^ RIA Ireltag den S0. September 1878. IVII. Jahrggug Di« ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preis, — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 st., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. Eillt gtmtinsamr Aoleiht? Marburg, 19. September. Aus London wird berichtet, daß man zu Wien eine österreichisch - ungarische Anleihe plant. Gegen diese Genieinsamkeit müssen wir uns verwahren — rasch und laut, damit un? wenigstens der Vorwurf nicht treffen kann, geschwiegen zu haben, als wir zu freier Nede noch berechtigt waren. Da Bosnien-Herzegowina bereits über hundert Millionen verschlungen, so läßt sich die Höhe de» nächsten außerordentlichen Kredites ermtifsen. Wir haben schon übergenug an der Gemeinsamkeit der Kosten, die wir versafsnngs-gemäß zu tragen verpflichtet sind; wir haben mehr als genug an der Schwere unseres eigenen Antheils, unserer siebzig Perzent und gelüstet uns wahrlich nicht, ge»neinsame Sache zu machen auch bei der Bedeckung. Angesichts der trostlosen Finanzlage Ungarns wäre die Gemeinsamkeit einer Anleihe eine Schädigung auch unseres Kredites und müßten wir als Pmnpgenossen der Magyaren ungünstigere Bedingungen erfüllen, als wenn wir Oesterreicher allein genöthigt wären, uns all die Geldmächte zu wenden. Es gelüstet uns gar nicht nach der Gemeinsamkeit der Bedeckung, welche sich bei der <5taatswirtl)schast Ungarns für uns zur Selbjtzahlung erweitern Nlußte so gewiß und wahr, als kein Finauzmann in Oesterreich, keiner im Anslaiide es wagt, uns die gegentheilige Versicheruilg zu geben. Wir sind aber zu schwer l'elastet und zu sehr geschwächt, um auch ltt'ch den unganichen Tt)r'il einer gemeinsamen Anleit>' uns ausbNloei» zu können. Die Delegationen weiden die gemeinsanie Anleihe beschließen, wenn der gemeinsame Minister des Aeußeren dieselbe beantragt. Der ungarische Reichstag wird sür diese Bedecknnge- art stimnieil: die Aussicht, auch der dreißig Perzent sich noch zu eittledigen, ist ja zu verlockend, als daß ein ritterlicher Magy litlk gewesen. Da gegell sei Andrassy in der Fr-^ge der t'oönlschei! Okknpatioil schwere,l Selbsttälischiln^ ge,» unterlegen. Die ^-Liertiältnisje in Vosi'ien, dessen BeviilkerllNg zu einenl Dritel aus Mo-hamlnedanern, znr Hälfte ans Griechisch-Or-lhodoxen ulld nur zu emeln Sechstel aus Katholiken liestehe, ließen harte Kämpfe bei der Okkupation voraussehen. Die Opfer an Gtit und Blut, die Zerrüttuilg unserer Filranzen, die bei der allgemeinen Wehrpflicht doppelt kostl>aren Mcnschenverluste stehen in keinem Verhältniß zu den möglichen Vortheilen der Expedition. Die Hoffnung, daß Bosnien bald knltivirt und eine aktive Provinz werden wird, ist eine fast kindische zu nennen; Galizien und die Bukowina stehen schon seit mehr als hundert fahren nnter österreichischem Szepter, hat'en keine bosnische, sondern eine im Ganzen gut-mitthlge reichstrene Bevölkerung, und sind doch noch stark passiv. Die ^^ehauptung, daß unser Halldel «lach Bosnien dedeutende Vortheile erlangen «verde, ist auch unhaltbar, denn in normale»» Iahren beträgt die ganze Ein- und Ausfuhr nach Bosnien 5 Millionen, die bisherige!» Zölle belaufen sich auf 400.000 Gnlden, während die Kosten der ersten Okkupation schon ai, 100 Millionen auSlnachen, die zu sieben »lnd nielir Perzent entlehnt weroei. niüsiell. Ter Einwalld endlich, daß Bosnien zur Vertheidigniig voil Dalmalieil nöthig sei, ist haltlos. Jln Gegeitlljcil ist zu befürchteil, daß, ll'cnll wir etwa in Feindschaft nnl Rußland gel Althen, eilie Million Rubel genüge, um uns die angrenzenden Serben, Montenegriner nnd Albaneseil aus den Hals zu heilen, so daß ein großer Thell nilserer Arlnee ln Bosnien be-jchäftigt wäre, währeild vielleicht das Schicksal Oesterreichs alis eilleln alidern Schlachtfeld entschieden wlllde. Dr. Menger verlaitgl daher die baldmöglichste Beendigul'g der bosi^ischel» Expedition in enler der Ehre itnserer Armee nicht nahe-tretendeii Weise, etwa durch eule Konventioll nlit der Türkei, die crmöglicheir würde, unsere Truppen auü den» Innern BoSluens znrnckzuzi'hel». Daß snr die unglücklichen Zurückgebliel>enen der inl z^ampse l^^efalleilen thuulichst gesorgt Ivel de, sei ein Geluvt der Menschlichkeit und bedürfe keiner Erörternilli. S e u i l l i! t o lt. Ein polllischrr MA. Von E. Etlar. Am 28. November 1736 herrschte große Unruhe und stürmischer Lärm in der Stadt Fredericia. Das Gericht hatte einen Verbrecher zum Strange