Lmtmchn WMtlmg. Nr. »3. Plänumeiationspleis: Im Comptoir ganzj. fi. il, hall'j, N. 5.50. Für dic Zustellung in« Haus halbj. 50 !r, Mit der Post ganzj. sl. 15, halbj. sl. 7.50, Montag, 24. April !jnserti°n«gebilhr bi« 10 Zeilen : lmal«0lr., ^m. «!)lr., 3m. ifl.z sonst pr. Zeile im. e lr., Lm.x lr., »m. 10 lr. u. s. w. Inftttionestempcl jedcem. 3U lr. 1871. Aiutlicher Theil. 3e. t. m,d k. Apostolische Majestät haben i:,it Allerhöchster Entschließung vom 19. April d. I. den Sec-tittlsrath Dr. August Bathioli zum Hofrathc und ^anzlcidirector des k, k. Obersthofmarschallamles zu er-n«nnen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 17. April d. I. die erledigte Stelle des Directors der l. k. Gemäldegaleric und Ne» staurilschnle dem bisherigen Professor an der t. k. Akademie der bildenden Künste Eduard Engerth aller-snüdigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Trgcllhoff-Denkmal. Wien, 2l. April. Die „Relchsraths-Eorrespondenz" meldet: Gestern empfingen Se. Majestät der Kaiser eine Deputation der Stadt Marburg unter Führung des Bürgermeisters ^r. Math. Reiser, bestehend auS den Herren Graf uerdinand Brand is, Reichsrathsabgeordnetcn Fried-''ich B r and stet ter, Gutsbesitzer Alois v. Krie-huber und Rcichsrathsabgcordnetcn Konrad Seidl, Uüt der Bitte um Uebernahme des Protectorates über bas Comils ;nr Errichtung eincS Denkmales für den ^rstorbenen Viccadmlilll Tcgctthoff in seiner Vater-stadi. Sc. Majestät sagten in huldvollster Weise die ^lichste Unterstützung des löblichen Vorhabens umso-^hr zu, als der Bürgermeister in der Begründung der ^>tte hauptsächlich das Streben des Comilu's dahin 'ennzeichncte, daß dieses Dcl»kmal der hohen Verdienste des Sechelden würdig hergestellt werden soll. Zugleich ertheilten Se. Majestät die Bewillianng, dln nachstehenden Aufruf zu veröffentlichen: Aufruf! Ein erschütternder Trauerruf ertönte in den Herzen aller Gebildeten Europas und fand tausendfachen Wieder-hall auch über dem Ocean, als Viceadmiral v. Tegett-hoff auf eine so überraschend schnelle und daher um so schmerzlichere Weise aus dem Buche des Lebens gestrichen, wurde. An ihm verlor deh Monarch cinen seiner genialsten uud treueslcn Diener, Oesterreich einen seiner berühmtesten Männer, die Flotte ihren sieggewohnten Führer, blt Wissenschaft einen ihrer bewährtesten praktischen Geister, das Voll einen gewissenhaften, geachteten Vertreter. Durch seine erfolg>ciche Thätigkeit auf so vcrschie-°lnen Gebieten des mcufchlichen Schaffen? hat cr sich in "kn Herzen der Ätildiugcr, ja der ganzen Mitwelt ein Unvergängliches Denkmal gegründet. Und die Namen «'Helgoland" und ..Lissa" werden seinen Heldcnruhm den dusligen Generationen verkünden. . ^m aber sein Andenken stets wach zu erhalten und Amende Geschlechter zu gleichem Patriotismus, zu «lelchcin edlen Streben anzuspornen, wie der Gefeierte ^ Nuhmc seines Vaterlandes gezeigt, hat die Ge-^Usstadt Tegetlhoffs beschlossen, ihm cin würdiges ^ ^lmlll zu errichten, und Sc. Majestät der Kaiser ^"ben auch dazu Ihre gnädigste Bewilligung ertheilt nnd ^ Viotectorat dieses patriotischen Unternehmens aller-^b'Nst ^l übernehmen geruht. In der zweiten Stadt .^ grünen Steicrmarf, in dcm rebenumgürteten Mar-"l'9. dem Mittelpunkte dcS österreichischen, ja fast füd-^°plilschen Eisenbahnnetzes, welches die Nordsee mit der r>. a. die Culturländer des Westens mit den Staaten t,.^6"rofta's verbindet, ist aber auch dcr Standpunkt ^'.es ErinnerungSdenlmalS. das gleichzeitig cin geringer "lvut für die großen Verdienste des Seehelden sein soll. würdiger und allen Provinzen gleich zugänglicher, alle <^^ bie Theilnahme, welche bei der Trauerlundc dur^ ^" bewegte, sich nun auch werlthätig zcigcu und dies^ ^reiche Subsriptionen die würdige Ausführung 'lv Gedankens ermöglichen. llnse, »cn.einsamcs Wirken kann cin Werk, wie es hinü s! ^^" entspricht, in einer dcn Verdiensten des Da- «"miedenen entsprechenden Weise verwirklichen. In. "geht daher an alle Verehrer Tcgcllhoffs im Ulis'/'^ Alande die Bitte, durch Subscriptionen an nehm ^'olischen Gedanken praktischen Anlheil zu ^' und es werden insbesondere die löblichen Zei> tungsredaclioncn ersucht, diesen Aufruf zu veröffentlichen und die gesammelten Beiträge an das Comilü für Errichtung eines Tegetthoffs-Denkmals zu Marburg in Stciermarl gütigst gelangen zu lassen. Marburg, im April 1871. Comitü für Errichtung eines Tcgetthofs-Denkmals zuMarburg in Steie rma rl. Politische Uebersicht. Laibach, 23. April. In der freilägigcn A bg co rdnet cnha n ssitzung legte der Finanzminister cin Ueberei>,kommen mit Ungarn und der Donau-Dampfschiffahrtsgcsellschaft vor. Dcr Ministerpräsident theilte die erfolgte Ernennung Grocholski'S zum Minister ohne Portefeuille mit und stellt dcn neu ernannten Minister dcm Hanse vor. Sodann folgten die Wahlen. Nach diesen wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Stcuerforterhcbung pro Mai mit großer Majorität angenommen. (Dagcgcn stimmte blos die äußerste Linke und Einige von dcr Linken.) Ferner wurde die Notariatsordnung in zweiter Lesung angenommen, nachdem alle Amcndements zurückgezogen wurden. Vor Schluß dcr Sitzung theilte dcr Präsident folgende, von Ncchbancr und 51 Genossen eingebrachte Interpellation an dcn Cultusministcr mit: „Warum wurden die mit kaiserlichem Handschreiben vom 30. Juli 1870 und in dcr Thronrede in Aussicht gestellten Vorlagen zur Regelung des Verhältnisses zwischen dcr katholischen Kirche und dem Staate noch nicht eingebracht? welche Hindernisse stehen der Einbringung entgegen? wann gedenkt die Regierung dieselben vorzulegen?" In der vorgestrigen Abeubsitzung des Deak« Clubs in Pest slizzirte der Cullusminister Pauler seine heute dcm Abgeordnetenhause zu ertheilende Antwort auf Zichy'ö, Ghiczy's uud Schwarz' Inlerpellatioucn betreffs des Katholiken-Conaresscs und dcS I^cioowm ro^ium. Die Regierung, so wird Pauler antworten, hält das ?1lio0wiu uufrccht. Sie wciöt auf ihre vorjährige Cir-cnlar-Vcrordnung hin. Die Bischöfe dürfen durchaus ohnc RegierungS-Bewilligung keinen Erlaß der Curie verkünden. Auf Ghiczy's und Zichy'ö Anfragen wird erklärt, daß die Regierung meine, der Katholilen-Con-grcß sci in corrcctcr Weise zusammengetreten. Sie glaubt diesbezüglich keiner Einwendung zu begegnen, da die Ncligions.Gcscllschaftcn berechtigt sind, ihre eigenen Angelegenheiten selbst zu ordnen. Indessen berühren die Beschlüsse des Congresses bestehende Gesetze, daher das Elaborat dcm Reichstage durch die Regierung einfach vorgelegt werden wird. Entgegen den inumr sich erneuernden Meldungen von einer wesentlichen Trübung der Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien ist als Thatsache anzuführen, daß noch am 19. ciu Schreibe» des bisherigen italienischen, Gesandten Herrn Minghctti in Wien eingegangen ist, in welchem cr dem Reichskanzler sein lebhaftes Bedauern auSspricht. daß cr, um fortan auf dcm Gebiete der inneren Politik in seiner Heimat selbst thätig