LaibacherWMung. Äl^. ^»«H Piänumerationspreis: Im Comptoir ganzj. /^^ ' > « ^, ^^^ ijnsertionsgebiihr bi« !U Zeilen: imal ea lv., «^^»W^« V»I* N»H fl. ,l, hnlbj. sl. 5.50. Für die Zustecung ins Hau« »VVPllllti . 1/ 5??/iN'i !im.»Ulr., üm. i ft., sonstpr.Zeilc im.«lr., lim.»lr.. > ^tz / > ^^ v»F. h.ilbj. 50 lr wilder Post ssanzj. fl.il;, dalbj.fi. 7.50, <)<-»-^^"sj / Z,/.^/^Ni^ «m. l0 lr. u. s. w. Inscrtionssttmpel jebesm. 3U lr. > ^_? « « . Amtlicher Theil. Der Minister fiir Cultus und Unterricht hat über Antrag des bischöflichen Ordinariates zu ^inz den Welt-Priester Joseph Hanimayr zum wirklichen Religions-lehrer am Staats- und Realgymnasium zu Frcistadt in Oberöslerreich ernannt. Nichtalntlicher Theil. Aus dem Ncichsralhc. Sitzung vom 14. März. Die Interpellationen. Wir haben gestern den Wortlaut der Interpellations» beantwortung, betreffend die deutsche Siegesfeier, mitgetheilt. In folgendem geben wir den Wortlaut der von dem Ministerpräsidenten Grafen Hoheuwart, dem Iustizministcr Dr. Habietinck, dem Unterrichtsministcr Dr. Iirelet und dem Finanzministcr v. Holzgelhan auf einige andere Interpellationen ertheilten Antworten. Se. Exe. der Minislclpräsidcnt Graf Hohe nwart: In der Sitzung des hohen Abgeordnetenhauses am ?. d. ist von den Abgeordneten Konrad Scidl uud Genossen aus Anlaß der erfolgten Ausweisung des Journalisten Zimmcrmann die Regierung interpcllirl worden und haben die Herren Interpellanten speciell an mich folgende Fragen gerichtet: M 1. Wie läßt sich die in Rede stehende Ausweisung «or dem § 5 dcs zum Schutze der persönlichen Freiheit, nämlich um die Freiheit der Person gegen Ucbcr-Nriffe der Organe der öffentlichen Gewalt zu schützen, erlassenen Gesetzes vom 27. October 1802, Nr. 87, rechtfertigen? 9. Gedenkt Sc. Excellenz, um den in Oesterreich sich aufhaltenden Ausländern Bürgschaft für den gesetzlichen Schutz ihrer Existenz zu gelien, die Herren Bänder-Chefs an die Vorschrift des l> 5) des gedachten Gcsetzes zu erinnern? 3. Beabsichtigt die h. Negierung einen, das Vcr-hältniß der Fremden in Oesterreich regelnden Gesctzcnt-Wurf als Regierungsvorlage einzubringen? Ich habe die Ehre, die Interpellation folgender-tllaßen zu beantworten: Das Gesetz vom 27. October 1802 findet allerdings auch auf Ausländer, die sich in Oesterreich auf-haltcn, Anwendung; dasselbe ist jedoch durch die AuS« Weisung Zimmcrmanns in keiner Weise verletzt worden; der § 5 "dieses Gesetzes, auf den sich in der Interpellation bezogen wird, lautet wörtlich: „Niemand kann zum Aufenthalte in einem bestimmten Orte oder Gebiete ohne rechtlich begründete Verpflichtung verhalten (internirt, confinirt) werden. Ebenso darf Niemand außer den durch ein Gesetz bezeichneten Fällen aus ciucm bestimmten Orte oder Gebiete ausgewiesen werden." Ein solches Gesetz, Welches die Ausweisung zuläßt, besteht aber hinsichtlich der Fremden in Oesterreich in der mit Gesetzeskraft erlassenen Beiordnung der obersten Polizeibehörde und der Ministerien dcs Aeußern, des Innern nnd dcs Kriegswesens vom 3. Mai 185)3, deren § 20 wörtlich lautet: „Stellt sich der Aufenthalt eines Ausländers in Oesterreich aus Rücksichten der öffentlichcu Ordnung oder Sicherheit als unzulässig dar. so kann derselbe, selbst wenn dadurch auch kein strafgcrichtliches Verfahren gegen ihn begründet wird, ohne writers außer Landes geschafft werden." Wenn nuu gleich die in dieser Verordnung enthaltenen paßftolizcilichcn Vorschriften durch spätere Bestimmungen außer Kraft gesetzt wurden, so steht doch der eben citirtc § 20 noch in voller Rechtskraft. Er steht aber auch in vollstäudigcm Einklänge sowohl mit der staatsrechtlichen Theorie, als auch mit der positiven Gesetzgebung der anderen Staaten. Alle Staatsrechtslehrer — Pölzl. Aluntschli, Hcff-tcr, Zöpfl, Marquardsen — sprechen einstimmig den Flcmden ein eigenes Recht, sich in cincm dritten Staate aufzuhalten, ab und sprcchm jedem Slamc das Recht zu, den Fremden aus Gründen des öffentlichen Wohls jederzeit auszuweisen. Dieser von der Theorie allgemein anerkannte Grundsatz hat denn auch in der Gesetzgebung aller Staaten seinen Ausdruck gefunden uud selbst iu jenen Staaten, welche den Fremden den weitest gehenden Schutz gewähren, hat die Regierung das Recht der Ausweisung fest in der Hand behalten. Iu Baden wird dasselbe im Constitutionscdiclc vom Jahre 1808, 8 2, ausdrücklich betont. Das rcpubl>cauische Frankreich hat daS Gesetz vom 3. December 1849, welches aus öffentlichen Rücksichten die Ausweisung der Fremden gcstattct. In der Schweiz ist laut tz 57 der Bundcsverfassung der Bund ermächtigt, Fremde, welche die innere oder äußere Sicherheit der Eidgenossenschaft gefährden, auszuweisen. In England hat der König das unbedingte Recht, Fremde auszuweisen, uud wurde dieses Rccht durch Par-lamentsactc näher geregelt, zuletzt dnrch die Acte vom Jahre 1848. In Nord-Amerika ist der Präsident auf Grund dcs Gcschcs vom 25. Iuui 1791 ermächtigt, gefährliche und verdächtige Subjecte (ckm^rou« uml «U8p60w(l) auszuweisen. In Belgien steht dcr Regierung daS Recht, Fremde auszuweisen, auS dem Gesetze vom 22. September 1835, erneuert mit dem Gesetze vom 30. Mai 1868, zu. In allen diesen Gesetzgebungen ist die Beurtheilung dessen, was daS Staatswohl erfordert, immer nur dem Ermessen der Regierung und niemals dem Spruche der Gerichte überlassen. Aus dem Gesagten ergibt sich wohl von selbst, daß die Regierung nicht daran denken kann, eine so nothwendige internationale Schutzwaffe auS der Hand zu geben. Es ergibt sich ferner, daß die Regierung dermalen keinen Grund hat, mit einer neuen Gcsctzcsvorlage her-vorzutreten, wohl aber wird sie diesen Gegenstand bei dcr Wiederciubringung des Schudgcsetzcs entsprechend berücksichtigen. (Bravo! Bravo! rechts.) Präsident: Sc. Excellenz dcr Herr Iustizmini-ster hat das Wort. Se. Excellenz der Iustizminister Dr. Habieti -nek: Soweit diese Interpellation zugleich an mich ge« richtet ist, habe ich die Ehre, hieranf Folgendes zu antworten : Die Staatsanwallschaft zu Graz hatte gegen den Herausgeber dcr Zeitschrift „Freiheit," Herrn Ludwig Richard Zimmerman», zuletzt folgende Preßtlagcn an-hängig gemacht: Auf Grund dcs Artikels „Zum Massen-auslritte aus dcr Kirche" die Klage wegen des Vergehens der Aufwieglung nach § 300 St. G. V.;' so^ dann auf Grund des Artikcls „VersammlungSrccht" die Klage wcgcn dcs Verbrechens dcr Neligionsslörung nacl> ß 122, wegen dcs Verbrechens dcr Aufwiegelung nach l^ 300 und wcgcn Beleidigung einer gesetzlich anerkannten Kirche nach 8 303 St. G. B.; endlich auf Grund des Artikels „Gutachten eines Amerikaners über die mouarchische Rcgicrungöform" die Klage wegen des Verbrechens dcr Störung dcr öffentlichen Ruhe nach § 65 lit. .