcr näheren Bestimmung dcr Zinsendatirung u<1 Art. 3 und vorbehaltlich einer besonderen Verhandlung hinsichtlich dcr Rcqnisitionsfordcrungcn :u1 3Irt. 6 genehmigt und der Landcöansschnß znr weiteren Verfügung angewiesen. Zugleich wird dcr Antrag in dritter Lesung zum Beschlnsj erhoben. Nachdem noch die weiteren Gegenstände der Tages' ordnung, betreffend theils Straßenbau-, theils andere innere Angelegenheiten nach dcn Anträgen dcr Ansschüsse erledigt worden, ergreift der Herr Landeshauptmann v. W u rz b a ch das Wort , nm in kurzen Worten die glücklich zn Ende geführte Thätigkeit des Landtages betonend , dem Herrn l. k. Landcspräsidentcn dcn Dank für die eifrige Theilnahme an dcn Arbeiten des Landtages und deren geneigte Förderung derselben darzubrin' gen und fordert schließlich dcn Landtag auf, mit ihm einzustimmen, in das Symbol dcr Einigkit, in dcn begeisterten Ruf: Es lebe Sc. Majestät der Kaiser Franz Joseph 1. Die Versammlung bricht in ein dreimaliges lebhaftes Slava» und Hochrufen auS. Der L andcsp rä sident Eonrad v. Eybes» feld nimmt das Wort, um dem Landlag dic Versicherung zn gcbcn, daß er dcn Arbeiten des Landtages mit aufrichlissstcr Theilnahme gefolgt fei, durch wclchc theils einigele Wohlfahrt des LandeS betreffende Beschlüsse zn Stande gekommen, theils ncne Bausteine zu unserem staatsrechtlichen Ansban geliefert worden seien, theils in Principicnfragcn sich die Ideen nnd Gesichts-pnnkte geklärt nnd hoffentlich anch erweitert haben. Wenn manchmal diese letzteren Debatten sich zu gesteigerter Lebhaftigkeit nnd Warme erhoben haben, fo wolle er doch annehmen. daß niemand hicvon sich persönlich empfindlich berührt finden, fondern vielmehr in dcr Er^ innerung an diese Debatten Anlaß finden werde, nach den Mitteln dcr Vereinigung und Vermittlung in jenen Fragen zu suchen. Er selbst wcrdc sich sehr glücklich schätzen, so oft er in die Lage kommen wird, dazu beizutragen , daß die Acmühuugcn des Landtages erfolgreich werden, daß dcr ansgestrcutc Same gedeihe nnd Früchte bringe zum Wohl des theuren Heimatlandes, Dr. Blciweis ergreift das Wort im Namen der Majorität des Landtages. Kurze Zeit habe derselbe getagt und doch viclc wichtige Geschäfte theils vollständig erledigt, theils die Erledigung angebahnt. Wir kehren heim mit dem Bewußtsein, unsere Pflicht erfüllt zn haben, als Vertreter des slovcnifchcn Voltes, welches die Freiheit will auf dcr Grundlage dcr Nationalität nnd des heiligen Glanbcns der Väter. Freudig con-statirc er, daß dcr Landtag einstimmig war, als cS fich darum handelte, die fchwcre Steuerlast zn erleichtern. Wir haben verhandelt in slovcnischcr Sprache, nicht nm dadurch jemand in Verlegenheit zn bringen, sondern nm Besitz zn nehmen vom Rechte des Voltes, dcr Welt zn zcigcn, daS Slovcnischc sei geeignet als Paria' mcntssprachc, geeignet für Schlilc nnd Amt; dic von nns beschlossenen Gesetze bedürfen dcr a. H. Sanction. Indem wir dem Herrn t. k. Laudespräsidenlen für dic eifrige Theilnahme an unseren Arbeiten danken, richten wir an ihn die Bitte, das zu befürworten, was wir beschlossen. Er möge dein Ministerin»! fagcn, die Majorität habe dicsc Beschlüsse gefaßt, die nach dcr Auflö« fnng des Landtages wieder gewählte Majorität. Das Ministerium wird Gclcgcuhcit haben, zu bcwciscn, daß es die Landcs'Autouomic achtct, das Fundament Oesterreichs, dcS zufriedenen und bei dcr Zufriedenheit aller Völker mächtigen Oesterreichs. Er fpricht sohin dem Vorsitzenden dcn Dank auS, daß er das Schiff nach cinigcn Stürmen glücklich in den Hafen geleitet und richtet am Schlnffc mit Vczng anf dcn Moment als am Vorabende des a. h. Namcnsfcstcs an dcn Landtag die Aufforderung, seiner Loyalität uud deu heißen Wünschen für das Wohl nnscreö crhabcncu Monarchen Ausdruck zn gcbcu durch dcn Rnf „Hoch nnserem gnädigsten Kaiser!" in welchen alle Anwesenden lebhaft einstimmen. Oesterreichs innere Lage. Wicn. 2. October. Dcr complicirte politische Apparat, welchen uns der Dualismus gebracht, mit seinen drei großen VcllretungSlüipclN n»d dcn dazu ge» hörigen drci Ministerien, erschwert nicht nur das Regi» ren überhaupt, sondern er o/ot anch aUzu leicht Anlaß zu Disharmonien zwischm dcn Mitgliedern dieser Ministerien, weil es >n vielen Fällen für die einzelnen Mini» ter nnmöglich ist, ihren Ressort wirksam auszufüllel!, ohnc dabci zuweilen die Gebiete dcrEollcgcn zu berühren. Da cs bei uns nicht möglich war, wie bei dem norddeutschen Bnnd und Picußcn, die Vertretung zweier verschiedenen Vcrwaltungsgcbicte dnrch Pclsonalunion in je emc Hand zn legen nnd dadurch znr ursprünglichen Einheit znrückzullhlel!, so tnlsvvingcn aus unserm verwickelten System von dcntschcn, ungarischen undRcichs< Ministerien zwischen dcn hohen Fnnctionärcn Meinungsverschiedenheiten, die bei der Bevölkerung um so mehr mit Besorgniß bcmcrtt werden, als wir, nngcachlet uu< scrs enorm