zu sein, eine Stellung zu verlassen genöthigt sei, aus welcher cr nur die angenehmsten Erinnerungen bewahre, und mit dcm Ausdrucke seines Dantes für die in Wien ihm und seiner Regierung eutge« gcngcbrachten Sympathien die Zuversicht verbindet, daß > cS seinem Nachfolger beschiedcn sriu werde, in gleich erfolgreicher Weise für die Mge des so glücklich bestehenden Einvernehmens wirken zu können. Bedürfte es abcr clwa noch eincS Beweises, daß dieses Einvernehmen unverändert geblieben, so möchte derselbe in dcr weiteren Thatsache gegeben sein, daß die italienische Regierung von den den deposscdirtni Mitgliedern des ErzHauses durch die vor Kurzem beendeten Verhandlungen zuerkannten Forderungen berrils eine Summe von eilf Mil» lioneu Lire abgeführt hat. In Paris schein, die Entscheidung immer näher zu rücken. Aus Versailles, 21. April, Morgens, wird berichtet: Die Truppen nahmen gestern einige Barri< caden, mehrere Häuser Neuilly'S, brachten nach Versailles eroberte Kanonen und zahlreiche Gefangene. Preu-,ßen ei hebt leine Einwendung gegen die Truppenzusam-menziehung zur Bekämpfung des Aufstand?« , verlangt nur die Bekanntgabe der Zahl der Soldaten, welche täglich zur Versailler Armee stoßen. DaS gestrige „Parlscr Amtsblatt" dcr Aufständi, scheu gesteht endlich ein, daß die Versailles Truppen das linke Scineuser und ASniöres occupiren. Die mei« stcn Mannschaften der communalen Marschbataillone bleibcn zu Hause; die ausrückenden Bataillone sind höchstens 400 Mann stark. Alle Pariser Journale halten dcn. Entscheidung«, kämpf für unmittelbar bevorstehend. Zwei von den Vcrsaillcrn am 19. April besetzte Barricaden Neuilly'S wurden am 20. von den Insurgenten wieder genommen. Die von der spanischen, englischen und italienischen Gesandtschaft an die Angehörigen ihrer Staaten gerichtete Aufforderung, Paris zu verlassen, scheint auf ein bevorstehendes Bombardement oder eine engere Ein< schließung hinzudeuten. Das Münchner Pastoralblatt vom 20. April veröffentlicht die obcrhirtliche Sentenz vom 17. d. M., gemäß welcher Dolling cr dcr größeren Excommunication mit allen daran hängenden canonischen Folgen verfallen ist. Die Sentenz schließt folgendermaßen: „Nach< dcm so Euer Hochwürden dcn klaren, sicheren Glaubens« decreten dcr katholischen Kirche die bewußte hartnäckige Lengnung entgegengesetzt haben und fortwährend entgegen-setzen; nachdem Sie ferner dcn mehrfach wiederholten väterlichen Mahnungen und Warnungen Ihres Obe.hir-ten lein Gehör liehen; nachdem Sie vielmehr Ihre Opposition gegen die Kirche öffentlich vertreten und Anhän« gcr geworben haben; nachdem endlich die dadurch ent> standene große Gefahr für die Gläubigen die lange ge« tragcnc Rücksicht gegen Ihre hohe Stellung in der Kirche und im Staate,*sowie gegen Ihre unzweifelhaften Verdienste im Lchramte, in dcr Wissenschaft und im öffentlichen Leben überwogen hat: fo mußte zur Rettung Ihrer Seele und zur Warnung Anderer die durch die Kirchen» gefetzt auf das Orimon iuwr08008 oxisruÄo 6b lormali» gesetzte und vom allgemeinen vaticanischen Concil bezüglich seiner Decrcte vom 18. Juli v. I. neuerdings sta-tuirte llxoommmiioatio major, welcher Sie durch das genannte kirchliche Vergehen ipso laoto verfallen sind, durch specielle Sentenz dcclarirt und diesem kirchlichen Rlchterspruclie die entsprechende Ocssentlichkeit, wie hie-mit in Aussicht gestellt wird, gegiben werden." Das< selbe Blatt veröffentlicht eine feierliche Erklärung des Probstes, Decans und sämmtlicher Mitglieder des Me-tropolitan-Capitels, daß sie in Anerkennung des allgemei» neu vaticanischen Concils uud seiner Beschlüsse, sowie bei Ausführung der darauf bezüglichen oberhirtlichen Maß« nahmen einmüthig und treu zum Erzbischof gestanden sind und stehen werden. Die Erwiederung deS katholischen Münchener Co« milös auf das erzbischöfliche Hirtenschreiben weist die schweren Anklagen gegen die Ndreßuntcrzeichner zurück und bezeichnet das Unfehlbarleitsdogma als unverträglich mit der baierischen Verfassung. DaS Comits constatirt hiebei die volle Uebereinstimmung, in welcher es sich mit der Regierung befindet, die durch die Erlässe vom 9ten August 1870 und 22. März 1871 das Placet für alle bischöflichen Verkündigungen forderte. Das Comilö hält dem Erzdischofc vor, daß er das UnfehlbarleitSdogma ohnc. ja selbst gegen den Willen der Regierung ver< össentlicht und hiedurch feinen Vcrfasfungscid verletzt habe nnd macht für alles entstehende Unheil Diejenigen verantwortlich, welche, die Gebote Roms über die Autorität dcö Königs stellend. BaiernS Katholiken zwingen wollen, von der Verfassung abzufallen; daS Schriftstück schließt mit der Hoffnung dcS schlicßlichen SiegeS der Wahrheit und des Rechtes. Die Katho liken « Bewegung gegen die U n-fehlbarkeit und deren Consequenzen nimmt größere Dimensionen an. Am unangenehmsten wird im Vatican wohl die von uns bereits erwähnte Anerfennungsadresse berühren, die aus Rom selbst von den Professoren dcr dortigen Universität an Diillinger abgegangen ist: „Seit, drei Jahrhunderten ist die Gesellschaft Jesu dic katholische Kirche. Gegen diese Knechtung, gegen dieses Opfcr des Verstandes, wic es heutzutage die It« suiten in ihrer tückischen Demuth nennen, protestirten und protestircn alle katholischen Denker Europa'S, von Pascal bis auf Rosmini und Gioberti, bis auf Sie, der Sie jetzt vor den Thoren des vaticanischen Concils den Schrei des beleidigten und verrathenen Katholicismus ausstoßen. Wir Italiener haben unter dieser Knechtung des Verstandes sehr gelitten. . . . Mit großen Hoffnungen begrüßen wir daher Ihre Stimme und senden Wünsche für den Triumph Ihrer Sache, die ja auch die unsere und die der ganzen christlichen Welt ist. und die« sprechen wir hiemit öffentlich aus, damit Sie il» der Zu« tunfl in freiem und unbefangenem Urtheile jede Vcranl- 670 wortllckkeit des italienischen Volkes von der des ilalieni« schcn EpiScopats streng trennen. Das Episcopal, wel-chcs in unserem Lande wohnt, ist ohnc Vaterland und hat nichts mit dem italienischen Volke gemein." Döllinger wird eine Reise nach England antreten, um seinen Freund Lord Nclon, den bekannten Gegner des Unfehlvarteits-Dogmas, zu besuchen. Dev „TimeS"-Correspondent in Philadelphia telegraphist unterm 19. d,: Die gemischte cnglisch-ame-ritanischc Commission hat auch eine Convention über die Fischerc ifra gc vereinbart. England gestattet danach den Amerikanern die Fischerei an der Küste von Canada, Neu-Braunschwcig, Neu-Schottland und der EdwardS-Insel ohnc Rücksicht auf die Distanz von der Küste; sie erlaubt ferner die Landung behufs Salzung dcr Fische und Trocknung der Netze. Die Amerikaner gestatten den Canadiern gleiche Ncchtc an den amcrilanischcu Küsten nördlich vom 40. Grcitcgrad. Es wird ein Schiedsgericht eingesetzt werden, in welches ein Mitglied von Grant, eines von der Königin von England und ein drittes von Beiden gemeinschaftlich gcwähit wird. Im Streitfälle wählt der Kaiser von Oesterreich