für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ GG. Freitag am December ^84Ä. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes iss in Laiback ganzjähr>at>, halbiahri« » n. Durch die t. k. Poi^l unlcr <2<>uver! m,i rorioirexr Zusendung aanziährig », dalbiädria ^ fl. s.M., und wird balbiübria «mau«' bezahl!. Alle r.l. Postämter nehmen Pränumeraiio» an. In 3a,baw vränunierirl man beim Verleger am Raan, Nr. lyu, »0 ersten «locke- Ber Tatarchan. Von I. I. Hau »usch. (Beschluß.) X. unverzüglich wird's dem Chan gemeldet. »Ihren Lauf hat die Gerechtigkeit!" Ruft der Chan, aufs schnelle Roß sich schwingen». Zum Gerichtshof auf der Eb'ne Nopal Fliegt er, springt vom Pferde, tritt ins Zelt ein, Wo die Männer des Gerichtes sitzen. »Richter!" ruft er, »frei sei Euer Urtheil! Nur dem inner» Richter sollt Ihr folgen!'' lind die Richter treten aus dem Zelte, Ralh zu pflegen über Spruch und Strafe. Wie vernichtet - steht des Fürsten Mutter! Furchtbar unerwartet bricht die Rache lieber sie herein! denn, wohl begründet Ist die Klage.— Jammernd das Erbarmen Ihres Sohnes fleht sie a» mit Thränc», Mitleid zu erwecke».—Schluchzend ruft sie: »Naharinn hat alle meine Rechte Auf das Herz des Sohn's an sich gerissen. Nur die Mutterliebe hat verführt mich! Ach, verzeih' der Mutter! weißt Du doch nicht, Wie viel' Dolche ihre Brust durchbohren, Soll sie ihres Sohnes Lieb' verlieren!" Unbeweglich, mit gesenktem Haupte Sitzt der Chan dort auf erhöhter Stufe, Wo die Richter sonst zu sitzen pflege»; Scheint die Mage nicht, und nicht die Vitien Seiner Mutter ^,! vernehmen. XI. Wieder traten in das Zelt die Richter, Langrrwog'ncs Urlheil zu verkünden. Stille herrschet, als der Tschah Fez vortritt. Auf de»! Koran eine seiner Hnndc, Auf der Vrust die and're, und das Urtheil So verkündet, laut, mit ernster Stimme: »Tod um Tod. So lautet das Gesetz. Zu Verbrechen rathen , fordert Strafe; Furchtbar! ist auch furchtbar —das Verbreche». Mirz a A n un d wird demnach »crurthcill, U»d befehlen wir- daß ihr der Daumen Ihrer Rechten abgeschnitten werde. Nadi r Fez, Verführer seiner Brüder, Ist «crurtheilt: ausgepfählt zu werden. KoIllng -Ho und Al ° r Z » verlieren Ihre Köpfe. Na d ir-Kol a ng-H » Ist der Strafe ledig , ihres Alters Und des Umstand's wegen, daß sie willig Zu des Gräuls Entdeckung hat geleitet. Dieser Spruch soll in der Eb'ne Napols, Da er ausging, und zwar noch am Tage Seiner Sprechung, an dem sechsten Tage 'Mondes Achmed, gleich vollzogen werden.» Herzzerreißendes Geschrei erstickte Fast des Tschah Fez Stimme: denn die Fürstin Mirza An und, Segcb's Mutter, flehte Schreiend, bald de» Sohn und bald die Richter »Um Erbarmen!» Doch die Richter hörten Das Gesetz nur; und des Fürsten Ohren Waren taub für seiner Mutter Klagen. Er befahl »das Urtheil zu vollstrecken." XII. Bald bewegt der Zug sich durch die Eb'nc Nach de»! hohen Hügel Habut-de-Kis. Ihn eröffnen Narbcks des Gerichtes, Hohe Bambusstäbe in den Händen Mi t dem gold'ncn Kleeblatt auf den Spitzen. Folgen d'rauf die vier —der Pein Verfall nen, Rings umgeben von Bewaffneten; Dann mit seinen Helfern schreitet düster Der Scharfrichter — Hinter ihm —die zwanzig sieben Richter; - Dann der Chan, zu Rosse, mit Gefolgt Seiner Tatarfürsten, edlen Koskins, Von des Volkes ungezählter Menge Rings umdränget. Und es schließt sich um den Habut-de-Kis, Kopf an Kopf, ein ungeheurer Kreis. Wenig braucht's noch. Denn das Vlulgerilihe Schleppen schon herbei die Helfersknechte. Schweigend steh'n die Helfer, und es harret Der Scharfrichter. — Und der Anor-Tscha, wie's seines Amt's ist. Rufet alle Namen der Vcrvehmten, Nennt die Strafe, die sie leiden