Bezugspreise §nr «Österreich-Ungarn ganzjährig K 6 — halbjährig K 3' — Für Amerika: ganzjährig D. 2‘ — ■jiir das übrige Ausland ganzjährig K 6 60 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. (6 oft Wer fote Erscheint mit etner illustrierten Beilage „Mandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Derwattuug des Kottlcheer Noten tu Gottschee Sir. 121. Berichte Find zu senden an die K-Kristkeitung des Hottscheer Noten in Gottschee. Anzeigen (Iujeraie werden nach Tarif be-rechnet und von der Verwaltung des Mattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-icheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Ar. 20. Gottschee, am 19. (Mover 1918. Jahrgang XV. Entschließung des Deutschen Dolfsmtes in Gottschee Entscheidungen von weltgeschichtlicher Tragweite stehen vor der Tür, Entscheidungen sür das Schicksal des Reiches wie sür die Zukunft des deutschösterreichischen Volkes. Die Ereignisse überstürzen sich, jäh und unvermutet sind die großen Umwälzungen hereingebrochen. Venn nun auch das deutsche Volk in Österreich im allgemeinen der weiteren Entwicklung der Dinge in der Richtung der Bildung einer Föderation der österreichischen Nationen als nationale Staaten mit Ruhe entgegenblicken kann, so hat in diesen schicksalsschweren Tagen sich der Bevölkerung der vom großen Volkskörper abgetrennten Teile des deutschen Volkes doch große, schwere Besorgnis bemächtigt, handelt es sich ja um ihr künftiges Sein oder Nichtsein. Die Südslawen dringen mit aller Macht, mit dem Einsätze und elementaren Drucke ihrer ganzen volkskrast aus die Gründung eines jugoslawischen Staates, dessen Entstehen, falls auch die deutschen Sprachinseln im Süden mit ihm vereinigt würden, für das deutsche Volkstum dieser Gebiete die allergrößte Gefahr bedeuten würde. Zwar hat sich Abg. Dr. Korošec in der Sitzung des Reichsrates am 2. Oktober d. Z. geäußert : „Den fremdsprachigen Minoritäten im nationalen slawischen Gebiete erkennen die Südslawen alle für die nationale, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Entwicklung erforderlichen Rechte zu" und Abg. Dr .Benkovič gab eine ähnliche Erklärung ab. Diese Versprechungen sind offenbar ehrlich und ausrichtig gemeint, aber es ist klar, daß wir uns mit bloßen Versprechungen nicht beruhigen und auf sie unsere Zukunft nicht aufbauen können. Die beste, sicherste und zuverlässigste Sicherung für alle Zukunft finden die vom Zusammenhang mit dem großen deutschen Volkskörper getrennten Sprachinseln einzig und allein in ihrem Anschluß an den angestreöten Staat Aeutschösterreich. und zwar auch in dem Falle, wenn Slowenien nicht mit dem südslawischen Staate vereinigt würde, sondern eine völkische Autonomie bekäme. Der Mangel eines geographischen Zusammenhanges wäre dabei nur ein gewisser Schönheitsfehler, der kein unüberwindliches Hindernis zu bilden brauchte. Gibt es ja doch sogar souveräne Staaten, deren einzelne Teile des Zusammenhanges mit dem staatlichen Hauptkörper entbehren, wie dies z. B. bei der Pfalz dem Königreiche Bayern gegenüber der Fall ist. 3n ähnlicher weife zerfällt das Herzogtum Sachsen-Altenburg in zwei voneinander räumlich getrennte Teile, den westkreis und den Ostkreis, sowie ja auch das Herzogtum Sachsen-Loburg-Gotha aus zwei getrennten Herzogtümern, Loburg und Gotha, besteht. Ls sei ferner auch darauf hingewiesen, daß die österreichische Provinz Schlesien ebenfalls in zwei räumlich nicht verbundene Teile zerfällt, welcher Umstand auch dort kein Hindernis für eine klaglose Verwaltung bildet. Das Sichelburger Gebiet ist rechtlich auch nur eius krainische Enklave in Kroatien. Sollte dagegen eingewendet werden, daß bei der Bildung nationaler Staaten in (Österreich auf die kleinen und kleinsten Volkssplitter keine so weitgehende Rücksicht genommen werden könne, so trifft auch dieser (Einwand bei der deutscheu Sprachinsel Gottschee nicht zu. Das Gottscheer Gebiet stellt mit seinem deutschen Volkstum nicht einen unbedeutenden ganz kleinen volkssplitter dar. (Es siedeln im Cändchen seit 600 Jahren 18.000 bodenständige Deutsche — samt den Auswanderern in Amerika sind es 24.000 — in 17s Ortschaften, 25 politischen Gemeinden mit mehr als 30 Volksschulen, \7 Pfarreien, und zwar in vollkommen geschlossener Masse. Das Gebiet von Gottschee war früher eine Grafschaft und ist seit J(791 ein Herzogtum. (Es hat seit jeher einen besonderen Teil in Arain gebildet mit nationalem (Eigenleben. Zur Zeit der Franzosenherrschaft in Arain bildete Gottschee einen eigenen Aanton. Das Gebiet von Gottschee übertrifft mit seiner räumlichen Ausdehnung von mehr als 700 Geviertkilometern die souveränen Republiken Monaco und San Marino und das Fürstentum Liechtenstein sowohl an Gebietsumfang als auch an Bevölkerungszahl um das Mehrfache. Der Areis Gottschee wäre also jedenfalls lebensfähig. Aus dem Selbstbestimmungsrecht ergibt sich vor allem, daß kein Teil des deutschen Volkstums und sei er auch abgetrennt vom großen Volkskörper, zumal wenn er auf ererbter Scholle sitzt, der fjerrfchaft eines anderen Volksstammes unterworfen werden darf. (Es ist nun in diesen ernsten Sorgentagen ein großer Trost für die Znseldeutschen, daß deutsche Abgeordnete, Stadtvertretungen und Volksräte es als ihre Pflicht erklärt haben, alle deutschen Siedlungen ohne Ausnahme zu erhalten und die deutschen Minderheiten nicht preiszugeben, wir begrüßen es mit wärmstem Danke, daß überall im deutschen Volke Österreichs die feste (Entschlossenheit besteht, keine deutsche Siedlung einer anderen Nation zu überlassen. wenn demnach in nächster Zeit auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes von den Vertretern des deutschen Volkes mit den anderen österreichischen Nationen über die Bildung nationaler Staaten verhandelt werden wird, erwarten wir mit voller Zuversicht, daß mau die Vereinigung deutscher Sprachinseln mit einem nichtdeutschen Staate auf keinen Fall zulassen wird. Mit einem bloßen schwächlichen Minoritäten schütze wäre den deutschen Sprachinseln auf keinen Fall geholfen, da sie hiedurch doch nur dem nationalen Siechtum und dem sicheren allmählichen Absterben überantwortet würden. Das Losungswort muß bleiben: Keine Unterwerfung deutscher Siedlungsgebiete unter fremdnationale Gemeinwesen! _____________________ p. ProvinMi Dr. Ansgar Hönigmann f. Am 3. Oktober ist im Barmherzigenspital in Graz der Provinzial der Barmherzigen Brüder Herr Dr. Ansgar Hönigmann im 53. Lebensjahre und im 26. Jahre seines hl. Berufes plötzlich