dieses dritte Mitglied. Die Commission tritt in Halifax zusammen. Nur Vestrrreichcr! Die ..Linzer Zeitung" vom Donnerstag führt in einem „Staatennamen und Nationalitäten" üvcrschric-bencn Artikel aus, daß in allen größeren Staaten, welche sich in europäischer Cultnrform entwickelten und Böller verschiedener Nationalitäten zu einem Körper vereinigten: in Nord-Amerika, Frankreich und England. in der Schweiz und in Holland, alle Vcwohncr vom Staatsbewußtsein beseelt und getragen sind, alle Bürger ihre Einigung und ihre Kraft in der Liebe zum gemeinsamen Vaterlande finden. „Nur die Völtcr des österreichischen StaaleS," fragt schließlich das obdercnnsischc Glatt, „sollten sich nun, nachdem sie Jahrhunderte darin ihre Einigung gefunden, in dem gemeinsamen Numcn „Oeslcrrcicher" nicht mehr begegnen dürfen, ohne auf Spott oder Anfeindung zu stoßen, sollten sich nicht nennen mit einem Namen, der eben. weil er keine Nationalität als solche ausschließlich bezeichnet, sondern nur Bezeichnung der geographischen Lage aller gegenüber den westlichen europäischen Cultur-staatcn ist, allen (wie jener der Nord-Amerikaner) der gemeinsame sein kann, ohne einen Stamm zu verletzen, wie er auch in seinen engeren Grenzen heiße, welche Sprache er auch spreche! ? Ist nicht gerade in der geographischen Bezeichnung jeder Nationalität deren Eigcuwcsen geschont, während a» sich die großen geschlossenen Massen der einzelnen Sprachgruvpcn (wie in der Schweiz) jede derselben schüz-zen vor der so gespenstisch gcsürchtcten Unterordnung i» die andere? Und ist das Staatsbewußtsein, welches sich dem Auslande gegenüber in einem gemeinsamen Namen ausprägt, nicht bei jeden, Volke daö erste und höchste, sei auch das Stammesbewußtsein der einzelnen Nationalitäten desselben Stammes ein noch so verschiedenes? Dem Auslande gegenüber sind wir ja doch nur Oestcrreicher, wie die zu einem Staat vereinten Deutschen, Franzosen, Ladincr uud Welschen des mitteleuropäischen Alpenlandes nur Schweizer, die Bewohner der nordamcrilauischen Vcrcinsstaatcn jeder Nationalität mir Nordameritaner, jene Frankreichs, weß Stammes sie auch seien, nur Franzosen sind! — Wo liegt da also ein Grund, die Bezeichnung „nur Otstcneicher" mit Spott und Gehässigteil zu verfolgen?" Der Dürgcrkricg in Frankreich. Ueber das Gefecht, welches in der Nacht vom 15. auf den 16. d. stattfand, schreib! oer „Temps", daß es denselben Charaklcr hatte, wie alle vorhergehenden Kämpfe. Es wurde viel Pulver verschwendet und durch fünf Stunden ein großer Lärm gemacht. „Beide Theile schreiben sich den Sieg zu." Ein Bericht des Commandanten von Vanves, Le-drux, vum 15>. d. schildert die heftigen Angriffe, welche die Vcrsailler Truppen auf die Barricade, welche auf der Slnißc nach Chatillon steht, gemacht haben. Das 182. Bataillon der Nationalgardc hat diese Angriff., alle hcldcnmüthig zurückgewiesen, das 1(>3. Batillon Hal mitgeholfen und das 8i-ten, um ihre Todten und Verwundeten zurückzubringen. Zum Schlüsse versichert Herr Ledrux, daß uicht das Fort Issy, sondern jenes von Panocs seit fünf Tagen den fortwährenden Angriffen des Feindes ausgesetzt sei. Man schlägt sich, schreibt man der „Köln. Ztg." aus Versailles vom 13., fortwährend auf den Vorposten uud wechselt Bomben, aber es ist bis jetzt reine Verschwendung von Kriegsmaterial. Am schlimmsten fahren dabei die Bewohner der Bammicilc. Neiscndc, die gestern von Versailles nach St. Denis fuhren, wurden in Colombcs von lebhaftem Gcwchrfeuer empfanden; sie stiegen aus dem Wagen und suchten Schutz in den Chaussecgräben, kamen aber mit dem bloßen Schrecken davon. Anderen ging es nicht so gut, denn man hört von allen Seiten, daß einzelne Leute getödtct oder verwundet wurden. Die Dörfer Clamart und Meudou sind bald nur noch Ruinen, da täglich Bomben in dieser Richtung stiegen. Vorgestern hatte eine solche eine Fcuers-brunst entzündet, die man in Versailles sah. Ueber Mac Mahon'ö Unlhätigleit wird viel geklagt, aber vor Allem sind die Slrcitlräftc der Executive noch ungleich geringer, als die Blätter schließen lassen; ja, ich höre behaupten, Thicrs verfüge nicht über 70.000 Maun, sou. dcrn nicht über dic Hälfte. Zwar treffen täglich Verstär-kunsicn ein, aber die Hauptmasse ist noch in Cherbourg in Bildung. In anderen Städten werden Frcicorfts ge-bildet, wie in Rambouillet, wo Catclincau die Werbetrommel rührt; doch im Ganzen ist der Eifer der Provinz für die National-Vcrsammluug gering. Der bereits telegraphisch gemeldete Bericht Cluse-ret's an die Commuue über die Kämpfe am 15. lautet in ausführlicher Fassung folgendermaßen: Das Fort Vanvcs hat fünf auf einander folgende Angrisse zu bestehen gchabt; bei Neuilly wurde Mann an Mann gekümpft, jedes Haus erfordert eine besondere Belagerung. Ich habe Ordre gcgcben, summarisch zu vcrfahreu uud die Häuser aus unmittelbarer Nähe anzugreifen. Es werden hiezu besondere Mauerbrecher in hinreichender Anzahl beschafft werden. Die Versailler Regierung läßt sich wiederum in leeren Prahlereien vcr« nehmen, indem sie uus ciue vicrundzwanzigstündige Frist zur Ucbergabe stellt - wir werden ihr unsere Antwort in Pulver und Blei zugehen lassen. Mit Einem Worte, die Situation ist gut und wird eine völlig befriedigende sein, sobald erst die Kriegsbataillone vollständig orgimi» sirt sind. Uebcr die Ereignisse in Paris am 15. theilt die „Französische Corrcsponocnz" folgenden, wahrschein« lich aus Blätter» der Commune entnommenen Bericht mit: Gestern Früh von 9 Uhr ab hielten die Batterien vom Trocadero und der Mout-Valcricn wieder ein län« gcrcS Zwiegespräch, welches vicl Geräusch und fast gar keine Wirkung machte. Um 12 Uhr begannen auch die Geschütz? von der Porte Maillot miedcr zu spielen, und des Nachmittags machten die südlichen Forts das Concert vollständig. Um 4 Uhr untcrnihmeu drei Bataillone Nationalgardc eine ReccgnoSeirnna, auf Clamart; sie stoßen auf eine Abtheilung Gendarmerie, die sie m't dem Bajonnct angreift; nach einer Stunde fchrcn dil NlNionalgarden in das Fort zurück und bringen einige Gefangne mit; die Vcrsaillcr folgen ihnen auf dcr Ferse, werden aber durch einen Bombenhagel ne^wungcn, sich wieder iu daö Gehölz von Clamart zurückzu ziehe". In Neuilly wnrdc trotz Regen- uud Hagelwetters fast den ganzen Tag scharmützclt. Mehrcrc Angriffe der Na-tronalM'dc auf den Park blieben fruchtlos ; die Verfall-lcr rückten sogar zeitweise wieder ein gutcö Slllck gcgcü die Avenue de la Grande Armee vor; des Abends abcr fühlte der General Dombrowoti selbst einen Angriff 9^ gen dcn Feind an, vertrieb dcnscllnn aus den dir Kirche nmgcbcoden Häusern, umzingelte die Kirche und zwana, wenn man dem „Mot d'Ordrc" glauben darf, 4l)d Mann, sich zu ergeben. Der Feind zog sich in Folge dcsscu gcgeu die Seine zurück, und die in LongchumP campirendcn feindlichen Truppen traten ebenfalls eine Rück-zugöb'wegung in der Richtung von Scores an, während die Föderirlcn wieder einmal Herren des GetneteS b s zur Brücke uou Courbeuoic blieben. Auf wie lange, muß dahingestellt bleiben Bei dem Angriffe auf die Kirche zeichinte sich ciu sechzehnjähriger Lieutenant vom Gen»' rclstabe, Namens Lcullier, aus, welcher unter einem Nc" gen von Kugeln die rothe Fahne auf das Gebäude auf' pflanzte. Eine Depcfchc des Kriegsministers au die Executive besagt, daß die Nationalgaroe in den gestrigen Kämpfen von Ncuilly 15 Todte und 60 Verwundete ge> habt hat; der General Dombrowsli wurde leicht vcr' wund.f, Neuilly hat unter allen diesen Gefechten und Kanu!