^ des St. G. B. Nachdem die Staatsanwaltschaft zu Graz diese Klagen später zurückgezogen hat, so daß es hierüber zu cincr Schlußverhandlung gar nicht gctommcn ist, lic-gchrcu die Herren Iiiterpcllanlcn Auskunft darüber, ob 1. dcr Auftrag zur Zurückziehung dcr fünf gegen Herrn Zimmcrmann wcgcn Prcßvcrgehcn erhobenen Anklagen von dem früheren Herrn Iustizminister ausge» gangen ist; 2. ob derselbe, wenn dies nicht der Fall sein sollte, das Vorgehen dcr l, k. Staatsanwaltschaft zu Graz gebilligt hat; 3. wie sich endlich dicsc Zurückziehung, durch welche die zur Verfolgung strafbarer Handlungen aufgestellte Staatsbehörde sick, wenn Zimmcrmaun wirklich staalS« gefährlich war, um ihre Verpflichtung brachte, nach er-folgtem Schuldspruchc auf gerichtliche Ausweisung dcs« sclbcn anzutragen, rechtfertigen lasse. Bezüglich der beiden ersten Fragen bin ich auf Grund dcr Acten in dcr ^agc zu versichern, daß mein .lelllllllml. Pas Pfarrhaus von Nöddelw. Scenen aus dem Landleben in Dänemark. (Fortsetzung.) Die Kirche war kalt und feucht, aber mau bc-^erlt das ja kaum, wenn das Herz von wahrer An ^t erfüllt ist; ich möchte nicht wagen, zu behaupten, ^ das mcinige es war, deim wenn ich uuch so laut lung, wie nur irgend Jemand in der Versammlung, so ^arcn doch meine Gcdanlcn nicht, wic sie hätten scin sollen. Der Pastor hatte die Kanzcl bcsticgeu, dcr Gesang ?!"l zn Ende, und doch hörte dcr Schullchrcr nicht auf, " Orgel zu spielen; er setzte seine ^äufe und Triller ^lt, als ob es an ihm gewesen wäre, zn predigen. Ich Melkte, daß dcr Pastor anfing, ungeduldig zu werden. d° n^"6 es ebenso; da hielt der mit dem Trcten "' Balge beauftragte Iunae. wahrscheinlich untcr dem ^lndru6 des nämlichen Gefühls, in seiner Thätigkeit ^otzilch im,«: und der Lehrer sah sich mit cincm male brock ^'^ ^"" ^'"^ glänzendsten Passagen unler- Nun fi»g der Pastor zu predigen an; seine Stimme "! "vll und mächtig, aber nicht mächtig genug, um «me Aufmerksamkeit zu fesseln, denn ich hörte fast kcin °" von dem ersten Theile scincr Predigt. Plötzlich fühlte ich feinc Angen sich auf dic meinigen heften, uud was er sagte, paßte so ganz auf meinen Geisteszustand, daß ich mich, gcrn oder nicht gern, genöthigt fühlte, ihn anzuhören. So wic das neue Jahr im Namcn Jesu Christi anfängt, sagte cr, so soll cs auch mit allen unseren Unteruehmungcn scin, und sic werden uns zum Segen werden. Ehe wir unsere Entwürfe zur Ausführung bringen, überzeuge» wir uns wohl, ob wir sie im Na-men Jesu gemacht haben; wenn sie diesen Prüfstein nicht ertragen können, so liegt ctwaö Verwerfliches in ihnen uud wir müsscn sic aufgeben. Ich hattc hier, um mcinc Absichtcn zu richten, ein neues Kriterium zu den schon vorher mir gcgebcncn; ich will jedoch nicht leugnen, daß jenes des Alten mir besser gefiel, als daS dcs Pastors, denn um ganz ans' richtig zu sein. muß ich gestehen, daß ich nicht für IesuS Christus, sondern einzig für mciuc cigcnc Rechnung mich zn verloben mir vorgenommen halte. Trotzdem war ich entschlossen, meinen Plan nicht aufzugeben. Es ist das. dachte ich, rinc jcncr Pflichten, deren Iocal uns daS Christenthum vorhält und die wir niemals in Wirklichkeit erfüllen. Dcr Pastor selbst, dcr von seiner Kanzcl hcrab so ernst Predigt, alle Dinge für dc» Herrn zu thun, handelt nicht immer nach seinen Worten. So hat cr zum Beispiel crlaubt, im Pfarrhansc zu tanzen, obschon cr cS nicht gut findct... er thut das nicht aus tticde zu Jesus Christus. Wenn der Pastor, der alt und erfahren ist, nicht Mlcö für dcn Herrn thut, wie könnte ich es thun? Ich wicdcrhole, cs ist cine ideale Pflicht, dic daS Christenthum uus vorschreibt, die wir aber niemals in Wirklichkeit erfüllen. Als wir, in das Pfarrhaus zurückgekehrt, am Kaffcetischc saßen, fragte mich dcr Pastor: Haben Sie meine Predigt angehört, Nikolaus? Ja, mein Herr. Was haben Sie dabei gedacht? Sic hat mir sehr gut gefallen; antwortete ich; cs wäre unmöglich, besser zu sprechen. Ich hoffc, daß Sie Nutzen daraus ziehen werden; cs ist nicht genug, das Wort zu hörcn, man muß es auch anwenden. Obschon Sie noch schr jung sind, so werden Sie uns doch, hoffc ich. Allen ein glänzendes Beispiel scin. . . Uud Du, Andrea Margarethe, was sagst Du zu mciucr Predigt? Ich bin heute nicht in dcr Kirche gewesen. Ich könnte nicht sagen, daß ich darüber erfreut bin; einc schöne Art, das neue Jahr zu beginnen, in dcr That! Ich mnßte zu Hause bleiben, um die Geschäfte dcs HaufeS zu besorgen. Das Haus hätte während dicscr Zeit sich scllist besorgt; wenn Emmy in die Kirche gchcn tonnte, so hättest Du cs auch können. Was hätten uuscrc Gäste gcsagt, wenn sie im Pfarrhause nichts zu csscn bekommen hätten? Sie wincn sicherlich nicht vor Hunger gestorben; in solchen Fällen ißt man chcr zu vicl als zn wenig. Betrachte meinen unglücklichen Käse! Seit einigen 458 Herr Amtsooryllnger die Zurückziehung dieser Klagen weder selbst versucht, noch auch dieselbe nachträglich irgendwie gebilligt hat. Was dagegen die dritte dieser Fragen betrifft, so ist die Berechtigung der Staatsanwaltschaft zur Zurücknahme einer Klage in Rechtssachen im § 14 des Ge> setzes vom 17. December 1862 so wie im § 10 dcS Gesetzes vom 9. Mai 1869 vollkommen begründet und ich selbst finde mich um so weniger veranlaßt, die Staatsanwaltschaft zu Graz für diese im eigenen Wirkungskreise erfolgte Zurücknahme zur Rechtfertigung zu ziehen, da ich mich überzeugt habe, daß daS Vorgehen dieser Staatsanwaltschaft jederzeit ein durchaus corrcctes war und auch noch überdies eine solche Rechtfertigung blos dann einen Sinn gehabt hätte, wenn die Schuldig-sprechung deS Angeklagten mit Grund zu erwarten gewesen wäre. Wie wenig Grund indeß zu einer solchen Erwartung vorhanden sein mochte, di?S zeigen, wie ich glaube, die bisherigen Ergebnisse der Strafrechtspftege in Preßsachen zur Genüge. Präsident: Sc. Excellenz der Herr Unterrichts' minister hat das Wort. Minister für Cultus und Unterricht Iirecel: In der Sitzung des hohen Abgeordnetenhauses am 7tcn März wurde von den Herren Dr. Figuly und Genossen aus Anlaß einer Zuschrift des Winzer bischöflichen Con-sistoriums an den oberösterreichischen Landcsschnlrath ddo. II. Jänner 1871 eine Interpellation folgenden Inhalts an Se. Excellenz den Vorsitzenden des MinislerralheS und an mich gerichtet: „Welche Verfügung hat die l. k. Regierung getroffen, um den verfassungsmäßig