Deutsche Wacht -OÖOOO- tu v-ch!" rriärint (rten Soinilan unb Soimerttii« morgm« UN» lohn Visum bnr iomiiagsbcilmr »Die 6 ii b m a r f" für tttlll mit tn4 Hau« m»na«»ch fl. —Ai, inw»ll##«f< (I- l-4®. l y— ja.-tuä&tm 9. . «„ ®ef«»«1rnl>im(r SWtttltabfl« S. >.«». fl. 3.»>, g011*)ll»ttfl « MO. — «ln»»lnc Siimmmt 7 tr. «n,cl,cn i-xrdrn na» lartl drikchoirt. ve« »ft-rr» Wt-«r»«Uinq-n rnl!or«ä,mbkr »lai-l». »U- WwHtmkcii HirtanW«uii»««. Hauvwl»« « rtwnrbl« abgcgrbtii «ryr «mkfritr Ärtfl- «>!I»«ch mid eanrttag 1« Uhr v-rmINa«. Süu.-UmmiMn am 11—12tltrr oorattlid« «ob **n 3 i ltSr nachmittag«. Zchrtflliltllng TeUergaff« 5h. 2, Hochparterre, a«t»ftunt)rn Irt Heia»«. Wie« «J» JkMclrurt 11 — 12 litt DormUtan« Itml a>iSito»mr »oi> Rirtwa« «»»«tag IM» ®onnto«). — Srtlnwoltarini ffcnt |>»rto(r«L — Berichte, bfwtt S«rf«f1« bii>j> l>t» Hkrrn Zsns Nasch dercilioMigft atbcUt. Nr. 35. Cilli, Donnerstag den 3. Mai 1895. XX. Jahrg. Der heutigen Nummer unseres Blatte» liegt die MonatSbeilage „Allgemeine Mittheilungen für Land- «nd Hanswirtschaft" bei. Zur politischen Lage. L. I. Die Krisengerücht«, welche in so reicher Zahl die politische Atmosphäre durchschwirrte», sind nun im'lummt. Dos Koalitionsministerium lebt und — das dem Finanzminister von Plener seitens der „Bereinigten deutschen Linken" ertheilte Vertrauensvotum gestattet dies zu schließen — man ist wenigstens in den Kreisen der deutschliberalen Abgeordneten derzeit fest entschlossen, ihm vorder-buch jedenfalls die nachdrücklichste Unterstützung ilicht zu versagen. Jene partielle Unzufriedenheit, «lche selbst in altlideralen Kreisen in jüngster Zeit sehr bemerkbar wurde und der die „Neue Freie Presse" energischen Ausdruck gab, ist zum schweigen gebracht ivorden. Auch das Scheitern emer so bedeutenden Sache als die Eisenbahn-Verstoatlichungsattion scheint das Gesammtcabinet ml einer ganz überraschenden Leichtigkeit zu tragen. Aber die Situationen wechseln und die groben trmgenden Fragen, welche in allernächster Zeit mauSweichlich vom Parlamente behandelt werden müssen, werden manche Ueberraschungen mit sich bringen. Vor allem die Cillier Frage, welche man, da eine befriedigende Lösung ziemlich ausgeschlossen erscheint, Woche um Woche hinausschiebt. Und dann die Wahlreform, betreffs welcher die codierten Liberalen und Clencalen sich absolut nicht einigen zu können scheinen. Vorderhand probiert man'S mit dem Hinaus -schieben. Aber hinausgeschoben ist nicht auf-gehoben.... Amlchau. Die Rede deS Abg. Licgmnnd. Mit er- freulicher Schnelligkeit beeilte sich der Abg. Siegmund in einer Zuschrift an die „Grazer Tagespost" zu erklären, dass nur der ungenaue Wortlaut seiner bekannten Rede in die O«ffent-keit gedrungen sei und so Missverständnisse ver-ursacht habe. Es sei ihm nicht eingefallen, die deutsche Gemeinbürgerschast verletzend, die Bedeutung der Cillier Gymnasialfrage abzuschwächen, vielmehr stehe er auf den Standpunkt der un-bedingten Opposition gegen eine Lösung der-selben im slavischen Sinne. — Diese Erklärung war »vahrhaftig nöthig, wenn man die geradezu ekelhafte Ausnutzung der Siegmund'fchen Red« slavischerseitS bedenkt. Die Rede sagte deutlich, meinte beispielsweise das „MarburgerWendenblatt": „Wir (die Deutschböhmen) iverden keine Anstrengung machen, die Utraquisierung d«s Cillier Gymnasiums oder die Schaffung eines neuen slavisch clericalen Ringes zu verhindern ..." Die Erklärung des Abg. Siegmund hat nun die slovenische Freude etwas gestört. Und dass das „Krähen" der „Deutschen Wacht" solch bemerkenswerten Eindruck übte, ist selbstverständlich ein weiterer Grund des AergerS der windischen Herren. Die (5isenbahnverstaatlichnngS Action ist verunglückt — und unsere östlichen Nachbarn, unsere transleithanischen Brüder, tragen daran wohl das Hauptverdienst. Man ist übrigens heute in ganz Oesterreich schon vortrefflich darüber unter-richtet, in welch unerhörter Weise die Ungarn ihre Interessen auf Kosten der österreichischen stets zur (Seltung zu bringen wissen. Die Gefühl« d«r Oesterreicher aller Nationalitäten sind darum auch den Ungarn gegenüber entsprechende. Das Ver-halten der Ungarn anlässlich der österreichischen BahnenverstaatlichungS-Action soll demnächst ein-gehend gewürdigt und jetzt nur erzählt werden, wie der „befreundete Nachbarstaat", um mit Herrn v. Chlumetzky zu sprechen, seine wahrhaftige Prä-ponderanz nächstens wieder auszunützen beabsichtigt. Ungarn will 189« eine Ausstellung veranstalten, die sogenannte Milleniums-Ausstellung. Das Geld dazu wünschen die Ungarn aus dem „Auslande", d. h. aus dem Geldbeutel der Bevölkerung der nicht ungarischen Seite der Leitha zu erhalten und hoffen diesen Zweck bei den „dummen Schwaben" am leichtesten mit der Ausgabe von Losen zu erreichen. An der glatten Durchführung dieser Ab-sicht hindert aber die edlen Magyaren das Los-sperrgesetz, und in dieses eine Bresche zu legen. «Feuilleton. Ein (tyoili. HunwnSke von Otto DörftaS. Er war ein alter jovialer Knabe, den wir alle herzlich gern hatten und ohne den von einer ver- Rügten Jagdpartie fast gar keine Rede sein konnte, ehr halten wir uns an seine Witze und Schnurren gewöhnt. Aber, aber, da war ein ganz bedeutendes „Aber" bei der schönen Sache; wo jener dies nämlich zeigen konnte, bewies er sich als haar-siriubenden, bis ins infinitura rücksichtslosen Egoisten, als einen Knoten, gegen den der eigene Zagdiioct ein zierliches Stutzermöbel genannt werden tarnte, wenn man derartig geschraubte Vergleiche »berhaupt anstellen darf. Nicht, dass er es nöthig gehabt hätte, Gott be-iwchre, er war ein wohlhabender Mann, der ohne . das manchmal lästige Clientel von Weib und Kind in aller Behaglichkeit seine ansehnliche Rente hätte verzehren können, aber die Knoterei saß eben bei chm in Fleisch und Blut und da nützten alle An-ppfungen, alle Besserungsversuch« wohlmeinender Freunde absolut gar nichts, und wir hätten ihn gewiss schon längst fallen gelösten, wenn er eben nicht so ein — im Grunde genommen — doch herzlich guter und fideler Kerl gewesen wäre. Nur ein Beispiel für viele: Bei uns in der Oberlausitz besteht bei Treibjagden noi die uralt« Sitte des Umtrunks. Die Schützen formieren einen Kreis, einer holt die Jagdslasche hervor, wendet sich an seinen rechten Nachbar und spricht: „Ich schnell' den Herrn an!" „Schnell' der Herr her!" — entgegnet dieser. worauf der erste einen Schluck sich genehmigt und dieses mit einem: „Ich hab' den Herrn angeschnellt!" — zur all-gemeinen Kenntnis bringt. Der Angeredete wünscht mit: „Wohl bekomm' dem Herrn der Schneller!" Prosit! worauf ihm dieser die Flasche überreicht: „Schnell' der Herr weiter!" — und e« wiederholt sich dasselbe Manöver. Dies dauert solange, bis entweder der Feuchtigkeiisbehälter wieder in die Jagdtasche seines Herrn einpassiert oder unterwegs geleert ist — denn dann begibt sich die Jagdflasche des Schützen, welcher die vorange-gangene auögetnmken hat, auf die Wanderschaft. Nach dem nächsten Triebe lässt natürlich immer der Besitzer einer noch intacten Bulle diese zuerst kreisen. . Obigen schönen Gebrauch machte sich der schnöde Egoismus unseres Freundes auf folgende Weise zu Nutzen. Während wir anderen eine Ehre drein-setzten, uns in den „Trincables" nicht lumpen zu lassen, trat der alte A. regelinäßig mit einer Bulle abscheulichsten Fusels an — der ganze Liter kostete, glaub« ich, genau sieben Pfennige — und wenn dann die fremdherrlichen feinen Liqueure rundierten, soff der Schlauberger reget-mähig das theure Zeug aus, sobald eü in seinen Bereich gelangt tvar. Dann schickte er mit gerade-zu rührender Unverfrorenheit seinen Fusel umher, ergötzte sich ganz ungeniert an all den entsetzten Gesichtern der Kostenden, um zum Schluss die noch wohlgefüllte Bulle wieder in den Rucksack verschwinden zu lasten. Eine derartige Knotigkeit wär« uns, selbst bei voller Kenntnis der A.'schen Schwächen, denn doch etwas zu stark gewesen, hätten wir uns nicht immer wieder gesagt, sein Fleisch gewordener Geiz gestatte ihm eben nichts als.„Magenkrätzer". — Hatt' sich was, eines schönen Tages machten wir die haarsträubende Entdeckung, das« dieser durch-triebene Ruppsack seinen Fusel selbst nicht einmal soff — i, da sollte doch gleich! — Wart, Bürschchen, wir wollen dir deine Schmutzerei gehörig versalzen I Die nächste Jagd kam, der erste Trieb war vorüber und die Schützen formierten jenen feucht-fröhlichen Kreis. Wie vergnügt blinzelten nicht die grauen Aeuglein des alten A-. als Herr v. M. eine gewaltige Jagdflasch« hervorzog, wie begehr-lich folgten sie dieser nicht auf ihrer Runde, immer vergnügter war das Blinzeln, die Herren schienen heute alle nicht recht bei Geschmack zu sein, sie nippten nur — und da war auch schon die noch fast volle Bulle, na, da konnte man mal ja einen ganz ertra großen Zug sich genehmigen. — Puh! — jb«r Teufel, was ist d«nn das? — Das Zeug schmeckt ja, schmeckt ja, na, beinahe wie der eigene Herzenüstärker I — Schaudernd gibt A. die Bulle weiter — dieser v. M. ist doch ein äußerst ordinärer Kerl! Der nächste Trieb ist vorüber. Hauptmann S. lässt seine Flasch« kreisen. Wieder scheint es den Herren nicht recht zu munden, wieder setzt A. mit vergnügtem Schmunzeln die noch volle Flasche an und wieder mit dem gleichen Abscheu ab — ver-dämmt, das war ja genau dasselbe Brechmittel! — Die Sache sieng an, komisch zu werden. Der dritte Trieb; nach ihm das nämliche Schauspiel; da reißt unserem Freund aber die Geduld: „Glaubt Ihr denn, ich sauf euer Sauzeug!?" sprach's, holte aus der Bnisttasche so ein bis da-hin noch nie gesehenes lüttkes Bulleken echten Cognacs hervor und goß es zur Hälfte hinter die Bind — Für diesmal waren wir die Reingefallezr« 2 geht ihr ganzes Sinnen und Trachten. Man hofft dies zu erreichen durch Ausgabe von Losen einer ungarischen Classenlotterie und wird daher diese AuastellungSlose nicht als solche, sondern als „Ungarische Staat« Classen-Lotterie-Lose" in die Welt flattern lassen. Die in Sicht stehenden Lose erinnern an die berüchtigte,» ungarischen sziv-Lose", deren innerer Wert kaum den Losen der Wiener Armenlotterie gleichkommt. Als das Lossperrgesetz seinerzeit in Kraft trat, hatten diese <16 «nv Äse einen nominellen Wert von 2 fl. und da dieses ..Wertpapiere' durch einen glücklichen Zufall von der Lossperre nicht ausgeschlossen wurde, so wurde dessen Curs von besonder« talentvollen Promessen-Greislern auf <5 fl. hinaufgeschwindelt. Ein Jö aziv-LoS um 6 fl. halb