^! c« fürchterlich gelitten und ist nur noch ein zweites St. Cloud; die Einwohner machen die Regie' rung von Versailles für all ihr Unglück verantwortlich lmd behandeln die reguläre« Truppen wie den Landes-fcind. Von Isst) und Vanvcs lauten die letzten bis hcute Früh 2 Uhr reichenden Berichle günstig und vertram'N^ voll; eiue Depesche auS Vanned fchlügt die Vcrlusle dc« Feindes in den letzten zwei Tagen anf 1000 Todte uud 1500 Verwundete un. Hagesneuigkeiten. Urber ^ontrole bei Actiengescllschafteu bringen die „Vollöw. Vl. aus Äöhmeu" nachstehende, ma>^ ches schätzenswerthe Goldkörnchen der Wahrheit enthaltenve Betrachtungen. Das bezeichnete Blatt sagt: „Zehn Percent Dividende zahlt die Actiengcsellschast ^V, zwanzig die ActiengcseUschast 1l, drcißig, ja vierzig die Gesellschaft ('! Welch ein Lockruf! Und doch ist es Thcit' sache, daß diese Papiere nur für Vörsenspielcr da sin^ vun dem Publicum selbst aber defio weniger berücksichtig werden, je höhere Dividenden sie tragen. Die Ursache dieser Erscheinung liegt nicht blos darin, daß das Publics fsmMlml. forlotte und der Capitän. Novelle nach dem Englischen. «. Capitel. (Fortsetzung.) Zur selben Stunde des nächste» Nachmittags be« gab sich der Capitän pflichtgemäß in das Boudoir des Entresol zu seiner Base, für welche er sehr viel Hoch' achtung und einige Furcht hegte. Der Capitän war gerade ein Soldat, wie Monsieur Dupont ihn geschildert, ungefähr das Gegentheil dtS voltsthümlichcn englischen Begriffes eines Fran» zosen: unverkennbar ältlich, schwerfällig, obwohl hager, so sehr daran gewöhnt, in einem langen Leben der Disciplin Gefahren und Unannehmlichkeiten zu begegnen, daß er Alles, Gutes und Schlimmes, mit beinahe der gleichen Unerschülterlichleit der Miene that, aufrecht und steif in seiner dunkelblauen Uniform mit hohem Kragen, wie das gemalte Vildniß eines Mannes, auSaenommcn, wenn er in gallisch-lindischer Leidenschaftlichkeit aufloderte, während welcher Anfälle «r sich selbst so gefährlich wie Andern war. Madame war um fünf Jahre jiingcr als der Ca. vllän, wenn man daS Lebcu nach Jahren berechnet, doch war sie ihm an welllicher Weisheit um tin Jahrhundert überlegen. Sie kannte ihn genau, sehte einen Familienstolz in seinen Rang, in sein rothes Band und seine Auszeichnungen, in seinen Muth und seine Einfachheit, so wie sie in der Vielseitigkeit ihreS Naturells auf das gute Aussehen und die Gonhommie ihreS schmetterling- gleichen Galten stolz war. Vor langer Zeit halte sie den Capitän Denis lc Troy auS seinen Verschwcn-derschlingen befreit und ihm fo reine Bahn für sein militärisches Vorwärtsschreiten durch das Dickicht von Schwierigkeiten gemacht, die einen Mann immer um» neben, dem jeder Sou in der Tasche brennt, bis sie ein Recht halte, ihn zu berathen und zu leiten, und der Capitän, ehrlich und ehrenwerth wie er war, anerkannte dies Recht. Madame setzte ihm in starken Ausdrücken, doch ohne Hohn, den Fall und ihren Gesichtspunkt auSein' ander. Sle schonte den Capital, nicht, während sie keine von Lorlotte's Fähigkeiten und guten Eigenschaften vergaß. Sie überführte den armen Eapitän, der ihr auf ihrem eigenen Parket verlegen, unruhig und beschämt gegenüberstand, eines reifen Alters, eines gänzlichen Mau< gelS an Fürsorge für die Zukunft lc. Er würde eincS Tages, vielleicht bald, einer Pflegerin bedürfen, denn er hatte in Guadeloupe vom gelben Fieber, in Gerbice von der Cholera, in der Krim vom Frost, in Solferino vom kalten Fieber gelitten, nicht ohne daß dies Alles seine Spuren zurückgelassen hätte; und wenn er sich uicht permanent in daS Spital begeben oder gänzlich auf eine barmherzige Schwester verlassen wollte, wer sollte sonst nach ihm sehen? Seine Mutter war gestorben, da er nach ein kleiner Knabe war, seine Schwestern waren längst verheiratet, und da sie sich nicht des Vortheils von Madame'S Rath in der Sache zu erfreuen gehabt, halten sie ein paar Abenteurer gewählt, arm und von zweifelhaflem Charakter, und sie kümmerten sich wenig um ihn, ausgenommen, daß sie seiue Geschenke annahmen und ihn desjenigen Theils seiner Pension beraub» ten, den er thöricht genug war, ihnen zu geben. Sollte der Capitän nicht wünschen, nach all' seineü Wanderungeu ein paar kleine Näumc für sich zu haben, wohin er sich zurückziehen könnte, wenn er keinen G^ schmack an der Kascrncngesellschaft fände, wo er scint Blumen und Schlingpflanzen in Kästen am Fenster odec am Ofen ziehen könnte — an seinem eigenen Ofe^ bei welchem er sitzen nnd rauchen oder auch unbeläsn^ seine Abhandlungen über Befestigungskunst und militä" rische Denkschriften studircn könnte? Sollte er nicht wi"^ schen, einen Jungen zu haben, der seinen Namen trilgt und ihm gehorsam wäre, der in daS Regiment lM, wie er gclhan, und bis zum General avancirte; und eil' Mädchen, das ihn lieb hätte, das seine Krägen au^ besserte und seine Knöpfe annähte, das Ecarls mit ihw spielte und seinen Weg, den Priester zu sehen, ebnete, wellU ihrer Mutter Auge vom Alter verdunkelt u» ihr Gedächtniß geschwächt war? Bis dahin würde ^ lotte fröhlich unter seinem Schutze flattern, und lw Sommer, wenn Madame sich ihren Feiertag gölint^ ihren einzigen Feiertag im Jahr, dann wollten sie ^" zusammengehen. Monsieur und sie, der Capitän "« Lorlottc, den Tag in Versailles oder St. Cloud zuz"^ bringen, um dort die Gärten oder die Porccllanfat"' zu sehen und im Walde oder auf den Wiefen zu dilute , Der Capital, hörte ohne Widerspruch sein «eve aus allen seinen Grenzsteinen gerissen und neu vor '^ hingelegt; er stimmte sogar demüthig bei: ja. ja, eS ' wahr; uud erwärmte sich bis zu einem flüchtigen roth"« Schimmer, der ganz außer Verhältniß zu der VeraM"! sung stand, bei der hinterlistigen Erwähnung der V men und der Kinder. Doch saute er freimüthig: .." Früuleiu Lorlotte sich wohl mit der Pfeife, den »an radcu und gewissen rauhen Redensarten versöhnen, "l 67! die durch die Speculationen der Gesellschaft nothwendigen Echwanlungen im Werthe der Actien und dem Ertrage fürchtet, sondern auch in der Erfahrung, daß Acliengesell^ schaften, trotzdem sie Monate, ja Jahre laug durch und durch faul waren, doch Dividenden zahlten, daß demnach die Controle bei den Actiengesellschaften eine vollständig unzuverlässige ist. Man weiß, daß cine Actieuuntcruehmung Fleisch vom Fleische der Revisionsausschüsse ist mW ein seb tener Muth dazu gehört, sich selbst ins Fleisch zu schneiden; man weiß, daß der von