Vaterlands Künste Wijsenschaft und geselliges Leben. ^ 94« »>RN8tl»3 Ho«» 23. HIt>VS,n»><;r. K 847. Bericht über die Qbstausstellung in Laibach. Von Professor Dr. Vlciwcis. <^Dm October hat heuer die zweice öffentliche Obstausstellung, veranstaltet von der k. k. Landwirthichafl - Gesellschaft in Krain, Statt gefunden und die Leser des »IllYnsch'N Blattes" sind von dem erfreulichen Nesullate derselben bereits durch einen ?lufsatz aus der gewandten Feder des Herrn Kordesch in Kenntniß gesetzt worden. Die Tendenz und der Naum dieses Blattes gestatten eine erschöpfende Aufzählung aller Obstgattungen und Früchte nicht, womir diese Ausstellung beschickt worden ist, deren Zweck vorzüglich dieser ist, die in den verschiedenen Gegenden Krams vorkommenden Obstgaciungen und ihre kraini? schen Benennungen zu erfahren und durch diese Öffentlichkeit auf die Hebung der vaterländischen Obstbaumzuchr einzuwirken. Da jedoch die ganze Obstausstellung in allen ihren DetailS in dem landwirchschafllich.'N Wochenblatte vklnoti^k« in roktxlvltilc« nuvn'ti" alsbald besprochen werden wird, so werden die Herren Exponenten, welche be-nannre und unbenannte Obstsorten zu dieser Ausstellung ein aesendet haben, ersucht, aus jenem Blatte jene No^en ein-'uholen, welche ihnen die Landwirchschaii - Gesellschaft zu geben in der Lage ist. Die Zahl der Einsender war heuer viel bedeutender als im vorigen Jahre, und beirug 67; die Quantität des expo-nirten Obstes füllte 3 geräumige Localicäten, während von--aes Jahr nur ein Zimmer damit angefüllt war. Sind wir schon vorigeö Jahr zur Ueberzeugung gelangt, daß Kram, was die Aepfelgaltung becriffl, recht viele edle Sorten aufzuweisen hat, so hüben wir heuer in einem noch große-ren Maße die Beruhigung gewonnen, daß unser Land nicht nur mit gucen Wirthschaftsäpfeln, jondern auch mit edlen Sorten reichlich versehen ist. Wie wir aber diese gewonnene Ueberzeugung in Bezug auf die Aepfelcultur mit Freuden aussprechen, so dürfen wir uns jedoch auf der andern Seite nicht verhehlen, daß uns in Bezug auf edle Herbst- und Wincerbirnen noch Vieles zu wünschen übria bleibt, und daß gerade auch in dieser Beziehung der- gleichen öffentliche Ausstellungen gewiß nicht ohne gute Wirkung bleiben werden. Was die krai nischen Benennungen der heimischen Obstsorten anbelangt, so haben wir heuer in dieser Hinsicht sehr viel gewonnen. Zählen wir, von: Sommer ange-' fangen, alle Obstbaumzüchcer zusammen, welche verschiedene ^ Obstgattungen eingesendet und mehr oder weniger ihre Ein-' sendungen mit krai nischen Namen begleitet haben, so stellt ' sich bereits die Summe von !40 Einsendern heraus. Daß ' dadurch die krainische Nomenclatur sehr viel gewonnen habe, ist leicht einzusehen. Dessenungeachtet werden noch einige ' Jahre erforderlich seyn, ehevor wir zu einer festen Be-! nennung der Obstsorten in unserer vaterländischen Sprache ^ werden schreiten können, indem I) in vielen Gegenden die > gleichen Obstgatcungen verschiedene Namen haben; ' 2) sehr viele Gegenden noch nichts eingesendet haben, wir ' daher die dort üblichen Namen nicht kennen; 3) die edlern c Sorten entweder keinen Namen, oder nur ganz locale Be- > Nennungen haben, die ihnen der Baumzüchter nach dem Orte ' gab, vom welchen er die Sorte bezog, z B. ^rn^ks (Ilpn.