kostspieligen ThcrcsianumS, durchans keinen Ucbcrfluß au Staatsmännern hauen, nnd das Vcrtranen anf die Festigkeit nnscicr Zustände sich in Folge un< günstiger vorauögcgaugcucr Elfahrnligcn nur langsam wieder einstellt. Dcr jüngste Zwischcnfall dieser Art, wclchcr sich an die polnischen Verhältnisse knüpft und insbefondcre die projcctiric Reise des Monarchen nach Galiz>en betraf, ist bclanut Man ist im allgemeinen geneigt daS Project dieser Rcise auf Einflüsse dcr Magyaren zurückzuführen, die, wie sie unläugst mit An« sprüchcn auf Dalmaticn hervortraten, nun auch in Polen für künftige Fälle feslcrn Fnß zu fassen ttachte-ten. Wenn dicsc ungarischen Tendenzen dcn verfassungsmäßigen Weg einhielten, und solange sic nicht die in dcr cmswärtigcn Poliiit als Richtschnur angenommene Friedenspolitik des 'Reiches bedrohten, hätte sich viel' leicht mit ihnen reden lassm. In dcr Form aber, wie sie wirtlich anftrutcn, mnßlcn sie den Widerspruch des Ministeriums dcr im RcictMath vertrclcncn Länder, zu wclcheu bis heute noch Galizün gehört, herausfordern. So unterblieb dic Rcisc des coustitutionellcn Monar» chcn; Graf Goluchowsti, dcr Statthalter von Gali« zien, nahm odcr crhiclt feiuc Entlassung. Aber auch Fürst EarloS Aucrspcrg. dcr Präsident des cisleithani-scheu Ministeriums, schon seit Juni velstimmt und an Ucberspannung der Nerve» leidend, trat von seinem Posten zurück, jedoch nlcht ohnc bei dem Abschied seinen Eullcgcu und dcn von ihnen vertretenen Grund« sätzcn das ernstliche Versprechen dcr Theilnahme und fernern Unterstützung znrückzulaffcn. Zu diefen auS Anlaß der galizischcn Verhältnisse entstandenen Mißverständnissen kam noch der Kellers perg'schc Vorgang. Es läßt sich wohl behaupten, daß das Ansuchen des Iustizministcrs durch dcn gänzlich nn-motivirten Angriff dcs böhluischcn Statthalters in allen Kreisen dcr dcutschcn und liberalen Bevölkerung nur gesteigert ist. Die nächste Folge dieser Zwischcnfälle, die selbst dcr Reichskanzler Frciherr u. Bcust mit seinem eminenten Talent nicht zu verhindern vermochte, ist die, daß cin Nachfolger des Fürsten Auerspcrg gefunden werden muß, da Graf Taaffe, wclchcr iutcrimistifch im Mini-stcrrath dcn Vorsitz führt, gleich seinen sämmtlichen Eol-legen auf das bestimmteste erklärt hat, den Posleu des Fürsten nicht übernehmen zu wollen. Man wies in dieser Beziehung ans dcn Graf Hartig, einen Abgeordneten von Entschiedenheit nnd vieler Bildung, hin; das Mi' nisten nm selbst würde cs aber wohl am liebsten sehen, wenn Erzherzog Rainer, dcr seit seinem Rücktritt als Vorsitzender des Schmcrling'schcn Ministcrinms in tiefster Zurückgczogenhcit lcbt, sich wieder zu einer Actheiligung am Staatslebcn bewegen licßc. Was dcn Justiz min ister Herbst betrifft, so ist nns nicht bekannt geworden, daß derselbe zurückzutreten beabsichtigt, wenn cs in dic? scm Mann von strengem Eharattcr nnd hoher Einfach' hcit dcr Sittcn schr leicht sein würde, anf feine jetzige Stcllnng zn verzichten nnd als Führer des Abgeordnetenhauses das Ministerin!!! in manchen Fragen zn einer entschiedener«! Haltung zu drängen. Dcn ticfcrn Grund aber zu allen diesen Zwischen' fällen erblicken wir in dem Umstände, daß das Pro-gramm, nnter welchem dcr Ausgleich mit Ungarn voll< zogen wurde, und womit das liberale Ministerium ans Ruder kam, bis jetzt nnr thcilweisc in die Wirklichkeit hiuübcrgeführt wordeu ist. Dcr Sinn des Ausgleichs mit Ungarn war der, daß die beiden Völter, wclchc das Mark nnd Salz des Rcichs bilden, die Dentschcn und Magyaren nämlich, dic Führcrrollc übernehmen und bei aller Nachsicht gegen die kleineren Nationalitäten. für eine in einheitlichem Geist geführte Verwaltung und Negierung des Doppclrcichcs sorgen. In Ungarn ist das Verhältniß zn den andern Nationalitüten so ziemlich geordnet, und es hat sich dabci gezeigt, wie unschwer sich mit Eroaten und Slovakcn nnd Rumäucn pactiren läßt, wenn dicsc nicht von anßcn zn ciner feindlichen Hal' tnng anfgcmnntcrt werden. Die ungarische Regierung ist einheitlich nnd entschlossen und wenn sie je gestürzt werden sollte, so wird dies nur durch dcn Landtag und zu Gnnstcn dcr Oppositionspartei der Linken geschehen, die in den inneren Cardinalfrngen, znmal waS Nationalitätsfragen betrifft, mit dem jetzigen Ministerium übereinstimmt. Im Vergleiche damit erscheint die Organisation der westlichen Rcichshälftc noch unfertig, uud nur in dem Gcfctze für dircctc Wahlen in den Reichs-rath ist der Anfang eincs ernstlichen systematischen Vorgehens bemerkbar. Große Gruppen von Landtagsabgc-ordnctcn stehen außerhalb dcr Verfassung; wir aber, wir sind nachsichtsvoll gcgcn dic Feinde dcr Vcrfassnng» weil diese zufällig einer anderen Nationalität angehören. Dieser Widerstand, der nur durch unsere maßlose Lang' mnth scinc jctzigc Bedentnng gewinnen konnte, schiebt die Eonsolidation unsrer Znstande hinaus, und dient den