verurtheilt. Sosort war Befehl ergangen an den Scharfrichter in Odenfee; dieser hatte sich auch nebst seinem Knecht zur rechten Zeit an Ort und Stelle eingesunden, war aber Mittags, nachdem er auf dein Nichl-platz nachgesehen, ob Alles für den morgenden Tag in Ordnung und Bereitschaft sei, mit dem Bescheid zurückgekehrt, der Galgen sei zu alt unlv zu schwach; der würde unmöglich deir Delinqueuten tragen können. Diese Nachlicht war es denn null, die sich wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet und Alles in Bewegung gesetzt halte. Der Stadtrichter lag, sein Mittags-schläschen haltend, in sailster Rnhe auf dein Kar.apv, als der Schreiber anklopfte und ihm die Sache berichtete. Zuerst nahmen sie eine Weile Rücksprache mit elnander, was dabei zu thun sei; dann schickten sie in die Wohnung des Uhrmachers, wo der Scharfrichter seineir Ansenthalt genomlnen. Dieser erschien sogleich. Der Stadtrichter emphug il)n auf dem Hausflur, da es gegen den Anstand war, daß er da) Zimmer betrat. Der Henker lebte in Dä-nelnark unter denselben drückenden Verhältnissen lvie die Zigeuner dort; lvas er berül)rte, das war besudelt, war elltweiht. Nieinand dllrfte niit ihin ein und dasselbe Haus be-lvohllrn. Als nun der Stadtrichter schweigend die Erklärung desselben angehört hatte, sank er ill tiese Gedanken dahlll lind schritt, den Blick zn Boden geheftet, beide Hände in den Taschen begraben, den Hausflur auf und ab. Der Scharfrichter, eiil kleiner, ulltersetzter Mann, mit rotheln Angesicht und kahlein Kopse, hatte seinen Hut ans den Fußboden gestellt nnd blieb in ehrerbietiger Stellung an der Hauvtl)ür stehen. Endlich fchieir es, als habe der Ätadtrichter eilieir Ausweg gefunden, denn, plötzlich stand er stille, räusperle sich und sprach; „Hör' Er 'nmal Meister! expedireit mnß er inir den Gauner; da hilft keine Widerrede. Hat der Galgen so lange gehalten, da wird er. inein' Seel', ivohl auch diestNlU noch halten." »Nein, nein," erwiderte Jener, „es geht nicht au, 's ist platterdings unmöglich. Ist mir doch schon gallz schwül uin's Herz, weni» ich alleiir hinalifsteige. wie, nieilU Ihr wohl wird'S lnir ergehen, hochedler Herr, wenii ich noch den Ändern mit hiilanf bringe?" „Ach, lvas. Der ist rnahrhastig nicht so schwer. Sein Prozesj hat zwar nur zivei Jahre nnd fünf Monate gedauert; währelid der Zeit aber habe» lvir ihn iir der Kost gehabt, und — nian steckt die Lellte denir doch nicht in'S Hundeloch, nln sie ebeil fett zn lnachen; das werdet Ihr schoi» begiersen, Meister l" „Der Querbalkeir-, n'andte der Scharsrichter ein, „ist so alt und-morsch, daß ich ihn herunterschütteln kann." „Weiß Er was, '^!eister? Ich will Jhni was sageil. Der Arinesünder ist ein gliter, manierlicher Kerl. Bitten wir ihn freundlich darum, da wird er schon liübich ruhig hangen und nicht zn viel nlil den Beinen zappeln." Jiideffen verharrte der Scharfrichter bei seiiler Behailptullg und es blieb deliil rveiler nichts übng, als nach dern Ziinmerinann zu schicken, linl den Galgen in Stand zu setzen. „Ich denke", jagte der Stadtrichter zuin Birttel. „er wird den Augeilblick hier sein. Könnt lnittlerweile ein wenig ill den Hos gehen. Konilnt! hier biildurch l — Neiil, nicht dahin! Den Weg gehl lneine Frau, wenn sie iln Garteil spazieren will. 'S ist bester, daß sie Euch nicht sieht; es könilt ihr, sürcht' ich, zmn Zur Geschichte des Tages. Der gemeinsame Voranschlag hat den MinLsterrath beschäftigt. Die Ziffern stellen sich geduldig in unabsehbare Reihen; wenn es aber gilt, die unerschöpstichen Hilfsquellen für die Bedeckung aufzufinden, so mutz wohl die alte heilige Dreiheit: Steuernerhöhung, Anleihe und Notenpreffe angerufen werden. Europa läßt seinen Vertrag im Stiche. England will sich an einer gemeinsamen Vorstellung der Großmächte bei der Pforte behufs rascher Ausführung dieses Vertrages nicht be-theiligen. Italien will nur mithalten, wenn alle Mächte einen solchen Schritt unternehmen und Frankreich hat kein Jntereffe an der beantragten Gemeinsamkeit. Es bleiben also nur noch unsere lieben Rachbarn Bismarck und der Nachfolger Gortschakoffs. Vor den guten Diensten dieser Beiden graut aber Jedem in Oesterreich-Ungarn, der nicht „für Humanität und Eivilisation" in Bosnien, Herzegowina, Rascien, Albanien . . . schwärmt. Die Attentäternatur Bismarcks ist bei der Vorlage des „Sozialistengesetzes" zu herrlichem Ausbruch gekommen. Und die Nationalliberalen. auf die es mit der Allgewalt der