entschlafen (Herzschlag). Der Verblichene wurde am 31. Oktober 1865 in Windischdorf geboren, absolvierte das Untergymnasium in Gottschee, das Obergymnasium in Laibach, widmete sich sodann an den Universitäten in Wien und Graz dem medizinischen Studium und wurde, nachdem er inzwischen, dem Drange seines Herzens folgend, in Graz in den Orden der Barmherzigen Brüder eingetreten und auch seiner Präsenzdienstleistung als militärärztlicher Eleve nachgekommen war, zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Nach abgelegter Ordensprofeß sandte ihn der Orden, seine ärztliche Tüchtigkeit erkennend, als leitenden Arzt nach dem dem souveränen Malteser-Ritterorden gehörigen Hospiz Tantur bei Jerusalem in Palästina, wo P. Dr. Hönigmann zunächst über ein Jahr verblieb. Im Jahre 1899 kehrte er wieder nach Tantur zurück, und zwar als Prior und Direktor des genannten Hospizes, dessen Leitung dem Orden der Barmherzigen Brüder vom souveränen Malteserorden übergeben worden war. Dort fand nun P. Dr. Hönigmann sowohl auf humanitärem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete ein reiches'und auch gesegnetes Arbeitsfeld vor und war daher auch unermüdlich tätig, den zahlreichen Kranken und Hilfesuchenden seinen ärztlichen Rat und Beistand angedeihen zu lassen. Sein ärztliches Ambulatorium belief sich durchschnittlich jährlich auf rund 20 000 Besucher, abgesehen von den armen Kranken, die er im Hospiz selbst in ärztlicher Behandlung hatte. Außerdem mußte aber P. Dr. Hönigmann auch täglich Ritte auf seinem „Leibesel" bei den dort bekanntlich sehr beschwerlichen Wegverhältnissen und in der brennenden Sonnenhitze unternehmen, um auch den in den umliegenden Dörfern befindlichen kranken Türken, Arabern und Fellahs Hilfe und Heilung in ihren verschiedenen Leiden und Gebrechen zu bieten. Dieses so allseitige, segensreiche Wirken des würdigen, tätigen, mit Willenskraft und organisatorischem Geschick ausgestatteten, rastlos tätigen Mannes blieb nicht unbeachtet, sondern rief die Aufmerksamkeit hoher, höchster und allerhöchster Persönlichkeiten hervor. P. Dr. Hönigmann wurde für sein so ersprießliches Wirken mit dem Ritterkreuz des Franz Joses-Ordens und dem Orden vom hl. Grabe ausgezeichnet. Außerdem war er Besitzer des goldenen Malteser-Ritterkreuzes pro piis meritis, der Militär-Medaille und des Ehrenzeichens 2. Klasse vom Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration. Das Provinzkapitel des Jahres 1911 wählte den hochverdienten Ordensmann zum Provinzial der innerösterreichischen Ordensprovinz. Als Provinzial war er mit größtem Eifer, Fleiß und reicher Erfahrung unentwegt bestrebt, die Wirksamkeit des Ordens in seiner Provinz immer mehr auszugestalten und auf seiner Höhe zu erhalten. Der Verstorbene war auch ein warmer Freund seiner engeren Heimat Gottschee, an der er mit treuer Liebe hing. Allen Landsleuten, die nach Graz kamen, sei es als Kranke, sei es in anderen Angelegenheiten und Nöten, war er stets ein bereitwilliger Berater, tätiger Helfer und erfolgreicher Fürsprecher. Deshalb genoß er auch in seiner engeren Heimat die allgemeine und ungeteilte Liebe, Verehrung und Hochschätzung; gehörte er doch zu den besten und angesehensten Söhnen unseres Ländchens. Goltschee beklagt den Verlust eines warmen, aufrichtigen, allverehrten Freundes, der in sein Zukunftsprogramm auch die Errichtung eines Barmherzigen-spttalesÄn der Stadt Gottschee ausgenommen hatte und dem Wcchle seiner Heimat stets das wärmste Interesse entgegenbrachte. Das Leichenbegängnis des Verblichenen fand Sonntag den 6. Oktober von der Barmherzigen-Kirche in Graz aus nach dem Steinfelder Friedhof unter zahlreicher Beteiligung statt. Zur Einsegnung, die Ehrendomherr Regierungsrat Prof. i. R. Dr. Stmy unter Assistenz des Landeshauptmannes Dompropst Dr. Faitulti, des Prälaten Castelliz aus Görz und des P. Cyrill der Barmherzigen Brüder vornahm, waren erschienen: Se. Exzellenz Fürstbischof Dr. Schuster, Bürgermeister Fizia, die Abgeorvneten Hagenhofer und Gölles, Landessanitätsreferent Hofrat Dr. Poffek, Oberstaatsanwalt Hofrat Ansicht mit dem Stellvertreter Tschech, Hochschulprofessor Freiherr Peithner von Lichtenfels, Stadtrat Dr. Hans Kren, der Präsident der steiermärkischen Sparkasse Lr. v. Archer, Generalstabsarzt i. R. Dr. v. Schilding, Oberstabsarzt Dr. Richter aus Klagenfurt, Offiziere verschiedener Waffengattungen. Von Seite des Klerus waren zu bemerken: Domdechant Baron Oer, Domkustos und Dompfarrer Dr. Neubauer, die Domherren Dr. Wonsich und Reinsich, Stadipsarrer Propst Schabl, Prälat Dr. Gutjahr, die Universitätsprvfefforen Monsignore Köck und Dr. Haring, die Borstadlpfarrer P. Eugen Jmbery, Dr. Maierhofer und Dr. Luttenberger, f.-b. Geist!. Rat Pfarrer Satkovic, der Direktor des Taubstummeninstituts kaiserl. Rat Dr. Pötz, Superior Dr. Spiegl der Lazaristen, Superior P. Karner der Kapuziner, P. Superior der St. Josefpfarre, Missar Mandl, Generalsekretär der Barmherzigen Brüder P. Norbert mit dem P. Provinzial aus Wien, die PP. Prioren der Barmherzigen Brüder aus Graz, Rudolfs wert, St. Beit a. d. Glan, Eggenberg und Kainbach, mehrere Feldkuraten; ferner hatten sich eingesunken: Sanitätsrat Dr. Miglitz. Primarius Dr. Walter Linhart und die übrigen Ärzte und die Apotheker des Spitales, Schriftleiter Stroißnigg, Tondichter Steyskal, Chordirektor Rothmann, Fachlehrer Röthel, Südbahninspektor'i. R. v. Guggenberg, Bürger-schulinspektor Mlaker, die Grvßgasthofbesitzer Piller und Zach, die Gasthofbesitzer Gferer, Ulrich und Ledam, Fabrikant Fritz Kleinoscheg, Großholzhändler Habel, Arzt Troll, die Privatiers Kump und Hörger, Amlsvorstand Schelesniker von Eggenberg, der Direktor des Uniontheaters Löffler,, der Vorstand der Hutmacherinnung Dorn, der diensthabende Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Kakosy, Kaufmann Petschnigg, Mehlhändler Schrott, Kunstmaler Achleitner, Friseur Klein, die ältesten Kondukteure der Tramwaygesellschaft Schweigler und Politzky mit mehreren Kontrolloren, dann Marienbrüder, Karmeliter, Barmherzige Schwestern und eine Abordnung der Vizenzkonferenz aus Eggenberg. Vor und nach der Einsegnung brachten die Mitglieder des Kirchenchors unter Leitung des Chordirektors Faißt und Sedlmaier je einen Trauerchor zum Vortrage. Den Leichenzug eröffneten die Zöglinge. des Diranekschen Waisenhauses mit der Oberin Schwester Sophie, dann die Verwundeten des Barmherzigen-Spttals, PP. Franziskaner und Barmherzige Brüder. Den Blumenwagen der städtischen Bestattungsanstalt bedeckten eine große Anzahl von Kränzen. R. i. p. