tue Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 7 O« Freitag am Z.K. Mär) Non dieser Zeitschrift erscheinen wöchenllirl! zwei Nummern, icdesM»! ein halber Voaen. Der Preis des Blattes ist in Üaibach aanzjübria s>, daibiiihr,» ü r>, Durch die l. f. Pott unier t^riuvert m balbiähri» »»rau»' beiabll. Alle f. l. Postämter nehmen Pränumeration an. In 3»ibaw prännmerirl man beim Verleger am Naan, 3lr. >yu, »» ersten Slxclc, Gpigramme. Von Rudolf 3« bris. 1. Der Dichier und sein Gönner. Mäccnos spendete mcht Worte sonder» Gabe»! Gönner: Kann man von euch, ihr Herrn, denn mehr als Worte habe»? 2. Lorbern. Erst im verzehrenden Feuer ertönt der delphisch: Lorber; So noch dem Tod erst lebt recht der bekränzte Poet. 3. Das Porträt einer Geschminkten. Gleicht dein Gemälde Dir nicht, so kann man doch nicht Verneinen, Daß den, Gemälde Du gleichst: jedes borgt Schönheit von, 2taul>. 4. Ehrgeiz. Ehrgeiz und Opium sind bald stärkende Mittel, bald Gifte: Mäßig erzeugen sie, Kraft, Wahnsinn bei stete,» Genuß. Z. Das Compliment. Euer Gnaden gold'nc Zimmer, hohes Hans und Marmorthor Komme» mir, bei meiner Ehre, wie ein Apistempel vor. 6. Wunsch. Die Gerechtigkeit, wie Liebe und das Glück, sah einstens nicht. Endlich doch bekam die erste durch den Geiz das Augenlicht. Gute Götter! wollt ihr Glück und Wohlstand wieder grünten, Laßt die beiden Blinden sehen, und die Sehende erblinden! Graf Alcantari. Novellcte von Joseph V u che »hü in. (Beschluß.) Eines Abends kam P. Bonaventura wider seine Gewohnheit verstimmt nach Hause. Mi t jedem Augenblicke steigerte sich die Angst des Zöglings um seinen zweiten Vater. Auf sein vielfältiges Befragen erwiederte endlich der Pater: „Einen Sünder, mein Guter, habe ich heute scheiden gesehen. O! ein verlorenes Wesen. Wenn Gottes Barmherzigkeit nicht großer ist, als das Urtheil eines sün­digen Menschen, so muß der Arme für jene Welt ebenso verloren sein, als er für diese mit seinem letzten Hauche verloren war. — Aus Spanien wegen vielfältigen Ver­brechen flüchtig, hielt er sich lange Zeit unter dem Namen eines Marchese in Mailand auf." Eine hohe Gluth färbte des Grafen Wangen. Ohne diese zu bemerken, fuhr der Sprecher fort zu erzählen. „Hier suchte er durch die Reize einer aus Spanien ge­raubten Donna, die ihm unbewußt, durch den alleinigen Besitz ihrer hohen Schönheit, zur Förderung seiner schänd­lichen Absichten als Mittel dienen mußte, die edelsten Jung, linge in sein Netz zu ziehen. Es ist nicht zu beschreiben, welcher höllischen Künste er sich bediente, dieselben, wie er vorgab, gegen die Franzosen,zu reizen, unrer der Vor­spiegelung, sie zu Glück und Ehrenstellen zu führen, wäh­rend nur sein Zweck darauf gerichtet war, eine Schar Guerillas zu sammeln, und mittels seiner Helfershelfer sein Vaterland zu plündern, welches ihm um so leichter gelingen zu müssen schien, als ohnehin durch die feindliche Occupatio!! bezüglich des Schutzes der Rechte des Einzel­nen der spanischen Regierung die Hände gebunden waren. So schickte er viele Opfer nach Spanien. Daß aber auf diese schmachvolle Art seine Absicht, sich zu bereichern, nicht wohl zu erreichen war, überzeugte er sich später, indem die von ihm zu diesem Zwecke auf spanischen Boden Entsendeten fast Alle der Allgewalt Murat's erliegen mußten. Nun änderre er seinen Operationplan, und ging darauf aus, Bemittelte