I^o. 7. , '739. Laibacher Zeitung. Donnerstag den 12. Hornung. Inländische Nachrichten. TV'«'« / be« 37. I?»mer. Der Herr F. M. Graf Lasco ist von BaadsN qan'. hergestellt zurückgekommen. In Böheim wcrdcn 2 Viagazine, eins im Tschaslaucr, und eins im Saatzer Kreise anqelegt; aus Oesterreich marstbi' enTruppcn räch Böbeim; «nter andern ist auch ein beträchtlicher Transport Geschütz, worunter Bombenfessel von außerordentlicher Größe befindlich sind, dahin abgegangen. Mit Anfang des künstigen Monats werden Se. Maj. eine Rcise nach Böhcim machen, «nd d?e Festungen Pleß und Theresien-stadt besichtigen, dann weiter über Lem-l>crg,Chotym,undI'assy zurHauptarmee nach Ungarn abgehen. Einige wollen sogar wissen, daß Se. Maj. auch in Kür;e von Semlin, sobald Höchstdieselben das Oberkommando der Armee wider die Pforte dem F. M. Fceyh. von London werden übergeben haben, zur böheimischen Armee iurückkthrcn, und mit d niger Ueberschwemmungen zu besorgen sind, ! je tiefer der Schnee liegt. Di? Noth an ' Mehl, welche in mehreren Orten daher entstand, daß die Mühlen nicht mahlen konnten, wird nun bald aufhören. — Die Briefe, welche aus dem Vanat, aus Slavonien , und Kroazien einlaufen, enthalten wenig interessantes, alle beziehen sich auf großen Schnee, auf eine ungewöhnliche Kalte. und auf die natürlichen Folgen davon, als Krankheiten, und Noth an Zufuhren aller Art. ^aidach, den 7. Hornung. Heute hat Hr. Alexander Terzi ein Hollander mit , seiner Gemahlin das hiesiege Publikum so- ! wohl auf dem gespannten, als anch auf dem Schlappseil im Freyh. v. Zoisischen Garten zum letztcnmale durch seine Ge- schicklichkeit unterhalten; worauf er 2 Luftballone, aber nicht nlia M-m^arä — steigen ließ ; nur wünschten einige, denen es oaran gelegen war, daß sie höher gestiegen waren. Hermannsiadt, den i8-Ienner. Nach Nachrichten aus der Moldau vom 4. dieses schwärmen die Russischen Freywilligen schon um Braila herum. Der Tatarchan macht Anstalten sich über die Donau zurückzuziehen , und Fürst Monole soll sich in Galatz nicht mehr sicher genug geglaubt haben, und bereits über die Donau gesetzt seyn. — Das Ware schon eine wichtige Folge von der Eroberung Qkza-kows, die« auch die Eroberung von Ben-der erleichtern würde. — Anstait des verstorbenen F. Z. M. Grafen v. Fabris hat der F. M. L. Prinz von Hohenlohe das Korpskommando übernommen. Roman, den 7. Iemier. Aus Ias> si) melden Briefe, der Hr. F. M. Graf Nomanzow laße einen Theil seiner Truppen gegen Bender rücken, um diese Festung in eincn engen Kreis von Kantoni-runasquarlieren einuischlieffen. Ueberhaupt werden in der Moldau die lebhaftesten Ansialten für den künftigenFeldzuq gemacht, weil man vermmhet, daß die Feinde alle Kräfte zur Rettung der Festung Bender anwenden werden. Vorzügliche Rückzieht nimmt man auf die Befestigung Chotyms; es ist bereits der verlangte Plan, nach welchem neue Werke angelegt werden sollen, an des Kaisers Maj. üöcrschickt worden. In der Festung werden alle Häuser, die von unserm Geschütze sehr gelitten haben, abgetragen, und dafür lauter neue Häuser regelmäßig errichtet. Vsn allen Seiten hat man lie nöthigen Handwerker , als Maurer, Tischlcr, Zimmer» mann, Glaser, Schlosser, Hafn^, Zie-gelbremr in die Festung eingeladen. —' Von d^n eigentlichen türkischen Einwotz- «ern ist feiner zurnkg-kommen, wohl aber Juden, welche den mahometanischen Glauben angenommen hatten, und bereit zu seyn scheinen, wegen eines geringen Vortheils jeder andern Religionsparthey bei-imrttten. — Was die Unterhandlungen zwischen Rußland, und Schweden für einen Gang nehmen werden, läßt sich wohl "och schwer bestimmen, theils weil Rußland nach der Eroberung von Qkzakyw tine Ursache weniger hat, den Forderun-sen der Gegmpanhey nachzugeben; theils tveil die Krankheit des Königs von England in den Unterhandlungen eine Stockung veranlaßt, welche für Preussen, und Schweden nichr angenehm seyn kann. — Der Prinz von Koburg hat allhier am lk. De:. einm Divan errichtet, durch den rhaufe aus der Re'chs: padt Kölln.wcgm des, aus dem Oestcr^ rnchlschen Niederlanden daselbst, und ar gan.en Rheinstrom geschehenen starker HNlchteinkau.s, als der Churfürst vor Aun auf dero Rückreise von Ellinger Kolln gegenüber auf einem ihrer Schlös ttr abstiegen, sich über ten Rhcin bege-den, das Schloß umzingelt, 'und ver- langt vor den Churfürsten gel-asseu zu wevs den, welches jedoch dieser Herr wohl Mer-legt abgeschlagen: worauf der ergrimmte Haufe das Schloß in Brandgesteckt, so, daß man beim Abgang des Kouriers nicht mit Gewißheit erfahren konnte, ob, und wie sich der Churfürst gerettet. Der Hof zu Manheim aber wurde durch einen Kourier um Hülfe durch die in Iülich, und Düsseldorf liegend^.pfalzischen Regimenter ersucht. - ^! Großbrittanien. London, den 3. Ienner. England/ das mit der Krankheit seines Königs in eine politische Lethargie zu versinken schien, zeigt seine grosse Thätigkeit wieder auf« neue. Pitt, ein Wann, vor dem , in Scheakspears Feuersprache zu reden, die Natur aufsieht, und spricht: das ist ein, Mann! hielt im Unterhause eine Rede, die wie ein stürzender ^Waldstrom alle« mit sich fortricß. Der grosse Patriot be-wicß da: daß Großbrittanien in seinem Rieseugange mcht einen Augenblick stille stehen könne. setzung der Regierung die'grosse Maschine sogleich wieder in den vorigen Schwung , bringen. — Da die Gesundheit des Königs wohl schwerlich wieder auf den Punkt kommen dürfte, seine erhabene Königs-pflicht.mit vollen !Seelenkräfttn erfüllon zu können; so hat man. Abgeordnete an'die > Königinn geschickt, und Sie mit allen Ueber- - redungslünsttn endltch dahin gebracht, daß - sie Antheil an der Regierung nehmen will. - Eine höchst wichttge Neuigkeit, wenn sie 1 völlig gegründet ist. Da man von dem l Printen Wallis fürchtet, er möchte das t gegenwärtige politische System aus seinen t Fugen reissen; so se,,t man ihm seine wei- - se Königl. Mutter an die Seite, die von > Herzen vest an Preussen häit. Sie hat -auch Ursache: denn buanntlich hat sie es bem grossen Könige ^u danken, daß Sie Königinn von Großbrittanien ist. Sie schrieb 1760 nach der Schlacht bei Torgan einen ungemein geistreichen Brief an Friedrich. Er schickte sogleich diesen Brief seinem Bruder Georg, und schluq sie ihm zur Gemahlin vor. Durch ihren sanften Karakler, hohen Geist, kluge Geschmeidigkeit unter den feurigen Abbrüchen d,'s brittischen Na;ionalqeistes, erwarb sie sich den Beifall des ersten Volks der Welt — der Englander. Spanien. Madrid, d?n 2l. Dez. Von dem je^ tzigen Könige von Spanien, Karl den 4ttn, liest man in öffentlichen Blattern folgende Nachrichten : Karl der 4te ist den 11. Nov. im Jahre ,7^8 gcbohre», im Jahre 1759 zum Printen von Asturien erklärt, seit 1765 mit der Prinzessin des Herzogs von Parma, die den 9. De;. 