erlassenen, Allerhöchst sanctionirten Schulgesetzen in Oberösterrcich angesichts der von dem Linzer Consistorium offen erklärten Auflehnung gegen dieselben Achtung und unbe-h'ndcrten Vollzug zu verschaffen?" In Beantwortung dieser Interpellation habe ich die Ehre, zunächst zu bemerken, daß die besprochene Note des bischöflichen Consisloriumö in Linz auf die Handhabung der für Obcröstcrreich erlassenen Schulgesetze durchaus leinen die Schulaussichtöbchörden beirrenden Einfluß üben kann. Letztere bleiben vielmehr strenge verpflichtet, die bestehenden Schulgesetze gegen jede Einsprache zur unverkürzten Durchführung zu bringen, und das l. k. Mii'isterium für Cultus und Unterricht wird nicht ermangeln, die genaue Erfüllung dieser Verpflichtuug zu überwachen und, falls es nöthig fein sollte, durch gesetzliche Einflußnahme zn fördern. Anbelangend die Schreibweise, deren sich das bischöfliche Ccmsistoriuiu in dieser Note bedient, so ist die Fraae. ob dieselbe strafbar sei oder nicht, Gegenstand der instanzmäßigcn Entscheidung, welche herbeizuführen dem olic, österreichischen Landes-schulrathc zusteht. In diesem Sinne sind an den ober-österreichischen Landesschulrath die Weisungen abgegangen. Präsident: Der Herr Finanzminister hat das Wort. Se. Excellenz Finan^ministcr Freiherr v. Hol z-gethan beantwortet die Interpellation wegen der Steuerreform: Was dic Regelung der Grundsteuer anbelangt, so ist bekanntlich das Gesetz vom 24. Mai 1869 bereits ersiossm, die Ausführung diese« Gesetzes ist im Zuge und cS wird alles aufgeboten, um die Ausführung dieses Gesetzes so rasch wie möglich zu bewerkstelligen. Die Durchführung dieses Gesetzes wird jedoch ohne Zweifel noch den Zeitraum einiger Jahre erfordern. Was die Häusersleucr und die sog. Personalsteuern betrifft, fo sind bekanntlich die dicsfälligcn Vorlagen in der letzten Session des h. Abgeordnelenhauses nicht zum Abschlüsse gelangt und was insbesondere die Vorlage bezüglich eines Erwcrbsteuergcsetzes betrifft, so wurde dieselbe von der Regierung selbst wieder zurückgezogen; es sind demnach neue Vorlagen einzubringen. Bei der hohen Wichtigkeit, dem großen Umfang und der beson' deren Schwierigkeit des Gegenstandes ist die sorgsamste Behandlung erforderlich, zumal die Negierung bestrebt ist, den bei den Verhandlungen vorgekommenen vielseitigen Anschauungen und Wünschen, so weit dieselben überhaupt als berechtigt angesehen werden können, thunlichst entgegenzukommen. Die Negierung nnd sp^iell das Finanzministerium ist in dieser Angelegenheit thätigst bemüht. Der Zeitpunkt der Finalisirnna dieser Vorarbeiten läßt sich jedoch wenigstens derzeit nicht bestimmen. So viel ist aber gewiß, daß für die allernächste Zeit die neuerliche Vorlage nicht in Aussicht genommen werden kann. Die Grhöhuuss der (^ongrua der Seelsorger. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist die eiste Lesung des Antrages der Abg. Dr. Ginzel. Czcdit und Genossen wegen Erhöhnng der Congrua für die Seelsorgegcistlichkeit. Zur Begründung desselben erhält der Antragsteller Abg. "Dr. Ginzel das Wort. Abg. Dr. Ginzel bemerlt zunächst, daß die jose-phinischc Gesetzgebung für die Pfarrer alter Stiftung auf dem Laudc den jährlichen Vezug von ^>00 st. nnd für Pfarrer neuer Stiftuug den Bezug von 400 fi. festsetzte und daß dieselbe den Äezug dicscr auf den genannten Betrag gesetzten Congriia den Seelsorgern dergestalt sicherte, daß, wenn dieser Betrag aus den Sliftungögebühren mit anderen gesetzlichen Gebühren nicht diese Ziffer erreichte, das Mangelnde aus dem Nc-ligionSfonds der betreffende,, Länder ersetzt werden sollte. Für die Cooperatoren der Pfarrer wurden 200 fl. fest-gesetzt. Bei diesen gesetzlichen Bestimmungen sei es bis heule geblieben. Redner geht nuu zur eigentlichen Begründung sci-ncs Antrages über und sucht nachzuweisen, daß diese obererwähntcn Minimalbezügc des Einkommens weder der Würde deS Seelsorgers, uoch deu an ihn gestellten Anforderungen, noch den Verhältnissen der Gegenwart entsprechen. Nedner weist auf die höheren geistigen Interessen hin. die der Seelsorger zu besorgen und zu fördern hat, welcher Aufgabe er aber um so weniger entsprechen kann, da ihm die Mittel hiczu fehlen uud da er oft auch Noth hat, um allen seinen Physischen Bedürfnissen geni'^ gen zu können- Man sa,it, die Seelsorger beziehen ja Slolagcbüh-ren, gestiftete Beträge für Messen, Einkünfte auS kirchlichen Functionen u. f. f.: das ist ganz richtig; diese Bezüge fallen aber nicht ohne writers in die Tasche des Seelsorgers, sondern sie werden nach dem Gesetze in den Congruabetrag eingerechnet, und »mr wenn sie den Betrag von 50 ft. C. M. nicht übersteigen, dürfen sie laut Allerhöchster Entschließung vom 25. April 1840 in diese Congrua uicht eingerechnet werden. Die in der josephinischen Zcit festgesetzten Bezüge der Scelsor^cgeiillichlcit reichten auch für die joscfthini-schen Zcitverhältnisse aus, nicht aber für die heutigen, wo man für einen Gulden ö. W. das nicht kauft, was damals für einen Gulden Schein. Auch wurde damals das Erträgniß von Grund und Boden nach dem josc-fthinischen Kataster veranschlagt; heute verfahren die Administrativbehörden bei der Bemessung des pfarrcrlichcn Einkommens ganz anders. ES wird daS jährliche Ein- kommen aus Grund und Boden nach dem neuen Kataster und nach dem gegenwärtigen Durchschnittspreise be< rechnet, nur zu dem Zwecke, damit der Betrag, der aus dem NeligionsfondS zu leisten ist, verschwindend klein gemacht werde. Ist schon dic Lage der Pfarrer auf dem Lande eine sehr drückende, so ist sie noch drückender für die Amts-gehilfcu der Pfarrer, für die Capläne und Cooperatoren, die 12 Jahre hindurch unter großen Entbehrungen stu' dirten und jetzt die beschwerlichen Lasten ihrer Amts' fuhrung für etwa 40 oder 50 fl. Gchalt traa/n müssen. Der Antragsteller weist schließlich auf die Thätig' keit der Seelsorger für die Interessen der einzelnen Staatsbürger und der öffentlichen Wohlfahrt dmch Fühsung der Kirchcu- und Pfarrbüchcr, der Matrilcn, der Register über Geburten, Trauungen und Todesfälle hiu und empfiehlt aus allen diesen Erwägungen seinen Antrag der Würdigung des hohen Hauses. (Beifall) Auf seinen Anting wird beschloss'n. diesen Gegenstand einem aus dein ganzen Hause zu wählenden Auö-schussc von 15 Mitgliedern zur Vorberalhnng zuzuweisen. Pölitische^tclielsicht." Laibach, 16. März. „Pesii Naplo" oemculilt mit Entschiedenheit die Gerüchte, welche den Aufenthalt des Grafcn AnbrassY in Wien mit einer gegen daS Ministerium Hohenwurt gerichteten