und Reiche an sich zu locken, und sie unter verschiedenen Vorwänden um ihr Hab uud Gut zu prel­len. Unter Andern ward ein Conte Ferrar i von ihm umstrickt, und ein spanischer Graf —« „»Sein Name?"" fragte hastig Alcantari . „Der Tod schloß dem Verbrecher die Augen zu", erwiederte der Pater, „ehe der an Gottes Barmherzigkeit Verzweifelnde den Namen desselben mir zu nennen im Stande war. Nur so viel konnte ich noch vernehmen, daß Conce Ferrar i ihn dem Gerichte verrathen haben sollte, und daß er sich kaum mit Mühe aus Mailand durch die Flucht zu retten vermochte. Sein Tod war gräßlich; er starb an Gift, das er sich selbst beigebracht hatte, weil er unvermuthet hier in die Hände der Gesetze gefallen war.« 358 „„Hatte der Arme vielleicht auch Familie?"" bebte, es leise über des Novizen erbleichte Lippen. »Ja, einen Sohn, doch auch dieser soll schon eines schmählichen Todes gestorben sein, und einst eine Frauen­gestalc —" „»Eine Frauengestalt?"" „Donna Gianetta—" „„Gianettä! himmlischer Vater! auch in diese hei­ligen Mauern verfolgt mich ihr Bild. Und Du? — o Un­glückselige!"" rief Alcantari , und stürzte, die Hände ringend, auf den Boden der kleinen Zelle hin. Der Lärm, welcher durch das stille Kloster sich gel­lend verbreitete, nöthigte die Klosterbrüder, aus ihren Behausungen hinauszutreten. Alle fürchteten, dem Pater Bonaventur a wäre ein Unfall begegnet, und stürzten, vor Schrecken bleich, in seine kleine Zelle, woher der Lärm gekommen zu sein schien. Auch der Abt war dahin gekommen, doch als er über den ganzen Vorfall belehrt worden war, hieß er ohne die mindeste Verwunderung die Klosterbrüder abtreten; er selbst folgte ihnen, nachdem er einen bedeutenden Wink dem Pacer Bonaventur a zu° geworfen hatte. Nach und nach erholte sich Alcantari. „Vater! vergebt nur, daß ich Euch so lange einen Umstand verheh-' len tonnte, welcher so entschieden in mein Leben gegriffen hat. Geheilt glaubte ich alle Wunden, die mir das Ge­schick geschlagen hatte, und ich fühlte nie mehr als in je­nem Augenblicke, daß ich mich selbst getäuscht hatte!" Hier­auf erzählte er dem staunenden Priester die oben mitge­theilten Begebenheiten seines Lebens. „„Danken Sie Gott, der Sie wunderbar errettet hat, mein Sohn, wenn ich Sie noch so nennen darf"", sagte Bonaventura, nach­dem Erzähler geendet hatte. Alcantar i warf sich schluchzend an des Geistlichen Brust. „„Danken Sie dem Allerbarmer, daß er Sie so väterlich durch die Gefahren der bösen Welt führte. Dan­ken Sie ihm dafür, daß er Sie nicht ein Opfer der Bos­heit werden ließ, und vergeben Sie einem Menschen, der bereits vor seinem gerechten doch barmherzigen Richter steht."" Die Glocke ertönte zur Hora, und sie verließen die Zelle, um sich den Andächtigen anzureihen. Seit diesem Ereignisse ward mit keiner Sylbe mehr der Vergangenheit erwähnt. Der Abt und die Kloster­brüder ehrcen den Schmerz des Grafen, nur kam es ihm vor, daß er seit seinen Mitteilungen viel ausgezeichneter behandelt würde, besonders aber war ihm des Ersteren Be­nehmen an jenen Tagen auffallend, an welchen der Abt Briefe zu bekommen pflegte, über deren Inhalt jedoch Alles ein geheimnißoolles Schweigen beobachtete. Eines Tages wurde Alcantar i unvermuthet in den Ordenssaal gerufen. Der Abt und die Ordensbrüder hal­ten sich schon dort in einem halben Kreise um einen Mann versammelt, der