Mittheilungen d e s historischen Vereines für Krain im December 1 85 ^ Redigirt vom Vereins - Secretär und Geschäftsleiter EfliMin Heinrich Costa, Doctor der Filosofie und der Rechte. Strug und seine LocalmerAvürdigkeiten (Nach einigen in dem Pfarrbuche des Pfarrvicartates Strug aufgezeich uctcn Vormerkungen.) fi» " trug kommt von dem sloven. Worte struga oder Wasser- fi Oucllwasser, daher diese ganze Gegend mit Recht suha Krajna genannt wird. Einige Bewohner haben Cisternen, die ärmeren behelfen sich mit Trögen ans Buchenstämmen, wo sie das Regenwasser von Dächern auffangen. Im Winter schmelzen sie Schnee in den Stuben. Bleibt der Regen 8 bis bett, Rinnsal, auch eine tiefe Holzriese, wie auch eine schmale, lange Schlucht genannt. Der Vach Rašica, der schon vor vielen Jahrhunderten bei Ponikve *), drei Meilen von hier, neue unterirdische Kanäle gefunden, floß einst durch Gntenfeld und Strug. Sein tiefes, aber trockenes Bett sieht man noch jetzt. Es reicht durch das ganze Thal und wird struga genannt, daher das ganze Thal Strug und die Bewohner stružani, ohne daß irgend ein Dorf Strug heißen möchte. Strug ist die südliche Fortsetzung der Gutenfelder Ebene, ein 1 Meile langes, aber kaum 1000 Klafter breites Thal. Es liegt beinahe in gerader Richtung zwischen Reifnitz und Seisenbcrg, vom ersten Orte eine, vom letzten drei gute Stunden entfernt. Es wird südöstlich von Reifnitz durch mala gora, einen von Ponikve bis Malgern (Ortschaft in der Pfarre Mitterdorf bei Gottschce), sechs Meilen langen, in der Mitte zwischen Strug und Reifnitz eine gute Stunde breiten, sehr steilen Berg begrenzt, und südöstlich, nördlich und nordwestlich von Ebcnthal, Hinach, Ambruß und Obergurk, von deren Hutweiden. Waldungen und Bergwiesen, die nur ein Kalkstcingcfilde genannt werden können, umschlossen. Die Bewohner leben vom Ackerbaue und der Viehzucht. Sic haben sehr ausgedehnte Hutweidcn, Bergwiesen zu 60—80 Joch; doch ist das Gras des Abmähens kaum werth. Die Schweinezucht ist ein namhafter Artikel, und jene werden mit Knollen, Kürbiß, Möhren, gedörrtem jungen, abgebrühetem Klee, im Frühling und Sommer mit Kirschen-nnd Ulmenlaub gefüttert. Gewerbe, selbst Professionisten, gibt es gar keine. — In den Pfarren Strug, Ebenthal, Altlack, Hinach, Ambruß gibt es gar kein fließendes und sehr selten ein *) Wo sich dm,ml d!c nm errichtete großartige Graf Larisch- M.öilich'sche Eiseiifnbrik befindet. 14 Tage ans, so wimmelt das Wasser von lebenden Wasser-thicrchen, und dennoch ist man froh, wenigstens dieses zu haben. Bleibt der Regen auf längere Zeit aus, so ist für Menschen und Thiere ein wahres Elend da. Man holt das Wasser aus ver Grotte bei Kompolje, welche Valvasor, 1. Bd. S. 231, beschreibt. Zur Zeit einer länger« Dürre erregen oft die Rinder, von der Weide kommend und in den gewöhnlichen Wassertrögcn kein Wasser findend, durch ihr Brüllen, und die Weiber, wenn sie von Haus zum Haus mit ihren Töpfen einige Tropfen Wasser vergebens suchen, sehr rührende Scenen. — Der größte Wassermangel seit Mannesgedenken war anno 1834. Da kostete das Wasser dem damaligen Herrn Pfarrer von Strug bei 200 fi. C. M. Das ganze Jahr waren drei Dienstboten, zwei Ochsen und ein Pferd beschäftiget, das Wasser aus der entfernten Grotte bei Kompolje herbeizuschaffen, in deren tiefen Schlünden der Rauch der hölzernen Fackeln und des Kienspanes, welche beinahe durch 12 Monate darin nie erloschen, die das Wasser schöpfenden Menschen zu ersticken drohte. Lustig ist der Anblick beim ersten Regen nach der Dürre; derselbe mag beim Tag oder bei Nacht erfolgen, so ist Alles mit dem Auffangen des Wassers beschäftiget. Jedes wasserhaltige Geschirr wird auf den Regen getragen. — Im Winter befindet sich fast in jeder Wohnstube ein Schncegerüste. Man tritt den Schnee gewöhnlich in die Wasserschäffer, trägt ihn ballenartig auf diese Gerüste, und so erzeugt man sich vas tägliche Wasser zum Hausbedarfe. Ganz wunderbar sorgt die Vorsehung in dieser wasserarmen Gegend dadurch, daß jedes Wasser der Gesundheit zuträglich ist. Aus jeder Lacke, jeder Pfütze, jedem morschen Baumstocke trinkt man es, ohne auf dessen Farbe, Geschmack, Geruch oder Gestank Rücksicht zu nehmen, und man hört doch nie von einem Wechselfieber. Die Ursache dieses Wassermangels sind wohl nur die unterirdischen Grotten. Die ganze Gegend ist unterminirt. Wo man cine Cisterne anzulegen versucht, kommt man auf unendliche Höhlen und leere Räume, die alle nach Südost, d. i. zur Gurk oder Kulpa, die Richtung nehmen. Auf allen Aeckern, Wiesen und Hutweiden findet man kesselartige Vertiefungen, welche durch das Einstürzen in diese Grotten entstehen. — Die sämmtlichen Gebirge sind nichts anders, als unregelmäßig auf einander geschüttete Kalkstcinhaufen, voll Löcher und Grotten, die den Bären, Wölfen, Füchsen, Dachsen und Billichcn zur Wohnung dienen. Ungeachtet der Menge der unterirdischen hohlen Räume treten manchesmal doch große Ueberschwemmungen ein, so daß das ganze Thal Strug in einen See verwandelt erscheint. Da werden die meisten Ortschaften unter Wasser gesetzt, so daß sie erst nach 10 bis 14 Tagen zum Vorschein kommen -Die größten Ueberschwemmungen waren seit Mannesgcdenkcn •anno 1824 und 1827. — Diese Ueberschwemmungen entstehen durch den Austritt der Rašica, welche einst vor Jahr Hunderten durch Strug floß, später aber bei Ponikve, dre Meilen von hier, sich neue unterirdische Kanäle gebildet hat durch welche sie der Gurk oder vielleicht gar der Kulpa zufließt. Die unterirdischen Kanäle am Ende von Strug, durch welche Rašica, so lange sie durch Strug gegen Ebenthal und Altlack ihren Gang behielt, floß, müssen sich verstopft haben und cs braucht 10 bis 14 Tage Zeit, um das Wasser bei einer großen Ueberschwemmung weiter zu befördern. Die von Valvasor gepriesene Fischreichhaltigkeit dieser Ueberschwemmung verdient gar keine Erwähnung, indem die Rašica gar kein fischreicher Fluß ist. Die Grotten: Kömpaljska und Podpečeška jama und wohl auch andere unter dem Berge mala gora befindlichen Wasserbehälter enthalten keine andern lebenden Wesen als Protheeu (človeške ribice) — Menschcnfisch, welche von hier wie aus der Magdalenen- Grotte bei Adelsberg, aus der Kreuzberger-Grotte bei Laas und aus Vir je bei Sittich in die vcrschie-denen Naturalien-Cabinete Europa's versendet werden. — Di« Merkwürdigkeit dieses Thicrchens besteht wohl darin, daß es keine Augen, keine Lunge und keine Zeugungsorgane hat. Als historische Merkwürdigkeit von Strug kommt hier auch ein Tabor vor, dicht ober dem Dorfe Podtabor, am Fuße des Berges mala gora. kaum etliche 20 Klafter höher als die Thalebene. Seine vierseitigen Mauern nebst den vier runden, an den Ecken befindlichen Thürmen find bereits nahe bis au die Erde abgetragen. Mitten in dem Tabor befindet sich eine Grölte, die gerade unter den sehr steilen Berg 80 Klafter weit geht. An ihrem Eingänge befanden sich zwei eiserne Thörc und eine Schießscharte. Znr Zeit der Türkenkricgc war