feudalen und clericalen Bestrebungen als willkommene Anlchnnng. Wenn wir ferner ruhig znschen, wie die Phalanx unsrer Gegner sich verdichtet. so braucht nur noch cin änßcrcs Ercigniß hinznzntrcten, nm dcn Staat mit ncnen Gcfahrcn zu bedrohen. In dcr That hat jede Situation ihre Logik, und jedes Priueiv fordert durch alle seine Verzweigungen hin die nothwendige Erfüllung. Es ist dicS cin politisches Gcsctz, daS mit dem Gcsctz dcr gleichen Lagerung der Atome in der physischen Welt viel verwandtes hat, Man kann nicht in Ungarn magyarisch sein, und in der westlichen Hälfte Verhältnisse bestehen lassen. die in ihrem chaotischen Zustand noch an die Zeit Belcrcdi'S erinnern. Wenn die Czechenführer fich außerhalb dcr Verfassung stellen, so gilt die Vcrfassnng für sie nicht- Was wir bedürfen, ist nicht nnr Freiheit, sonder« auch strenge Befolgung dcr Gcfctze. Wenn man endlich dahin gelangt ist, daß die Regierung nicht mehr wege" der Gcfahrcn des Mißbranchcs von cinigcn Seiten die Freiheit verbietet, so scheue man sich nicht gcgcn solche, welche die verfassungsmäßige Freiheit nicht achtcu, dil Strenge dcr Gcsctzc walten zu lassen. Vor allem abcl drängt sich unS immer mehr die Ansicht auf, daß für d>e Mehrzahl der Ucbclstände, an denen Oesterreich leidet, ein großes Maß von Selbstverwaltung und Dcccntra»' sation nöthig ist. Die Lösung für die Mehrzahl der nationalen u"° clcricalcn Zwiste licgt in dcr Trennnng dcr Streitendes indem man dic materielle Unterhaltung dcr Anstaltt", wclchc gewöhnlich das Streitobject bilden, den Parteic" überläßt. Wollen die Czechen eine czechifchc Technik, i" mögen fic dieselbe von ihrem Gelde gründen. Die Deu^ scheu werden es gerade so machen. Wollen die Clerics ten ultramontane Schnlcn, so mögen sie immerhin d>l' selben errichten. Die Auseinandersetzung dcr bestehende Fonds mag schwierig sein, aber sie muß unseres Eraa? tcns eintreten, wenn wir endlich ohne Bclagerungsstal' zur Ruhe kommen wollen. „Gemeinschaft ist die Ä?"lt der Streitigkeiten," sagt cin altes Iuristcnwort, das au« für dic moderuc Politik gilt. Nur im amerikanische Princip der Selbstverwaltung dcr confcssionell nnd n^ tional Gleichgesinnten erblicken wir eine friedliche Lo'su.^ für unsere zahllosen Uebelstände, mit denen Desterre' noch zu kämpfen hat. Zugleich wird die Rcgieruna v durch von einer großen Verantwortlichkeit, daS ÄuW von cincr schweren Last befreit, und natürlich ""^ dic Steuern um so viel erleichtert werden, als die,, pcrschaften und Gemeinden künftig mehr zu leisten hat' (A. A^Ztg^, Die Ercejse in Prag. ^ Prag, -4. October. Heute Nachmittags wurde .^ Landhaus des EigenthümcrS des „Tagcsbolen" ^ fftn, Michlc vor dein Noßthore von einer Volksmenge ""3^'^. alle Fenster wurden zerschlagen, dcr Hausmeister "> 1691 durch einen Stciuwurf getroffen nnd drohte der Volks- l Haufen durch Znrufc mit vollständiger Dcmoliruug dcs Hauses. Hußarcu vertrieben die Menge nnd besetzten das Hans. Um 7 Uhr Adcuds wurden von ciucr Pö^ beimenge die Fenster des deutschen Theaters durch Stein-Würfe zerschlagen. Prag, 4. October. Die gemeldeten Unruhen fanden anlaßlich des verbotenen Meetings bei Pantratz statt. Um ^ Uhr Nachmittags versammelten sich gegen 2000 Mcnschcn bei Pantratz an der Vibnssaqnellc. Viele angebliche geheime Polizisten wurden geprügelt; ein Israclit wurde weggetragen, nm ihn in einen Brunnen zu werfen, doch entkam der Bedrohte. Hußarcn zersprengten die Menge, die sich aber immcr wieder sammelte nnd fast alle Nrrctirnngcn vereitelte. Die Hußarcn machlc» von dc» dlautcu Waffen tcincu Gebranch. Erst Abends wurde die Gegend durch verstärkte Trnppcn gesäubert. Am deutschen Casino wurden dnrch einen zurückkehrenden Trupp von etwa A00 Bubcn nm ? Uhr Abends über 40 Fenster mit pfnudschwcrcu Steinen zerschlagen. Hicbci wnrdc ein (5asiuomitglicd getroffen nnd der Gaslustcr beschädigt. Kein einziger Wachmann war in der ganzen Gasse zn sehen; erst als die Menge sich verlaufen, erschien Communal-Polizci, Vcr dem Excesse beim Casino wnrdcn den Icsniten die Fenster eingeschlagen. P r a g , 5>. October. An dem gestrigen Meeting bei Pantratz nuhn'cn etwa 0000 bis 7000 Menschen Theil. Das Militär wnrde verhöhnt und insnltirt. Ein Untcrosficier, der von einem schweren Steine getroffen und verletzt wurde, feuerte, wodnrch der Thäter verwundet wnrdc. Ebenso mußtcu die Hußarcn, vom Pöbel insultirt, thcilwcisc die Waffen gebranchcn. Es kamen Mehrere Vcrwnndnngcn vor. Nur wenige Tumultnantcn konnten verhaftet werden, da der Pöbel die Verhaftungen verhinderte, Oesterreich. Wien, 2. October. (Die ungarische Synode.) Nach einer gestern Früh abgehaltenen Confcrcnz Mehrerer Mitglieder der Magnatcntafcl bci Erzbischof Hlljnald wnrdc die Sitznng der katholischen Mitglieder des ungarischen Reichstages um 5 Uhr Nachmittags im Seminargcbändc in Pest unter Vorsitz des Fürstprimas abgehalten. In