gemächlich vor ihnen auf einem Stuhle saß. Sein Haupt war kurz geschoren, schwarzbraun war sein Gesicht, ein feuriges Auge zuckce unter den dunkeln Braunen hervor. Ein grüner Rock deckce der Glieder Ebenmaß, ein einfacher Stern zierte seine Brust. Er hielt einen kleinen Hur in der einen Hand, während die andere mit seiner Degenquaste spielte. Um ihn herum standen Mehre, mit reichen Ordensbändern geschmückt, und schienen aufmerksam jede Miene des hohen Fremden zu beobachten. Wer ertännce in diesem nicht den Zwing­herrn Europa's! „Graf Alcantari", sagte der Abt, sich tief vernei­gend, und wies auf den eingetretenen Laiendruder. „„Ich kenne die Familie; doch so hoffte ich den letz­ten Sprößling derselben nicht zu finden»", bemerkte der Gewaltige, und warf einen Blick den Umstehenden zu, der von einem leisen Lächeln des Hohnes begleitet war. Alcantar i schwieg und schlug nicht ohne Verwirrung die Augen nieder. „„Sie verließen die Reihen meiner Braven, und warum? um sich in eine Zelle zu vergraben, oder in Ih ­rem Lande durch, die Inquisition zu sterben? — Daß es nicht so gekommen, danken Sie dem Conte Ferrari."" Mit einer Verbeugung trat in der Generalsunifonn jener geheimnißnolle Graubart hervor, und schloß den Zit­ternden in seine Arme. „Vergib mir meine kleine Mummerei. Ich Handehe als Nebenbuhler. Ich haßte den Begünstigten, und mußte Dich dennoch einem höhern Befehle zufolge vor jedem Un­glücke bewahren", sagte unter einem warmen Händedrucke Conte Ferrari , und trat einige Schritte zurück. „„Nun müssen Sie in das Leben zurückkehren, ich habe große Absichten mit Ihnen. Ich zweifle nicht daran, Sie entschlossen zu finden, Ihre Kleider nach meiner be­reits gegebenen Ordre zu wechseln."" Mehr träumend als wachend gehorchte Alcantari , und kam in der Tracht eines französischen Stabsofficiers in wenigen Augenblicken zurück. „Ein schöner Mann", conte es von Mund zu Munde, und der Herrscher selbst schien wohlgefällig auf der herr­lichen Iugendgestalt des Grafen zu verweilen. Eine Seitenthüre ging auf. Ein grauer Mann trat durch dieselbe herein. Es war der nämliche, der an Gia­netta's Seite einst vor dem Vaticane fahrend von dem Grafen gesehen, worden war. An seiner Rechten führt« er Donna Gianetta. „„Umarmen,Sie Ihren Vater, der bei Ihnen nach Conte Ferrari's Versicherung wegen Donna Gianetta d' Isquierd o noch ferner sonst im Verdachte stehen könnte."" „Mein Sohn, sieh! der Mensch denkt und Gott lenkt!" rief der Greis, und in den Armen lagen sich Va­ter und Sohn, und in den Armen die lange Getrennten, und weinten Thränen der Freude. „Nun, Herr Abt, machen Sie den Schluß", nahm Napoleo n lächelnd das Wort, indem er von seinem Sitze aufstand, heiter wie sonst selten, Graf Alcantari's Hand in Donna Gianetta's legend. „Ich und Conte Ferrar i wollen Zeugen sein." 353 Der Abt, von Allem schon früher durch Fouch« un­terrichtet, segnete das Brautpaar ernst und feierlich ein; P. Bonaventur a aber und die Klosterbrüder stimmten mit nassem Blicke die Herz und Gemüth erhebende Hymne: pl^uclil «><>u" an. Wilder aus der Ferne. VI. Afrikanische Iagdscenen. (Fortsetzung.) Es war ein großer, ganz ausgewachsener Löwe, un­gefähr 8 Jahre alt, wie unsere farbigen Freunde uns versicherten. Er maß volle 11 Fuß von der Nase bis zum Schwänzende. Sein Vorderfuß unter dem Knie war so dick, daß ich