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Vom politischen Kanzleidienste.) Der Landesregierungskanzlist Herr Josef Schleimer wurde zum Landes-regierungsosfizial ernannt. — (Militärisches.) Im Stande des IR 17 „Kronprinz" wurden ernannt: zum Reserve-Oberleutnant der Reserveleutnant Herr Josef Fink; zu Res.-Leutnanten die Res.-Fähnriche Herren Johann L n s ch e r und Josef S ch n e i d e r. Herr Ludwig Pr i m o s ch ist zum Fähnrich des IR 17 befördert worden. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Oberleutnant i. d. Res. Herrn Dr. Richard Krisch, GSchR 2, wurde zum zweitenmal die neuerliche allerhöchste belobende Anerkennung m. d. Schw. bekannt-gegeben; dem Reserveleutnant Herrn Lothar Schadinger, FKR 28, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde die allerhöchste belobende Anerkennung bei Verleihung der Schwerter bekannt-gegeben. — (Vom V olksschuldi enste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des in Kriegsdienstleistung stehei.oen Lehrers Herrn Josef Erker die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Josefine Erker zur Supplentin an der Volksschule in Masern bestellt. An Stelle des krankheitshalber beurlaubten Ooer-lehrers Herrn Georg Erker wurde die bisherige Supplentin in Reichenau Fräulein Rosa Meditz zur Supplentin an der drei« klaffigen Volksschule in Nesseltal bestellt. . —• (Trauung.) Am 4. Oktober fand im Tüffer (St.ier-mark) die Trauung des Notariatsanwärters und Landsturmleutnants Herrn Alois Kraker mit Adolfine Weber, Tochter des Gerver-meisters, Realitätenbesitzers und Bürgermeisters von Treffen Henn Adolf Weber, statt. Trauzeugen waren die Herren Dr. Adolf Fa Ua, Distriktsarzt in, Lutlenberg, für die Braut und Dr. Ernst B a st, Anwalteianwärter in Windischgraz, für den Bräutigam. Die Trauung vollzog der Hauptpfarrer Hochro. Herr Dr. Franz Kruljc. — (Todesfälle.) Am 6. Oktober starb hier, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, Herr Alois Simonič, k. k. Gerichtsdiener (Kerkermeister), nach längerem Leiden im 54. Lebensjahre. Er folgte seiner mehrere Monate früher Hingeschiedenen Galtm im Tode nach. — Am 11: Oktober verschied nach Empfang der Hl. Sterbesakramente die Hausbesttzerswitwe Frau Anna Berd er b er, Private in Gottschee (Gnadendorf), im 76. Lebensjahre an Auersschwäche. Sie hatte für die Corpus-Christi-Kirche eine Glvck: gestiftet, die nach ihrem Taufnamen den Namen Anna bekam. — Sie ruhen in Frieden. — (P. Pröv i n z ial Dr. Ansgar H önig mann ff.) Das so verdienstvolle Wirken des verstorbenen Ordensprovinzlals Herrn Dr. Ansgar Hönigmann würdigen wir an leitender Stelle. Der teure Verblichene, der an seiner Heimat Gottschee mit allen Faftra seines Herzens hing, war einige Wochen vor seinem Ableben noch auf Besuch in Gottschee. Bei dieser Gelegenheit äußerte er sich auch über die Art und Weise, wie er sich die Gründung eines Barmherzigen-Spitals in Gottschee dachte. Das jetzige Dtstukts-Krankenhaüs, das wegen seiner Lage unmittelbar an der Lauoesstraße sich als Krankenhausgebäude minder eignet, wäre von ihm bestimmt worden, als Konventsgebäude zu dienen, während das Spital hinter diesem Gebäude neu errichtet worden wäre. Bei der Tatkraft und denz Organisationsgeschick, das dem Verstorbenen ugen war, wäre kein Zweifel gewesen, daß die Errichtung des Barmherzigen-Spitals in Gottschee bald nach Schluß des Krieges m Angriff genommen worden wäre. Nun hat der Heimgang des Provinzials vorderhand leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man wird sich daher bemühen müssen, die Aufmerksamkeit des Nachfolgers im Provinzialate auf das Gottscheer Projekt zu lenken und ihn dafür zu gewinnen. Der Stadt Gottschee uno dem ganzen Sanitätsdistrikte würde durch diese Gründung eine große Wohltat erwiesen. — (Todesfall.) Einen schweren Verlust hat der käsige Gendarmerie-Abteilungskommandant Herr Rittmeister Rudolf Handl erlitten. Am 19. Oktober starb nämlich dessen Gemahlin Frau Emma Handl geborene Prettner im 28. Lebensjahre. Die ihrem Gatten, der an ihr mit der innigsten Liebe hing, so jäh durch den Tod Entrissene war an tückischer Grippe erkrankt und es trat sodann ganz unvermutet die Katastrophe ein. Die Teilnahme an dem Trauerfalle ist eine allgemeine und herzliche. Die Verstorbene eisreute sich der ungeteilten Hochachtung und Wertschätzung aller Kreise. L-ie ruhe in Frieden. — (Lizitation kriegsdien st untaugliche rPs erde. Jnsolange die Abgabe von kriegsdienstuntauglichen Pferden der Heeresverwaltung im Lizitationswege aus Pferdespitälern usw. weiter erfolgt, fallen wie bisher die Pferde des zweiten Lizitatioustages den mit den vorgeschriebenen Legitimationen versehenen Land- und Forstwirten zu. Zwei Drittel der Pferde jedes zweiten Lizitalionstages werden den Interessenten der Post, d'er Industrie, des Handels, des Gewerbes und des Bergbaues überlassen. Die Bewerber aus den oberwähnten Kreisen um solche Pferde haben sich zur Einhaltung der festgesetzten Bedingungen zu verpflichten und sich mit seitens der Bezirkshauptmannschaft ausgestellten Kauflegitimationen auszuweisen. Diese Legitimationen werden nur an jene Bewerber ausgestellt, die Pferde dringend benötigen und keine Pferdehändler sind. Pferdehändler und Zwischenhändler bleiben nach wie vor von diesen Lizitationen ausgeschlossen. Die Abgabe von Fohlen aus Armeestuten erfolgt nur an Land- und Forstwirte sowie an Züchter. — (Die spanische Grippe) tritt nun auch bei uns immer heftiger und allgemeiner auf. Beim Kohlenwerke in Goltfchee gibt es gegen 200 Kranke. In Unterlag, wohin die Krankheit durch einen Urlauber verschleppt worben war, war vor kurzem fast kein Hans ohne einen Kranken und es starben fünf Personen an der Lungenentzündung nach Grippe. Auch in der Stadt Gottfchee gewinnt die Krankheil immer mehr Verbreitung. Das Gymnasium und die hiesigen Volksschulen sind auf 14 Tage geschlossen worden. Kann man sich gegen die Grippe schützen? Das Ergreifen von Ab-sondernngsmaßregeln ist aussichtslos. Am ehesten kann man sich noch durch Vermeidung des Verkehres mit Grippekranken schützen. Wichtig ist es, daß Personen, die sich nicht wohl fühlen und daher möglicherweise im Anfänge der Grippe stehen, dieses Unwohlsein nicht gering schätzen, sondern sich schonen und einige Tage zu Hause oder im Bette bleiben. Unbedingt notwendig ist dies, wenn Frösteln oder gar Fieber eintritt. Auch ist es ratsam, daß