derselben stellte Dcak den bekannten An-'cn, welcher im entscheidenden Augenblicke die Gar-M)?.' ^^' Hauptstadt entwaffnet nnd die Waffen der ren s "'^ ^^ Bevölkerung gegeben hätte, eine Maß-loi«!.' ^^'^ ^W übrigens anch Miranda im „Gan-^'^' seine Bedenken äußert. Dazu tritt noch die Mcl-tio,-- ^^^ """" blnligen Conflict zwifchen der revolu-^'arcn Partei und den Truppen in Barcelona, und ^ "findet sich denn die „Patric" wieder ganz in ihrem H """t und sch,Mt: „In dicscm Augenblicke ist in ^Nlcn alles zu gewärtigen nnd alles zn befürchten, ein,«,, n? "lln'omgs, nm' die Bewegung zn meistern, . ..r scanner, wie den Marschall Scrrauo, den Gcnc-^ "lilcc. Hcrru Mado'.. um wclchc sich die cbrlichcn tim, '^'""'Ul tonnten nnd mit dcinn die spanischeNa-Äclu ^ ^nrantien hätte, nm ihrem Willen Gehör nnd Neb.» ^ "erschaffen. Aber diesen Männern gegenüber, schal "'^ hiülcr ihnen, sehen wir auch ehrgeizige, lcidcn-l'l!d 3 ""'sönlichkcitcn. welche nichts zu verlieren haben lichV'tt°" ^lt durch Anfstandsvcrsuchc compromittirt, «cucicht lange der Wiederherstellung der Autorität und Ordnuug wicdcrsctzcn werden. Für die Aufständischen von gestern war der gemeinsame Feind die Köu.gin Isabella; wo wird dieser Feind für die Sieger von hcnte sein ? Wir wollen hoffen, daß die alten Mitglieder der liberalen Union alle ihre Kräfte vereinigen und allen ihren Einfluß aufbieten werden, nm den Triumph des monarchischen Princips zu sichern. Ader für die ersten Anstifter der Revolte, für diejenigen, welche noch nicht gewagt haben, mit ihrem Programm hervorzutreten, wird der Feind natürlich der Mann vdcr die Partei sein, welche öpanicn den Händen der Revolution entreißen wird." — Ueber die Ictzttn Slnndcn, wclchc die Königin Isabella auf spanischem, nnd über die eistcu, wrlchc sie auf frai'zösischcm Boden verbrachte, finden wir in vcrschic-dcuen Corrcspoudcnzen dcr „Giioudc", des „Temps", der „Patric" u. f. w. einige Einzeluheitcn, die wir im Folgenden znsammcnsttllcu: Am 29. September cmfiua. die Königin die Depeschen, welche ihr die Nicdnlagc des Nooaliches meldeten. Als sie diese Schriftstücke durchlas, schien sich ihr Aufsicht plötzlich zu verklären, so daß die sie umgebcndcn Höflinge au cincu Sieg glaubten. Sie verließ den Salon, in dcm sie sich befand, trat in ein Nebengemaäi und schrieb einen übcr-schwcuglichm Brief an den Herzog von Vlttoria (Es^ partcro): „Du hast die Dynastie gerettet, Du wirst sie auch diesmal retten. Ich verlange nichts mehr für mich, ich bin nichts mehr, ich bin nichts mehr. AVer den Prinzen von Asluricu werfe ich iu Dciuc Arme, ihu vertraue ich Dir an. Was Du einst für mich gethan hast, thue es jept für ihn u. s. w." Nun handellc cs sich aber darum, den Prinzen von Asturieu zu bestimmen, daß cr sich nach Logrono briugcu lasse. Mau führte das Kind hcrdci und suchte ihm seine Rolle ausciuan-dcrzusctzcn; adcr dcr Knabe brach iu Thiäncn aus nnd warf sich mil den Worten: cr wolle sciue Mutter nicht verlassen in die Arme Isabcllcus. Die Königin war vernichtet; sie zcniß convulfivisch deu Bruf, den sie noch in Händen hielt, nnd s.nlschloß sich jetzt erst zur Flucht. Iu Handayc wurde die touiglichc Familie vou dem Gcucral Castclunu nud Hcirn ^)iou erwartet. Dic Züge dcr Könissiu, so berichtci von dort ein Augeuzcuge, w^ircn durch Weinen nnd «-chlaflofigt^t vcrstött, aber cntbchltcu nicht ciucr gcwisseu Würde; sie schicn rcsig-uirt, aber nicht vcrlcgcn. Am Arme ihres Gemahls stieg sie auf den Pcrron, reichte den Emigranten, wclche sie dort crwartclcu, dic Hand zum Kuß und man hörte deutlich, wie sie dieselben mit dcm Worte: I^wi'ml,» (Hoffen wir!) tröstete; dauu begab sie sich mit ihrem Gefolge nach dem Wartcsaal, wo cm Dcjnuicr uoibe-rcitct war. Um ^ Uhr kam dcr Hofzug auf dcm Bahn« Hof von 1a Nlgrcssc an, wo die französische Kuifcrsamilic ihu erwartete. Die Unterredung zwifchen Ihren Majestäten dauerte cine Vicrtclstundc. Die Königin und ihr Gcumhl wcncn licf crrcgt und dclhcllcllcil dcm Kaiser und dcr Kaiserin mit Thräiicii iu der Stimme, daß sie niemals die Beweise von Zuncignug vergessen würden, wclche sie bci ihrem Eintritt iu Frankreich einpflügen hallen. Beim Abschiede sagte die Königin zn ihrem Sohne Alphons: „Gib doch dcm kaiserlichen Prinzen cincn Kuß!" Um 5i',, Uhr wnrdc die Fahrt nach Ba-yonnc fortgesetzt, wo die Minister, wclche das letzte Cabinet gcmldct halten, ihre Sonucränin erwarteten. Im Gefolge dcr spanischen ilöuigsfamilic befanden fich die Marqnisc von NovaücheS, erste Ehrcndamc; der Ätarquis von Roncali, Staatsminister (Ätinistcr dcS Acußern); Herr Marsori, Palast-Intendant; P. Claret, Graf Espclcta, Gouverneur des Pnuz.n von Asturicu; Herzog von Montczuma, Aiarqnis von Villamagna und Herr ^oza, Kammcrhcrren dcr Königin; die Gcuc-rnlc Äelcsln nnd Alos. Adjutanten des Königs; Obrist-Lieutenant Eampos, Ordouuanzofficicr des