ihn mit beiden Händen nicht umspannen konnte; Hals, Brust und Glieder schienen, als die Haut abgezogen war, ein vollkommenes Gewebe von Sehnen zu sein. Seinen Kopf, der so groß und schwer schien, wie der eines gewöhnlichen Ochsen, ließ ich kochen, um den Schädel aufzubewahren, den ich später mit der durch die Hottentotten gegärbten Haut, an Sir Walter Scott als ein Zeichen meiner Achtung schickte. Aus Neugier ko­stete ich das Fleisch; es glich sehr weißem groben Rind­fleisch, etwas schal, doch ohne sehr unangenehmen Geschmack. Unsere Nachbarn, die Nimrode des Tarka, tadelten unsere Methode, den Löwen im Gebüsche anzugreifen, höch­lich, und meinten, es sei ein Wunder, daß er uns nicht ollesammt vernichtet hätte. Sie ergötzten sich sehr über die Niederlage unserer drei Ritter, und die Geschichte «Jan Rennie's en de Leeuw" blieb lang einer ih­rer stehenden Scherze gegen die Schotten, worüber ich oft Manche lachen sah, bis Thränen über ihre Backen rannen. Doch setzten sich die Schotten, und besonders die Rennie's, bald wieder in den Credit als eben so geschickte wie kühne Jäger. Noch verschiedene andere Löwen wurden in Glen-Lynden und seiner Umgebung getödtet, fährt Thomas Pringl e fort, während ich dort wohnte; doch werde ich mich auf die Be­schreibung noch einer solchen Jagd beschränken, die aus ei­nem Briefe meines Freundes, Herrn Philipp's aus Glen-dour in Alborny, encleht ist; denn weil ich selbst kein gro­ßer Nimrod bin, war ich dabei nicht zugegen. Nach der Beschreibung, wie der Löwe in einer wilden Einöde am schwarzen Kaisiusse im Lande der Amarembu-Kaf­fern aufgejagt worden, fährt Herr Philipp's also fort: Der Löwe verließ das Mimosenwäldchen, und wir folgten ihm mit lautem Geschrei durch die offene Ebene. Die Kaffern, die gerade zu uns gestoßen waren, und sich unter uns gemischt hatten, konnten sich kaum von unser« Pferden losmachen; und ihre Hunde, heulend und bettend, wir schreiend—der Löwe, der auf ein kleines Schlagholz eine Meile davon zueilte, gerade vor uns, und eine große Menge verschiedener Antilopen zu unserer Linken, die nach allerlei Richtungensich zerstreuten — alles Dieses bildete ei­nes der belebtesten Schauspiele, das die Iagdannalen auf­ weisen können. Diderik Müller und Lieutenant Shepperd ritten sehr muthige Rosse und waren die Vordersten^ Christian Mülle r gab das Zeichen zum Absteigen, als wir unge­fähr 20« Schritte vom Holze waren. Er wünschte, wir möchten schnell die Pferde anbinden, es war fast in der­selben Zeit gethan, als ein Jeder herankam, und jetzt — hatten wir keinen Rückzug. Wir standen niedriger, als der Löwe, kein Busch war rund um uns. Unser Plan war, in Masse gegen ihn vorzurücken, und unsere Pferde bei den Hottentotten zurückzulassen, die sie mit dem Rü­cken gegen den Löwen halten sollten, damit sie nicht bei seinem Anblick scheu werden möchten. Diese Vorbereitungen nahmen einige Secunden weg, und waren noch nicht ganz vollendet, als wir ihn heulen hörten, und glaubten, er entfliehe von Neuem. Aber nein: als wollte er seinen Charakter von dem Verdachte der Feigheit seiner frühern Flucht wegen reinigen, hatte er sich entschlossen, uns seinerseits anzugreifen. Dem Geheul folgte ein entsetzliches Gebrüll, und im selben Augenblicke sahen wir, wie er mit vor Wuth leuchtenden Augen ge­gen uns heranstürzte. Wir waren unvorbereitet, seine