Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Ulissionstäfigkeit der Söhne des heiligsten ßerzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des Ulissionswerkes in Wort und Schritt zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentral--Afrika). Der „Stern der Heger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. flbonnementspreis ganzjährig mit Postversendung 2 K — 2 Wh. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Wessen gelesen. Wif Emptehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, beifmeritj, hinz, Olmüfs, Warburg, Crienf, Triest und Wien. Heft 2 und 3. Februar- fflärz 1014. XVII. 3ahrg. XVu- besonders um die Scfyillufmiffton hochverdiente P. Wilhelm Banholzer F. S. C. ist am 2\. Februar durch einen allzufrühen Tod seiner geliebten Lchillnkmission und uns entrissen worden. Das ist die erschütternde Trauernachricht, welche der Telegraph am letzten Faschingstage aus Afrika nach Zllillanb brachte. Züir empfehlen den verdienstvollen Missionar und teuren Verblichenen dem frommen Gebete aller £efer. Nähere Angaben fehlen noch) wir werden aber trachten, den besonders unseren alten Abonnenten bestbekannten Missionär in einer der nächsten Nummern in Wort und Bild vorführen zu können. R. I. P. Ditling (Delen), unsere neueste Station. Wir können unseren verehrten Lesern mitteilen, Daß im Laufe des Dezembers die neue Station zu Silling; in Kordo fan eröffnet wurde. Inzwischen erhalten wir von einem Teilnehmer bei der Eröffnung, dem hochw. P. Daniel Kauczor, folgende kurze Kartennotiz: „ . . . Delen (jetzt Silling) ist wirklich ein herrlicher Ort. Von einem der Berge übersehen, nimmt sich die weite, grüne, baumreiche Fläche Wie eine italienische Ebene aus. Ser Boden ist überaus fruchtbar, Wasser aber und Wild spärlich. Das Volk ist sehr intelligent miD uns gut gesinnt; Die Alten besonders, die noch die ehemalige Mission lebendig im Gedächtnisse haben, find unsere Freunde. Sie Regierung — vertreten durch einen Kosten als Mamur und einen Blutjungen Engländer als Muffatis (Inspektor) — ist sehr zuvorkommend. Ser Einfluß Der zahlreich durchziehenden Araber auf Die Bevölkerung ist nicht 'bedeutend, eine Stunde von der Karawanenstraße weg, hört er beinahe ganz auf. — Wir hoffen, daß unsere Wirksamkeit hier nicht ganz fruchtlos sein werde". Auch die Redaktion hofft, Daß sie bald in Der Lage sein Werbe, den Lesern Näheres über die Gründung mitteilen zu Bonnen.*) kul einst und jetzt. P. Slidor Sfang F. S. C. (Fortsetzung und Schluß.) Bei der Abreise wollte mir Akuotsch all sein erspartes Geld mitgeben und drang ganz energisch in mich, es doch anzunehmen. Erst nach mehreren Versicherungen meinerseits, daß ich mit allem gut ausgerüstet sei und gewiß auf der Reise keinen Mangel leiden werde, beruhigte er sich und versprach, für mich zu beten. In Der lieben, trauten Heimat genas ich rasch, bereits am 11. Jänner 1911 kam ich gesund und glücklich- wieder in Lul an. Hier traf ich zu meiner größten Freude außer Akuotsch noch andere vier Knaben, welche seinem Beispiel gefolgt waren, ihre Dörfer verlassen hatten und bei uns wohnten, um unser Vieh zu hüten. Pater Mohn hatte sein möglichstes getan, um die wilden Bürschchen zu zähmen und ihnen den * Wird in der nächsten Nummer geschehen. Aufenthalt recht angenehm zu inacheit. Akuotsch hatte dabei tüchtig geholfen. Als ich nach einigen Tagen Simon (Ad-schak) in Agodo besuchte, führte er mich sogleich an das ©rab meines Freundes Ajik. Derselbe war einige Monate nach meiner Abreise schwer erkrankt. Als er sah, Daß es zum Sterben gehe, schickte er seinen Lieblingssohn Clan auf die Mif-sionsstation, um einen Pater zu holen, welcher thu unterrichten und taufen sollte. Der hochwürdige Pater Mohn spendete ihm die heilige Taufe in Gegenwart seines vorgenannten Sohnes un!d be§ Christen Simon. Noch vor seinem Tode trug er seinem Sohn Girat aus, sich bei uns unterrichten zu lassen und stets ein Freund Der Missionäre zu sein. Da Ajik ein kleiner Sch>eich war, jo wurde er in einer seiner Hütten begraben. Sein Sohn Cian führte mich trotz der Schilluksitte, welche es verbietet, ibüfj ein Fremder das Haus betritt, in welchem ein Toter begraben liegt, hinein, ich segnete nachträglich' das Grab meines Freundes ein und betete -mit seinem Sohne sür dessen Seelenruhe. Am Grabe seines Vaters ermahnte ich denselben, dem Wunsche desselben nachzukommen und von jetzt an recht fleißig in den Katechismusunterricht zu kommen. Meine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Schau vor einigen Monaten während meiner Abwesenheit war er mit seinem blinden 'grcnu-be Poli, dem Sohne des vor kurzem verstorbenen Großhäupt-lings von Agodo, zum Oberen der Station gekommen und bribe hatten um die heilige Taufe gebeten. Von jetzt an kamen beide regelmäßig fast täglich zum Unterrichte, und da sie ein tadelloses Leben führten und bereits früher fast jeden Sonntag zur Kirche -gekommen waren, und alle Glau-benswahrheiten rasch erfaßten, so konnte ihr Wunsch bald erfüllt werden -und sie empfingen am nächstfolgenden Ostersonntage die heilige Taufe. Als Anfang Juli unser hochwürdigster Bischof zum Besuche kam, rasierten sich di-e drei Burschen -heimlich ihren gesamten Kopfschmuck, stellten sich dem Obern vor und baten um die heilige Taufe. Da sie genügend vorbereitet waren, so wurden sie am 2,8. Juli vom ho-chwürdigsten Bischof selbst getauft und empfingen darauf mit den anderen Christen das heilige Sakrament der Firmung. Doch kehren wir Zu Akuotsch zurück. Kaum waren zwei Monate verflossen seit meiner Ankunft aus Europa, da kam er zu mir und bat mich, in sein Dorf zurückkehren zu dürfen. Mit seinem ersparten Gelde hatte -er 'sich vier schone Rinder gekauft, er hatte so die beste Aussicht, in einigen Jahren die zu seiner Heirat not- wendigen Kühe zusammenzubringen. Jetzt wollte er zu Hause bei seinen Eltern wohnen, seiir Feld bebauen und den Leuten zeigen, daß -er, trotzdem er Christ geworden ist, doch den heimatlichen Sitten und Gebräuchen, wenn sie nur nicht gegen seinen heiligen Glauben verstießen, treu bleiben könne. Sein Wunsch -war ja ganz gut und recht; da er noch so jung war, fürchtete ich aber für sein Seelenheil. Doch darin hatte ich mich getäuscht. Akuotsch setzte- seinen Willen durch, ging nach Hause und führte sich dort so gut auf, daß die Leute- ganz erstaunt äußerten: „Diese weißen Priester in Lul sind gewiß Gesandte Gottes, denn sie haben die Herzen -der Leute in ihrer Hand, und wer bei ihnen -erzogen wird, hat einen festen Charakter, arbeitet und geht nicht die Wege des Lasters und Des Leichtsinns, sondern hat Gott vor Augen. Gleich am ersten Samstag abend kam Akuotsch auf die Missionsstation zurück und brachte einen Kameraden mit. So tat er -es jeden Sonn- und Festtag und seine Eltern und Krwandten waren ganz zri-frieben. Auch die heiligen Sakramente empfing er fleißig. Nach einiger Zeit wurde der Stiefbruder feines Vaters, ein Jüngling von ungefähr 22 Jahren, namens Coallong, krank. Er war öfters bei uns gewesen, um zu arbeiten oder seinen Verwandten Akuotsch zu besuchen. Jetzt in seiner Krankheit machte sich Akuotsch an ihn heran, wusch seine schrecklichen Geschwüre und verband sie, so gut er es einstens gelernt hatte. Da der Zustand des Kranken von Tag zu Dag schlimmer wurde, brachte man ihn endlich dahin, daß er einwilligte, einen Besuch van mir anzunehmen. Trotzdem er mich sehr gut kannte, war er doch sehr mißtrauisch. Balo aber gewöhnte er sich -an mich, natjint alle Medizinen an; ich tat alles, um ihm Linderung in seinem schrecklichen Zustande zu 28 Stern der Neger. Heft 2/3. verschaffen. Zweimal in der Woche besuchte ich ihn, reinigte und verband seine Wunden; Akuotsch unterstützte mich und besorgte in meiner Abwesenheit bas Reinigen unD Verbinden derselben. Einige Male war auch bereits ein Dinkähexen-meister erschienen, um für den Kranken ein Schaf zu opfern und feinen Hokuspokus zu machen. Doch auf Akuotsch' Bitten ließ der Kranke das Opfer nicht zu und sagte, er stehe in Gottes Hand und in seiner Familie wolle man nichts von Hexenmeistern wissen. Sa begaben sich seine Ziehmutter und mehrere andere 'Weiber ganz heimlich zu einer Hexen-meifterin unb fragten dieselbe, was da zu machien sei. Dieselbe gab die seltsame Antwort: „Bringet kein Opfer-für ihn dar und lasset ihn ganz in der Hand des weißen Priesters, er wird genesen, denn seine verstorbenen Eltern bitten bei Gott für ihn." Nun waren die Verwandten beruhigt und kein Zauberer überschritt mehr die Schwelle seines Hauses. Mit seinem Zustande ging es aber doch abwärts und so beschloß ich, ihn zu überreden, auf unsere Missionsstation zu übersiedeln, wo er stets gute Verpflegung und bessere Nahrung hätte. Nach einigen Tagen willigte er ein und am nächsten Tage, am Feste des heiligen Herzens Jesu, trugen wir ihn an das Flußufer und brachten ihn mit der Barke auf die Missionsstation. Tort lebte er sich bald ein und sein Zustand besserte sich so, daß er seine Schwester und Ziehmutter schon in einigen Tagen nach Hause entlassen konnte. Seine Scheu mir gegenüber legte er bald ganz ab und nannte mich seinen Vater, der ihn mit Gottes Hilfe vom sicheren Tode errettet habe. Er erzählte mir dann auch seinen ganzen Lebenslauf. Seine Eltern waren früh gestorben,' deshalb wurde er von seinem Onkel erzogen. Als er noch nicht volljährig war, heiratete seine einzige Schwester; sämtliche Kühe Um den Hals tragen die Neger auch Haare von Giraffenschwünzen, verschiedene Kettlein 2c. (Phot. P. Zorn.) Heft 2/3. Stern der Neger. 29 jedoch, welche sein Schwager der Laudes-sitte gernäft für sie bezahlt hatte, raubten ihm seine nächsten Verwandten. Obwohl noch ein junger Schafhirte, hatte er den Mut, zürn damaligen König Kur nach Faschoda zu gehen und sein Recht zu fordern. Der König war ganz erstaunt hierüber und befahl, daß man ihm wenigstens eine der Kühe zurückgebe. Leider brach die Rinderpest aus und vernichtete einige Jahre später seine drei Stück Vieh. Sein Onkel hatte auch kein Herz für ihn, trotzdem er ihm seit seiner Volljährigkeit jedes Jahr das Korn seines Feldes für dessen Familie geben mußte. Um das Maß voll zu machen, konnte leine Schwester es bei ihrem Manne nicht mehr aushalten, weil dessen andere Weiber aus Eifersucht ihr alles mögliche zufügten, Staub ins Essen schütteten und Todesdrohungen gegen sie ausstießen. Kaum war jene nun zu einem anderen Manne gezogen, so verklagte ihr früherer Mann sie und ihren Bruder, der damit einverstanden war, beim jetzigen König Fadiet. Zum Unglück war der König mit dem Ankläger verwandt und half gegen das Schilinkrecht seinem Verwandten. Coallong mußte zur Strafe, daß seine Schwester nicht mehr zu ihrem ersten Mann zurückkehrte, zwei Stiere und eine Menge Schafe zahlen. Das brach ihm fast das Herz. Mit seinen letzten zwei Lanzen begckb er sich ins Dinkaland, und nachdem er fast einen Monat lang in demselben von Torf zu Dorf umhergezogen war, hatte er endlich das Glück, für dieselben einen jungen Stier einzutauschen. Die Dinka haben nämlich keine Lanzenschmiede und tauschen (Phot. P. Som.) dieselben meistens um Stiere bei den Schilluk ein. Diese Reise mit ihren Aufregungen und das häufige Hungerleiden im fremden Lande hatten ohne Zweifel den Keim für seine Krankheit gelegt. Kaum war er von dort zurückgekehrt und hatte nochmals seine teure Schwester in ihrem neuen Heim besucht, als seine Krankheit ausbrach. Auch alte Kämme werden als Halsschmuck nicht verschmäht. 30 Stern der Neger. Heft 2/3. Voll Mitleid nahm ich mich seiner an und bereits im Monat August war er ziemlich hergestellt; er entschloß sich, bei uns zu bleiben und in unserem Warten zu arbeiten. Nach einigen Tagen kam die traurige Kunde, daß sein älterer Stiefbruder, weicher bei seinen Verwandten im Distrikte Nigier lebte, schwer erkrankt sei, was für ihn natürlich ein harter Schlag war; es schien, als wollte ihn der böse Feind mit Gewalt uns abwendig machen und in sein Dorf zurückbringen. Nun legte ich mich ins Mittel und versprach ihm, seinen Bruder mit ihm zu besuchen. Bereits in der Frühe des nächsten Tages machten wir uns auf den Weg und langten am Nachmittag in Nigier an; der Kranke befand sich in einem traurigen Zustande; als ich ihn beim Namen rief, öffnete er die Augen, auch die Arznei, welche ich ihm reichte, nahm er zu sich. Akuotsch' Mutter, welche mit Coallongs Ziehmutter bei dem Kranken zum Besuche mar, sagte ganz verwundert zu mir: „Abuna, du hast seinen Bruder gesund gemacht und wirst auch ihn gesund machen; denn zwei Tage schon sprach er kein Wort mehr mit uns, und kaum rufst du ihn, so hört er deine Stimme und erhebt sich von seinem Lager." Alle anderen Leute stimmten bei und so beschloß ich, das ganze Vertrauen, das die guten Leute aus meine medizinische Tüchtigkeit chatten, auszunützen, und befahl ihnen, Den Kranken sobald wie möglich nach Lluoin, seinem Geburtsorte, zu bringen. Mein Befehl wurde am nächsten Tage sofort ausgeführt; auf einer Tragbahre wurde er an das Flußufer gebracht, wo er von unseren Christen mit einer Schillnkbarke abgeholt und auf unsere Missionsstation gebracht wurde. Auch er wurde mit Gottes Hilfe bereits in einem Monat gesund. Doch Deng, das war sein Name, hatte einen recht harten Kopf und hing noch zu sehr an seinem Ziehvater, als daß er mit seinem Bruder bei uns verblieben wäre. Wunderbar sind jedoch Gottes Wege! Als er sich nämlich anschicken wollte, wieder heimzukehren, kam die Trauerbotschaft, daß sein Ziehvater vor zwei Tagen nach kurzer Krankheit verschieden und bereits begraben worden sei. Das machte Deng nachdenklich und er beschloß, wie sein Bruder einstweilen bei uns zu bleiben und zu arbeiten. Als er einige Zeit nachher der Landessitte gemäß, das Grab seines Ziehvaters besuchte, brachte er dessen ältesten Sohn mit in die Mission. Der kleine Knirps wollte bei ihm bleiben, hatte aber eine Heidenangst vor uns und kam mit zwei Stöcken und einer kleinen Lanze bewaffnet an. Doch schon nach einigen Tagen war er eingewöhnt und zeigte sich als guter Viehhirte, obwohl sein verstorbener Varer ein angesehener Scheich war. <§r ist jetzt bereits seit einem halben Jahr getauft und verspricht sehr viel für die Zukunft. Kaum war unser guter Deng gesund geworden, so stellte sich eines schönen Tages Akuotsch' ältester Bruder, namens Ketsche, bei uns ein und sagte, daß er, wie einstens sein Bruder, bei uns verbleiben und durch Arbeit sich Geld verdienen wolle. Der wahre Grund war aber ein anderer; da er nämlich sah, daß die beiden jüngeren Brüder seines Vaters, Deng und Caallong, bei uns verblieben, so gefiel es ihm auch nicht mehr recht zu Hause. Überdies spukte ihm ein Ereignis im Kopfe herum, das vor einigen Monaten vorgefallen war und die Aufmerksamkeit fast aller Schilluk auf uns Missionäre gelenkt hatte. Zwei uns benachbarte Distrikte, Lnl und Baianim, stritten sich schon seit einiger Zeit wegen Fischereirechte herum. Endlich kam es in unserer nächsten Nähe zum Kampfe. Die Leute von Lul waren Heft 2/3. Stern der Neger. 