die Wiedergenesenden nach Grippe noch einige Tage nach der Entfieberung das Bett oder wenigstens das Zimmer hüten und sich so vor einem Wiederausflackern der Krankheit und vor Lungenentzündung bewahren. Fühlt man sich grippekrank, so trachte man durch Schwitzen das Gift aus dem Leibe zu vertreiben. Ein Erwachsener kann also ruhig zwei Gramm (Pulver) Aspirin nehmen. Da wegen Erkrankung des Herrn Oberbezirksarztes bei uns bis heute (16. Oktober) ärztliche Hilfe nicht zu bekommen ist, muß sich jeder Kranke selbst helfen. Alle telegraphischen und sonstigen Schritte, für Gottschee jetzt einen Arzt zu bekommen, waren bisher leider vergeblich, was in der Bevölkerung Unwillen erzeugt. — (Nicht reisen!) Die wichtigste Verhütungsmaßnahme gegen die jetzt so verbreitete spanische Grippe ist: Nicht reisen! Die Waggons sind gegenwärtig voll von Trägern beginnender oder abklingender Grippe, die noch immer, solange die Hustenerscheinungen nicht völlig geschwunden sind, in starkem Maße ansteckend ist. Mit Eintritt der kalten Jahreszeit wird die Krankheit allmählich Nachlassen und sich schließlich in lange sich hinschleppenden Nachzüglern erschöpfen. — (Zwölf Millionen!) Im politischen Bezirke Gottschee wurden an Unterhaltsbeiträgen bisher mehr als 12 Millionen Kronen ausgezahlt. — (Mehr Frauen als Männer) fallen der spanischen Grippe zum Opfer. Warum? Weil die Frauen weniger vorsichtig sind und sich nicht gehörig schonen und häufig in fieberhaftem Zustande ihre häuslichen Arbeiten verrichten. Der Oberphysikns in Budapest macht das Publikum darauf aufmerksam, daß man einem schlimmen Verlauf der Krankheit nur begegnen kann, wenn man bei den geringsten Anzeichen von Fieber sich zu Bette legt und auch dann noch einige Tage das Bett hütet, wenn das Fieber bereits geschwunden ist. Auch soll man nicht ausgehen, wenn man noch hustet. — (Erhöhung der Grundsteuer.) Die .Grundsteuer wird künftighin auf 25 Prozent des ermittelten Reinertrages festgesetzt werden. —■ (Keine Aussichten auf einen nahen Waffenstillstand.) Reuter erfährt von autoritativer Stelle, daß keine Aussicht auf einen raschen Waffenstillstand bestehe und daß, wenn die Zeit gekommen sein würde, um einen Waffenstillstand zu ge- währen, er nicht gewährt oder auch nur in Erwägung gezogen werden würde, ohne gleichzeitige Garantien zu Wasser und zu Lande, daß Deutschland nicht nur bereit sei, das Schwert in die» Scheide zu stecken, sondern absolut außerstande wäre, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen. — (Die Föderalisierung Österreichs.) Österreich soll nunmehr in einen Bund nationaler Staaten umgewandelt werden. Es heißt, daß zunächst die Bildung von vier solchen Staaten in Aussicht genommen sei, und zwar eines d e n t s ch ö st e r r e i ch i s ch e n, eines tschechoslowakischen, eines illyrischen und eines ukrainischen (ruthenischen). Gemeinsam würde diesen Staaten das Reichsoberhaupt und die Vertretung und Verteidigung nach außen sein. Bis zur endgültigen Ausgestaltung dieser nationalen Staaken sollen womöglich die gegenwärtigen Einrichtungen unverändert aufrecht bleiben. — (D i e T ü r k l i n k e n a b n a h m e e i n g e st e l l t.) Im Heeres-ausschusse der österr. Delegation erklärte der Kriegsminister: Die Abnahme der Türklinken ist eingestellt. — (Jahrschrift für Gefchichteund Landeskun.de von Gottfchee.) Wir haben bereits mitgeteilt, daß der zur Förderung der Geschichte und Landeskunde vou Gottschee eingesetzte Ausschuß beschlossen hat, jedes Jahr „Beiträge zur Geschichte und Landeskunde von Gottfchee" erscheinen zu lassen. Aus diesbezüglichen Äußerungen und Anfragen entnehmen wir, daß man das Programm des landeskundlichen Ausschusses nicht überall richtig aufgefaßt hat. Es scheint nämlich in manchen Kreisen die irrige Meinung zu bestehen, daß es sich in der Hauptsache nur um den Wiederabdruck der über Gottschee seinerzeit in den „Mitteilungen des Musealvereines für Krain" und im „Deutschen Kalender für Krain" erschienenen geschichtlichen Aufsätze über Gottschee handle. Das ist eine vollkommen irrige Ansicht. Es sollen nur neue Beiträge zur Geschichte und Landeskunde gebracht werden, um so in jahrzehntelanger Arbeit die Bausteine für eine künftige zusammenhängende und möglichst erschöpfende Geschichte und Landeskunde unserer engeren Heimat zusammenzutragen. Den Reigen der Absätze wird henrt eine größere Abhandlung über die Herkunft der Gottscheer und die Besiedlung Gottschees eröffnen, die im ersten Teile die gesamte Literatur über diese interessante Frage behandeln und im zweiten Teile die Ansicht des Verfassers zur Darstellung bringen wird. Hieran wird sich voraussichtlich ein Aufsatz über die geschichtliche Entwicklung der Volkszahl der Stadt Gottfchee schließen, außerdem Geschichtliches über die Fischerei in Gottschee und mehrere andere kleinere Beiträge. — (Eine Kritik über den Schauspieler Erwin Fa-6er.) In dem Aufsatze „Oas bierfrohe München in eiserner Zeit" („Österr. Jllustr. Rundschau" vom 21. September d. I.) lesen wir über Herrn Erwin Faber: „Da hört man auch schon schon Kathis (Kathi Kobus, die Besitzerin des „Simpel", die Münchner „Niese") sonore Stimme: „Gebts do a Rnah, sunst wir i wild". Und da kündet sie uns an: Erwin Faber von den Münchner Kammerspielen. Und die vielleicht derzeit stärkste Kraft des interessanten und literarisch hochwertigsten Münchner Theaterchens bringt zuerst tiefernstes von Lilienkron, prachtvoll im Ausdrücke, erschütternd in der Wirkung auss Publikum. Ein Lieblingsschüler Heines, ein Wiener Künstler, der auch erst in die Fremde gehen mußte, der Durchfchnittsjngend Wiens in der Heimatstadt Platz zu machen. Da offenbart sich wildes, echtes Theaterblut, und man kann es verstehen, daß dieser Feuergeist die ansonst so kühlen Mannheimer hinriß, als er kürzlich in dieser süddeutschen Schachtelstadt mit ihren nüchteren Handelsmenschen gastierte. Links in der Loge klatschten ihm Kollegen der Bühne stürmischen Beifall. Darunter hebt sich der rassige Kopf der ersten Darstellerin Strindbergscher Frauengestalten in München ab, Fräulein Lioschka Herdmenger (Die Braut Erwin Fabers), der die Münchner Kritik eine epochale Zukunft prophezeit. Man müßte sie einmal als „Zarin" in Frau Rolands Titelrolle sehen. . . Und nun kommt das heitere Element, Faber in Roseggers „Stoausteirifch." Ein Raketenfeuerwerk bezwingender Dialektdrastik." — (Der künftige deutschösterreichische Staat.) Die „Arbeiterzeitung" weist darauf hin, daß für die Deutschen