werden. Und er ruft zuerst mit lauter Stimme: »Mirza Anund, nach dem Spruch l!er Richter, Soll verlieren ihren Daum der Rechten!" IOI Kaum ist Mirza Aüun d's y»hcl Name (2er verehrten Mutte r doch — »es Fürsten) Laut «erkundet: 'läuft ein dumpf' Gemurmel, Des Erstaunens, Miileid's und Entsetzens Durch die Menge. Keiner wagt zu athmen. Aller Augen schauen auf die Fürstin. Segeb Mohclem springt ab vom Pferde. »Mutter! Mutter!" ruft er weithin tönend, Und sein Schrei erschüttert alle Herzen: »Mußt die Schuld Du-Gott und Menschen zahlen: 'Zahlt —dein Sohn sie! Magst Du d'raus erkennen. Und Ihr Alle: daß in meinem Herzen Auch die Macht des Herrschers feinen Abbruch Thut — der Ehrfurcht und der Kindesliebe, Die der Sohn Dir schuldet!" und den Säbel Ziehend mit der Linken, legi die Rechte Er auf einen Baumstamm, schwingt das Eisen, Haut mit einem einigen kräft'gen Hiebe Sich den Daumen «b »°ti seiner Rechten! Erfindung des idvianischen Wergwerkes.*) Von Eduard Nreier. Drei Meilen von Laibach ist die Stadt Bischoflackh«) gelegen. Eine anmuthige Gegend umlagert den Ort, auf einem sich erhebenden Berge liegt das alte Schloß, zwei Wasser/die Pöllant und Zeyer, umrauschen die Scadt; über letztere führt eine schwiebogige Brücke, die ehedem wohl ein anderes Aussehen gehabt haben mag, diewe.len der freisingische Bischof Leopold im Jahre des Herrn 4881 über dieselbe gestürzet, und in der Fluth sein Leben hat endigen müssen. Ums Jahr 1487 ging's den Bewoh­nern benannter Stadt fürnemlich gut, sintemalen sie aller­lei Hantirung, nach dem deutschen Reich und dem Welsch­land trieben, absonderlich verfertigten sie schneeweißes Lin­nenzeug, zogen herrliche Rößlein auf, und trieben so man­che andere Gewerbe, die ihnen nicht wenig Gewinn brachten. I n dem Gäßleiu, unweit der Steinbrücke, stand ein ganz nettes Häuschen, welches Herrn Werhard , einem Ooldschmide feines Handwerks, zu eigen war; wohl war die Behausung nett und wohnlich, wohl war der Garten groß und schattig, wohl weit dehnten sich auch die Aecker aus, die dazu gehörten, aber um dies alles wäre der Mei­ster nicht zu beneiden gewesen; Hausund Hof ist wohl was wert!), aber Herr Werhar d war im Besitze eines viel köstlicheren Gutes, dessen sich nicht Jeder so leicht erfreuen kann, und dieses war ein Mägdlein, hold und sittig, schon und fromm, keusch und tugendhaft, gerade wie ein Engel, der eben aufeiner Jakobsleiter dem Himmel entstiegen. Wer die minnigliche Agathe gesehen, konnte ihres Lobes nicht satt werden, und wenn er der abgefeimteste Hagestolz ge­wesen wäre. Auf dieses Töchterlein nun that sich der Goldschmid­meister nicht wenig zu gute, er kümmerte sich wenig, wenn man ihn an seinem Arbeitslohn verkürzte, denn er harte Gold genug; er achtete es nicht, wenn einer seine Ringe und Kettlein plumpe Dinger schimpfirte; wem sie nicht ge­nehm, dachte er, der mag zu mir nicht kommen, aber wer ') Aus dem »Pilger«. " ) Latein. I.°cc>i,<)Il5> Nur e i i! Schrei, ein Ruf, ein Waffenklirren Hallt durch die Eb'ne! — Dock ein Schrei, ei» Ruf ist's —der Negeist'rung, Der Bewunderung! — Zu des Sohnes Füßen Wirft sich Mirz» , aufgelöst in Thronen. — Doch bemüht, mit seinem linken Arme Seine Mutlter zu erheben, »eicht er Seinen rechten Arm dem weisen Manne, Ihn, das Blut zu stillen. D'rnuf befiehlt ti : «Der Gerechtigkeit de» lauf z» lassen! Meiner Mutter That hat ihre Sühnung; Laßt die Schuldigen die ibren büßen!" Schwingt sich a»f sein Roß, und lauter Zuruf Hallt dem edlen Chan nach durch die Eb'ne! — Und die Helfer greifen nach den Brüdern. es gewagt hätte, seinem Mägdlein, wenn auch nur durch einen Hauch, zu nahe zu treten, dem war' er an's