diese Grotte ein ganz sicherer Zufluchtsort, und man wäre auch jetzt vis auf Hunger und Durst darin gewiß unüberwindlich. — Rach Kaufbriefen, welche Erzherzog Carl zu Gratz 1370 ausfertigte, war Strug ein für sich bestehendes Amt -1- eine Pfand - Jnhabung des Freiherrn Hanns Georgen Lamberg. Späterhin wurde cs getheilt unter die beiden Dominien Zobelsberg und Weißcustein, was aus den Archiven besagter Herrschaften eruirt werden könnte. Kopain am 13. October 1837, Anton N amre, Localkaplan. Auch die Namen der 5 Curatien Dürrenkrain's verdienen einige Aufmerksamkeit: Strug, die eigentliche Bedeutung davon ist schon oben angegeben worden; Ebenthal, slovenisch Polom, d. i. ein Bruch, z. B. Steinbruch, der deutsche Name, ohne Zweifel spätern Ursprungs, ist vom slovenischen ganz unabhängig; Altlag ist aus dem sloven. Stari log, d. i. der alte Wald, wo man die erste Hälfte des Namens in's Deutsche übersetzt und die zweite verhunzt hat; Hinach, sloven. Hine; hier hat der Deutsche, wie auch sonst gewöhnlich, den sloven. Localcasus für den Nominativ genommen. Der Slovene pflegt nämlich auf die Frage: wie heißt dieser Ort? mit dem Local zu antworten: z. B. v Hinab, Selcah, Duplah, Cirklah u. s. w. Hine bedeutet eilte Verstellung, einen verstellten Ort; man oergl. damit hinavec, hinavstvo u. s. w. Endlich noch Ambrus, dieser Name ist ganz slovcnisch und bedeutet scharfe Grotten, statt Jambrus, wo das j, wie auch sonst oft, im Anfange des Wortes vor a elidirt worden ist, wie z. B. in amati statt jamati; so spricht man in mancher Gegend Untcrkrain's aderce, statt jaclerce ober jederce u. s. w. Metelko. Ueber die Bedeutung des Namens Emou a. AuS dem siovenifcheil Manuscriptc mitgetheilt vom comf1). Mitglieds Davorin Terstenjak. In den Religionen der arischen Völker stoßen wir auf die Anschauung, daß das feurige Element des Himmels sich mit dem feuchten der irdischen Natur vermäle. Der Himmel wurde als das männlich Zeugende, und die feuchte Erde als das weiblich Empfangende gedacht. Die Erdgöttin erscheint deßhalb als Tochter des Himmelkönigs, wie z. B. Aphrodite — /ho,- -O-vydrrjQ, Awg xovqti — in der Ilias genannt wird — und als Gcmalin und Geliebte des Sonnengottes. So ist die indische Erdgöttin Lakšmi die Gcmalin des Višnu, in der vcdischen Religion ein Beiname der Sonne, Sita — die Furche, die Gemalin des Sonnengottes Rama, Rhäda, die Geliebte des Sonnengottes Krišna it. s. w. Und was wäre für die Phantasie der alten Völker anregender gewesen, als die Erde mit ihren Gärten und Blumen, ihren Lusthainen und Quellen sich als die geliebte Gcmalin des Sonnengottes zu denken, der ihr mit seinem Glanz erst den wahren Reiz verleiht? Da sich aber der schöpferische und zeugerische Trieb in dem Gebiete des organischen Erdenlebens am aller-vernehmlichsten darstellt, so ist die Erdgöttin zur Göttin des sinnlichen Reizes und der Liebe geworden. Im slavischen Mythos heißt die Erdgöttin als Göttin der Liebe, und zwar sowohl der schönen Gabe der Liebenswürdigkeit als auch der Empfindung der Liebe: Lada, Vena oder Vana, Amina, Prija, Dida und Živa. Die Namen Lada und Dida, die den Begriff des Zierlichen und Glänzenden ausdrücken, beziehen sich auf die Erdgöttin als Göttin der Schönheit, die übrigen aber als Göttin der Liebe. Den Namen Prija hat uns der altböhmische Glossator Wacerad aufbewahrt und ihn durch Aphrodite verdollmctscht. (Mater Verb. s. v. Prija.) Prija bedeutet die huldvolle, freundliche, liebenswürdige, von der Wurzel pri, »diligere,« woraus: prijazen prijatelj, prijateljstvo u. s. tu. Der Name Vena, nach Kollar's Lesung Vana, kommt auf einer rethraischen Bronzestatue vor. Die weibliche Gestalt, auf welcher der Name steht, hat ein fettes, freundliches Gesicht mit starken Haaren, um den Hals zieht sich eine geriefelte Einfassung, ohne Zweifel eine Perlenschnur vorstellend. Auf dem Kopfe sitzt ein Sperber mit ausgebreiteten Flügeln. Auf der Rückseite steht man einen gut gearbeiteten Löwenkopf. (Masch ed. Wogen. §. 139, 140, 141. iig. 11.) Da Sperber und Löwe Symbole des Sonnengottes Radogost sind, so haben wir in dieser Verbindung die Bestätigung oben ausgesprochener Ansicht und zugleich den Beweis, daß auch im slavischen Mythos die Erdgöttin Gemalin des Sonnengottes war. Der Name Vena, Vana, drückt das Nämliche aus, was Venus, von der vedischen Wurzel ven, »amare,« vena, »ainatus,« sanskr: van, vandž, »diligere,« vanitä, » venustas,« vana, angenehm, lieblich, vanas, neutr. Reiz, Schönheit zz latem. Venus. Urverwandt ist damit das lat. veneror, Venus, vcnustas, mittelhochdeutsch wünne, »volup-tas,« Wunsch, der Liebesgott I). Die Personen-Namen Vannus, Vaninus, Venina 2), auf römisch - sloven. Denk- Siche Kuhn zur ältesten Geschichte der iudo - german. Völker in Webers indischen Studien. S. 338. -) Der Name Vannus kommt auf einem Geisthaler Steine unweit Graz vor. Neben ihm steht auch der stoven. Name: Dubnissus ~ Dubniš, von stub, die Eiche. Wegen des Suffircs vergleiche die slavischen Personen-Namen: storiš, Hertiš, Goliš. (Mittheilungen des histor. Vereins für Steiermark. I, 60.) Auch weibliche Namen Dubna kommen auf römisch-stoven. Denksteinen vor, die wir auch latinifirt in Gerda, von eerus, stub, Eiche, finden. Ein anderer interessanter Name mit gleicher Form ist Bubna. (Schrift des historischen Vereins in Jnncrösterrcich. I, 93.) Bekanntlich leben czechische adelige Familien Bubna noch heut zu Tage. Der Name Venina kommt in Gemeinschaft eines andern uraltslav. Namens Bcnana (vcrgl. Benes), dann der Name Tinko — Seppius, von tin, deutsch zun, goth, tains, Zweig (wegen der Form vergleiche Perko, Murko) und Redsat zz sloven. Recat, von reca; wegen der Form vergl. die Personen-Namen: Legat, Karat, Posat u. s. to. Die Inschrift bei Ankershofcn: Handbuch der Geschichte des HerzogthuinS Kärnten. S. 623. steinen, erinnern an den Cultus der Liebesgöttin Vena, Vana. Bei den ungarischen Slovenen ist noch vancen in der Bedeutung „geliebt“ erhalten. Die uralten cechischen Personen-Namen: Van, Vanek, Vanka, sind aus der nämlichen Wurzel gebildet. Der Name Amina, die Geliebte, kommt arts einem Amulete unter den rethraischen Alterthümern vor, und es ist gewiß interessant zu bemerken, daß neben dem Namen Amina auch der des Radogost steht 3). Bei den norischen Slaven hieß ste Emona, und nach dem Cultus der Göttin der Schönheit und Liebe hat unsere altehrwürdige Stadt ihren Namen erhalten. Der Name Emona kommt inschriftlich auch in der Form Emonia und Aemona, bei Zosimus Hpovm, bei Herodian Hfia, und im antoninischen Jtinerar Hemona vor. (Siche »Novice,« Jahrg. 1857, p. 22.) Die Wurzel ist sanskr. kam, „amare, cupere,« persisch käm, „desiderium voluntas,« armenisch gam, »agrement,« gamk, »volonte,« lat. am or für camor. Auch kan bedeutet amare, diligere, desiderare, wovon wir im Süd-slavischen kaniti, proponere, na-kana proposition etc. haben. (Pott, etymolog. Forsch. 