in Österreich die Bildung von drei Staaten in Betracht kommen werde, und zwar erstens das innerösterreichische Gebiet, das die deutschen Alpenländer und die an Ober- und Niederösterreich angrenzenden Gebiete Deutschböhmens und Deutschmährens umfassen werde; zweitens Deutschböhmen, drittens Westschlesien mit den deutschen Bezirken Nordmährens und Ostböhmens. Diese drei geographisch abgeschlossenen deutschen Gebiete könnten nicht (?) zu einem Staate vereinigt werden, weil jeder Staat eine territoriale Einheit bilden müsse (?). Die „Arbeiterzeitung" denkt offenbar nicht daran, daß 'auch die Pfalz vom Königreich Bayern territorial getrennt ist und doch mit Bayern einen einheitlichen Staat bildet. Ebenso besaß ja auch Österreich in früherer Zeit die Niederlande und Vorderösterreich, die ebenfalls von Österreich geographisch weit abgelegen waren und doch mit ihm eine staatliche Einheit bildeten. Wir halten den Gedanken, drei deutsche Staaten in Österreich zu bilden statt eines einzigen, für nicht glücklich, sondern für verfehlt, weil dann das in drei abgesonderte Staaten getrennte deutschösterreichische Volk in seiner Stellung gegenüber den anderen nationalen Staaten Österreichs (dem tschechischen, dem südslawischen und dem ungarischen Staat) bedeutend schwächer dastünde, als wenn es nur einen Staat bildete. Die „Arbeiterzeitung" schreibt weiter: „So eine Föderation der österreichischen Nationen ist gewiß denkbar. Da aber die drei deutschösterreichischen Staaten wirtschaftlich für sich nicht bestehen können, wäre ein solcher Bundesstaat für uns nur dann möglich, wenn er doch ein einheitliches Wirtschafts- und Berkehrsgebiet bildete. Es müßten also alle die Nationalstaaten, aus denen das neue Österreich bestünde, ein einziges Zoll-und Wirtschaftsgebiet bilden, die Zoll- und Handelspolitik, die Gesetzgebung über Geld, Banken, Maße und Gewichte, Handels- und V Wechselrecht, Schiffahrt und Wasserstraßen müßten gemeinsam bleiben. Die Eisenbahnen müßten dem Bunde, nicht den Einzelstaaten gehören. Aber auch die Steuergesetzgebung, soweit sie die Produktionskosten der Industrie beeinflußt, und die Arbeiterschutzgesetzgebung müßten dem Bunde, nicht den Parlamenten der einzelnen Nationen zustehen." — (Der Niedergang der österreichischen Vieh-wirtschaft.) Die „Wiener Landwirtschaftliche Zeitung" bringt in ihrer letzten Nummer an leitender Stelle einen Aufsatz, in dem die Oeffentlichkeit auf die Gefahren aufmerksam gemacht wird, die den österreichischen Viehbeständen drohen. Es wird des näheren angeführt, tmß das Ausmaß der Verminderung der Viehbestände unserer Reichshälfte gegenüber der Friedenszeit infolge der andauernden, immer tiefer eingreifenden behördlichen Requisitionen von den landwirtschaftlichen Körperschaften und von Fachblättern nach der Stückzahl mit 30 bis 40%, nach dem Gewichte noch höher beziffert wird. Da ein Zukauf von außen schlechterdings ausgeschlossen ist, ist der Landwirt einzig und allein auf die eigene Aufzucht angewiesen. Eine für den Bereich einiger mittelgroßer Grundbesitze des Böhmer- e$_. waldes vorgenommene Berechnung hat ergeben, daß die Viehstapel dieser Besitze von 1914 auf 1917 an Wirtschaftswert um 89 bis 59%, an Stückzahl um 31 bis 51%, an Gewicht um 26 bis 46% eingebüßt haben. Der Aufsatz schließt mit folgenden Worten: „Wohin die Dinge auf Seite der Landwirtschaft schon jetzt gediehen sind, zeigen die vorangeführten Daten über die Verminderung und Verschlechterung der heimischen Viehbestände. Der Konsument aber — einseitig unterrichtet und vielfach durch Schlagworte irregeleitet — muß wieder und immer wieder daran erinnert werden, daß von der Rindviehwirtschaft die Bestellung und Düngung von Feld und Wiese, die Erzeugung von Milch und Butter abhängt und daß sie somit auch das Rückgrat der Volksernährung bildet. Jede Sünde, die an den Viehbeständen begangen wird, muß sich also an der Gesamtheit der Konsumenten rächen und l die Viehwirtschaft wird nicht zu Grabe getragen werden, ohne daß die große Masse der Verbraucher die unerhörtesten Entbehrungen erleidet." — (Die Weinrichtpreise für Istrien und Triest.) Aus Triest wird berichtet: Die Richtpreiskommission hat den Richtpreis für Weine aus Istrien, Triest und der unteren Triester Umgebung mit 60 K per Alkoholgrad festgesetzt, so daß ein Hektoliter auf ungefähr 640 K kommt. Für Weine vom tKarst, aus dem Görzischen und aus der Triester oberen Umgebung wurde der Richtpreis mit 74 K per Alkoholgrad festgesetzt. Im Gasthausschank kostet ein Liter Wein 7 K 20 h. Für Dessertweine gelten die Richtpreise nicht. — (Ein unbegründetes Vorurteil gegen die Gotische e r.) Außerhalb seiner engeren Heimat kennt mau den Gottscheer zumeist nur als Mann mit dem Hausierkorbe. Und so hat sich denn in manchen Kreisen das Vorurteil eingenistet, der Gott« scheer tauge überhaupt nur für den Hausierkorb und allenfalls noch für gewisse recht bescheidene Amts- und Dienstposten und Lebensstellungen. Ist dem wirklich so? Sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart beweist, daß dies nur ein ungerechtfertigtes Vorurteil ist. Bezüglich der Vergangenheit brauchen wir nur kurz darauf hinzuweisen, daß im 16., 17. und 18. Jahrhundert aus dem Gottscheer Gebiete nicht weniger als 11 Adelsfamilien hervorgegangen sind. Es sind dies die Freiherren Erber von Ecberg, die Familien von Erker, Hegler von Dienersperg, von Kreiner, Peer von Pernburg (später Freiherren von Flödnig), Ritter von Plaß-mann, Schweiger von Lerchenseld, von Sukovitz, Freiherren von Verderber, von Wiederwohl, von Ziegelfest. Diese Familien sind bis auf eine gegenwärtig ausgestorben. Hiezu kommen im 19. und 20. Jahrhundert noch von Faber, Perz von Persenbach, Ritter von Regnard und Edler von Rom. Aber auch sonst stellen die Gottscheer ihren Mann. Im geistlichen Stande verzeichnen sie dermalen einen Domherrn, einen Ordensprovinzial, zwei Dechante und eine Reihe von Pfarrern und Priestern, deren Ansehen gerade in der jüngsten Zeit infolge ihrer unerschrockenen Haltung im öffentlichen lieben überall gestiegen ist. Im Militärstande haben die Gottscheer einen General, zwei Oberste, zwei Oberstleutnante, mehrere Majore, zwei Generalstabsoffiziere und eine sehr ansehnliche Reihe von aktiven und Reserveoffizieren aufzuweisen. Die Zahl der Kriegsauszeichnungen von Gottscheern (Offizieren und Mannschaftspersonen) beläuft sich gegenwärtig bereits auf nahezu 800, wobei das Karl-Truppenkreuz nicht berücksichtigt ist. Auch was