geschenkt!! hieß es in den damaligen Wechsel-stuben Reclamen, während ein solches Papier zu jener Zeit zum Preise von 50 kr. schon um die Hälfte zu theuer gewesen wäre. Ganz richtig de-merkt der „Express", dass heute noch auf die seinerzeit um ß fl. „halb geschenkten" Jö aziv-Lose in LoS-Ratenbriefen 50 kreuzerweise Einzahlungen seitens armer Leute geleistet werden müssen. Unsere großen, weltberühmten Wechsel-stuben „zum Gott der Beutelschneider" oder „zum Gott der Diebe" oder wie sse sonst heißen, diese Spelunken der höheren Volks „Be-gaunerung", sie werden sich wieder beeilen mit den verführerischesten Bildern, geziert mit der» ungarischen Globus und grün-roth-weißen „E n g e l n" den armen Leuten auf dem Lande das Geld aus dem Sack zu stehlen. Wir warum daher schon jetzt unsere Bevölkerung vor dem Ankaufe dieser wertlosen Papiere! Slavischer Patriotismus. In der Samstag-sitzung des Abgeordnetenhauses ertheilte der Unter-richtsminister infolge einer von tschechischer Seite er-folgten Provokation Aufschlüsse über die unpatriotische, geradezu hochverrätherische Agitation, welche unter den Tschechen wirkt. Minister Madeysky sagte: „Wenn die Wahrnehmung gemacht wurde, das» in sehr zahlreichen Schulen nicht bloß Geldsamm-hingen zu nationalen Zwecken oder zu Gunsten von Omladinilten eingeleitet werden, der Hass gegen Andersgläubige . .. Wenn der Hass gegen Andersgläubige und AndcrSnalionale immer crassere Formen annimmt, überdies gerade die Schul-jugend an der Verunglimpfung der kaiserlichen Adler sich lebhaft betheiligt. ..Deutsche Wacht" dass Kaiserbilder verunglimpft . . (Abg. Herold: „Das lasse ich mir nicht einreden!") Minister Madenüki: „Das ist actenmäßig! Wenn also — sage ich — in einer Schule da» Kaiserbild selbst verunglimpft, die österreichische Volkshymne au» den Gesangsbüchern der Schüler her-ausgerissen, beschmiert und ver-unstaltet wird (Rufe: „Hört! Hört!"). Verabredungen von Schülern versucht werden, die VolkShymne bei patriotischen Feierlichkeiten nicht zu singen, so dass aus Angst vor derlei Dingen statt der VolkShymne der Choral des heil. Wenzel zum Vortrage gebracht wird." «Rufe: „Hört! HörtI" — Abg. Brzeznowsky: „Er ist älter als die Volkshnmne.") Minister «fort-fahrend): „Schulaufsätze Hochverrats}«-rischen Inhalts von den Schülern den Professoren geliefert werden, dann haben wir e« gewiss schon mit Ausschreitungen zu thun, die sich nicht bloß als harmlose Demonstrationen darstellen, sondern Gesinnungen verrathen, die gegen den Staat und die Dynastie zielen, und wenn gleich-zeitig von den Schuloberbehörden wahrgenommen wird, dass nicht immer und nicht überall die Lehrerschaft fest ent-s ch l o s s e n t st, mit der erforderlichen Ent-fchiedenheit die Disciplin auszuüben, dann tritt wohl an die Schulverwaltung die ge-bieterische Pflicht heran, die Jugend und die Lehrerschaft, die Eltern und die Gesellschaft vor der Gefahr zu warnen." — Diese Schilderung des „Patriotismus" der Czechen hat der Unterrichts-minister, also kein deutscher Parteimann, gegeben. Wir haben nichts hinzuzufügen. Johann Qrth in Japan. Ein abenteuer-liches Gerücht hat das „Journal des D4b." und mit diesem fast gleichzeitig der „Standard" in seine Spalten aufgenommen: Aus Berlin wurde diesen Blättern nämlich gemeldet, der japanisch« Prinz Mmagata sei identisch mit — dem verschollenen Johann Orth. dem früheren Erzherzog Johann von Oesterreich! Im „Telegraph" ermordet nun ein Mitarbeiter diese Sensationsnachricht, indem er schreibt: „Ich kenne Prinz ?)mnagata selbst und habe auf einem seiner Feste getanzt. Bereits vor 17 Jahren führte er in dem Satsuma Krieg eine Division zum Siege. Mmagata versteht nur japanisch und ein wenig chinesisch und ist nie aus Japan gekommen. Er entstammt einer der ältesten Familien des Landes." -Mr. Stephens, Kanzler bei der japanischen He sandtschast in Washington, bestätigt ebensalli aus eigener Bekanntschaft, dass Aamagata eix geborener Japaner ist, und fügt Klip, der Marschall habe vor einigen Jahren Whasinzt« besucht. Ein kärntisches <*üli. Jeder, der Jnm Spitzmarke liest, wird schon erschreckt und abrüstet an einen neuen Slovenisierungsplan do windisch-clericalen Hetzer denken. Mein so arg tn: eS nicht. Es handelt sich diesmal um das qirj harmlose Dörfchen Maria - Gail bei 33iM. in dem der weniger harmlose russophile Lehm Elar, rette Eller, amtiert. Die slovenischen 3cfjrift> gelehrten und Pharisäer haben in ihrem schic unerschöpflichen Wörterbuche entdeckt, dass Mria> Gail jetzt auf einmal „Z i l i" heißt und te Gailfluss „ZiliflusS". Also diesmal noch kein ßilk wohl aber ein „Zili". Hus Stadt und Land. Pon der Justiz. Der Gerichtshof-Adj^ic beim KreiSgerichte in Cilli. Herr Ferdinand Sokoli Edler v. Reno, wurde zum Obersten GeruhlM in Wien zur Dienstleistung einberufen. Evangelische (Gemeinde in Cilli. In Sonntag den ft. d. M. findet in der litengra evangelischen Kirche ein Gottesdienst statt. Himaj (Gemeindeversammlung. Casinoverein Cilli. Am 12. Mai plant te Casino-Direttion einen Ausflug d e r E asin» Mitglieder auf die Draschhöhe mib am Rückwege eine gesellige Zusammenkunft ie Salon des Waldhauses. Der Versammlungsort i« der Stadtpark, wo präcise 3 Uhr nachmittag« k»e Musik-Vereinökapelle das Zeichen zum Auslmij gibt. Die P. T. Theilnehmer werden für Mitnahm-von Speisen selbst zu sorgen haben, doch wird «in Ausflugsorte außer Wein und Bier auch ca Gollasch zu hoben sein. Für Ueberraschungen irrrt gesorgt. Im Waldhause findet zum Schlüsse «i Tanzkränzchen statt. Eine recht rege Betheiligmx der Familien von Mitgliedern wäre erwünscht. Hosopcrnsäu<;er Reicheuberg als Mit wirkender bei einem i?onecrt in Windisch-Aeistrih. Wie schon gemeldet, findet am 5. M 1895 in Windisch-Feislritz zu Gunsten der in den von etwas abgeben war bei dem A. natürlich keine Rede, und wir hatten in dem Eifer, den Ruppsack rein zu legen, ganz unser eigenes Wohl vergessen und mussten nun die ganze Jagd ohne | etwas Belebendes mitmachen. Ra, einmal gieng der Schmutzian doch in die Falle und das trug sich folgendermaßen zu: A. litt an einer nicht genug zu beklagenden Vergesslichkeit. Hatten wir zusammen einen Jagd-ausflug per Bahn verabredet und ausgemacht, wer zuerst kommt, nimmt der Einfachheit halber gleich für die anderen die Billets mit, so konnte man darauf schwören, dass der Alte sich regelmäßig um ein paar Minuten in der Abfahrts-zeit irrte und erst ganz, ganz zu allerletzt, wenn der Zug sich eben in Bewegung setzen wollte, schweißtriefend auf dem Perron erschien, um bei uns Platz zu nehmen und mit einem ,,Dank schön!" -t- das war aber eben alles, da vom Bezahlen bei jenem nie die Rede war — sein bereits gelöstes Billet einzustecken. — Darauf fassten wir unseren Racheplan. Eines Tages hatten wir wie gewöhnlich Tressen auf dem Bahnhofe verabredet. Wer aber wie ge-wohnlich nicht erschien, das war unser A. Eben wollte der Etalionsvorstand das Abfahrtszeichen geben, da tauchte Schlaumeier in gewohnter Manier auf, drängt« sich in unser Coup4, wischte sich den Schweiß von der Stirn und: „Donnerwetter, das heißt aber gelaufen, na, Kinderchens, wer hat denn mein Billet?" „Ihr Billet ? — wir glaubten Sie ja alle längst im Zuge, wie konnten wir auch ahnen, dass Sie so spät kämen!" „Ach. macht doch keine schlechten Witze!" A. begann eS unheimlich zu werden — „gebt mir das Billet heraus!" „Ja, aber wir haben wirklich keins!" „Nichts! — was soll denn da werden, gleich muss der Schaffner kommen!" „Na, tröstet euch — Ihr zahlt eben 6 Mark Strafe und die Sache ist erledigt." | „Sechs Mark!" — ächzte der Geizhals ganz verzweifelt — „lässt sich denn das absolut nicht vermeiden?" „Gewiss — wenn Ihr euch unsichtbar macht." Hilflos starrten die grauen Aeuglein einen nach dem andern an, dann meinte der Alte zögernd: „Wie tvär's, wenn ich unter die Bank kröche?" „Aber rasch — der Schaffner muss gleich kommen!" und von einigen wohlmeinenden Fuß-tritten unterstützt, kroch der Reingefallene in seinen Schlupfwinkel. Der Tag war fürchterlich heiß, der Aufenthalt im Coupe war fast unerträglich, wie mochte es erst sein dort unter der Bank inmitten all des Staubes und Schmutzes; von Zeit zu Zeit kam von den Lippen des Dicken da unten ein verzweifeltes: „Kommt denn der Schaffner noch nicht?" „Wollt Ihr denn durchaus, dass er euch klappt!" scholl es zurück, und scheu fuhr der roth« Kopf wieder unter das Sitzbrett. So vergieng eine Minute nach der anderen. „Ich Halts nicht mehr au»!" ächzte es unter der Bank. Jener schien in der That einem Er-stickungSanfall nahe zu sein, da endlich: „Meine Herren, bitte um die Billets!" tönte es vom Coupvfenster. „Hier!" „Aber da sind ja nur sechs Herren, für wen ist denn das siebende Billet?" „Hier, für den Herrn da!" — unter schallendem Gelächter zeigt man dem Beamten den vor Wuth kirschroth gewordenen A., welcher jetzt fuchsteufels wild unter seiner Bank hervorkriecht. Ob diese Lection bei dem Alten viel gefruchtet hat, ich weiß e« nicht zu sagen. Zunächst blieb er unseren Jagden fern, da er aber dieses Jahr wieder mitmachen will, wird sich wohl zeige», «t er endlich geheilt ist. Elle. Frei nach dem Ungarischen dcS Karl Sownii. I. Wenn unter den jungen Herren die Rede ans Elfe kam. schüttelten sie spöttisch das Haupt. „Ein seltsames Mädchen; als wäre sie eme Großmama!" In der That ein seltsames Mädchen. Als sie fünf Jahre alt war, zerriss sie mife ihre Puppen, um zu sehen, was ihr Inneres lirgt Als sie größer wurde, stand sie nicht timwr am Fenster und fühtte auch kein Tagebuch Mit siebzehn Jahren ist sie fo klug, wie mir Tanten zu sein pflegen. Sie kann auch nähen mb kochen und schwärmt nicht für ftufortnlteuietuatt, die ihres Erachtens nur reiten können und mit den Sporen klirren. Wäre sie zufällig als Knabe auf die Welt §e kommen, hätte sie gewiss aub auspiciis impera-toria promoviert. Ein seltsames Mädchen! II. Als Bela v. Darvaü auch schon den gcmpi Ertrag einer zweiten Ernte durchgebracht hatte, telegraphierte ihm sein Bater, der nie brieflich mi ihm verkehtte: „ES ist Zeit, dass du heiratest!" 