dcr-Regierung bestellte Commissär nur Über die Einhaltung der Statuten, aber unmöglich auch über eine redliche Gebarung wachen lann, weil dies eine genaue Prüfung der Vlicher bedingt, eine Bedingung, die aber lein Regierungsverlreler selbst beim besten Willen erfüllen lann. Man weiß ferner, daß die slctionäre sich weder von der Richtblei! des ihnen vorgelegten Berichtes überzeugen können, mid hält sich daher mit Recht von einem Unternehmen fern, dessen eigentliches Thun und Lassen in einen Schleier gehüllt ist, den zu lüften nur dem Verwal-lungsrathe und zum Theile dem Revisionsausschusse, aber sonst Nlemand mehr gestattet oder möglich ist. Je wichtiger aber das Nssociationswesen für die Nolkswirthschaft ist, um so bedauerlicher- muß es erscheinen, daß nicht Jedermann sein Geld mit dem Bewußtsein den Händen einer Actien-gesellfchaft übergeben tann, daß er über die Verwendung des Geschäfls-Capitales und über den wirtlichen Stand des Unternehmens stets einen genauen und vollkommen richtigen Bericht erhalten kann." Ter Autor des Artilels bringt hier in Vorschlag, sachverständige Regierungscommissäre zu bestellen, welche „für etwa unrichtige Berichte verantwortlich gemacht" würden, und welche das Gebaren einer jeden Gesellschaft auf deren Kosten ciner genauen Revision unter» ziehen und da»m den Bericht zur Kenntniß des Publlcums, natürlich nur in der Form von Berichten der Generalversammlung, bringen möchten. „Ist einmal das Publicum vor gefälschten Vllanzen, vor künstlichen Zusammenstellungen der Ziffern sicher, meint der Verfasser, so wird auch die Theilnahme an Aclien-Unlernehmungcn eine allgemeine werden und mit dieser Theilnahme ein wichtiger Factor zur Hebung des Volkswohlstandes geschaffen fein!" — (In Berlin) trägt man sich mit dem Gedan-len, die Siegesfeier und den Truppcneinzug mit einem förmlichen Fürstencongresse zu verbinden, und haben deshalb an verschiedenen Höfen bereits Sondirungen darüber stattgefunden, welche Aufnahme eine bezügliche officielle Einladung finden würde. — (Der deutfchc Reichstag) hat uach lebhaft ter Debatte in erster uud zweiler Lesuug den Antrag Schulze-Delitsch auf Gewährung von Diäten an die Abgeordneten Mit dem Zusätze angenommen, daß solche von dcr nächsten Legislaturperiode ab bezahlt werden. Fürst Bismai ck hat sich dagegen ertlärt. — (Im Elsaß) ist durch kaiserliche Verordnung jetzt gleich wie in Norddeulschland dcr obligatorische Schulbesuch vom vollendeten 6. bis zum 14. Jahre in den öffentlichen oder nach dem Lehrplan der öffentlichen Schulen geleiteten Privatschulen eingeführt. — (Pariser Geschichten.) „DailyTelegraf" läßt sich die abenteuerliche Meldung machen, daß zwei Anführer der Insurgenten sich erboten hätten, der Versailler Regierung zwei Thore von Paris, jedes zum Preis von 350.000 Francs, zahlbar erst nach deren Auslieferung, zu verkaufen. Ebenso sollen die Forts Vanvcs und Issy, jedes für eine Million Francs angeboten worden sein. In Versailles wären, wie „D. T." erzählt, beide Offerte abgelehnt worden. — General Chanzy erzählt, daß er während feiner Gefangenschaft unter den Rothen in Paris, zweimal aus seinem Gefängnisse geführt wurde, um erschossen zu werden. Zuletzt kamen cinigc Mitglieder des Ccnlralcomilä's auf die verrückte Idee, er sei der Herzog von ChartreS und es wäre demnach die Pflicht eines jeden ehrlichen Republikaners, ihn aus der Welt zu schaffen. — (Die Pariser Socialisten) gehen daran, ihre Träume zu verwirklichen. Die großen Fabriten, deren Eigenthümer sich geflüchtet hibeu, sollcn nicht diesen, sou-dern Arbeitergenossenschaften übergeben werden, um sie zu betreiben. 6in Schiedsgericht joü über tie Bedingnngcn der endgiltigen Ueberlassung dieser Werkstätten an die Ar» beiter entscheiden und über die Höhe der Entschädigung, welche den rückkehrcnden ehemaligen Arbeitgebern zu ge-währeu wäre. — Alles das unter dem Schutze der Commune. Locales. — (Zur Bürgermeisterwahl.) Die Allerhöchste Bestätigung der Wahl des Herrn Deschmann zum Bürgermeister ist gestern an die h. k. k. Landesregierung herabgelangt. Morgen 11 Uhr Vormittag findet die öffent-liche Installirung respective ssidesablegung im RathhauSsaale statt. — (Impfung.) Wegen des nicht mehr seltenen Auftretens der Blattcrnkrankheit wird dem Vernehmen nach das in Steiermark, Kärnteu und Kram dislocirlc Militär einer Impfung unter'ogen werden, falls sich nicht Spuren Uberstandener natürlicher Blattern oder deutlicher Impfnarben an denselben wahrnehmen lassen. — (Landwehr.) Die seit Mitte dieses Monats eingerückte Landwehrabtheilung von 250 Mann wird fleißig in den Waffen eingeübt. Die größtcnlheils junge Mannschaft ist vollständig equipirt und hat eine gute Haltung. Mit 1. Juni soll abermals eine Abtheilung von 250 Mann zur sechswöchentlichen Uebuug einberufen werden. — (Die co nstituirende Verfammlung) des katholischpolilischen Vereins am vorigen Freilag war von etwa 30 Mitgliedern besucht. Dr. Sttrbenz wurde zum Director, Monsignore Icran, städtischer Lehrer Mo?nit, Schlossermeister Dolhar, Professor Cebaöek, Tischlermeister Negali, Weltpriester Heidrich und Hausbesitzer Pirnat zu Ausschüsse» gewählt. Der neugewählte Director dankte in einer kurzen Ansprache, welche mit Hoch's auf Ee. Majestät deu Kaiser und den hl. Vater fchloß. — (Theater.) In der gestrigen Versammlung von Theaterfreunden und Logenbesitzern erstattete das Theaterco-mit6 feinen Bericht über die Ergebnisse der Theatersubscrip-tion in dcr abgelaufenen Saison. Die Einnahme» betrüge« im Ganzen 4001 fl. 26 kr., die Äusgabeu 3590 st. 24 kr., daher ein Kasserest von 411 fl. 2 lr. verblieb. Für die nächste Saison 187'/2 haben die Logenbesitzer bereits gezeichnet 1881 st., der Beitrag deS h. Landcsausschusses betragt 600 fl,, jener dcr Sparkasse 300 fl., zusammen 2781 st. Dcr Abgang muß im Wege der Subscription gedeckt werden. Nachdem Herr Director Mahr als Obmann des Theatercomitü's ertlärt hatte, daß dasselbe, nachdem es bereits durch fünf Jahre thätig gewesen, sein Mandat als erloschen ansehen müsse, forderte Herr Baron Michael Zois unter Zustimmung der Versammlung den Herrn Obmann, dessen Aufopferung hauptsächlich die glückliche Durchführung der letzleu Saison zu verdanken, und die übrigen Comil6mitglieder auf, ihre Mandate noch fernerhin fortzuführen und die weiteren Schritte zur Einleitung und Sicherstellung der Subscription vorzukehren, was die Herren Comilomitglicder auch zusagten. Herr Dr. Schaffer machte aufmertsam, daß bei den gesteigerten Aufordc- zu bedienen ich mich gewöhnt habe? Ich töimte sie nicht lnit einem male aufgeben, es find einige unter ihncl«, "^ ich gar nicht, nein, vielleicht niemals aufgeben wüchlc." „Mein lieber Vetter, Lorlotte ist cin gehorsames, ^r zugethanes Kind, freier denkend als die meisten "üdchcn, obwohl sie gefirmt ist und gut katholisch glaubt und octet." Madame versicherte ihm hierauf, daß alle Junggesellen sich bessern und häuslich und gute Christen wurden, wenn sie heirateten ; „doch Sie haben ja sowenig ^ bessern, daß die Besserung sich ganz allmälig und von >"bst vollziehen kann." »Doch Madame, wird Lorlottc auch Geduld mit "ür haben, wenn ich einmal toll bin? Sie wissen, ich !?