31 denen von Bai an im Werlsgen, weil der Nachbardistrikt Join, welcher mit Balan im von altersher noch verbanden war, sie schmählich im Stiche .gelassen hatte. Nach kurzem Kampfe blieb den Leuten Balanims nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Es war fast ein halbes Wunder, daß es dabei keinen Toten gab. Doch hatten sie fünf Verwundete, davon einen sehr schwer Verwundeten. Da wir damals unmöglich den Bruderkampf hindern konnten und derselbe in nächster Nähe des Schwesternhauses sich äbspielte, so nahmen wir uns sofort gemeinsam mit den Schwestern der armen Verwundeten an, stillten das Blut und legten ihnen die ersten Verbände an. Der fchwerverwundete Jüngling Niquei war aus unserem Nachbardorfe Allel. Er hatte einen Lanzenstich unter-hal'b der letzten Rippe erhalten. Seiner schlimmen Lage Wohl bewußt, wollte er bei uns verbleiben, wo er noch vier Tage lang in größter Gefahr schwebte. Selbst der Regierungsarzt von Kodak, welcher uns zufällig besuchte, hatte ihn bereits aufgegeben. Und. doch.geschah, das Wunderbare; sein Zustand besserte sich und in vier Wochen, war seine Wunde geheilt. Darüber zerbrachen sich alle SchillUk der Umgegend den Kopf und kamen zu der Ansicht, wir seien Gesandte Gottes und über alle Hexenmeister d.es ganzen Landes erhaben. Wer zu uns gebracht würde, der werde gewiß gesund und der böse Geist könne ihm nichts anhaben. Seit dieser Zeit kommen von nah und fern, selbst aus dem Lande der Dinka und Nuör viele Kranke zu uns. Wenn kein Hexenmeister und Zauberer mehr helfen kann, dann gilt als letzter Zufluchtsort das Dorf des Abu na. Akuotsch' Bruder Ketschs sollte als ältester Sohn seinem Vater, der ein Medizinmann war, später im Amte folgen. Bereits hatte ihn sein Vater in die Geheimnisse seines Amtes eingeweiht und ihm eine Wurzel bezeichnet, welche er bei gewissen Arten von Krankheiten verwenden müsse, ferner hatte er ihm bereits erklärt, wie man die Opfer für die Kranken darbringe usw. Da erkrankte der gute Jüngling öfters und schrieb seine Krankheit natürlich dem bösen 'Geiste zu. Als er wieder einmal erkrankt war, brachte ihm sein christlicher Bruder eine wirksame Medizin, welche er sich von mir geholt hatte. Bereits am anderen Tage war Ketsche hergestellt. Das »rächte ihn nachdenklich lind er ging zu seinem Vater und bat ihn, zu uns übersiedeln zu dürfen, wo er gewiß von bösen Geistern verschont und gesund bleiben werde. Sein Vater, der uns wegen seines jüngeren Sohnes bereits sehr geneigt war, stimmte bei und war froh, seinen ältesten Sohn bei uns zu wissen. Das Brüderpaar Deng und Coalloug waren über die Ankunft ihres um einige Jahre jüngeren Neffen sehr erfreut; alle drei arbeiteten fleißig und wenn irgend ein Verwandter auf Besuch kam ober einer ihrer früheren Freunde sie bereden wollte, doch nicht bei den Fremden zu bleiben, sondern wieder nach Hause zurückzukehren, so lachten sie ihn aus und sagten ihm: „Wir sind zufrieden unlb glücklich und verdienen durch unsere Arbeit einen guten Lohn, um einstens das nötige Vieh zum Heiraten kaufen zu können; dann kehren wir heim und bauen unsere Wohnungen wieder ans. Der Katechismusunterricht, den ich ihnen erteilte, war für beide Teile ziemlich anstrengend; es war keine Kleinigkeit, bis sie die ersten Gebete gelernt hatten. Und erst die zehn Gebote Gottes und das Glaubensbekenntnis, die wollten zuerst gar nicht in ihre harten Schädel einbringen. Doch das Sprichwort „Geduld bringt Rosen" be- währte sich auch frei ihnen. Es war am heiligen Weihnachtsseste, Die vier jüngsten unter unseren Burschen- hatten an diesem Tage vom hochwürdigen Pater Mohn die heilige Taufe empfangen. Glück und Freude strahlte auf ihren Gesichtern und in ihren weißen Taufkleidern standen sie da wie neugeboren. Das machte auf unsere drei vorgenannten jungen Leute einen großen Eindruck und sie nahmen ihren Verwandten Akuotsch zur Seite und fragten ihn. was denn heute iim Hause des Herrn vor sich gegangen sei. — Den feierlichen Taufen in der Kirche durften bisher nur die Christen beiwohnen. Akuotsch teilte ihnen alles mit und ermahnte sie. doch -besser den Katechismus zu erlernen, damit sie auch recht bald aus Satans Ketten befreit und durch die heMtzS Taufe Kinder des Men Jesukindes würden, welches auch Zu ihrer Erlösung Mensch geworden und für sie gestorben sei. Akuotsch Worte verfehlten ihre Wirkung nicht: die guten Leute wollten nicht nvehr länger Sklaven des Teufels bleiben; das liebe Jesukind hatte ihnen die Gnade der Bekehrung verliehen. Bon diesem Tage an ging es im Katechismusunterricht sehr rasch voran; in der freien Zeit lernten sie, von einigen christlichen Freunden unterstützt. die Hauptwahrheiten unseres heiligen Glaubens auswendig. Als sie sahen, daß zum -Osterfeste zwei Knaben aus Ba-ianim zur heiligen Taufe vorbereitet wurden. kam -einer nach dem andern zum Obern und bat um die heilige Dause; do-ch mußten sie sich noch einige Monate gedulden. Endlich,. am Feste Mariä Himmelfahrt. war der große Festtag für sie angebrochen. Alle, die dieser heiligen Taufhandlung beiwohnten, w-aren erbaut über den Ernst und die Frömmigkeit der Täuflinge. Sie hatten lange in den traurigen Ketten Satans geschmachtet , jetzt waren sie davon erlöst und in Christo neugeboren. Groß war der innere Geisteskamps gewesen, den sie auszufechten hatten, bis sie sich endlich entschlossen hatten, ihren Nacken unter das Joch Christi zu beugen und sich zu seiner Lehre zu bekennen. Im Herzen Jesu und seiner .gebenedeiten Mutter hatten sie nun, nachdem sie lange in Finsternis und Todesschatten dahingewandelt waren, nicht nur die -Gesundheit des Leibes wiedergefunden, sondern ihre ^Seelen waren vom Sünden-schlafe zu neuem Leben in Christo auferweckt worden. Ihre Treue in Erfüllung seiner heiligen Gebote und seines göttlichen Willens belohnte ihnen der liebe Heiland schon in nächster Zeit. Ketsches und Akuotsch' Vater Dschoalong. welcher von den schweren Arbeiten, die er im Dinkalande verrichtete. um während der Hungersnot, die zu Anfang des Jahres 1912 herrschte, seiner zahlreichen Familie Korn zu verschaffen, aufgerieben, gleich seinen -beiden Brüdern Deng un!b Coallong, seit einigen Monaten schwer krank bei uns verweilte, fühlte sein Ende nahen und seine beiden Söhne und Brüder brachten ihn am Tage nach ihrer Taufe nach Hause zurück. Um das Seelenheil seines lieben Vaters besorgt, begann unser guter Akuotsch sofort, gemeinsam mit dessen christlichem Bruder Deng. demselben die allernotwendigsten Wahrheiten ins- Gedächtnis zurückzurufen. Der Kranke hörte aufmerksam zu und bat selbst um die heilige Taufe, weil er in das Haus Gottes und- nicht in die Hölle eingehen wolle. Da er zwei Frauen hatte, so machte ihm Akuotsch den heroischen Vorschlag, die jüngere als seine rechtmäßige Frau zu behalten und sich von seiner eigenen (Akuotsch') Mutter, welche schon älter sei. zu trennen. Doch sein Vater sagte gerührt zu ihm: „Akuotsch, deine Mutter ist und Werbt meine rechtmäßige Frau; ich trenne miss von Nauelo, der jüngeren." Nun spendete der christliche Sohn seinem Vater die heilige Dause, während Deng die Taufpatenstelle bei seinem sterbenden Bruder übernahm. So oft sie ihm Unterricht gaben und auch während der heiligen Taufhandlung hielten sein ältester Sohn unb jüngster Bruder vor dem Hause Wache, damit kein Unberufener in das Haus hineinkomme. Dann traten auch sie ins Haus unb: trösteten den Schwerkranken, der nun voller Freude und auf den Tod gefaßt war. Bald darauf siel er ins Delirium, das einige Tage dauerte und aus bem er nicht mehr erwachte. AIs bei seiner Beerdigung nach Landessitte Akuotsch und sein Bruder vereint mit ihren beiden christlichen Onkeln im Viehstalle versteckt ihren Water und Bruder betrauerten, da toarb ihre Trauer gemildert durch das Bewußtsein, daß ihr Vater bereits in die Freuden des Himmels eingegangen sei. Nachdem der Tote ins Grab gesenkt war und das Geschrei der Menge und das Geheul der Klageweiber an ihr Ohr drang, wischten sie sich die Tränen ab und dankten dem ließen Gott für den schönen Sbb ihres Vaters und- Bruders. Darauf kehrten sie in :bie Missionsstation, ihrer zweiten Heimat, zurück, während Akuotsch mit seinem jüngsten Bruder das Hauswesen weiterführte, bis sein christlicher Bruder den Unterricht beendet hätte und selbst nach- Hause käme. Einige Wochen später hatte ich das Glück, vereint mit ihnen -am Grabe meines besten Freundes zu beten und es einzusegnen, weil mir das am Begräbnistag wegen Krankheit nicht möglich war. Akuotsch' Vater war ein echter und rechtlich denkender Schilluk, nachdem -er einmal den heilsamen Einfluß erkannt hatte, welchen wir Missionäre auf seine -Söhne ausübten, ließ er dieselben zu uns kommen und -ertrug standhaft das Gerede der Leute. Den älteren Leuten seines Dorfes brachte er die beste Ansicht über uns Bei; nach bestem -Wissen und Können suchte er ihre diesbezüglichen Zweifel zu widerlegen. Nachdem ich sein Grab eingesegnet hatte, kamen die drei ältesten Män-ner des Dorfes zu mir heran und baten mich!, in Zukunft ihr Freund zu sein, so wie ich des teuren Verstorbenen Freund getaefen sei. Ich versprach ihnen dieses und sie baten mich, sie ja nicht zu verlassen, sondern recht oft auf Besuch zu kommen, ihre Kranken zu heilen und das ganze % Dorf -als meine zweite Heimat anzusehen. :©mer anderen Episode will ich hier noch kurz gedenken. :(Sine Woche vorher, ehe D-scho-along sterbend nach Hause gebracht wurde, saß ich bei ihm und fand ihn recht traurig. Seine Frau h-atte ihn besucht und -er hatte ihr von seinem baldigen Tdde gesprochen. Ich glaubte noch nicht, daß er bald- sterben werde unb wollte ihm die Todesg-edanken verscheuchen; doch da antwortete mir mein -alter Freund- ganz ernst: „Mb-una, mit mir geht es zum Sterben, ich fühle -es in den Eingeweiden, du aber nimm dich- meiner Söhne und- meiner Brüder -an, ich übergebe sie dir und sie sollen dir gehorchen, -wie mir -selbst." Dann -fügte er, mich bei der Hand fassend, prophetisch hinzu: „Die Zeit, wo man euch gehaßt und gefürchtet hat, -ist vorüber; von nun an werden euch alle Leute nachlaufen und. bei euch Hilfe suchen." Diese seine Worte sind buchstäblich jetzt in Erfüllung -gegangen. Kranke urtlb Gesunde strömen tagtäglich zur Missionsstation, um Hilfe in allen möglichen Angelegenheiten zu suchen. Jünglinge, Mädchen und Knaben kommen in Scharen herbei, um bei uns zu arbeiten. Unsere Christen haben be- 34 Stern der Neger. Heft 2/3. reits ine Zahl 30 überstiegen. Die neue Kirche, welche am 31. August v. I. eingeweiht wurde, ist bereits schon wieder an Sonntagen angefüllt. Kein hoher Festtag vergeht, wo nicht einige Dausen in derselben stattfinden. Unsere Schillukhäuser sind mit Knaben und Jünglingen angefüllt, welche bei uns wohnen, arbeiten uni) fleißig den Katechismusunterricht besuchen. Gottes Segen ist sichtbar mit uns Missionären. Während früher nur Knaben und Jünglinge den Gottesdienst besucht hatten, kommen in letzter Zeit auch eine Anzahl junger Männer jeden Sonntag zur heiligen Messe und Predigt. Als unser hochverehrter, hochwürdigster Herr Bischof Monsignore Geyer bei Beginn seines bischöflichen Amtes unsere Missionsstation Lul zum ersten Male besuchte, da weihte er das kleine Altarbild, welches den hl. Schutzengel darstellt, .tote er seinen Schützling aus der Gefahr heraus den schmalen Weg der Tugend führt. Wie sein hochseliger bischöflicher Vorgänger, so stellte auch er die Station Lul unter den Schutz der hl. Engel. Xlni). wahrhaftig, die hl. Schutzengel haben ihr Amt gut verwaltet! Nicht nur die Missionäre haben sie aus so mancher großen Gefahr gerettet und die zahlreichen hinterlistigen Anschläge des bösen Feindes zuschanden gemacht; auch ihre schwarzen Schützlinge haben sie uns zugeführt, und zwar auf oft ganz wunderbare Weise. Unsere fromme Christenschar, die so tapfer die Gebote Gottes erfüllt und sich so oft freiwillig den Sakramenten nähert, haben wir nächst Gott ihrer mächtigen Fürbitte zu verdanken. Und die zahlreichen Katechumenen, welche gar manche Schwierigkeiten und Verfolgungen überwinden müssen, um bei uns zu bleiben; wer flößt ihnen .den Mut ein und wer führt sie so lieblich zu uns? Und nun, mein lieber Leser, der du mir so treu gefolgt bist und so regen Anteil am Aufschwünge unserer Missionsstation nimmst, du weißt gar wohl, daß wir Missionäre gern unser Leben opfern für die Bekehrung dieses charaktervollen Schilluk-volkes. Aber der Missionär braucht auch finanzielle Mittel, um den Leuten Arbeit zu geben und seine zahlreichen Katechumenen zu ernähren. Bist du imstande, uns zu unterstützen, so tue es gern, auf dem Sterbebette wirst du deine größte Freude daran haben. Dein hl. Schutzengel wird sich herzlich freuen. Das hl. Herz Jesu wird dich schon in dieser Welt segnen und seine heiligste Mutter wird dir Barmherzigkeit von ihm verlangen, weil auch du barmherzig mit den armen Negern gewesen bist. Die Homciden des Micken Sudan. (Fortsetzung.) Studie des hoch«. P. 9oi. Buber F. S. G. Wer sich von Atbara aus mit der Bahn dem Orte ©amer nähert, wo jetzt der Gouverneur der Provinz Berber residiert, erblickt schon aus ziemlicher Entfernung auf einer mit Steingeröll bedeckten Anhöhe ein massives, viereckiges Gebäude, von einem Türmchen überragt, worauf ein blaues Fähnchen weht, auf dem zwei ge- waltige, aus weißem Tuchstoffe verfertigte Schlüssel abgebildet sind. Es ist dies das Gefängnis, wo Verbrecher ihre Schuld abbüßen müssen. Aus sämtlichen Orten der Umgegend von Schendi bis nach Abu-Ha-med, also einer Strecke von elf Bähnstun-den, werden die Verbrecher hier eingeliefert. Manchmal sieht man auf dem Bahn- Heft 2/3. Stern der Nege r. 35 hose zu Sanier eine Abteilung Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett den Zug erwarten. Demselben entsteigen -einige Soldaten. welche einen oder mehrere Sträflinge in Gewahrsam haben. Diese werden in Empfang genommen und eiligst ins Gefängnis geleitet. Höhnend empfängt die Wache am Kerkertore die neuen Ankömmlinge und heißt sie in ihrer neuen Herberge recht sehr willkommen. Die Eingelieferten find meist zu einem guten Teil Nomaden. Anfänglich nehmen die meisten die Sache mit einer gewissen Fröhlichkeit auf; denn es gibt ja genug zum Essen und zum Trinken und man kann sich auch im Schatten strecken. Aber es dauert gar nicht lange und es vergeht ihnen der Spaß. Schwere Ketten werden ihnen angelegt und sie müssen sich an harte Zwangsarbeiten gewöhnen. Um 6 Uhr früh öffnet sich das Gefängnistor und mit Kettengerassel geht es durch die stillen Straßen des Ortes, wo noch fast alles schläft. Die Sträflinge schreiten, von bewaffneten Soldaten begleitet, zur harten Tagesarbeit. Meist sieht man sie gleich Maultieren schwere Lastwagen ziehen durch die hügeligen Straßen von Damer; die Räder versinken bald da, bald dort im weichen Sande und die Sträflinge müssen alle Kräfte aufbieten, um den Karren weiter zu bringen. Mitunter heißt es: die Aborte des Dorfes reinigen, und das ist die demütigendste Arbeit, welche selbst dem rohesten und ungefügigsten Gesellen die Courage abkauft. Wenn es dann bisweilen vorkommt, daß irgend ein Nomaden-Mädchen vorübergeht, das den einen oder den anderen Sträfling von früher her kennt und der betreffende wird des Mädchens gewahr, dann schießt ihm die Schamröte ins Gesicht und er möchte am liebsten im Boden versinken. So lernt der Verurteilte all- mählich verstehen, was es heißt: im Zuchthause sein. Hin und wieder würde er gerne ein wenig bei der Arbeit innehalten und etwas ausrasten, doch alsobald erschallt die gebieterische Stimme des wachhabenden Soldaten, und es muß weitergearbeitet werden, ob er will oder nicht. Um halb 12 Uhr kehren die Sträflinge müde ins Gefängnis zurück. Dort gibt es ein kräftiges Essen, damit die Kerle bei der harten Arbeit nicht vor Erschöpfung erliegen. Um halb 3 Uhr nachmittags läutet die Arbeitsglocke abermals und die gleiche anstrengende Arbeit wie des Vormittags beginnt von neuem und dauert bis 5 Uhr abends. So geht es die ganze Zeit hindurch, tagaus, tagein, mit Ausnahme des Freitags, wo allgemeine Ruhe herrscht. An diesem Tage ist es den Verwandten und Bekannten gestattet, die Eingekerkerten zu besuchen, jedoch stets in Gegenwart einer Wache. Sie suchen ihm Mut und Trost zuzureden, sprechen von diesem und jenem und gehen meist mit recht trüben Gesichtern wieder davon. Frägt man sie, wie es ihrem eingekerkerten Bekannten gehe, so lautet ihre trockene Antwort fast regelmäßig: Er verweilt im „dar dschahannam“, d. h. im Wohnsitz der Hölle. Manch ein Gefangener rechnete bei seiner Einführung auf eine baldige Flucht, aber diesbezüglich leuchtet ihnen sehr wenig Hoffnung, da die mit der Aufsicht betrauten Soldaten strengsten Befehl haben, gut aufzupassen, und verpflichtet find, auf jeden, der einen Fluchtversuch machen sollte, alfogleich zu schießen. Eine Nachsicht oder Barmherzigkeit wäre hier wirklich nicht am Platze, da sonst Meutereien seitens der Sträflinge den wenigen Soldaten gegenüber bald die Frucht davon wären, Erscheinungen, wie sie sich schon des öfteren gezeigt haben. 