1895 ..Deutsche Macht" 3 des Geschützes als erprobt sicherstellen. Indessen sind derlei private Probezeichen nicht sehr ver-lässlich und selbst ämtlich erprobte Schießwaffen sind schon oft bei ungeschickter Behandlung zerplatzt oder zersprungen. Anton Hojnik scheint wenig Geschicklichkeit und noch weniger Vorsicht beim Laden der Böller angewendet zu haben, denn während er den einen lud, gieng der SchusS los, zerschmetterte ihm die linke Hand und brachte ihm auch schwere Verletzungen im Gesichte bei. Der Verunglückte murde ins Allgemeine Kranken-hauö gebracht, wo übrigens noch zwei andere Burschen liegen, die beim heurigen Osterfchießen verunglückt sind. Der Urheber, welcher, wenigstens seinem Stande als Grundbesitzer und seinem Metier als Schlosser nach zu schließen, bereits in einem Alter ist und soviel Verstand haben könnte, um das Gefährliche solcher Osterschießerei zu begreifen, wird jedenfalls zur Verantwortung gezogen werden. Veredlungscnrs amerikanischer Reben. Am 1». Mm, 8 Uhr morgens, findet in Maria Pletrowitsch die JahreS-Versammlung des Wein-bauvereines für das Cillier Weingebiet statt. Um V Uhr beginnt das Demonstrieren des Trocken-veredelns amerikanischer Reben unter Leitung des Weinbau-Coinmissärs Herr F. Matiasic aus Pettau. Die P. T. Interessenten des Weinbaues werden hiemit zu diesem VeredlungScurse höflichst einge-laden. Der Vorstand. Beim ErdSpfelbraten verbrannt. Am 24. April, gegen 2 Uhr nachmittags, gieng die fünfjährige Bergarbeiters - Tochter Marie S a-potnik in der Colonie der Gemeinde Trifail auf einem vom Wohnhause etwa fünfzig Schritte entfernten Acker, um daselbst bei einem ange-machten Feuer Erdäpfel zu braten. Dabei kam das Kind mit den Kleidern dem Feuer so nahe, dass sich dieselben bei dem herrschenden Winde rasch entzündeten und am Leibe des Kindes verbrannten, obwohl die rasch herbeigeeilt? Mutter des Kindes und der Bergarbeiter Jakob E i n-iur den Brand zu ersticken versucht hatten. Die Verunglückte erlitt nach dem Ausspruche des l>er-bcigeeilten WcrkSarzteS Dr. Flieg lebenSgefähr-liche Brandwunden. Die Schuld an viefem Un-glücksfalle trifft die Mutter des Kindes, weil sie das am Vormittage des 24. d. M. auf dem Felde angezündete Feuer nicht wieder gehörig ausgelöscht hat. Beim RettungSwerke hat sich sowohl die ' Mutter deS Kindes, als auch der Bergarbeiter Jakob E i n i u r leichte Brandwunden zugezogen. Jahr- und Viehmärkte in Unterfteier mark. Am 3. Mai: Heiligenkreuz, Bez. Luttenberg. I. — Hörberg, Bez. Drachen bürg, I. u. V. — Krcuz-dorf, Bez. Luttenberg, I. — Laus, Bez. Tüsscr, I. u. V. — Zteuftist, Bez. Pettau, V. — Pettau, Wochenmarkt. — Schönberg. Bez. Deutsch-Lands« berg, V. — Zellnitz, Bez. Marburg. I. u V. Am 4. Mai: Hl. - Dreifaltigkeit in Windisch-Büheln, Bez. St. Leonhard, I. — St. Georgen, Bez. Cilli, I. u. V. — Groß-Flonan, Bez. Deutsch-Landsberg, V. — Straden, Bez. Mureck, I. u. V. — Videm, Bez. Rann, V. — Windisch-Jeistritz, I. u. V. — Witschein, Bez. Marburg. I. Am 6. Mai: Abilall, Bez. RadkerSburg. I. u. V. — Marburg, V. — St. Marein, Bez. Cilli, I. u. V. — Maria in der Wüste, Bez. Marburg, I. — St. Peter am Lttersbach, Bez. Mureck, I. u. V. — Rann, I. u. V. — Wernsee, Bez. Luttenbcrg. I. u. V. Am 7. April: Cilli, Pferde-und Schlachtviehmarkt. — Radkersburg, V. Am 8. Mai: Felddorf, Bez. Drachenburg. I. u. V. — Pettau, Wochenmarkt. . Auslosung der (Geschworenen für die dritte TchwurgerichtSsession. Da die zweite Schwur-gerichtssession ausfiel, wurde eine neuerliche Auslosung der Geschworenen vorgenommen und sol-gende Herren als Hauptgeschworene ausgelöst: Peter Dobnit, Holzhändler in Meilenstein; Johann Woisk, Hotelier in Pettau; Johann Barth, Gutsbesitzer in St. Johann; Wilhelm Schwab, Handelsmann in Pettau; Franz Rojktcr, Gastwirt in Schönstein; Matthias Sattler, Realitätenbesitzer in Joblonach; Johann Cucek, Realitätenbesitzer in Oberwellitschenf; Franz Grisold, Realitätenbesitzer in Zmolnig; Johann Deutschmann, Gastwirt in Dörfli; Johann Petrun, Holzbändler in Reifnig; Joses Ornig, Bäckermeister in Pettau; Dr. Adolf Mraolag. k. k. Notar in Tüsfer; Ludwig Baron Mitten bach, Gutsbesitzer in St. Hieronymi; LukaS Jlgo, Rcalitätenbesitzerin Lobnitz; Philipp Kristan, Realitätenbesitzer in Lechen; Jgnaz Gotscher, Realitätenbesitzer in Hrastje; Anton Zeranöiö. Realitätenbesitzer in Frauheim; Richard Dengel, Glockengießer in Marburg; Georg Regina, Realitätenbesitzer in Unter-Podgoije; Andreas Travner, Realitätenbesitzer in Kamen«; Johann Brudermann, Realitätenbesitzer in Mahrenberg; Poses Pugel, Mein-händler in Marburg; Joief Skeletz, Gastwirt in Obcrradkersburg; Johann Golob. Realitätenbesitzer in Laibach durch Erdbeben Verunglückten «in Concert «ti, bei welchem unter anderen auch der k. u. k. Hof-«ptrnsänyer Herr Franz v. Reichenberg aus Gefälligkeit seine Mitwirkung in freundlichster Leiie zugesagt hat. In Pettau ist man jetzt eifrig bestrebt, die Mm wegen Gründung eines deutschen Vereins-Uhus zu einem Abschlüsse zu bringen. Der in ta Petlauer Sparcasse angelegte Fond» hat die hsde von 8220 fl. erreicht. Bergarbeiter Ausstand bei Wöllan. Zm Lapp'schm Bergbau bei Wöllan haben am 2». v. M. 300 Arbeiter die Arbeit eingestellt. ?ie Ursache ist die Entlassung eines Arbeiters. Sinkenden fordern die Wiederaufnahme des-leiten und eine Lohnerhöhung. Beide Forderungen wrtöi von der Unternehmung abgelehnt. Die Crtmmg ist nicht gestört. Das Bürgerliche Vrant,anS in Vndweis in Graz, Eggenberg 84, eine Hauptniederlage ragtet. Das Bier, welches sich der größten Mebtheit erfreut, wird im Pilsener Genre ge-kaut. Die Brauerei feiert heuer ihr hundertjähriges Wlium ihres Bestandes. Beim Ofterschiesten verunglückt. Das nicht nur in den Alpenländern allein übliche Oster-schienen fordert jährlich eine Anzahl von Opfern a geraden Gliedern und nicht selten auch Men-schrieben, die mit dein Vergnügen wahrlich nicht ia Verhältnisse stehen. Es sind alte VolkSgebräuche in,D so nützen dagegen vie Ermahnungen und Körnungen von der Kanzel meist ebenso wenig, tric die strengen Verbote und selbst empfindlichen Grasen der Behörden. Im Pettauer Allgemeinen [ tnalenhause liegen heuer, wie die „Pettauer Teilung" meldet, wieder einige Opfer des Oster-ichiekens mit ziemlich schweren und auch sehr Rinnen Verletzungen und es sind meist junge iwschen, die das, wie gesagt, zweifelhafte Ver-für ihr ganzes Leben zu büßen und mit wiernder Krüppelhaftigkeit zu bezahlen haben. — 8m 15. v. M., Ostermontag, pflegte der Grund-teiiser und Schlosser Anton Selenko aus Klappentars mit dem Winzersohne Anton Hojnik und dem EanHbe'ttzerssohne Josef Schöre aus Wadkovic ebenfalls diesen alten Volksbrauch, und zwar zum grcgen Schaden der Betheiligten. Sie schössen, chu gemeindeämtliche Bewilligung, aus vier Böl-Irr», die sogar mit sogenannten Meisterzeichen «riehen waren, welche in der Regel die Güte Pela dachte ausnahmsweise längere Zeit über dch Familiennachricht nach und brachte dann als Sitoort an seinen Vater das eine Wort zu Papier: »Niemals!" km Bela v. Darvas erzählte man sich curiose Gtschichleu im ganzen Comilate. Als Bub hatte er seimm Vater die Karten entwendet und seinen iimeradcn das Geld abgewonnen. Fünfzehn l^xmanen hatte er durchwandert, überall den Äs eines merkwürdigen Menschen hinterlassend, täte? hatte er Duelle ohne Zahl, Schulden von niehulicher Höhe, denn das Geld zerrann nur so jsniicn seinen Fingen«. Zum erstenmale sah er Elfe, als er einen kienrzug kutschierend in die Stadt jagte. Sie kam lto, aus der Kirche. ' Das schöne Mädchen siel ifarti auf und er warf ihr nach alter Gewohnheil nun, seiner unverschämten Blicke zu, die selten ihren Eindruck verfehlten. Das Mädchen blickte gleichgiltig über ihn hm«g. „Wer ist das Mädchen?" fragte Bela seinen, rüden ihm auf dem Bocke sitzenden Freund. „Die kennst du nicht? Das ist Fräulein Elfe." „Aha, das schöne eingebildete Mädchen, von dem Ihr so oft gesprochen! Der möchte ich zeigen, «l ich bin." »Wie?" »Sie soll sich in mich verlieben und dann sage ich ihr in aller Höflichkeit: Liebes Fräulein, ich babe nicht die Absicht, Sie zu meiner Herzens-Imigin zu machen!" Auf einem Balle ließ er sich dem Fräulein vor-ittätn und bat sie um einen Tanz. Er fragte sie: »Welche» ist Ihr Lieblingslied ?" „sitor keines. Ich hatte noch keine Zeit, mir eure von den hundert ungarischen Volksliedern zum Lieblingsliede zu wählen. Sie hatten gewiss schon öfter Gelegenheit hiezu?" Er erzählte ihr von seinen Pferden, Hunden, von der Jagd. „Schon, schön . .sagte sie. „Aber womit beschäftigen Sie sich sonst? Studieren Sie nichts? Widmen Sie sich keiner Wissenschaft?" „Wissenschaft?" lachte DarvaS. „Ach, Fräulein, in unserer Familie sieht man auf gespanntem Fuße mit der Wissenschaft." „Und doch müsste ich für Sie ein ebenso nütz-licheS als interessantes Studium," meinte Elfe lächelnd. „Zum Beispiel, meine Gnädiges „Zum Beispiel, das Wechselrecht!" m. Der Zufall brachte die beiden einige Tage später wieder in einer Gesellschaft zusammen. Elfe war heiter und strahlte von Schönheit und Jugend. Sie sah in dem wejßen Kleide, das ihre schlanke Gestalt umflosü, wie eine Fee aus. Bela v. Darvas schaute voll Entzücken auf das schöne Mädchen, da» so klug war, wie. . . ihm fiel gar niemand ein, den er, ivas Weisheit anbelangt, mit ihr hätte vergleichen können. „Sehen Sie, gnädiges Fräulein," sagte er, „wir müssten eigentlich Feinde sein. Sie haben meinen Stolz verletzt und ich kann Sie nicht ein-mal todten . . . denn Sie sind glücklicherweise kein Mann. Wodurch gab ich Ihnen Anlass zu solchem Uebel wollend' Elfe lächelte und reichte ihm freundlich die Hand. „Ich bin Ihnen nicht feind, aber Sie sollen sehen, dass auch Bürgerliche stolz sein können. Sie bilden sich etwas auf einen Ahnherrn ein, der ein Raubritter war; wir sind stolz auf unsere Arbeit. Glauben Sie mir, auch der Gedanke, dass man nicht vor jedem Aristokraten in den Staub versinkt, verleiht ein angenehmes Bewusstsein." Bela v. Darvas blickte ganz verblüfft auf die schöne Sprecherin. „Wenn mein Vater so weise spräche," dachte er, „würde mein Erbtheil heute ganz unversehrt sein." IV. Nach einer stürmischen Nacht führte DarvaS in früher Morgenstunde etwas wankend eine Zigeunerbande unter die Fenster Fräulein Elfe'S. Das Fräulein war aber bereits wach und zankte eben tüchtig mit einem der Mädchen, welches sich irgend einen Verstoß zuschulden hatte kommen lassen. Sie erblickte ihren Ritter. „Sie sind eft?" sagte sie hart. „Schämen Sie sich nicht? Sie sind ja betrunken! Am hellichten Tage !" Er wollte sich entschuldigen. „Ach, das Leben ist so traurig . .. Das er» heitert ein wenig und lässt mich meinen Kummer vergessen." Dabei strich er mit der Hand über die heiße Stirne. „Das tröstet Sie V sagte sie spöttisch. „Sie sind glücklich, wenn die Leute sich nach Ihnen um-drehen und wispeln: Er ist schon wieder be-trunken!" Er senkte die Augen. „Zehen Sie," fuhr Elfe fort, „Sie find leicht-sinnig wie ein Schuljunge. Ich bedaure Sie, denn ich weiß, wohin das führt... Die Aemter sind überfüllt von herabgekommenen Aristokraten, die als Diurnisten ihr Brot suchen... Ich bedaure die Frau, die ihre Gattin wird." Er gieng wortlos fort. Elfe trocknete sich eine Thräne aus dem Auge. 4 ..Deutsche Wacht 1895 Unterburgstall; Joses Zwitkovie, Kostwirt in Friedau; Michael Murschitz. Gastwirt in Maletjchnig; Joses Lorlxr, Realitätenbesitzer in Malctschnig; Martin Kociper, Realitätenbesitzerin Luttenberg; Karl Hermann. Gastwirt in Oberpulsgau; Johann Rainschegg. Handels-mann in Sauerbrunn; Michael Paulinic, 5)andels-mann in Podgorzen; Michael Tajnik, Realitätenbesitzer ln Echwarsdors; Rudols Milimoth, Realitätenbesitzer in S>. Lorenzen K.