°tde es nicht absichtlich und ich glaube nicht, daß ich Hr etwas zu Leide thun würde; doch könnte das arme "'nd nichtsdestoweniger außer sich gerathen." Und der ^'M. grauhaarige Mann nestelte an seinem Degenge-^ngc herum und war in einem Grade zerknirscht, daß ^ lief beschämt und bekümmert aussah. . Madame lächelte ihr übeilegenes Lächeln und machte 5'"e Handbewegung. als wolle sie damit allen seinen . ."yu'fottischen Bedcuklichkeiten den Abschied geben. ..Lor- °"c ist an englische Gemülhsstimmuugen wie an eng-">M Nebel gewöhnt; glauben Sie, sie werde sich etlvaS ""s Ihrem Donnerwetter machen, alter Knabe? Und A"" dem so wäre — sie ist allein draußen in der /"°lt. um sich ihr Brot zu erwerben, Und sagen Sie, ^ Sie die Laster und Verbrechen der Menschen von ^°"lienaufgang bis Sonnenuntergang gesehen haben, »'«"ben Sie nicht, daß eS Schlimmeres in der Welt U'°l' einer unbeschi'ltztcn Waise au Leib und Seele zu schaden, als den bloßeil, vorübergehenden KlMg einiger welligen heftigen Worte?" „Ich glaube es, ich glaube es, meine gute Frau, und ich danke Ihnen 001 ganzem Herzen." Dcr Capitän hatte diese beruhigende Rede dankbar uud mit offenbarer Erleichterung aufgenommen. „Sie vertrauen mir; ich hoffe, baß ich dieses Vertrauen niemals mißbrauchen werde und glaube, daß ich es wa^cn könnte. Doch, noch einmal, wird Mademoiselle nicht mehr von mir erwartn,, als ich ihr zu bieten im Stande bin? Sie wissen, daß ich arm bin wie eine Kirchenmaus, und daß ich leine Schätze aufgehäuft habe. 8c^r«! Ich lauu ihr kaum Nahrung uud Kleidung erschwingen und wüßte für mein Leben nicht zu sagen, wo all' die feinen Cachemirc, Seidenkleider, Spiegel und Konsolen herkommen sollen, die ich hier um mich sehe. Wir können tein besseres Hauswesen gründen, als cincu Sludenteubau." „Um damit anzufangen," fiel Madame ihrem ge> ängstigten Better ins Wort, ..Lorlotte wird all' dies im Handumdrehen ändern. Sie ist vernünftig wie eine Groß' mutter, diese Grille von einem Mädchen. öS sollte mich nicht wundern, wenn Sie Ihr Leben als der reiche Manu in der Familie beschloßen und 100.000 Francs zur Gründung ciner Militärschule hinterließen, nachdem Sie über Ihr Vermögen verfügt und für Ihre Kinder gesorgt haben würden." Der Capitän lachte bei diesem Höheupulilt von Madame's Zulunftömalcrei rcuih auf und die Unter-redung endete damit, daß Madame ihren Willen und oHrt,o dianobo vom Capita« hatte, Lorlotle Nach Paris kommen zu lassen, um ihn zu heiraten. (Fortsetzung folgt,) rungen des Publicums und dem großen Werthe, «elchen dasselbe aus die Ecmöglichung von Operuvorstellungen legt, eine Erhöhung des seit mehr als zwanzig Jahren unveränderten Entröe's sich als unabweislich herausstelle, daher das diesfä'lllge Einschreiten an den h. Landesausschuß zu richten wäre. Die Versammlung stimmte diesem Antrag bet. Dagegen ging dieselbe auf einen nach unferm Erachten sehr zeitgemäßen Antrag des Herrn Samafsa jnn., daß jede Loge zur Abnahme mindestens zweier Abonnements zu ver» halten und dadurch, sowie durch die Sicherstellung von einer bestimmten Anzahl Sperrsitzalwunements der Theaterbesuch zu heben wäre, nicht ein. — (Sträflings-Revolte.) Gestern Abends um halb 7 Uhr sah man eine Compagnie vom vaterländischen Regiment« Baron Kühn im Laufschritte auf das Castell eilen, gefolgt von einer Menge Neugierigen. Wie allge< meiu verlautete, follen unter den 400 Sträflingen neuerdings Excesse bedenklicher Art vorgefallen sein, zu deren Bewältigung die seit einigen Tagen ohnedies wegen einzelnen Erce» denten verstärkte Castellwache nicht mehr ausgereicht haben wUrde. — Heute früh erfahren wir, daß Sträflinge sich ln zwei Zimmern verbarricadirt hatten. Nachdem das Militär zwei Dechargen gegeben hatte, durch welche übrigens Nie« mand getroffen wurde, stellten die Excedenlen den Wider« stand ein und wurden die Rädelsführer fodann festgenom« men und in Einzelhaft gebracht. — (Arbeiterverein.) Die gestrige Generalversammlung des Arbeitervereines war sehr zahlreich besucht. Den Vorsitz führte Herr Franz Zart. Nachdem der Bericht des Ausschusses verlesen war, ergriff Herr Kunz das Wort und beleuchtete in einer mit Beifall aufgenommenen Rede den Zweck und Nutzeu der Arbeitervereine. Sein Antrag, der Berein solle von nun an Lasalle'sche Principien, mso» weit es das Gesetz zuläßt, verfolgen, wurde unter großem Beifall einstimmig angenommen. In demfclben Sinne sprachen noch mehrere Mitglieder. Bei der vorgenommenen Wahl wurden Herr Michael Tomitz als Obmann und Herr Mathes Kunz als Stellvertreter gewählt. Beide nahmen die Wahl an und forderten die Mitglieder auf, deu Verein eifrig zu besuchen, da nur durch Bildung eS möglich sei, Erfolg zu erzielen. Der Antrag deS Herrn Kunz, eine Strikes-Kasse zu grüuden, wurde von vielen Mitgliedern unterstützt und zuletzt einstimmig angenommen. Der Fond besteht aus circa 50 ft., wovon 40 fl. in der Aushilfskasse angelegt wurden. Zum Schluß sprach sich Herr Regicrungsvertreter Guttman sehr beifällig über das gesetzliche Verhalten des Vereines, als auch über die Tüchtigkeit der Mitglieder aus. — (Landwirth schaftlich es.) In der gester» stattgehabten Sitzung des CenlralausschusseS der Landwirth-schaftsgesellschafl war die Frage der pro 1871 anzuspre« chenden Staatösubventionen wiederholt auf der TageSord« nung, nachdem das hohe Ackerbauministerium im Hinblick auf die bevorstehende Berathung deS Budgets im Reichs-rathe an die Gesellschaft daS Ansinnen gestellt hatte, ihre bereis überreichten dicsfälligen Anträge nach Maß der in» zwischen etwa veränderten Sachlage zu modificiren, Mehransprüche zu stellen oder die ursprünglichen Forderungen unter Umständen abzumindern. Das Central« hat nun, seine ursprünglichen Anträge größtentheils beibehaltend, sich von der hohen Negierung pro 1871 nachstehende Subventionen erbeten: 1. Für die Hebung des landwirlhschaftlichen Unterrichts durch Errichtung einer niedern Ackerbauschule 5000 st. 2. Für eine Erntestatistil.....1000 „ 3. FUr Anschaffung landwirthfchaftlicher Maschinen und Geräthe '.......1000 „ 4. Für Verbesseruug deS DüngerwesenS durch Anlage von Musterdüngstätten .... 300 „ 5. Für Samenvertheilung.....600 „ 6. Zur Hebung des Obst-, Wein- und Gartenbaues, wovon 400 st. für Anlage von Rebschulen...........1000 „ 7. FUr Cultur vou Handelsg«wachsen und Flachsbau...........300,, 8. Zur Hebung der Rindviehzucht und insbesondere zur Anschaffung von Zuchlstieren . . 6000 „ 9. Zur Förderung der Schafzucht . . . 1000 ., 10. Zur Förderung der Borstenviehzucht . 1000 „ 11. Zur Förderung der Bienenzucht . . 400,, 12. Zur Hebung der Forstwirtschaft, u. z.: il. für Ankauf und Vertheilung von Waldfamen 300 „ d. für Ankauf und Vertheilung von Waldpflanzen 300 „ c. für Prämiirung gelungener Ausforstungen . 