Polizei so gut gemünzt ist, wie auf die Sozialdemokraten, schämen sich nicht, Schergen« dienste zu leisten gegen die allgemeine Freiheit —' zögern nicht zu politischem Selbstmord oie Hand zu bieten. Vermischte Mchrichten. (Krieg. Russisches Heer.) Der Krankenstand des russischen Heere» beträgt 75,750 Mann. (Getreidehandel durch den Staat.) Das kantonale Arbeiterkomite in Zürich hat an den Regierungsrath einen An» trag gerichtet, betreffend die Uebernahme des Getreidehandels durch den Staat. Dieser Antrag ist von sechstausend Wählern unterstützt und muß daher verfassungsgemäb der Volksabstimmung unterbreitet werden. (Die Rheingauer Glocken) Emil Ritterhaus veröffeittlicht folgendes Gedicht: Die Rheingauer Glocke»». Wo'S guten Wein im Rheingau gibt, Läßt man den Mund nicht trocken. Drum, wer ein gutes Tröpfchen liebt, Beacht' den Klang der Glocken! Merk', ob du hörst den vollen Baß, Ob dünn und schwach der Ton summ'! Wo edle Sorten ruh'n im Faß, Da klingt es: Viuum douum! Vinuw lzonum! Vinum douum! Doch wo die Rebe schlecht gedeiht, Muß man die Aesel pressen; Da wird gar klein die Seligkeit Dem Zecher zugemessen. Der Trank ist matt; das Geld ist rar. Man spart' an Glock' und Klöppel — Und von dem Thurm hört immerdar Man Eins nur: Aeppelpäppel l Aeppelpäppel I Aeppelpäppel! Mein Sohn, wo du den Ton vernimmst, Da kann dein Herz nicht lachen, Da rath' ich, daß du weiter schwimntst In dem bekränzten Nachen; Doch wo das Baßgeläut' erscholl, Da kehre nicht, mein Sohn, um. Da labe dich der Freude voll. Und singe: Viuum donum l Vinum bonum l Vinllm donum! (Ungarische Eisen bahn Politik. Sissek-Novi.) Die „Budapefter Korrespondenz" erwähnt, daß vorm Zusammentritt des Reichstages eine regelrechte Konzessionirung der Strecke Siffek-Novi unthunlich sei und fährt dann fort: „Hätte die Heeresverwaltung vor Monaten gedacht, daß die Strecke Sissek-Dobrl»n so über-aus nothwendig sein werde, so hätte sie gewiß schon damals Sorge getragen, deren Ausbau rechtzeitig zu ermögUchen. Jetzt helfen aber weitere Recriminationen dlutwemg. Es müßte in irgend einer Weife ein Mittel gefunden werden, um dem großen Uebelstande, welchen die schlechte, unsichere, theure Kommunikation bildet, ehestens abzuhelfen. Die Schlepp-Bahn Brod-Vrandut, die das Kriegs-Aerar blos eine Million Guloen kostet und sich dem Urtheile aller Fachmänner nach vorzüglich bewähren wird, Hilst zwar dem größten Beoürfnisse ab. Ganz Türktsch-Kroatien und die von Banjaluka aus zu dirigirenden Okkupations-Truppen, die voraussichtlich den ganzen Winter hindurch in Bosnien verbleiben werden, können aber blos über Gradiska oder Novi verpflegt werdet«. Alles, Proviant und Munition, muß nachgeführt werden, und von Vranduk aus über Jaice ist die Zufuhr in Folge der unbeschreit)-llch schlechten Straßen bereits heute unmöglich. Die Linie Dobrlin-Banjaluka wird zwar jetzt von drei Feld-Eisenbahn-Abtheilungen hergestellt und dürste in spätestens vier Wochen dem Verkehr übergeben werden. Die vorgenommenen Untersuchungen haben gezeigt, daß die Linie zwar mit Unkraut überwuchert ist, aber alle Schienen sind vorhanden; die vagabundirenden Zigeuner haben blos die kleinen Nägel gestohlen und diese müffen ersetzt werden. Aus der Strecke, der entlang sich genügend Hochbau defindet, sind 40 Waggons, die aber beinahe völlig unbrauchbar sind, und 6 noch gut er» haltene Lokomotiven vorhanden. Wenn diese aber auch betriebsfähig sein wird, genügt das dem Bedürfnisse keineswegs, denn das nachzuführende Material muß in Sissek auf Wagen überladen und nach Koftajnica oder Dobrlin geführt werden. Jetzt isi der Wasserstand auf der Kulpa und Unna so niedrig, daß die Ueber-sührung auf Plätten — die einzige kleine Brücke genügt bei weitem nicht — große Schwierigkeiten bereitet. Sobald aber im Spätherbste das Jnundations-Gebiet wieder mit Wasser gefüllt ist — und das ist zu erwarten — wird die Zufuhr, abgesehen von den grundlosen Fahrstraßen, noch gröbere Schwierigkeiten bereiten. Nachdem der Fahrpark auf der Novi-Banjalukaer Linie viel zu gering ist und ohne anschließenden Schienenstrang Lokomotiven kaum hinzubringen sind, wird diese Bahn allein verhältnißmäßig wenig nützen können. Eine große Sorge macht außerdem namentlich der RüÄransport der Verwundeten, die, wenn die Schienenverbindung vorhanden wäre, in Sauitäts-Trains direkt befördert werden könnten, fo aber bei zweimaliger Ueber-ladung nur langsam und unsicher befördert werden können. Aus