36 Stern der Nege i\ Heft 2/3. schlüpfte er durch das dichte Gebüsch und konnte trotz alles Suchens nicht mehr gefunden werden. Ohne Zweifel tauchte er hernach in irgend einenr Dorfe unter den Eingeborenen auf, wo er aufs sorgfältigste geheimgehalten wurde; die Eingeborenen würden es als einen Verrat betrachten, einen so glücklich Entronnenen auszuliefern. Ein anderesmal war eine Anzahl Gefangener am Nilufer zu Damer mit Holzfällen beschäftigt. Da benützte einer aus ihnen einen günstigen Augenblick, wo der wachhabende Soldat weniger aufmerksam zu sein schien, und sprang in die Fluten, um sich durch Flucht aufs andere Ufer zu retten. Doch der Soldat hatte ihn erblickt und sandte dem Schwimmenden alsbald eine Kugel nach. Als am Abend der Zug der Gefangenen nach Hause zurückgekehrt war, beteuerte der Soldat seinem Vorgesetzten seine gänzliche Schuldlosigkeit an dem Entrinnen des Mannes, allein es half nichts; — er wurde zur Kerkerstrafe verurteilt und mußte nun mit Ketten beladen den Platz des lPhot.n.Zorn.) Flüchtlingseinnehmen. Drei Tage später spülten zu Berber, 172 Stunden nördlich von Damer, die Fluten eine Leiche ans Ufer. Nach genauer Untersuchung wurde dieselbe als mit dem Entflohenen identisch gefunden. Sie wies eine tödliche Schußwunde auf; die Kugel war unterhalb der Schulter eingedrungen, hatte den Körper durchdrungen und war an der Trotz der harten Strafe, die dem Flüchtling bevorsteht, kommt aber doch hin und wieder ein Fluchtversuch vor. So erhielt eines Tages ein recht geriebener Sträfling auf sein inständiges Bitten hin die Baartracht der Schillukburichen von vorne gesehen. Erlaubnis, auf dem Wege ein wenig an-yalten zu dürfen, um zu beten. Die ganze Gegend war rings mit hohem Grase und Gebüsch bestanden. Da auf einmal war der Mann verschwunden. Die Verzweiflung verlieh ihm fast übermenschliche Kraft und mit der Behendigkeit einer Katze Heft 2/3. Stern der Nege r. 37 Brust herausgekommen. Da somit die Unschuld des Soldaten erwiesen war, wurde er gleich in Freiheit gesetzt und hierauf zum Unteroffizier befördert. Mit Ungeduld harren die Eingekerkerten des Tages, an dem ihre Schuld abgebüßt ist und ihnen die goldene Freiheit wieder zurückgegeben wird. Aber nicht einem jeden öffnet sich die Türe des Gefängnisses zur Freiheit, manche, wandern von der Kerkerzelle zum Galgen, namentlich wenn sie einen Mord begangen haben. Ist jemand zum Tode verurteilt worden, so wird fast immer der Samstag zur Vollstreckung der Strafe gewählt, da derselbe stets ein Markttag ist, an dem sich viele Leute in Damer einfinden. Bereits am Abend vorher ist der Galgen errichtet worden. Am Samstag erscheint sodann zu vormittägiger Stunde der englische Inspektor in Beglei-tung d es ägyptischenMamurs und eines Arztes. Ebenso erscheinen sämtliche Gefangenen in Reih und Glied, um der Hinrichtung ihres Kameraden beizuwohnen und um mit einem heilsamen Schrek-ken erfüllt zu werden. Der Inspektor gibt hierauf mit lauter Stimme das Verbrechen des Hinzurichtenden bekannt und die Woauf festgesetzte Todesstrafe. Nun wird der Schuldige auf das Gerüst geführt. Hier angelangt, befestigen ihm zwei Soldaten den Strick um den Hals und erinnern ihn noch an das „Fatha", ein moh a m m ed an is ches Gebet. Auf ein Zeichen des diensthabenden Offiziers werden die Bretter unten weggezogen und der Verurteilte baumelt nun zwischen Himmel und Erde. Hat der Arzt nach ßaartracht der Schillukburfchen von hinten gesehen. -Phot. P. Zorn.) einiger Zeit das Stillstehen des Pulses festgestellt, so wird die Todeserklärung abgegeben uW der Tote herabgelassen. Draußen vor dem Gefängnis hlat sich inzwischen eine bedeutende Anzahl von Nomaden angesammelt; darunter namentlich die Ungehörigen des Hingerichteten, so- 38 (atern der Neger. Heft 2/3. wie diejenigen seines Opfers. „Allah j a ns or el ingilis!“ („Gott verleihe den Engländern den ©leg") rufen nach geschehener Hinrichtung die letzteren und sehen nun durch diesen Mt der Gerechtigkeit ihr Rachegefühl befriedigt. „Allah habahorn!" („Gott bewahre uns vor ihren Händen" — der Engländer) ertönt es von den Lippen der übrigen Zuschauer, und alle gehen mit tiefem Eindrücke davon. Die.Nachricht von einer Hinrichtung verbreitet sich' überall und bildet tagelang den Gegenstand des Gespräches der Beduinen. Dem Regierungsbeamten, dem sie auf her Straße begegnen, weichen sie scheu aus, namentlich wenn derselbe ein Engländer ist. Durch die strenge Bestrafung der Übeltäter kommen diese Kinder der Wildnis allmählich zur Annahme eines gesitteteren Lebenswandels; namentlich übt das Gefängnis auf sie einen sehr heilsamen Einfluß ans. Mitunter -hört man sie zu den Kaufleuten von Damer sagen: „Welch schöne Waren ihr habt! Wie gerne würben wir euch plündern und euch keinen Fetzen im Laden lassen, wenn nur nicht jenes unheilvolle Haus mit der Fahne wäre!". All das bisher -Gesagte gilt von den Beduinen, welche mit der Regierung schon in näherer -Berührung sinh. Ganz anders aber verhält es sich mit jenen Nomaden, die weit von den Regierungsposten entfernt, zerstreut in den Bergen und gegen das Rote Meer hin wohnen. Diese befin-d-en sich noch fast ganz in ihrem ursprünglichen wilden Zustande. Als sie eines Dages vernahmen, d-aß man durch ihr IZMnet eine Eisenbahn bauen wolle, riefen sie ungläubig aus: „Wie ist das möglich? Wie könnt ihr unsere Berge überwinden?". Und als die Engländer wirklich an die Ausführung des geplanten Unternehmens schritten, da schauten diese Nomaden voller Verwunde- rung zu, wie mau bald da, bald 'dort gauze Bergwände sprengte und bann den Schienenweg legte. Als dann d-as schnaubende Dampfroß daherg-esanst kam, ba stand- den langhaarigen Wüstensöhnen ihr ohnehin schon -kurzer Verstand' ganz still. „Der Teufel kommt," hieß es von allen Seiten und alles, was laufen konnte, ergriff die Flucht. Allmählich über haben sie eingesehen, d-aß d-as Dampfroß nicht so gefährlich ist und d-aß der Scheitan doch etwas anderes fein müsse. Der Umstand, daß man sich auf dem Dampfwagen schneller fortbewegen kann als auf dem schnellsten Kamele, hat sie auch dazu bewogen, sich desselben zu bedienen. -Einen wunden Punkt hatte das Eisenbahnfähren im Anfange do-ch; die freien -Söhne der Wüste wollten nicht einsehen, daß man dafür auch zählen müsse. „Durchzieht die 'Eisenbahn nicht unser Geb-iet und haben wir infolgedessen nicht das Recht, Nutzen daraus zu ziehen?" meinten sie. Eines Tages harrte auf einer Station zwischen den Bergen eine Anzahl Nomaden auf den Zug. Sie besetzten einen ganzen Wagen. Die Lokomo-tive läßt ihren schrillen Pfiff ertönen und der Zug fetzt sich wieder in Bewegung. Die Beduinen fuhren zwar vierter Klasse, -gleich dem Hornvieh,, dennoch schien ihnen der Viehwagen h-errlich, zu sein; es Bereitete ihnen Freude, daß sie d-a drinnen, ohne sich anstrengen zu müssen, vorwärtskamen. Da erschien der Kondukteur, um die Fahrkarten zu revidieren. Siebzig der Insassen hatten sich eine solche verschafft, die übrigen dreißig hatten jedoch' gedacht, man reife billiger ohne Karte, und waren ohne dieselbe eingestiegen. „Ein jeher von euch muß das 'Geld für die Fahrkarte erlegen," gab ihnen -der S-chaffner zu wissen. „Was, Mt willst von uns Geld' haben? Packe dich weiter, sonst werden wir dir auf eine an- Heft 2/3. Ste r n der Neger. 39 Vere Weise 'weiterhelfen," war vie entrüstete Antwort, indem man drohend' auf die Schwerter Hinwies. -Der Bahnbeamte hielt es für gut, sich zurückzuziehen, da er wußte, daß sich mit diesen 'Wüstensöhnen nicht spassen ließ. Von bei nächsten Station aus aber schickte er eine Depesche nach Suakin und bat um militärische Hilfe. Der Zug fuhr indessen auffällig -langsam weiter, so daß die Beduinen Zeit und Muße genug hatten, sich die Landschaft anzuschauen. Auf einer weiteren Station wartete sodann bereits der aus Suakin angekommene Hilrszng mit einem englischen Inspektor und einer Abteilung ägyptischer Soldaten; es waren die derbsten und kräftigsten -auserlesen worden. 'Eine genaue Zählung der Wageninsassen ergab die Zahl 101, also um eine Person mehr, als der Kondukteur gezählt hatte. „Wer hat Drohungen gegen dich ausgestoßen?" fragte jetzt der Inspektor. Der Befragte bezeichnete die einzelnen. „Greifet zu, Soldaten!" erging jcht der Befehl. Sämtliche Schuldigen wurden auf den Boden gestreckt und wuchtige Hiebe mit der Nilpferdpeitsche sausten ihnen reichlich auf das Sitzfleisch, dann mußten sie außerdem noch eine Nachkarte zählen, welch letzteres jetzt auch die übrigen, welche noch keine Fahrkarte batten, 'bereitwilligst taten. Auf diese Weise lernten die Nomaden endlich einsehen, daß 'man nicht nur bei Benützung eines Kameles, sondern auch bei der 'Eisenbahnfahrt zahlen 'müsse. Bor einigen Jahren hatte die Regierung einen Nomaden wegen eines schweren Verbrechens festnehmen und in Ketten legen lassen. Dieses Vorgehen der Regierung verursachte eine derartige 'Erbitterung in dem betreffenden Stamme, daß dieser zu wiederholten Mälen 'den Schienenweg, 'welcher durch sein 'Gebiet führte, zerstörte. Die wilden Gesellen ließen die Regierung auch wissen, daß sie in ihrem Gebaren so lange fortfahren würden, bis mau den Gesauge-nen ausliefere. Die Regierung hielt es für geraten, für den Augenblick nachzugeben, der Schuldige wurde auf freien Fuß gefetzt. Mit der Zeit wird sie jedoch die passenden Mittel finden, um auch jene widerspenstigen Gebirgler vollständig zu unterjochen. Die größte Freiheit -genießen jene No-madenstämme, welche südlich und südöstlich der Eisenbahn, die den' Nil mit dem Roten Meere verbindet, gegen Wessinieu zu, wohnen. Dort soll es Leute geben, die noch nie einen Weißen zu Gesichte bekommen haben. Das LÄen und Treiben jener Leutchen ist also ziemlich- in Dunkelheit gehüllt. Es ist leicht begreiflich, daß der Regierung diese Zustände nicht «gefallen. Zwar stehen die verschiedenen Stämme unter einem Aufseher, Maser genannt, welcher der Regierung über alles Rechenschaft zu geben bereit sein muß, -am Ende ist aber auch dieser ein Eingeborener. Da die Regierung gerne von ihren eigenen Leuten Erkundigungen einziehen möchte, dachte sie an die Erricktung einer Station zwischen Kasswla und Suakin. Die Landschaft Ga-damasb schien am geeignetsten zu diesem Zwecke. Die Gegend ist hoch gelegen, hat ein gesundes Klima und gutes Wasser. Eine Reitevabteilung sollte deshalb dort stationiert «werden, um von Zeit zu Zeit Ausflüge in «die Berge zu machen und den Beduinen auf die Finger zu schauen. Wie immer, so ging die Regierung auch in diesem Falle mit aller Vorsicht zu Werke. Sie hielt es für das beste, erst einen Offizier in jene «Gegenden zu entsenden, um zu sehen, was für einen «Eindruck ein Beamter aus die dortigen Nomaden machen würde. Zu dieser Mission wurde ein englischer Major der «Garnison zu Schendi -auser- 40 Stern der Neger. Heft 2/4. sehen. Der sich auch sogleich nach Berber begab, um einen geeigneten Führer ausfindig zu machen, was keine so leichte Aufgabe war. Niemand wollte von jener Gegend, welche der Offizier besuchen wollte, genügende Kenntnis haben, um als Führer dienen zu können, was jedoch nur eine Ausrede war, da jene Gegenden bei den Beduinen Berbers stark verrufen sind. Nach langem Kundschaften bot sich' endlich ein tapferer Häuptling aus dem Ababdeh-Stamme, namens Abd-el-Ghafar, dem Offizier als Begleiter an. Mahmud, Abd-el-GhafLrs älterer Bruder, war damit jedoch nicht einverstanden. „Was hast du bei jenen rohen Leuten zu tun? Weißt du denn nicht, daß sie Angehörigen eines fremden 'Stammes nicht einmal Gastfreundschaft anbieten? Laß diese Gedanken fahren und bleibe, wo du bist." Dieser jedoch blieb fest, und die Reise konnte beginnen. Nach einem mehrtägigen Ritte längs des Atbaraflusses gelangten sie nach Adar'ama, ran wo zwei Soldaten des „Antislavery-departnient“ mitgenommen wurden. Frischen Mutes ritt die Expedition jetzt nach Nordosten unwirtlichen Gegenden zu. Die Nomadenniederlafsungen zu Attadvb, Arob, Delai, Tescharam usw. wurden be-sucht. Die Beduinen benahmen sich dem englischen Offizier gegemiiBer im allgemeinen sehr kalt: sie blieben bei seiner Ankunft ruhig auf der 'Erde hocken und' schauten gleichgültig darein, wie wenn sie einen unerbetenen Gast vor sich hätten. Abd-el-Ghafar wunderte sich über dieses Benehmen nicht in mindesten, er hatte ja genug über die Bewohner dieser Gegenden ver-immmen, anders der Offizier. „Warum benehmen sich die Leute denn gar so unhöflich?" frug' er eines Tages seinen Begleiter. „Bädenke, daß es wilde Leute find, die größtenteils noch nie einen Regierungsbeamten gesehen haben, sie sind schon von Natur aus gegen jeden Fremden mißtrauisch," entigegnete der Gefragte. Endlich gelangte die Expedition auf die Kaväwanenstrahe, auf welcher der Verkehr zwischen Kassala und Suakin vermittelt wird. Der Offizier ritt noch einen Halben Tag lang in dem ausgetrockneten Bette des Gießbaches Langueb weiter und befahl dann die Rückkehr. Nur das Tal Breitag, ein großer Versammlungsort der Beduinen, interessierte ihn noch' und er wollte es auf jeden Fall sehen. Wirklich fand' sich dort eine große Anzahl Nomaden versammelt, es war cken Regenzeit. Der Offizier ließ ein Schaf schlachten und tat fein möglichstes, um mit den Leuten in Verbindung zu treten. Diese aber benahmen sich zurückhaltend. „Wie kommt es, daß du uns diesen Ungläubigen daher bringst, schämst du dich nicht, ihm als Führer zu dienen?" sagten sie in ihrer Landessprache zu Abd-el-Ghafar. „Aus euren Reden erkennt man, daß ihr roh, unb noch mehr unwissend seid?" erwiderte er ihnen. „Befiehlt denn der Koran nicht, daß man den Vorgesetzten achten muß?" -Abd-el-Ghafar besaß ein schönes Kamel, das dem raublnstigen Gesindel g-elroab tig in die Angen stach, sie wollten es aus jeden Fall durch Tausch -ertoeiSen; der Besitzer war jedoch nicht geneigt, das Tier zu veräußern. Der Offizier mahnte endlich zum Ausbruche. Rasch waren die Kamele gesattelt und- die 'Expedition schickte sich an, jene bösgesinnten Leute zu verlassen. Diese 'aber kamen hinter ihnen her, je zwei auf einem Kamel, und kauerten sich, als bie Expedition Halt machte, auf dem Boden nieder. „Was ist 'beim mit den Leuten los? Geh- hin und- frage sie nach ihrem Begehren," sagte der Engländer zu seinem Führer. €>cft 2/3. 41 Stern der Neger. „Wir wollen dein Kamel haben, denn es gehört uns," lautete ihre trotzige Antwort. „Mb es ihnen, und bei unserer Rückkehr nach Berber zahle ich dir ben Wert des Tieres," meinte der Offizier. „Damit bessert sich unsere Lage nicht," erwiderte Abd-el-Ghafar. „Sehen die Beduinen, daß wir ihnen so leicht baS- Kamel abtreten, dann erkennen sie unsere schwache Seite, nämlich, daß wir Furcht vor ihnen haben, holen uns wiederum ein und er- leichtern uns vielleicht sämtlicher Habseligkeiten." Der Offizier wußte für den Augenblick nicht, zu was er sich entschließen sollte. „Ich bin ja nur auf Rekognoszierung geschickt worden, nicht ettoa um mich mit den Nomaden in Streitigkeiten einzulassen," sagte er zu feinem Führer. Letzterer aber hatte sich bereits einen Plan ausgedacht. Mit dem Gewehr in der Hand schritt er auf das Gesindel zu. (Schluß folgt.) VMchen llutzeu die Schihuk aus der Viehzucht ziehen. Von P. Sfidor Slang F. S. E. Wie bei uns in Europa jeder Viehzüchter sein Hauptaugenmerk darauf richtet, möglichst großen Nutzen aus seiner Viehzucht zu ziehen, so ist auch 'hierzulande das " Sinnen und Trachten eines jedien echten Schilluks auf das gleiche Ziel gerichtet, mit dem einzigen, aber wesentlichen Unterschiede, daß bi-e unserer hei- mischen Viehzüchter meistens von Erfolg begleitet find, toenat man von einigen Un-glücksfällen absieht, während man das bei ! den langbeinigen Söhnen des Nykang nicht behaupten samt, da einen sonst die Tatsachen Lügen strafen würden. Der Weg, den beide einschlagen, ist ebeit grundver-schieden. Der Schillnk möchte eben zwei Fliegen mit einem Schlinge töten, und so gehen ihm meistens beide durch, d. h. er will möglich viel Milch von seinen Kühen haben und außerdem auch alle Kälber großziehen. Das mag bei uns in Europa noch angehen, aber hier im Schilluklande, wo infolge des schlechten Futters die Kühe saunt die Hälfte soviel Milch geben, gereicht dieses Vorgehen der gesamten Viehzucht zum größten Schaden. Wie schon hinlänglich bekannt, muß jeder Schillukjüngling seine bessere Hälfte durch Entrichtung von Vieh gleichsam kaufen, und zwar besteht der Kaufpreis gewöhnlich aus sechs bis acht Kühen und zwei bis vier Stieren. Kann er diesen Kaufschilling aufbringen, so ist er bald ant Ziele seiner Wünsche und kann freudig und ohne viele Hindernisse itt den Hafen der Ehe einlaufen. Hat er aber kein Vieh, so ist er ein armer Hascher, und wenn er nicht fleißig arbeitet oder sich im nahen Nuer- und Dinkalande für einige Körbe Korn einiges Vieh verschafft, so wird es wohl noch viele Jahre dauern, bis er eine Familie gründen kann; meistens muß ein solcher Zeitlebens ehelos bleiben. Es ist daher leicht einzusehen, wie dieses Volk darnach sinnt und trüWet, die Anzahl ihrer Tiere recht schnell zu vermehren. Von eiltet- praktischen Viehzucht kann natürlich hier gar nicht einmal die Rede sein. Alles, was da lebt und leben kann, wird leben gelassen, ob es fehlerlos oder mit Fehlern behaftet ist, krank oder auch für die Aufzucht ganz und gar untaug- 42 Heft 2/3. Stern der Neger. lich ist, wenn es nur einstweilen weiterlebt. Welch großer Schaden der gesamten Viehzucht daraus erwächst, davon hat natürlich keiner der schlauen Söhne Nykangs eine Ahnung. Die Kälber werden meistens mehr als ein halbes Jahr 'Bei der Mutter gelassen. Da aber nebenbei der gute Schilluk auch seinen Teil an Milch haben will, so müssen die meisten Kälber sich mit gar wenig Milch zufrieden geben und Bleiben so schwächlich, struppig und kränklich; kommt dann noch eine kleine Krankheit, wie Erkältung u. dgl., dazu, so gehen sie oft rasch ein, und der gute Schilluk hat den Schaden und das Nachsehen. Aber auch dann gehen diesen Leuten die Augen noch nicht auf; denn in den meisten Fällen glauben sie steif und fest, daß bog arme Tier von einem ihrer zahlreichen Feinde verhext worden und deshalb so schnell eingegangen sei. Sie von der wahren Ursache überzeugen zu wollen, ist bei den älteren Leuten einfach unmöglich; so fest hängen sie an ihrer Meinung; bei den Jüngeren hat man meistens mehr Glück und kann manche durch klare und packende Beweisführungen von ihrer Ansicht, die sie von ihren Vätern ererbt haben, abbringen. Einstens wollten wir ein schwächliches Kalb, das wegen seines schwachen Körperbaues zur Aufzucht ganz und gar untauglich war, schlachten lassen, doch da kamen wir bei unseren Schilluk schön an. Mit aller ihnen zu Gebote stehenden Beredsamkeit stürmten sie besonders in mich ein, um uns von unserem Vorhaben abzubringen; alle möglichen und unmöglichen Unglücksfälle wurden uns und besonders unserem Viehstande prophezeit. Alle meine vorgebrachten Gegenvorstellungen halfen nichts; unter allen anwesenden Schilluk fand sich keiner, der das Tier getötet hätte. Zwei unserer Katechume-nen nahmen mich dann bei Seite und redeten mir ernstlich zu, doch von meinem Unterfangen abzustehen. Da die Kühe int Lande des Nykang etwas Heiliges seien, den Schilluk so großen Nutzen gewährten und gewissermaßen alle Familien gründen helfen, würde es keiner von ihren Landsleuten wagen, ein Kalb so ohneweiters zu töten. Wenn ein Heft 2/3. Stern der Neger. 