Tendenz in Verbindung bringen. Graf A»' drassy l'cschäftigc sich blos mit der Erledigung rein ungarischer Angelegenheiten, Der BundeSralh des deutschen Reiches hat die Vcrfassungs-Mo d ificalion bereits in Erwägung gezogen. Interessant ist folgender Passus deS Berichtes: „Zu Art. 3 lonule der ÄussclM uicht verkennen, daß der hier vorkommende Ausdruck „Deutschland" in nationaler Hinsicht ein nicht gan; znlrcffendcr sei. Denn daS deutsche Reich umfaßt bekanntlich Landcölheilc, welche von ciücr Bevültcruug uichtdeulschcr Nationalität bewohnt werde», während neben und unabhängig vom deutschen Reiche große Gebiete bestehen, die von echt deutschen Vollsstämmen bewohnt sind. Dessenungeachtet hat der Ausschuß es uicht über siä, gewinnen können, von dem Gebrauche dieses Wortes abzuratheu. Durch die Ein> führung des Wortes „Dcntschland" als Ausdruck für daS gcsammlc Bundesgebiet und den Ausdruck „Deutsche" für alle Anhörigc desselben iu der Verfassung des deut^ schcn Reiches wird in keiner Hinsicht ein ausschließlicher Anspruch angedeutet oder einer Berechtigung zu nahe getreten, es wird vielmehr nur ein staatsrechtlicher Ausdruck sanctionirt, cin Name für das gesammte V u n-desgcbiet und seine Bewohner, dcr durch die Thatsache gerechtfertigt erscheint, dnß das Bundesgebiet den bei weitem größten Theil Dculschlauds und der deutschen Nation umfaßt und dagegen die Landestheile, die von Volköstümn'.cn nichtdculscher Nationalität bc^ wohnt werden, vcrhaltnißmäßia, nnr von geringer Größe und Anzahl sind." Die „Weimarer Zeitung" veröffentlicht die Ant-wort deS Kaisers Wilhelm auf die Adresse der wci-mar'scheu Gemeindebehörden anläßlich der Kaiscr-Procla« mation. Es heißt in dcr Antwort: Nachdem dcr gewaltige Kampf, den ge'rchtcn Erwartungen des Vaterlandes entsprechend, beendet worden, werde es dem deutschen Reiche nunmehr gestattet smi. unbeirrt durch feindliche Bedrohung von Außen, im bewährten Vertrauen auf seine durch die Einigung erlangte Macht sich den Werken deS Friedens für seine Wohlfahrt und Gcsit- Tagen ist er von der galoppirenden Schwindsucht ergriffen und wird mit Nächstem verscheiden, anstatt, wie ich gehofft, bis zum nächsten Sommer zu dauern. Der Advocat ist schuld daran; seht, wie herzhaft er hinein-schneidet! Nehmen Sie die Rinde, mein Junge, die Rinde, das ist vortrefflich für junge Zähne. Es ist recht gut, daß Sie heut Abend tanzen, Nikolaus, denn in einer Woche wären Sie kaum fähig gewesen, es zu thun... ich zweifle, daß selbst mein Schlafrock dann weit genug für Sie gewesen wäre. Kurze Zeit darauf zog dcr Pastor sich zurück, und Andrea Margarethe kehrte zu ihren zahlreichen Beschäftigungen zurück, Emmy und ihre Mutter mit sich neh» mend. Dcr Alte begann zu lesen und ^oi'M« ^uri» und ich uns zu langweilen. Da fiel es Friedrich ein, daß wir dem Schullch'-cr einen Neujahrsbesuch machen könnten. Ich hoffte zwar nicht viel davon, cö war aber doch eine Abwechslung, und so willigte ich ein. Wir fanden den Lehrer allein, seine ganze Familie war nach Roslildc gefahren. Er nahm uns zwar sehr herzlich auf, war aber entsetzlich langweilig. Nachdem wir die gebräuchlichen Bemerkungeu über das Welter erschöpft und Friedrich sich vergeblich bemüht hatte, cin Gespräch über Politik in Gang zu bringen, waren wir mit unserer Unterhaltung zu Ende. Da fiel mein Blick glück< licherwcise auf cin Palet alter Karten und ich fragte den Lehrer, ob er das Spiel kenne, das die Bauern gewöhnlich spielen. Ja, antwortete er, ich kenne es sehr gut; aber es ist ein anderes Spiel, das ich gern lernen möchte, wenn es nicht zu schwierig ist: man nennt cS L'Hombrc. ß'Hombre! riefen wir Beide zugleich aus; es ist nicht schwierig, wenn Sie es wünschen, so werden wir Sie mit Vergnügen darin unterrichten. Es wäre schwer gewesen zu sagen, wer von uus mehr entzückt war, dcr Schullcl'rer über die Aussicht, endlich das L'Hombrcspiel zu lernen, oder Friedrich uud ich, eine Beschäftigung gefunden zu haben. Die alten Karlen wurden gebracht nnd die Lection begann. Wenn dcr Schullehrer dei seinem Beruf so viel Talent an den Tag gelegt hätte, wie bei Erlernung des L'Hombre. so wäre der Platz, den er einnahm, lief unter seinen Fähigkeiten gewesen. Im Zeitraum einer halben Stunde hatte er sich zum Herrn der nicht unbedeutenden Schwierigkeiten des Spiels gemacht, und da das Glück die Neulinge begünstigt, so gewann er fast immer, worauf er eben so stolz war, als wir ärgerlich. Bald legte Ompu^ !äßlicher Quelle übcr die Frage der Einverleibung clsässilchen Gebietes in die Nl,einpsalz gemeldet, daß cin derartiges Angebot der baierischen Regierung allerdii,^ ljünia'dt, dc<5 dassilbc jedoch im Hin-blicke auf die nicht wahrscheinliche Zustimmung dcr bai> lischcn Kammer und des deutschen Reichstages sofort abgelehnt wurde. Aus München wird ferner gcmcldct: Die Professoren v. Döllinger und Friedrich werden die ihncn von dcr erzbischösiichen Curie abverlangte Erklärung der Unterwerfung unlcr das Uuschlbarkeits - Dogma iuner-l>alb der ihnen gcsetztcn, mit dem 15. März zu Ende gehenden Frist nicht nur nicht abgeben, fondcrn ihr auch nU verstehen gcd.-n. daß sie das Nccht und die Zuständigkeit nicht besitzt, ein solches Verlangen zu stellen. Msgr. Dnpanloup, der Bischof von Orleans (welcher bekanntlich ciner dcr Hauptgegncr der Unschl» barkeit war), hat jetzt seine Unterwerfung unter das Infallibilitäts-Dogma erklärt. Das Parifer „Journal Officiel" meldet, daß der Minister dcS Acußcrn in Begleitung eines Delcgirtcn dcr EiscnbahngcseUschaftcn. des Tclcgraphcn-Dircctors und eines Militär-Intendanten sich Samstag "ach Ferri^rcs bcgcbcn habe, um sich mit dem General Fabrice zu besprechen und bezüglich des Betriebe« dcr Eisenbahnen, Posten, Telegraphen und dcr Vcrpflegnng dcr deutschen Truppen cin Einvernehmen zu treffen. Jeder dieser Puntte bildet den Gegenstand einer Convention, nach wclchcr die Eiscnbahngcscllschastcn den Betrieb wieder übernehmen, mit dcr Verpflichtung, der deutschen Armcc die von ihr geforderten Trains bcizu» stellen; Posten und Telegraphen werden dcr französischen Leitung zurückgegeben; die Intendanz übernimmt die Verköslignng der dcutschen Truppen, deren Befehlshaber dic Requisitionen ciustcllen. Die an die deutschen Bc-hördcn rückständig gebliebenen Steuern tönncn von Seite dcr Eorftscommandantcn nicht eingetrieben werden, sondern sind der Regelung zwischen den beiderseitigen Regierungen vorbehalten. Die Eivilvcrwaltnng in allen Departements wird unverzüglich an die französischen Behörden übergehen. Der Finanzministcr nnd