Königs; Herr Onate, Obersthofmeister dcr Königin; die Herren Corral und Alouso, Acrzic dcr Königin; Frau von Vallcoor und Frau von Gabriel, Ehrcndamcn dcr Iu-fantin nnd die Odrisl-Licutenants Andriani und ^orc-fccha, Knmlncrherrcu des Infantcn Don Sebastian. — Herr Mon ist am 2. in Paris angekommen. Wie man versichert, spricht cr dic Ucbcrzcugnng aus, daß, wenn die Königin, selbst von St. Sebastian aus, zu Gunsten ihres Sohues abgedankt hättc, ohnc Schwierigkeit eine Regentschaft eingeführt wordcn, nnd daß dann dcr Marfchall Serrano dcr crslc gewesen wäre, diese Combination zu unterstützen. — Die Gräfin von Girgenti hat am 2. d. M. das spanische Bot-fchaftshotcl verlassen und das Hotel ihres Oheims, dcs Fürstcu Aquila, in dcr Avenue l'Impcratricc bezogen. Freitag ist die crsic 'Nummcr dcr „Gaccla dc Äia-drid", amtlichen Organs dcr provisorischen Rcgicrungö-junta, in Paris eingetroffen. Sie trägt an ihrer Spitze cincn ncucu spanischen Stempel, welcher dic Gerechtigkeit mit ih,cn allegorischen Attributen zeigt. Das Blatt veröffentlicht cm Dccrct dcr Junta, für wclchc Paöcual Madoz zeichnet; dieses Dccrct befiehlt, daß fofort die Arbeiten in Angriff genommen werden sollen, um „dcm ewig denkwürdigen Patrioten Meudizabal" auf dcm Fortschrittsplatzc in Madrid ein Denkmal zu errichten. Dcr „Mcrtc" wird folgende Dcpcfchc mitgetheilt: Barcelona, 1. October. Wir sind ohnc Hinderniß angekommen und wurden sowohl von dcr Bevölkerung als von der Armec enthusiastisch aufgenommen. Targarona hat sciucu Antheil au dcn Znrufcu gehabt. Demselben Blatte wird die Wc dcr ^6 Mitglieder dcr provisori- schen Regierung von Madrid mitgetheilt. Dieselbe besteht aus dcu acht Demokraten Ribero, Figueros, Garcia, Sorni, Chas, Earretcrs, Escalcntc uud Lopez, den 11 Progrcssistcn, Figucrola, Rodriguez, Benites, Olo^ zagn (Ioso), Avigcs, Pincdo, Qnaiti, Aliascal Labre-dou, Mnniz und Carratola und den ? Unionistcn ^o-rcnzana, Armigo. Roblcdo, Iuariste, Movaita, Ealderon nnd Rodriguez. Madoz ist Eivil-Gouvcrneur der Haupt' stadt; Nos de Olauo, Gcncral-Eapitän von Castilien. ,.^a Presse" weiß ganz genau auzugeben, auf wechem Wege preußisches Geld dcm spanischen Aufstand zuge-flosfcn ist. Vor eiucm Iahrc hätte die italienische Re^ gicrnng Zündnadelgcwchrc von Pcnßcn gekauft und den Prcis in italienischen Rcntentitelu erlegt; dicfe Renten würcn vor einigen Wochen an dcr Pariser Börse ver-kauft und in Wechsel ans englische Häuser von London und Cadiz' umgewandelt wordcn. Am 3. sollten in Paris zwei ncuc Broschüren erscheinen: Die erste, von Flüchtlingen rcdigirt, soll betitelt sein: „Lll l^utsrus L5M^lwi0", die zweite: „NontMi8ior, roi ä'L8paßne/- Hagesnenisslieiten. — Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Seeboden in Marillen zum Aufbaue ihicr Kirche einen Unttl' stiUzungsbeitrag von 29<^> fl. allergnüdigst zu bewilligen ge^ tllht. — Se. Majestät der Kaiser haben filr II dulch Feucr verunglücttc', besonders almc Insassen von Pohiebacta (Vöhmcn) linen Unteistuhungsbeitlag von 100 fl. allel« gnädigst zu spenden geruht. — Ihre Majestäten der Kaiser Ferdinand und oie Kaiserin Maria Anna haben zur Herstellung der abge« brannten Kirche zu Stramng im Öoer-Gaillhale 400 ft. zu spenden geruht. — (G r o ßa rt ige r Die bst a hl.) Laut einer Kund' machung der Wiener Polizeidirection wurden dreihundert» fünfzig Stück Süobllbn-Acticn gestohlen, — (Ein großes Steinkohlenlager) ist nüchst Ofen snldeclt worden, dessen Kohle 90 Procent reinen Kohlen« sioff enthalten soll. — (Graf Bismarck.) Wie aus der preußischen Hauptstadt geschrieben wird, ist die Nachricht, daß Graf Äiemarcl bald zurückkehren würde, eine verfrühte. Der Vuw dcötanzler, heiht es in diesem Vriefe, leidet nach wie vor uno muh sich aufs sleuherste schonen, um sich nicht einem oedcnllichen Nückfall auszusetzen, darum ist eS auch sehr un< wahrscheinlich, daß er schon im nächsten Monat dic Geschäfte wieder übernimmt. — (Ungarische D i e n sl t l e i d e r.) Die Staals-bahngesellschast hat nun eine Vorschrift herausgegeben, nach der sich die Niensttleider der Beamten und Diener auf ihrer unganschtn Linle der Landlstracht zu accomodircn haben. Nach dieser Vorschrift tragen die Lisenbabnbramten leine Uniform, dagegen vom Elationscbef abwärts alle mit einem executlven Dienste betrauten Etc'lionödeamtcn, die mit dem Puklicum in Berührung lommen, als Dienslabzeichen line Kappe von dunlrldlauem Tücke mit silberner Norde und Nosetle :c. Die übrigen Beamten haben ein Tiensl» abzeicken in Form einer Medaille bei fich zu tragen. Die Tiensllleidcr der ungarischen Asenbahnviener aller Classen haben zu lustchen in: Tienslrock (Altila), Beinkleid (Stie> srlhosc), Blouse (Garibaldihemd), Kappe (Sommer und Win« ler), Palttot (Sommer und Winter). — (B a nt note nsä Is cd er.) In Großwardein wurde, wie wir hereilij glmcldct, ein junger Mann bei dem