Be^ wegung war so schnell, daß Keiner auf ihn zielen konnte, und wüthend warf er sich auf eines unserer Pferde, wäh­rend wir an ihren Köpfen standen, ohne vermögend zu sein, ihn davon abzuhalten. Das arme Pferd sprang fort, und drehte durch eine heftige Bewegung alle übrigen Pferde mit sich herum. Auch der Löwe drehte sich, aber gleich darauf lagerte er sich nicht iu Schritte vor uns. So kam unsere linke Flanke in Gefahr, wo Christian Müller und George Rennie standen. Welch ein ängst­ licher Augenblick! Einige Secunden sahen wir das Un­ geheuer in dieser Entfernung gleichsam überlegen, auf wen es zuerst springen sollte. Niemals sehnte ich mich so eifrig darnach, den Knall einer Flinte zu hören. Wir sahen auf die Zielenden und dann auf den Löwen. Es war durchaus nothwendig, ihm einen tödtlichen Schuß zu geben, oder die Folgen mußten für Einige verderblich sein. Jede Secunde schien eine Minute. Endlich feuerte Chri­ stian Müller . Die untere Kinnlade des Löwen sank, Blut stürzte aus seinem Maule, und er wandte sich wie zur Flucht.« Da schoß Rennie ihn durch den .Rückgrat, und er fiel. I n diesem Augenblicke sah er unaussprechlich groß aus. Er wandte sich gegen uns, erhob sich auf seinen Vorderfüßen, sein Maul schäumte Blut, seine Augen blitzten Rache. Er versuchte, auf uns zu springen, aber seine Hinterfüße versagten ihm den Dienst. Eine kurze Strecke schleppte er sich weiter, als Stephanu s seinein Dasein durch einen Schuß in's Gehirn ein Ende machte. Es war ein herrliches Thier; mit dem Schwänze maß es fast 12 Fuß. — Der südafricanische Leopard — nun nimmt Thomas Pringl e wieder das Wort — unterscheidet sich von dem Panther des nördlichen Africa durch die Gestalt der Flecke, durch den schlankeren Bau seines Körpers und durch die Füße, die für seine Größe verhälcnißmäßig nicht so lang sind. Lauert er auf Raub, so legt sich der Leopard auf 3OV die Erde, seine Vordertatzen ausgestreckt, zwischen diesen den Kopf mit etwas aufwärts gerichteten Augen. Seine Erscheinung im wilden Zustande ist außerordentlich schön, höchst leicht und zierlich sind seine Bewegungen, ganz er­staunlich ist seine Behendigkeit im Springen unter Felsen und in Waldungen. Niemand kann von dieser Behendigkeit einen Begriff haben, der diese Thiere nur in Kästchen sieht, wo sie gewöhnlich in Europa gezeigt werden, gezähmt und niedergedrückt durch die Gefangenschaft und die feuchte Kalte unseres Klima's. (Beschluß folgt.) Neues. (Kälte in Spanien.) In Spanien war die Kälte in der ersten Hälfte des Jänners so groß, daß z. B. in Madrid Wchildwachen erfroren. Selbst in dem südlichen Andalusien ist bei sehr viel Schnee eine solche Kälte ein­getreten, daß die Orangenbäume erfroren sind; in Sara-­gossa ist sogar der Wein erfroren. Das „Dini-w meionn­in« von Valencia meldet als ein staunenswerthes Natur­wunder (konomeuu ««tl>i>ß»tilin. Sind wir gleich nicht gelaunt, Humorissische Schni tpflioden über unser» Marktflecken zu schreiben, so gibt es denn doch auch hier, so wie überall, sein mehr oder weniger Vemerfenswerlbes; so hat auch Adels» bcrg seinen Fasching, seine fröhlichen und seine ernsten, seine flugcn und seine närrischen Tage, über welche nun diese Zeilen eine kleine Kunde zu geben bestimmt sind. Da das Narrische meist in der Welt den Vorrang einnimmt» so pro ririmo auch hier von dessen größte,» Beschützer, dem