-B.; Joses Jazbinscbek. Realitäten-besitzer in Laakdors; Joief Zcntner. Realitätenbesitzer in St. Jakob W.>B.; Franz Plaznik, Realitätenbesitzer w Hrastnigg. — Als Ersatzgeschworene wurden aus-gelost die Herren: Joief Pallo«, Weinhändler, Haus-und Realitätenbesitzer in GiUi; Joses Äostowoj. Gastwirt in Cilli; Martin Stante, Realitätenbesitzer in Kresnik; Franz Okorn, Realitätenbesitzer in St. Margareten; Jgnaz Dremel, Realitätenbesitzer. Gegend Hochenegg; Lorenz Baich, k. k. Notar in Cilli; Joses Jarmer. Holzhändler in Cilli; Jakob Janic, Großgrundbesitzer in Unterkölting; Franz Friedrich, Realitätenbesitzer in Kassa sie. Zur Fremden-Saison. Angesichts der bevor-stehenden Fremden-Saison werden die Wohnungü-Vermieter eingeladen, ihre Wohnungen bei den Auskunftüstellen de« Fremdenverkehrs-Comite«: Buchhandlungen Rasch und Rakusch, „CafsMercur" und G. Schmidt'» Nachfolger zur Vermietung unter Benützung der dort erhältlichen Formulare anzumelden: der Mietzins wolle ziffermäßig an-gegeben werden. — Die Restauration „Am Annensitze" ist bereits eröffnet. Herr Oblak hat ein kleines Extrazimmer für den Fall eines Regens herstellen lassen und ist bestrebt, den Wünschen des Publicums besten» Rechnung zu tragen. Eröffnung des „WaldhanseS." Diesen Donnerstag findet die Eröffnung des „Wald-Hauses", jener sommerlichen Zierde CilliS, statt. Es sind altbekannte vortreffliche Hände, denen auch heuer die Leitung dieser gastlichen Stätte anvertraut wurde — der vorjährige Pächter. Herr Kubu, ivelcher sich sowohl durch die Sorgfalt, mit der er daraus bedacht ivar. der Küche und dem Keller des „Waldhaufcs" einen ausge-zeichneten Ruf zu verschaffen, als durch seine persönliche Liebenswürdigkeit allgemeine Beliebtheit bei Fremden und Einheimischen zu erringen ver-stand, hat auch Heuer wieder dieses Ziel nach- V. Sech« Wochen später schrieb Bela seinem Vater einen Brief, in welchem er ihm unter anderem mittheilte, dass er fleißig studiere. Der Alte erschrak und reiste augenblicklich zu seinem Sohne. Den fand er richtig zu Hause, und zwar bei den Büchern. Er konnte sich kaum von seinem Staunen er-holen. Als ihm der Sohn aber einen Vortrag über die rationelle Volkswirtschaft hielt, schlug er die Hände über den Kops zusammen. .Fei» Zweifel, du willst heiraten?" sagte er endlich. „Ja," sagte Bela erröthend. Das Errathen hatte er auch erlernt. ..Aber erst lerne ich etwas und suche mir eine Stellung. Vom Trinken und Kartenspielen allein kann ich nicht leben." Der alte Herr schwieg. Dann sagte er: „Und wer ist deine Braut?" Schüchtern, an den Adelöstolz des Vaters denkend, nannte Bela den Namen seiner Braut. Nachmittags begleitete er seinen Vater in das Haus seiner Braut. Auch Elfe war ein wenig ängstlich. Man er-zählte sich von dem alten Herrn, er wäre imstande, einen Sohn, der eine Mesalliance eingeht, nieder-zuschießen. Mit einem solchen Menschen ist schwer zu spaßen. , Der alte Herr trat auf Elfe zu, erfasste ihre Hand, küsste sie und sagte: „Mein Fräulein, vor Ihnen ziehe ich den Hut. Sie haben aus diesem Taugenichts einen Menschen gemacht. Mein Geschlecht ist ein sehr alte», aber es zählte keine edlere Frau als Sie. mittägiger und abendlicher Promenaden über-nommen. So sei denn hiemit auf die am Donners tag erfolgende Eröffnung aufmerksam gemacht und gleichzeitig auch darauf hingewiesen, das» kommenden Sonntag das erste große Concert unserer Musik-vereinS'Kapelle im .,Waldhause" stattfindet. Wie alljährlich dürfte auch Heuer „Wut Cilli" sich bei diesem, bei jeder Witterung vor sich gehenden Concert ein Stelldichein geben. Vom Dache gestürzt. Am 27. v. Mo. war der Maurergehilfe Franz Obertschkal. bei dem Maurermeister Anton M u st e r in Arbeit, auf dem Dache des Hauses Nr. 14 der Grazerstraße und einige andere Arbeiter mit der Ausbesserung eines durch das Erdbeben beschädigten Rauchfanges be-schäftigt. Er unterließ es, sich mit einem Seile zu befestigen und stürzte von einer Höhe von circa 7 Meter in den Hofraum de» erwähnten Hauses hinab. Glücklicherweise fiel er auf ein anderes Dach und kam fo mit einigen Verletzungen am Kopfe und am Genicke davon. Der Verunglückte hat die ärztliche Hilfe des Herrn Dr. Premfchak in An-spruch genommen. Ztenerabschreibnng für durch das (taB gefunden, deren Erträgnis den fo hart belrone», Laibachern zugute kommt. Der geräumige Saal, welchen Herr F. Werbnigg in bereitwilliger Wem unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, »et bis auf das letzte Plötzchen von der Elite der hiesigen Gesellschaft gestillt. Herr Baron Falke wählte aus seinen vorzüglichen Werken „Fischn Menia" zum Vortrage und e» war interessant z» beachten, mit welcher Aufmerksamkeit und Spanmag die Zuhörer dem Vortrage lauschten. Die» ist ge> wis» ein glänzender Beweis für die vorzügliche Dichtung und die ausgezeichnete Art, mit welcher Herr Baron Falke dieselbe vorbrachte. Ä» entsprechen nur einem allgemeinen Wunsche, wem wir unseren liebenswürdigen Damen, welche den Act der Wohltätigkeit veranlassten, und Jen Herrn Baron Falke für das durch die Vorlesung erzielte, für unseren kleinen Ln immerhin namhafte Erträgnis von 143 f!. und für die ge-nufsreiche Stunde, welche er un» durch seine gediegene Vorlesung verschaffte, auf das herzlich« danken, können jedoch nicht umhin, zugleich unser Bedauern auszusprechen, dass es erst der Laibache? Katastrophe bedürfte, um den vortrefflichen L«r-trag des Herrn Baron Falke hören zu summt Wir tragen uns mit der angenehmen Hoffn««!, dass uns Herr Baron Falke recht bald wieta mit einem seiner vorzüglichen Werke erste«» wird. Luttenberger (Yeschichten. Aus Lutten- berg wird uns geschrieben: Die „Südstemsche' stürmt Luttenberg ganz wacker. Der lieben Öiie ist zwar auf «ine etwas schneidige Antwort ihm Luttenberger Correspondentcn. der übrigen« Me jener von ihr vermuthete Herr ist, für kurze Zea der Athem ausgegangen — aber nia, da sie sich erholt hat, geht sie wieder dr-w los. Vor allem entsetzt sich die windisch« !«« über die „urkräftig germanische" Sprache ihre» Luttenberger Briefes. O, welch Odeur! lispelt ist« und vergisst ganz auf ihre FiscbweibdialM. welche sie bei der Beschimpfung deutscher Männer so gerne zu entfalten pflegt. Und ganz schlau be merkt sie gegenüber der Kennzeichnung jener windischen Hetzer, welche sich behuf» Unruhe-stiftung in deutschen Gebieten festzusetzen pflegen, dass ja verschiedene deutsche Mitglieder der Luttenberger Gemeindevertretung auch fremde, dc» ist nicht im Orte Geborene seien. Sehr gut! Äer darauf haben wir zu entgegnen, dass ein fleißig« Bürger, dessen Arbeit, Wirken und Vermögen Dem Aufblühen de» Orte» gewidmet ist, i„ dem er sich niedergelassen hat, bei uns ebenso wie über« gerne willkommen ist. Der hetzende und wühlende windische „Doctor" dagegegen, ivelcher sich m deutsche» Orte Geld macht und dafür die Teutschen beschimpft, der freilich — und das sagen wir Luttenberger — sollte zum Teufel geh«, den brauchen wir nicht. Vor allem aber wäre -n bemerken, dass ein Deutscher, und wenn er au» dein entferntesten Winkel des Reiches käme, bei uns nie als Fremder, sondern al» Bruder und Stammesgenosse betrachtet und aufgenommen werden wird. Der fanatisch«, uns Teutsche fo» aufs Blut hastende Windische freilich wird und wenn er aus St. Georgen käme, eben nur je» Aufnahme sinden, wie sie ein Gegner beanspruchn kann. Der Luttenberger Correspondent der ,Süt-steirischen" hilft sich schließlich mit einem nute besonders geistreichen Witz über die Verlegen^«:. Mitteilung, cuBMWirujucmtTi Hast du int Thal ein sicheres Hau«, Dann woll« nie zu hoch hinaus. 1893. Tcr Anbau der Hirse. Du Behandlung diese« Thema« erfolgt aus besonderen Wunsch oui Leser« dieses Blatte«. Im häufigsten wird bei un« die Rrfvenhirse und zwar in den eauni Varietäten angebaut, während die Kolbenhirse, die an ihren Itarpistfli kolbenartigen und botftiaen Rispenähren kenntlich ist. weniger ieckeitunq findet, da sie mehr Wärme verlangt, al« die Rispenhirse ab hauptsächlich in Ungarn unter dem Namen Mohär angebaut wild. Die Rispenhirse hat eine Entwickelungsdauer von sechs bi« acht Sonaten: verlanat warmc« und trockene« Klima. Ihr Anbau erreicht M|ct mit dem Aufhören der Wein- und Maiskultur seine Grenze, »t Widerstandskraft gegen Trockenheit macht diese Pflanze für östliche liadn mit Binnenklima, aber auch in anderen Gegenden für sandige Böden und Lagen weitvoll. Sie gedeibt aber auch aus humu«-m&o, weniger ober in thonigem schweren Boden. Der Anbau der Hase paßt aber nur für Kleinbetrieb, da die Ernte wegen de« leichten KemnouSsalle« sehr erschwert ist. auch sind die Camenernten quantitativ jmna. so daß der Anbau dieser Vstanze nur für kleine Bedürfnisse in» aus mageren trockenen hitzigen Böden angezeigt erscheint. Die Hirse braucht keine frisch« Düngung, ist bescheiden in ihren Iijpckchen. Am besten gedeiht sie aus Neubruch oder Klee, auch aus iitofltt Hackfrüchte. Die Aussaat darf erst nach Mitte Mai erfolgen, ta die jungen Pflanzen gegen Frost empfindlich sind. Die Aussaat-«tiiqe betrögt pro '/« Hektar 10—12 Liter. Da die junge Saat anfänglich langsam wächst, so leidet sie sehr unter dem überhandnehmenden Maut. Man sorge daher, daß da« Feld vor der Saat durch wieder-leite« Xbepgen unkrautrein aemacht wird. Der richtige Zeitpunkt der tn»e ist bei dem ungleichen Ausreisen der Rispen nicht leicht zu treffen. Lei «rspäteter Ernte kann ein großer Verlust durch Körnerauilall ent-siehe«. Man schneide daher etwas frühzeitig, binde die Halme in lockere Halben, die man zur Nachreife dachförmig