^ "ir«_/4> DienftaZ khZn 21. Zlntti 1831. ^ U, a i b a ch. 3)a3 k. k. Bezirks-Commissariat der Umgebung Laibachs bringet dankbar zur Kenntniß, daß die hohe Länderstclle mit Verordnung vom 14. v. M., Z. 10447, die von den dießseitigen Bezirks« gemeinden zur letztabgewichenen Gcbunsfeier a. H. Sr. Majestät vorgebrachte Bitte, aus einer disponiblen Barschaft ein Portrait a. h. Sr. Majestät unsers aNcrgnädigsten Landesfürstcn Franz I. an« schaffen, und im Amtsloccile dieses Bezirks-Eom« missariates aufstellen zu dürfen, gnädigst genehmiget, und dah in Folge dessen das löbl. k. k. Kreis-amt heute in Gegenwart der Commissariats-Be» amten, der im Bezirke rucksäßigcn löbl. Dominien, der gesammten Gcmcindevorstände, und einer großen Anzahl anderer Bezirkömscisscn die Enthüllung dieses, von dem vaterländischen Künstler, Herrn Matthäus Lang us, verfertigten Kleinodes fei« erlich begangen habe. Die Lebhaftigkeit der Freude und tiefsten Ehr, furcht, welche sich bei diesem Acte in der Bersamrn> lung darstellte, läßt sich nicht beschreiben, rvohl aber wird ein hicbei aufgenommenes getreues Protocol! das Andenken an die Erwerbung dieses all-gelicbten Gutes, und an diesen hiedurch für die Ge-schichte des Bezirks-Kommissariates höchst wichtigen Gedächtnißtag der Nachwelt verwahren. Laibach am »2. Juni »L3i. NM i e n. Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I., das an dcrCol-'egiat. Kirche zu FricsachOGedigte Canonical, dem Pfarrer zu Obcr-DrauPrg, Albert v. Webe« nau, aNcrgnädigst zu verleihen geruht. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn haben Sich mit beiden kömgl. Majestäten dem König und derKönigmn van Ungarn, gestern Nach« mittags (i3. d. M.) von Wien in das k. f. Lustschloß Schondrunn zu begeben gerührt, wosildst Ihre kcnscrl. Hoheiten der Erzherzog Franz und die Erz« Herzoginn. Sophie mit Hochstihrem durchlauchtigsten Sohne, dem Erzherzoge Franz Joseph, bcreitö am 1. d. M. den Aufenthalt zu nehmen geruhten. Die für Mähren und Schlesien auf Allerhöch-sten Befehl bereits in Wirksamkeit getretene, vor« läufig zu Bielih aufgcstelltc Provinzial.Samtäts« Eonunisslon hat bei dem Umstände, wo die Cholera in GaMzicn das linke Ufer des SanfiuM nicht überschritten, bei der bereits vollzogenen militärischen Absperrung ocrmährisch.schlesischen Gränze gegen Gallizien zur Aufrcchthaltung des Handels und deö Verkehrs, so weit dieses mit den Forderungen der strengen Sanitäts-Polizei vereinbarlich ist, dem an die k. k. Sanitäts-Central »Hof-Commission üllhicr so eben erstatteten Berichte zu Folge, nach-siehende Verfügungen getroffen: 1. Alle Personen und Waaren, welche aus einer Gegend kommen, wo die Cholera nie geherrscht, oder seit vierzig Tagen aufgehört hat, sollen vor der Hand, und so lange der öffentliche Gesundheitszu« stand in den nicht angesteckten gMzischen Kreisen herwärts von LembergM erhält, m der Fortsetzung der Reise nicht gehindert werden, wenn befriedigende Gesundheitö» Certificate beigebracht werden können. 2. Die Personen und Waaren, welche aus einer Gegend kommen, wo die Cholera vor mehr alS zwanzig, nicht aber vierzig Tagen aufgehört Ig4 hat, oder in deren Nachbarschaft, d. i. in einem Umkreise von zehn Quadrat-Mctlen Flächeninhalt sie noch herrsch? > oder sonst verdächtige Krankheitsfälle vorkommen, sollen, so wie in dem Fasse, wenn keine genügend Gesundhcits-Eertisicate beigebracht norden können, in der einzig für den Handel nach - ocr mährisch-schlesischcn Gränze offen gebliebenen 'Minbruchs-Station Kcnty in Gallizien, einer zehntägigen Kontumaz unterliegen. Von dieser «Zontumaz sind weder Courriere, noch die Conducteurs der Eil, und Postwägen ausgenommen. Ihre Depeschen und Briefschaften werden auf daä Schleunigste gereinigt, und dem Postamte der Einbruchs-Station zur wcitern Beförderung an ihre Bestimmung übergeben. 