43 solches Tier krank sei, warte man geduldig ab, bis es von selbst ßugmnöe gehe. Überdies sei man der festen Überzeugung, daß das Muttertier sich dann nicht mehr melken lasse und auch zugrunde gehe. Jeder Schilluk, der bei der Tötung eines solchen jungen Tieres miihelfe, werde verhext und seinen Viehstand treffe meistens großes Unglück. Ich war über diese Mitteilungen meiner Katechume-nen nicht wenig erstaunt uni) beschloß, in Gegenwart der Schilluk das Tier selbst zu schlachten, um sie gründlich von ihrem Aberglauben zu befreien. Diesen Entschluß führte ich auch allsogleich aus und konnte mich dabei eines leichten Lachens über die furchtsamen und mitleidigen Blicke, die mir die guten Schilluk zuwarfen, nicht erwehren. Man konnte es den guten Leuten vom Gesichte ablesen, wie sie für mein Heil fürchteten und mich bereits für ganz oder wenigstens halb verhext hielten. Kaum war das arme Tier verendet und das Blut ausgeflossen, so war es aus mit ihrer Furcht und alle griffen fest zu, um dasselbe abzuziehen, auszuweiden und die Eingeweide am Feuer zu braten und zu verspeisen. Auf mein Befremden hin teilten sie mir mit, daß, nachdem das Tier tot sei, keine Gefahr des Verhexens mehr vorhanden sei und sie deshalb ganz gut das Kalb abziehen und zerlegen könnten. Da meine guten Leute während des Tages nicht die geringste Spur von Hexerei an mir wahrnahmen, wurden sie still, und die klügsten unter ihnen zweifelten bereits gewaltig an ihrem dummen Aberglauben. Aber wehe, om Abend ließ sich die Mutter des getöteten Kalbes nicht mehr melken und schlug mit den Füßen und sogar mit dem Schwänze ganz toll um sich. Also der Beweis ist erbracht; das Hexenwerk hat begonnen. Alles lauft und rennt, um mir die tolle Kunde zu überbringen. Ich gehe natürlich mit den Leuten sofort in den Stall, um mir das scheinbare Hexenwerk anzuschauen. Doch was entdecke ich da: am Euter der Kuh hängen zwei große Zecken, und dasselbe ist deshalb geschwollen; außerdem hat natürlich die Kuh ihr Kalb noch nicht vergessen und läßt sich des- Eine miHionsichweiter aus hui mit ihren Schüblingen. . (Phot. P. Zorn.) «14 Stern der N ege r. Heft 2/3. halb einfach nicht messen. Ich teile -den guten Schilink meine Meinung mit, doch alle sind zu sehr mit Hexereien beschäftigt, um auf meine Worte hören zu können. Einer erzählt noch grausigere Beispiele und Erlebnisse als d-er andere, so daß es scheint, sie wollten sich hierin überbieten. Cin alter Schilluk meinte gar, der ließe Herrgott habe für die Schilluk viel bessere und andere Kühe erschaffen als für die Fremden, folglich könne man für die Schil-lukkühe nicht die gleichen Regeln wie für die Kühe der Fremden anwenden. Es schien mir -also das Beste, b-i-e Leute nicht weiter zu stören. Beim Fortgehen aus bem Stalle sagte ich noch ganz ruhig, und zwar so, daß es -alle gut verstehen konnten: „Morgen früh wird sich die Kuh schon melken lassen". Dann ging ich ins Hans zurück, während sich d-ie Stallbuben noch lange über das große Ereignis unterhielten und manche von ihnen mit Bangen dem nächsten Morgen entgegensahen. Di-e Stille der Nacht bringt den aufgeregten Geistern Ruhe und der Schlaf verscheucht alle Gedanken. So ging es auch meinen abergläubischen -Schilluk, und bald war es still vor meinem Zimmer und in dem verzauberten Wi-ehstalle. Alles- ruhte in Morpheus Armen; -auch ich war müde von den Aufregungen des Tages und begab mich baldigst zur Ruhe. Am -anderen Morgen, als ich- gerade aus der Kirche kam und bereits gar nicht mehr an das gestern Vorgefallene dachte, wurde ich dringend in den Viehstall gerufen und sah zu meiner Freude, wie sich! die als verhext verschriene Kuh ganz ruhig wie ein Lämmchen melken ließ. Alle Schilluk vom gestrigen Tage wurden herbeigerufen unb schauten sich still und staunend das Hexen-rcunber an. Der Erfolg war unausbleiblich, jedoch nur bei den Jünglingen, welche fast alle die Torheit ihres Aberglaubens einsahen; die Alten aber sagten einfach, die Hexerei hätte nicht wirken können, weil ich ein Mann ans fremdem Äand-e sei und die Kuh mir gehöre; hätte die Kuh einem Schilluk gehört, so fuhren sie in ihrer ureigenen Logik fort, so hätte sie ohneweiters zugrunde gehen müssen. Also die guten Alten blieben -einfach verstockt und verknöchert bei ihrem Aberglauben und nichts, selbst der Nürnberger sagenumwobene Trichter nicht, -wäre imstande, diesen hart-köpsigen Käuzen ein wenn auch mir kleines Maß Verstand einzutrichtern. Die Urgroßväter, Großväter und Väter haben so geglaubt und- gesagt, -also muß es gewiß so sein, wenn sie auch das Gegenteil davon handgreiflich sehen. Durch ihre Voreingenommenheit gegen jedes Fremde und Neue stoßen sie alles, ohne auch nur darüber einen Gedanken zu verlieren oder es auf seine Wahrheit oder seinen praktischen Wert zu prüfen, alsogleich von sich, gleichsam, als ob es der Leibhaftige toärc. Doch die Jugend macht es meistens nicht so, sie läßt sich: durch praktische Beispiele nach und nach vom 916 er gl außen abbringen, und das zum Ärger der Alten, welche in ihrem -Hexenglauben oft so weit gehen, daß sie meinen, ihre -Söhne seien von uns verh-ext worden und- würden nur deshalb unsere Partei ergreifen. Ist ein Schilluk-jüngling einmal von dem grossen Unsinn, .bien die Hexenmeister und Zauberer treiben, überzeugt, so dauert es -gar nicht lange, bis er unsere heilige Religion annimmt und auch tapfer verteidigt. Als vor nwhr -als -vier Jahren hier im Lande die Rinderpest ausbrach, bia bot ich alle meine Beredsamkeit aus, den mir befreundeten Schilluk klarzumachen, die kranken Tiere von den gesunden zu trennen, um letztere vor Ansteckung zn bewahren. Doch hatten meine Ermahnungen fast gar keine Wirkung. Infolge ihres Aberglaubens wollten sie meinen Worten einfach kein Gehör schenken. Sie behaupteten in ihrem Fatalismus, dasjenige Vieh, das sterben müsse, sei schon von Gott bestimmt, und dagegen könne man einfach nichts machen. Ja, gegen Unglaube, Werglaube imb Dummheit kämpfen die Götter vergebens. Mehr als -ein Drittel alles Grostund Kleinviehs ging so zugrunde, und mancher Schillnkjüngling vergoß bittere Tränen über den Untergang seines besten Viehes. Gott sei Dank ist jetzt diese Viehseuche vorüber und die Schilluk atmen wieder frei -auf. Neben -dem Wberglauben der Schilluk trägt wohl die schlechte und verdorbene Viehrasse die größte Schuld, daß bei -dieser Seuche so viel Vieh zugrunde gehen konnte. Gerade in diesen tropischen afrikanischen Ländern, wo besonders zur Regenzeit Regen, Sturm und Sonnenschein in bunter Mannigfaltigkeit, meistens ungeahnt schnell und mit großer Heftigkeit, hereinbrechen und sich auswechseln, da ist ein Viehstand nötig, der nicht durch zu große Ausnützung ausgemergelt und .deshalb schwach gebaut und krankhaft geworden, sondern lebenskräftig, kerngesund und widerstandsfähig ist und- das Klima gut ertragen kann. Der Viehstand ist das Vermögen der Schilluk. Das Getreide, das im Lande angebaut wird, wird- meistens ganz für die zahlreichen Familien verbrancht, und es bleibt nur wenig zum Verkaufe übrig, ja oft reicht es nicht einmal fürs ganze Jahr aus. Selten sind die Jahre, wo -das Korn im Lande recht gut gedeiht und wo -dann der Schilluk ziemlich viel Korn verkaufen kann. Der Schilluk lebt ja sehr -einfach, aber wenn er keine Milch hat und keine Butter, so ist ihm mit seinem Korn auch nicht -viel -geholfen. Fleisch und Fische gibt es selten, und -da bilden Milch, Butter und Korn (Mehl) die Hauptnahrungsmittel i-m Lande. Erstere geben seinen Speisen Gehalt, Nährkraft und Würze. Und erst für die Kranken: wenn da keine Milch vorhanden ist, so können sie die schweren Mehlspeisen nicht verdauen, siechen dahin und sinken rasch ins Wab. (Schluß folgt.) Der erste Versuch der UMiomerimg der Sdiiduk=neger/::c) Im Jahre 1862 wurde die Leitung der Mission von Zentralafrika dem Franziskanerorden übergeben, und Leiter oder Provikar der Mission wurde der bereits seit einigen Jahren neben den Weltpriestermissionären wirkende Franziskaner- *) Heute, da das Christentum bei den Schilluk aufzublühen beginnt, mag diese Erzählung des ersten Versuches daselbst im letzten Jahrhundert unsere Leser und Wohltäter interessieren. Der Verfasser stellte sich bei der letzten Anwesenheit unseres apostolischen Vikars in Europa demselben vor und übersandte ihm dann später einen eingehenden Bericht. Missionar Pater Johannes Reinthaler. Angesichts dieser neuen Verhältnisse sah sich der hochwürdige Pater Provikar veranlaßt, eine Reise nach Europa zu machen, um weitere Liebesgaben zu sammeln, wie auch, um neue Missionsmitglieder zu gewinnen. Er bereiste zu diesem Zwecke Italien und einige Kronländer Österreichs und gelangte auch nach Bozen in Tirol, meinem damaligen Aufenthaltsorte. Als ich von der Anwesenheit dieses hohen Missionärs erfuhr, war es mein erstes, mich ihm vor- 46 Stern der Neger. Heft 2/3. zustellen. Nachdem meine Legitimation vom hochw. Pater Provikar in jeder Hinsicht als genügend befunden worden war, gab er mir das Versprechen, mich für diese Mission anzunehmen und zugleich die Weisung, bis Anfang »Oktober mit den übrigen Missionsmitgliedern in Triest als Sammelort einzutreffen. Wir kamen in Triest in der Zahl von 36, im besten Lebensjahre stehenden Personen verschiedener Nationalität zusammen und wurden vom hochw. Pater Provikar daselbst einem hohen Gönner und Freunde der Mission, Ritter von Napoli, vorgestellt und sehr freundlich empfangen. Selbstverständlich benützten wir den kurzen Aufenthalt in Triest, um das Sehenswerteste dieser Stadt in Augenschein zu nehmen. Nachdem wir hier von Europa Abschied genommen, begaben wir uns vertrauensvoll an Bord des Lloyddampsers „Neptun", welcher bestimmt war, uns auf den Fluten des Adriatischen und Mittelländischen Meeres nach dem fernen Afrika zu bringen. Das Wetter war sehr günstig, und so liefen wir nach kaum zweitägiger Fahrt in den Hafen von Korfu ein. Hier nahm unser Dampfer einen zweistündigen Aufenthalt; dadurch ward uns Gelegenheit geboten, Stadt und Insel Korfu in allerdings flüchtiger Weise zu besichtigen. Nach weiteren drei Tagen kamen wir nach Alexandrien, der wichtigsten Seehandelsstadt Ägyptens. Nachdem wir gelandet, begaben wir uns auf gezäumten Maultieren nach der Stadt und dem großen Franziskanerkloster. Im genannten Kloster verweilten wir einige Tage und wurden sehr gastlich verpflegt; hier hatten wir Gelegenheit, das Sehenswerteste von Alexandrien zu besichtigen. Von altgeschichtlichen Denkmälern konnten wir zwar nur mehr die Pompe-jussäule und die sogenannten Nadeln der Kleopatra, zwei Obelisken, zu Gesicht bekommen; auch hatten wir hinlänglich Zeit, außer der geräumigen Klosterkirche noch mehrere andere christliche Kirchen zu besuchen. Alexandrien dürfte damals etwa den sechsten Teil der Einwohner des heutigen gehabt haben. Hochw. Pater Provikar benutzte die Gelegenheit, noch mehrere Einkäufe notwendiger Artikel für die Mission abzuschließen. So vergingen uns die Tage unseres Aufenthaltes sehr schnell, nur die Nächte wurden uns lang durch die imd] ungewohnte Hitze und die Schwärme von Mosquitos. Nachdem wir in der Franziskanerkirche den Segen für unsere Mission erbeten, lenkten wir unsere Schritte nach dem Bahnhöfe und setzten die Weiterfahrt nach Kairo fort. Von ein paar Mitgliedern des dortigen Franziskanerklosters empfangen, wurden wir in die Stadt zu einem größeren leerstehenden Hause als Unterkunft für den ungefähr fünftägigen Aufenthalt geleitet. Die Verpflegung hatten wir im Franziskanerkloster. Hatte uns Alexandrien schon viel geboten, so war dies in der Residenz der Vizekönige ungleich mehr der Fall. Es würde zu weit führen, alle beim ersten Besuche fremdartigen Eindrücke zu schildern. Um von Kairo nach Mittel- und Oberägypten reisen zu können, bildete der Nilstrom nach den damaligen Verhältnissen die einzige Verkehrsader. Es sah sich daher unser hochw. Missionsvorstand veranlaßt, für sein Missionspersonal und deren Reiseeffekten fünf Passagier-Segelschiffe auf dem Nil zu mieten. Nachdem unser gesamtes Reisegepäck auf diese Schiffe gebracht worden war, begaben auch wir uns an Bord. Wir wurden in drei Abteilungen eingeteilt, und zwar ein Schiff für die Mis- 47 iS i e r n der Nege r. Heft 2/3. sionsgenossen von Neapel, ein zweites für die vom Venezianischen und Südtirol, die übrigen drei Schiffe dienten uns Deutschen und Iben deutschen Ordensgenossen mit dem hochw. Pater Provikar und Hochw. Pater Fabian Pfeifer an der Spitze. Die Fahrt auf dem Nilflusse mit den am Nilufer gelegenen Ortschaften und seinen Dampf- und zahlreichen Segelschiffen bildete für uns den interessantesten Teil der ganzen Reise. Nachdem wir einige der wichtigsten Ortschaften Mittel- und Oberägyptens flüchtig berührt hatten, gelangten wir nach ungefähr dreiwöchiger Fahrt wohlbehalten zu dem kleinen Städtchen Assuan. Das gesamte Personal mußte hier die Schiffe verlassen, welche dann über den ersten Nilkatarakt fuhren und bei der Missionsstation Schellal, der Insel Philä gegenüber, anlegten, während wir auf dem Landwege auf Maultieren der eine Stunde entfernten Missionsftation zuritten. Hier wurden wir von zwei Weltpriestermissionären italienischer Abkunft, die auch gut deutsch sprachen, nebst dem weltlichen Missionsdiener Josef Sonnweber und zwölf bis vierzehn Missionszöglingen (Negerknaben, welche auf dem Sklavenmarkte in Khartoum losgekauft und von den Missionären getauft und herangebildet wurden) empfangen. Das Stationsgebäude stellte sich als ein regelmäßiger, mittelgroßer Hochparterrebau dar mit angrenzendem Hofraum und Hintergebäude; neben dem Gebäude war ein größerer Garten und ein kleinerer, umfriedeter Raum als allfällige Begräbnisstätte. Der Gründer dieser Niederlassung war der ehemalige hochw. Provikar Matthäus Kirchner, welcher dieselbe eigentlich als Erholungsstation für Missionäre, welche im Innern von Afrika erkrankten und der Erholung bedürftig waren, errichtet hatte. Hier verweilten wir wieder einige Tage, um uns von der letzten Nilreise einige Erholung zu gönnen. In