1, 260.) Wie im Lateinischen der anlautende Guttural abgefallen ist, und wir amare, arnor, statt: catnare, camor, finden, so ist er auch im slavischen Namen Emona abgefallen. Dieser Abfall eines anlautenden k findet sich z. B. noch bei sanskr. kapi, altnorddeutsch api, althochdeutsch afib, slavisch op, weilst, opica, und ist durch Uebergang von k in h, und erst danach allmälig eingetretenem Verschwinden zu erklären 4). Vergleiche hiezu sanskrit kliat, veile, griech. yaz:*M, sloven, dialcctisch osjem (oceni) und hotjem (hočem); ferner alteechisch hurva aus kurva, kohout aus kokot, wo k in h übergegangen ist. Der kärntnische Slovene wirft noch jetzt das k am Anfange ab, und man hört ihn entweder den Gutturalen gar nicht aussprechen, oder aber in h verwandeln, z. V- am hres ? für: kam greš ? rava se pose, für: krava se pase, hovob leti, für: golob leti. Daj mi belelia ruha, für: daj mi belega kruha. So wurde auch aus Kamana — Hamana und Amana. Den a-Laut schwächt aber der Slovene sehr häufig in e, deßhalb Jenko statt Janko, Jerala statt Jarala, Jeriša statt Jariša; das a aber wandelt er wieder in o, deßhalb moli für mati, grod für grad, koker für kakor; und so entstand auch aus Amana Hamana — Emona Hemona. Da den a~ und o - Laut der elbeslavische Dialect zu i schwächt, z. B. vastriga für vostroga, der Sporn, tipona für topena, rizdclen für razdelen 5), so bildete er ganz regelmäßig aus Amana zz Amona -— Amina. Emona, Hemona bedeutet somit das, was das verjüngte Ljublana, die Geliebte, und steht im particip praeterit passiv, als 3) Posleclm Božište Černoboha vypat. V. Krolmus v Praze 1857. S. 19. *) Kulm loco citato, p. 343. 5) Siehe Schaff«rzik: Slavische Alterthümer. U, 619. dialektische Wortform für Kamana. Schon 93 e uses; hat bemerkt, daß die alten, von den Römern und Griechen durch das Vehikel des Gehörs aufgenommenen Eigennamen bei Städten, Bergen und Flüssen meist dialectische Wort-formen seien, Daß der Name Emona cine mythologische Beziehung habe und ein Beiname der Erdgöttin als Göttin der Schönheit und Liebe oder auch der Mondgöttin gewesen sei, werden wir uns aus nachfolgenden Umständen überzeugen. Früher muß ich noch meinen Ausspruch rechtfertigen, daß Amina, Emona, auch ein Beiname der Mondgöltin gewesen sein könne. Die Erdgöttin ist in den Mythen aller Völker zugleich Mondgöttin, daher die Fackel das Attribut der Ceres, der Halbmond der Kopfschmuck der Isis und der ephestschen Artemis, welche beide durch ihre vielen Brüste sich als die allnähreude Erde zu erkennen geben. Der Einfluß, den man dem Monde an dem Gedeihen der Gewächse und Pflanzen zuschrieb, war Veranlassung, daß man die Symbole der Erdgöttin auf die Mondgöttin übertrug. Man betrachtete den Mond als die himmlische Erde. Nun wird uns klar, warum mehrere Gottheiten des Alterthums sich in dieser doppelten Eigenschaft ankündigen. (Vcrgl. Nitsch, mytholog. Wörterbuch. S. 617.) Ich habe deßhalb die Emona — Amina mit der politischen Kamana 6) verglichen, deren Namen der gelehrte Lassen 7) auch durch „die Geliebte" übersetzt hat. Im politischen Zela theilte sie ihre Verehrung mit dem Gotte Amanus oder Omanus, ein persischer Name, wie man sagte 8), in welchem Namen Bochart 9) die Sonne findet. Auf den Bronzestatuen des Radogost steht oft der Beisatz Om. Ist das nicht etwa eine Abkürzung für Oman? Im Slovenischcn heißt Oman das Kraut Eisenhut, das die Slovcnen beim Anzünden desSonnen-feuers »kres« zn Johanni in's Feuer zu werfen pflegen. Ptolomäos setzt neben den Burgundern an die Oder die lugischcn Omancn und die lugischen Diduner. Diese Namen haben slavischen Klang und erinnern an die Verehrung des Oman und des Did und der Dida. Aber auch noch andere Namen der lugischen Völkerschaften, als der Zum er, Butonen, Miigilonen und Sibiner, erinnern an slavische mythologische Persönlichkeiten, nämlich an die Dzuma, den bösen Dämon But, die Mugila und an die Šiva. Schaffarik selbst ist der Ansicht, daß nicht alle lugischcn Völkerschaften deutschen Stammes waren, und daß Lugy von lug, Wald oder Busch auf sumpfigem Boden, herzuleiten sei, und daß der jetzige Name der Lausitzeu (Lužice) nichts anders sei, als die Verkleinerungsform des ") Dic Komana, vergl. Creuzer mit der persischen Mytra, der Diana lucifera, Luna (Symbol. II, 466). Dio Cassius und Strabo verglichen sie über mit der tciurischen Artemis, die Preller (griech. Mythologie 194, 195) für eine Mondgöttlii hält. Sieh Dio Cassius 35, 11, con ter Herod. 4, 103. ’) Lassen, in der Zeltsch. der deuisch-inorgenl. Gesellschaft. X, 377. s) Strabo XIV. p. 1066. Tsch. ”) Bochart, Geog. sacr. p. 277. Namens Lugi, und daß sich die Slaven im weiten Lugy-Lande zwischen der Oder und Weichsel auch während der keltischen und deutschen Bedrückung erhielten 10). Auf die Verehrung der Erd- und Mondgöttin im alten Emona weisen die Denksteine: Cereri aug. sacrum, Dianas aug. sacrum, Lunas aug. sacr., die in dem Gebiete der alten Emona aufgefunden wurden. Wo aber die Erdgöttin und die Mondgöttin ihre Tempel hatten,- da fehlte gewiß auch nicht die Verehrung des Sonnengottes, und wirklich hat man auch Denksteine: Herculi aug. sacrum, aus dem Boden der alten Emona ausgegraben. (Siche »Novice,« Jahrg. 1857. S. 26, 27.) Aber auch in der heutigen Ljublana finden wir Andeutungen für den Cultus des Sonnengottes und der Erdgöttin. Eine Vorstadt von Ljublana heißt Brakovo. Der Name erinnert an den slavischen Sonnengott Krak. Krak bedeutet das, maä nloy.cifioz, ein Beiname des griechischen, und erinitus, ein Beiname des latent. Sonnengottes Apollo. Auch der indische Krišna heißt Ketjin, der Gelockte. Bei den Russen hieß der Sonnengott auch Kokyr (vcrgl. kirchenslav. kokorav, crispus, comatus), deßwegen bei den Litthanern und Russen das Sonnenwonnefest Kokyris hieß. In der slavischen Sage ist Krak Erleger des Drachen. Dieser Drache ist kein anderer als der Python des Apollon, die Butana des Krišna, die Hydra des Herakles — das Symbol wilder Ueberfluthung und pestilenzialischer Ausdünstung, des feuchten Niederschlages und der feuchten Dünste aus der Luft, — das Sinnbild der giftaushauchendcn und ringsum Krankheit und Tod verbreitenden Sümpfe, welche die Sonne austrocknet. Das neuere Wappen der Stadt Ljublana: der Drache, erinnert an den Cultus des sloven. nv&oxrovot; — des putanahan des Drachenlödters Krak. Aber auch an den Cultus der Erdgöttin, und zwar der winterlichen mit struppigen Haaren — an die Kiki — Mora gemahnt der Name der Vorstadt Šiška. Daß Šiška mit der nordslavischen Kiknška identisch sei, habe ich schon anderswo dargethan. Aber auch das älteste Wappen der Stadt Ljublana, die fünf Lilien, zeugen für die einstige Verehrung der Erd - und Mondgöttin als Liebes - und Schönheitsgöttin. Die Wasserlilie ist ein Sinnbild der feuchten Erdnatur, deßwegen trägt die indische Erd - und Schönheitsgöttin Lakšmi, mit dem Beinamen Kamala, die Liebliche, die Lotos, die in Indien auch als Bild der Wiedergeburt erscheint. Diese Blume haben nicht bloß die indischen Sonnengötter, sondern