^6, ^'»lislli») wenn er die Gattung aus dem nach° barlichen Schloßg arcen bezog, u. dgl. m. Die krainische Nomenclatur wird daher jedenfalls große Schwierigkeiten haben, die aber überwunden weiden müssen, wenn die edlere Obstbaumzucht auch bei dem gemeinen Landwirthe Eingang finden soll. Weiß er nicht, wie die Sorte heißt, die er zu beziehen und in seinen Gar» ten zu verpflanzen wünscht, so kann die Verbreitung derselben, und die dazu nothwendige Mittheilung unier einander, nicht Statt finden. Unterstützen aber einige Geselllchaftsmit-glieder und andere für die Emporbringung der vaterländischen Obstbaumzucht besorgte Baumzüchter und Vaterlandsfreunde die Bestrebungen der Landwirthschaft - Gesellschaft in dieser Beziehung auf solche zweckfördeinde Arc, wie es bisher der Herr Pf^-i-er Kunstel und der Herr Caplan Lorenz Pintar (welche die gesammelten krainischen Benennungen mit gediegenen k r i c i sir e n d e n Bemerkungen begleitet haben), ferner der Herr Theolog Volinö, der Studiiende Anton Al68 in Läibach (welcher in der Ferienzeit 33 Galtungen Aepfel aus den Gärten seiner Aeltern und ihrer Nachbarn gesammelt und mit krainischen Namen versehen in die Obst- — 374 — ausstellung gebracht hat) und noch mehrere andere gethan haben: so ist alle Hoffnung für ein schönes Gelingen dieser Unternehmung voiHanden. Wird es sich ergebe», daß für die eine oder die andere Obstgattung im Lande noch keine Namen bekannt sind, so wird man einen passenden neuen Namen schaffen müssen, wie es ja auch die Deutschen und andere Nationen gethan haben. Auch der Besuch der heurigen Obstausstellung war aus aller. Ständen sehr zahlreich, und mit Vergnügen hat inan gesehen, wie da und dort die Besuchenden sich Notizen aufgezeichnet haben, um von dieser oder jener Gattung Bäumchen oder Pfropfreiser zu erhalten. Vorzüglich gerne aber hätte man gesehen, wenn dMSch u lj u g en d, zumal die erwachsenere, recht fieißig die Obstauvstellung besucht hätte, damit schon in die Herzen der Jugend die Liebe der Obstbaumzucht ei'ngeimpsc würde. Zu welchem Stande immer sich die Jugend dereinst begibt: Obstbaumzuchc kanu überall nur gute Früchte tragen. Es würden sich daher die Herren Lehrer wesentliche Verdienste um das Wohl ihreS Vaterlandes sammeln, wenn sie der ihnen anvertrauten Jugend bei jeder Gelegenheit Liebe zu den Naturwissenschaften überhaupt und insb.soudere zu der eben so angenehmen , als. nützlichen O b st b a u m z u ch t recht nachdrücklich einstoßen würden und keine Gelegenheit vorübergehen ließen, sie dazu anzueifern. So wie voriges Jahr werden wir auch heuer die Na-men aller Exponenten in diesem, vorzugsweise den vaterländischen Interessen gewidmeten Blatte bekannt machen, da die Bereitwilligkeit, mit welcher sie eine so gemeinnützige und für's Land so hochwichtige Sache, wie die O b st b a u m-zucht es ist, unterstütze», eine 'öffentliche Anerkennung verdient. Wie wichtig aber die Obstbau m zucht für j^des Land ist, har kein Jahr so augenfällig, als das heurige bewiesen! Wie ginge es wohl diesen Winter in manchen Ge» genden KrainS, wo besonders die Erdapfel durch Fäulniß zu Grunde gegangen sind, und auch die übrigen Flüchte nicht geriethen, wenn nicht das Obst der Helfer in der Noth wäre! Daß man aber Obst fechse, müssen Obstbäume Vorhanden seyn, und eine reichliche und immer größere Pflanzung derselben muß durch alle Mittel zu bewirken gesorgt werden. Unsere vaterländische Landwirchschaft'Ge-sellschaft verdient daher gewiß den Dank aller Vacerlands-freunde, daß sie der Emporbringung der Obstbaumzucht