zusammenstellt, entweder aus k»$»ld oder noch bester im Hos oder in der Scheune. Da« Ausladen mb Anfahren muß bei aus dem Feld qetrockneten Garben, mit Zuhilfe-uhine von Tückern, aus welche die Garben umgestürzt werden, und mt selchen der Wage» belegt wird, vorgenommen werden. Da« Dreschen »ab alsbald in der Scheune ausgeführt, nur der zur Saat bestimmte Teil bleibt bi« zum Frühjahr in den Rispen fitzen, wenn er seine Keim-iiihiflUü behalten soll. Der Ertrag dürste pro V« Hektar etwa fünf bt« acht Hektoliter Samen au«machen. Die Hirse kann al« Viehfutter, oder zu menschlichen Nahrung«»wecken Verwendung finden. Sie wird i» letzteren Fall auf eigenen Mühlen enthülst, wobei ca. 40 Prozent Kpreu in Abgang zu rechnen ist. An Stroh erntet man etwa 200 bi« Kilo per V* Hektar. Dasselbe besitzt, wenn trocken eingebracht, Wien hohen Futterwert. G. K. ~<&r~ Acker« und Wiesenbau. Ueber da« Dünge«. Aller Dünger sollt« flach untergepflügt waden, besonder« zu flachwurzelnden Gewächsen. Mit dem Dünger Mt man sich nach der Decke, denn da« Sprichwort sagt: eingeteilte« Mahl ist bester eil kein Mahl. Es soll damit gesagt sein, daß e« bester ist, öfter« zu düngen mit wenig, als selten und dann zu stark. Alle« wa« unmittelbar vor der Saat gepflügt wird, pflüge man nicht tief« al« der kultivierte Boden reicht. Dir wild« Boden, welchen man etwa heraufholt, thut den jungen Pflanzen nicht gut, sie behalten lange Ze»t ein kümmerliche« Ansehen. Hackfrüchte und Hafer können e« besser vertragen. Iflnnn ist wol»« nötig? Ist ein Feld tief geackert und ist der Noden so trocken, da« er sich nicht mehr schmiert, so ist e« angezeigt, denselben mit einer schweren glatten Walze zuzuwalzen. E« geht dann die Bvdengärung rasch vor sich, die Unkräuter verfaulen oder gehen schneller auf und der Boden ist vor dem Austrocknen geschützt. Ueber da« Mutterkorn und sein Wach»tum. Die Samen finden ihren Weg aus die jungen Blüten der Gräser und keimen, woraus die Fäd.n de» Pilze« in den Fruchtknoten dringen und deffen Innere« in «ine Masse ?6»en verwandeln. Sporen finden sich bald an der Ob«rfläcke de» Fruchtknotens und diese verbreiten die Krankheit aus andere Körner. Mit dem Vo'an schreiten der Jahreszeit hören die befallenen Körner auf, Sporen (d h. Samen) on der Oberfläche zu bilden, sie wachsen zu ihrer vollkommenen Größe und verbleiben gewöhn-lich bi» zum Frühjahr in diesem Zustande. Um diese Zeit treiben die auf feuchten Boden gefallenen Körner oder solche die hinreichend Feuchtig-keit haben, von ihrer Oberfläche lange Stengel, welche runde Köpfe, die mit einer großen Menge Sporen angefüllt sind, tragen. Die harten öligen Mutterkornkörner kann man als das Winterstadium de« Pi!«e« betrachten — ein Zustand der Unthätigkeit, der im Frühling wit erneuter Kraft unterbrochen wird. Die Runkelrübe ist für den Landwirt eine wichtige Futter-pflame. welch« viele Spielarten hat, die an Färb« und Gestalt sehr verschieden sind; ei giebt weiße, gelb«, rosenrote, hellrote und dun kelrote, kugelrunde. eirunde und lange Rüben Empfehlenswert sind außer den französischen, gelben, ganz besonder« die Oberndorfer Runkelrüben, welche gelb und rot sind, einen runden Kops mit kleinen Würzelchen bilden. Sie haben wenig Seitenwurzeln, können dah«r rein von Erd« au« dem Boden genommen wer-den und liefern einen großen Ertrag. Evpfehlen«werte Futterrunkelsorten sind: Dohl« Riescnrunkel, sehr ertragreich, die Leutewitzer, ebenso die rote Riesenrunkel, die Büchnerfche oliv«nförmiae Runkelrübe u.a. Die Runkeln liefern ein sehr gute« Futter für da» Melkvieh, und Milch und Butter erhalten dadurch einen fchr guten Geschmack. Sre können dem Vieh in größer« Menge ohne d«artige nachteilige Folgen, die bei zu reichlich« Fütterung von Kartoffeln (namentlich rohen) öfter* eintreten, gefüttert »«den. J[ Gelbe, gemeine Runkelrübe. Anbau feeii Serradella. Serradella gedeiht am besten auf Sand- bo>fit, dem f» jedoch nicht an Feuchtigkeit mangeln darf. Schwer« Böden, besonder» solche, welche an der Oberfläche leicht Krusten bilden und erhärten, verschmäht sie. In Norddeutschland, uo der für die Serradella geeignete Boden in großer Ausdehnung vorhanden ist, hat man die Vorteile de« Anbaue« derselben schon seit 2s» Jahren kennen und schaben gelernt unb säet sie (&—10 Kilo pro 20 Ar) im Frühjahr in den Roggen, sobald er schoßt. Fällt genöyend Regen, so keimt der Samen, fast Wunel und e« beginnt die Serradella noch Aberntuni de« Roggen« sich so kräftig zu entwickeln, daß man sie im Späther häufig noch mäben kann; jedenfalls giebt sie stets eine vorzügliche, rasch nachwachsende Weide. Sehr zu empfehlen, weil vielfach erprobt, ist die gleichzeitige Auisaat von Senf oder ein Senkgemenge mit Serradella. Der Senf räumt in etwa acht Wochen da« Feld, und die Serradella, welche bi« dahin nur ein sehr bescheidene« Dasein fristet«, findet nun Luft und Licht als notwendige Bedingungen, um kräftig weiter zu wachsen. Nach 3—10 Wochen hat die Serradella da« »reib vollständig Überzogen, bildet ein durcheinander gewachsenes, verfilzte« Pflanzen-gewebe, welche« kaum glaubliche Mengen des besten, dem Rotklee minde« sten» gleich zu schätzenden Fvtter« ergiebt. Sobald im Hochsommer die Serradellafütterung beginnt, steigt der Milchertrag sofort und sind zu 1 Ki'o Butter zwei bi« drei Liter Milch weniger erforderlich, al« bei Verabreichung von anderem Mutier. Man kann die Serradella auch rein, ohne Ueberfrucht säen und thut die« dann, wenn man Heu werben oder Samen gewinnen will; da? Serradellastrvh hal einen kaum geringeren Wert al« Serradellaheu. wie kann man Rehe von der Saat abhalten? Rehwild gewöhnt sich sehr bald an Abschreckungsmittel, wie ausgehängte Lappen u. dgl.s: e« ist daher häufig mit den ®: -Anstanden zu wechseln, bav müssen e« recht große Lapper fein, bald Figuren in der Art der Vogelscheuchen, dann wieder an schwebenden Bindfäden be-festigte Schindeln und Glas scherben, die durch den Wind aneinander geschlagen werden und so ein Geräusch verursachen, vor dem sich die Rehe wen>g sten« ansang« fürchten. Mi! der Zeit gewöhnen sie sich aber auch an diese ihnen unanae-nehmen Töne. c8 ist daher ein öfterer Wechsel der Abschreck ungen dringend geboten. Ist da« betreffende Feld nicht »u entlegen und ohn« großen Zeit-verlust zu erreichen, so uürdc e« sich empfehlen, zur Zeit, wenn die Rehe das Feld zu betreten pflegen, einen Mann, womöglich von einem Hunde begleitet, an der Waldgrenz« aus- und abgehen zu lassen; die gmttnUiy für bin Schwein« (wftbtOL D« tngang » Mmbl schlag« ist so einzurichten, daß die Schwein« jeder Größe in» hindurch [können, dem Rindvieh letztere« jedoq unmöglich ist Ställe werden meist mit zwei Monat alten Läufern besetzt, die ftyldl daran gewöhnen, dauernd unter dem Vieh herumzulaufen. Du fühlen sich durch diese frei« Bewegung sehr wohl, durchwühlen de»Tn,I stark und benützen jeden in demselben noch vorhandenen foittrrftofl n Nahrung. Der Dünger verliert durch dies«« Durchwühlen nicht«, wertvollen Bestandteilen, da er durch da« Jungvieh immer trifte « getreten wird. Die eigentliche Fütterung der Schweine erfol«t bi gewöhnlich «meist zweimal am Tage) in den Trögen im Perschl«, Durch diese Art der Haltung erreicht man vollständige Auinützm- M dem Rindvieh gegebenen Futter«. Gewinnung vorzüglich reisen DÄue» sowie bei etwaigem Raummangel Gewinn an Platz. Besonder« cMk wirkt diese Art der Haltung im Winter, da gerade in den kalten in denen die jüngeren Schweine ja so oft unter der Kälte leide», m stet« gleichmäßige warme Temperatur für dieselben erzielt wird 8<| zum Aufstellen der Mast kann man die Schweine in diesen 6tsla belassen, doch wurden auch schon Sauen mit gutem Erfolge rtM derartig eingestellt. Die mit dieser Haltung ,u erzielenden Erfolg« hi derartige, daß man überall, wo e« der Raum und nähere Umst-ck gestatten, einen Versuch damit machen sollte. Um da? Wachstum der wolle der Schaf? und die Verfeine» derselben zu fördern, empfiehlt ein erfahrener Schäfereibekitzer fo^nt« Mittel: Sogleich ncch der Schur (im Ma, vorzunehmen! werdend. Schaf« mit Del, welches mit etwa« Schwxf^lumen gemischt Hl a» geneben unb drei Tage darnach mrt Sal,nasser gewaschen. ^w«d nicht bloß der ang-gebene.^weck erreicht werden, sondern e« Durch dies« rasch« Abkühliaz Milchsäure. Dieser Prozeß wird bewirkt durch die Einrvrrkunq ba Luft und der in ihr enthaltenen Mikroorganismen, welche die Ueber-führung des Milchzuckers in Milchsäure einleiten. Den günstigsten Nährboden für ihr« Vegetation finden dies« Bakterien in schlecht qeläfteten Räumen, Unreinlichkeit in der Molkerei und den Gefäßen, besonders aber in den für sie geeignetsten Temperaturen von 20 —40 Grad Celnii. Diese Temperatur ist also der Süßerhaltung der Mich am gefährlichste». Man stelle also abenb» bi« frische Milch in ben sog. Swar^chm Satt» in ben (in einer rationell angelegten Dampfmolkerei jedenfalls m hanbenen) gemauerten Zementbassins auf und sorge je nach der Jahres-zeit durch mehrmaliges Füllen der Bafstn» mit frvchem Waffer iun» Eis) dafür, daß die Temperatur der Milch nicht über 10—15 Grad Celsius steigt. Ist die Abend milch auf solche Weile sicher vor Sauer-werden geschützt, so kann st« am andern Morgen unbedenklich mit der angelieferten Morgenmilch zusammen mit dem gleichen Erfolg« wi« frifche verarbeitet werden, Meist wird man mit der Entrahmung der Abend-milch am andern Morgen etwas früher beginnen, um die Gemäße turn weiteren Gebrauch möglichst bald frei zu bekommen. Bienenzucht. welche Raffe ist den Ansingen» am meiste« zu empfehle»? Die „nordische Biene" oder Haidebiene. Sie ist in ihren Elgenschrfte» der Krainerin ähnlich, ist aber weit mehr wetterfest al» diese und ihr an Raschheit der Entwicklung voran«. E» ist ein Irrtum, zu glaub«», tat wh SAwambte*« du st« nicht auch «int gut« Hontgbten« sei» öwt Gerade ihr kolossaler Brutreichtuv. ist für st« «in natürlicher I^pnn pan äußersten Fleiß. Die Rllifrvufhkit de? vienen tritt auf verschieben?« Stänben WrWbtn Gegtnb, ja sogar bei verschiedenen Stöcken beiseit*« Stande« «schieden stark auf, bei manchen auch gar nicht. Luch da» ist erklär-Ek); denn nur jene Stöcke werden ber Maikrankheit ausgesetzt sein, in baut die Zahl ber Bmtbienen nicht im richtigen Verhältnis zur Zahl Ki offne» Brüt steht. Stöcke mit viel Brutbienen, schlechter Kömgin ud wenig offner Brüt werben wenig bazu neigen, Stöcke mit wenig ?