auch der Mond und Feuergott, weil zur Erzeugung nicht bloß Licht und Wärme, sondern auch Feuchte gehört. Da in Europa die Lotos nicht vorkommt, so vertrat deren Stelle bei den Slaven die Nymphea alba und die Wasserlilie. Die Lilie finden wir auch in der Hand der 10) Schafscirzik, Slavische Alterthümer. I, 410, 411, 432. Schönheits - und Liebesgöttin Aphrodite I1). Die Lilie ist aber ein Zwiebelgewächs, die Zwiebel aber das Symbol des Gebnrtsorganes. Nun begreifen wir, was die Zwiebeln zu bedeuten haben, die Niebuhr in den Schamthcilcn weiblicher Mumien fand, warum die Liebes - und Schönheitsgöttin Venus, — Zwiebel - Venus, — Aciclalia heißt 12), warum der Licbcsknotcn bei Martial1S) der Zwiebelknoten genannt wird, und warum der Vorsteherin der Geburten der Mondgöttin Juno Lucina die Lilie heilig gewesen ist I4). Nun wird uns klar, was die symbolische Darstellung: ein gekrönter Sperber ober einer Erdkugel, aus der einige Lilien hervorsprossen und zwei Blätter der ficus religiosa indica ls) — auf einem zu Adriali, unweit Frohnlcitcn in Steiermark, aufbewahrten römisch-slavischen Denksteine zu bedeuten habe 17). Es ist durch diese Symbolik die innige Vermälung der Erdgöttin mit dem Sonnengotte ausgedrückt. Aber haben wir auch Beweise, daß auch im nord-slavischen Mythos die Lilie der Erd - und Mondgöttin, als Liebes- und Schönheitsgöttinnen, geweiht war? Allerdings. Nicolaus Thurius schreibt in seiner Chronik: „Sivam Yeneris nomine Polabi colebant, quae inter stores nudato corpore Iilii ab ore blandule spirabat.« (Nicol. Thurius cap. XI.) Ich glaube hinlängliche Beweise geliefert zu haben, daß Emona weder Jason noch die Franken gegründet haben, auch nicht die Kelten, sondern die ruhmvollen Vorfahren der heutigen hochherzigen Bewohner in und um Emona — Ljublana — die Slovene». Literatur-Berichte und wissenschaftliche Nachrichten von Dr. Ethbin Heinrich Costa. 128) Bericht der Handels - und Gewerbckammcr für das Kronland Kram zu Laibach an das hohe k. k. Ministerium für Handel über den landwirth-schaftlichen Zustand ihres Kammcrbezirks in den Jahren 1854, 1855, 1856. Laibach 1857. 148 S. 8. Enthält eine einleitende Uebersicht über die landwirth-schaftlichen Zustände (S. 1—8); einige Bemerkungen über 11) Museum Flor. I. tab. 52. Nr. 1. 12) Bln m e nbach, Beiträge zur Naturgeschichte. II, 81. 2. Ausg. ’=) Virgil. Aen. I, 720. “) Martial VI. 13, 5. ,s) Creuzer Symbol. III, 230. 3. Ausg. le) Die Ileus relig. indica, Banane, Aevatha genannt, ill dem Somicn-gotte Krišna heilig, und wurde als Sinnbild männlicher Kraft-äußerung und steter Befruchtung betrachtet, weil sic aus ihren Aestcn wieder Wurzeln in die Erde senkt. Wir finden ihre Zweige und Blätter, auch einmal ihre Frucht, häufig auf römisch-slavischen Denksteinen, meist mit den Symbolen des Sonnengottes in Verbindung. n) M n char, Gcsch. der Steiermark. I. B. Abbildung. Taf. I. Nr. I. den Moorgrund bei Laibach (—12); eine dctaillirte Beschreibung der einzelnen montanistischen Unternehmungen (—46); der Fabriken und Gewerbe (—76) und hiebei insbesondere der Gewerbeverhältnisse von Laibach und der Gewcrbschule; der einzelnen Arten des Handels vom Lan-desproducten- und Getreidehandel bis zur Spedition (—86); der Handelsanstaltcn: Handlungs-Krankenverein und Handelsschule (—92); endlich der Commnnicationsmittel (—124). Hiebei sind mit Offenheit die Wünsche der Industriellen hervorgehoben und befürwortet. Die statistischen Daten wurden so weit als möglich bis auf die jüngste Zeit herab geführt. Wenn der Bericht vielfache Lücken aufweiset, so trifft die Schuld bloß die Industriellen, welche mit den betreffenden Daten sehr zurückhalten. Ein Anhang enthält: Uebersicht des productiven Flächenmaßes; Uebersicht der erzielten land-wirthschaftlichen Producte und deren Geldeswcrth; der Kosten der Morastentsumpfnng; Verzeichniß der Märkte; Getreide-Durchschnittspreise. Eine ausführliche kritische Beurtheilung des Berichts vom Ref. bringt Stnbenranch's „Zeitschrift für innere Verwaltung.« 127) Kratek slovenski zemljopis in pregled politične in pravosodne razdelitve ilirskega kraljestva in štajers-Itiga vojvodstva s pridanim slovenskim in nemškim imenikom mest, t ergo v, krajev i. t. d. Na svillo dal P. Kozler. Na Dunaju 1854. XVI. und 57 S. 8. Dieses vortreffliche Merkchen zerfällt in zwei Theile. Der erste Theil (S. I—XVI) enthält eine gedrungene, aber in ihrer Art vollständige Geografie, der von Slovenen bewohnten Landesthcile Oesterreich's in Kram, Kärnten, Steiermark, Küstenland, Lombardo-Venedig, Ungarn; dann eine Uebersicht der neuen politischen Eintheilung. Einen ungleich größer» Werth jedoch hat der 2. Theil (S. 1—57), welcher ein deutsch - slovcnisches Namen - Vcrzeichniß aller von Slovencu bewohnten Orte enthält. Jeder Ort findet sich sowohl unter seiner deutschen als seiner slovenischen Benennung, z. B. Ainöd, Einöd, slovenisch Soteska, findet sich drei Mal, einmal unter A: „Ainöd (Einöd), Soteska,« dann unter E: „Einöd, Soteska,« endlich unter 8: »Soteska Ainöd (Einöd).« Zugleich ist angezeigt, zu welchem Landcs-theilc jeder Ort gehöre. Diese mühsame und musterhaft genaue Arbeit ist sonach von ebenso großem wissenschaft-lichen, als praktischen Werthe. Es ist bekannt, wie schwierig die richtige Schreibung fremdsprachiger geografischer Worte ist; in Bezug auf die slovenischen Ortschaftsnamen ist das vorliegende Werk Koslcr's eine sichere Quelle. Eine treffliche Ergänzung des Buches bildet dann die wunderschön gestochene Karte aller slovenischen Lande, die jedoch vom Buche abgesondert ist. Eine weite Verbreitung dieser gediegenen Arbeit wäre wünschenswerth und von sicherm Nutzen. 128) Koledar Slovenski za navadno leto 1858. Dal A. Praprotnik. III. Tečaj. V Ljubljani. Enthält unter Andern: cine Abbildung und kurze Beschreibung der neuen Tyrnaner-Kirche. 129) Dr. Franz Jlivof, Beiträge zur Geschichte der übertrug diese Arbeit dem Ministerial-Concipisten Friedrich Alpen- und Donauländer. II. Rhätien und Binde- Schmitt, welcher dieselbe vortrefflich löste. Die vorliegende litten vor ihrer Eroberung durch die Römer. Graz Abtheilung umfaßt Steine, und Stein-, Thon- und Glas- 1837. 