alledem erhellt, daß der schleunige Ausbau der sieben Meilen langen Bahn Sissek-Dobrlin sich als überaus nothwendig herausstellt. Die Konzession jetzt der Südbahn oder einem andern Unternehmer zu ertheilen, ist aber unmöglich, wenn es dem Heeres-Aerar auch viel angenehmer wäre, die Strecke von der Südbahn erbauen zu lassen, die das Geld selbst dann hergeben wollte, nicht etwa in Erwartung eines großen Nutzens — denn die Llnie bleibt ja noch immer eine Sackbahn, da an eine Fortsetzung von Banjaluka abwärts aus Jahre hinaus gar nicht zu denken ist — aber sie wäre geneigt, die Bahn aus Eigenem zu erbauen, bloS um die direkte Linie Wien-Novi, eine drohende Konkurrenz-Linie der Süd-bahn, eine mit den ungarischen Interessen in Widerspruch stehende Eisenbahn, welche hiesige mächtige, einflußreiche Kreise anstreben, zu verhindern. Ist es nun unmöglich, die Bahn in dieser Weise zu erbauen, so ist es doch fraglich, ob bei einem Kriege — und wir sind im Kriege — die Heeresverwaltung nicht dennoch ermächtigt sei, eine nothwendige Feld-Eisenbahn sür eigenen Gebrauch herzustellen, namentlich wenn sie den Beweis sühren kann, daß daraus keine Mehrausgabe erwächst, indem sich so die unumgänglich nöthigen Verfrachtungen bedeutend billiger stellen, als dle Verfrachtungen mittelst Fuhrwerken. Es gibt blos eine Schwierigkeit; der Bau der Bahn müßte sosort in Angriff genommetl werden, soll sie ihrem Zwecke entsprechen, der KriegSminister aber ist kaum in statt dessen auch gern guten Meth nehnml; das läuft aus Eins hinaus!" Dem Stadtrichter war bei allen diesen Einreden gar nicht wohl zu Muthe; der Zimmermann aber bestand auf seinem Recht. Das Gespräch ward im Hof geführt, und der Henker hörte mit zu. Hin und wieder wollte dieser auch seinen Sens dazu geben und trat bei der Gelegenheit etwas näher an den Zimmermann heran. So oft dies geschah, streckte Terkel entrüstet seinen Zollstab aus und stieß ihn damit vor die Brust, bis er wieder zurücktrat. Dann spuckte er einige Male auf den Stab und wischte lhn sorgsam und vorsichtig unterm Arm ab. Uebrigens ließ er sich nicht so weit herab, daß er das Wertzeug der Gerechtigkeit eines Wortes gewürdigt hätte; wenn Dieser ihn etwas sragte, sah er ihn nur mit einem unbeschreiblich verächtlichen Blicke an. Nach langem Hin und Her war deim daS Ende vom Liebe, daß man in der Stadt umherzuschicken beschloß, um sämmtliche Magistratspersonen zusammenzubringen und sich dann in's Zunsthaus der Zimmerer zu begeben. ^Werd' wohl auch die Beine auf die Schulter nehmen müffen", sprach Terkel, um meine Mannschaft zur Stelle zu bringen; die Etnen arbeiten draußen beim Vogeljpanner Schaden gereichen. Setzt Euch auf den Stein dort unterm großen Wallnußbauml" Der Scharfrichter machte einen ehrerbietigen Bückling und setzte sich auf den Stein. Spurlos glitten des Stadtrichters Worte an ihm vorüber; waren sie doch nur die tägliche Demüthigung, an die er sich nun ein ganzes Leben hindurch gewöhnt hatte. Bald daraus erschien der Zimmermann in vollem Staat: langer, bis an die Fersen reichender Rock, Kniebeinkleider, blaue Strümpfe und steifer, lederner Schurz, dessen einer Zipfel unter der großen, messmgenen Spange angeheftet war. Aus dem Kopse trug er eine rothe, wollene Mütze und unterm Arm einen eifenbeschlagenen Zollstock. Als er nun gehört, um was es sich handle, zuckt er die Achseln, rieb sich hinter den Ohren und sprach: „Schwerenoth noch 'mal! das ist denn doch aber auch 'ne abscheuliche Geschichte!" »Ja, ja, mein lieber Terkel", sprach der Stadtrichter, „Ihr werdet uns wohl einen neuen Galgen bauen müssen — seh' keinen andern Ausweg — mit guten, tüchtigen Pfeilern und Querbalken, wie sich's gehört und gebührt l" „Ja so, muß ich das?" erwiderte Terkel. „Um zehn Uhr morgen Vormittag muß die ganze Herrlichkeit fertig sein, muß, sag ich Euch, sertig sein, und solltet ihr auch die liebe, lange Nacht hindurch dran arbeiten müssen." Sich tief verbeugend, entgegnete der Zimmermani»: „Halten zu Gnaden, hochedler, wohlgeborner Herr; bitt' viel tausendmal um Verzeihung; aber, rund herausgesagt, aus dem Galgen — und sollt's mir auch mein Leben kosten — aus dem Galgen wird nichts! Ferne sei es von mir, mich wider Majestät und Obrigkeit auflehnen zu wollen; aber, ich bin Aeltermann, und was ich sage, dabei soll's, mein Seel', sein Verbleiben haben! Dann ist aber noch ein Umstand da. nämlich der von wegen ein Paar neuen Handschuhen sür jeden Gesellen, der sich