der zwar nicht großen, aber schönen Missionskapelle hatten wir Gelegenheit, unsere religiösen Obliegenheiten zu erfüllen. Nachdem wir die Ruinen von Philä besichtigt hatten, nahte auch die Zeit der Abreise nach Koroško, dem eigentlichen Ausgangspunkt für die Reise durch die nubische Wüste. Abermals gingen wir unter Mitnahme vorgenannter Zöglinge und des Missionsdieners Sonnweber an Bord unserer Schiffe. Nach ungefähr sechstägiger Fahrt kamen wir in Koroško an. Hier wurde auf einem bestimmten Lagerplatz unser Reisegepäck aufgestapelt und daneben das Lager von uns bezogen. Koroško selbst war nur ein Zeltlager der Araber, welche die Bestimmung hatten, die Karawanen zu begleiten. Hier mußte unser hochw. Herr Provikar mit einem Karawanenführer wegen der Weiterreise in Unterhandlungen treten, welcher Aufgabe er sich in befriedigender Weise entledigte; es wurden für diese.Reife, welche im Durchschnitt 14 Tage in Anspruch nahm, 102 Kamele zur Beförderung des Personals und der Reiseeffekten in Bereitschaft gestellt. Am Morgen des vierten Tages nach unserer Ankunft in Koroško war die Stunde für den Beginn der Wüstenreise herangekommen. Nach vier Tagen kamen wir am Lagerplätze Murat an, wo sich einige Wassergruben befinden, welche aber nur als Tränke für die Kamele dienten. Von hier ging die Reise in abermals vier Tagen durch unabsehbare Flächen heißen Wüstensandes nach Abu Hamed. Der Ritt auf den Kamelen dauerte täglich von der frühesten Morgenstunde bis 2 Uhr nachmittags und von 4 Uhr oft bis 10 Uhr abends; wir hatten also nur zwei Stunden Rast, um in der Zwischenzeit unser Mittagsmahl einnehmen zu können, das aus Datteln, Zwieback, Wein ober Likör und schwarzem Kaffee bestand; ähnliches diente auch für das Frühstück uird die Abendmahlzeit. In Abu Homed nahmen wir einen zweitägigen Aufenthalt, teils um etlvas auszuruhen, teils um das Wasser für die Reisegesellschaft aufzunehmen und die Kamele am Nil zur Tränke zu bringen. Hier hatten wir auf der ganzen Reise von Schel-lal her die erste Gelegenheit, Fleisch zu gc- fähr 25.000 Arabern, Türken und Negern, nebst dem wenig zahlreichen Personal der europäischen Kolonie bewohnt gewesen sein. Die Mifsionsstation hatte aus Mangel an Missionären zeitweilig aufgelassen werden müssen und das Mifsions-gebäude war der Obhut des k, k. österreichischen Konsulates übergeben worden. Nur zu bald sollte sich der Ruf, daß Khartoum das Grab der Europäer sei, auch für unsere Missionsgesellschaft bewahrheiten, indem uns der Tod nach kaum achttägi- Die neue Station bei den sliam-sliam, ITlupoi (rechter Flügel). nießen, indem von den Bewohnern ein paar Hammel gekauft werden konnten. Neugestärkt setzten wir unsere Reise fort und gelaugten ohne nennenswerte Zwischenfälle binnen acht Tagen nach Berber, wo zur Fahrt nach Khartoum die nötigen Schiffe gemietet wurden. Nach einer weiteren Nilfahrt von acht Tagen erreichten wir endlich Khartoum, den Hauptsitz der ganzen Mission und zugleich den wichtigsten Handelsplatz -am Zusammenflüsse des Weihen und Blauen Nils. Khartoum, schon damals der Sitz eines Generalgouverneurs, einiger Konsulate und einer Militärstation, dürfte von unge- gem Aufenthalt den Ordensbruder Pietro von Neapel entriß; ihm folgte nach weiteren fünf Tagen Bruder Rochus von Tirol; beide erlagen dem tückischen Fieber. Auch die übrigen Personen litten an Unpäßlichkeiten. Das Missionsgebäude, welches wir bezogen, war ein langer Parterrebau, bestehend aus zwei Flügeln mit hohen intd geräumigen Lokalen. Die Kirche bestand aus einem größeren Saalbau; hier konnten wir nach langer Zeit wiederum den regelmäßigen Gottesdienst eröffnen, an welchem an Sonntagen auch das katholische Personal der europäischen Kolonie Heft 2/3. Stern der Neger. 49 teilnahm. Während unseres Aufenthaltes tit Khartoum wurden sechzehn Negerkna-beu und fünf Negerinädcheu in die Mission aufgenommem darunter auch ein Schillukmädchen; ferner wurde ein Eingeborener, welcher die Sprache der Schil-tuk- und Dinka-Neger kannte und mit deren Verhältnissen vertraut war, als Dolmetsch für die bevorstehende Reise angeworben. Der hochw. Pater Provikar beabsichtigte, das genannte Mädchen den Schilluk zurückzugeben, um möglicherweise mit diesen in Verkehr zu gelangen. wir Deutsche und die Missionäre von Ve-nezien hatten nach dem Wunsche des hochwürdigen Paters Provikar die Reise anzutreten. Nachdem wir uns von den zurückbleibenden Missionären und anderen Personen verabschiedet hatten, setzten wir uns auf unseren Schiffen nilaufwärts in Bewegung, um Khartoum, wie wir hofften, nicht so bald wiederzusehen. Während der ersten Tage der Fahrt starb der schon in Khartoum erkrankte weltliche Missionsge-. nosse Franz Suranöik von Krain. Hier Die neue Station bei den Dinm-Dinm, ITlupoi (linker Flügel). Nachdem wir den großen Missionsgarten in besseren Stand gesetzt, andere Arbeiten verrichtet und uns in der Krankenpflege beschäftigt hatten, kündigte uns unser hochw. Herr Missionsvorstand die Weiterreise nach der Missionsstation Heilig Kreuz bei den Kitsch-Negern am Bergstrom '(Oberer Weißer Nil), wo sich nur ein Missionär befand, an. Bereits waren vier Schiffe gemietet worden. Um Khartoum nicht ganz von Missionären zu entblößen, wurden die Mifsionsgenossen von Neapel mit dem hochw. Pater Maria Theresia bestimmt, in der Missionsstation zu verbleiben; nur kamen wir das erstemal in die traurige Lage, einen liebwerten Dahingeschiedenen am Nilufer unter einem Baume ohne Sarg, für den es an allem Notwendigen fehlte, zu bestatten. Nachdem die Einsegnung der Leiche vollzogen, die Gebete verrichtet und ein Kreuz auf dem Grabhügel eingesenkt worden war, setzten wir unsere Reise fort, tief ergriffen über diese Art der Bestattung. Jeder Tag brachte uns Abwechslung; besonders fesselte uns die mannigfaltige Tierwelt. Wir sahen Scharen fremder Wgel, verfolgten das Spiel der Affen in den Wäldern und erblickten häufig Kroko- Stern der Neger. Heft 2/3. 50 bile, die sich, int 'heißen Sande liegend, sonnten. Als Kuriosunt begegnete uns der tote Körper eines Elephanten, der an nit-seren Schiffen Vorbeitrieb. Als wir mehrere Tage später cut den Wohnsitzen der Dinka-Neger und Bag-gara-Araber vorbeifuhren, wurden wir von den Schiffen aus Zeugen, wie sich bei ersteren ein Raubzug auf Menschen und Tiere vollzog. Wenn auch mit Ende der fünfziger Jahre die öffentlichen Sklaven-märkte in Khartoum, hauptsächlich durch den Einfluß Englands, verboten worden waren, so blühte doch der Handel mit Sklaven im Innern bald offen, bald int geheimen fort, und die türkisch-ägyptische Regierung kümmerte sich sehr wenig darum. Wir wandten uns mit begreiflichem Mißfallen von der erwähnten Szene ab und gelangten bald darauf in das Gebiet der im Rufe grausamer Wilden stehenden Schilluk-Neger. Hier galt es, bett Entschluß unseres hochw. Paters Provikars, jenes Schilluk-mädchen, welches den Schilluk bei einem feindlichen Einfalle geraubt worden und als Sklavin nach Khartoum 'gekommen war, zurückzugeben. Nachdem unser Dol-meticf). von dem Mädchen defsett früheren Aufenthaltsort erforscht hatte, landeten unsere Schiffe an einer geeigneten Stelle in der bezeichneten '@e:gienib. 9tjemals Wohl mochte ein Europäer hier abgestiegen fein, und wir hatten Grund, auf der Hut zu sein. Nach gepflogener Beratung schickte unser hochw. Provikar den Dolmetsch nach l>em int Innern gelegenen Dorfe ab, um den Schilluk unsere Ankunft und den Zweck derselben mitzuteilen. Nach Verlauf von nahezu drei Stunden kehrte der Dolmetsch mit etwa dreißig Schilluk, die ohne Waffen waren, zurück; der letztere Umstand war ein Zeichen friedlicher Haltung. Alle waren durchweg hohe, kräftige Gestalten, jedoch vom Kopfe bis zunt Fuße ohne jede Kleidung. Während sie in angemessenem Abstand ant Ufer verblieben, ging unser Dolmetsch zu unserem hochw. Provikar aufs Schiff, um ihm über feinen Empfang bei dem Häuptling zu berichten. Der Häuptling und alle um ihn Versammelten waren angenehm überrascht gewesen, zu vernehmen, daß weiße Männer in ihrem Gebiet gelandet feien, um ihnen ein von einem anderen Stamme geraubtes Mädchen zurückzugeben. Er ließ uns durch den Dolmetsch zugleich mitteilen, daß es ihn mit den übrigen Schilluk freuen würde, wenn wir uns in seinem Gebiet niederlassen würden, er versicherte uns seines Schutzes und erbat sich für den nächsten Tag den Besuch unferers hochw. Paters Provikars. Hinlänglich befriedigt über die uns vom Häuptling und den Schilluk gestellten Anträge begab sich der hochw. Provikar mit dem Dolmetsch, dem Schillukmädchen und einigen Missionären zu den am Nilufer verharrenden Schilluk. Er besprach sich mit Hilfe des Dolmetsch längere Zeit mit ihnen, übergab ihnen das Mädchen und ließ mehrere Kleidungsstücke unter sie austeilen, welche sie halb befremdend annahmen und dann kehrten sie in ihr Dorf zurück. Noch an demselben Tage wurde uns aus dem Dorfe ein schönes Rind zum Geschenk geschickt. Die so im Entstehen begriffene Niederlassung bei den Schilluk hatte eine größere Änderung in unserem Reiseprogramm nach Hl. Kreuz zur Folge, so daß nur mehr die italienischen Missionäre dorthin abgesandt wurden, welche nach einiger Zeit auch wohlbehalten dort ankamen. Der dortige Missionär, Franz Morlang, war nicht nur bei den Kitschnegern, sondern auch bei den Bari tätig gewesen. Er blieb noch mehrere Monate in der Missionsstation Hl. Kreuz, um die Neuangekommenen Missionäre in die Verhältnisse einzuführen, und kehrte bann nach Europa und Brixen zurück. In letzterer Stadt wirkte er noch einige Zeit an der Stadtpsarrkirche, um hernach als Missionär nach Südamerika abzureisen. Um persönlich den Verkehr mit bent . Häuptling und den Schilluk einzuleiten und der Einladung zum Besuche zu entsprechen, verfügte sich der hochw. Pater Provikar lam zweiten Tage unserer Ankunft mit dem Dolmetsch nach dem Wohnsitz des Häuptlings, too er freundlich empfangen tomte. Or erbat sich von den Schilluk den Platz, too toil* gelandet waren, zur Ansiedelung, toa§ bereitwillig zugestanden wurde. Nun galt es, den ausgewählten Platz in geeigneten Stand zu fetzen und den Boden von den wilden Pflanz!«! und Sträuchern zu reinigen, was eine sehr anstrengende und zeitraubende Arbeit war. Wir tonten dabei ganz auf uns selbst angÄwiesen, denn von den Schilluk, die sich tagsüber zu Dutzenden als müßige Zuschauer in unserem Lager aufhielten und uns stundenlang bei unserem Tun urtb Treiben beobachteten, rührte keiner einen Finger zu unserer Hilfeleistung. Nur zur Errichtung von Wohnhütteu stellte uns der Häuptling eine Anzahl seiner Leute zur Verfügung; doch mußte diese Arbeit durch Abgabe namhas-ter Geschenke belohnt werden. Unser hoch-würdiger Provikar begab sich nod) einmal zum Häuptling, um ihm für Me Hilfeleistung der Schilluk beim Hüttenbau zu bam feit und ihm mehrere Gaben zu überreichen; es war dies sein letzter Besuch. Unsere Bewegungsfreiheit bei den Schilluk war auf den Platz, den toil* inne hatten, beschränkt, und wir hätten es nie wagen dürfen, denselben zu überschreiten. Die mißtrauische Haltung der Schilluk war keine Gewähr für unsere persönliche Si-cherheit. So v'ergingen uns die weiteren Tage ohne nennenswerte Abwechslung. Der Mangel an Sprachkenntnis ließ uns nicht zu einem näheren Verkehr mit den Schilluk kommen. Dazu kam die recht fühlbare, reservierte Haltung der Schilluk und ihres Häuptlings. Sehr ibejtembenb wirkte es, daß der letztere nie zu einem Besuche in unserer Anfiedlung erschien. Immer mehr kamen wir zur Merzengung, daß die Aus-sichten -auf eine erfolgreiche Missioustätig-keit bei den Schilluk äußerst geringe seien. Ihre Zeit war noch nicht gekommen. Niemand ahnte damals noch, wie kurz unser Aufenthalt bei den Schilluk sein sollte, als eineg Tages eine Botschaft von dem Haupte der Baggara-Araber, welche nilabwärts als Nachbarn der Schilluk-Ne-ger wohnten, bei uns eintraf. 'So- unerwartet und befremdend diese mohammedanische Abordnung für uns war, so wurde sie doch vom hochw-. Pater Provikar emp-sangen.Diese'lb>e brachte unserem Missions-Vorstand die Einladung zu einer Besprechung mit dem Baggara-Häuptling an dessen Mit dem Versprechen, die Einladung anzunehmen, wurde die Botschaft entlassen. Da die Verhältnisse bei den Schilluk nicht mehr als erfreulich bezeichnet werden konnten, war es unserem hochw. Missionsvorstand umso leichter möglich, sich mit dem Häuptling der Bag-gara-Araber in Verbindung zu setzen. So begab er sick) denn nad) einigen Tagen zu Mohammed Effendi, dem Häuptling der Baggara, und wurde von beim Wen mit großer Aufmerksamkeit Dnp-sangeu. Dieser drückte im Verlause der Unterredung den besonderen Wunsch aus, auch in seinem Gebiet eine Niederlassung von Weißen zu haben, indem es für seinen Stamm nur vom Vorteil sein könnte, sich mehr Kultur zu eigen zu machen. Für den Fall, daß der hochw. Pater Provikar sei- 52 Heft 2/3. Stern der Neger. neu Antrag annehme, stehe ihm jeder Ort in seinem Gebiet für die Niederlassung offen, auch, werde er uns zur Errichtung von Wohnungen feine Leute zur Verfügung stellen und uns einen hinlänglichen Viehstand zuweisen. Hochwürden Pater Provikar dankte dem Häuptling vorläufig und bat sich eilte Bedenkzeit aus, wogegen Schar Bewaffneter ans Land» Dieses Dampfboot war von Mohammed Essendi gesendet worden, um eine, schnellere Fahrt zu ermöglichen und uns durch die Bewaffneten gegen die Schillrck zu schützen. Wir fürchteten anfangs sehr, daß es mit den Schilluk zu einem Zusammenstoß kommen werde, doch traten die Wiilluk, obwohl sie ®| MUD "■ *1 - -r - M w, M » Unser Clichier (Br. Buber) mifjt einen Baobab (Hfienbrotbaum). (Er hat i4*/2 Meter im Umfang.) (Phot. P. Zorn.) Mohammed lEf feudi nichts einzuwenden fand. Nach seiner Rückkehr zu uns beriet sich der hochw. Provikar nrit den Missionären, welche einstämmig der Ansicht waren, daß es besser sei, uns von den Schilluk zurückzuziehen uird bei den Baggara-Ara-bern niederzulassen. Mohammed Effendi wurde von unserem Entschlüsse verständigt. Zu unserer Überraschung legte bald darauf ein Dampfschiff bei unserem Platze an und setzte eine in größerer Anzahl erschienen waren, nicht ans ihrer Reserve EyerauS. So konnten wir alle unsere Gerätschaften an Bord unserer Schiffe bringen; dann wurden dieselben mit Stricken hinterein-ander gebunden und an den Dampfer angehängt, und so gelangten wir schnell zu den Wo>hnsitzen der Baggara-Araber. Dort wurden unsere Schiffe vom Dampfer gelöst, der seine Fahrt nilHwärts fortsetzte und bald unseren Blicken entschwunden Heft 2/3. 53 Stern der Neger. war. Was Me Schilluk Wer unsere Abreise ohne Abschied gedacht, wußten wir nicht; wir «Der waren froh, daß alles fo gut abgelaufen war. Auf betn vom hochw. Pater Provikar ausgesuchten Platz-e mußte in ähnlicher Weife wie bei den Schilluk der Boden zubereitet werden; er wurde abgegrenzt und mit einem dichten Zaune von Dornen zum Schutze gegen die in diesem Gebiet sich und zur Aufbewährung von Lebensmitteln errichtet. Ferner stellte uns Mohammed Effendi eine Herde von ungefähr vierzig Rindern zur Verfügung. Auch hier hatten wir einen Todesfall zu verzeichnen; der Ordensbruder Guido aus Kram starb an Fieber. Es -gab hier giftige Schlangen; während ber Nächte brachen häufig Hyänen und in einzelnen Fällen auch Löwen in die gro- Eine originelle Brücke. (t'tiot. p. rjorn.'i (Eie geht von einem Baume zum andern.) zahlreich -aufhaltenden Hyänen und anderer Raubtiere umgeben. Unsere Niederlassung war ungefähr 400 Schritte vom Nilufer entfernt und lag auf mäßiger Höhe, von wo aus wir einen prächtigen Blick über den Nil in das am jenseitigen Ufer gelegene Land- der Dink-a-Neger hatten. Der -S-itz des -Häuptlings der Baggara befand -sich in geringer -Entfernung! van uns. Mohammed- Effendi stellte uns eine Anzahl seiner Leute zur -Errichtung von Wohnungen zur Verfügung. In kurzer Zeit starben 20 Hütten in zwei Rethen da, ein größerer Ban wurde in der Mitte des Platzes für eine -kleine Kirche ßen Viehherden ein und konnten nur durch Anzünden großer Feuer und durch Gewehrschüsse verscheucht werden. Nach- längerem Aufenthalt bei den Baggara erkrankte zu unserem aufrichtigsten Bedauern unser hochw. Pater Pro-vikar an Fteb-ererscheinungen und wurde -gleichzeitig von einem schmerzlichen Hand-Übel befallen, welches ihn hinderte, die hl. Messe zu lesen. Da keine Besserung in feinem Befinden eintrat, fuhr er mit einem unserer Schiffe nach Khartoum, um sich- dort in ärztliche Behandlung zu begeben. Aber -auch dort sollte er die -ersehnte Heilung nicht finden; er begab sich also nach- Ber- Heft 2/3. 