3. Personen und Waaren, welche aus notorisch von der (Zholera-Krankheit angesteckten Gegenden kommen, müssen sich einer (Zontumaz von rollen zwanzig Tagen unterwerfen. Diese Vorkehrungen, vereint mit jenen, welche am Cordon langö des Sanftusses getroffen sind, berechtigen zur Hoffnung, daß ber gute Gesundheit^ zustand in den westlichen Kreisen Galliziens mit der Hülfe des Höchsten werde aufrecht erhalten, und somit auch die Gefahr von den benachbarten k. k. Staaten abgewendet werden. (Wien. Z.) V o l e n. Die schlesische Zeitung enthält aus der War« schauer Staatszeitung vom 3. Inni nachstehenden Benchi: „An di« National-Regierung." „Ich habe die Ehre, der National-Regierung die Nachricht, welche ich so eben über das Wirken des unter den Befehlen des Generals SHIapowski stehenden Heeres empfangen habe, mitzutheilen. Nachdem dieser General sich mit einigen Tausend Insurgenten vereinigt hatte, trug er bei Narew-tc; einen glänzenden Sieg über den Feind davon, eben zu der Zeit, als die Schlacht bei Ostrolcnka Statt fand. Die feindliche Colonne, welche ausser Kosacken, aus 2 Regimentern Infanterie, ei. nein Regiments Kavallerie und 5 Kanonen bestand, hatte die Absicht, die Insurgenten anzugreifen. Ein gewisser Regert führte sie an. Der General Chla« powski kam dem Feinde mit einem nächtlichen Angriffe zuvor, welcher so glücklich aussiel, daß das Wnze ruffische (Zorps umzingelt wurde. Die Russen verloren alle 5 Kanonen und sämmtliche Waf« fen. Ihr Verlust an Getöoteten belauft sich auf 3oo Mann. Wir büßten e'men Ossicier vom re-gularen Militär, vier Jäger von den Insurgenten und ein Pferd ein. Die russischen Ossiciere nahm der General Chlapowski in scincm fernern Marsche mit sich fort; die Soldaten hingegen, ließ er nach Gidesablegung, daß sie gegen Polen nicht mehr dienen werden, von den Einwohnern nach Bielsk abführen. Vier ausgeartete Bewohner des dortigen Landes, welche dem Feinde^zu dcn Un-srigen den Weg zeigten, empfingen die verdiente Strafe. Das Erscheinen des Generals (Zhlapowski belebte den Geist des Aufsiandes in den dortigen Gegenden. Die ganze Volksmasse greift zu den Waffen. Außer dem glücklichen Tressen bei Na-rewka fanden schon vorher verschiedene Angriffe Statt, welche größtentheils von dcn Insurgenten allein ausgeführt wurden. Durch einen derselben, in der Bialystocker Wildniß, fielen auf ein Mal 120 Wagen in die Hände der Insurgenten." „Praga, den 2. Juni i32i." «Der Generalissimus: (Gez.) Skrzynecki." Die Staatszeitung enthält außer obigem Berichte noch Folgendes: „Gestern schlugen die Kra-kusen vom (§o.ps deS Generals Dzickonski eine Schwadron Dragoner und zwei Schwadronen Ko» sacken, und nahmen 46 Mann mit Pferden und Bagage gefangen. — Der Kampf bei Human war fchr blutig; in demselben führte der Oberst Graf Rzewuski und unter ihm Vincent Työzkiewicz und Potocki an; gegen !2oo Russen blieben auf dem Platze. Von unserer Seite wird Alexander So-banski bedauert, der beim Verfolgen gefangen wurde, nach andern Nachrichten aber gefallen ist. In Bezug auf den Aufstand in Podolien und in der Ukraine meldet die Warschauer Staats-Zei-tung, daß die Districte von Olgopol, Balta, Braclaw und, Haysyn befreit seien; eben so ein Theil der Districts von Iampol, Mohilow und Uszyce, und in dem Gouvernement von Kijow die Disincte von Machnowka, Lipnowka und Hu» man. Dieser Ort ist nach einem hartnäckigen Kam« pfe in die Hände der Insurgenten gefallen. In der Gegend von Balta befanden sich am i5. Mai gegen 6aoc> bewaffnete Reiter; in Balta selbst waren, große Vorräthe von Leinwand, Leder und Tuch, über 2 Millionen an Werth. Die Insurgenten waren im Besitze von 6 Kanonen, von denen sie 4 erobert hatten. Bei Machnowka standen unge« fähr 2000 Insurgenten.M' Das Eorps des Generals Roth stand in den DOrigen von Proscurow ic,5 und Kam'tmcc; es war an 700c» Mann stark, und hatte Loo Mann Eavasserie. Bci Zamosc haben sich die Russen