mit der Arbeit besaßt; da Ew. Woh^eboren wahrhaftig damit herausrücken müssen, und apropos! — noch Eins! Jeder von den Arbeitsleuten muß eine Kanne alten Franzwein sammt sechs großen Brezeln haben; da halten sie sehr streng daraus. Wenn das beseitigt ist, köimen wir gleich an die Arbeit gehen, und — so wahr ich lebe, ich werd' Euch einen Galgen aufführen, einen Galgen, sag' ich Euch, an dem sich die Leute, mein Sixchen, aus lauter Lust und Vergnügen aushängen können. — Was übrigens den Franzwein anbetrifft, nun ja, da können wir der Lage, von den 60 Millionen jetzt sofort 2'/» Millionen für den Eisenbohnbau zu verwenden, da jene Summe knapp ausreichen wird, die Kosten der Verpflegung der Armee bis zum Zusammentritt der Delegationen zu decken. Wartet aber der Minister, um von der Delegation hiezu Geld zu verlangen, so wird es zu spät. In diesem Stadium befindet sich heute die Angelegenheit, und wenn sich nicht irgend ein Ausweg finden läßt, der es der Heeresverwaltung möglich macht, den Bau der Bahn in eigener Regie sofort in Angriff zu nehmen — der Bau müßte selbstverständlich ein ganz provisorischer, wenn auch mormalspuriger sein —-so ist für Heuer, nachdem beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden sind, die Durchführung des Baues nicht mehr möglich und eine schwere Verantwortung würde auf dem Kriegsminister bezüglich der Verpflegung der Armee lasten. Das Ausland aber wird es nicht begreisen können, warum das mächtige Ocherreich-Uugarn im Kriegssalle nicht im Stande sei, eine so nothwendige, sieben Meilen lange Gisenbahnstrecke zu bauen!" (Bosnien-Herzegowina. Be» günstigung der Ausländer.) Vor kurzer Zeit hat der Oesterreichische Ingenieur-Verein beim Handels-, beim Kriegs- und beim Minister für das Auswärtige eine Denkschrift des Inhaltes eingereicht, man möge bei den muthmablichen Bauten in Bosnien vorzugsweise inländische Ingenieure und Unternehmer berücksichtigen; der Herr Kriegsminister hat hierauf in einer Zuschrift geantwortet: „Das wenige in sein Ressort Gehörige wolle er jedenfalls durch Inländer herstellen lassen." Sehen wir — schreibt nun ein „Wiener Ingenieur" was seitdem geschehen: Die Savebrücke in Brod (die Herstellung der Joche) im Betrage von circa 100.000 fl. wurde vergeben an Herrn Jochem — einen Ausländer; die Strabenherstellung Brod-Sara-jevo (circa 1,500.000 fl.) wurde unter höchst eigenthümlichen Bedingungen vergeben an Herrn Bucher — einen Ausländer; die schmalspurige Bahn Brod'Vranduk (circa 1,300.000 fl.) wurde vergeben — an die Herren Hügel und Sager, gleichfalls Ausländer. Alle diese Vergebungen fanden ohne jede Konkurrenz in geheimnißvoller Weise beim Kriegsministerium nach längern oder kürzern Verhandlungen statt. Wie die .Offiziösen" sagen, werden die Beamtenposten in Bosnie»» vorwiegend mit „Transleithaniern" beseßt, blos e i n Recht hat man großmüthigerweise Cisleithanien gelassen, es darf siebzig Perzent aller Unkosten zahlen und seine „Landeskinder", Techniker, Ingenieure und Andere, können wie bisher — darben. Ist das der „vielversprechende Ansang" der wirthschaftlichen Besserung in Folge der bosnischen Okkupation? ZUarburtier.^Zerichte. (Lan dtagsw ah le n.) Unter jenen drei Mitgliedern des Landtages, welche die Grazer Handelskammer wählt, befindet sich als Vertreter des Unterlandes Herr Julius Psrimer in Marburg. Von den LandtagsMtigeordneten des Grob-Grundbesitzes entsallen aus das Unterland sechs, nämlich die Herren: Barthol. Ritter von Carneri, Wildhaus — Rudolf Freiherr von Hackelberg, Pragwald — Mathias Lohmnger, Mibling — Alfred Freiherr von Moskon, Pischätz — Johann Pauer, Gutenhaag — Gttndacker Graf Wurmbrandt, Ankenste»n. (ZumBesten der Volksschule.) In Ehrenhausen hat am 12. d. M. wieder eine dramatische Vorstellung der dortigen Kunstfreunde stattgesunden und beläust sich der Reinertrag, welcher der Volksschule gewidmet worden, auf 33 fl. 34 kr. (Brandstiftung.) In Kalenberg, Gerichtsbezirk Pettau, sind zur Nachtzeit Stall, Tenne und Preßhaus des Grundbesitzers N. Kotnik vermuthlich in Folge einer Brandlegung cingeäjchcn worden. Der Schaden beträgt 1600 fl. Die Getiäude waren versichert. (Lieferung für den Heeresbedarf.) Die VerpflegSverwaltuttg in Graz macht bekannt, daß für die Stationen des Unterlandes am 25. September in der Kanzlei des hiesigen Verpflegsmagazins für die Zeit vom 1. November 1878 ws 31. Oktober 1879 übsr die Lieferung von Gegenständen des Heeresbedarfs verhandelt wird. Die täglichen Erfordernisse sind sür die Station: Portionen: Brod Hafer Streustroh 87b «. 