die Dclegirten des Ministers des Innern haben sich Montag nach Ronen bc-ycben, um mit dem von Fabrice designirteu Civilcom-Wissär die Details dieser Convention, dcren Text das „Journal Osficicl" veröffentlicht, festzustellen. Das englische Parlamentsmitglied Mr. Roebuck äußerte in einer in Sheffield gehaltenen Rede in Bezug auf den Krieg : Beide Theile waren im Unrecht. Deutschland, als der gewandtere von beiden, enlfaltcte Uebcr-Wulh, Heuchelei und eitle Ruhmsucht. Er eriunere daran, daß die deutschen ^idcialcn uns dic Hände gefesselt hatten. Er ucrurthcilte die schwache und untlusse Haltung der englischen Regierung; unsere stricte Neutralität hat uns die Feindschaft beider Kriegführenden zngczogcn. England wird von Preußen nnd Amerika gehaßt, weil es reichlich lieferte. Die Anführer dcr Züricher Excesse sind bereits entdeckt. Derjenige, welcher auf dem Rathhaus-Platzc eine Ansprache gehalten, ist ein sehr großer, stämmiger Schmied auS dem Canton Zug, Namens Panlraz Mcyenberg; er wurde in einer Wirthschaft in Unter-straß, wo er eben sein Auftreten erwählte und sich dessen luhmlc, arrctirt und wohlverwahrt im Scllnau verhaftet. 6r hat die Sache bereits eingestanden. Ein Zweiter 5U spielen. Sie sind entschieden ein gefährlicher Vnrschc, Nikolaus; in den uicr, fünf Tagcn, die Sie hier sind, !>alicn Sie mir mehr Unruhe gemacht, als alle Mormonen zusammengcuommen in einem ganzen Jahre! Ich bitte Euer Ehrwürden, zu bedenken, daß es k'n ganz unschuldiger Zeitvertreib ist, wagte der Lehrer Anzuwenden. Ein unschuldiger Zeitvertreib, in Wahrheit! Nnn ^>e haben Recht; ich werde mich nächsten Sonntag auch ^lt einem Spiel Karten verschen und werde mich da-^'t auf der Kanzel unterhalten, während Sie Ihrerseits ^1 mit Orgelspiel amüsircn. Die Versammlung mag dann geduldig das Ende unseres unschuldigen Zeitvertreibs abwarten. Ich versichere Sie, daß es nicht mein Fehler ist, daß die Orgel heute so plötzlich verstummte. Ich glaube es gern; wenn es von Ihncn abgc-Alngen wäre, so säßen wir noch jetzt in dcr Kirche, um "t,r Concert anzuhören. Wie oft habe ich Ihncn schon Ne.sagt, daß alle diese Triller und Passagen durchaus lUcht nothwendig sind? ^ Ich wollte nur eine kleine Verzierung an dcr -predigt Euer Chrwürden anbringen, sagte der Lehrer ""wüthig. . Sie sind zu gütig; Sie sollten sich. dünkt mich. er-'nncrn, daß ich es bin, dcr zu predigeu hat uud nicht °le Orgel. Aber genug; ich hoffe, daß ich mich in Zu-"nft nicht mehr über diesen Gegenstand zu beklagen ha-°eu werde. Und nun wcrde ich dicse zwei Spieler ent-»uhren und zu meiner Armmliste setzen. Dort werden sie ""mgslens in Sicherheit sein. (Forlsctzmig folgt.) wurde mitten durch die Brust geschossen und blieb so-^ fort todt. Sein Name ist unbekannt. E^n Dritter und Vierter von dc» Rädelsführern liegen schwer verwundet, der eine im Spital, der andere in Wipkingcu; man bezweifelt ihr Aufkomme!,, da beide durch dm Unterleib gesessen wo'.lcn fii d, Dcr Dlrocrl) Fommcrfeld-Herzag. (Funsehimg,, Von besonderem Interesse ist die Einvernehmung des Baron Sommaruga. Er erklärt Sommerfeld für unbestechlich und erzählt: Ich tcuu mit dem Herrn Eectionschef Distler auf der Straße zusammen, er sagte mir on M^uit, cr sei wegen dcr Türt'enlosc in seiner Ansicht sondirt worden, habe je< doch erklärt, er halte die Ansicht Dr. Vrestels für die richtige und dies mag auch der Grund sein, weshalb ein anderer Finanzmiuister ernannt wurde. P r. Scctionschef Distlcr hat uns unter seinem Eide ausgesagt, daß er während seiner Amtslcitung weder mit Graf Beust, noch fönst mit Jemand über die Türkenlose gesprochen halte, und wenn er sagte, man suchte wich von Ferne auszuholen, so bezog sich dies auf die Börfe. Zeuge. Woran Sectionschcf Distler dabei dachte, das kaun ich nicht wissen. P r. Haben Sie Herrn Sommerfeld von dieser Unterredung Mittheilung gemacht? Zeuge. Anläßlich eines Besuches kam dieser Gegenstand zur Eprache, es war Stadtgespräch, daß in Ansehung der TUrkcnlose Ungewöhnliches vorgegangen sei, und ich erzählte, was ich vom Sectiouschef Distler er, fahren hatte. Pr. Finden Sie es gerechtfertigt, daß man aus solchen Mittheilungen einen ganzen Noman macht? Zeuge. Herr Sommerfeld konnte davon Gebrauch machen, doch wäre es besser gewesen, wenn er als Redacteur etwas vorsichtiger gewesen wäre. Pr. Was erfuhren Eie über die 700.000 Gulden, die Dr. Faber an die Wiener Vauk zu zahlen hatte? Zeuge. Ich habe von Dr. Trotter, dem Vertreter des Dr. Faber, gehört, es müßten da besondere Verhältnisse obwalten. Pr. Was verstanden Sie unter diesen besonderen Verhältnissen? Zeuge. In weitesten Kreisen war davon die Rede. hinter Dr. Faber stehe eine andere Person. Mau nannte bald den Reichskanzler Grafen Veust, bald dessen Gcmalin. Pr. (einfallend). Ich ersuche, uicht noch andere Personen einzubeziehcu. (Fortfahrend.) Die Zeugen Dr. Mauth-ner, Dr. Lichtenstern uud Graf Kinsky haben dieser Gerüchte gleichfalls erwähnt, doch sie als vage bezeichnet. Zeuge. Ich glaube, es wird nicht überhört worden sein, daß auch ich von GcrUchlcn sprach. Pr. Es wurde allenthalben bemerkt, daß es der Wiener Bank, beziehungsweise Unionbauk, c.anz gleich-giltig ist, ob Herr Dr. Faber die 700,000 Gulden zahlt oder uicht. Zeuge. Ich kenne die Beziehungen der einen Bank zur anderen nicht, kann mir aber nicht denken, daß es für ein Institut gleichgiltig ist, 700.000 Gulden gezahlt zu bekommen oder nicht. Pr. Sie sollten auch vou Acccplcu gehört haben, Acceplc des Reichskanzlers, die der Escomptebank zum Incasso eingeschickt waren. Zeuge. Es war zur Zeit, als der Dresd,ier Banquier Kaskel den österreichischen Frciherrntitel erhielt, ein Ereig-uiß, welches viel von sich reden machte, da besuchte ich Herrn Vauer; das Gespräch lenkte sich auch auf diesen Gegenstand, es wurdeu die Vermögensvcrhältnisse des Grafen Neust in die Discussion gezogen, und Director Vauer gebrauchte die Nedewenduug, „eö ist schon möglich, indem auch uns Wechsel auf Graf Beust zum Incasso angeboten wurdeu, wir haben jedoch für diefe Mission gedankt und um Schonung gebeten/' Pr. Wurde ein bestimmter, Betrag der Wechsel genannt ? Zeuge. Nein. Pr. Wie kam nun Herr Sommerfeld dazu, von 150.000 Thaler zu fprcchen? Zeuge. Das kann ich mir sehr wohl deulcu. Das ist eine Vermengung der Daten, die an und für sich richtig sind. Negierungsrath Orges theilte mir im Gespräche mit, Graf Beust sei 150.000 Thaler schuldig und damit beschäftigt, sich zu arrangircn. Dicse mir harmlos, aber nicht vertraulich gemachte Mittheilung habe ich auch wieder