32 S. 4. Dieses Heft schließt sich an die im Vorjahre erschienene Arbeit des gleichen Verfassers über Noricum an, welche — da sie in einem nähern Zusammenhange zur Gejchichte unserer Länder stand — auch in diesen Mittheilungen (1836, p. 105; 1857, p. 6, 13) wiederholt anerkennende und eingehende Berücksichtigung fand. Leider liegt uns der Inhalt des dießjährigen (2.) Heftes ferner, als daß wir hier mehr als nur flüchtig davon Notiz nehmen könnten. Wir bedauern dieß umsomehr, da dieses — wenn es gleich in Bezug auf gründliches Quellenstudium und vollständige Ausbeute derselben das erste nicht zu übertreffen vermag, — Dr. Jlwof doch, in Bezug der Berücksichtigung der literarischen Vorarbeiten, mit noch größerer Umsicht und Gewissenhaftigkeit verfuhr, und zugleich auf die stylistische Abrundung noch großen: Fleiß verwendete, als im 1. Hefte. Der Verfasser hat sich auch nicht genügen lassen, seinen Gegenstand möglichst erschöpfend zu behandeln, sondern er hat auch wiederholt die passende Gelegenheit benützt, um geschichtsfilosofischc Bemerkungen und Naisso-nements einzuflechten, die davon lantredendes Beispiel geben, daß der geehrte Herr Verfasser nicht bloß ein gewissenhafter gründlicher Geschichtsforscher, sondern auch ein geistvoller, eleganter Geschichtsschreiber ist, der seinen Blick nicht bei dem gerade behandelten engen Kreise hasten läßt, sondern durch das ganze Gebiet der Geschichte mit freiem, vorur-theilslosen, aber gründlich gebildeten Auge blickt. — Die äußere Anordnung des Stoffes lehnt sich an die des ersten Heftes. I. Abschnitt: die geografischen Verhältnisse; II. die Gliederung der (keltischen) Bewohner Rhätien's und Vin-delicien's; III. Begründung der Kelticität der Bewohner; IV. materielle und geistige Cultur derselben; V. ihre Geschichte bis zur Römerherrschaft. — Wir haben im 3. Hefte eine gleiche Darstellung der ältesten Geschichte Pannonicn's zu erwarten, und sehen derselben mit Spannung entgegen. 130) Mittheilungen ans dem Gebiete der Statistik. V. Jahrgang. 1. Heft. VI.Jahrg. 2. Heft. Wien 1856, 1857. Das 1. Heft des V. Jahrgangs dieser Mittheilungen enthält den Beginn der „Straßen-Statistik des österreichischen Kaiserstaates," nämlich die Einleiluug und die Straßenbeschreibung von Kärnten, von Valentin Stresfleur — eine musterhafte Arbeit sowohl in Bezug aus Inhalt als Form. Vortrefflich sind die zwei dazu gehörigen Karten: die Land-und Wassercommunicationen Oestcrreich's und Kärnten's. Wir erwarten, daß eines der nächsten Hefte die Commu-nicationen Krain's ausführlich beschreiben wird, worauf auch wir dann, da der Gegenstand uns näher liegen wird, tiefer eingehen werden. Das 2. Heft des VI. Jahrgangs bringt den Anfang einer umfassenden Industrie-Statistik der österreichischen Monarchie pro 1856. Frh. v. Czörnig waren, und in Bezug auf die zwei zuletzt genannten Industriezweige (die in Krain gar nicht in Anwendung sind) sind Industrie-Karten beigegeben, welche, wie auch ans der Pariser Industrie-Ausstellung anerkannt wurde, eine klare Anschauung und Uebersicht der darin behandelten Industriezweige gewähren. (Vergl. oben S. 85, Nr. 71, und S. 76, Nr. 343.) 131) Carl Frh. v. Czörnig, Ethnografie des österreichischen Kaiserstaatcs. Mit einer ethnografischen Karte in 4 Blättern. I. 1. II. III. Wien 1855—57. Hier liegt der Anfang eines großartigen Unternehmens vor, die Frucht fünfzehnjähriger Anstrengungen und rastlosen Fleißes. Es würde zu weit führen, die Entstehungsgeschichte dieses Werkes auseinander setzen zu wollen. Der beschränkte Raum nöthigt uns, diese Anzeige auf jenes Minimum zurückzuführen, welches hinreicht, um nur eine beiläufige Kenntniß von der Großartigkeit dieses Werkes zu geben. Die ethnografische Karte in 4 Blättern, welche Major Scheda, nach den Andeutungen des Frh. v. Czörnig, mit gewohnter Tüchtigkeit ausführte, und deren schwierigen Farbendruck das k. k. militär-geografische Institut bewerkstelligte, bietet ein sehr lehrreiches und anziehendes Bild der Verbreitung der einzelnen Volksstämme des Kaiser-staates. Sie vermittelt in klarer, übersichtlicher Anordnung die Grnppiruug der verschiedenen Nationalitäten, und stellt zugleich die zahlreichen Sprachinseln dar, die sich entweder auf dem Wege der Colonisation und Auswanderung oder durch verschiedene äußere Einflüsse gebildet haben. Hiebei gibt die Karte nicht etwa das äußerliche Merkmal der herrschenden Sprache der Bewohner, sondern vielmehr das bleibende, im Laufe der Zeiten selten einer Veränderung unterworfene Element der Nationalität an. Im engsten Zusammenhange mit der Karte steht jener Abschnitt der ersten Abtheilung des ersten Bandes, welcher die österreichische Monarchie in historisch-ethnografischer Hinsicht als Ganzes auffaßt. Unter der Bezeichnung „Allgemeine Ethnologie« gibt nämlich Frh. v. Czörnig einen Ucberblick der Bevölkerungsgeschichte der österreichischen Monarchie, mit Andeutungen über die Entstehung der Sprachgrenzen und Sprachinseln; unter dem Titel „Allgemeine Ethnografie« liefert der Herr Verfasser eine übersichtliche Beschreibung der Sprachgrenzen und Sprachinseln der österreichischen Monarchie sammt einer statistisch-ethnografischen Uebersicht aller Völkerstämme des Kaiscrftaates, welche beide Abschnitte als das Resultat der gründlichsten historischen Studien anzusehen sind, in ihrer gegenwärtigen Gestalt/ das Gesammtergebniß aller Vorarbeiten für die große Karte darstellen und eben deßhalb mit ihren wenigen Blättern doch eine sehr ergiebige Fundgrube für eine nähere Kenutniß der Gesammt-Vaterlandskuude bilden. — Ebenso ist auch von hohem Belang die hierauf folgende Behandlung der ältern ethnografischen Geschichte von Niederösterreich, von Hänfler und Feil. Der interessanteste und ohne Zweifel hervorragendste Theil des ganzen Werkes ist aber der ausführliche Abschnitt des 1. Bandes, p. 224—616, welcher Oesterreichs Neugestaltung behandelt. In demselben hat Frh. v. Czörnig nicht nur seine eminente staatsmännische Begabung, sondern auch seine umfassenden Kenntnisse auf dem Gebiete der verschiedenen Zweige der Administration, seine seltene Kraft in Bewältigung und Gruppirung massenhaften Stoffes bewährt. Als ein Versuch, die seit Begründung des Einheitsstaates eingetretenen großartigen Reformen in ein Gesammtbild zusammenzufassen, verdient diese Leistung besonders hervorgehoben zu werden, weil sie von einer andern Seite, welche nicht im Besitze so genauer Kenntniß aller Zweige der obersten Verwaltung war, gewiß nicht hätte ausgeführt werden können. Der 2. und 3. Band umfassen die ethnografische Geschichte von Ungarn und seinen ehemaligen Ncbenländcrn, Siebenbürgen und der Militärgrenze. Der letzte Abschnitt der ersten Abtheilung des 1. Bandes enthält eine geografisch-statistische Uebersicht Unteröstcrreich's. 132) Chr. d'Elvert, Geschichte der Studien-, Schul- und Erziehungsanstalten in Mähren und österr. Schlesten, insbesondere der Olmützer Universität in neuerer Zeit. Brünn 1857. Der gelehrte Vorstand der histor.-statist. Section der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft für Landeskunde bebaut das Feld der Culturgeschichtc auf eine so sördcrsame und zweckmäßige Weise, daß man den Kronländern Mähren und Schlesien zu seinen Arbeiten nur Glück wünschen kann. So hat Herr v. Elvert bereits die „historische Literatur/ den „Kohlenbau," die „Zuckcrfabrication," die „Bibliotheken und Wissenschaft!. Sammlungen," das „Theater," die „Landkarten," die „Literatur- und gelehrten Gesellschaften," die „Buchdruckerci, Censur und Journalistik," die „Verfassung und Verwaltung," die „Cultnrfortschritte im Landbau und der Industrie," die „Verkehrsanstalteu" in ihrer historischen Entwickelung beleuchtet und so wesentliche Bausteine für die Culturgeschichte Gesammt-Oester-reich's geliefert. Diesen schließt sich dann auch das vorstehende, einen großen Band von nahezu sechsthalbhundert Seiten füllende Werk auf würdige Weise an. Zu bedauern ist nicht bloß das Fehlen jedes Registers, sondern auch eines Inhalts - Verzeichnisses. 133) Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft. 1. Jahrg. Wienerwaldes, Wanderungen auf dem Glocknergcbiet, Hydrografie von Ofen, die Inseln St. Paul und Ncu-Amstcrdam (von A. E. Zhishman), die Nilländer. Hervorzuheben ist ans den Sitzungsberichten der Vortrag des Freiherrn v. Reden über die österreichische Mission in Inner-Afrika und deren hochverdienten Vorstand Kn ob lech er, den wir als unsern Landsmann ehrenvoll nennen können, (p. 156 fg.) Diesem letztem wurde zugleich die große Ehre zu Theil, von der k. k. geografischen Gesellschaft, rind zwar bloß mit noch Zweien (dem berühmten Dr. Bouü und dem F. M. L. v. Hauslab) zum „Ehrenmitgliede des Inlandes" erwählt zu werden. — Erwähnung verdient endlich noch ein Punkt. Der General-Secrctär der Wiener-Akademie hat in einer Festrede einen mißgünstigen Seitenblick geworfen auf gegenwärtig bestehende „gegenseitige Lobesversicherungs-Anstalten." Darunter war offenbar zunächst die k. k. geografische Gesellschaft gemeint, und es hielt sich daher deren voreinjähriger Präsident, unser hochverehrtes Ehrenmitglied Sectionsrath Haidinger für verpflichtet, darauf mit nachfolgenden trefflichen Worten zu antworten: „In vielen Richtungen sanimeltcn sich auf meine Person die höchsten möglichen Ehren und Auszeichnungen, nur Undank wäre es von mir, dieß nicht mit freudigem Herzen anzuerkennen; aber auch ich habe seit Jahren mit ebenso großer Freude anerkannt und hervorgehoben, was sich Werthvolles in meinem bescheidenen Kreise, der sich nur allmälig erweiterte, in den Arbeiten der ältern, gegenwärtigen und strebsamen, talentvollen, hingebenden jünger» Generation in dem Gange unserer Entwickelungen darbot, und dadurch eben gewiß nützlich zu denselben beigetragen. Gesellschaftliche Formen bringen Leben in die Darstellungen, sie beruhen geradezu auf gegenseitiger Achtung. Soll man diese nicht aussprechen, wenn man sie fühlt? Und wer sollte am Ende uns achten, wenn wir uns selbst nicht achten? Anerkennung ist die Sonne, Unterstützung der befruchtende Regen für die zarte Pflanze wissenschaftlicher Entwickelung. Der Nebel der Mißgunst kann sie den Blicken entziehen, der Sturm der Kritik sie entwurzeln oder doch die Früchte verkümmern, die Eisdecke der Theilnahmslostgkeit zerstört selbst den Keim. Hier ist gewiß die Wahl nicht schwer. Erfreuen wir uns jener Sonne, freuen wir uns über jeden wahren Fortschritt, dankbar dafür, wenn man sich gegenseitig auch unserer Arbeit, unserer Erfolge freut, ohne jedoch unsere Anerkennung von solcher Gegenseitigkeit abhängig zu machen. Sie ruht auf höhcrm Grunde, auf wahrem, des Menschen würdigen Wohlwollen, ja sie ruht auf dem 1857. 2. Heft. Redigirt vom ersten Secretär, Berg- höchsten, den es geben kann, den ich glücklich bin, heute rath Föttcrle. j in der erhebenden Gegenwart eines hohen Kirchenfürsten Das 2. Heft dieser Publicationen (siehe oben S. 95,, auszusprechen, sic ruht auf dem göttlichen Worte: „du sollst Nr. 92) enthält, außer den Sitzungsberichten und Gesell-^ deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." schafts - Nachrichten, einen Bericht über die Durchstechung! So könnten wir noch auf vielerlei Interessantes in der Landenge von Suez, eine topografische Skizze von! diesem Hefte hinweisen, wenn wir Raum dazu hätten. Bulgar Dagh, über Minimalbarometer - Stände, über die ^ Der Redaction aber wiederholt ein wohlverdientes Lob zu Sommerbeschäftigung eines Theiles der Bewohner des spenden, glauben wir nicht unterlassen zu dürfen. 134) Dr. Const, v. Wurzbach, „Biografisches Lexicon des zur Kenntniß der statistischen und wirthschaftlichen Verhält- nisse Krain's in Bezug auf Forstwesen von größter Wichtigkeit sind und eine Menge Materials zusammenstellen, das auch von unsern Historikern mit größtem Nutzen benutzt werden könnte. Dieses im Einzelnen anseinnnderzusetzen und zu beleuchten, was nur in einer eingehenden Besprechung der obigen Schriften geschehen könnte, gestattet der beschränkte Raum dieser Blätter nicht, und cs mag sohin genügen, hier die Aufmerksamkeit aller vaterländischen Kaiscrth. Oesterreich." II. Bninski-Cordova. Wien 1857. Bereits wiederholt haben wir Gelegenheit gehabt (oben S. 18, Nr. 50; S. 143), ans das vortreffliche biografische Lexicon unseres gelehrten Landsmannes v. Wnrzbach hinzudeuten. Der 2. Band liegt jetzt beendet vor uns. Uebcr-blicken wir das bisher Gebotene, so muß ein unbefangener Beurtheiler eingestehen, daß das genannte Werk ähnliche Unternehmungen, sie mögen in deutscher oder einer andern Sprache erschienen sein, weitaus übertrifft. Vollständigkeit Schriftsteller auf selbe gelenkt zu haben, der aufgenommenen Biografien, sowohl der Zahl als ihrem Inhalte nach, übersichtliche Anordnung des Stoffes und eine unübertreffliche Reichhaltigkeit der Register verleihen dem großartigen Unternehmen einen dauernden bleibenden Werth. Die Biografien sind freilich nur skizzirt und nach den äußersten Umrissen geschildert, aber diese Umrisse sind prägnant und bezeichnend, und dadurch, daß ans die ursprünglichen Quellen, denen die Notizen entnommen sind, hingewiesen wird, ist auch die Möglichkeit geboten, das wegen des beschränkten Raumes nur Skizzirte zu ergänzen. Auch als literarisches Hilfsmittel ist Wurz bach's Lexicon von großem Werthe, da bei jedem Schriftsteller seine selbstständig erschienenen Werke genau verzeichnet und mit kurzen kritischen Bemerkungen begleitet sind. Wenn wir aber am Schlüsse dcr Biografie Boczek's (p. 8) die Bemerkung finden: (Alle Versuche des Herausgebers, nähere Daten über B. zu erhalten, Briefe an seine Freunde, seine Bemühungen in den Bibliotheken der Residenz den Jahrgang 1847 der »Moravia,« wo in Nr. 121 B.'s Biografie sich befindet, zu erhalten, blieben erfolglos. Er trägt daher an dcr Lückenhaftigkeit dcr im Vorstehenden gegebenen Daten keine Schuld) — so wird das einerseits ein höchst eigenthümliches Schlaglicht ans die Unterstützung, die man bei derartigen Arbeiten in Oesterreich erwarten darf, und zeigt andererseits, wie schwierig das Unternehmen, wie höchst dankenswerth dasselbe ist. Wir hoffen, daß dieses wohl in immer weitern Kreisen wird anerkannt werden, und schließen diese kurze Anzeige mit der folgenden Bemerkung: über kurz oder lang wird jeder sich mit dcr Literatur und Geschichte Oesterrcich's Beschäftigende zur klaren Erkenntniß kommen, daß, um Gediegenes und Vollständiges auf leichtem, mühelosem Wege zu erreichen, die stete Benützung von Wurzbach's biografischem Lexicon und seiner österreichischen Bibliografie unabweislich nothwendig ist. — Uebrigens enthält dieser 2. Band keinen Krainer. 135) Mittheilungen des Forstvercins der österreichischen Alpenländer. Herausgegeben von H. Ulrich. I.