3S60 G. 4200 G. 1700 G. Marburg 1236 60 500 560 Krauichsfeld 510 60 460 520 Straß 360 10 140 150 W.-Feistritz 170 10 160 170 RadkerSburg 360 10 140 150 Pettau 600 5 — 5 Eilli 600 5 — 5 Das viermonalliche Erforderniß an Bett-stroh deträgt: Station: Metrische Zelttner: Marburg 165 Kranichsjeld 60 Straß 40 W.-Feistritz 20 RadkerSburg 40 Pettau 60 Eilli 70 Die näheren Vorschriften können ii» der Holz an der neuen Schießbahn, die Andern sind eben beim Richten der reformirten Kirche. 'S wird schwer halten, fürcht' ich, sie zusammen-zututen." Auch diese Nachricht verbreitete sich bald in der Stadt; die Leute hielten den Rathsdiener auf seiner Wanderung an, und dieser erzählte ihnen denn haarklein Alles, was er wußte, und vielleicht wohl auch noch ein Bischen mehr. Unten an der Treppe der Stadtrichterwohnung hatte sich nach und nach eine große Menschenmenge versammelt. Als der Magistrat bald nachher erschien, sand derselbe die Straße mit Neugierigen überfüllt. Nun setzte sich der Zug in Bewegung. Voran schritt der Stadtrichter, den aufgekrämpten Hut auf der gewaltigen Allongeperrücke, den Stock in der Hand und den weiten mit Marderfell verbrämten Mantel aus den Schultern; ihm zur Linken sein Schreiber, keuchend unter der Last des gewichtigen Justizprotokolls, das Haupt entblößt und den Hut in der Hano tragend. Darauf kamen die drei Magistratspersonen mit groben fpitzköpfigen Filzhüten, Bäffchen am Hals, langen Tuchmänteln auf den Schultern und großen silberbefchlagenen Stöcken in den Händen; Alle mit langfamen Schritten und ernsten, würdigen Mienen. Der Rathsdiener hatte seine liebe Roth, das zudringliche Volk in gehöriger Entfernung von den edeln Herren zu halten. Aus allen Fenstern und Thüren guckten neugierige Gesichter hervor; seit Menschengedenken hatte keine so große Bewegung in der Stadt geherrscht. — An den Henker dachte Niemand; der saß ruhig und stille im Hofe des Stadtrichters, bis sich die Menge verlaufen; dann schlich er leise und unbemerkt zur Thür hinaus und eilte längs dem Walle seiner Herberge zu. Als der feierliche Zug nun am Zunfthaus anlangte — dieses lag damals am Ende der Gotherstraße beim Pserdemühlenthor — da stand Terkel schon mit demüthiger Miene da, bereit die hohen Herren in Empfang zu nehmen. Aus einer Oeffnung des Daches, wo er einen Ziegel herausgehoben, wehte von langer Stange die Zunstflagge herab. Unten an der Treppe sah man zuerst zwei Zimmer-gesellen in schwarzen Halbmänteln, ausgehesteten Schurzfell, den blanken Degen auf der Schulter. Aortjetzttn^ folgt. Kanzlei des hiesigen Verpflegsmagazins eingesehen werden. (V er zeh rungsste ue r.) Die Ver-Handlung, betreffend die Verzehrungssteuer für Fleisch und Wein in der Gemeinde Marburg (1879 bis einschließlich 1881) findet am 27. September Vormittag 10 Uhr im Rathhaus-Saale statt. Als Grundlage dient der jetzige Abfindungsbetrag (44.000 fl.) (Oeffentliche Krankenhäuser. Kinderpflege.) Der Landesausschub hat die öffentlichen Krankenhäuser in Marburg, RadkerSburg, Pettau. Cilli und Rann angewiesen, vom I. Oktober an, gleich dem allgemeinen Krankenhause in Graz, fiir Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahre, wenn selbe in Begleitung von Erwachsenen die Spitalspflege aufsuchen, nur ein Drittel der allgemeinen VerpflegSgebühr zu verrechnen. Für die begleitende Person ist die volle Gebühr zu ent» richten. Letzte ^ost. Uuaarische Blätter verlangen die schleunigste Ginberusuug d,S Reichstages Unsere Truppen habe« N»vi.Breka, ^utschare und Krespil nach hartnäckigem Widerstände genommen. In Novi'Bazar stehen achtzehntaasend Manu «vter Waffen. Die ganze rumänische Jagend in j-nem Theile BeffaravienS, welcher au Rußland abgetreten wird, wandert nach Rumänien Bismarck beabsichtigt» den Drei Kaiser-Bund zu erneuern. Vom Aüchertisch. Das reichhaltigste und billigste Familien-Journal ! So dürfen wir mit voUetn Recht die „Jllustrirte Welt" (Stuttgart, Verlag von Eduard Hallberger) nennen, von welcher uns das erste Hest des neuen, siebenundzwanzigsten Jahrganges zugegangen ist. Dasselbe dringt einen Reichthum an gediegener Unterhaltung und Belehrung durch den Text, eine Fülle von seffelnden, interessanten Bildern, daß man wohl sagen darf, dies Fa-milienjouriial gehört nicht nur zu den sorgfältig geleiteten volksthümlichen ZeiLschristen unserer Tage, sonderii ist auch die