gesprächsweise Herrn Sommerfeld mitgetheilt, und das mochte Herrn Sommerfeld zu einer Aneinanderreihuug beider Gespräche vermocht haben. Pr. Finden Sie es loyal, daß Sommerfeld aus privaten Mittheilungen, die Sie ihm machten, romanhaft ganze Artikel zufammenstellte? Nng. Er hätte wohl besser gethan, vor Veröffentlichung der Artikel mich von seiner Absicht in Kenntniß zu setzen und hätte Manches richtig gestellt, Manches vermieden werden können. Der Zeuge wird beeidet. Es kommt zur Vcrlcsuug eiu an den Präsideuten des Schwurgerichtshofes gerichtetes Schreiben des Negierungs-rathes Hermann Niller v. Orgcs. Schreiber hat zu seiner „größten Entrüstung" aus den Berichten über diesen Proceß entnommen, Baron Somaruga habe gelegentlich feiner Vernehmung geäußert, vou ihm (Orges) Auskünfte über die Vermögensverhältnisse des Grafen Beust erhalten zu habeu. Das Gedächtniß des Baron <3omaruga muffe sich irren, niemals habe er, Orges, Kenntniß von den Vermögensvcrhältmssm les Reichskanzlers gchabt, konnte sohin darüber nie Mittheilungen macheu und hat sie nie gemacht. Seit dem Jahre I860 habe er, Or?.es, den Baron Somaruga nur einmal, und zwar ;u einer Zeit gesehen, wo die Artikel im „Oetonomist" erschienen waren. In dcr Nähe des Palais Erzherzog Albrechts will Herr Orges mit Baron Somaruga zusammengekommen sein und diesen ersucht haben, bei seinen, Somaruga's, Beziehungen zum „Oclouomist" dafür zu sorgen, daß diese Angriffe eingestellt werden. Dcr Brief schließt mit den Worten: „Wie wäre es unter solchen Umstäudeu möglich, daß ich daS Materiale geliefert hätte, welches der Herr Regierungsrath dem Redacteur des „Oekonomist" zugetragen. Ich verweise übrigens auf meiue beeidete Ausfage in diesem Processe." Dcr Präsident bemerkt: „Ich muß constatircn, daß Herr Negierungsralh Orges über die Vermögeusverhältnissc des Grafen Veust nicht befragt wurde." In Folge dieses Schreibens entscheidet sich der Gerichtshof für die Vorladung des Baron Somaruga und Ritter v. Orgeö. Ritter v. Orges und Baron Somaruga treten in den Saal. Pr. Ihr heute eingelangtes Schreiben veranlaßte den Gerichtshof, sowohl Sie als auch Herrn Baron Somaruga noch einmal vorzuladen. Sie haben in Ihrer Zuschrift negirt, mit dem Barou Eomaruga über die Vermögens« Verhältnisse des Reichskanzlers gesprochen zu haben? v. Orges. Ich hatte niemals die mindeste Kenntniß von den Vcrmügensverhältnissen des Grafen Beust, habe sie auch heute noch nicht, habe darüber niemals mit Baron Somaruga gesprochen, sondern habe, als ich ihn einmal traf, meine Indignation über die im „Oekononnst" erschie-neuen Artikel ausgesprochen uud ihn ersucht, dahin zu wirken, daß derlei Artikel uicht mehr erscheinen. Spazieren ging ich mit Baron Somaruga niemals. Pr. Wie erklären Sie sich nun, daß der Herr Baron Somaruga bestimmt uud unter seinem Eide aussagt, er habe die Mittheilung vou den 150.000 Thaler Schulden des Grafen Beust von Ihnen erfahren? v. Orges. Das ist offcubar eine Verwechslung mit einer andern Person, ich stand ja 1667 in gar keiner Beziehung zu Graf Veust, ich war damals dem Handelsnü-msterium zugetheilt. Pr. Herr Baron Somaruga, was haben Sie dagegen zu bemerken? Somaruga. Herr Negiernngsrath Orges hat nicht eiil, sondern mehrere Male mit mir gesprochen, und vor dem Erscheinen der Artikel „Graf Bcust uud die Türkenlose" lraf ich mit dem Negicrungsrath Orges am Stephansplatz zusammen, wir gingen zusammen auf und ab und sprachen von den Vennögensoerhältnisseu des Grafen Neust. Pr. Wurde eine bestimmte Summe genanut? Somaruga. Der Negierungsralh nannte die Ziffer 150.000 Thaler und sagte noch, der Ursprung dieser ge« reiche dem Grafen Bcust nicht zur Unchre. Orgcs. Der Herr Baron sagte mir, man spreche so verschieden voll den Vcrmögensverhältnissen des Reichskanzlers; ich bezeichnete die Gerüchte für falsch und sagte, wenn Graf Neust Schulden hätte, würden sie nicht auf un» ehrenhafte Momente zurückzuführen fein. Dr. M agg. Um dem Gedächtnisse des Herrn Regie« rungsralhes zu Hilfe zu kommen, möchte ich bitten, mir zu sagen, was Sie unter dicfeu ehreuhaften Momenten verstanden haben? Orges. Ich meinte, wenn er Schulden hatte, wäre deren Ursprung auf seine politische Thätigkeit in Sachsen zurückzuführen. Dr. Magg. Constatirt ist fohin im Widersprüche zu Ihrer früheren Angabe, daß Sie über die Vermögens-Verhältnisse deS Grafen Veust mit Baron Eomaruga ge-sprocheu haben. Orges. Keinesfalls vor dem Erscheinen des Artikels. Dr. Magg. Wie halten Sie dieses fUr möglich, nachdem Herr Sommerfeld dicse Artikel auf Grund dieser Informationen geschrieben hat? Orges. Er konnte ja diese Daten von einem Anderen erhalten haben, und es ist hier blos eine Verwechslung der Personen. Pr. Herr Baron, nachdem die Artikel im „Oeko-nomist" erschienen waren, gingen Sie nicht zu Herrn Sommerfeld und beklagten sich darüber, daß cr Mittheilungen, die Sie ihm gesprächsweise gemacht, als Stoff für Artikel verwendete? Somaruga. Dazu war keine Veranlassung, da ich einen Auftrag zur Geheimhaltung dieser Unterredung weder erhalten noch ertheilt habe. Hiemit ist das Veweisverfahren geschlossen und begm- neu die Plaidoyers. (Fortsetzung solgt) Jagesneuigkeiten. — (Ein Erlaß des Ministeriums für Landesvertheidigung) eröffnet, daß im Grunde der mit der preußifcheu Regierung getroffenen Uebereinkunft die im Jahre I860 zwischen dcr preußischen und der k. und l. österreichischen Negierung Vereinbarte gegenseitige Verzichllei' stung auf den Erfatz der Verpflegt und Transportkosten 4 60 der Deserteure auch bei der Aus- und beziehungsweise Ab« lieferung von Militärpflichtigen Anwendung zu finden hat. — (Die Schwindlergesellschaft „Felici-tas.") Von der böhmischen Statthaltern wird eine Kundmachung erlassen, zufolge welcher eine eingeleitete Untersuchung ergeben hat, daß in Bern gar kein Verein dieses Namens existirt und daß daS ganze, in den Zeitungen angekündigte Unternehmen ein reiner Schwindel ist. Es wer-den deshalb alle Geschädigten eingeladen, ihre allfälligen Anzeigen mit ihren molivirten Entschädigungs - Anträgen unter genauer Bezeichnung des Namens und Wohnortes, Bezirks und Landes bis Ende März d. I. entweder unmittelbar dem Untersuchungsgerichte in Vern zuzusenden oder an die Prager l. l. Polizeidirection behufs Einsendung an dieses Untersuchungsgericht zu übergeben. — (Ein UnglUcksfali) trug sich Wrzlich in Vasouy, einem Marktflecken des Veßprimer Eomitates, zu. Die vor drei Jahren aus Liebe zu einem jungen Israelite» zum mosaischen Glauben übergetretene katholische Ziehtochter