«Äienen. sehr fruchtbarer Königin unb viel offner Brüt bagegen mehr. Vorgeschrittene» Völkern — e« wirb aus jedem Stanb« stark« ad schwache geben — gieb jetzt künstlich« Mittelwänbe in da« Brüt-IHN. ja keine Rähmchen mit Wabenansängen, sonst züchtest bu bir jetzt ta schönsten Drohnenhecken. Thue auch hierin be» guten nicht zu viel vid halt« Maß I Ausschwefeln der Waben. Die in Kisten :c. aufbewahrten leeren Katen schwefelt man nochmals au« gegen bi« Wachsmotten. Ei ist «iqlaublich, wie viel Wachs alljährlich von ben Wachsmotten gefressen nah. Nach bem Schwefeln sollte man bie Waben nicht mehr in bie Lahenkike verbringen, sondern man hängt ste an einer lustigen Stelle, ewa aus der Bühne, Hautgang, ober im Bienenstände aus, lasse aber Elchen ieber Wabe einen Zwischenraum von brei Zentimeter, Viele »et bie Waden baS ganze Jahr so aus; da» ist aber nicht zweck-mäßig, an ber freien Lust werden die Waben morsch, spröde und find tarn viel schneller abgenützt alt solche, bie in Kisten, Kasten ob«r Trögen «sdewahrt werben. Geflügelzucht. Fütterung de? Kücken mit gekochten Eiern ist acht Taoe lang rntvendig, in ben ersten zwei Tagen vollständig unb bann soll alle zwei Ctactn ein Zwischensutter gereicht werben, bestebenb in Hirsen ein-pweiitein Weißbrot, auch geronnener Milch. Nach vier Wochen empfiehlt et sich, täglich zweimal geschwellten Weizen ober etwa» ähnlich«« zu reichen, Garteirobtälle, Salat »c. stirb sehr zu empfehlen. Kleine Lirlioneu gehackte« Fleisch tragen sehr viel bazu bei, große unb kräftig« Ix."gen zu bekommen. Warum man die jungen Etlichen in« Waller laßt. W.mn so «st xeschruben und geraten rirb, jung« Entchen nicht zeitig auf« Waffer lafse>!, z. B. nicht unter 14 Tagen seit b«m Ausschlüpfen, so ist ba« «er bedingungsweise zuzugeben unb nur vom Wetter a^bängig. Wittert nutti die jungen Enten ohne fie aus« Wasser zum Putzen gehen zu lasse», so wachen st« sich balb überall sehr schmutzig ^besonder« um bi« Ingen), wodurch bie ben Körper bebeckenbe Wolle so fettarm unb bünn, iuchl pelzartig wirb, baß bie Tiere bei späterem Beben aus« Waster paez naß au» demselben kommen, bann mehr frieren, al« ihnen gut ist. unb betbalb auch ungern daraus geben: läßt man fie dagegen so »eitia als möglich aus« Waffer so wird die Haut rein gehalten und bie« ist iii» Wachstum unb Gedeihen jebe« Geschöpfe« wohl ein Hauvterforberni«. bann wird ber wollige Pelz ber Tier« von vornherein bichter unb bleibt fetter, weil bi« Tierchen mehr putzen und bab«i bi« Wolle einfetten ; fie pwmnen dadurch ein viel bessere« Aussehen. Tierkunde. Ter Maikäfer. Derselbe kommt mit dem jungen Laub und beschließt schon nach 1'/» Wochen sein schwärmende« Leben, nachbem ba« Welchen sich zuvor seiner Eier entledigt hat. E« verbirgt dieselben in der feuchten Erbwärme, etwa 12—30 in einer mäßigen Vertiefung; doch darf man annehmen, baß ber Käfer mehrere solcher Leaestellen aus-fecht unb wirb bi« Zahl der nachbleibenden Eier für j«d«« Weibchen auf 60—80 zu schätzen sein. Gegen ben Hochsommer entsteht au« dem Ei die Larve oder ber Encerling, ein schmuyiaweißcs Gewürm mit langen Leinen unb sr ßbegierigen Kinnbacken. Im ersten Jabr bleiben ste beieinander unb zerstreuen sich erst im solqenben Jahr, So burchwühlt der Engerling zwei Jahre hinburch ben Boden ber Wiesen unb Stecker, nit unersättlicher Gier bie Wurzeln bei jungen Halme verzehrend unb «hl ganze Ernten vernichtenb, bi« im Lause be« drttten Sommers ber fcigerlmg sich tiefer al« sonst vergräbt unb verpuppt. In seiner Hülle liegt der Käser schlafend ba, Beine unb Fühler an den Leib gezogen, dn Freßwcrkzeuge in unthätiger Rübe. Aber biese Ruhe währt nicht lange. Nach abermal« acht Wochen steigt ber erwachte Käker nach und »ich an« Tageslicht empor. Anfang« noch bleich, nimmt er bald die mmtern Farben an, dringt immer wetter nach oben und beginnt endlich, na April unb Mai bie schnurrende Au«fahrt. E« ist bekannt, daß einzelne Jahre, sog. „Flngjohre", massenhaft« Schwärm« von Maikäsern erzeugen. Eigentümlich ist ber Umstanb, baß bie Engerlinge zu ihrer Entwicklung mcht überall bie gleiche Zeit bebürfen, benn während bteselbe für Norb-wid Mttelbeutschlanb vier Jahre, für Ostpreußen sogar fünf Jahr« beträgt, beschränkt ste fich in Süddeutschsand, in ber Schweiz und in Frankreich aus brei Jahre. »je «ttzltchkrtt der ftrit«. Unter den Amphibien find bi« «röten bi« eifrigsten Vertilger schädlicher Tiere. Die Kröten stnd ja keineswegs schöne Geschövse. im Gegenteil, st« sinb unserem Geschmack nach häßlich, aber wie all« beimischen Amphibien, harmlo« unb be«hall> burchau« nicht giftig. Aber bie Kröte führt ein« nächtliche Lebensweise, man merkt be«halb ihre Anwesenheit kaum, st- kommt erst mit ber Dunkelheit hervor »nd frißt bann jede« fchäbliche Gewürm, welche« sich gleich ihr unseren Augen entzieht unb dadurch besonber« verberblich ist. Also bie nützlich« Kröte schonen! Hauswirtschaft, Gesundheitspflege. »ruchsvargel mit «rbsen und Maorrüben. Der vorbereitete Spargel wirb in Salzwasser weich gekocht Wäbrenb ber Sparn?! aus einem Siebe abtropft, giebt man in «ine Kasserolle in »erlassene Butter junge Erbsen unb in kleine «tückchen ae'^nitt-ne Moorrüben, fügt Fleischbrühe hinzu unb sobald Erbsen und Moorrüben weich find, ben Spargel und ba« Sparaelwasser. Da« woKlschme<»ende Gemüse wirb burdb eine Mehlschwitze sämig aenracht ober durch Weißbrotwürtel. bie in Butter aeröstet werben. Diese« Geriet kann von frischem Gemüse nur kurze Zeit hergerichtet werben. Frübiahr nimmt man krischen Spargel unb einaemachte Erbten und Moorrüben im Sommer benutzt man zu frischen Erbsen unb Moorrüben eingemachten Sparoel unb im Winter muß man natürlich nur eingemachte Zuthaten zu bieser Speise benutzen. Nutzen de« Schnittlauch« für die «efvndbeit. Für alt unb jung ist ber Genuß von vielem grünen Gemüse /Spinat. Salat ic.) sehr zuträglich, besonders trägt bei Kindern der Eisengehalt de« Blatt« grün« (Chlorophyll) ,ur Rlutsärbung und somit »ur normalen Blut-bereitung wesentlich bei. Diese natürlich« Eilemusuhr ist besser al« alle Eisenpräparate ber Apotheke. Es ist ein wahrer Genuß, nach langem Entbehren wieber einmal da« duttenbe würnae Kraut be« Schnittlauch« zu einem Butterbrot, in ber Suppe, >u Salat, Sauerkraut u. bgl. zu essen; nicht nur Zunge unb Gaumen spüren bavan ein B»hagen, sondern auch ber Maaen, ja ber ganze Körper kühlt stch wohl bei bieser kantt reizenben Kost. Gute Hausfrauen unb Köchinnen halten ficht nütiliibe« Kräutlein und ber Mahnruf: „Pflanzet Schnittlauch unb esset ihn fleißig al« Zuthat!" ist wohl gerechtfertigt. Blutvergiftung durch die Kreuzotter. Da« Gift ber Kreuzotter wirkt nur, wenn e« unmittelbar in ba« Blut gebracht wirb, nicht aber im Magen ober im Munbe. Wi« bei allen Blutn eraiktunaS fällen suche man baher nach betn B'sse ber Otter zu verb-ndeen, baß fich da« emvkanaene (Blift von bet Munbe au« welche auf der Haut all >wei Millimeter tiefer Nabelstich erscheint, dem Kreislauf be« Blute« mitteilt. Unb bie« erreicht man burch schnelle« kräftige« Au«saugen ober Unterbinden be« verlebten Gliedes mit einem Bindfaden »der einem in Stteifen zerrissenen Taschentuche. Jebensall« muß aber sofort ein Artt zugezogen werben, welcher bie Wunde ausschneibet unb auSwäscht. Ist jeboch ba« Gift f-ben. Leinenbinben u s, w., bie zeitweise getragen werben unb deren Wirkung durch Heftpflaster-streifen noch erhöht werben kann. Nur in schweren Fällen nimmt man Apparate, bie «n jeder größeren Jnstrumentenhanblunz zu haben stnb unb burch ben Arzt auSaewählt werben können. verband hei Bruch de« Schlüsselbein« (stehe Abbilbuna). Wenn bie Bruchenben nicht verschoben sinb, genügt es, ben Arm der verletzten Seit« in ein Atmtuch zu legen. Bei Ver-schiebung ber Bruch«nb«n: Um beide Schultern wirb je ein bteieckige« Tuch gelegt unb hinten geknotet. Vorn an ber Brust werben beibe Tücher burch «in britte« Tuch qu«r vereinigt. Dann wird auch an ber Rückenflüche ein Tuch durch beibe Verbänbe geführt unb so stramm zusammengezogen. baß beibe Schultern stark nach / rückwärt» gebrängt sinb, unb in bieser Lag« geknotet. Der Arm ber verletzten Seite wirb in ein'Almtuch gelegt. •hfl« und Gartenbau. Dlumenpflege. ,blüht, aber nicht trifft. E« kommt nicht seit«« vor, daß die Unecht barkeit von >u reichlichem Ansatz von Blüten-knospen her^lhrt. Der Baum ist mit Blüten übersät und man hofft auf eine mche Ernte. 85« die Blüten sollen ab. ehe fie Frucht gebildet Haben, oder auch erst die kleinen nußgroßen Früchte, Sieht man einen solchen Baum genau« an. so wird man finden, daß « nicht richtig ■ « ,, auA- die vorhandenen Blätt« «ich nickt ,u ihr« vollen Große ausgebildet haben, Grurd: da« Wach«t,.m de« Baume« ist iu schwach. In solchem Fall soll man den größten Teil d« Blüten-knospen Mettweti, den Baum stark beschneiden und ihn dann mehr«e ilohw hindurch put Mnp und bewässern. Dann kommt Wach»tum und Tragbarkeit eh« in« Gleichgewicht. S?,88? ??., >unffe« Obflbßumrn wirkt sehr schädlich auf letzt«e {"J; ™!