Ver-> suchc, eine falsche Tausendguloeunote zu verausgaben, verhastet. Derselbe hat bereits gestanden, daß er die täuschend ähnliche Nantxoll! nach einem anderen Tausender aus freier Hand üacdgczcichitt. Um sich den ersten Tausender zu ver-ichasfcn, halle er verschied!nc Wechsel aczeplirt und sich für das G'lv, wclcbcs er auf dicscm Wege nach und nach erhallen, cine Tansendguldennote eingewechselt. — In Raad wuide am 30. v. M. rin Banlnotenslilscher verhastrt, welcher falsche Einjli-, Fuiljel« und Zehncrbanlnoten aus srrier Hano veisrtligle. Dieselben waren indeß so plump nachgemacht, daß er sie nur bli Nacht ausgeben lonnte, weil si» bei Tage aus den ersten Vlict tltannt werden mußten. Dcr Mann war bereits mehrmals verschiedener Verbrechen wegen in Hast gewesen. Unmillllbllr nach seiner jüngsten Verhaftung gestand er die Fälschung ein und gab zugleich seiner Freude darüber Auedruct, dab ec endlich einmal dem Gcuchte in die Hände gefallen fei, da er die stete Angst vor dem Hnldcatwetden schon lange satt bllbe. Man fand bei ihm noch einen Verrath von falschen Banknoten. — (Die Ueberfchwemmung im N v ei n t hal.) Dl,n Schweizer Vundlsrathe sind aus dcm Rheinihale Be> lichte über Wasserverheerunge» zugegangen, die das Unglück, mit welchem das Schicksal jene Gegenden heimgesucht, noch glöher erscheinen lassen, als das im Jahre 1834. Laut diesen officillleu Berichten brachen am 28. September Morg<»ö Nüf.n vci Zizns aus, denen bald darauf ein Tammbluch zwischen Maüenfeld und Landquart und später andere bei Nagaz, Scvelen und Salez folgten. Vn Ear-ganö stcht der Bahnhof ganz unter Wasser' und der Elsen-bahnvcrlehr ist mchrfach unterbrochen, so daß seine vvllslün. gige WicdtlhttsteUung rnchl vor acht Tagen in Auösickt stcht. Die Brücken sind weggerissen bei Bucks sammt vcn, Zollhaus, bei welcher Gclegenhsit der St. Gal!,r öandj^er und Einnebmcr mit sliner Frau dcn Tod in ^'"7^!" fand, dann bei Svlügcn, Untermal;, KästliS u"° ^e , und die mue Felsberger Vrücte soll sehr besch.id'gt ,e,n. 1692 -Locales. — (Dei P fa l l e rs t ö chin ) zweite Aufführung bitt.t dtm gestrigen „Tagblatl" Anlah, uns a» den Ve-stand einer gestrengen Theatelecnsur in Laibach zu elinnein, worauf wir sonst nach der Alt, wie sie iblen Nothstist hand-dubl, längst dliuahe vergrsscn hätten, Wir nehmen über die Ultheile uud Auffasiung deö Publicums sehr gern Vc-lebiun.^ an, von welcder Scile sic auch lommen mag' ob-wol'l wir austichtiss bekennen milssen, dah »vir nicht ganz gut einsehen, was es mit der neucn Aera zu lhun hat, wenn man e? — ganz cibgcschcn von dem noch blsllben Zeit und am selben Oite gellagen wild, z. B. die Uniform cinro hiesigen Regimentes, aus del Vübne elschciiu'. Wir hallen wirlliä) Grund anzu-Nthmen, das, ras diesige Theaterpublicum selbst sür diese Rücksicht nicht unempfindlich grblicben sci; s>.> wie wii auch dem Rtfellolen dlZ Tagblaltes viel zu vill Tatl und Schaifblicl zueltenne«, um nicht zuzugest«hcn, dah manch.s, was in der glohen Weltstadt ungelügt und s.lbstvelstänblich diügenomme» wild, andt'lwcitts auch von andeien Effecten sei. Was aber »och die vom Tagblatt berührten Tertandeiungri, andelangt, so müssen dilse eincm losen Zufall zuzuschreiben sein, renn wir haben von verläßlicher Quclle erfahren, daß sich der Nolbslifl der Thcatercensur mit denselben durchaus nicht blschäsiigl hab«-. — (M aulbeerbaum» und 2 e id e n z u ch t.) Auö einer Zuschrift des k. t. Äcllübaumiiusleriunls an den ^andei-aueschuh gcht belvor, daj; dasselbe damit umgeht, den Un-lerlichl übei Maulbeerbaum' und Scidcnzucht in die Volts-schulen ulld Plüparar.dien einzusüdren. -- (P re s;v ro ces< des „Triglav.") Der „Tri-glau" veiösscntücht nachstehendes U'theil' „Im Namen Seiner Maj.slät dci? Kaisers bat datz l. t. Lcinbebgericht zu Laibach al^ Pilbgericht am 2. Juli 1868 unter dem Vorsitze deö l. l. Obellandeögetichtsrathes Matauschcl und in Gegenwatt del l. k. Landcögenchtsialhe Heinricher und Ger-llchel als Richter, dann des Schnjtführelö Auscultaxlen Ieniic auf Grund der slaatsanwallschasllichcn Anklageschrift cl<> zii-iU'v. 20. Juni 1868, Nr. 5168, womit wider Peter GrasseUi, Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redacteur der peiiodischen Zeiischlist „Triglao," wegen Ver« gcheuö gege» die öfsentliche Ruhe und Ordnung »ach §302 St. O. die Anllcige cihobcn wurde, über die am 2. Juli 1868 begonnene und am nämlichen Tage be.ndete mündliche und össenlliche Hauptoerhaildluua. und lie dabei von , dlm f. t. älaal^anw^lt,,' Tr. v. Lclxnaun glslellten Antrüge zu Recht ectannt: Ptlcr Orass'lli, 27 Jahre alt, katholisch, ueiehllicht, Hau^besi^er, Ligeulhumcr, Hcrauc-grber und verantwortlicher Redacteur der in Laibach elscheinenocn periodischen Z.ilschrist „Triglav." bisher gerichtlich unbeanstandet, fei ob des in dieser Zeitschrift am 6. Juni 1808 im Vlalle Nr. 25» eischienenen