alle mögliche Aufmerksamkeit zugewendet hat und selbst bedeutende Kosten nicht scheuet, diesem Culturzweige allen Vorschub zu leisten, wozu eben auch öffentliche Obstausstellungen gehören. Manchem, und vorzüglich einem solchen, der nur Oli^e« cnnsumsi'L n»tli8, dürften solche Veranstaltungen geringfügig und kleinlich scheinen; diesen bringen wir unseres classi. schen vaterländischen Dichters X.086«I(l bedeutungsvolle Worte in Erinnerung: ^6z)0moli^'ivo !6/.l N6V52NN P6«ka na Al'ivi) Ulili ?5cli«) nai'»80 6i'6v«, so ki-oüi, «6 Zii'i) liranÄ mu pro8ti'ö 86 v nrnk, Häliian na ßrivi «Ic^'i, Vn/nn ll«V6t roclovin x obünim «Ilisem provi,ii. (Schluß folgt,) Giue Ktttägliche Geschichte. Erzählt uon Ilegino ^,1 c e s e. < s ck I u ß.) Zehn Iahie vergch.-u, während welchen Arthur, der im Anfange von einer an V.rzweifilü'g gränzenden Melancholie befallen war, allmählig ruhiger wi,d, sich jedoch ine mehr glücklich fühlt. N^h einer neunjährigen, kinderlosen Ehe stirbt s.'ine Gattin, und obwohl er sie nie geliebt hat, betrauert er doch alifrichiig ihren Verlust. — Jenes glühende, verzehrende Feuer, welches früher in seinem Busen brannre, ist e> loschen, dafür ist aber eine unheimliche L'iille eingetreten, und obwohl erst 35 Jahre alt, ist er doch sei-uen Gefühlen nach ein G'vis. —Selten »ur crscheüu C l e -mentinen'S Bild vor seiner Seele, dam, aöer sieht er es immer vorivurfövoll und klagend vor sich steh.i,; nach eineiu solchen peinlichen Augenblick der Erinnerung suchc er >r innerer Rührung zitternder Stimme zu ihm: «Weine nicht, mein Sohn! — sieh, dieses Hau) wird Dir gehören, u»d all' diese zierlich geschmückten Herren und Damen weiden sich mit Schmeicheleien lind Liebkosungen um Dich drängen, noch ehe die Sonne zum zweiten Male sinket! — ja mein Kind! mor-nc„ um diese Zeit wirst Du reich — glücklich lind im lleberfiusse leben — oder codc seyn — und begraben in des Rheins tiefstem Grunde." D"s Kind blickte seine Mutter erstaunt an, diese aber siebt spähend umher, und als sie bemerkt, das, der Portier, welcher re^eblich die ihn umwogende Masse zuiück drangt, sie nicht beobachtet, schlüpft sie ich"ell jammt dem Knaben in das Hau5 und von da in den angranzenden Garten. Meine Leser werden wohl erralhei, haben, daß es Cle-mentine ist, welche durch Kummer, Krankheit und Unglück aller Arc so weit herabg>kommen war, daß sie mit ihrem Kinde von Hans zu Haus wandernd sich ihr Brot, erbetteln musiie.__Als sie damals die Beweise von Arthur's Ver- ratberei erhalt.',,, war sie keines andern Gedankens fähig, als des Wunsches, sich so weil als möglich von ihm zu ent' fernen, und obwohl ihr Herz noch mit tausend süßen Banden a,n dem Geliebten hing, hatte sie doch diesen Vorsatz zehn Jahre Hindllich ausgeführt. Ilncer Gram lind unaussprechlichem Jammer hatte sie il, einem entfernten Dorfe bei mitleidigen Bauern ihr Kind . ss^lc gebracht, und obwohl bei ihrer Jugend und Schönheit es ihr an Heirathsamragen nicht fehlre, es vorgezogen, arm zu- leben und ihrer ersten einzigen Liebe treu zu bleiben, als sich je mit einem andern Manne zu verbinden. —Doch hatte der lange Gram ihre Gesundheit zerstört und ihre Kraft gebrochen; — sie zitterte bei dem Gedanken , ihr Kind als Waise zurücklassen zn müssen, und rafft sich dciher nochmals aus — von Stadt zu Stadt mühlam schleichend, Arthur aufzusuchen und ihm seinen Sohn zu übergeben. So gelangt sie nach H^ als eben die