{c" Bäumen schadet e«. ausgenommen daß e» Unaezies« behnbergt. wenig«, Man nimmt die ob«e Erde bi« aus die Wurzeln «ea und schüttet guten Boden au«, ab« nur so hoch, daß die Wuneln höchsten« ewige Centime,« davon bedeckt stnd. Bei stehend« Msse kann man auch >n ein« Entfernung von dem Baume. bi« wohin die Wuneln nicht reichen, rm Umkrei« einen schmalen Graben «eben und denselben mit kleinen Steinen «►>« altem Mauerkalk ausfüllen. Bis find Mäuse ja vertreibe«, die fich an jung« Bäume oewncht haben ( Grabe emen Fettlappen, wie man sie in ein« vka?chinenw«fstatte,e. bekommen kann, in den Boden ein. Auch da« Bergrodn, faulig« Fisch« wird empfohlen. Beide« »u wiederholen I , „ D» Srdbe«°u?laufrr. E» herrscht kein Zweifel, daß man den beste» Enolg hat, wenn man alle AuSläus« imm« sorgfältiq entfernt da dann die aanze Kraft d« P stanze d« Entwickelung d« Fruchtblüte zuaewandt wird. Die Vorteile diele« Verfahren« find, daß d« Ertrag reichlich« und die Frucht von best«« Qualität sein wird, da« Beet leichter und bester bearbeitet und, beim Großbetriebe, satt alle Arbeiten Mittel« ein« Merdehacke lCultivator) besorgt w«den können. Werden den ?u«lausern hinaeaen keine Schranken gesetzt, so wird da« Beet in all« Kürze von denselben so überwuchnt, daß e« mit d« Hand g«eimgt werden rnutu JWeilieht man den Bleichsell«ie? In die Pflanzfurchen setzt man die Bilanzen em wenig tief«, al« sie vorh« standen. Da« Au«-heben ge'ch,eht am besten mit der Gabel, nachdem da« Beet gehörig angeseuchtet wurde, damit nicht allein da« Wun<>lw«k erkalten, sondern auch genug Erde an den Pflanzen haften bleibt, «m ein rasche« Anwachsen an dem neuen Standorte »u verbüraen. N»r muß da« Land re,n und lock« «kalten w«den und bei trocken« Witterung darf da« »enfdeti m<6t fehlen. In einigen Wochen w«den sich die Pflanzen so viel ausgebreitet haben, daß sie d»? «sten »nbäufelung bedürfen. Die« geschieht in d« Weile, daß man die Stengel dicht zusammenfaßt, die vrde bi« ,u einem Drittel der Höbe d« Pflanie an diese h«an,iebt und sie hier fest andrückt, wobei man sich aber hüten muß, Erde in da« Swz der Pflanzen fallen zu losten, da die« Faulen verursachen würde. Mit dem Fortschreiten de« Wachstum« muß die Arbeit oft genug wietxr-holt werden, damit die Blattstiele zusammenbleiben. So zieht man die Erde hob« und höh«, bi« da« Wachstum vollendet und nicht» mehr sichtbar »st w,e die grünen Blattfpiken. Die Vstan,en find verkäuflich, 'vbmd da« Bleichen beendigt ist. Man kann ste ab« auch aufbewahren in Sand oder Erde, in Erdgruben od« Kell« und durch den Winter od« »m Frübjabr verkauken. Die Zwergarten stnd best«. Waldmeist« im Zarten. D« Waldmeist«, jene» »ur Maibowle un«läßl>ch« hoch aromatisch« Kräutlern de« Walde», läßt sich auch recht gut im Garten kultivinen. Man säe den Samen sobald « au»g«eist ist >» leichteren, etwa» schattigen nicht zu trocknen Boden schwach au«, und « geht im nächsten ^rühjabre fich« auf, während ein« Frühjahrs-saat auch mindesten» ein Jahr liegt ehe ste keimt und auStreibt. Man lasie die junaen Pflänzchen. welche das Umpflanzen nicht gut vertragen, an Ort und Stell« stehen, bedecke sie in jedem Kerbst mit ein« schwachen Laubschicht, und st« werden diese kleine Mübe durch prächtiges Gedeihen lohnen. Im Mai. in d« Blütezeit also, läßt sich d« Waldmeister auch aus Stecklingen sehr leicht vermehren, fie wurzeln in sandig« Laub«de, im Schatten, bei mäßiaer Wärme leicht an, wnden in den Stecklings« tövsen. welche man nach dem Bewurzeln an schattig« Stelle bi» an den Rand in die Erde einsenkt, bi» »um nächsten Frühjahr« weit« kultiviert, und vonn mit dein Vollen verpflanzt. Pstanzenfielklinge sollte man niemal» unmittelbar nach dem Schneiden derselben pflanzen, sondern irr wer erst eine gewisse Zeit darüber hingehen lassen. Bei Stecklingen von Fuchsten, Pelargonien, genügen e,ne od« »wei Stunden, um die Schnittwunden zu schließen. Für Arten mit milchigen, barzigen u. s. w. Säften, z. B. sür Ficu», Aito-carvu», Euphorbia, Nadellölz« u. a. m. wuß man mindesten» einen halben Tag warten, ehe man »ur Pflanzung schreitet. Bei andnen Arten, wie Anana«, Corou». Epiphyllum u. f. w. läßt ma» d« Wunde e,mn ganzen Tag, um gehörig abzutrocknen. Praktischer Katgebrr. ^ Bie Nichtennadeltwttm z« bereiten ist. Man sammelt m den Nadelhol,bäumen den sogenannten Maiwuch», die irische» Tnche von Fichten. Tannen und Kiesern, schneidet ste in kleine Stückchen, Aj damit bis über die Hälfte eine aroße kklasche und aießt danms bronntwein od« unv«sälscht«n 90 pro,entigen Spiriw». Die mit Smi und Papi« fest verschlossene lasche setzt man ein bi» »wei WoNe in Form eines Flieae» vilzeS. Die Pilzform läßt man sich vom Tischler au» festem Hohe fertigen und glatt bobeln. Sodann bestreicht man den kegelförniiam Stiel mit aelblich-weiß«. die Kavne mit hochrot«, präpariert« Oelkarb«. Der Anstrich darf nicht in d« Sonne «folgen und muß ebenfall» !M Schatten trocknen. Nach zwei Tagen wiederholt wan den Anstrich mid bemalt die Kappe nach dem Trocknen mit weißen Flocken, wie ste da natürliche Fliegenpilz ausweist. Diese Sifce sehen besonder» einlade»» und anwutig au», wenn fie au» dichtem Grün hervorschauen. Was ist die beste Art, nm vanmpsähle recht haltbar ;u mache,/ Nach mebrjähriaew Gebrauche Zeigte» stch bei verschieden behanbelt«, Pfählen folgende Prozentsätze faul« Spiden: Frisch au« dem Wa2« verwandt 61 Prozent; dieselbe, welch« ein Jahr gelagert hatten 45 Pw», Lärchenholivsäble 31 Pro;.: mit Kupfervitriol imprägniert, ei» Itir gelagert 13 Pro,.: mit Kppfervilriol imprägniert, sofort rawandt 4 Broz.: mit Karbol'neum behandelt K—4 Proz.; kreotisiert und kyamneii 0 Proz. Da« Ankoblen ist ebenfalls ein gute« Konservierungsmittel (und dazu da« allnbilligste). Au? Bertilgvng der Ameise«, die fich oft sehr unangench« bemerklich machen, ist Hese ein scher wirkend«« Mittel. Man mischt dieselbe mit Honia. Sirup od« vndickt« Zuck«löl«vg und pellt d« Mischuna in d« Nähe de« Ameisenhaufen« aus. Die Ameisen ftto« fich mit Begier auf die ihnen gebotenen Lecknbissen. Ihr« wonnevoll«» Schlkmmerei folgt ab« unkehlbar d« Tod. Da« li« ewpiohle»^ so überaus leicht zu beschaffende Mittel ist allen antnen, weit kom-plizierteren, vorzuziehen. »Nick B. *o|[)cmut, Dr. «. »tri»ch w Verlag der Deutschen Wacht in Cilli. 1895 „Deutsche Wacht" 5 kr in der „Deutschen Wacht" veröffentlicht ge-«senen Brandmarlung seiner Unwahrheiten nichts mtgegensetzen zu können. In Luttenberg aber hat nun sich mittlerweile schon die richtige Meinung über it gebildet. slowenische Hetzer. Ein energischer opera-in« Eingriff, schreibt das Marburger Wenden-Matt, sei nöthig, um die „schöne Murftabt", um 9m} vom deutschnationalen Fanatismus zu be-fnUii. Der nationale Fanatismus? Wo ist er pößer als unter den Slovenen, wo größer al» vitcr den slavischen Studenten der Grazer h«chschu!c. Unsere deutschnationale Studentenschaft ■fi »och lange nicht zu viel national, die sloveni-Hetzer in Untersteiermark und ihre die Uni-«rsität besuchenden Herren Söhne freilich trämnen md sprechen nur vom Allslaventhum und ihr Herzenswunsch ist, dass dieses alte deutsche Oester-mch möglichst bald im großen panslavischen Zu-fciftsrcirfK aufgehe. Das flovenifche Volk in Qrutrsteicrmarf sollte durch „einen energischen opera-tiz«ci Eingriff" von diesen vaterlandSverrätherischen mjsmseuchelnden Wühlern, von denen wir auch in killi einige Stücke haben, befreit werden — in vmem Interesse sowohl, als in jenem des Staates. „Zildinark". Es werden bereite Vorkehrungen i jrtroffen für ein Somnierffft zu Gunsten bei Vereines das in diesem Jahre in Graz veranstaltet soll. — Die Satzungen der akademisch-| Irfmifdicn Ortsgruppe „Graz" wie auch jene der ilideviischen Ortsgruppen „Deutsche Finkenschaft" und .Vntdurg" in Innsbruck haben die behördliche Genehmigung erhalten, so dass die Gründung dieser kti Ortsgruppen binnen kurzem erfolgen dürfte. — AeSatzungen der Ortgruppen „Semmering" mit dem Kifs in Schottwien und „Kronenburg" in Nieder« isinreicb sind der Behörde vorgelegt worden. L»enden für die „Südmark": Während der Lijmark-Fahrt sind die folgenden Spenden für «istvn Schutzoerern „Südmark" eingegangen: von den Herren Mumm und Muthorst in Hamburg als Er-xkiis einer Sammlung 14 Mark = 8 fl. 40 kr.. «» dem Herrn Friedr. K. Tcichmann in Leipzig »Mark — 1 fl. 80 kr., von dem Herrn Btud. raed. !::! Zeiger aus Graz als Ergebnis einer Samm» lug 5 fl. 10 kr. Kon unseren nationalen Hegnern. Wieder einer. Wie dem „Teutschen Blatt" in Brunn aus Segen-Gottes mitgetheilt wird, «heilt der Katechet den Religions unterricht an dir dortigen deutschen Volksschule in tschechischer hroche. Der Lrtöschulrath scheint nichts davon zu m5ea oder nichts gegen den Katecheten unternehmen p «ollen. Die Tschechen iu ^riedek werden einer Nachricht zufolge nächstens eine Versamm-bog abhalten, in welcher sie entschieden dagegen Absprache erheben wollen, dass in Friedek ein McheS Gymnasium errichtet werde. Verfolgte Deutsche. Man schreibt dem »Deutschen Blatt" in Brünn aus Colloredo bei kchmole. Was wir Deutschen in Colloredo seit den letzten, für uns günstig ausgefallenen Ge-«didewahlen seitens der Tschechen in Schmale nitjustehen haben, ist schrecklich. Unter denjenigen, wiche, ihrer Ueberzeugung folgend, deutsch gewählt taten, befinden sich auch einige Häusler; dieselben haben sich vor langer Zeit vor ihrem Häuschen zwei oder drei Bäumchen gesetzt, niemand hat ihnen damals gesagt, es wäre ungesetzlich, da der Twnd zur Gemeinde Schmole gehöre. Sie haben diesen Fleck Erde benutzt, seit Colloredo steht, ch'« wenigstens 100 Jahre. Schon vor der Wahl »urde ihnen gedroht, dass diese Räumchen, jalls die Häusler deutsch wählen, »mgehauen werden würden. Am IS. März nun kam der tschechische Gemeinde»«-iilmd von Schmole und verlangte einen gewissen Betrag für das Recht der Benützung der Grundfläche, af dem die Bäume ständen. Falls sie sich nicht kju entschlössen, müssten die Bäume beseitigt »erden. Ein Zimmermann hat eine Dachrinne, die ein wenig über die Grenze reicht, aber niemandem schadet; auch ihm wurde aufgetragen, diese Rinne sofort zu beseitigen. Kein Tscheche kaust etwas bei einem Deutschen. Wann werden es die Deutschen ihnen nachmachen? Es wäre kein Wunder, wenn die Deutschen hier den Muth verlieren, da sie von oben und unten angegriffen und verfolgt werden. Tschechische Mittelschule in Miftek. Kürzlich fand in Mistek eine Versammlung der Ortsgruppe der „UBttedni Matice äkolskä" statt, welche in entschiedener Weise für die Errichtung einer tschechischen Mittelichule daselbst eintrat. Auf der Stelle wurden an lOOO Gulden von den Anwesenden gezeichnet. vermischtes. Manifest der Vögel im Frühling. Nach-dem wir aus ferne,» fremden Landen in unsere alte liebe Heimat zurückgekehrt sind, in Wald und Feld, in Stadt und Land unsere früheren Wohnungen bezogen haben, gedenken wir hier einen glücklichen Hausstand zu gründen und ein friedliches fröhliches Leben zu führen. Wir stellen uns und unsere Nachkommenschaft unter den kräftigen Schutz der Menschen und hegen die Hoffnung, dass sie insgesammt,alt und jung, groß und klein, uns an Leib und Leben weder Schaden zufügen, noch das kostbarne Gut edler Freiheit uns rauben werden. Insbesondere bitten wir freundlichst und dringend, die mühsam erbauten Nester niemals zu zerstören, unsere Eier nicht wegzunehmen, die junge Brüt in unserer Pflege zu lassen und allzeit unS als gute Freunde zu behandeln. Dagegen »vollen wir durch munteres Hüpfen, Flattern und Fliegen, durch Pfeifen, Schnattern und Singen euch Unter-hallung und Vergnügen bereiten, auf Baum und Busch, Strauch und Kraut, Feld und Vieh die lästigen Schmarotzer wegfangen, so dass Wald und Feld, Gärten und Auen lieblich gedeihen und die Menschen an Gottes neubelebter Schöpfung»-pracht Freude und Wonne finden. Abgehalten in Bergthal zu Ostern I8S5. Die Bevollmächtigten: Storch, Lerche, Nachtigall und Schwalbe, haben ihm