des bischöflichen Vindermeistcrs lebte mit ihrem Manne in glücklichster Ehe, die mit zwei Kindern gesegnet war. Am Abend des genannten Tages hatte sich der Mann zu Bette gelegt, während die Frau noch aufblieb und an einem kleinen Tischchen neben dem Bette nähte. Damit ihn die auf dem Tischchen stehende Petroleumlampe nicht blende, war der Vellrahmen mit der Couvertdecke aus Bett angelegt. Im Schlafe sich umwendend, stieß der Mann an den Nahmen, welcher umfiel und die Petroleumlampe auf die im Schlafgewande nähende Gattin warf, die im Moment darauf, von dem brennenden Petroleum überschüttet, in hellen Flammen stand. Der aus dem Schlafe erwachte Gatte machte vergebliche Anstrengungen, die Flamme zu löschen, die Unglückliche, am ganzen Körper verbrannt, verschied nach wenigen Minuten; der Mann, der beim Rettungsversuche selber furchtbare Brandwunden erlitten hatte, wurde nur mit Mühe durch die zu Hilfe geeilten Hausleute dem augenblicklichen Tode entrissen, doch erlag derselbe bereits am 8. d. den Brandwunden. Locales. — (Die nächste Prüfung der Lehrer für allgemeine Volks- und Bürgerschulen) wird in kaibach am 26. April und die folgenden Tage abgehalten, nachdem die Prüfungscommission, wie letzthin erwähnt, vom Ministerium bereits ernannt worden. — (Grabdenkmal.) Dieser Tage ist auf dem Grabe des rühmlichst detannten heimatlichen Landschaftsmalers Anton Karinger ein von einem Wiener Steinmetz ausgeführtes Monument aufgestellt worden. —- (Launen der Natur.) Während es zu den Füßen deS Triglav bereits grünte, eine hübsche Alpenflora sich zu entwickeln begann, und die Laibacher Gegend sich bereits der schönsten Frühlingstwßstage erfreute, hat plötzlicher Schneefall im Gebirge und seit gestern Abends auch in der Ebene, der Landschaft wieder ein ganz winterliches Gepräge aufgedrückt, das freilich einige sonnige Tage bald wieder verwischen würden. — (Die hiesige neu gegründete Handels» gärtnerei Mayr 65 Metz) hat ihr erstes Preisoer-zeichniß veröffentlicht. DieseS neue Etablissement wird sich vorzugsweise mit der Zucht von Obstbäumeu, Ziersträuchern und dem Gemüsebaue besassen. Es kann als ein erfreulicher Fortschritt des Gartenbaues in Kram bezeichnet werden, daß die Handelsgärtnerei von größeren Unternehmungen in Angriff genommen wird. Diefer Umstand ist geeignet, der Gartenproduction Laibachs bedeutenden Aufschwung zu geben, wofür durch unsere günstige mercantile Lage und die klimatischen Verhältnisse, ferner durch den für den Gartenbau viel Verständniß und Eifer zeigenden tlcinen Grundbesitz der Vorstädte alle Vorbedingungen geschaffen find. Die genannte Firma verfügt über ein an der Triester Straße Nr. 74 gelegenes Gartenterrain von min- destens 6 Joch Fläche, und es wurden kcine Opfer gescheut um den Anforderungen der Gartenfreunde und Obstzüchter durch ein reiches Sortiment zu genügen. Der Katalog weist vorzügliche Obstsorten aus, namentlich diejenigen, welche von den deutschen uud französischen pomo-» logischen Vereinen anempfohlen wurden und sich auch bei uns größtenlheils bewährt haben. Außer dem Obst sind die Zierhölzer sehr gut vertreten; die Rosen und Decora-tionspflanzen zur Freiland- und Zimmercultur stehen ebenfalls in reicher Auswahl zum Anbote. Wie wir vernehmen, hat der krainifchc Gartenbauverein mit der Firma Mayr ^ Metz ein Uebereinkommen getroffen, wornach eine cntspre« chende Fläche des besagten Garlcns zur Cultur verschiede« ner Gemüsesorten und zu Ncclimatisationsversuchen verwendet werden soll. Der Besuch des Gartens steht den Vereins-Mitgliedern jederzeit offen, und kann jedes Mitglied daselbst gegen Abgabe eines vom Ausschüsse ausgestellten Bezugsscheines um den halben Jahresbeitrag, d.i. umi^ft., Obstbäume, Ziergehölze oder Dekorationspflanzen nach den Preisanfätzen des Kataloges unentgeltlich beziehen. Auch hat besagte Firma die Versendung von Obstreiseru an Schul« lehrcr und Landleulc ttbernommeu, falls ihr solche von dem Gartenbauvereine oder von Besitzern von Obstgärten mit verläßlicher Angabc der einzelnen Sorten zukommen. Die Vereinsmilglieder werden eingeladen, von ihrem Bezugsrechle Gebrauch zu machen. — (Feuersbrunst.) In der Nacht vom 27sten auf den 28. Februar l. I. brach in dem Dorfe Kobca der Gemeinde Billichberg, Bezirk Liltai, Feuer aus, welches in kurzer Zeit die Wohn- und Wirthschaftsgebäude von vier Insassen nebst deren Getreide« und Futtervorrälhen einäscherte. Nach den amtlichen Erhebungen belauft sich der Gefammtfchaden auf 2464 fl. 75 kr. Keiner der Beschädigten war assecurirt. Das Feuer soll durch Unvorsichtigkeit eines Holzarbeiters entstanden sein, welcher im trunkenen Zustande sich eine Speise bereiten wollte und dabei das Fett unbeobachtet ließ, welches zu brennen begann. — (Literatur.) In dem thätigen Verlage von A. Hartleben in Wien, Pest und Leipzig erscheinen seit Kurzem „Zeitgenossen," biographische Skizzen von Alfred 0. Wurzbach. Es liegen vor uns die zwei ersten Bändchen im bequemsten Taschenformat, enthaltend die Biographien von L. Uhland und Karl Vogt. Es sind in der That zwei hervorragende Geister, von deren Leben und Wirken hier ein Gesammtbild entworfen wird, Uhland, der größte Lyriker und politische Dichter unserer Zeit, zugleich der letzte uud größte Romantiker; Karl Vogt, der eifrigste Kämpe für Wissenschaft und Wahrheit gegen bliuden Autoritätsglauben und Obscurantismus. Wir wünschten diesen gründlich und frisch geschriebenen Skizzen die weiteste Ver-breitung. In den folgenden Heften sollen die Lebensbilder von Lasalle, Alexander Dumas Ki8, Rossini, Schopenhauer, Herzen, Gutzkow, Kaulbach, v. Wagner, Dawison, Gräfin Hahn-Hahn gegeben werden. Neueste Post. (Original»Telegramm der „Laibachcr Zeitung.") Wien, »N März. Der Nekruten.'Aus schuft beschloft die Ginsetzunss eines <5omit<5s zur (Krmittlunss der richtigen Ziffer der zu bewilligenden Rekruten. Das heutige Abend« „Fremdenblatt" meldet, Graf Andrassy habe bei seiner jüngsten Anwesenheit in Wien die von den Journalen unterschobenen feindlichen Intentionen gegen das Cabinet H>ohenwart entschieden in Abrede gestellt. In Konversationen mit Hohenwart einigten sich beide Minister in der Erkenntniß der Nothwendig« keit, behufs rechtzeitiger Erledigung des Iah reSbudgets, die Delegationen im Mai zusammentreten zu lassen. Andrassy und Hohen« wart schieden im besten Ginvernehmen. Pest. 15. März. In der Unlerhaussitzmig inter-pellitte Julius Schwarz den Cultuömitiisle,', ob ul-d inwiefern er gegen die Verkündigung des Unfchlbarkeitö-doZmas daS ?1clO6tum i'LN'mm geltend