54 Stern öer Neger. 6er, too er 6aLb nach seiner Ankunft verschied. Mit dem Tode des ho-chto. Paters Provikars verlor die Mission nicht nur ihr Oberhaupt, sondern den einzigen Missionär, der damals die arabische Sprache -vollkommen beherrschte. Von Krankheiten toaren bis zu unserer Rückreise nach Khartoum verschont geblieben: Ho-chw. Pater Fabian, der Ordensbruder Kosmas von Steiermark, die weltlichen Missionsge-uossen Johann Piroth- von Tirol, Franz Klein, Schneider aus Ungarn, Johann Zipfelmair aus Niederösterreich, Steinmetz, und meine Wenigkeit aus Tirol. Mit dem Tode des hochto. Paters Provikars ging die Leitung der Mission in die Hände des ältesten Missionärs, hochto. Pater Fabian Pfeifer, über. Endlich kam die Regenzeit heran, '©rft jetzt erkannten wir, wie schlecht und- mangelhaft unsere Wohnungen, namentlich die Dächer derselben, hergestellt worden waren. Überall drang der Regen ein, durchnäßte Person und Sachen und bereitete großen Schaden. Zur Erneuerung ber Dächer war es zu spät, und es wäre auch jeder Rekurs -an den H-änptling der Baggara in dieser peinlichen Lage sehr wahrscheinlich ganz nutzlos geblieben. Um die Existenz der Missionsgesellschaft nicht nutzlos zu opfern urtib weitere Schädigungen zu v-erhüten, mußte für schnelle, sichere Unterkunft -gesorgt werden, und so entschloß sich der hochto. Pater Fabian, sich mit den übrigen Missionsgenossen nach der Missionsstati-on Kh-artoum zurückzuziehen. Nachdem Mohammed- Essendi über unsere Absicht und die Ursache derselben unterrichtet worden war, schieden wir mit Worten beS Dankes für das uns bezeigte Wohlw-ohl-en und verließen den uns so lieb getoord-enen Ort. Noch bevor wir -die Reise -angetreten, erhielten wir die Nachricht, daß auch in der Missionsstation Hl. Kreuz der Tod seinen Einzug gehalten und den so beliebten Missionär Hochto. Pater Samuel -dahingerafft hatte. Auch unsere Fahrt nach Khartoum -war von einem tragisch-en Ereignis begleitet, indem -der Ordensbruder Kosmas während- der Nacht, da alles -auf dem Schiffe der Ruhe pflegte, -aus Versehen über Bord stürzte und in den Fluten des Nils verschwand; . nur zu bald wird der Arme die Beute der zahlreichen Krokodile geworden fein. Nach ungefähr achttägiger Fahrt kamen wir in Khartoum an. Nach -unserer Ankunft wurde der Seelengottesdienst für unseren hochw. Pater Provikar und alle übrigen bisher -verstorbenen Missionsmitglie-der abgehalten. Aufgehetzt und unzufrieden entfernten sich f-ast -alle Negerknaben, welche wir in Khartou-m übernommen hatten und kehrten wieder in ihre früheren Verhältnisse zurück. Auch die in Kh-artoum zurückgebliebenen Missionäre von Neapel erfreuten sich nicht der besten Gesundheit und- reisten -deshalb vorläufig nach Schel-lal ab, um sich zu -erholen. Ihnen schloß auch ich mich -an, nachdem meine Militärstellungspflicht durch die k. k. österreichische Behörde dem k. k. österreichischen Generalkonsul mitgeteilt und von letzterem mir nach Kh-artoum bekanntgegeben worden war; jedoch gestattete man mir, noch- einige Zeit in der Missionsstation Schell all zu verbleiben. Wie es den Missionären in Hl. Kreuz bei den Kitschneg-ern ergangen, habe ich nicht erfahren können. Bregenz, im Juni 1913. Anton Schweighofer ehem. Mitgl. d. Mission von Zentralafrika. Heft 2/3. Stern der Neger. 55 I 183 Ein Tiroler Millionär in Dem lieben nacherzählt von Äquatorial - Afrika. Robert Conolli. m Sü (iS. Fortsetzung.) Friedrich wurde im Hause seines Kate-chumenen auf das freundlichste empfangen, alle Familienangehörigen erklärten sich gleich bereit, die Religion der Weißen annehmen zu wollen. Friedrich hatte die Genugtuung, sie als Katechumenen aufnehmen zu können. Bevor er jedoch mit seiner Missionsarbeit beginnen konnte, mußte er dem König einen Besuch abstatten, um sich von ihm die Erlaubnis zu einer Missions-Niederlassung zu erwirken. Dach lassen wir Friedrich selbst das Wort. „... Zwei Tage nach meiner Ankunft entschloß ich mich, der . schwarzen Majestät einen Besuch abzustatten. Gabriel sollte mir als Führer und Dolmetsch dienen. Die Hauptstadt des kleinen Reiches liegt ungefähr eine halbe Stunde von Lasco entfernt; wir legten den Wog in Begleitung einer großen Schar, die uns lärmend und schreiend bis zum königlichen Palaste begleitete, zurück. Der Palast bestand aus vier oder fünf Hütten, welche mit einem Bambuszaune umfriedet waren. In den Hof geführt, ließ ich mich durch einen Sklaven anmelden. Da der Sklave die gelben, roten unfr blauen Stoffe sah, die ich mitgebracht hatte, um dem König ein Geschenk zu machen, machte er einige Bewegungen, die mir anzeigten, daß ich jedenfalls gnädig empfangen werden würde. Inzwischen hatte mein Hektor, der seine Neugierde nicht so zu bezähmen wußte, wie ich, es unternommen, die königliche Residenz auf seine eigene Gefahr hin zu durchsuchen. Ich konnte mich eines Lachens nicht enthalten, als er bellend aus deni Empfangssaal heraussprang und eine Herde Ziegen vor sich hertrieb, die nach ai-len Windrichtungen hin auseinanderliefen. Nach einigen Minuten kehrte der Sklave zurück und meldete, daß Se. Majestät uns empfangen wolle. Der König saß mit kreuzweise unterschlagenen Beinen im Hofe, der sich hinter der zweiten Hütte hinzog; gegen die brennenden Sonnenstrahlen schützte ihn ein gewaltiger Sonnenschirm. Bor ihm stand eine Kürbisflasche mit Schnaps, während ringsherum sechs seiner Frauen oder Sklavinnen Damit beschäftigt waren, ihm frische Luft zuzufächeln. Neben dem Teppich, auf dem der König saß, war ein prächtiges Leopardenfell ausgebreitet. Die Frauen ließen sich durch meine Dazwischenkunft in ihrer Arbeit nicht im geringsten stören; unaufhörlich fächelten sie mit ihren gewaltigen Fächern aus Palmenblättern der gefürchteten Majestät frische Luft zu. Ich selbst muß gestehen, daß die Gegenwart der afrikanischen Majestät wenn nicht Achtung, so doch Furcht einflößen konnte. Das schien auch mein Hund zu empfinden, der, vor mir eingetreten, jetzt ganz ruhig hinter der Tür lag und vollauf damit beschäftigt war, sich der zahlreichen Fliegen zu erwehren. Nach der ersten Begrüßung teilte ich dem König den Zweck meiner Reise mit: wozu ich das große Wasser durchsegelt und zu ihnen gekommen sei. Um seine Untergebenen in den wichtigsten Wahrheiten des christlichen Glaubens zu unterrichten: Gott über alles und den Nebenmenschen wie sich selbst zu lieben. Ich teilte ihm auch mit, 56 Heft 2/6. Stern der Neger. daß den Menschen nach 'Meseni Leben im Jenseits ein 'besseres Leben erwarte, wenn er gemäß jenen Gesetzen gelebt habe, welche Gott, der Schöpfer -aller Wesen, gegeben h-at. Da ich wahrnahm, daß der König samt seinen Ministern und Frauen, welche ihn umgaben, an meinen Darlegungen Gefallen fand, fügte ich gleich hinzu, daß es mein Wunsch sei, mich bei seinen Untertanen niederzulassen, um sie nicht nur in meiner Religion, sondern auch im Lesen und Schreiben zu unterrichten; zu gleicher Zeit würde ich mich auch ihrer Kranken und Waisen annehmen. Hier unterbrach mich der König mitder Frage, ob ich von der Heilkunde etwas verstehe. Nachdem ich diese Frage bejaht hatte, wandte er sich an seine Minister mit den Worten: „Diese Weißen sind wirklich wunderbare Menschen. Ich habe auch schon andere kennen gelernt und sage euch, daß es ein Glück wäre, wenn wir sie aufnehmen würden." Auf diesen für mich äußerst günstigen Vorschlag hin entspann sich -ein lebhafter Disput zwischen beim König und seinen Ratgebern, von dem ich jedoch nichts verstand. Das Endergebnis war, daß mir erklärt wurde, ich könne bis auf weiteres hier bleiben. Nun überreichte ich die mit- gebrachten Geschenke, toeldpl mit größter Zufriedenheit von -Sr. Majestät entgegengenommen wurden. . . ." So weit Friedrich in seinem Briefe. In der Hütte seines Katechum-enen Gabriel richtete er sich jetzt häuslich ein. Mit noch mehr Eifer verlegte er sich aber auf die Erlernung der Sprache jener Völker, wobei ihm Gabriel die besten Dienste leistete, da er mit den einzelnen Dialekten wohlvertraut war. Eines Morgens, als er gerade wieder mit seinen Sprachstudien beschäftigtwar, wurde ihm mitgeteilt, daß der König komme. Eiligst verließ er die Hütte und sah in der Tat, wie der König, getragen von vier Sklaven und von einigen seiner Minister begleitet, sich der Hütte näherte. „Sei willkommen im Hause deiner Sklaven", begrüßte Gabriel den König. „Tein Herz möge immer voller Freude sein," entgegnete dieser und trat dann in Friedrichs Zimmer. Mit erstaunten Blik-ken betrachtete der König zunächst die an den Wänden angebrachten Bilder, dann wandte er sich an Friedrich: „Hast du diese Fetische selbst -gemacht?" „Nein, Majestät," entgegnete dieser, „sie wurden zwar von Weißen gemacht, aber in -Europa drüben." Heft 2/3. Stern der Neger. 57 „Europa, Europa!" wiederholte der König. „Dieses Europa ist doch! eine Stadt Brasiliens. . . „Nein. Brasilien, wo viele Neger waren und gegenwärtig noch sind, ist ein Reich in Amerika, ein anIWcer Weltteil, welcher sebr weit von Europa entfernt ist." „Wie 'heißt dein König?" „Kaiser Franz Josef I." Die afrikanische Majestät oerfnchte. den Namen auszusprechen. welchen ihm Gabriel, da er ihn nicht übersetzen konnte, mit meinen Warten wiederholt hatte; doch die Mühe. welche er sich gab. war ganz vergebens. „Hat dieser b-ein König viele Soldaten?" „So viele wie die Einwohnerzahl von den Reichen Abbekuda. Aboms-Kanna und ©Barne zusammengenommen." Um seiner Verwunderung Ansdruck zu geben, kvatzte sich die Majestät hinter dem rechten Ohre und fuhr dann fort: „Wie heißt sein Reich?" „Österreich-Ungarn." Auch hier machte der König einen vergeblichen Versuch, den Namen auszusprechen. „Hat er auch viele Untertanen?" „Mehr als Sterne in einer der klarsten Nächte am Firmamente zu sehen sind." Und hier, sagt Friedrich in einem Briefe, dem ich dieses Gespräch entnommen habe, neigte der König das Haupt und kratzte sich mit beiden Händen hinter den Ohren, und zwar so, daß es Hektor verdächtig vorkam und er zu knurren begann. „Dein König tordb infolgedessen auch sehr reich sein, er wird viele ©Haben und Frauen besitzen. . . ." „Nein. obwohl er sehr reich ist. hat er keinen einzigen Sklaven und nur eine Frau, da die christliche Religion es verbietet. Sklaven zu halten und mehr als eine Frau zu gleicher Zeit zu haben." „Was macht er dann mit seinen Reichtümern?" „Er teilt viel aus. um die Guten zu belohnen und seinen Untertanen, die in Nöten sind, beiznstehen." „Gibt es auch bei den Weißen Arme?" „Überall bei den Weißen nicht weniger wie bei den Schwarzen gibt es Reiche und Arme." „Warum hat dich dein König hergeschickt?" „Nicht er hat mich geschickt, ba er nicht nur meinen Namen nicht kennt. sondern nicht einmal weiß, daß ich hier bin." „Wer hat dich also geschickt?" „Gott, welcher Himmel und Erde erschaffen hat." „Haft du diesen Gott einmal gesehen?" „Nein, ich habe ihn nie gesehen, da er unsichtbar ist." „Wie kann er dich also gesandt haben?" „Ich lebte friedlich in meiner Heimat, da vernahm ich von einigen Reisenden, welche dein Reich besucht hatten, daß hier viele Neger wohnen, die den guten und mächtigen Gott noch nicht kennen. Da dachte ich bei mir. ich will zu jenen guten Negern hingehen, um sie zu unterrichten und sie zu lehren, tote man Gott ließen solle. Dieser Greis — und ich zeigte aus das Bildnis Pius' IX. —, er ist der König. welcher über die Seelen herrscht, da er der Stellvertreter des Herrn des Himmels auf Edden ist, hörte von meinem Entschluß und er gefiel ihm so sehr, daß er Sorge traf. mich hieher zu bringen." „Gut. gut." sagte der König, „wir werden sehen, ob bit -aufrichtig warst. Sage mir jetzt, was diese deine Fetische darstellen. Was ist das für eine Frau, die dort in der Luft zwischen den Wolken schwebt?" Er zeigte dabei auf ein Bildnis, welches die Himmelfahrt Mariä darstellte. 58 Stern der Neger. Heft 2/3 „Es ist ibk hehre Mutter unseres Gottes, die nach einem unschuldigen Leben von tsperrt Sohne in den Himmel ausgenommen und zur Königin gekrönt wurde." AIs der Körrig darauf das Kruzifix erblickte, legte sich seine Stirne in Falten und er fragte fast entrüstet: „Werden bei den Weißen die Verbrecher so gerichtet? Mir kommt -es nicht schwer an, einen ober so viele Menschen, als du Haare in deinem Barte hast, hinrichten zu lassen, ich liebe es aber nicht, bafj sie auf diese Weise gemartert werden." Der Missionär erzählte ihm jetzt von dem Falle be§ ersten Menschen und von der Notwendigkeit eines Erlösers; bann beschrieb er ihm die Leiden des menschgewordenen -Gottessohnes. Es war das erstemal, daß jener schwarzen Majestät das Evangelium verkündet 'wurde, und sie hörte ruhig zu. Als der Katechist geendet hatte, sagte der König fast in zutraulichem Tone: „Höre, Weißer, dein Gesicht scheint mir gütig zu sein, dein Mund sagt die Wahrheit, deine Religion scheint mir besser zu sein als jene, welche unsere Priester lehren; aber gerade diese find nicht damit einverstanden, daß du lange Qeit unter uns verweilest. Da ich nun vernahm, daß sie anderer Meinung seien als ich, und ich nicht so mächtig bin, wie der König von. Porto-Novo, so habe ich ihnen einen Vorschlag gemacht. Sage mir, hast du keine Kenntnis von der Heilkunde?" „Etwas verstehe ich davon." „Gut also, wenn du imstande bist, meinen Sohn zu heilen, der in Gefahr schwebt, nicht nur ein Bein, sondern auch das Leben zu verlieren, so magst du ruhig bei uns bleiben; sollte es dir aber nicht gelingen, so mußt du, noch bevor die Regenzeit beginnt, nach Porto-Novo zurückkehren." Ohne noch etwas hinzuzufügen oder auf eine Antwort zu warten, wandte sich der König um und entfernte sich. Friedrich blieb bei dieser plötzlichen Wendung bestürzt zurück, in einem Augenblick sah er seine schönen Pläne vernichtet; seine Reise schien vergebens zu sein, es blieb ihm nicht einmal die Hoffnung, später eine Station gründen zu können. Daß Gabriel ihm folgen würde, daran zweifelte er feinen Augenblick; es tat ihm aber weh,, daß der Same des Evangeliums, den er in jener guten Familie bereits ausgestreut hatte und- der bereits zu sprossen begann, jetzt erstickt werden sollte. Er warf sich vor feinem Kruzifix auf die Kme nieder, um im Gebete Trost und Hilfe zu suchen. Noch lag er auf feinen Knien, als vier Neger auf einer Sänfte einen Jüngling von ungefähr zwölf Jahren brachten. Der Jüngling jäh mehr einer Leiche als einem Lebewesen ähnlich. Mit zitternder Hand befreite Friedrich das kranke ©Hieb des Jünglings von den vielen Lumpen, die darum gewickelt waren; es zeigte 'sich ihm eine krebsartige Wunde, welche fast ganz in Fäulnis übergegangen war. Wer Kranke stieß bei der ersten Berührung einen Schmerzensschrei aus und verlor bann die Besinnung. Einer der vier Sklaven erzählte jetzt, toi-e der Prinz erkrankt sei. Joga, bei’ Prinz, sei vor einigen Tagen von einem Baobab-baume gefallen und habe !fich dabei an dem betreffenden Beine eine Wunde zugezogen; da er sie nicht für gefährlich hielt, verband er dieselbe fest, um das Blut zu stillen, ohne weiter etwas davon zu sagen. Da sich wber nach -einigen Tagen starke Schmerzen einstellten, wurde ein Zauberer gerufen, der die Wunde für unheilbar erklärte. Der Katechist machte 'sich, jetzt gleich- an das Werk, da keine Zeit zu verlieren war und von dem Erfolge oder Mißerfolge, tote Heft 2/2. Stern der Neger. 