H87 Feuilleton. Der Acheuthaler Tee. 4k5ö dchuct wcit hinaus dmch's Mc Thal Im Fclscnbctt dcr Sce die klaren Woqcn, Dic Vcrgc stch», als wcitcr KrciS gcz^gctt, ! On-üthct von dcr Sonnc lctztcn, Strahl. Vl'N mcnmn Ei<^ an> Frlstn jäh und schmal <>rscha»tl' ich ^ic Pracht hall' vorqcbi^">; Wcnn schwindelnd mmn Alickr fl^s» . BedN'hte mich mit Tod dic schlimme Wahl. Ich wriß nicht, was bic Sage wach mir n.f Von Himmlische» . dic in dcn Wettm lag.n. , Und furchtlos, sicher nicdcrsahen ticf. So g','lt.n »!)!>, suhlt >ch^ i" mir schla.,.'«. Daß jcdl'S (5'>.n"N. i'edc Furcht .ütschliif. Di, tutend sonst zum Abgrund uns grtragt», I„„sl'r,!ck, l,ln>ia Schüler. Monatfeste der Slovene« in Steiermark von l)r. Rudolf Puff. <5roß der alles nwellirenden Kraft und dem die alten Volkssitten vrrsiachrnden Elemente der Neu- zeit hielten sich bei den stoischen Slovene,, alte Nor- men und Gebrauche in großer Zahl, die dem auf- merksamen Beobachter um desto merkwürdiger erschei- nen, als sie mit einer gewissen Schüchternheit sich m den Bereich nnzelner Tage flüchteten, an selben "ber in vollem Umfange sich völlig uuvertilgbar gel. tend machen. Wir wollen ein Jahr der Slovene» nach jenen Merkmalen charakterisiren, welche jedem Monate in Betreff solcher Erscheinunge ganz eigen- thümlich sind, und dabei wo möglich auf den Ursprung und auf die Analogien, besonders bei den Stammver- wandten anderer slavischen Völker hinweisen, mit Dank jenem Fingerzeige folgend, den nns der ge- lehrte Slovene Tribunski (Joseph Haschnigg, Pfarrer ä" ^riscul an der Save in Steiermark) gegeben. l. Jänner. Die Hoffnung, in diesem Monate unter die Haube zn kommen, steigert den häuslichen Fleisi der ledigen Wendimien. Zll sciurr Zeit sieht ma» sie mehr sich reinigen mid pnnen, mehr das HmiSgerathe w Ordnung halten, als zu dieser. Trol; der Kalte er- heischt es bei Schönarmigen die Koketterie, häufig ohne Spenzer zu gehen. Abends sind die Spinn- ssnben gedrängt voll, Gesang und Sagen und schnippi- sche Bemerkungen übn' landliche Gentlemans des Dor- fes würzen die Arbeit. Die Bursche warten indeß außen die Heimbegleitung ab und machen wohl auch zeitweise einen Teufelslärm, wenn das Gespräch iu ber Stube für Manchen zu hart oder zu günstig ausfiel. Schlächterei uud Esserei machen den rauheu Jänner zu eiuem beliebten Monate. Bei den lin 'in? und k'ls>l»l!>iij<>, wo oft in einer Nacht ein halbes Schwein und alle Würste im Hause verzehrt werden, geht es aber auch lustig her, muutere Spiele werden zum Besten a/geben, nnd insbesondere zeigen die Bursche ihre Gewandtheit und Kraft in Turnübun- gen, wobei der Witz gegen die Unbehilflichen sich oft 'n derben Späßen Luft macht. Man wird hierbei uuwiUkürllch an die russische» Faustkämpfc erinnert, "„ "och vor einigen Jahrhunderten so leidenschaftlich kamvf"'"^"' ^ '""" tageweit die berühmten Faust- 5i» n!I ""^ ^"la, Kakufa uud Kasan kommen liesi, vie ki gleich m^,"s""'"'''""' "'""'"'^ den und BrmmfM',, ! b °"?"""' ^'""'^'" Rechter,, vereinte 'Mllsch.f. «^ " /"'"' "'° Elovexen, °"w te, „„fern j„„gen ü, Februar, den d^I" ^""" bildet si'r den lebensfrohen Wen. ^ "vrtseftllng und gewöhnlich auch den Schluß des Fasching's; er ist für den ethnographischen Beob- achter der Slovene», außer der Oster- uud Iohaunes- zeit, der wichtigste, und bietet so