—V. Jahrg. 1851—56. 4. 136) Verhandlungen des Forstvercins der österreichischen Alpenländer im I. 1852. Hrsgeg. von H. Ulrich. Laibach 1853. 8. Unserm geehrten Herrn Mitgliede H. Ulrich hat der histor. Verein die vorstehenden Schriften zu danken, welche Verzeichniß der von dem historischen Vereine für Srnin im 1.1857 erworbenen Gegenstände: CLXXXI. Vom Herrn Dr. Carl Veßel, k. k. Kreis-physiker in Laibach: 569) Friedrich v. Schlegel's sämmtl. Werke. Nene Original-Gesammtansgabe in fünfzehn Bänden. Mit Biografie und Porträt. Wien 1846. 8. CLXXXII. Von der Gesellschaft für vaterländische Alterthümer in Basel: 570) Mittheilungen der Gesellschaft für vaterländ. Alterthümer in Basel. VII. Die goldene Altartafel von Basel, von Wilhelm Wackernagel. Mit vier litho-grafirten Blättern. Basel 1857. 4. CLXXXIII. Vom Herrn Dr. B arthelmä S n p p a nz, k. k. Notär in Laibach. — folgende Bücher: 571) Hochdeutsche Sprachlehre, gedruckt zu Zutphen, 1818.8. 572) Darstellung der Constitutionen aller zu den vereinigten Staaten von Nordamerika gehörigen Provinzen. Philadelphia 1849. 8. 573) Amerikanischer Almanach de 1850, gedruckt zu Boston 1849. 8. 574) Jesus. Ein Gebetbuch in der Sprache der Otchipwe-Jndier, verfaßt von Friedrich Baraga, gedruckt zu Paris 1837. 12. 575) Das neue Testament und Davids Psalmen in der norwegischen Sprache, gedruckt zu Christiania 1843. 12. 576) Norwegische Grund - und Criminal-Justizgesetze. Christiania 1844. 12. 577) Kleine schwedische Sprachlehre nebst Gesprächen, verfaßt von A. W. Dietrich, Doctor der Philosophie. Stockholm und Leipzig 1844. 8. CLXXXIV. Von der Gesellschaft für südslavische Geschichte zu Agram: 578) Arkiv za povjestnicu jugoslavensku. Knjiga IV. Uredio Ivan Kukuljevic-Sakcinski. V Zagrebu 1857. 8. CLXXXV. Vom Herrn Anton Namre, Localkaplan in Kopain: 579) Eine bei Strug gefundene Kupfermünze vom Kaiser Valens, 364—378 nach Chr. CLXXXVI. Vom Fräulein Marie Petr it sch: 680) Türkische Silber-Münze in Größe eines Silberzehners. CLXXXVil. Vom Herrn Vereins -Secretär Dr. Ethbin Heinrich Costa: 581) Silber-Münze von Raimundus della Torre, Patriarchen von Aquilcja (1273—1298). CLXXXV1II. Von der k. k. Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien: 582) Mittheilungen derselben von den Monaten October und November 1857. CLXXXIX. Vom Herrn Dr. Franz Ilwof in Graz: 583) Beiträge zur Geschichte der Alpen- und Donauländer. II. Rhätien und Vindelicien vor ihrer Eroberung durch die Römer, von Dr. Franz Jlmof. (Besonders abgedruckt aus dem Jahresberichte der st. ft. Ober-Realschule zu Graz.) Graz 1857. 4. 0X6. Von dem hochw. Herrn Jakob Stepischnegg, Doctor der Theologie, Domherrn an der bischöfl. Kathedralkirche zu St. Andreä im Lavantthale je. : 584) Die von ihm in Druck gegebene Broschüre, betitelt: „Thomas Chrön, Fürstbischof von Laibach." Salzburg 1856. 8. 6X01. Vom germanischen Museum in Nürnberg: 585) Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge. Vierter Jahrgang. Organ des germanischen Museums. Nr. 11. November 1857. 6X011. Vom Vorstande der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau: 586) Vierunddreißigster Jahresbericht dieser Gesellschaft. Enthaltend Arbeiten und Veränderungen der Gesellschaft im I. 1856. Breslau. 4. 6X6111. Vom historischen Vereine der fünf Orte: Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug: 587) Der Geschichtsfreund, enthaltend Mittheilungen des histor. Vereins der gedachten fünf Orte. 13. Bd. Mit zwei lithografirten Tafeln. Einsiedeln 1857. 8. 6X6IV. Von der k. k. geografischen Gesellschaft in Wien: 588) Mittbeilungen derselben. Erster Jahrgang. 2. Heft. Wien 1857. 0X6V. Von dem Vereine für Geschichte der Mark Brandenburg in Berlin: 589) Novus Oodex Diplomaticus Brandenburgensis. Erster Haupttheil, oder Sammlung von Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsqucllen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, von Dr. Adolf Friedrich Riedel. 13. Bd. Berlin 1857. 4. eXOVI. Angekauft: 590) Mittelalterliche Kunstdenkmnlc des österr. Kaiserstaates. Sechste «.siebente Lieferung. Stuttgart «.Wien 1857.4. 0X0V1I. Von einem Ungenannten: 591) Mehrere Druckblätter, betreffend die Laibacher Nationalgarde im I. 1848. 0X0V1II. Vom Herrn Dr. Heinrich Costa, k. k. Gefällen-Oberamts-Director in Laibach: 592) ä) Journal de 1’Empire, vom Monate Sept. 1812 bis 6. August 1813. Kriegsperiode. 6) Ein Document, ddo. Graz den 8. März 1736, wornach das Mauthoberamt Triest damals unter dem k. k. Oberaufschlagsamte in Laibach stand. c) Progetto di Risoma della Societä musicale in Trieste. Trieste 1857. d) Nuovo regolamento per li sensali in Trieste. Trieste 1804. e) Nuovo regolamento di Borsa mercantile in Trieste. Trieste 1804. f) Currcndc der k. k. vereinigten Krainer und Görzer Landeshauptmannschaft, ddo. Laibach den 28. December 1808, deutsch und slovenisch. Womit eine Taglia von 300 fl. pr. Kopf auf die Einlieferung der Straßenräuber gesetzt wurde. g) A. h. Patent, ddo. Wien den 12. Mai 1808, deutsch, slovenisch und italienisch. Womit in Folge der anno 1802 aufgehobenen lebenslänglichen Militärpflich-tigkeit die Reserve eingeführt wurde. h) Uebersetzung eines Berichtes über Krain aus der russischen Zeitschrift: „Der Sohn des Vaterlandes" (Sin otezheflva), Nr. 8, von 1821. St. Petersburg. r) Abbildung des „Altars der Gnadenreichen Bildnuß Maria vom guten Rath, bey denen W. W. E. E. P. P. Augustinern, jetzt Franziskanern, zu Laibach vor dem Spittal Thor." Schmitner scul. Nebst „Bericht von dem Ursprung der Bildnuß Mariä vom guten Rath." Dami Gebete. Ä) Ein Bild (Kupferstich) der „Gnaden Statue auf dem hl. Jodociberg in St. Mörtcn Pfarr in ober Crain." Von Simon Achatschiz. 0 Plan zur Errichtung eines Versorgungs-Institutes für verarmte Gräzer Bürger Graz 1815. tri) Colegio nautico-commerciale in Fiume. Fiumel852. ri) Vier kleine Druckschriften, Krain betreffend. 6X6IX. Von dem Musenm der niederländischen Alterthums-timbe in Leiden: 593) Handelingen der Jaarlijksche algemeene Vergadering van de Maatschappy der Nederlandsche Lettarkunde te Leiden, gchouden den 19. Juny 1856. 594) Woordenboek of de Gedichten van G. Az. Bredero. Te Leiden 1857. CG. Vom Herrn Sylvester H o m a n n, Wachszieher und Hausbesitzer in Laibach, folgende Bücher: 595) Wien's Tage der Gefahr und die Netter aus der Noth. Größtcntheils aus ämtlichen Quellen entnommen von Dr. Fr. Sartori, k. k. Regier.-Secretär«. Wien 1832.8. 596) Fratris Bonavenlurae Wunder, Ordinis Eremitarum 8. P. Augustini Synopsis ascetico-moralis-historica de vitae religiosae statu etc. Labaci, sumptibus Joannis Michaelis Promberger, Bibliopolae. MDCCLXX. 597) Reise des jünger« Anacharsis durch Griechenland. 4. Bd. 2. Abth. Wien und Prag 1796. 598) Geschichte Hyder Aly's und dessen Sohnes Tippo Saib, Sultane von Massur. 1. und 2, Band. 599) Geschichte der größten Heerführer neuerer Zeiten. Vierter Theil. Fraukenthal 1785. 600) dto dto. Fünfter Theil. Frankeuthal 1786. 