Carnexal. Es war der 20. Jänner im Jahre nach Christi l«42 ein uns Adels» bcrgern gewiß unvergeßlicher Tag! an welche»! die Huldgötlin Terpsickore mit deni eisigen Windgotte Norcas eine Lanze brach, und letzterer, 00,1 der Macht der schonen Zauberin besiegt, ihr die Friedenspalme überreichte. Seit sieben Wintern, die ich die Ehre hatte, hier zuznbrmgen, weiß ich mich keines so Entsetzen erregenden Sturmes zu erinnern, als an jenem Tage; es war, als wollte derselbe von fern und nah den eisigen Schnee zusammentragen, und uns darunter begraben. An diese,» Tage, Mensch­heit, faß' gut auf! waren bei <5uPcrsoncn «on mehre»Bezirken zusammen­geströmt, und haben sich, dem Wind» Schnee- und Eisgetose zum Trotz, im Saale des Gasthofes »zur ungarischen Krone", die Nacht hindurch uud bis gegen 4 Uhr Morgens, in Geselligkeit und Harmonie wacker herum­getummelt. Ein großer Thcil der auswärtigen Gäste hatte, um hicher zu gelauaen, bei dem furchtbaren Winde und den verwehten Straßen, in voll­ster Wirtlichfeit sein Leben auf's Spiel gesetzt. Es war kaum abzusehen, daß alle Menschen, welche diesen Nall zu besuchen beabsichtigten, Platz hät­ten finden können. Von Wippach war ein Hiehergelangen pure Unmöglich» feit. Mehre Gäste aus Feistritz kamen bis P.'tclinc, ungefähr der halbe Weg, wo sie wegen der mächtigen Verwehungen nicht weiter konnten, und sich mit vorgespannten Ochsen aus de,» Schnee heraus und wieder heimwärts ziehen lasse» mußten. Eine besondere Weihe und Festlichkeit erhielt der Ball dadurch, daß man ihn hauptsächlich zu Ehren des neue» Krcishaupt­mannes, Herrn Gubernialraths von Laufe n stein, veranstaltete, und hierdurch einen kleinen Beweis der Liebe und Verehrung an den Tag zu legen sich bemühte, welche durch dcffe» erfieuliche Beförderung die Herzen der hiesigen Bewohner sowohl, als des ganzen Kreises, lebhaft ergriff. Um bei dieser Gelegenheit auch de»! Wohllhätigkeitssunc und der Menschen­liebe ihren Tribut zu zollen, hatte man den Nest der bedeutenden Nall­einnahmc nach Abschlag der Musik und Nelcuchtungkosten zu Erbauung ei­nes Ar,uc»-Krankenhauscs bestimmt. Ein Gedicht in slawischer Sprache, auf die Beförderung unseres verehrten Kreischef, circulirte, und sollte Vor Beginn des Balles abgesungen werden, welche Ehrenbezciguug der Herr Wubernialrath jedoch ablehnte. Zur Beförderung des oben erwähnten Wohlthäügkcitzwcckes wird zum Geburtfcste Se. Majestät des Kaisers abermals ein Ball Statt finden, und diesem ei» Lustspiel, von Dilettanten aufgeführt, vorangehen. So viel des Fröhlichen, Angenehmen und Erfreulichen. (Beschluß folgt.) Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. ». März !»l» wurde der in Oberkrain geborne, und als Gubernialralh in Laibach angestellt gewesene hochw. H. Joseph Walland von Kaiser Franz zum Bischöfe »on Görz ernannt. Y. März l?l8 starb der hier berühmte laibachcr Arzt, Marcus Ger bez. l8iz Rückkehr Napole on's von der Insel Elba nach Paris, lc>. März !528 eroberte Hanns Katzi an ei, Herr von Katzenstei», dos dem Zo» poly a gehörige Litowa. lL89 >vai ein großes Erdbeben im Krain. li. März l8i4 räumten die Franzosen unter General Miolli s die Vngclsburg in Rom in Folge einer Capitulation. 1824 stand der zwischen Höflein und Neumarktl in Oberlrain gelegene Berg Slorschez ganz in Flammen.,, Laib ach. Druck «nd Verla«, des Joseph Blasnik.