1751 gebohren ward , vermahlt, und seit dem 14. Dezember l?88 regierender König. Er ficht seinem verstorbenen Väter, der ein eben so andacht'ger König, als le denschaftlicher Jäger war, nicht im geringsten ahnllch; ist vott' außerordentlich starken Körperbau, und seiner Gemahlin, die mit allen Annehmlichkeiten ihres Geschlechts die liebenswürdigsten, 'und wesentlichsten Eigenschaften einer Prinzessin Vereinigt/ ganz ergeben. Sie ist es, die beinahe allein regiert, dabey aber zu glauben berechtiget, daß Männer an ihrcr Regierung Theil nehmen. — Die Meinung, daß der König eine Vorliebe für die Engländer hege, findet man aus einleuchtenden Ursachen für ungegründet. — Durch ein er'assenes Dekret erklären Ge. kath. Maj., daß die von dem sel. Könige gemachten Schulden, als Schulden dcr Kro« ! Ve sollen angese-hn weroen, und diese da- l für hafte. Durch ein anderes Dekret wür- be eben dieses anch m Ansehung ber Volt den Königen Phllipp 5. und Feld nand 6. hinterlassenen Scbulden erklaret, auch wurden gleich die Anordnungen gemacht, ' einen Theil dieser Schulden allmahlig zu tilgen. Portugal. Lisabon, den 2". Dez. I. M. die Königinn haben den bisher am Londnee Hofe gestandenen Gesandten, Chevalier de Pinto, zum Staatssekretär im Departement der auswärtigen Angelegenheiten, und Hrn. von Seabra zum Staatssekretär im Departement der inneren Angelegenheiten ernannt. Der Viskonte de VillanoM dt Cerveira, bisheriger Staatssekretär ist znm obersten Hosmeister, und Präsidenten des königl. Scha'es, wie auch derHaüd-lungskommission erhaben worden , in welcher Eigenschaft er in der That erster Minister ist. — Der Pn'n: von Brasilien soll in den Staatsrath eingeführt werden , aber noch vor der Hand keine Stimme haben. Frankreich. Paris, den 31. Dez« Vor 5 Tagen wurde zu Versailles Staatsrath gehaltm, und zum Vortheil des Bürqcrsiandes entschieden : 1. Da^ die Zahl der Deputirttn bei der bevorstehenden Versammlung der Gentralstände wenigstens 1000 seyn soll; 2. Daß die Zahl der Deputitten von jeder Baillage ( Amtmannschaft ) soviel als möglich der Bevölkerung, und der Kon^ tribution derselben angemessen /und 3. Daß die ZM der Dcpullrtttt des dritten Standes gleich seyn soll dcr Zahl von be!)detl anderen Standen zusammen genommen.— Die Hauptforderung des Bürgersiandes ist also nunmehr befriediget, und wahrscheinlich wird auch die zweyte allgemein bewilligt, Nämlich die gleiche Vertheilung ?er Abgaben unttr alle z Stände. Rußland. Petersburg, den 12. Jen. Alles, was wir hiev aus den feindlichen Provinzen erfabren, ist, daß der Grosivezur jüngst in Ruschuk eine Unterredung mit dem Fürsten der Wallachey, Mavrojeni, gehabt, daß er bald darauf von scmer Armee 5000 Mann nach Bukarest gescht-ket, und daß er dann scine Relse langst der Donau, geqen Vessarabien welterfort-geseyt babe. Jeder, der fich du Muhe nchmetswill, die Karten anzusehen, wud sich nicht wundern, wenn der GroßveZier seine Macht m der Gegend von Galatz zusammen zieht, seitdem die Russen, und Qcsterreicher Herrn der Moldau sind , und besonders Okzakow erobert ist, und das Romanzowische Heer durch einen Theil des ^otemkischen verstärket werden kann. Litterarische Nachrichte«. 'Wien, den ZO. Ienuer. Karoline, ber Mad. Sakko, dieser unvergeßlichen Zierde unsers Nazionaltheaters in Wien, eiuzige Tochter betratt vor einiger Zett zum erstenmale die Hallen der Kunst in (Vlint, und Ssphronia. Welch unge-theilten Beyfall diese junge Pristerinn der Thalia durch ihr Spiel ciugearndttt habe, verbürgt uns die unvergleichliche Ode, die F. X. v. Runtschner bey dieser Gelegenheit an ihre Mutter sang. Hier ist sie: H S Auf Marmo, sanu die Kunst für dich < und Lorbeerkroncn; Da lächelte bedeutend die Natur, Und sprach -. Nicht Ertz , noch Stein brauch ich um Sie zu lohnen; — Ich geb' Ihr eine Tochter nur. Sie gab sie dir.— Im jugendlichen Spiele SchlangSie, wie Ephcu sich an dir hinauf: Du führtest Sie den Weg geordneter Gc- fühle, Und nun beginnt Ihr ehrenvoller Lauf. Sie kömmt, die junge Priesierinu '. — Wie bebet c