inhaltreichste und billigste. Der neue Jahrgang beginnt Mlt einem aus der Tiefe des Lebens geschöpften vortrefflichen Roman: „Lebenswirren" von F.L. Rei-mar. Diesem folgt ein Artikel, der uns über die Entstehuilg der gebräuchlichsten deutschen Wörter und Redeiisarten linterrichtet. Ein schönes Gedicht wendet sich an die poetischen Geniüther. — Nach diesem lesen wir eine geist-re'che Kriminalgeschichte: „Die schöne Handschrist." Dann erhalten wir den Ansang eines liebenswürdig und seffelnd geschriebenen, hoch-interesiai'.ten Romans: „Aus einsamen Felsenriff" voii Weißenthurn, der in Amerika spielt. Ein heiteres Gedicht unterbricht die Prosa und nach diesem folgt ein außerordentlich interessanter Artikel: „CirkuSgeheimnisse" von O. Corvin. Eine huinoristische Novelle: „Mein Freund Kunkel", und eine Skizze aus der Blumenwelt schließt diesen Theil des Heftes, dem sich uun eine Fülle von gemeinnützigen Rezepten aus allen Gebieten und Unterhaltendes, wie Schach, Räthfel, Rösselsprung zc., anschließt. Mit dieser textlichen Ausstattung halten die vorzüglichen Bilder Schritt. Künstlerisch ausgeführte Holz-schnitte, Genrebilder, Reisen in ferne Länder, Weltausstellungs-Jllustrationen, Historisches, humoristische Skizzen in reicher Abwechsliing bietet uns dies erste Heft, das uns gerechte Bewunderung abnöthigt, wie bei dem außerordentlich billigen Preis — das mit seinem reichen Inhalt einen ganzen Oktavband süllende Hest kostet nur 30 Psennig! — so viel, so Gediegenes in so anziehender, schöirer Ausstattung gegeben werden kann. Wir empfehlen den neuen Jahrgang der „Jlliistrirten Welt" allen unfern Lesern als vor» treffliche Haus- und Familienlektüre auf's Wärmste. /rautu-Hilstko«ite iu Marburg str verwundete Krieger. Verzeichniß der eingegangenen Spenden. Frau Dr. Dominkus ein Paquet Verbandzeug und 6 Stück Hemden Herr Graf Nvgent ein Paquet Verbandzeug Frau M. Schnabl ein Paquet Verbandzeug Frau Hansz Verbandzeug Herr Professor Schnabl 4 Stück Hemden Herr Karl Schmidl eine Flasche Himbeersast Herr I. Kokoschinegg 2 Stück Fatschen und Verbandzeug Von der Schulleitung St. Lorenzen a. d. K. B. ein Paquet Charpie Von der Stadtgemeinde W. Feistritz eine Kiste Charpie und Verbandzeug Herr Kommisiar Korber Wäsche Hw. Herr Kosar Wäsche Nr. 7646. (104S Kundmachung. Das k. k. Reichs-Kriegsministerium hat im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für LandeSvertheidigung und dem k. ung. Landes-vertheidigungsMinlsterium mit dem Erlasse vom 8. September d. I., Abth. 2, Nr. 5920, die Abhaltung der diesjährigen KontrollS-Versamm-lungen der dauernd Beurlaubten und Reserve« Männer in allen ErgänzungSbezirten aufgelassen. Was hiemit zur allgemeinen Kenntnih ge-bracht wird. Stadtrath Marburg, 18. September 1873. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. I R. Bernhardss Ms» Vkoater auf dem SofienplaK in Äiarburg. Freitag den 20. Sept. und Samstag den 21. Sept.: lägüeli Lins VorstvIIung. Ansang UM 7-8 Uhr Abends. (1045 Wichtig siir Aamr»! Im Zeiträume einer Stunde lehre ich die Berliner (1050 Klanz-ArMant-Mgetei. Unterricht ertheilt Qur ^0Qta.x ÜSQ 2Ä. Sept. im Sotvl VodlsodlaKvr. Marburger Zrugnisse können vort^ewlejen wcrücn. Man bittet etwas fertig gebi^gelte Wäsche mitzubringen. — Honorar 1 fl. 50 kr. Frau Staub aus Stuttgart. K. k. priv. - iiezellseliFl. Vom 21. September l. I. an werden die Eilzüge Nr. 1 .und 2 in Römerbad, Markt Tüffer und Frohnleiten nicht mehr anhalten, und findet vom genannten Tage »n bei diesen Zügen keine Personen- und Gepäcksbeförderung von und nach diesen Stationen mehr statt. (1044 Wien im September 1878. Die General-Direttioll. Gin solider ^«abe wird als Lehrling sogleich aufgenommen bei ^o»oL sicheres Vorsichts-Präparat pr. Dutzend fl. l.— bis fl. 4.—, feinste fl. 6.—. Vamvn-8pooia!ität pr. Dutzend fl. 2.80 versendet diskret gegen Nachnahme oder gegen Ein-sendung des Betrages Apezialitäten-Maga)in „Zum Achäser" HUivu» Vll, Verei» Mr Notrrstühung armer Volksschalkiuder i« Marburg. Das am 15. d. M. wegen ungünstiger Witterung unteerbliebne Kr««s« V « I Ii s t « s « im städt. Volksgarten „Villa langer" findet Sonntag den SS. September statt. Der Reinertrag fließt dem Vereinssonde zn. Der lobl. Männergesangverein nnd die geehrte Südbahnliedertaftl ^aben in Ansehung des wohlthätigen Zweckes in freundlichster Weise ihre Mitwirkung zugesagt und ebenso hat sich der unermüdliche rühmlichst bekannte Pyrotechnikcr Herr Scrureiter in