Leben­gegangen, und wenn's sein letztes Tröpflein Blut gekostet hätte. Das tückische,Schicksal machte aber bei Herrn Wer­hard auch keine Ausnahme, so wie gewöhnlich, griff es auch ihn bei der empfindlichsten Seite, bei seiner Agatha an. Der kleine geflügelte Gott, mit dem Köcher auf dem Rücken, dem Bogen in der Hand, und den liebegeätzten Pfeilen darauf, hatte dem hochfährtigen Wärter einen Spuk gemacht, und ließ es geschehen, daß sich die Jung­frau in einen armen Teufel vergaffte, der weder ein rei­cher Gildeherr, noch ein wohlhabender Krämer, sondern ein ganz armseliger Lanzknecht war, dessen Säcklein kahl, wie der Schloßberg zu Bischostackh, und dessen Pfennige eben so wenig zu finden waren, wie der Ursprung des dortigen Nonnenklosters. Dagegen aber war Katzian Anderlein , so hieß Agathe's Minneherr, ein schmucker Bursch, mit rochen Wangen und festen Gliedern, ein lustiger Kauz, der jede Narretei mitmachte, und der Dirne Herz abson­derlich durch seine Kurzweiligkeit erobert hatte. Sothanes Pärchen hatte sein freundliches Ein» erständ­uiß bisher immer recht geheim zu halten gewußt, der alte Goldschmid hatte keine Ahnung von dem Bündniß, und schmiedete ein Kettlcin und Ringlein nach dem andern, um seinem Töchterlein ja einen hübschen Malschatz zu hinterlassen. Auf einmal wurde der Teufel los: Katzian Anderlein , im Uebermaße seines Glückes, hatte nicht leinen Mund gehalten, ganz Bischostackh sprach davon, Werharo's Töchterlein thäte mit einem gemeinen Lanzknecht ameien. Dies kam nun auch zu des Goldschmid's Ohren, und Alle Donnerwetter brachen los. Das gab nun einen Lärm und ein Spektakel, als er das Mägdlein » ol! Heinric h VI . von Frankreich ward einst in einem tlcincn Land­stadtchen «on dem Hauptsprccher des Ortes haranguirt, während dessen Rede ein Esel in geringer Entfernung sehr lebhaft schrie. »Nur Einer auf ein­mal, meine Herren!« sagte der König. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt «on eine», Landpriester. 14. December lö^ü starb auf dem Wallfahitorte Iodociberg nächst Krainburg Franz Julian! , Curatpriester daselbst. Er war zu Billion« im Görzcri­fchen am 15. October I?iü geboren, am 6. September 1782 zum Priester geweiht, und im Jahre 1784 als Curat am Iodociberae, uo» wo er ein einziges Mal nach Laibach kam, «„gestellt. Ruhe seiner Asche, und viele Nachfolger seinem würdigen Lebenswandel! lz. December 1852 kam ein drittes Regiment Naiern aus der Station Ambcrg bei seinem Durchmärsche nach Griechenland in Krainburg an. 1840 wurde die mit Einwilligung der Engländer von St. Helena nach Frankreich zurückgebrachte Asche Napoleon' s mit großer Feierlich­keit in dem Invaliden-Dome zu Paris beigesetzt. 16. December 5sö3 Einzug des Bischofs Sigmund Christoph Grafen von Her b er stein in Laibach. 1711 war zu Neustadt! in Krain Franz Andreas Schcga geboren, der später churfürstlich bllier'scher Hofmedailleur geworden, und die be­sondere Ehre gehabt hat, das Portrait der Kaiserin M »ri« The­resia zu «erfertigen, und von ihr mit einem mit Brillanten besetz­ten kostbaren Ringe beschenkt zu werden. 1?. December ILIO hoben die Franzosen das ncustädtler Collegiat-Capitel, welches seit 14YÜ fortwährend bestand, auf; jedoch wurde es nach der österreichi­schen Reoccupalion Illnrien's «on Kaiser Franz I. (Entschließung «on, 5. Jänner 1818) wieder hergestellt, und der seit diesem Tage bis 25. September 1821 ersparte Reinertrag theils zu Reparationen, theils zum Stomm«ermögen verwendet. 1852 kam ein «iertes Regiment Naiern auf seine», Durchmarsche nach Griechenland — von Lindau kommend — in Krainburg cm. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.