59 er selbst schrieb, nicht nur seine -Ehre, sondern auch das Heil so- vieler -Seelen ab-hing. Die Wunde wurde mit frischem Wasser gründlich gewaschen itnb gereinigt und bann reinlich verbunden; dies wiederholte er regelmäßig durch vier Tage. Dadurch bekam die Wunde bald -ein gesundes, rotes Aussehen, das den Mut unseres Katechisten nicht wenig hob, da es das beste Anzeichen der Besserung war. Der Bönig sandte täglich einen seiner Sklaven, welcher sich nach dem Befinden, seines Erstgeborenen er'funbigen mußte; als er dann erfuhr, daß dieser sich aus dem Wege der Besserung befinde und in einigen Tagen selbst zu Fuß nach Hause kommen werde, konnte er sich nicht mehr zurückhalten und -ging ohne jegliche Begleitung zu Friedrich- hin, um sich von der Wahrheit des Berichtes zu überzeugen. Aus Dankbarkeit beschloß dann der König, den Weißen würdig zu belohnen; er versammelte seinen Rat, in bent bestimmt wurde, daß ihm ein Grundstück geschenkt werde; auf des Königs eigene Kosten sollten dann dort so viele Hütten erbaut werden, als es Friedrich für gut fände. Friedrich nahm die Schenkung -an urtib benannte aus -Dankbarkeit zum hl. Josef, an den er sich in seiner Not gewandt hatte, d-as ganze Tal, in dem das -Grundstück gelegen war, „Tal des- h-l. Joses". Gott hatte also seine ersten 'Schritte gesegnet, eine reichliche -Ernte schien h-erau-zureisen; auch seine Oberen in Porto-Novo hatten ihm geschrieben, er möge standhaft ausharren, und sobald als möglich würde -er dann Hilfe erhalten. „Aber keine Rose ohne Dornen," sagt d-as Sprichwort, welches -sich auch hier bewahrheiten sollte. Der böse Feind, der sich in seinem langjährigen Besitztum bedroht sah, bereitete der neu erstehend-en Mission die verschiedensten Schwierigkeiten. Die Fetischpriester wagten es zwar nicht, dem König offen Vorwürfe zu machen, daß er dem Weißen erlaubt habe, sich in seinem Reiche niederzulassen, um so mehr aber suchten sie durch Verleumdungen d-en König umzustimmen. Sie suchten ihm beizubringen, daß der Weiße, wenn es ihm erlaubt 'würde, nach- Porto-Novo zurückzukehren, mit -einer Schar -Soldaten wiederkommen werde, um ihn Zu entthronen und d-as ganze Reich- zu -erobern. Sei es nun, daß der König sich überzeugen ließ ober daß er seine Untertanen beruhigen wollte, er erneuerte in -Gegenwart seines ganzen Hofes die -gemachte S-chen-kung, knüpfte -aber die Bedingung daran, daß sich FriMr-ich ohne -besondere -Erlaubnis des Königs nicht nach Porto-Novo- begeben dürfe; sollte er es dennoch tun, so würde er nicht nur die Schenkung verlieren, -sondern auch, das Recht, wieder in das Reich des Königs zurückzukehren. Der arme Katechist sah sich- -auf diese Weise -als Gefangener der -ungerechten Ratgeber des Königs; er achtete jedoch nicht sosehr auf seine Person als auf -das Heil der unsterblichen -Seelen und nahm dalh-er d-ie Bedingung an. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Tie ersten Flieger in Ägypten und im Sudan. Von P. Heinrich Wohnhaas F. 8. C. Es wird für manche Leser der Sterngemeinde gewiß nicht uninteressant sein zu erfahren, daß die, nächst der drahtlosen Te- legraphie, wichtigste und Aufsehen erregendste -ErfiUdunig unserer Tage, der Aero-plan, nun auch feinen Weg nach Ägypten und dem Sudan gefuitden hat. Zu Beginn der diesjährigen Wintersaison hat sich ein Schwarm von Fliegern in Kairo, der 60 Stern der Neger. Heft 2 3. Hauptstadt Ägyptens, ihr Stelldichein gegeben. Teils gemächlich per Schiff und Bahn, wie andere Sterbliche ankommend, teils aber auch hoch aus den blauen Lüften nicderschwebend, haben ihr Erscheinen und ihre Flugproben im Niltale die Neugierde und die Schaulust des Afrikaners ebenso geweckt und befriedigt, wie jene des kulturgesättigten Europäers. Nennen wir zuerst Podrines, dessen romantische Luftreise von Frankreich aus, quer durch Europa und Kleinasien, nach Ägypten führte, wo der kühne Aviatiker am 29. Dezember 1913 auf dem Flugplatz in Heliopolis eine glatte Landung hatte. Dagegen erlitt Daucourt im Taurus einen Unfall imb ist bislang noch nicfjt in Ägypten eingetroffen. Vom Glück begünstigt war aber wieder Bonnier, der seinen Flug in Paris begann und wie Pödrines über Konstantinopel und Beirut nach Ägypten steuerte, wo er am Neujahrstage, nachm it-tags 5 Uhr, von einer nach vielen Taufenden zählenden Menschenmenge begrüßt bei Heliopolis glatt gelandet ist. Bon-niers Flugzeug war auch das erste, welches über Jerusalem erschien, wo es große Verwirrung hervorrief und die ganze Einwohnerschaft ans die Landungsstelle zog. Lebhaftes Interesse erregte auch der Fliege^ Olivier, dem sich schon viele zu kurzen Luftspazierfahrten anvertraut haben. Früher als die Genannten traf der junge, erst 23 Jahre zählende Flieger Pourpe in Kairo ein. Bei seinen Flugversuchen in Heliopolis kam er beim Aufsteigen zweimal unter seine Maschine zu liegen. Doch gelang ihm ein Flug über die Stadt und das Pyramidenfeld. Nun entschloß sich bei- wagemutige junge Mann, den Flug nach Khartoum anzutreten. Hier in Assuan, im Süden Ägyptens, wurde sein Erscheinen und seine Landung bereits am 6. Jänner erwartet. Der Mudir und die Beamten, die Polizeitruppe und die neugebildete Musikkapelle, die in fünftägiger, fast ununterbrochener Übung die französische Hymne eingepaukt hatte, jung und alt, alles, was laufen konnte, war auf den Sandbänken am Nil versammelt, um das unerhörte Schauspiel zu genießen und den Flieger bei seiner in Aussicht gestellten Landung zu begrüßen, beziehungsweise sprachlos anzustarren. Allein, die Sonne sank über den Höhen der Lybischen Wüste, ohne daß der Ersehnte in den Wolken erschienen war. Tatsächlich aber hatte Pourpe in glücklichem Fluge Oberägypten erreicht und war widriger Winde wegen in Luxor gelandet. Deshalb strebte am nächsten Morgen, 7. Jänner, neuerdings ganz Assuan dem Nile zu, und endlich um 11 Uhr 40 Minuten erschien das Flugzeug, durch seine majestätische Ruhe und sein unentwegtes, gerades Worwärtseilen die ©tern der Sieger. 61 Heft 2/3. Gegenwart und Willensstärke des lenkenden Geistes offenbarend, im Gesichtskreis der Beifall klatschenden, Bravo rufenden, zumeist aber stumm und betroffen gaffenden Menschenmenge. Doch vergebens erhoffte man eine Landung. Der scharfe Nordwind war dem Südlandsflieger günstig und er beschloß, noch am gleichen Tage die Nordgrenze des Sudan zu überfliegen und Wädi Haifa zu erreichen. Es gelang schon im Laufe des Nachmittags, wogegen die Nildampfer zu der Bergfahrt Assuan— Wadi Haifa 36 bis 40 Stunden benötigen. Nach einem wohlverdienten Rasttage unternahm Pourpe am Morgen des 9. Jänner um 9 Uhr 25 Minuten den Flug durch die öde, menschenleere Wüste, dem Bahngeleife als Wegweiser folgend. Ein starker Nordwestwind machte ihm viel zu schaffen, die Sonne brannte ihm in die Augen; über die Erde strichen dichte Sand-wolken und verhinderten den Ausblick auf die Schienen. Allein trotz dieser Schwierigkeiten erreichte der Flieger Abu Ha-med .Me Endstation der Wüstenstrecke schoir um 12 Uhr 20 Minuten und vollführte einen meisterhaften Abstieg. Die Entfernung aber, welche Abu Hamed von Wadi Haifa trennt, beträgt 370 Kilometer, so daß Pourpe durchschnittlich mit einer Geschwindigkeit von über 123 Kilometer in der Stunde geflogen ist, trotz Sonne, Sand und Wind. Die Endstrecke der wunderbaren Luftfahrt wurde alsdann am 12. Jänner gleichfalls glücklich zurückgelegt. Nach einem beständigen Fluge am genannten Tage stand der Flieger um 2 Uhr nachmittags über Khartoum und ging auf dem Rennplätze nieder, vom General-gouverneur, den Behörden und einer ungeheuren Volksmenge empfangen und beglückwünscht. Der wohlgelungene Flug Kairo—Khartoum bedeutet für Pourpe einen "großen Triumph, eine erstaunlich glänzende Leistung. Für die farbigen Völker des Nil-tales aber, die braunen und schwarzen, war es ein Ereignis ersten Ranges, dessen Erinnerung unaustilgbar im Gedächtnis aller Zuschauer haften wird; es war das Offenbarwerden einer neuen Welt. Als ich am 16. Jänner obige Zeilen niederschrieb, trieben mich ein wohlbekanntes, la,utes, surrendes Geräusch in der Luft und das Geschrei der zusammen laufenden Menschen schleunigst auf die Terrasse hinaus. Ein neues Wunder des Flugwesens war im Anzuge, der Hydroaeroplan des Engländers Mac Lean. Allein, ich kam schon zu spät, um Zeuge des Abstieges zu fein. Der Wasser flugappar at hatte bereits die blauen Wellen berührt und fuhr mit rasender Geschwindigkeit dem Katarakthotel zu, wo er stoppte und bis Sonntag um 4 Uhr nachmittags liegen blieb, unablässig von Scharen staunender und bewundernder Menschen umgeben. Zur genannten Stunde aber kam Leben in den Rie- 62 eitern der Sieger. Heft 2/3. senvogel. Die ganze Bevölkerung von Assuan war am Flusse versammelt. Ein großes Schausliegen sollte nicht nur die anwesenden vornehmen Touristen ergötzen, sondern auch die Einheimischen durch den Anblick aus nächster Nähe mit der unfaßbaren Erfindung, dem „Teufelswerk", bekannt machen. Mit lautem Kreischen strich der gewaltige Vogel einige Augenblicke stürmisch über die Wasserfläche und erhob sich dann plötzlich, wie ein stolzer Adler, in die sonnige Luft, hoch empor. In weitem Bogen durchmaß er das Niltal, überflog die Stadt und die Insel 'Elephantine und landete wieder auf dem Wasser. Wahrend dem Beginne des Schauspieles viele der Eingeborenen nicht ohne Beklemmung zugesehen hatten und allenthalben der Ruf erscholl: „genau wie ein Gespenst, wie der Teufel", löste die glückliche Landung einen Sturm der Begeisterung aus, die sich in unablässigem Freudengeschrei und Freudengejohle kundgab und als das Ereignis sich noch einmal mit gleicher Sicherheit wiederholte, da kannte der Enthusiasmus Beine Schranken mehr und die Polizei hatte Mühe, die Ordnung aufrecht zu halten und Unfällen vorzubeugen. Um sich jedoch ein richtiges Bild von dem Eindrücke zu machen, welchen die Flieger auf die ägyptische Landbevölkerung ausüben, sei auch folgendes erwähnt. Als eben dieser Mac Lean mit seinem Wasserplan das Dorf El Sawsf überflog, waltete daselbst ein Gerichtsvollzieher seines Amtes. Die Fellachen warfen sich zur Erde nieder und verfluchten das höllische Ungeheuer, während, der Beamte mit dem Tascheutuche winkte, welcher Gruß ihm aus luftiger Höhe erwidert wurde. Als aber der Apparat außer Sehweite war, fielen die Leute über den Manu her und stießen ihn zu Boden, weil er den Afrlt el nassara, den „Christenteufel", begrüßt hatte. Schon saß dem Erschrockenen das Messer an der Kehle; da hatte jedoch ein alter Schech ein Einsehen und sprach zu den Leuten: „Dieser Manu ist Regierungsbeamter und wenn ihm ein Leid geschieht, wird die Regierung schreckliche Rache nehmen". Das wirkte und sie ließen ihn hüpfen. Auch der Pilot Mac Lean beabsichtigt, stets dem Laufe des Nil folgend, seinen Flug bis Khartoum fortzusetzen. Möge ihm und seinen Begleitern eine frohe Fahrt beschieden sein! Ob Aeroplan und Hydroaeroplan auch in der zukünftigen Missionsgeschichte, in der Ausbreitung des Evangeliuuts Jesu Christi noch eine Rolle spielen werden? A s s u a n, 21. Jänner 1914. Beduiuen-Hochzeiten. Die Beduinen, arabisch „Bedawi", deutsch Wüstenbewohner, sind die nomadi-ifterenlben Bewohner der Wüstenländer Arabiens, Syriens und' Nordafrikas. Sie sind' als die ursprünglichen Herren Nord-afrikas zu betrachten und' haben ihren eigentümlichen Charakter seit Jahrhunderten bewahrt. Die herrschende Religion unter den Beduinen ist der Islam. Der Haup'tsitz der Beduinen ist Nedschd in Arabien, von wo gerade jetzt die Kmrde kommt, daß man im Begriff ist, das türkische Joch abzuschütteln, und ein englisches Protektorat anstrebt. In Hgypten hat man bei der letzten Volkszählung 635.012 Beduinen gezählt, von denen 537.631 in Ortschaften ansässig sind. Die H'auptgruppen der Beduinen im Niltal sind die Bega, die Bischarin- itrtb die Mäbde-Beduinen, die Derabischin, Ti-jaha, Sawarke, Beni-Wasel, Atwani. Maaze, lito Wh usw. Nach' uraltem Herkommen ruht die Regierung eines Stammes in den Händen eines Schechs, des Äl- Heft 2/3. ^tern der Neger. 63 testen des Stammes, und in dessen Familie erbt sich die Würde und baS Amt fort. Der Reichtum des Beduinen sind seine Herden, die vorzugsweise aus Kamelen bestehen, dann aus Pferden, Eseln, Ziegen, Schafen itfto. Der Beduine hat meist nur eine Frau, selten nur daneben einmal eine Beischläferin, und er darf sich nur innerhalb seines ©tmrane§ verheiraten. Die Scheidung ist erlaubt, kämmt jedoch nur selten vor. . Die Volks gebrauche, und hauptsächlich diejenigen bei HoWeiten, sind- bei den Beduinen bedeutend einfacher als bei den eingesessenen Völkerschaften des Orients. Bei vielen Bedüinenstämmen sind die Hoch-zeitsgeibräuche dieselben, unb man darf vielleicht behaupten, daß die Beduinen die einzigen Orientalen sind, die die wahre Liebe kennen itnb auch aus Liebe heiraten. Das kommt daher, weil bie Beduinenweiber und -mädchen meist unverschleieri gehen, mit den Männern mehr zusammenkommen, der Verkehr freier ist als bei den übrigen Orientalen unb weil deshalb viel mehr Unknüpsungspunkte gegeben sind, wobei jedoch die guten Sitten nicht leiben. Einer der ältesten Hdchzeitsbräuche, der bei vielen bet aus Arabien zugewanderten Tributpflichtigen gang und gäbe ist, ist der folgende: Der Freiersmann schickt einen Freund zu dem Water seiner Auserwählten als Vermittler. Erhält der Vermittler das Jawort, dann toir’b bie Hochzeit fünf Tage später gefeiert. An diesem Tage bringt der Freiersmann ein Lamm vor das Zelt seiner Zukünftigen und schneidet dem Tier vor dem Eingang znm Zelt die Gurgel durch. In bient Moment, wo das Blut her-vorspritzt, gilt b-er Pakt als geschlossen. Nun folgen Festlichkeiten, in denen Tänze die Hauptrolle spielen, und sie dauern bis Sonnenuntergang. Dann begibt sich der junge Ehemann nach einem zu diesem Zwecke reich verzierten Zelt und erwartet seine junge Frau. Diese sucht verschämt bei einer Freundin Zuflucht, bis sie von einigen Frauen gefaßt und zu dem Ehemann gebracht wird. Der Ehemann zieht sie zu sich ins Zelt, umarmt sie, und- nun muß sie einen Schrek-kensschrei ausstoßen. Eine Witwe ober eine1 Geschiebene, bie wieder heiratet, darf, da sie die -Geheimnisse der Liebe schon kennt, feinen Schrei ausstoßen. Am Vorabend d-er Hochzeit, El-Talhlat genannt, werden vor dem Zelt der Verlobten Freudeufeuer angezündet unb Gewehrsalven abgegeben. Die Zarutahs, die eingelabenen Frauen, fingen Hochzeitsgesänge. Diese werden mit lautester Stimme vorgebracht und heißen deshalb- El-Motau-hat (bie aus der Ferne erschallenden). Es scheint, als ob dieser Brauch noch von b-en -alten Hebräern herrührt. Bei anderen Stämmen, hauptsächlich bei ben eingesessenen, sind wieder -andere Hochzeitsgebräuche im Schwang. Eine Gruppe von Frauen z. B., mit einer Musikkapelle an der ©tnise des Zuges, -begibt sich, d-urch-bringenb-e Schreie -ansstoßend, vor das Zelt ber Braut. Sie kommen von demjenigen des Verlobten unb' bringen ihr Henna (bie Wurzel von Lawsonia -alba), damit sie sich damit die Fingerspitzen, bie flache Hand, bie Zehenspitzen und- die Fußsohlen braun färbe. Am Tage der Hochzeit wird die Braut reich -ausgeputzt, mit kostbarem Stofs bedeckt und- inmitten einer freudigen und jauchzenden Menge zum Verlobten -gebracht. Bevor sie in dessen Zelt tritt, schaut sie in einen Spiegel, ob sie hübsch und- würdig ist, ihrem zukünftigen Gatten unter die Augen zu treten. Der Bräutigam -gürtet ihr einen reichverzierten Gürtel um die Senbien unb- führt sie in ben Harem (Frauengemach). Hier küßt er sie zwischen die beiden Augen, heißt sie willkommen urtib verläßt sofort das Zelt. Er kehrt zu seinen Gästen und Festgenossen zurück, die nach Geschlechtern getrennt sind, und die Festlichkeiten nehmen ihren Fortgang. Die Verlobte empfängt mittlerweile ihre Freundinnen, die ihr alle möglichen Glück- und Segenswünsche mit auf den ferneren Lebensweg geben, hauptsächlich denjenigen großer Fruchtbarkeit. Die Mitgift, Mahr genannt, bringt der Verlobte dem Vater seiner Braut dar. Sie ist sehr verschieden unit) ihr Umfang richtet sich nach dem Range der Familie und der Schönheit der Tochter. In der Regel besteht die Mitgift des Bräutigams aus fünf Kamelen. Heiratet ein Beduine eine Witwe silier eine Geschiedene, dann bringt er gewöhnlich als Mitgift nur die Hälfte dessen, was fein Vorgänger dargeboten. Bei manchen Stämmen ist die Mitgift größer, wenn man eine Witwe oder Gc-schieldene heiratet, als wenn man ein junges Mädchen heimführt. Hier hat sich aber das Betrugsmanöver herausgebildet, daß. wer ein junges Mädchen freit, nicht zu zahlen braucht, und die junge Frau läuft recht bald wieder davon, um als Geschiedene zu gelten, und ihr Vater erhält dann eine recht große Mitgift. Wenn der Schwiegervater die Mitgift erhält, bricht er einen kleinen Zweig von einem Baum und spricht die folgenden Worte zu seinem Schwiegersohn: „Das ist der Zweig meiner Tochter, die ich dir zur Frau gebe nach Gottes und seines Propheten Gesetz. Du bist gezwungen, ihr Nahrung zu geben und Kleider und alles, was sie braucht, soweit du die Mittel dazu besitzest". Wie bei allen Orientalen, so wird auch das Beduinenmädchen nicht gefragt, ob es mit der Hochtzeit einverstanden ist. Es muß sich dem Willen der Eltern fügen. Das neue Paar verlebt die Flitterwochen gewöhnlich im Gebirge, fernab vom Zeltlager des