eigeuthümlichc Er- scheinungen, daß man sich unwillkürlich in dic Vor- zeit verseftt glauben kann. Noch vor wemg Jahr- zehnten, als die Obrigkeiten selbst aus manchen Auf- tritten Vortheil zogen, gab es im Unterlande zahl- reiche ländliche Maskenzüge, welche mitunter an willigen Gestalten und charakteristischen Erscheinungen hinter der Erfindungsgabe dcr Italiener in nichts znrückgebliebeu. Masteraden sind uud waren von je, her bei ten Slovene» wie bei den Croaten nnd alün Slaven überhanpt schr beliebt. In Nusiland wußten Peter der Große und Katharina drn Maskeraden in Verbinduug mit altrussischen Gelnänchen eine beson- dere nationale Wichtigkeit zu geben. Die Novgoro- deu waren ! 470 so ausgelassen in ihren Maskcnzü- geu, daß ihnen 1470 selbe von Ivan dem Großen verboten wnrden. aber schon muer Ivan IV. kamen sie im Fasching selbst in dle Kirche maokirt. In keinem Hause darf au diesem Tage die Kulnl':» ("vn l"l«, das Rat», eine schneckenförmig zusam. meugerollte, mit allerlei guttu Ingredienzen über- tünchte Speise aus Nudelteig, fehkn. Von d I-"'« muß jeder Anwesende nehmen, vor Mitternacht mnst alles ausgezehrt seyn, sonst zügelt mau gefräßi- ges Ungeziefer in das Hans. Das Begraben des Faschings (Eurentbestattung) am Aschermittwoche wird bereits sehr selten. lFortschung fl'lgt.) M i s c e l l e „ sGine nicht uninteressante Notiz) über ^ den im vorlebten Verzeichnisse der hier Verstorbenen, unter dem 30. April d. I. aufgeführteu k. k. p.ns. Beamteu, Herru Franz Koporz, dürfte wenigen der hiesigen Bewohner noch im Gedächtniß seyn; wir theilen selbe daher unsern Lesern mit, wie wir sie in der „Laibacher Zeitung" vom 3. Angust 1806 aufge- zeichnet finden: „Vaibach, 5. August. Western Nachmittags um halb 4 Uhr erhob sich über den Laibacher Horizont ei»c Gewitterwolke, aus der ein sehr heftiger Negen ui,d Hagel, mit Blit; und Donner verbunden, her- abstürzte. Ein Blinstrahl fuhr von der mitternächt- lichen Seite über das Lycealgebäude in das gegcn- über stehende Polakische Haus durch das Dach neben dem Kamine, und traf einen im zweiten Stock im Vorsaal, am Feuster stcheudeu Theologen, Namens Franz Koporz. Nachdem der Strahl den liukeu Fensterflügel gänzlich zertrümmert hat, ging derselbe in den linken Arm des unglücklichen Menschen über, nahm seine Nichtuug nach dem Nucken über die rechte Lendenge- geud und Schamtheile nach dem linken Fuße, uud fuhr aus demselben mit einer gäuzllcheu Zerreißung des Stiefels ohne weitere Wirkung in den Boden. Der ganze Vorsaal war von einer Gasart erfüllt, die weder rein salpetricht, uoch schweflicht, sondern dem Gerüche nach mehr hepatisch war. Der Unglück- liche lag im vollkommenen Scheiutode auf dem Boden. Die Gesichtsfarbe war blaufärbig, die Muskeln des- selben krampfartig verzogen, die Augen starr, alle Glicdmajw, erschlappt, kein Pulsschlag weder an den Händen noch m der Gegend des Herzens zu fühlen. Die Wiederbelebung, und Rückkehr des Bewußtseyns erfolgte uach einer kurzen Zeit, und das erste Lebens- Phänomen war eme über den ganzen Körper verbrei- tete Pnrpnrrothe, ans der sich der Streif vom Blil;- strahle deutlich herauSuahm, einige tiefe Seufzer, die mit einem klaglichen Geschrei unterbrochen wurden nud ein sehr kurzes und beschwerliches Achcmholen, welches d.e Wlrkuug der cingeathmeten Luftart zu