300 ,. cl. für forstwirthschaftliche Wanderlehrvorlräge . 400 ., 13. FUr Errichtung von Viehtränken, beson< ^ ders auf dem Karste und in DUrrenlrain . . 3000 ., ' 14. FUr Hebung der Seidenzucht . . . 500., 15. FUr Eulturversuche auf dem Versuchshofe 400 „ zusammen . . 22.800 fl. RUcksichllich der forstlichen Subvention wurde über Antrag deS EentralauSschußmitgliedes Ludwig Dimitz be. schlössen, das hohe Ackerbauministerium auf daS Mißver« hällniß aufmerlfam zu machen, welches in Bezug auf die Karstbewaldung zwischen Krain und den Küstenländern besteht, in welch' letzleren schon über 60.000 fl. auf diesen Zweck vom Staate, verwendet wurde, während Krain fUr diesen speciellen Zweck noch keinerlei Unterstützung zu Theil wurde. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung ware» lediglich von administrativem Interesse. — (Vom Sternenhimmel.) Eine seltene Er< cheinung bietet sich jetzt an unbewölkten Abenden vom 672 Sonnensinlen au bis wcit in die Nachtstunde»» hinciu am Firm.imcutc dar. Als Äbcndstcru dcr Sounc in wcilcm Abstaudc folgend, strahlt zunächst dic Venus im hellsten Glänze. Iu f.'.st czeradcr Linie aufblickend, begegnen wir bald dem bläulichen Jupiter uud weiter nach Osten dem gold-rolhcn Marö, sämmtlich in stillem plauelaren Scheine, während gcgon Siidoftcn hin, mit den ersten beiden ein Dreieck bildcnd. d.'r intcnsiv blaue Sirius als Fixstern suulelt uud das herrliche Ol,'sammlstcrnbild des Orion sich zwifcheu die drei großen ^cuchtpunkte hiueinsiruppirt. Die vier bezeichneten Gestiruc sind auch rou keinem Vaienauge zu vcrfeh» len. Zwischen 7 uud 8 Uhr ist der Anblick am giiustigsten. Wie der Mond jetzt uubt mehr das Sternenlicht fchwächt, so ist da auch die Tageühelle fchou gcuugsaiu geschwunden, und alle vier Sleruc stehen noch so, daß wir sie zusammen ilderschen können. Iahr;ehendc »oerden vergehen, ehe die genannten drei Planeten sich wieder so schon und in solcher Lichtstärke zu einander gesellen. Die Übrigen Planelen inlscvcö Sonncnsistcms sind, den Saturn etwa abgerechnet, zu klein oder zu entfernt, um dem unbewaffnelcu Auge Überhaupt impouiren zu können. — (Naturschau.) Aus den vom frischen Buchen« griln durchleuchleteu Wälderu ertönen schon seit mehr als einer Woche die Nuse des Guckguckö. Die Weißbuche, die Bil-se stäuben, der Feldahorn, dic Esche stehen in BlUlhe, die Traubenkirsche öffnet ihre betäubend duftenden Blüthen« traubcn. H)ie Noßkastanie, fast der ausschließliche Vaum» repräsenlant unserer Alleen, beginnt sich zu belauben. Im traurigen (5mmaste z>l ihm steht die noch immer blattlose Akazie. Waruni diescö späte Zurückbleiben der letzteren? Die Akazie stammt aus Silo - Peunsylvanicn, wo der Winter später aufhört, als bei uns, und der Herbst sich länger hinauszieht. Obwohl die Akazie schon zweihundert Jahre in Europa cullivirt wird, hat sie sich dock uoch nicht acclimatisill, ihre Velaubuug tritt zur Zeit der Ve-laubung der Waldbäumc ihrer Heimat ein, im Herbste wird sie von den Frösten überrascht und sie verliert ihr Laub frliher, als ill ihrer Heimat. Den Reigen der bliihenden Obstbäume eröffnete die Aprikofe. * In vollster Vltlthe stehen uuu die ilirschbäume, welche besou-deis auf den Schicfergebira.cn gedeihen und im Stangen« walde, zwischcu Littai und Iaulschberg, abwechselnd mit dem Äuchcngrün der Wälder durch ihr massenhafics Auftreten einen unvergleichlichen Äublick gewähren. Aus den Hecken leuchten die weißen Büsche dcö Schlehdorns hervor. Die Psusichblüthe ist schon cmfallet, desgleichen die Zwetschke und Pflaume, die Vlrnc öffnet ihre Blüthen. Bou den blühenden Sträuchern erwähnen wir die verschiedenen Nibcsarteu, den gemeinen Seidelbast. In Blülheufülle stehe» dic vielen Weidenarteu, den Bienen und Insecten eine sehr gesuchte Nahrung bieteud. In dcn Wälderu ist die Bllithe des schönen Hnndszahnes schon zu (5'ndc; dagegen blühen: die Heidelbeere, dcr Eauerkle-, die lrainische mandelblätlrige und Wolfsmilch, die ueuublällrige Zahnwurz, das dreiblättrige Schcnuukraut, das schöne dreiblättrige Wiudröscheu; au lichten Waldstelleu uud uuler Gebüsch: der behaarte Ginster, die knollige Platterbse, die Erdbeere, die große Slcrn-miere, dcr wollige Hahnenfuß, das Waldvergißmeinnicht m,d das liebliche Eiungrüu; auf Wiesen: der Vöwenzahn. Den herrlichsten Schmuck dcr Kaltderge blloet das unvergleichliche Frühlingsauge, in seiner Bläue mit dem Früh-lmgöcuziau ^welcher auf trockenen Vergwicsen und auf den Savewlesen häufig ist) wetteifernd. In den Gärten pranget im Freieu die ^alscrkroue uud der reiche Flor dcr Tulpen. Die Vcilcheuarlcn hadeu ihre höchste Entwicklung erlangt. Während das wohlriechende März-Bcilchen uud das ihm an Duft gleichkommende Wunderveilchen mehr vereinzelt auftreten, bildet das rauhhaarige uud das Huudsvcilchcn eine gesellige Vegetation auf Wieseu uud au Waldrändern. Zu * Obstzüchte llageu, daß die Aprikosen uud Pfirsiche l^iier fast gar uiclu blühen, indem dic Bännicken uom stvcnqen Vinte'r st^irk gelitten haden uud die BliitheutnoSpeu fast ganz zu (Grunde qrqangcn siud. den schöuste« Teppichen gvuppirt sich dis anderwärts höchst seltene, um L^idach auf moorigen Slclleu häufig vorlmiu mende Sumpfveilcheu ^ Viola uii^iuocül). Bereits ciuc Eellc»-heit des Laibacher Morastes ist das die Polster des Torfmoscö schmückende Moorvcilchen (Vi'olü, ^alu^tiis). Die artenreiche Gattung der Seggen oder Riedgräser ist meist schou in Blüthe. Sumpf, Wiese und trockene Hügel haben ihre eigenen Ncpräscutaulcu; auf deu Kalk- und Dolomitbcrgen fällt die zierliche weiße und die niedrige Segge ((^li'ox üidll 0t Inlluili«) auf. Von den Gräsern blühet das duftende Nuchgras. Die lräftigeu Triebe dcr Farreukräuter, iu der Knospung spiralig zusammengerollt, beginnen sich aufzudreheu. Auf feuchten Wiesen tritt der Ackerschachtelhalm massenhaft auf, der schönste Repräsentant aus der Gruppe dei Equi-setaceen ist der elfenbeiuartige Schachtelhalln (I^ui'sowm ^uilNiitoja) an Waldstellen hie und da vorkommend; obgleich der größte Vertreter dieser Gattung, doch nur ein zwergartiger Epigone gegenüber deu riesigen Lepidodendren, durch welche diese Gruppe iu der Sleinlohlenperiode vertreten war. Vou den jetzt blühenden Specialitäten der trainischen Flora heben wir hervor: die zwiebellrage»dc Elerumiere, eine Quellenpflanze der Schluchten des Golou:, Rosenbacherberges und des Schieferqcbirges zwischen Et. Veit und Gleiuitz; den Ielsensteinbrech ^^xil'iu^H pßtras^), er bildet den schönsten Schmuck der westlichen ^elsenpartien des Großkahlcnberges und des Savedefilee's bei Zwischenwässern, die lrainische Primel in dcr Ischkaschlucht am Fuße deS Krimbergesund in dcr Schlucht Pelel bei Franz. oorf, den Vlagav'schen <3eidelb«st am Loreuzibcrgc nächst Billichgratz. Eine der schönsten Frühlingspflanzen ist das tierische Lungenkraut (I'ulmoiiliiill «tirikOÄ) des hiesigen SchiefcrgebirgeS, das magische Azurblau seiner BlUlhen sucht seines