die Beamtenlaufbahn anbelangt, schneiden die Gottscheer gut ab. Zwei von ihnen sind Ministerialräte in Wien, außerdem haben wir eine ganze Reihe von Konzeptsbeamten beim politischen, Justiz- und Finanzdienste, mehrere Doktoren der gesamten Heilkunde, zwei Veterinärräte, einen Chefbakteriologen und Serumforscher, ferner Post- und Eisenbahnbeamte, Spar-kaffabeamte, Bankbeamte usw. Auch zwei Notare und einen Rechtsanwalt zählen wir. Im Schulfache werden die Gottscheer besonders geschätzt; sie gelten als tüchtige Lehrer. Sie zählen unter sich einen Mittelschuldirektor, mehrere Mittelschulprofesioren, vier Bezirksschut-inspektoren, einen Volksschuldirektor, einen Fachschulprofessor und eine Reihe von tüchtigen Volksschullehrern und Lehrerinnen. Über die Gottscheer, die sich in früheren Jahrhunderten schriftstellerisch betätigt haben, haben wir seinerzeit bereits einen Aufsatz in den „Mitteilungen des Vereins der Deutschen aus Gottschee" geschrieben. Auch gegenwärtig hat Gottschee schriftstellerisch tätige Kräfte aufzuweisen. Als Maler von Ruf seien die Herren Meditz, Stalzer, und Ruppe genannt. Auch einen Schauspieler von Ruf besitzt Gottschee.. Herr Robert Braune ist nicht nur als Schriftsteller vorteilhaft bekannt, sondern genirßt auch als Schachgröhe besonderes Ansehen. Vor wenigen Jahren feierte ihn ein Pariser Schachblatt in einem längeren Leitaufsatze. Besondere Erfolge haben die Gottscheer im Handelssache aufzuweisen; haben sie doch durch längere Zeit den gesamten Südfrüchtenhandel monopolartig beherrscht, und zwar nicht nur im Jnlande, sondern bis hinaus nach Warschau. Aber nicht nur im Großhandel, auch im mittleren und im Kleinhandel traten die Gottscheer an vielen Orten Österreichs und Ungarns bahnbrechend auf, indem sie in kleineren Marktflecken und in Ortschaften, wo früher keine Handelsgeschäfte bestanden hatten. solche ins Leben riefen. Auch als Stipendienstifter haben sich mehrere unserer engeren Landsleute ein dauerndes Andenken gesichert. Es sei diesbezüglich an die Johann Stampflsche und an die Ritter von Regnardsche Studentenstiftung erinnert, aus früherer Zeit an die Stipendienstiftungen von Peerz und Luscher. Gegenwärtig ist Herr Großkaufmann Alois Kraker in Pettau daran, eine größere Studenten« stiftung zu errichten. Würdigt man das alles nach Gebühr, so wird man jegliches ungerechtfertigte Vorurteil gegen die Gottscheer aufgeben müssen. — Noch ein anderes Vorurteil, das vielfach in slowenischen Kreisen gegen die Gottscheer herrscht, möchten wir kurz erwähnen. Es wird nämlich manchmal behauptet, daß den Slowenen in Gottschee das Leben sauer gemacht werde. Es haben aber schon Dutzende und Dutzende von Slowenen (Beamte n. a.) Jahre und Jahrzehnte lang in Gottschee gelebt und sich hier wohl befunden. Sie haben Gottschee oft nicht einmal verlassen, als sie in den Ruhestand getreten waren. Ein sprechender Beweis dafür, daß auch dieses Vorurteil gleich unbegründet ist. Wenn einer kein nationaler Stänker, Hetzer und Schürer ist, wird er in Gottschee immer ruhig, gemütlich und zufrieden leben, können. — (Ernste Worte gegen den Wucher im Bauernst a n d e.) Der Katholische Bauernbund Salzburgs hat einen Aufruf an die Salzburger Bauernschaft gerichtet, dem wir entnehmen: „Der Ernst der Stunde gebietet ein ernstes Wort. Teils der ausgleichenden Nötigung der Preisgesetze gehorchend, teils einer verderbten Habsucht weichend, hat leider ein Bruchteil der Bauernschaft sich einer verdammenswerten Preistreiberei hingegeben. Katholische Bauern Salzburgs! Höret die Mahnung des Gewissens, die Stimme der Vernunft! Wollt Ihr den verhaßten Kriegsgewinnern, die Eure ärgsten Feinde sind, gegen einige Brosamen ihres Blutgeldes ein Schlemmerleben verschaffen? Das wollt Ihr nicht! Könnt Ihr armen Leuten und hungernden Kindern den letzten Notpfennig abdrücken und das Gewicht ihrer Tränen Eurer Seele aufladen? Das könnt Ihr nicht! Dürft Ihr den Mittelstand, Gewerbe, Lehrer und Beamte, die mit Euch gegen Kapital und Umsturz als festes Bollwerk geeinigt waren, Euch zum unversöhnlichen Gegner für alle Zukunft machen?? Das dürft Ihr nicht! Auf den Einnahmen von den Überpreisen der Schleichhändler und Hamsterer ruht nicht Gottes Segen, sondern Gottes Fluch! Schon kocht die aufgehäufte Verbitterung der konsumierenden Bevölkerung aller Orte und droht den Aufruhr auf das Land zu tragen. Darum schließt Leute aus Eurer Mitte, die in rücksichtsloser Gewinnsucht Unheil und Verderben heraufbeschwören. Bekämpfet die, welche in kurzsichtiger Verblendung dem äußeren Feind durch L-chürnng des inneren Unfriedens in die Hände arbeiten. Vor Gott und unserem Gewissen beschwören wir alle Bauern des Landes Salzburg, durchwegs nur statthafte Preise zu verlangen, das preistreiberische Schleichhändlerunwesen in jeder Art energisch zu Hintertreiben." Diese Worte sollen auch bei uns beherzigt werden. — (Eine Woche Arrest für eine Eierspeise.) Die Wirtin Th. Ritzinger in Perneck bei Ischl hatte für eine Eierspeise ans sechs Eiern 9 Kronen gefordert. Sie wurde vom Bezirksgerichte Ischl zu 100 Kronen Geldstrafe verurteilt und das Berufungsgericht gab ihr nun als Zubuße noch eine Woche strengen Arrestes. — Wenn man bei dieser Eierspeise 3 Kronen für das Fett rechnet, so verbleiben für die sechs Eier 6 Kronen, also für ein Ei 1 Krone. Wie viele müßten da bei uns mit einer Woche strengen Arrestes abgestraft werden, wo es leider üblich geworden ist, für ein Ei 1 Krone zu rechnen! — (ZurVolkskundeGottfchees.)Jn Ergänzung unseres Berichtes über die Aufsätze und Schriften des auf dem Gebiete der Volkskunde literarisch tätigen Herrn Lehrers Wilhelm Tschinkel tragen wir noch nach, daß von ihm im Jahrgang 1904 der „Zeitschrift für österr. Volkskunde" auch „Die Sage in der Sprachinsel Gottschee" und im Jahrgang 1906 „Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten im Gottscheer Volksmunde" erschienen sind. Die Jahrgänge der genannten Zeitschrift sind vom Selbstverläge des Vereines (Kommissionsverlag Gerold & Co., Wien, I., Stephansplatz Nr. 8) zu beziehen und kostet ein Jahrgang 8 Kronen. Die Sprichwörter bieten uns die Lebensweisheit und Lebensklugheit unseres Volkes. Alle seine Erfahrungen auf den verschiedenen Gebieten der Arbeit und des Lebens, seine Ansichten über Sitte und Recht, seine Menschenkenntnis und seine Vertrautheit mit der Natur legt der gemeine Mann im Sprichwort nieder, das er als Erbe seinen Kindern hinterläßt. So entstand im Laufe der Zeit ein reicher