Altitds, betitelt „Unsere Deulsch-Libt-lalel»" des Vergebend ge^en die öffentliche Rübe und Old-nling gemäß §7.02 nach § 5, 7, 230, St. G,, § 28 des P. G. 17. December 1862 Z. 0 R. G. V. als Hel« ausglber u»d R>dacteur schuldig, und welde nach § 302 mit Anwl'i.oung der ^ 260 uno 206 Et. O. zur Strafe des sünswöchrnllichen mit einmaligem Fasten in jeder Woche elgHnztcn Arrcslco. und nacb § -131 St. P. O. und V»l-ordnung vom 2. Juni 1859 g. 105 R. G. Ä. zum Ersähe dec Strafpiocch- und Vollzugstosten, dann zum Verfalle eines Caulionidctlag^? von s^chszig Guloe.l za Gun-slen des Allm>nsonds der Landtshauplsladt Laiback nach H 35 dcs P. G. verurteilt, zugleich wird nach § 3 6 il>i-(ilüll aus das Verbot der weilelen Veibl^itung deö obigen Blattes Nr. 25 und auf die Veröffentlichung dieses Stras-ertenntoisses in der Zeitschrift „Tliglav" nach §39 ü'iik'm in 0ti A,t eitannt, daß oass'ltil' in dcm elstcn nach der Utlheilsrcchlslrast elscheinendrn Blalte in dessen Cingange auf Kosten des Peter Glasfelli einzuiücten sei. Laibach, am 2. Juli 1868. Luschin i». ,'. Isalitjch n>. ,)." — Das t. l. Obeilandesgericht in Graz hat dieses Urlhcil vollinlhall-lich bestätigt. Die Redaction dd gegcn diese Entscheidung die Velusung an den t. l. obersten Ge-»ichlehof ergreifen. — ,'i der Eiüffnung deö Schuliahrcs wurden dcm Vernehmen nack auch a ch l katholische Kinder in dusc voilrefflich gelullte Schule aufgenomnlcn. — (Me d ic i na I l c s ol m. Von Hc». Dr. Gaustcr elfchien cine 34 Sstallci>. — ^U ede r h a n o nehm e n von Wölfen.) Aus Vojsto, Vezill Idlia, erhält die „Novice" eine Zuschrift, worin ilber den Schaden, welchen die Wölfe seit Aushebung des Schulgeldes unter der Heeroe aniichten, gellagt wiro. (Korrespondenz. Reifniz , 5. October. lOiig. - Corr.j (Großes Arandun g lüct.) Heute Morgens balo nach 4 Uhr diach hier im Wirlbschasl^gebäude t>cs Grundbesitzers Anton Atto Feuer aus und gewann in lurzec Zeit solche Ausdehnung, dah bis 7 Uhr Früh bereits 7 Wohn- und circa 20 — 25 Uilthschaslvgebaude sammt den bedeutenden Vor> '.athm ein Raub der Flammen waren. Die Ursache des Vrcmd^ ist bis nun unbekannt. Glücklicherweise ist lein Menschenleben zu beklagen, nur drei Stücke Wirthschasts-thiere sind ueibrannt. Der Schade dürfte sich auf 20- biö 25.000 ft. belaufen. Aus den nächsten Ortschaften mit Inbe-glisf von Großla'chik, erschien binnen lulzer Zeit thätige Hilfe üuf der Brandstätte, und ist es namentlich den Insassen der Gemeinde Niederdorf zu verdanken, dah dis F.uer nicht i',och giöhcce Dimensionen annahm. Neueste W- Wicn, 5>. October. Dcr Mitarbeiter des „Wanderer," Kraßnia,, wurde hcutc wcgcn cincs Plcßvcr' gehcnö zll 14 Tagen Arrest, der Redacteur Nordmcmn zu 20 Gulden Geldbuße und 100 Gulden Cautionsucr-lllst ucrulthcilt. I uns li r uck, 5. October. Auf der italienischen und Bl'eimerbahn fandcu wcgcn ciucr Ucbcischcmmuu^ BcrtchrSstolUiigcu statt. Ar es lau, 5. October. Die „Ärcblalicr Zeitung" ei hält eine Meldung aus Warschau, dcr zufolge der Kaiser um 13. September einen UkaS uutcrzeichuct hcibc, wclchcr daö gesammtc polnische Inst'Mcsc» dem Petersburger Justizministerium uulcistellt. Rom, 5. October. Der Papst richtete ein Trost-schrcilicu an die Exkönigin Isabella. Madrid, 5. October. Die revolutionäre Junta übertrug dcm Gcucral Serrano die obclstc NegicrunnS-gemalt uud daö Recht dcr Münstcrcincnnuug. Dic Rc-gicluug ertlärle fast alle Mlitärchargen für vacant uud ernannte für dieselben mehrere Generäle. Es herrscht uolltommcnc Nnhe. Die Truppen ans Andalusien la» gcrn um Äiavrid und werden nwrgcn in die Hanpt-sladt einziehen. Constant! noprl, 5. October. Vicle Vcrhafiun. gen wusdcn hier wcgcu einer Verschwörung gegen den Sultan vorgenommen. Telegraphische Wechsclcoursc oom »i, Oclllbcr. bprrc. Metlllliane« 5)6.7^'. — l.pcrc. MttalliqncS mil Mni- nnd !)coucmber-'^instn5>7.f>0. — 5pnc/1illt,o!,al'Älllehli, <>1.80. "iWOe! swateanledel! ^.60. — »Uanlactien 72!^. - Hrebitaciün 206.80. London NU. — Silber 1i:;.75i. — it. l. Ducateu 5.5)^. Handel und Volkswirt!) schastliches. Schwebende Tclinld. Zn E»dc Hrptriubcr 18<>8 befandeu sich laut .Klindmachuna. der ^unimission zur Controle der Staats-schuld im Umlaufe: an Pattialhypothctarauwcismia.cn i)?,8N.(!^ ft. !"'<) lr.; au ,;u Staalonutcn rrtlärten Ein- und Filusssnldcnbank^ nolcn 15»,<;i^.'.»l<» st., an förmlichen Slaatsuolcu 284,28i).'.M; fl., an Miinzschcinen zu zehn Neiilrcii'ern t2,0!i.".'il 42 Millionen Milden ö. W. wurden »achstel'eude 17 Serien gezogen, und zwar: Nr. 188 48') 530 5)42 2042 21?,<»M fl, auf Serie >^l< Nr, Nl; der zweite Haupt-lreffer mit 40.000 fl. anf Serie 2N7 Nr, iN : und der dritte Haupttreffer i»il 20.000 fl, auf S. 2l7<» Nr. H ' ferner gewinnen ie,1000sl.i S. 188 Nr, Kl und 25; je 2000 fl.: S. 530Nr. 5i1 und S. 2 Nr. 50! >c 1500 fl, : S. 485 Nr. 48, S. 274? Nr. 47 nnd S. .">8<;!