seyn schien. Die Verlegungen an dem Körper sind sehr be- träch.l.ch. Der größte Theil des Rückens, beide Len- deutheile, die Schamgegend und beide Füße sind bis znrVsoudernng der Ueberhaut verbrannt. Au der linken Schlafengegend erlitt er durch den Fall ein«, zweizöllige Hauptwuude. Bis 9 Uhr Abende war alles Gefühl in dem linken Fuße, aus dem der Blip- strahl fuhr, gänzlich verloren. Aus seinem heuligen Befinden l«nd dem Zu» stände der verbrannten (Stellen laßt sich mit ziemlicher Zuversicht hoffen, daß derselbe, wenn sonst keine wi- drigen Zufälle eintreten, am Leben blciben, und wie- der als ein brauchbares Glied in die Gesellschaft sei- ner Mitmenschen treten werde." jDas militärische Fest in Paris am ><>. Mai.) Das beutige Schauspiel reiht sich an die großen Tage des Marsseldes, von denen wir eine bemerkenswerthe Iusammenstellnna. finden, di? von 17fttt bis 1«^ geht, und der wir folgende Em» zclheiten entnehmen. 1790-. Icchresfeier der Zerstörung der Bastille Verbrüderungsfest, wobei der Bischof von Auluu (Talleyrand) am Altar des Vaterlandes den l>!ol/^- dienst feierte. 1791: Annahme der Verfassung durch L'it wiq XVI. ! 17!^: Freiheitssest. Die Freiheitsgötlin aus ! dem Triumphwagen, die öffentliche Gewalt mit nicht« als mit Kornähren bewaffnet. 1793: Fest für die Aufhebung der Sclave» e<. Annahme der Verfassung durch die Provinzen. Sie- gesfeier wegen der Einnahme von Toulon. 1794: Jahrestag der Hinrichtung beS Königs, Eidliche Verpflichtung der Beamten zum Haß gegen das Königthum. Fest der Wehrhaftmachung dV/ll. verleibt der Bürgerwehr nene weiße Fahne»», nnd d,e Musis- banden spielen ,>Viv,> ll<«rv lfuntl-,« »,nd ,>s lm, ,/,?«„»> 1«!N: Feier der Rückkehr Napoleons, welcher dem Heere neue Adler mit dreifarbigen Fahnen q,bf Annahme der Verfassung. Hochamt. 1816: Bourbon'sches Fest. Weiße Fahnen, Ein zweites Fest mit den ersten Kundgebungen gegen den Grafen von Artois (Earl X.) 1817 bis 1«47: Keine Feste, sondern nur Pferderennen, Lustfahrten, Truppen-Musterungen. Fraucoui u. dgl. m. 1848: Eintrachtsfest. ! Im „Monitenr" stehen alle diese Feierlichkeilen umständlich verzeichnet, mit der amtlichen Versicke- rung, daß die Begeisterung gar nicht zu beschreiben sey. (Dnmm und dümmer') Echmarofter füttern, das ist dumm, ihnen vertrauen, ist dümmer; einem alten Weibe die Eur machen, daS ist dumm, sie hei- rathen, ist dümmer; die Vorstadtthcater immer mei- den, das ist dumm, daS ganze Jahr sie allabendlich Gesuchen, ist dümmer; Niemand Glauben schenken wollen, ist dumm, aller Welt Alles glauben, ist dümmer; alle neu erschienenen Bücher lesen, daS ist dnmm, sie alle kaufen, noch dümmer; sein Geld ver- schwenden, ist dumm, es verspielen, noch dümmtr; die Eitelkeit eines Weibes ist dumm, Eitelkeit eines Mannes noch dümmer; wenn Manner immer fort politisiren. so ist das dumm, wenn aber Frauen sich mit Politik beschäftigen, so ist eS dümmer; ohne Aussicht llkben. ist mehr als dumm, ohne Aussicht heirathen, dürfte daS Dümmste seyn? (Ein zahlnngsfahia.es Bettler.) 3u Apolda (im Württemberg.) wurde ein Mensch wegen BettelnS arretirt und von dem Gerichte zu vierwöcheullichcm Gefängniß verurtheilt. Der Verurcheilte stellte hier- anf das Ansuchen, man möge ,hm gestatten, die Strafe in Geld zu befahlen. Verl.aer Ig„. v. Kleinmayr und ssedur Vamber,,.