dieses hübsche Manifest zur Veröffentlichung zugestellt, sagt der ungarische Thierschutzverein in Budapest. (Geistesgegenwart eines Lehrers. In Er-Mihalyfalva in Ungarn unterhielt die ctxr< gelische Kirchengemeinde ein SchulhauS, welches schon recht baufällig war, ohne dass die Gemeinde an einen Neubau dachte. Während einer Unter-richtsstunde hatte sich plötzlich der Maueranwurf in großen Stücken abzubröckeln begonnen. Der Lehrer verlor jedoch seine Geistesgegenwart nicht. „Unter die Bänke!" schrie er den zu Tode er-schrockenen Kindern zu, während er selbst durch die Thüre das Freie gewann, gerade in dem Momente, als das Gebäude mit lautem Getöse zusammen-brach. Rasch Herbeigeeilt? Leute räumten die Trümmer weg und es stellte sich heraus, dass dank der Geistesgegenwart des Lehrers nur fünf Knaben leichtere Verletzungen erlitten haben. siebenfacher Mord. Ein furchtbares Ver-brechen, ein siebenfacher Mord, scheint den Namen des kleinen Städtchens Königsberg in der Neu-mark bekannt machen zu sollen. Am Freitag sind dort nämlich f ü n f L e i ch e n, die schon mehr als sechs Jahre in der Erde geruht haben, auf Anordnung der Behörde wieder ausgegraben und untersucht worden, weil »nan den Verdacht hat, dass alle vergiftet sind. Die Vorgeschichte de» Falles ist folgende: Vor einigen Wochen wurde ein Mann namens Springstein in Prenzlau wegen des Verdachtes, feine Ehefrau vergiftet zu haben, verhaftet, und in der That er-gab sich, dass die Unglückliche mit Strpchnin vergiftet war. Infolge dieser Entdeckung wurde die Aufmerksamkeit der Behörde auf Vor-gänge gelenkt, die vor fast sieben Jahren sich er-eigneten und wohl geeignet waren, Verdacht zu erregen. Damals lebte Springstein zusammen mit seinein Vater, seiner Mutter, einem Bruder und einer Schwester in Königsberg als Schmiedemeister. Außer der Familie wohnte noch eine Lehrerin Fiebelkorn und ein Schmiedegeselle in dem Hause. Der Bruder, der jetzt im Irrenhause lebt, hatte schon öfter Spuren des Wahnsinns gezeigt. Als er deshalb eines Tages auf der Polizei erschien und angab, sein Bruder, der Schmiedemeister, habe zusammen mit seiner Schwester den Vater ermordet, und zwar hätten sie den Kops des Alten solange in eine mit Wasser gefüllte Tonne gelegt, bis der Alte todt gewesen wäre, legte man dieser An-schuldigung nicht viel Bedeutung bei. Trotzdem wurde alles versucht, um den plötzlichen Tod des alten, am Tage vorher ganz gesunden Manne« — man hatte ihn nämlich todt aufgefunden — auf-zuklären. Der Angeschuldigte wurde verhaftet, viele Vernehmungen wurden vorgenommen und dabei festgestellt, dass man den Vater in der Nacht, in der er gestorben war, hatte um Hilfe rufen hören. Die ärztliche Untersuchung indessen ergab Herzlähmung als Todesursache, und da weitere Verdachtsgriinde nicht vorlagen, wurde Springstein wieder in Freiheit gesetzt. Nicht lange nach diesen Ereignissen starb die Lehrerin Fiebelkorn, bald darauf die Mutter Springstein'S und schließlich fand man den Gesellen erhängt im Garten des Hauses. Die Schwester hatte sich an einen Schmied Bock verheiratet, der ebenfalls, nachdem er sich in eine Lebensversicherung eingekauft hatte, plötzlich starb; ihm folgte auch das der Ehe ent-sprosiene kleine Kind. Mit der verwitweten Schwester zog Springstein vor etwa drei Jahren nach Anklam und dann nach Prenzlau, wo er dann vor einigen Wochen, wie gesagt, verhastet wurde. Man hat ihn nun im Verdachte, nicht nur seine Ehefrau ermordet zu haben, sondern die sämmtlichen erwähnten Personen, Vater, Mutter, Schwager u. f. w.! So furchtbar diese Anklage klingt, ist doch außer anderem die belastende That-fache festgestellt, dass Springstein in jener Zeit fünfmal Strnchnin und Arsenik aus der Königs berger Apotheke geholt hat. Die Schwester des Springstein ist übrigen» schon vor dessen Ver-Haftung unter dem Verdachte des Meineids gleichfalls verhaftet werden. In die Carin verliebt. Aus Petersburg wird geschrieben: „Großes Aufsehen hat in der Residenz der Selbstmord eines jungen Officiers der fatierfichen Garde hervorgerufen, der einer sehr reichen aristokratischen Familie entstammte. Der Selbstmörder hinterließ einen an seine Mutter gerichteten Brief, in welchem er erklärt, dass ihm. da er sich wahnsinnig in die junge Gemahlin des Caren verliebt habe, nichts übrig bleibe als der Tod." (?) Die Kunst aus dem Rade. Poette Guilbert, die famose Pariser Chansonnetten-Sängerin, bekannt von ihrem vieldesprochenenAustreten imRonachereum, ist nun auch unter die Radfahrer gegangen. Sie hat fich bereits ein neues originelles Costüm komponiert, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Costüm Nachahmung finden wird. Cpfer des Meeres. Aus Madrio wird unterm 24. April geschrieben: Der Untergang der „Königin Regentin" erinnert an andere Katastrophen dieser Art, welche Spanien, einst die größte Seemacht der Welt, erlitten hat. Es kann geschichtlich nachgewiesen werden, dass unser Land seit Ansang des 16. Jahrhunderts nicht weniger als 600 Kriegsschiffe infolge von Schifsbruch ver-loren hat. Von der 1518 gegen Algier auSge-sandten, vom Admiral Don Hugo de Moncada befehligten Flotte kamen im Sturme 30 Schiffe mit 4000 Mann um. 1541 gingen von der von Kar! V. ebenfalls gegen Algier ausgerüsteten Flotte 140 Schiffe auf den Grund, wobei 8000 Mann ertranken. 1562 schickte Spanien eine Flotte zur Befreiung von Oran unter dem Oberbefehl des Generals Mendoza: Hievon sanken 20 Schiffe, 4000 Mann, darunter der genannte General, kamen umS Leben. Ein Jahr später, also 1563, zerstörte ein heftiger Sturm 15 Schiffe im Meer-bufen von Cadir. 1588 erfolgte der weltberühmte Untergang der unbesiegbaren Armada, wobei von 130 Schiffen 81 mit 14.000 Mann in den Fluten begraben wurden. 1590 verschlang das Meer von der vom Admiral Don Antonio No-varro befehligten Flotte 14 Schiffe bei San Juan de Ulua (Mexiko). Viele Tausende von See- und Kriegsleuten verloren das Leben bei dem schreck-lichen Schiffbruch, den die 80 Schiffe starke, von 6 „Beutschc Wacht' 1895 Martin d? Padilla befehligte Flotte 15VK an der galicischen Küste erlitt; von dieser stattlichen Flotte konnten nur 8» Schiff« fich retten. Hervorzuheben sind weiter: der Untergang von 10 Schiffen in den Gewässern von CSorfica; diese Schiffe geborten zu der vom Marquis de Santa Cruz be« fehligtcn Flott«: der Untergang von 5 zu der vom General Jos6 Pizarro 1741 gegen die Eng-ländti befehligten Flotte gehörenden Schiffe. In den letzten 12', Iahren, wo der Nachweis weniger Schwierigkeiten bietet, verzeichnet man den Unter-gang von 12 Dampsknegsschiffen, 21 SeqelkriegS-schiffen mit 1570 Geschützstücken. 23 Fregatten mit «00 Kanonen und über 100 Kanonenboote, Briggs, Galeoten^ u. f. w., geschweige unzähliger Menschenleben. So würd« die Seemacht Spaniens gebrochen, mehr durch die Feindschaft der Elemente, als infolge von Niederlagen im Kriege. sandten Adresse, ferner die Mittheilung an die CttJ-gruppenvorstände wegen der Vorbereitungen un» tr. DelegiertenwabI zu der am 23. Mai in Wien statt, findenden diesjährigen Hauptversammlung, sonne ein» der „Tetschen-Bodenbacher Zeitung" entnommen», höchst beachtenswerte Zuschrist eines Parteigenosjn, und endlich den Ausweis über die Thätigkeit des Vereines seit dem Erscheinen der letzten Nummer i«r „Mittheilungen", sowie mehrere, der Beachtung eni-psohlene Notizen und Inserate. Paula Mark plaudert im jüngsten Heft Drt ..Bunten Blatt" in allerliebster Weise da« „Geheimm»" ihres Lebens au«. Die reizende Arbeit der beliebt«» Künstlerin schmückt ihr wohlgetroffene« Porträt un» Autograph. Sonst bringt das Heft noch den An-fang einer phantastischen Novelle von MauruS Jokin, einen illustrierten Bericht über Smetana'S „Geheimnis", das Porträt Franz Kossuth'S, Modebcrjchte und rix prächtige Kunstbeilage. DaS „Bunte Blatt" -er. dient demnach die beste Empfehlung, zumal sei» billiger Preis von 10 kr. für das reich illustriert, Heft feine weiteste Verbreitung ermöglicht. Die Verlagsbuchhandlung Rich. t^ck-steil! Nachf. (H. Krüger), Berlin \V. 57. Kirch-bachstraße 3, versendet ihren soeben erschienenen, hochelegant ausgestatteten Verlagskatalog. Tn-selbe enthält außer den Titeln der VcrlagSartrkel eine interessante Erzählung auS der Feder des b< kannten Schriftstellers Ernst Eckstein, sowie r?e Porträts der Schriftsteller und Schriftstellerinn» ValeSka Gräfin Bethusy-Huc, F. Frhr. v. Dintflage, 5cdor Dostojewski. Ernst Eckstein. Wilhelm Jenseit, AgneS Gräsin. Klinkowström, Guri de Maupassant. Doris Freiin von Spättgen, C. Tonern, Leo Gras Tolstoi. Iwan Turgenjeff, Ernst v. Wolzogen, »r° thur Zapp. E. v. Wald-Zedtwitz, Fedor v. ZoMjf, Hans v. Zobeltitz (HanS v. Spielberg), Emile Zola in Röthelton gedruckt. ^Einige gediegene Ausstattung«, proben bilden den Schluss dcS reizenden KatalegS, den die Verlagsbuchhandlung jedem Besteller gratis und franko zusendet. Die Hand. Soeben ist unter dem Titel,Tit Hand" ein neues, von dem bekannten Fachschrisl stell« G. W. GesSmann zusammengestellte« Wahl-sagespiel erschienen, aus welches wir unsere L«sn hiemit aufnierkjam machen wollen. „Die Horn»*, ein in Handform ausgestaltete« Büchlein von 20 Seiten Inhalt, ist feine« interessanten Inhalte« und seiner originellen Ausstattung wegen wert, gekau't zu werden. „Die Hand« ist nicht nur als unter-haltender Zeitvertreib im Gesellschaftskreise, sondern auch der auf Beobachtungen basierenden Anleitung wegen, aus den Linien die Charaktereigenschaften und ?ieigungen deS Menschen zu erkennen, allen ge-bildeten Kreisen, bestens zu empfehlen und find um überzeugt, dass da« originelle Büchlein besonders in der Damenwelt große Verbreitung finden wird. Lei dieser Gelegenheit bemerken wir, dass da« Hauvt werk des genannten Schriftstellers über „Handkunde", der „Katechismus der Handlesekunst", vor kurzem im Verlage von Karl SiegiSmund in Berlin in zweiter ergänzter und revidierter Auflage erschienen ist und jenen, welche sich in diese« Specialsiudium vertiefen wollen, eine willkommene Ergänzung des „HanlbüchlcinS* bilden wird. flrisffestftm drr Schriftleituilg. «II«. Weitere Arbeiten aus Ihrer ist der werden uns selbstverständlich überaus angenehm sein. Deutscher Gruß. 1895 .Demtsch- Wacht" Steiermärkische Laiides-Curanstalt Rohitsch-Sauerbruim Sfidfcikulatiai FöltscM. Saison 1. Mtl Ms 1. Oclater. Trink-, Bade-, Jlolken- und elektr. Curen. Pro»tpoeto «litrel« rtie XMreotioi». 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