Schatz an Sprichwörtern, die die Schule und der Mund des Volkes sind und die Weisheit des schlichten Mannes. In dem Aufsätze „Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten im Gottscheer Volksmunde" bringt unser volkskundlicher Forscher und Sammler 71 Sprichwörter, 105 Vergleiche und 55 bildliche Redensarten. Hier ein paar Proben (wegen der besseren Verständlichkeit nicht in der Mundart, sondern hochdeutsch): Der Mutter.Atem schmeckt besser als wie Laibacher Braten; Blut ist nicht Wasser; wer feine Ehre hat, hat keine Schande; eine lauge Wurst und ein kurzes Gebet. Du bekommst mehr Holz ans den Rücken als Brot aus den Tisch (wenn einer schlecht heiratet). Wenn zwei Weiber und zwei Gänse zusammenkommen, ist der Kirchtag fertig. Ich esse alles, was sich biegt, nur Weißdorn nicht (paßt gut für unsere jetzige Lebensmittelversorgung!). — Kenner behaupten, daß die Zahl der Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten in Gottschee auffallend groß sei. — (Versteigerung.) Am 30. Oktober gelangt beim k. k. Bezirksgerichte Gottschee zur öffentlichen Versteigerung: a) das Wohnhaus in Rieg Nr. 59 mit Banarea und Garten, Grundbuch Rieg, E.-Z. 66 zur Hälfte, b) das Wohnhaus in Rieg Nr. 76 samt Ackern, Wiesen, Weiden und Wald, Grundbuch Rieg, E. 8 zur Hälfte, und c) die Banarea samt Äckern, Wiesen und Weiden, Grundbuch Rieg, E.-Z. 70 zur Hälfte. Schätzwert ad a) K 2097 50, geringstes Gebot K 1398'50. Schätzwert ad b) K 2080'06, geringstes Gebot K 1386'79. Schätzwert ad c) K 1522 83, geringstes Gebot K 1015"22. Rechte, welche die Versteigerung unzulässig machen würden, sind spätestens beim _Versteigerungstemm vor Beginn der Versteigerung bei Gericht anzumelden, widrigens sie zum Nachteile eines gutgläubigen Erstehers in Ansehung der Liegenschaften nicht mehr geltend gemacht werben könnten. — (Oer Nieberg ang der Heimat.) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Er bauerte nicht lange, der Urlaub, bloß 14 Tage. Man sieht sich kaum nach allem um und aus ist's wieder mit der schönen Zeit. Aber diese Tage genügen, daß mein doch alles sieht, das Neue in der Heimat, das Alte, das schlecht Gewordene —• dieses und jenes im Gottscheerlande. Wie sind sie alt geworden, die Leute im Dorse und in der Stadt! Wie sind sie abgerackert^ die Frauen und Männer, die noch für Haus und Äcker zu sorgen, haben, wie sind doch ihre Hände rauh, schwielig, wie hart, wie Reibeisen geworden! Sie können kaum noch Herr werden der vielen, vielen Arbeit, der bäuerlichen Ordnung, die jahraus, jahrein herauf« drängt. Es werden der Arbeitskräfte immer weniger, der Zugtiere sind fast keine mehr. Die Kuhställe, die Schweinställe, alles, alles will sich leeren. „O Gott, o Gott, wie wird's nur noch werden!" kommt's von den Lippen aller. Alles veraltet, verkümmert, zerbricht,, stirbt — und nichts Entsprechendes, Frisches, Neues tritt an seine Stelle. Die Krankheit wird ein öfterer Gast — Tuberkulose zieht in manch sonst so frisch anmutendes Haus hinein. Die Kinder zeigen nicht mehr jene Frische, jenes Backenrot und zu allem gesellt, sich noch die Schlechtigkeit. Die Masse des Geldes hat eine Geldsucht erzeugt, die in Wucher ausarten will; das biedere Geschäft ist in einen Handel ausgeartet, wie ihn sonst nur Fremdrassige zu betreiben pflegten. Wahrlich der Niedergang der Heimat! Zu dem gesellt sich noch die Unterdrückung, die Auspressung der Landleute von einer gewissen Seite der Verwaltung. Vor lauter Verordnungen und Bestimmungen wissen die Leute nicht mehr, wo der Anfang, wo das Ende ist. Alles, alles ruft und lechzt: Frieden! Nichts Gutes hat er gebracht, der Krieg, der nun hoffentlich doch bald enden will. Ganze Häuser sind ausgestorben, ganze Wirtschaften verwaist im Lande. Heute ist Sonntag. Von diesem und jenem Kirchlein drang sonst immer in früheren Jahren ein Glockengeläute über die Wälder und Äcker, nun stehen sie stumm, dieses- auf dem Berge, jenes im Tale, und nur vom Turm der Pfarrkirche ertönt noch schüchtern das kleine Glöcklern und ruft zum Gebet in flehendem Tone: . . . Friede komm, Friede komm l — (Zwei Gedichte von Dr. Ernst Faber.) Unser heimischer Dichter Herr Dr. Ernst Faber hat in der „Öfter. Jllustr. Rundschau" neuerdings zwei Gedichte veröffentlicht. Das erste ist dem genialen, vorbildlichen Richter und Philanthropen" Herrn k. k. Oberlandesgerichtsrat Dr. Gustav Smolej zugeeignet. Es lautet; Der dunkle Teich. (Vom Traumland meiner Kindheit auf der deutschen Sprachinsel Gottschee.) „In einem Garten, dessen Rosenduft Die Luft erfüllt wie Gottes feiner Odem, Ist eingebettet sanft ein dunkler Teich, Der vieler Menschen junges Glück gesehen, An dessen Rand uralte Erlen stehen Und träumend in sein graues Wasser blicken, Wenn blaue Glockenblumen Frühling künden Durch ihr Geläut, das wie ein Märchen klingt Und die Libellen lockt zum Hochzeitsreigen, Den sie am Rand des stillen Teiches tanzen Im Sonnenglast und wie Demanten glänzen, Wenn sie in schöner Frauen Haar verstrahlen... Tiefschwarze Wasserkäfer schauen verwundert Mitunter auf zu diesen Riesenbäumen; Und Wasserrosen heben ihre Augen Geöffnet nach dem Traum vom blauen Frühling ... Den Erlen ist es manchmal wohl und wehe, Wenn tiefe, tiefe Sehnsucht ste erfaßte, Noch einmal jung zu sein und in dem Schöße Des tiefen Teichs die Tränen sanft zu bergen Nach erster Lebensnacht in Maienkühle. Wie waren doch die jungen zarten Knospen So wunderschön; sie glichen Gottesträumen, Die sich erfüllt beim ersten Frühlingsanblick! Die krank an Seele, wurden wieder heil, Als sie das erste Blüh'n der Erlen schauten .. . Im Herbste sargt der Teich der Erlen Sehnsucht Ganz leise ein und deckt ihr Träumen zu, Wenn Blatt um Blatt auf seinem Grunde ruhen." Das zweite gemütvolle Gedicht ist an die Mutte gerichtet: An meine Mutter. „Wenn mich ein grauer Tag zu tiefst gedrückt Und mir vom „frohen Ich" ein Stück gepflückt, Bist Du die Harfensaite, die erklingt Und mir ein Lied in meine Seele klingt! Ein Lied von Deiner Augen Dunkelheit Und ihrer tiefen, tiefen Traurigkeit, Wenn ich im Kinderbettchen fiebernd lag, An manchem sonnensrohen Frühlingstag — Und bebend Deine wehmutweiche Hand, Mich schmerzgequält im sanften Schlummer fand, Und meine glatte Stirne mir gekühlt, In Linnen meinen zarten Leib gehüllt. Wenn Deine Tränen netzten mein Gesicht, Ward eine jede dieser zum Gedicht, Das „Liebe" heißt und mich im tiefen Traum Dich sehen läßt als Frühlingsblütenbaum!" — (überdenWiederaufbaudesWirtschastslebens) nach