wohlwollendster Wei^e in Anbetracht des edlen und humanen Zweckes erboten, ein brillantes Kunst- nnd Lust-Feuerwerk zu verfertigen, welches das am 18. August d. I. ftattgefundene bei Weitem übertreffen soll. : (1049 2 Uhr Abmarsch vom Sofienplatze unter den Klängen der Südbahnwerkstätten-Musikkapelle zum Festplatze. — Daselbst Belustigungen verschiedener Art. Vs5 Uhr Gesangsvorträge des Männergesangvereines und der Südbahnliedertafel. Vg6 Uhr Hundewettrennen. Bei eintretender Dunkelheit imposante Illumination des Festplatzes. Um 7 Uhr das ILuQit- UQÜ I.u»t-?ousris^ork, welche» in allen Farben der 3fiS strahlende, sunkelnve und schwirrende Fronten bieten wird, mit den obligaten Beigaben von Raketen, Fallschirme, Lustkugeln, Granaten römische Lichter, Schwärmer, Sousiion, Goldregen ic. ?c. proxramiu: 1. Abtlieilung: 4 Stück Granaten als Signaljchläge — 6 Signalraketen — 3 Drehbränder — 3 Sousisou — 3 Schwärmer — 10 Sternraketen — 1 Lustkugel mit Stern — 2 Lustbüchsen (Perlbrände, Feuerregen) — 2 Ehrenraketen — 3 Fallschirme. 2. Abtheilung: S Gaprtcewaljen mit konischen Spiralen werden sich horizontal bewegen und nach jedem Feuer oder Wechsel Schwärmer und Blumen auswerfen. — 20 Stück Raken mit Stern, 3 Sousiso», 3 Drehbränder, 3 Schwärmer, 3 Ehrenraketen, 3 Fallschirme, 2 Lustki^ln mit Stern, 2 Luftbüchseu (Schwärmer, Fcuerregen). 3. Äbtheilung: Hemischte Lanzenfrout. „Warburg" in Lanzenseuer, mit wechselndem Karbenfeuer und 6 Stück garnirte Feuerräder netist Schlnhkanonade — 20 Stück Sternraketen, 3 Drehbränoer, 3 Soufison, 3 Fallschirme, 2 Lustkugeln. Hieraus: ^ a « z. Kasiaeröffnung 1 Uhr. — Entrse: Erwachsene 30 tr. Kinder 10 kr. Früher zu lösende Karten a 25 kr. per Ertvachsene, sind zu haben; bei Herrn Maffatti, Juwelier Postgvsse, Fräul. Hosbauer, Tabaktrafik Grazervorstadt, Rembert Martinz Hauptplatz und Cafv Marburg Kärntnerstrahe, bis zum Festtcige Mittags. Allfällige Utberzahlungen werden dankbarst entgegengenommen. Für Erfrischungen wird bestens gesorgt.__Die Vereinslettung. »lniv Vz^linitvi'. l V a t t i's (Vrists.II-II1uwiQa.tor) Die (Fviuäe äsi' uoueu Itreurior aut alten Köi'iwrtlwils. (1041 Diö vou ävn 18. Lvpt. täxliolt ill »usiuer ^uslaAS auFS^.iivllst, clamil Siek von üvlQ ^rosksn l^'vrt.-sLdritt <1«zr vuniwlltvli l^suvtitkratt itlivriivuzxt. «/v/t. sts Ke8ts8 unlj Prki8vü»'lligstö«. vis kvKvnill»,llts1, (plmlieii), lellkinlzxtn, Zellülossl' 6tzr k. k. pr. von AI. 1. Llsmgor ^ 8öllnv ^ k. unct k. 8r. Ki ie^smsrine, vieler »n et«:, etc. Für den Mau der Di^tllöaHn» örülke über die Save bei slove-nisch Brood werden sifvrt circa 150 Zilllmelleute sotvie auch Erdarbeiter gegen sehr gute Bezahlung aufgenommeil. (1035 Anmeldungen bei der Brückenbau-Unternehmung in Brood. Möbel zu verkaufen: 50 Stück Sessel — runde Tische — Sosatische — Betten — Kästen — billig. 1051) Urbanigaffe Nr. 8. empfehlend in IVIiRrnSz;*» Steinnletzgeschäft, Ecke der Kaiserstraße u. Tl)eatergasse (10L5) in Marburg. (10L5)_in Marburg. verantwortliche Stedaktion, Druck und Verlag von «duard Äanschij» Ateiu seit 4 Jahren in Marburg, Schiller-straße Nr. 20 bestehendes ^.891 photograptiisches Zeschäst wild Mit 2Z. September geschlossen und finden an diesem Tage die letzten Aufnahinen statt. Sänlmtliche Platten bleiben für Nachbe« stellulig auch für weiter aufbewahrt, nur ersuche, die Aufträge von dieser Zut a«», direkt uach an nleine Adreffe zu irchten. ' . . >. I^obeuvvttl, Photograph. Ein Lehramtskandidat wünscht Unterricht zu ertheileu. Adresse im Eomptoir d. Bl. (1040 Ein Keller auf so St. ilt Haldgedinden in der Mühlgasse !!)tr. 23 ist auf mehrere Jahre zu vermiethen. (1020 Daselbst sitid auch einige 40 Fuhren Dünger zu habell. Ei» Lehrj««g aus gutem Hallse, der sich mit guten Schul-zeilginsseil ausweisen kalln und der slovenischen Sprache mächtig ist, wird sofort aufgenommen in der Gemischtwaarenhandlung und Tabak-Subverlage K- Hartmann in il?eutschach. (1027 GW Lehrttng, der slovenisch spricht, wird in da^ Spezerei-Geschäst des Herrn Carl Kasper in Pettau ogleich aufgenommen. (1022 von Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn, Eisen, Blei, Kalb- und Schaffellen, Roh-, Ochsen-u. Schweinhaaren, Schafwolle, allen Gattungen Rauhwaaren, Knochen, Klauen nebst allen anderen Landeöprodukten. (49 'VsZ7lZLS.15I.ir voll ungarischen Bettfedern, Flanmen und gesponnenem Roßhaar zu den billigsten Preisen. .1. djvlllvijillßvl', Marburg, Burgpla^. in Marburg. SXSt«.