Nachricht von dem glänzenden Feste die ganze kleine Sta^t erfüllt. Die Hoff-"ung^ am Ziele ihrer Wanderung zu stehen, belebet sie mit neuem Muche — und mit scheinbarer Kraft dringt sie bis zu Art Kur's Häuft und endlich in das Innere desselben. Des Knaben Jammern um Blot zerreißt ihr Herz; sie selbst hac den «anzen Tag "och nichts genossen. «Ach," sagt sie, indem sie mit ihrer dürien »reißen Hand die Wangen des kleinen Arthur wehmüthig streichest, »Dein V.ner lebt lustig, in Freuden und wir müssen vor Hunger vergchcn! — Doch Muth gefaßt, Muth — morgen wird Alles besser werden." Wahrend sie so in einem der entferntesten E'ker des Gartens sich verborgen hall, dringt plötzlich ein lautes, un» heimliches Geräusch, das Geschrei vieler Stimmen, endlich Wassengeklirr zu ihr herab. Eine bange, unaussprechliche Angst bemächtiget sich ihrer Seele — sie wagt sich aus ihrem Verstecke hervor, nähert sich dem Hause >— und als sie endlich den Lärm deutlich aus den Fenstern des ersten Stockwerkes herab tönen hört — kann sie sich nicht mehr zuiückhalten, und alles, selbst ihr Kind vergessend, eilt sie die Treppe hinauf. Unter den vielen Gast-n, welche Arthur, ohne große Auswahl zu treffen, geladen, hatten sich auch einige als Saooyarden sehr zierlich gekleidete Masken eingesunden, wel-che kleine Baren bei sich hatten und selbe tanzen ließen. Die gelungenen Leistungen der Kinder, welche in diesen Thiermasken erschienen, erregten große Theilnahme. Alles drängt sich um sie in einem großen Kreise — man vergißt Spiel und Tanz__und so haben mehrere, sehr elegant gekleidete Diebe, welche mir der Tänzer-Gesellschaft in Verbindung stehen — Gelegenheit, ihre Absichten auszuführen. — Eben wollten sie sich fortschleichen, als man mehrere Kostbarkeiten vermißte, und die verdachtigen Mienen dieser Herren bemerkte. — Man spricht sie an und sucht sie zurückzuhalten, doch sie vertheidigen sich mit großer Kühnheit und es kommt endlich von Woiten zu Thätlichkeiten ; — erschreckt zerstiebt die elegante Gesellschaft nach allen Seiten, und nur Arthur, von einigen muthigeren Männern umgeben, halt Stand, indem er alle Kräfte aufbietet, die ziemlich zahlreiche Bande zu überwältigen, bis Wache herbei kommen und ihnen helfen würde. El e m e n ti n e, dem Lärm folgend, tritt eben in den Saal, als sie sieht, wie der Rädelsführer dieser kecken Gesellen ein kleines Messer hervorzieht und es auf Arthur zuckt. Einen Schrei ausstoßend, fiiegc sie mit ausgebreiteten Armen auf den Geliebten zu — und ihn mit ihrem zarten Leibe schützend, fängt sie den Stoß in der eigenen Brust auf. In demselben Augenblicke erscheint die Wache, und man er-greift und bindet die Mörder, welche auch sogleich fortgeführt werden. Allmählig sammelt sich nun die furchtsame Gesellschaft wieder — die Damen in ihrem zerdrückten Ballpuye, noch bleich und zitternd mit aufgelösten Locken, und die Herren, welche jetzt erst fühlen, wie feige sie sich benommen; — in del' Micce des Saales aber steht Arthur, nichts fühlend — nichts sehend, als die bleiche Clementine, welche blutig und sterbend in seinen Armen ruht — während der Knabe, die kleinen Hände ringend, neben ihr kniec. Alles bleibt unwillkürlich entsetzt stehen, und tiefe Totenstille herrscht in dem Gemach! Da hebt Clementine ihr Haupt noch einmal empor, f^Iiet mühsam die Hände, und spiichc leise mir sterbender Stimme: »Einen Wunsch hat mir der Himmel doch — 37« — qewähn! ich