Gleichen. Eingesendet. Unterleibsleidende werden aus die ill dieser Nummer enthaltene bezilgüchc Annonce von W. 2turzenegger aufmerksam gemacht. Urucstt Post. (Dristimll'Telegramme der „Laibacher Zeittulg.") Paris, Hl. April. (Insurgentenbericht.) Abends heftiger Angriff der 3legierungstrup pen bei H^euilly zurückgeschlagen. Andere )lach' richten melden die (Erfolglosigkeit des Kampfes. Vei Levallvis mörderischer Kampf; Cvurcelles ist mit Verwundeten angefüllt. Sonnabend. .Heute versehen französische Gendarme» deu Dienst am Vahnhofe von Deniö. — Die Negierung soll Preußen 5OQ Millionen gezahlt haben, worauf diese heute die ytordforrü räumen. Die Commune sai-sirte in dem Bureau der Gasgesellschaft «<><> OOO Franco. Versailles, HH. April. Abends. Heute kein militärisches Ereignis?. Iu der National« Versammlung sagte Picard, die Negierung sei geneigt, einem Ansuchen um Waffenstillstand behufs Todteubeerdiguug zu willfahren und den Einwohnern von Ätcuilln zu gestatten, auszn ziehen. — Vis Sonntag Mittags kein kriegerisches Oreigniß. (Kiner Pariser Meldung zu folge hat die republikanische Uniousliga drei Delegirte zu eiuem Versuche eines letzten entscheidenden Schrittes in Versailles ernannt. Wien. 23. April. Die heute erscheinende „Wie-ucr Heilung" bringt ein kaiserliches Handschreiben an Veusl, Andrassy und Holicuwalt, welches die Delegation neu für den 22. Mai nach Wien einberuft. Wien, 22. April. Ein vom Erzherzog Ludwig Victor, den Grafen Aeust, Andrasfy. Waldstein, Wrlina, Contrcadmiral Pöck, Generalmajor Ebner und dem Wic- u.-!' Äi'ir^riucisttr F.lder utiter->.e!ch>!cnl ^cst.'lrcich'Unliarn foldcrl ^ll Briträ^cn' bchufö Erricht mug ciücs DcukmalcS fin Te^tthoff o^>r d», Votlu'l!chc m Wien auf. Das nstc Bi,M),»ß wciöl .'0 000 ^ul-den aus. Wien. 22. April. Gci'der hcutia.cu Einspruchs« u^haiidluua. w'geu Eoufismtion dcr ,.Pr>ssc" vom 8. ^tä:^ ob ciin>? Arlikcls, wrlch'cr das Mliüslclllim wc^ sscn dessen Hullnng ^cgc» dic deutsche Partei scharf kri' t>sirt, wurde die i^cfchla^liahmc ausrecht erhallen. Paris, 21. April, Abends. Heute dcu ganzen Tag fandcn n.rößere Kämpfe zwischen Clichy und Ncuilly slail. Zahlreiche sscuersbriu'ste sind ausgcbrochrn. Der Kampf tobte um Lcvallois. Paris, 22. Äp-il. Das Balricadcusystcin zur inucien Pcrtlzcidigung ist kolossal. Huf dcr Boulevard' seile sind förmliche Nedontc«, clrichttt, welche von Mi« lraillcuscu starren. Dcr Triumphbogen, dcr Industrie-uud Ln^mbnrgpalast sollen untrrmlullt scin. Bc, failles. 22. April, Co ist lciu wichtiges militärisches Ercigniß vorgefallen; nnr Volpostcngcfcchle fandc.i statt. Zahlreich: Tlnppci'bcwcgungcn deuten auf cinc bevo:stehende Schlacht. Telegraphischer ÄNecllfelcourH vom 2ii. April. 5perc, Mctalliyucs 58.85 - 5>pcrc, Mstalliqiü'? niil Mai, und Novemdrr-Zinscn 58,85 — 5perc, Naliolial-AuIlhl'U ti8 55. - 18W?r Ztllaliü-Ni'.lchcn 97.8(1. -- Banlactiel: 745. Lrrdil- Äcticn ^79 50 ..... London 125.40. -- Siider l22.«0. — K, l, Milnz Ducaleli 5.ft0. - i)lapolrciid'or 9.l^^. Handel und Volkswirtyschastliches. i.airach, 22. April. Aus dem heutige,! Marlle sind r-schirurn: 7 Wcigcn mit Grlrsidr, Z Wagen mit Heu und Ftroh (Hcn ^5 üt!.. sttoh 13 (itr.). !l2 Wagrn uud ^ Schiffe <25 iilasicl) ui't Hulz DnrchschuitlV-Prcise. st.^r^^ei. j ft. l?. st. W?iz.ll pr, Mr^i! 5 60^6 41 Vntlcl pr. Hfund 40!- iton,-Saal „ 4—4 20 Eici pl, GMlt ^ 1^ -- Gnstc .. 3— 3 35 Vlilch pr. Maß 10z haser „ 2 20 2 cl5 Nindsi^sch pr Psd 22^., Hllllifi-»^! „-------> 4 75 Kaldskijch „ -.22------- Veide,! „ 3 10 3 00 schiufilicjleisch« 26! — Hirse ., 3 20, 3 50 öchüpfriisieisch ,. — 18____ Knliuntz „ 3 «0 4 Il hähüdcl pr. ölilck — 60 . __ Erdapftl „ 2-225 Tnlldcn „ 16 - __ Li'iftü ,. 5 50------- H>,i pr, Zentun 16^, — Elbssü „ 5—!— Stroh „ 120- ._ sslsolm „ 5 50------- Hc,!,z,hmt..prKlst, ------ ß_ Nliidiischmalz Pso, 52>------- - l^ichcS, 22" ____ 4 f^ Schwciucschmal, „ - 46' — W.ln, ralhcr, pr Speck, frisch, „ -34'— Eiuicr _ . 12 - ss-räilchert „ - 42^------------- wcißer « ____>^>,.. Lutroziehunss vom HH. April. Wien: 01 47 17 1 74. Graz: 83 00 76 7 39. 6 U Mg, 325 ,2 .'j-'5'ü NW'schwach!;'.Hälftc licw. 22 2 ., N, ^«25.,3 ^-16o W schwach !,.Hcilstebew. O.cu 19,. Ab^ Ü24..8 ^ 10< W. schwach , ganz bew. ^ j « U, M,s. 323,.,5 l- 8,?' O. '"3., 2 ,. ??. 322,«o -j-15.!, SW. mäßig z,Hälftc bew. ^'" ji0. X!,. 322.55 -j-10 0 SW. mäßig Negm ! ^""' D>'ü ^'.: Aügcilchmcr Tag. Gegcn Abcnd znnehinrnde Vc: i^öltiing. Deu 23.: Soiiimischciil nnd Wollen, ^iachmillags wii:« dig, Abends nach 8 Uhr starlcr Regen, Blitze in SW. Daö vor-geslligc Tllgcemittrl dcr Wärme -j- 18 8". um 3°; das gestrige I 115", um 36' ül'cr deni ?iormalc. Verantwortlicher Nedacteur: Igna; 0. K l c i n m a t, r. i^?-ll»N^^rt^s ^»e», 21. April. Die hrnligcn ololirnng^n weichen wenig von d^n gcslrigcn Schllis;curscn ab. Dieser Stand der 6inse ist jedoch das Resultat eiiuS bedeutenden Rllck-K?lzz^il«I^'^»Hf^. gaiigrt«. da an der Vorbörse in den gailyliarm Vpc^nlatlunsrfs,'clcn Schilifte zu hohen Eur,en gemacht worden nud erst im weiteren Ve>lanfe die Preise aedrilckt woldl'ii wa» rn,. Die Bergung i» deu Hailptpapieien war,^ Rente 58.80, Siluerrcnte 68.75. 1860er 5!osc 06.75, I,>64cr !24. Vanlacticn 743. Nordbahn 2187, 21l>0, Dampfschiff 5'18 Anqlo 27'^5 266 Banlvcrclil 247—218, Bodencrcdit 265, Credit 27i».eene Htacltftlchulv. Für 100 sl. Geld Wc>c»rs Einheitliche Staatsschuld zu 5 p8,6.' 68.75 V'.s? v I. l839......291.-293.— „ ., 1854 (4 "/ > zn 250 sl. «9.75 W.25 ,, 1860 zu 500 fl. . . 96.90 97.10 ., 1860 zu 100 fl. . . !08— 109.— ', „ 1864 zu 100 sl. . 124 25'124.50 ^taa^rDonillurn-^sllnddries!' zn lil0 fl. ö W. i" Silber . . 1^3.. - 133.50 ». Grund»llt)astuu^s'Obllftativ„el». ^ilr N)0 si. M>!> Waov. ^.Ühünu . . . , zu üpHl 94 50 95,50 ^nlizini . . , . „5 „ 7450 75,- ^tieder-Oestericich. . „ 5 „ 96.50 97.— Ober-Oesterreich . . .. 5 „ 94.- 95- Hiebeilbllrgrn ... „ k „ 7425 74.75 Zs«erni2^ .....5 « 93 — 94 — Ungarn .... .. 5 ,. 7970 80.- < . Andere öffentliche Anleheu Doliaureglilirunnülose zu 5 pEt. 95.25 95.50 Ung. Eisnilullniaulchcn zu 120 sl. ü. W. Silber 5"/„ pr. Slilcl 107,40 I0?.<.0 Una Priimienalilehen zu 100 sl. i>.W.l?5st. Einzahl.) pr.Slua 91.75 92.— Wiener Commnulllallleheu, rilcl- Geld Waare zahlbar 5 pCt. sl!r 100 fl. . . 67.40 87.60 ». Aciien von Nankinstiiuten. Oeld Waare Anglo-öfierr. Ban!.....269 30 269.50 Oaulvcreiu.......246.— 248.— Ooden-Lreditanstalt . . , . 262 — 2b3.— Kreditanstalt s, Handel u. Gew, . 278 80 279. -Crcditllnstalt, allgem. nugar. . 9d.50 96 — E«comp'te-Gesellschaft, n « Transportunterneh, MUNgen. Gelt» Waare Alfülb-ßinmaner Bahn . . . 173.— '73.50 Vöhm. Westbahn.....259.- 260.- Carl-Ludwig-Gahu.....263.75 264.- Honau-Dampfschissf. Gt'tllsch. . 600.— 602. - Elisalttth.Westbahu.....220.50 221 — Elisalieth-Wrstbuhn (^,'inz»Vud- weiser Strecke).....193.50 194.— Ferdinaildö-Nordbah» . . . 2195, 2200.-Fiiufl,cchfn-Varcser-Vahu . 172 25 172 75 Geld Wecr, ^rllui