601) Directorium Romano - Lavantinum ad annum MDCCCXXVI. 602) Jubiläums - Andacht. Verfaßt zum Gebrauche der Seckauer und Leobner Diöcese. Mit dem Bildnisse Seiner Heiligkeit des Papstes Pius IX. 661. An gekauft folgende Münzen: 603) Silbermünze v. Kaiser Hadrianus. (Im Rev. Tellus..) 604) Matapan von Jacob Contarenus, Dogen von Venedig. 1275—1280. 605) Große Kupfermünze vom Kaiser Maximinus I. Thram. 606) Republique Haiti. Six Centimes. 1846. 607) 4 Quartos en Barcelona. 1808. 608) Heiratsvertrag zwischen Alois Adolf, des Heil. Rom. Reiches Grafen v. Auersperg und Gottschee, Herrn auf Schön - und Seiscnberg ic. — und der Frau Franziska, geb. Freiin v. Apfaltern, verwitw. v. Bonazi — ddo. Laibach am 22. März 1773. Original auf Papier, mit durchgchends eigcnh. Unterschriften und eilf Sigillcn. 609) Fragstücke in der Streitsache des Franz Erasmus v. Hohenwart, als Inhaber von Ncnthal, gegen Herrn Friedrich, Abt zu Landstraß — wegen der im Juni 1706 verbrannten Verzäunung in Rojenitze. CCII. Vom Herrn Ferd. I. Schmidt, Handelsmanne in der Schischka: 610—611) Patent Kaiser Josef's II., ddo. 7. Dec. 1786, enthaltend die Bestätigung der Freiheiten des bürgert. Handelsstandes in Laibach. 612) Ein gleiches Patent vom Kaiser Franz II., ddo. 12. September 1799. 613) Ein gleiches Patent vom Kaiser Franz II., ddo. 30. August 1793, betreffend die Privilegien des Handelsstandes in Graz. CCIII. Vom Herrn Dr. Carl v. Ullepitsch, k. $. Ministerial-Rath K., in Agram: 614) 1. Die Spinne und ihr Gewebe. Von M. Vertouz. Original-Manuscript. 2. Abbildung des wundcrthätigen Jesu-Kiudleins zu Pischoff Lag! in Crain Landt. 3. dto der seligen Hemma Markgräfi'n zn Friesach, Stisterin von Gurgg in Cärndten. 4. dto des trostreichen Crucifix zn Maria-Saal. 5. dto des hl. Kreuzes bei Laas. 6. dto des Marianischen Gnadenbildes zu Ehrcn-grubein in Oberkrain. 7. dto der hl. Nottburga in der Kirche zu Creple. 8. dto des 8. Krisch v Puschavi pod Smarnogoro. 9. dto des Guadenbildes zuTeiniz, umv. Commenda. 10. dto der Statue U. L. F. im Stifte Frauenthal bei Michelstettcn. 11. dto der Gnadenmuttcr in Maria-Brunn in Unter!. 12. dto des Guadenbildes in Veldes. 13. dto der bl. Nottburga zu Ebcrsfeld. 14. dto der 8. Maria zu Tersat. 15. dto eines Mirakels. 16. Pesem od D. Marije. CCIV. Vom Herrn Dr. Ethbin Heinrich Costa, Vereins-Secretär und Geschästsleitcr 2C.: 615) Ein Prachtexemplar des von ihm herausgegebenen Denkbuches der Anwesenheit Allerhöchst Ihrer Majestäten Franz Josef und Elisabeth im Herzogthume Krain. (Mit der Widmung des Reinertrages für den historischen Verein für Krain.) Laibach 1857. CCV. Von dem histor. Vereine für das Großherzogthum Hessen zn Darmstadt: 616) Urkunden zur hessischen Landes-, Orts- und Familiengeschichte, welche bis jetzt im Druck noch nicht erschienen sind. Darmstadt 1857. 617) Geschichte der Stadt und Burg Fricdberg in der Wct-tcran von Philipp Dieffenbach. Darmstadt 1857. 8. CCVI. Von der löbl. k. k. Landwirthsch.-Gesellschaft in Krain: 818) XV. Jahrgang der im I. 1857 unter der Redaction des Herrn Dr. Johann Bleiweis in sloven. Sprache ausgegebenen landwirthschaftlichcn Zeitschrift »Novice« sammt allen Beilagen. CCVII. Vom Herrn JosefBlasnik, Buchdruckerei - und Hausbesitzer in Laibach: 619) Zgodnja Danica. Katolisk Cerkven list. V Ljubljani. Natisnil in založil Josef Blasnik. Tečaj X. CCVIII. Von den Herren Ignaz Alois v. Klein-mayr und Fedor Bamberg, Buchhändler und Buchdruckerct-Besitzer in Laibach: 620) Die in deren Verlage erscheinende »Laibacher Zeitung« vom I. 1857, sammt den Beilagen. Fol. Von der Direction des historischen Vereins für Krain. Laibach am 31. December 1857. Vereins = Nachrichten. . 60) Als Mitglieder neu eingetreten: Herr Med. Dr. Zhuber in Laibach (Jahresbeitrag 5 fl.); Herr Franz Verbnjak, Weltpriester in Altenmarkt nächst Fürsten-fcld in Steiermark. — Ausgetreten: Herr Vincenz Graf Thurn in Radmannsdorf. 51) Das Secretariat bestätigt nachfolgende Geldempfänge (s. Seite 128): 19) Radmannsdorf, 4 fl.; 20) Triest 14. Dec., 2 fl.; 21) Agram, 6 fl.; 22) Gurkfcld, 2 fl. 52) In Weimar hat sich ein Verein für deutsche Culturgeschichte gebildet, mit welchem, in der Reihenfolge der gelehrten Gesellschaften dem 66. (s. oben p. 60, Nr. 19) der histor. Verein für Krain in Verbindung getreten ist. 53) Das Leipziger »Literarische Centralblatt« von Zarncke — einst ein großer Feind unseres Vereins (s. Mittheil. 1856, p. 91) — veröffentlicht jetzt regelmäßig eine Jnhalts-Uebersicht jedes Monathcftes unserer Mittheilungen. 54) Unter der Rubrik «Eingesendet« erschien in der »Tricster Zeitung« vom 5. Dec. 1857 ein, allen Anzeichen nach von Laibach dahin eingesendeter Artikel, welcher berichtet, daß in Laibach populär-wissenschaftliche Vorlesungen gehalten werden und welche Gegenstände zum Vortrage kommen, wobei der Einsender Provinzial-Geschichte und Statistik vermißt und die Frage stellt: »Sollte sich denn Niemand finden, oder genießt das Feld keine Bearbeitung seit dem Abgänge des tüchtigen und fleißigen Dr. Klun?« — Diesen Ausfall auf unsern Verein wies Herr H. C. in einem in der »Triester Zeitung« vom 9. desselben Monats unter den „Correspondenzen« erschienenen Artikel mit folgenden Worten zurück: »Eine solche Anfrage kann nur Jemand stellen, der nicht weiß, daß seit Abgang des Herrn Professors Dr. Klun von Laibach, d. t. seit September v. I., sieben-undzwanzig Bogen der monatlichen „Mittheilungen des histor. Vereins für Krain« erschienen, wovon mehrere Exemplare auch nach Triest an dortige Mitglieder gingen. ■— Wenn also der Hr. Einsender jenes Artikels von den gedachten Mittheilungen keine Kenntniß hatte, und wenn auch der »Anzeiger des german. Museums,« »Menzel's Literaturblatt« und das »Notizenblatt der Wiener Akademie der Wissenschaften« feinem Horizonte zu entfernt liegen, als daß er wissen sollte, was die genannten, achtbaren öffentlichen Stimmen vom Wirken und Streben des »historischen Vereins für Krain« in neuester Zeit Rühmliches gesagt haben, so lag denn doch der Grazer »Aufmerksame« vom 12. Juli v. I., mit seinen Lobeserhebungen näher, und der Einsender jenes Artikels in der »Triester Zeitung« hätte in der „LaibacherZeitung« zwei Mal im Monate lesen können, daß im C o n fe r e n z sa a l c des hiesigen Obergymnasiums % monatlich Versammlungen und Vorträge des histor. Vereins stattfinden, zu welchen Jedermann der Zutritt unentgeltlich offen steht; er hätte auch daraus entnehmen können, daß seit dem Monate September v. I. 66 Vorträge daselbst gehalten wurden, und zwar 31 über Provinzial-Geschichte, Statistik und Topografie. Es ist daher die Behauptung nicht gewagt, daß der Privatflciß gerade auf diesem Felde hier zu Lande am regsamsten und productivstcn ist, und daß mithin auch im Salon des hiesigen Elefanten - Gasthofcs Vorlesungen über Provinzial-Geschichte und Statistik hätten stattfinden können, wenn man sie am Platze gefunden hätte.« Druck von Jgir. v. Kleinmayr SS Fedor Bamberg in Laibach.