> Nr.'.»; jc l<»00 fl.: S. 188 Nr. 7i, S 542 Nr. 5 und S. 217«! Nr. 31. NuoolfHwertli, 5. October. Die Dm'chsch'.iittS-Prcise stellll'ii sich alif dein hrntigen Äiarllc, N'ie folgt: ^—^- - ft. ss. Weizcn p'r Metzcu 5 10 Butter pr. Pfund . — 50 Korn » 3 U0 Eier Pr. Stllct . . -- I> On'slc „ 2 5<» Milch pr. Mas; . — 10 Has" ,. 1 50 Rindfleisch pr. Pfd. - 22 Hallifnicht ,. 3 W Kalbfleisch „ — 2t! Heiden .. 3 20 Schweincsicisch „ — 22 Hirse „ 2 5« Schöpsenfleisch „ — 1 uüd Stllinpfl, Kanslt., und Eaculiü, Priualicr, von Trieft, — Goriup, vun Görz, — Tachaucr, von Kanischa. — Straß-inaliil, von Wir». — Vodciislein, Forstinciftcr, uon Schnee- ^bcrg. — Frau Seeder, Verwrserogattili, umi Ferlach. (Elefant. Die Hnrrn : Praschnitcr, Baiilülti-rnehüicr, uoii Mün-tendorf. -- Vandich, Geometer, «on Aqrani. — Caligariii, von Sagrad. - Carrrga n»d De Mari, aus Italien. — !)tact, Kaufn!., von Flume. — Reini). Oucrförslcr, uon Rakel, -Marculto, von Trcuiso. Dc Sanli, Magistratolirninter, von Trust - Vogt, Kanfin., uoü Köln, Bslicrischc^v Hof. Die Hcrnn: Gyurki, von Stein. - Pilin->uk, liuil Cnbar. -- ^urcnzctü, Haüdclix 2 „ N. 328.l«„ ->-16^ windstill ! thcilw. urw. 0.c», 10„ Ab. » l_^., wlndstill ^ ganz bcw. Taglider qcschlosftne Wolktudccie. Nachmittag in N. etwas gelichtet. Schwach bewegte Luft, Wollcnzug cniö SO. Das Tagcömiltrl dcr Wärme > 13'8" mn 3 5" über dcm Normals. Verantwurilichür Nedaclrnr.' Iguaz v. K l e, n m a t> r. W Filr die gütige Theilnahme während der Kraul- W M hcit unlerer Tochter ^ W und die so zahlreiche Begleitung zur lchtcu Ruhestätte W W derselben erstattet dic innigste Danksagung ^> W die öamilie Illumreczka. W W Laibacl), aui U. October 18i>8. (2620) M Dürstnbcrichl. Wien, 4. October Dic Nörsc schloß gcgcn vorgestern wrnig vcrcil'.dcrt, sowohl Fonds und Actien, al^ auch in Dcviscn und Valuten. Geld blicl, flüssig. Geschäft ohn« Bclcmg. Veffentliche Schuld. 4. de« Staates (fnr 100 fl.) Geld Waare In ü. W. zu 5.p4._ Silber-Anlrhen vc>u 18^4 . . ,;? 50 ^ _, silberanl. 18»'>5 (ssrcs,) rüclzahlb W37I. zu 5püt. sttr10()si. ?i.__ 71.50 ')tat.-Aul. mit Iäu.-i5oup. zu 5"/., 62.1» >;2 "0 „ ,. „ Apr.-(iullp. ., 5 „ (;i.c»<) ,;2 - Melallique«......5 .. 5.^.70 5,^.^» detto mit Mlli-Hunp, „ 5 „ 5>7.20 5,7.- in Silber 107.— 107.25 U der Kronläilder (für 100 fl.) Gr.-Elltl.-Obiig. ^lieoeröfiencich . z» s/.. "«- ««50 lDberosterreich . „ ^ " ^-" ^'" Salzburg .... „5„ «?-" »»- Geld Waare Böhmen .... zn5.5<> 90.- Schlesien .... „ 5 „ 88.50 8!>. - Sttlcrnilllt ... „ 5 ,. ^«.50 87.50 Nngaru.....„ 5 ,. 73.25 73.75 Trmcscr-Banal . . „5 „ 71.50 72.- Croaticii mid Slavonien „ 5 „ 74.— 75.— Galizien .... ,, 5 „ «,5.25 .75 Siebenbürgen ... „ 5 „ 70.- 70.50 Bulovinc, .... „ 5 „ <;5.- 05.50 Nng. m. d. V.-C. 1867 ., 5 ,. 71.25 71.75 Tem.B.m.d.V.-C. 1867 .. 5 „ 70.5><) 70.75 Actien (Pr. Stück) Nalioualbaul...... 716.— 717.— Baiser Fcrdiuands-Nordbahn zu1000si.ö. W.....I860.—1865 - «redlt-Austalt zu 200 fl. 0. W. 206.50 206.60 N.Ü,E«com.-Ors.zi'500fl.ü.N. .;W>. «32 — Statöclscnu.-Gcf. zu 2()0 fl.CM, oder 5W Fr...... >>54 — 254 "0 Äll.s. Elis. Bllhu zu 2(X. 5.. CM. 157.75 !58'.- Süd.-nordd.Vcr.-B.200.. ,. 14^ 14^5^. Slld.St.-, l.-vcn. n. z,-,.E.200fl. ö. W. oder 500 Fr. . . . 1^4. 184.50 Geld Waare Gal. Karl-l!nd.-«. z. ^00 fl. EM. 207.25 207.50 Vöhm. Wrslbahn zu 200 fl. . 151.25 !51.50 Oest.Doil.-Dampfsch..'Ges. «^ 51!».— 521.— Oesterreich. Lloyd iu Trich Z Z 228.— 230.— Wicu.DllMpsm.-Actg. . . . 360.— 380.— Pester Kettenbrilclc . . . , 423.- 425 — Anglo-Austria- Baut zn 20» si 158.- 158.5" i!emocrg (5zcru°lviUcr Aetiru . 183,— 183.50 Versichcr.-Gesellschaft Donau . 253 - 255. Pfandbriefe (für 100 fl.) National: ^ bau! auf > uerlosbar zu 5"/„ l»770 l'7,50 l5. M. j Natioi>alb.anfü.W.l)erloöb.5„ N<-. U3.25 ling.Bod.-Crcd.-Aust. zu 5'/,,. ;»1.- - 91.50 Ällg. ösi. BodeN'Eredit-Änsillll verloöbar zu 5°/, iu Silber 102.50 103 - Lose (pr. Stücl.) Cred.-A.«.H.u.G.z.100fl.ö.W. !37.- - 137.50 Don.-DmPfsch,-G.z.100sl.CM. W.-- 91.- Silldtgcm. Ofen .. 40 .. ü. W. 30.50 »1.— Esicrhazy K» 40 fl. LM. 150.— 155.— Salm « 40 « « . 37.- 38.— Geld Waare Palfft, zu 40 fl. CM. 27,50 28. " Elary .. 40..... 31.50 32.-^ St. Gmoii! „ 40 „ „ . 28.50 29.5» Windischgrätz „ 20 „ „ . 20.50 21 ^ Wllldstcin „ 20..... 20,50 21.5" Kcglevich „ 10 „ „ . 14.50 15-5" Rudolf-Stiftiina 10 „ „ . 12.50 13»" Wechsel (3 Mmi,) Augsburg für 100 fl südd. W. W,50 s"i.?5' ssraiilfilrl ll.M. 100 fl. drlto l!ft.60 9?.^ Hamwng. fur 100 Marl Bnnlo 85 20 85-^' Lcindun für 10 Pf, Sterling . 116 ^ 1^ Pariö siir 100 Fnuilö . .' . 46,— ^,>" <5ourH der Geldsorten G^ld Waare K. Munz-Ducatcn . 5 fl. 24 lr. 5 fl. 24^'- Napoleonsd'or . . 9 „ 26 „ !' » "? " Nusf, Imp.rw!« ...„_... 7-, " Vercinöthlllcr . . 1 .. 71 „ 1 ,> <^ ' Silbcr . . 113 ,. 75 ., N4 „ " " Krainischc GrundmllammL.«-Obligalloülli. PU' vatnotmlug: 86,50 Geld, 90 Waan.