machen wolle? Der Finanzausschuß reichte das Budgetgesch ein. Hielauf wurden verschiedene Referate desselben Ausschusses verlesen und angenommen. Berlin, 10. Mär;. (Tr. Z.) Die ,.Promt,z!al-Korrespondenz" sagt, die Räumung Frankreichs erfolge langsam; vorläufig lehren nur die V:lagerungS»Artillerie und die Landwehren heim, die übrigen Truppen bleiben in ihrer neucn Ausstellung an der untern Seine bis gcyen Dijon zur Sicherstellunq der Durchführung des Friedens, wofür bci den Zuständen Frankreichs und der permanenten Revolution in Paris weder die Regierung, noch die Natiolmlucrsammllma. Bürgschaft zu leisten vermögen. München. !6. März. lTr. Z.) Die den Piofes< sore» Döllingcr und Friedrich bewilligte Frist zur Ab< gäbe der UntctwelfungScrllärmig lmtcr die Concils» licschlüssc lief gestern ab. Die Gcnanntet, gadcx keinerlei Erklärungen ab Florenz, 15. März. Die Prinzessin Lätitia Bonapattc Wyse ist gestorben. (Dicscllic war die älteste Tochter des Prinzen ^ucian, Fürsten von Cmlino, dem-nach eine Nichte Napoleon's l. nnd eine Cousine des Cx-Kaiscis Napoleon III. Sie hat ein Alter von 66 Jahren erreicht. Scil dem Jahre Itt^l war sie mit Thomas Wyse, ehemaligem englischen Gesandten in Athen, oermält, der im Jahre 1862 gestorben ist. Von ihren beiden Töchtern hat die eine den Gei'eral Türr, die andere den gewesenen italienischen Minister Nattazzi gc^ heiratet.) Telegraphischer Wechselcours vom 16, März. 5perc. Metalliaues 58 30, — 5perc MetalliqueS mit Mai-und Novemurr-Ziuscu 58,30 — 5perc, Ncttioual-Nulehcu «8.15 - 1860cr StaatS-Anlchen 95.90. - Bantuctien 720. ^ Credit-Nctim 267,80. - London 124 70. ^ Silber 122,50, - K. l, Münz-Ducatcn 5.8«. — Napoleond'or 9.93. Da? Postdampfschiff „Westphalia", Oapitän Schwensen, welches am 24. Februar von Hamburg abgegangen, ist am 10len März wohlbehalten in Newport angekommen. Angekommene Fremde. Am 15. März. >?!«<««<. Die Herren : Dumladiö, Besitzer, Vituja. — Hubeiw, Kraiuburg. — Singer, Hauoelsm., Graz. — Prnßl, Hdlsm., Mailand - Großmaun, Fabrikant, Berlin. — Koschier, k, k. Bezirksrichter, Guttsä'ec. — Slawik, l. k. Major, Stein. - Dr. Szlirpan, Arzt, Lzernowitz. »««««» ««^»,. Die Herren: Remschak, Wien Fröhlich ilaufm,, Karlstavt. — Guuold, Kcnifm,, Wien. Theater. Heute: Zum besten des Local A r mcnf 0 nbes: Das Mädel aus der Vorstadt. Posse mit Gesang in 3 Acten von Ioliann Nestroy. Morgen: Zum Vortheile dcr Fran Adele Fontaine zum ersten male: Gin Engel. Lustspiel in 3 Acteu von InliuS Rosen. Diesem folgt: TaphlliS und i5hlo<". Komische Operette in 1 Act von Offenbach. Ml'lea'-ullMslH? N?0hüchlungen m Laißach, ! " Z i V r ff ß « 2 , - 8 «LU ! A ! L ^ » n <» ^ ! ^ — ««H 6 ll. Mg. 321 8« 4> 7.3 SSWTmäß? Regen ^is^ 16 2 „ N. 322.91 ^. 5.3 N. schwach trUbe Regen 10 „ Ab. 322..>3 -j-2.9 SO. schwach! Regen Schnee Nachts stürmischer Südwind. Vormittags Winddrehung nach Nord. Frischer Schiicefall in den Alpen. Abends Schneeflocke!!, Nachts dünne Schneedecke. Das TageSmiltel der Wärme -^ 5'2°, um 2-7" iibcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v> Kle^umäyr. tA«»«'l,»nl»pl'i<^t TUien, 15. März. Die Börse war aus der ganzen Lmie besser, ohne daß. wie in den jüngsten Tagen, eine vehemente M'lflllUltlU)»» der Speculation hingedcnlet halte. Mag auch die eingetretene Erleichterung der ^rolongalionSuerhältnissc hirzu beigetragen haben (mau lann den durchschnittlichen ^iuöfuß im Lombard mit etwa« iiber 7 P(5t. beziffern), mag selbst dem Martle uou bethciligter Seite durch Käufe Hilfe gebracht wordcu sein, so scheint doch so viel festzustehen, daß anch eme im Mgemci-nen zum Durchbruch gekommene günstigere Aufjassuug der Situation mit im Spiele war. Es huben sich nicht blos SpeculationSeffecten, sondern anch viele Schrcmkeupapicrc, worunter mancherlei Eiscnbahnactien und von Indnstriepafticren besonders Iuncrbergcr. Anch uon Prioritäten wurden mehrere borten, worunter ungarische Nordostbahn, in ansehnlichen Posten nnd zu steigendem Eurse aus dem Marlte ariionuncii, während gleichzeitig Devisen williger abgegeben wurden. ^__________ ^____________________________ H,. Allgemeine Staatsschuld. »llr 100 fl. Geld Wuar, Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noteu verzinsl.Mai-November 5830 58.40 „ « „ Februar-August 5830 58.40 „ Silber „ Icluner-Iuli . 68— «8.10 „ « ,, Apr,l-Oclober. 68.15 68.25 Lose V.J. 1839,..... 275.50 276.50 „ „ 1854 (4"/«) zu 250 fl. 89.- 89.50 „ ., I860 zu 500 fl. . . 95.80 96. -„ „ 1860 zu 100 fl. . . ,08 75 109.25 „ „ 1864 zu 100 ft. . , 122 - 122,20 Stllllts-Domtincu-Pfandbriefe zu 120 fl. ö. W. in Silber . . 121.50 122 — «. Grundentlastungs- Obliftationeu. Für 100 ft. Geld Waare «Nhmeu .... zu5pV. Actie» von Bankinstitute». Geld Waare Nnglo-Usterr. Ban!.....23240 232,70 Bankverein.......2^1.— 232,— Voden-Ereditanstlllt .... 252.— 253,— Ereditanstall f Handel u. Gew . 262.60 262 80 Creditaustalt, allgrm. uugar. . . 86.25 86 75 Escompte-Gesellschaft, n, °. . . 858. 862,-Frauco-üsterr. Baul . . , . 107.30 107.50 Geueralbaul.......69.50 90.- Handelobanl.......«9.50 90.- Nationalbanl.......724 50 725.50 Unionbanl.......259 — 259.25 Vereinsbanl.......107.- 107.50 Verlehrsbaul.......l67.50 168.50 !L. Actieu von Trausportunterneh- »llungen. Geld Waare Nlföld-Fiumaner Bahn . . . 171.- 171.50 Böhm. Wcstbahn.....251.— 252 - Larl-Ludwig-Bahu.....254.60 25. Pfandbriefe (für 100 ft.) Allg. üst. Boom-Credit-Anstalt Gelb Waare verlosbar ,n 5 pEt. in Silber 106 50 106 70 dto.iu33I.rilckz.zu5pCt.iuö.W. 86.50 86.75 Natioualb. ,u 5 pCt, ii. W. . . 92.50 92,70 Ung. Bod.-2red.-Anst. zu5V, P<5t. 89 25 39.Z5 «». Prioritätsobligationen. Geld Waare Elis.-Westb, in S. verz. (1. Vmiss.) 94 50 —.— FerbiuandS-Nordb. in Silb, verz. 104,20 104.40 Frauz-Iosephs-V^u . . .. 95,15 9530 V.Larl^udw.B.t.G. verz. l, «lim. 103.50 —-Oe 500 Frcs pr. Stück , . ,241, —.-Ung. Ostbahn für 100 fl. . . 84.20 84 40 «I. Privatlose (per Stück.) Credilauslall f. Handel u. Gew. Geld Waare zu 100 si, ü, W......164 — 164.50 Rudolf-Stiftung zu 10 si. . . 15.50 16.50 Wechsel (3 Mon) Geld Waare Augsburg fllr 100 fl Mod. W. 1"3 70 103 85 Franlsurt a.M. 100 fl. delto 104.— 104.10 Hamburg, für 100 Marl Banco 91 90 92.— London, für 10 Pfund Sterling 124.70 124.90 Paris, für 100 Francs . . . —.— —.^- GourS der Geldsovteu Gelb Waare K. Miluz-Ducater, . 5 fl. 87 lr. 5 fl. 88 tr. Napoleousd'or . . 9 „ 93j „ 9 „ 94 „ Preuß. Easscuscheine. 1 ,. 84 .. 1 .. 84; ^ Silb?r , . 122 „ 50 „ 122 « 75 „ Krainische GrundentlastungS - Obligationen, P"' l'lltnlltirun^: 86. - Geld, - Waare,