dem Corps dcs General lZhrzanowski mehr genähert. Der russische General Dawidow stand am 3o. Mai in Alt-Zamosc, General Rüdiger zog von Dubicnka gegen Hrubicszow. Sein Hauptquartier war in Hostynne. (Wien. Z.) Warschau, 2. Juni. Dcr Unfall bei Ostrolenka am 26. v. M. zeigt sich nach und nach gerin» gcr, als er Anfangs geschildert worden. Dieschnel« le Verlegung des Hauptquartiers nach Praga, das Verbot unsers Gouverneurs, über die neuesten Vorfälle etwas zuschreiben, das ausgestreute Gerücht von einem Verluste von 200 Offizieren tc. hatten große Besorgnisse erregt, die der unzeitige Streit des heftigen Generals Krukowiccki mit dem Generalissimus zu beschwichtigen nicht geeignet war. Inzwischen ist nun der 'Gouverneur abgesetzt, und der bisherige Commandant der Festung Modlin, Graf LeduchowZki, an scine Stelle getreten. Ueber die Folgen der Schlackt hat man nähere Berichte. Das Schlachtfeld wurde von ^en Polen behauptet, doch konnte die durch rierzehntägige Märsche und mehrere Gefechte entkräftete Infanterie ihre Vortheile nicht verfolgen. Unsre Armee versammelt sich mm m Praga, und wird, troz unsrer erschöpften Finanzen, eher ergänzt und wieder in fchlagfcrn--gen Stand geseht seyn, als dcr russische Fclomar« schall seinen Nucken gesichert, und seine auch ge« schwächten und zerstreuten Kräfte gesammelt haben wird. Man glaubt hier, daß das Schicksal derver, schicdencn polnischen, nach Litthauen dctaschirten sZorps hauptsächlich entscheidend für dcn Feldzug seyn werde. In diesem Augenblicke erscheinen die gegenseitigen Stellungen sonderbar durchschnitten. In Ostrolenka, Lomza, Tyloczin und Bialystok stehen die Russen, während der General Chlapows-l'i (Gatte einer Schwester der Fürstinn vonLowicz) sich in dem Weihthurmer Walde (Puszeza Bialo« Mezka) mit den lithauischen Insurgenten vereinigt hat, und General Gielgud.mil 14,000 Mann übcr Sopoczkin den Niemen hinabzieht. Bei Mariam-pol lagert der russische General Sacken; beiScza» lt und Iansbork stehen Insurgenten; zu Rosienna der GcneralPahlen; um Wilna streifen die Insur^ Lunten. In Podlachicn behaupten die Russen noch immer Siedlce (?c>s nie geräumt worden), undih.-re Vorposten rcichcn bis Kaluszyn; dagegen stehen die Unftigen in Minsk. Auch um Lublin her sind die Stellungen eben so verwickelt, (Alig. Z,) Die Warschauer Zeitung vom 6. sagt: „Von den weiteren Operationen unserer Truppen in Litthaucn haben wir leine sichere Nachricht. 2« den noch der Bestätigung bedürfenden Gerüchten gehört, daß General Chlapowski wieder mit ei" ncm bedeutenden russischen (Zorps, unter dem Eom-mando des Generals Wlodck, bei Dubin ge' kämpft habe." Die preußische Staatszeitung meldn von der polnischen Gränze vom 7. Juni: „Der Fcldmarschall Graf Diebitsch soll noch in seiner früheren Position sich befinden, um auf diese Wei» se die Verpflegung seines Heeres zu erleichtern, doch sind 14,000 Russen bis Prasznyc vorgegangen, wahrscheinlich um die Bewegung eines starken zur Verf. ^ung des Generals Gielgud abgesandten (Zorps zu maskiren. Letzterer sott das Corps des Generals v. Sacke n verfolgen, das, wie es jetzt heißt, die Richtung nach Kau en genommen hat. Kal-ro a ry ist, wie man vernimmt, im Vereine mit den Insurgenten von den polnischen Truppen besetzt worden.— Um dem polnischen Gouvernement mehr Einheit zu geben, wird dcr Fürst n Ducaten wurde in der ungarischen Stadt WailM gewonnen. Nachricht. Da mit dem Schluße dieses Monates die PEnumeration auf die Laibacher Zeitung fü« den evsien Semester zu Ende gehet; so werden sämmtliche ?. 1'. Herren Pranumeranten, welche mit chrem PränumeraNons-Betrage noch im Rückstände sind, ersucht, selben ehestenB berichtigen zu wollen, weil man sich sonst genöthlget sehen wird, kein Exemplar ohne Anticipation abliefern zu können. Latbach den 18. Juni 18Z1. Nevacteur: M. Vav. WeinriO. Verleger: Mml^ Al. SMer v. Altinmayr.