darf bei Dir und für Dich steiben! — O so ein T. o d m^cht das seiden eines gangen Bebens wieder gut! — ich war Dir treu — hier mein Kind--------Dein Sohn — — sey ihm Vater!" „Ich habe eine,, Sohn!" ruft Arthur inic bebender Stimme, «und ich finde ibn__da ich Dich verliere? Dich meine Gattin! »leine einige ^iebe! — ader Dn darfst — Dn darfst nicht sterben!" Freundlich lächelnd versucht Clemenline nochmals zu sprachen — sie kann aber nicht mehr. Ihr Haupt fti'kr zurück — ihre Augen schliesien sich — und sie schlaft ein — um nie mehr zu erwachen. Auf dem kleinen, freundlichen Kirchhof von I. befindet sich ein Grab, dessen einfacher Marmorstein blosi den Namen »Clem enlin e" lräqc; er ist jedoch von den schönsten, frischeste,, Blumen umqeben, und alljährlich sieht man einen zwar noch jungen, durch Kummer und Gr zeihend , — nachdem ,'ie sich aanz aeo^ferl, auch ihr Leben für den Geliebten gibt, ist zu gewöhnlich, als das! wir sie mit einem besondern Titel bezeichnen könnten — wir überlassen e) daher dein Leser, sich einen ^u wählen und nenneil sie aanz einfach : »Eine ^lllaaliche Geschichte " Die dießjahr. Triester Kunstausstellung. Wcnerell besprochen von Leopold Kordesch. Vor kurzer Zeit (siehe Illurisches Blatt Nr. 86) erschien eine kleine, die diesjährige Kunst. .'lusstelluna in Triest betreffende Kkizze in diesem Blatte, die ein für das Interesse unserer Zeilschrift wirkender, geschätzter Mitarbeiter in Eorrespondenzform einsandte. Da nun die Ausstellung nicht a>N >'4. November, wie es eigentlich Anfangs bestimmt war. geschlossen wurde, sondern noch im Laufe dieses ganzen Monats dem Besuche offen bleiben soll, so hatte ich wahrend meiner jüngsten Anwesenheit in Triest Gelegenheit, diese ackte Kunstausstellung Triest's auch zu beaugenscheinigen und will versuchen, jene ,rste nur kurzgefaßte Nachricht zu complettiren. Die Ausstellung befindet sich in ihrem gewöhnlichen Locale, im Börsen« aebäude nämlich, und zahlt, sämmtliche Kunstwerke an Oel- und Aquarell-gemälden, Kupferstichen und Büdhauerarbciten zusammengerechnet, 271 Nummern. Mit Vedauern sieht der Beschauer , wie die edle Historien-Malerei von Jahr zu Jahr schwacher vertreten wird. Wie waren die ersten Kunst. Ausstellungen in Trieft überreich in diesem Ncnre und welche Meister hatten sie aufzuweise» — aus Belgien, Deutschland. Frankreich und ganz Italien, und jetzt — wie musi man in der Gallerie sich nach einem historischen Nilde umsehen!—Und wo ist die Schuld zu suchen? Nei den Kunst» lern sicher nicht, nur in der merkwürdigen Rarität der Käufer sclcher Bilder! — Dcr Künstler will fein Bild. auf das er so viel Studium, so viele Mühe und Zeit verwendet, verwerthen, weil er leider nicht nur für die Unsterblichkeit, sondern auch für das liebe V r o t malen musz, und sieht dann, daß Kunstmäcene letzt wahre weiße Schwalben sind; darum macht er sich an Porträte, Landschaften. Secstücke, an die sogenannten Genrebilder u. d. g!., wori» er eher seine Rechnung findet. Es gebt der edlen Maler-kunst, wie der Poesie — beide werde» von dem Materialismus unseres prosaischen, immer mehr verflachenden Zeitgeistes erdrückt und nur ihre schöne dritte Schwester, die Musil, behauptet sich besser, eben weil sie lärmt und nicht bescheiden still steht; weil sie mebr auf die gröberen Gehör-Organe, als auf das feine, innere Gefühlsleben und auf den Meist einwirkt-Doch ick muß von einem Puncte