dem Kriege wird gegenwärtig sowohl in Deutschland als auch bei uns in Österreich bereits so manches gesprochen und geschrieben. Der Übergang von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft, die Umstellung der Betriebe wird sich überall fühlbar machen, wenn auch nicht überall in gleichem Maße und in gleicher Stärke. Am schlechtesten wird er zu bewältigen sein in den Brennpunkten des Gewerbefleißes in der Industrie. Nicht so große Schwierigkeiten wird es auf dem Lande geben. Die Hauptschwierigkeit wird da die sein, daß der Mann, der mehrere Jahre als Feldgrauer im Schützengraben stand, sich wieder an die häuslichen Verhältnisse und an die Bauernarbeit gewöhnt. In unserer engeren Heimat Gottschee werden nach unserer Schätzung nach Abrechnung des im Kriege Gefallenen und Gestorbenen etwa 1600 bis 1700 wieder zu ihrer Friedensbeschäftigung zurückkehren, von denen etwa 90 Prozent dem Stande der Landwirte (Besitzer, Keuschler) angehören dürften. Mehreren Gewerbetreibenden, die durch den Krieg in mißliche Verhältnisse geraten sind, wird man durch Gewährung von Darlehen die Wiederaufnahme ihres Berufes ermöglichen müssen. Die Zahl der Invaliden dürfte nicht übermäßig groß sein. Die Invaliden aus landwirtschaftlichen Kreisen werden sich bei der Landwirtschaft wieder betätigen, so viel und so gut ste werden können. Da müssen also allenfalls die übrigen Familienmitglieder auch im Frieden sich entsprechend stärker an die Feldarbeiten beteiligen. Für manche Witwen und Waisen nach Gefallenen wird erst sechs Monate nach Friedensschluß, wenn die staatlichen Unterhaltsbeiträge aufhören werden, eine schwere Zeit kommen. Da wird es dann heißen, aus den zur Verfügung stehenden Sammelgeldern wirkliche schwere Not zu lindern. — (Österreich ein Bundesstaat.) Am 17. Oktober ist das Manifest des Kaisers erschienen, das den Völkern Österreichs das Selbstbestimmungsrecht verleiht. Die neue Form Osterrelchs wird die eines Bundesstaates sein, das heißt, es werden mehr oder minder selbständige Staaten geschaffen, die zu einer Zentralmacht gehören. Der Kaiser ist das gemeinsame Staatsoberhaupt. Eine Summe von Angelegenheiten, wie die Vertretung nach außen, die Außenpolitik, das Militärwesen, die Zollpolitik das Verkehrswesen und die Bundessteuern werden gemeinsam sein. Zeitungsnachrichten zufolge wird im Süden ein illyrischer Staat errichtet und soll die Drau die Grenze dieses Staates bilden. — (Geldsendungen an unsere Kriegsgefangenen in Italien.) Das gemeinsame Zentralnachweisebureau, Auskunftsstelle für Kriegsgefangene, Abteilung E, in Wien, 1. Bezirk, Graben 17, gibt hiemit bekannt, daß es Geldsendungen für unsere Kriegsgefangenen in Italien bis zur Höhe von 500 Lire entgegennimmt. Die Einzahlungen können mittels Postanweisung, auf deren Abschnitt der genaue Bor- und Zuname, Truppenkörper und Aufenthaltsort des Kriegsgefangenen angegeben sein müssen, der obgenannten Abteilung übersendet werden. Wraue«. (Kriegsauszeichnung.) Unser Landsmann Andreas Schuster, derzeit Erst Ref. Rechnungs-Unteroffizier 1. Klasse, der seit Kriegsbeginn ununterbrochen, darunter seit März 1916 in Albanien, im Felde steht, wurde in Anerkennung besonders pflichttreuer Dienstleistung vor dem Feinde mit dem Silbernen Verdienstkreuze m. d. Kr. a. B. d. TM. ausgezeichnet. Anterdeutschau (St er befall) Nach kurzer spanischer Grippe, verbunden mit der Lungenentzündung, ist am 9. Oktober Frau Theresia Medi tz in Unterdeutschau Nr. 41 gestorben im Alter von 51 Jahren. Die neue Krankheit ist sehr verbreitet in unserer Pfarre, doch bis jetzt hat sie andere Opfer außer noch ein Kind noch nicht verlangt. — (Wallfayrtssonntag.) Der 3. Wallfahrtssonntag bei unserer Pfarrkirche Maria Trost ist Heuer am 23. Sonntag nach Pfingstens das ist am 27. Oktober. Gottesdienst wird in der Früh um 6 Uhr mit slowenischer und um 10 Uhr mit deutscher Predigt. Die Wallfahrer werden Gelegenheit haben, die heiligen Sakramente zu empfangen. Mm. (Todesfall.) Am 7. Oktober erlag hier die Gemahlin des Herrn Richard Skubec, k. u. k. Oberstleutnants im Generalstabskorps, Frau Nini Skubec, geb. Ranzinger, im 27. Lebensjahre der tückischen Grippe. Die Verstorbene war eine Dame von hervorragender Liebenswürdigkeit und Güte, geschmückt mit allen edlen Eigenschaften einer deutschen Frau. Sie ruhe in Frieden. Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene Rleindruckzeile oder rren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. 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Zur Lizitation werden nur solche Bewerber zugelassen, welche sich mit einer von der politischen Behörde bestätigten Kauslegiti-mation als Landwirte answeisen können, und gelten für die Käufer von Zuchtstuten folgende Bedingungen: die Kauflegitimation muß vom zuständigen Pferde-Evidenzosfizier bestätigt sein, daß der Bewerber tatsächlich Pferdezüchter ist, daher sind diese Kauflegitimalionen zeitgerecht dem Pferde-Evidenzosfizier in Laibach zwecks Bestätigung einzusenden. 'Die gekaufte Stute darf bis Ende Dezember 1919 weder verschenkt oder verkauft werden. Der Käufer einer Stute ist verpflichtet, dieselbe vom zuständigen Staatshengstendkpotkommandanten zu normierenden Hengste decken zu lassen. Als Beweis ist der Deckzettel aus Verlangen der Militärbehörde vorzuweisen. Wird eine solche Stute bis Ende Dezember 1919 der Zucht nicht zugesührt, steht der k. u. k. Heeresverwaltung das Recht zu, dieselbe um den Schätzwert rückzukaufen. Mit Eoidenzblatt beteilte Stuten werden — wenn sie tatsächlich der Zucht zugesührt sind — zur militärischen Dienstleistung soweit immer möglich nicht einberufen werden. Die Pferdezüchter werden eingeladen, sich an diesen Zuchtstutenlizitationen rege zu beteiligen. Sehr schöne überschütte fünfjährige Iichtenpffanzen das Tausend zu w K liefert, so lange der Vorrat reicht, und kaust gebrauchte Wrunnenöestandteite, wie pumpen, Röhren, Ventile usw. Aran; Höderer in Hottschee. Ich kaufe jedes (Quantum gut getrockneter Wacholderbeeren, Wassnüfse, Kaselnüsse und Aucheln loko Ichfl und zahle gute preise. J. Kump, Konsumgeschäft, Bad Jschl. Jeder sein eigener Separatem*! Meine Lumax-Handnähahle näht Steppstichs wie mit Näh. Maschine. Größte Erfindung, um Leder, zerrissenes Schuhwerk, Geschirre, Felle, Teppiche, Wagendecken, Zeltstoffe, Filz, Fahr-radmäntel, Säcke, Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zukönnen. Unentbehrlich für jedermann. 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