abbrechen, dcr mich zu weit führen fönnte, ohne das, dieses der Ile»; c>>ige5lioni8 frommen dürfte, denn die Kunst-xiedigcr schreien sich jetzt alle in der Wüste heiser. Unter den wenigen historischen Bildern steht M. H a u sch > I d's ,^Mana Stuart, gefangen gehalten im Castell von Loch Levin," wohl oben an. Es ist das größte Ijild der Ausstellung (bestehend aus 6 lebensgrosjen Figuren), aber nicht seine Grösie. sontlrn die Trefflichkeit der Auffassung, die schöne, kräftige Ausführung machten es zum besten Bilde dieses Venre in der Gallerie. Es wurde aus Dresden eingesendet, Ueberhaupt haben die Deutschen die Aus» stellung am besten beschickt und sind auch in anderer Beziehung entschieden Sieger über die Italiener. Fast die ganze Münchner M^lerwelt gibt sich hier das Rendezvous. Was die» wunderbare Reinheit des Colorits betrifft, überragt eine heilige Linia" von Orsi Michaelangelo aus Florenz alle historischen Stücke. Gin herrliches, wahrhaft himmlisches Gesicht! «Die büßende Magdalena" von Naes aus Nom; prachtvolles Helldunkel < ausgezeichnete doppelte Beleuchtung des Körpers. Das Bild ist übrigens schon bekannt Dcr Venezianer Nafacl Astolfi hat ein ziemlich steif aussehendes „Opfer Abrahams' geliefert. Die Komposition i!t zwar nicht viel zählend, jedoch wenigstens keine Nachbildung. Durch herrliche Beleuchtung und besondere Kraft in der Zeichnung thut sich vor andern G. Sacerdoti's „Moses, zornentbrannt über die Anbetung des goldenen Kalbes.- heruor- Der Künstler verspricht sehr viel. „Die heil. Katharina, mit den Doctoren dispulirend.« von Rohden. einem Berliner, aus Rom eingeschickt, ist etwas monoton und scheint eine Immilalion eines bekannten alten italienischen Meisters zu seyn, dem Ktcifheit der Gewänder über Alles ging. Das Bild selbst ist sehr fleißig gearbeitet. «Kai» und Adel' von M. Müller (Prag! bietet nichts Besonderes. „Der Tod des Moses" von Weidlich (Prag) zeugt vo» Talent. Vezzuolli aus Florenz hat in seinem .Folumbus mit seinem Sohne« nicht so Treffliches geleistet, als man schon von ihm sah; es ist ,,« Bilde kein rechtes Lebcn; desto weniger Vorwurf in letzter Beziehung verdient der Franzose R. Iacquemin aus Paris, dessen „Katharina Lornaro. Königin von Oypern," durch die Bewegung der Figur«, sehr gewinnt. — (Schluß folgt) Beuefice Mnzsige. Am künftigen Samstag, den 27. d. M.. findet die Venefice« Vor, stellung der jugsl'dlichsn Schauspielerin. Dlle. Earoüne Strampfer, Statt- Sie wählte hiezu ei--, ganz neues, historisches Schauspiel. in^Acten, „Fürst und Seemann," von Berger, und dürfte dadurch eine sehr gute Wahl getroffen habin. — d — ^ l)i>5 ('l,ul>»!'n<:ll(;il, n> lx^Iiim»^ il<^«ll-8l«n l^'i-Liln^, 26. (!. I>l., 8tnlt, lii,ll6ll. I)i««<; Küi>«!ll;i'l!l »uf 6 8«Il«n ii> IIii^i' l'i i'l!>«8l«il ^lll>»il<»li8<:!l6li 'l'nlmil«« uilli «in<;i' 8^!l«!l<>il l<'il>«r«!'l'<>l'li^i«.'!l H»l), «l'Iun^I« llllil llurok 6in 1«l!>!«l- in <1^>- lte»i« Iw-I»«l'«H tV»8!»i!' l,n l>Iuvi<;i'«>,i«!«, wovon «iv in lllilll nn«''!'«i«<:!l«nll-8>«n u«w^!«<5 l!n!'/n!(^^n ^«'(!c,tO!'« l^nnk „n(l «in'lji«!' iVlit<,!i6-ll«l- ><,«in«l' (i,;8«II«<'!lnl'l no«Il mancllL«lnl^l-««««»«« l)itil«n. Hixl «o «I«ni, clcnn inil «i-luxl /.n <;>-vvl»,'lvn, l!a»8 lla», In«8l^<; I»»Nü' lllN' !!N««!-iN>,'<;N(l6U V,;!-,«!!»<;» «ein« I) ,>8o n v:»>'!»«!« 'l'l»«il nn!l,»<5 on^«l-l« niclU ver-8l»n«n xv«i^v6ml)«r l847. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.