Stammes. Wenn die Beduinen-srau ihren Mann nicht liebt, läuft sie ihm fort und zu ihren Eltern zurück. Eine zweite Heirat braucht sie -gegen ihren Willen nicht einzugehen. Gefällt ihr aber ihr Gatte, dann bleibt sie gewöhnlich die ersten zwei Wochen in dessen oder vielmehr im gemeinsamen Zelt, ohne dasselbe zu verlassen. Ein vielgeübter Brauch des Ehelustigen ist auch der, daß er feine Zukünftige, wenn sie von der Viehweide zurückkehrt, raubt oder entführt urtiD sie nach dem Zelte feines Vaters bringt. Hier wirst ihr der Verlobte einen Mantel um die Schulter und spricht dabei die Worte: „Keiner wird dich je bedecken als ich". Dann kleidet er sie in reiche Gewänder, fetzt sie auf ein Kamel und bringt sie zu ihren Eltern. Von nun ab gilt sie als seine Braut. Bei den Beduinenstämmen beim Berge Sinai ist es Usus, daß das Mädchen, nachdem man ihm die Gewänder umgehängt, ins Gebirge -ent= flieht und sich suchen läßt. Der Bräutigam findet sie gewöhnlich bei hereinbrechender Nacht und die beiden feiern die Hochzeitsnacht allein in der Wüste. In der Frühe eilt sie nach dem Zelt ihrer Eltern zurück und läßt von nun an ihren Manir nur des Nachts zu sich kommen. Das dauert so lange, bis sie sich als Mutter fühlt: dann teilt sie das gemeinsame Dach mil ihrem Mann. Weilt der Beduine einige Zeit fernab von seinem Weib und er will sich vergewissern, ob es ihm treu bleibt, dann bindet er zwei Zweige vor seinem Weggehen zusammen. Findet er diese nicht in ihrem ursprünglichen Zustand wieder, dann ist er überzeugt boomt, daß ihn seine Frau hintergangen hat. Die Nilschwelle. In einer Sitzung der Klassisch-Philologischen Gesellschaft in Hamburg schnall) vor kurzen: Dr. W. Capelle über die Nil-schwelle, ein Stück griechischer Erdkunde. Der Vortragende ging von dem zeitlichen Zusammentreffen des l©iriuä=igrü£)= aufganges mit dem Beginn der Nilschwelle in Unterägypten aus, die für das Land eine derartig vitale Beideutung hat, bafj sie auf die Entdeckung und Dreiteilung des Sonnenjahres von 365 Tagen, sowie die Einführung des altägyptischen Kalenders zurückgeht. Ungezählte historische Zeugnisse liegen uns von der Nilschwelle und ihrer jeweiligen Hohe aus allen Epochen der ägyptischen Geschichte, von der Dynastie der Thiniten (3300—2300 v. Ehr.) an bis zu dem heutigen englischen Regime des Landes, vor. Von ben antiken Berichten interessiert außer dem Strabos, der den Verlauf der Schwelle anschaulich schildert, 6ejionfoer§ der Herodots (über die Breiten- unb Län-genausdtzhnung der Überschwemmung, die Höhe der Nilflut, ihre Zeit und Dauer), der aber auf Grund der Ergebnisse der Ägyptologie und der physikalischen Geographie (Borchardt, Wiedemann, Partsch u. a.) nachgeprüft werden mutz. Dabei zeigt sich, daß Herodot mehrfach vermeintliche Tatsachen zu weitreichenden, aber falschen Schlüssen über Vergangenheit und Zukunft des Pharaonenlandes benützt hat. Herodots Angaben beidürfen der Ergänzung aus späteren antiken Autoren, sowie aus den Ergebnissen der modernen Natur- und Altertumsforschung. Bei der Bedeutung der Nilschwelle für bien Ertrag des Landes hat atmn schon in grauer Vorzeit von Staats wegen in Ägypten Nil-messer angelegt. Solche sinid schon laus der Mitte des dritten vorchristlichen Jahrtausends erhalten, aber auch aus allen späte- ren Perioden, aus byzantinischer wie arabischer Zeit. Auch aus Nubien liegt uns eine Reihe von Nilmarken an den Felswänden bei Kumme unb ©entarte vor, die für die Geologie wie für die Geschichte des Landes von großer Bedeutung find. Der SSortrageribe besprach dann die Ein-. richtung der alten Nilmesser und ihr Nivellement von Memphis bis Nubien, wobei er gegen Borchardts Meinung, daß die Ägypter nach einem theoretisch angenommenen Gefälle nivelliert hätten, die Artsicht begründete, daß ihrem Nivellement von Memphis bis Elephantine vielmehr das natürliche Gefälle des Stromes zri-grimbe liege. Dann ging er auf die wirtschaftliche Bedeutung der Nilschwelle und des antiken Bewässerungssystems in Ägypten ein, das zum Ziele hatte, allen Teilen be§ Landes in gleicher Weise den Segen der Nilflut zukommen zu lassen, und kam noch einmal auf 'Herodots Angaben mit dem Ergebnis zurück, daß dieser die Nilschwelle gar nicht beobachtet habe, sondern zu anderer Jahreszeit im Lande gewesen fein müsse. Nachdem er auch die kulturhistorischen Angaben Herodots an den Ergebnissen der heutigen Ägyptologie geprüft und die Bedeutung der Nilslut für die Geschichte, Geologie und Geogr-aphie des Landes nochmals betont hatte, wandte er sich zu ihrem Einfluß auf die Geschichte der Erdkunde, vor allem der griechischen. Die Bezichungen zwischen Ägyptett und den Küstenländern ibe§ Ägäischen Meeres reichen, wie die hieroglyphischen Texte, Gräberfunde und 'andere Funde geigen, bis ins dritte Jährtausen'd to. Chr. Auch die homerischen Geidichte bergen noch manche Spuren von den Handelsbeziehungen jonischer Kaufleute zu Ägypten. Mit Thales von Milet beginnt bann die stattliche Reihe griechischer Forschungsreisender im Nillande, das im 6. und 5. vorchristlichen 66 Stern der Neger. Heft 2/3. Jahrhundert durch die hellenische Wissenschaft erobert wird. Nachdem der Vortragende Me eigentümliche Bedeutung des' ägyptischen Landes, seines Klimas und seines Stromes für die Entwicklung des erdkundlichen Denkens der Griechen im allgemeinen dargelegt hatte, gab er im zweiten Teil der Ausführungen eine historisch-genetische Darstel-hmg der Erklärungsversuche der griechischen Physiker von den Ursachen der Nil-schwelle, von Thales bis auf Plinius und Aelius Aristides. Tie richtige Erklärung der Nilschwelle aus den tropischen Sommerregen Abessy-niens finden wir schon 'bei Thrasyalkes von Thasos und Demokrit im 5. Jahrhundert v. Chr., aber die Herkunft dieser Tropenregen aus dem Wolkengebiet des Indischen Ozeans ist erst irrt letzten Jahrzehnt, vor allem durch englische Forscher, exakt bewiesen worden, wenn auch die sommerlichen Luftströmungen in und um Mbessynien 1105) weiterer meteorologischer Untersuchungen bedürfen. Das Verdienst der Engländer ist es auch, den- Mauen Nil anstatt des Weißen als den Hauptträger der Nilflut erwiesen zu haben. Zum Schluß betonte der Vortragende unter Berufung auf Josef Partsch die Bedeutung der Altertumsforschung auch für die physikalische Geographie. Wie aber der die griechische Naturwissenschaft erforschende Philologe nicht ohne vielfache Belehrung seitens der modernen Vertreter der verschiedenen Naturwissenschaften (Meteorologie, Medizin, Astronomie u. a.faus-kommen kann, so ist anderseits die rechte Würdigung der Leistungen der modernen Naturwissenschaft nur auf Grund der Geschichte der Naturwissenschaften möglich. Zur allseitigen Erforschung der griechischen Wissenschaft aber muß die klassische Philologie stets in Verbindung mit den Fachwissenschaften bleiben. Die Wunder der Pyramiden. Wunderbare Resultate haben englische Forscher aus den Zahlenverhältnissen der großen Pyramiden von Gizeh ausgerechnet. 1. Die Höhe der Pyramide entspricht einem Milliardstel der Entfernung der Sonne von der Erde, mit einer Genauigkeit, wie man sie erst in der allerneueften Zeit berechnet hat. 2. Die Pyramide ist so genau nach den Himmelsgegenden orientiert, wie es z. >B. Tycho de Brahe bei seiner Sternwarte trotz alles Fleißes nicht erreichen konnte. 3. Das Gewicht der Pyramide entspricht genau dem hun-dertbillionsten Teil des Erdgewichtes. 4. Der Pyramidenzoll entspricht dem halben Milliardstel des Erddurchmessers. 5. Die Basiskanten ergeben in Pyramidenellen die Tage eines Jahres. 6. Hunderttausend Millionen Phramidenzolle beträgt genau die Länge des Weges, welchen die Erde in einem Jahre um die Sonne zurücklegt. 7. Ein in der Pyramide gefundenes Gefäß dient mit Wasser gefüllt zur Bestimmung des Pyramidenpfundes und drückt zugleich die mittlere Erddichtigkeit aus. Diese wunderbaren Resultate erklären sich sehr einfach daraus, daß die Spitze sowie die Bekleidung der Pyramide fehlt, also ihre Dimensionen nicht genau festzustellen sind, durch willkürliche Annahme dieser Teile aber jede beliebige Zahl ausgerechnet werden kann. Zahlen sind aber in der Hand eines Träumers ein gefährliches Spielzeug. Heft 2/3. Stern der Neger. 67 Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Des Fegfeuers Schlüssel und Schild, um die armen Seelen zu erlösen und uns gegen das Fegfeuer zu schützen. Ein Gebet- und Unterrichtsbuch von Kaspar Papencordt, Priester der Diözese Paderborn. Mit kirchl. Approbation. Dreizehnte Auflage. 376 Seiten, 12". Preis brasch. 75 Pfg., geb. mit Rotschnitt 1,20 Mk. und 1,40 Mk., mit Goldschnitt 1,80 Mk. und 2,20 Mk. Verlag der Bonifatius-Druckerei in Paderborn. Dieses in hohem Grade empfehlenswerte Buch nennt sich mit Recht Schlüssel des Fegfeuers, weil es die wirksamsten Mittel zur Erlösung der dort harrenden Seelen bietet, die so vielfach vergessen unb vernachlässigt werden. Es ist auch ein Schild des Fegfeuers, indem es zugleich vor der drohenden Gefahr jenes Strafortcs warnen und nach Möglichkeit dagegen schützen möchte. Dasselbe enthält eine reiche Schatzkammer von Ablässen zur Zahlung für eigene und der armen scclcn Schulden. An Metzandachten, Litaneien und anderen besonderen Andachten ist das Buch, welches durch jede Buchhandlung zu beziehen ist, sehr reich. Die Form ist recht handlich; Druck und Ausstattung schön; der Preis äußerst niedrig. „Der Regisseur von Volksbühnenwerkcn". »Zeitschrift für die Leiter und Regisseure an christlichen Volksbühnen. Thcaterverlag Val. Höfling, München. Bezugspreis: ganzjährig 12 Hefte mit Zustellung durch Kreuzband Mark 5,20. Preis des einzelnen Heftes 75 Pfg. Die Leser dieser prächtigen Zeitschrift werden das neueste Heft mit großer Freude begrüßen, denn es bringt gleich fünf Stücke für die Faschingsveranstaltungen. Den Vereinen ist aber durch dieses Heft nicht nur reicher Stoff geboten, sondern jedes Stück ist bis ins Kleinste so für die Regie vorbereitet, daß dem Vereins-regisscur die Einstudierung ohne Muhe rasch, sicher Und wirkungsvoll gelingen muß. Neben einem Faschingslied enthält das Heft noch eine Abhandlung über den Volksbühnendichter P. Barth. Widmaher, dessen interessante Schwänke volle Beachtung verdienen. Auch dieses Heft beweist wieder, daß der rührige Verlag des „Regisseur von Volksbühnenwerkcn" sich durch Herausgabe dieser ganz hervorragend praktischen Zeitschrift ein großes Verdienst um die Hebung der Volksbühne erworben hat. Im eigenen Interesse der theaterspielenden Vereine ist es gelegen, durch das außerordentlich billige Abonnement sich die Vorteile dieses Unternehmens zu sichern. — Im gleichen Verlage erscheint „Die Mädchenbühne". Monatsschrift für Jung-frauenvereine, weibliche Dilettantenbühnen, Müdcheninstitutc, Schulen und Kindergärten. Bezugspreis: ganzjährig 12 Hefte mit Zustellung durch Kreuzband Mk. 4,80. Auf welch erfreulicher Höhe diese Zeitschrift sich befindet, zeigt die im neuesten Hefte gebo- tene Bearbeitung der Lohengrinsage für die Mädchenbühne, und zwar in engem Anschluß an die Oper von Richard Wagner mit Verwendung Wagnerscher Musik je nach Vorhandensein musikalischer Kräfte. — Von dem weiteren Inhalt des Heftes ist zu nennen: „Die Reiche an der Himmelstür", ein Festspiel zum Besten der Missionen von Hedwig von Haza-Radlitz; „Christengeist und Weltgeist", religiöse Disputationen, die sich besonders für die Fastenzeit eignen, von Br. Jgnotus; „Die Hauptsache" von E. Rellh, eine Verherrlichung der Nächstenliebe, die im Leben die Hauptsache sein soll; neben einem gemütvollen Liede „Das Mutterherz" und einigen ernsten, der gegenwärtigen Zeit angepaßten Vorträgen, verdienen noch das Kinderstück „Rübezahl, der gute Geist" von Agnes Siebelt und der Kindervortrag „Mütterchen kann alles" von W. Wels Erwähnung. — Ferner erschien: Der bekehrte Dorftyranu. Eine lustige Bauernkomödie in vier Aufzügen von Jodokus Hilarius. Preis Mk. 1,—; 12 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 10,—. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Der Wildschütz im Schlafrock. Schwank in zwei Aufzügen von P. Bartholomäus Widmaher. Preis 75 Pfg.; 4 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 2,50. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur van Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Baderwaschl uud Hexenschuß. Bauernposse in einem Akt von Jakob Rauter. Preis Mk. 1,—; 4 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 3,75. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Die Frau ohne Kopf oder: Der Kampf um dcu Hausschlüssel. Schwank in zwei Aufzügen von Jos. Eckerskorn. Preis Mk. 1,—; 6 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 5,—. (Regiebear- beitung ist enthalten im „Regisseur von Volks-buhncnwerken" desselben Verlages.) Der gebildete Johann. Lustspiel in einem Akt von Heinrich Jäger. Preis 60 Pfg.; 6 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 3,—. (Re- giebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Ein Fest am Hofe des Prinzen Karneval. Humoristisches Festspiel zur Einleitung eines Kostümfestes von Adolf Volkers. Preis 90 Pfg.; 10 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 8,—. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Das Kaiserbild. Lustspiel in einem Aufzug von Welda Wels. Preis 75 Pfg.; 6 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 4,—. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) 68 Heft 2/3. Stern der Neger. Hciratsnärrisch's Volk. Ländliche Posse in drei Aufzügen mit Tanz von Georg Stöger. Preis Mk. 1,25; 12 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 12,—. (Regiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Waih geschrien! oder Ter Zauberbesen. Schwank in einem Aufzug von Jos. Eckerskorn. Preis 90 Pfg.; 4 Exemplare mit Aufführungsrecht Mk. 3,—. sRegiebearbeitung ist enthalten im „Regisseur von Volksbühnenwerken" desselben Verlages.) Hermenegilb. Eine Erzählung aus der Geschichte der Westgoten von P. Cyrillus Wehrmeister O. S. B. 2. Aufl. Mit mehreren Bildern. 8". 64 Seiten. Missionsverlag St. Ottilien, Obcrbahern. Brosch. 50 Pfg. Das nach Inhalt und Form recht empfehlenswerte Schriftchen ist besonders geeignet, in der Jugend und im Volke die Liebe zum heiligen Glauben zu festigen. Zugleich bietet es in unaufdringlicher Weise eine auf Quellen sich stützende Darstellung aus der Kirchengeschichte. Wir zweifeln nicht, das; die Schrift, besonders bei der Jugend, gerne gelesen wird. Mit dein Hut in der Hand, kommt man durchs ganze Land. Dieses Sprichwort bewahrheitet das Büchlein von I. B. Krier: Die Höflichkeit, Ein Führer für die Jugend, an sich selbst. Das 29. Tausend tritt schon seine Wanderung an. Was diese Schrift (gebunden Mk. 1,80 oder K 2,16, 232 Seiten stark) vor anderen ähnlichen Inhalts auszeichnet, ist ihr Aufbau auf tiefer Grundlage. Die einzelnen Forderungen der Höflichkeit werden hier nicht als äußerer Schliff aufgefaßt, sondern als sittliche Forderungen, als eine Sache wahrer Herzenskultur. Dabei sind die verschiedensten Anlässe und Lebenslagen berücksichtigt. Ein praktisches Geschenkbuch. Verlag von Herder zu Freiburg im Breisgau. Der Dritte Orden vom hl. Franziskus. Andachtsbüchlein für Tertiären. Ausgabe mit den Tagzeiten der allerseligsten Jungfrau Maria. 9. Aufl. Mit Titelbild. 24°. (VI u. 232 S.) Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshandlung. Geb. 90 Pfg. oder K 1,08. Das allseits beliebte Büchlein enthält für Mitglieder des Dritten Ordens alles Notwendige. Die Zusammenstellung ist übersichtlich, das Format handlich, die Ausstattung gefällig. Die Ausgabe ohne Tagzeiten kostet gebunden 55 Pfg. Des Herzens Garten. Briefe an junge Mädchen. Von Sebastian v. Oer O. S. B. Erste und zweite Auflage. 12" (VI u. 128.). Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshandlung. Geb. in Leinwand Mt. 1,50 oder K 1,80. Verfehlte Experimente sind wohl nirgends schädlicher als auf dem Gebiete der Erziehung. Und, so darf man hinzusetzen, bei jungen Mädchen. — Aber gerade hier wird in Familie und Schule gar viel gesündigt. — Darum ist ein Bei- trag oder eigentlich zur Selbsterziehung unserer jungen Mädchen, wie ihn der Verfasser bietet, wohl zu begrüßen. In 20 Kapiteln behandelt counter dem Bilde eines Gartens, das junge weibliche Herz mit seinen gewöhnlichsten Fehlern und Schwächen, zeigt, wie man sie ausrotten und dafür jene Blüten und Früchte ziehen soll, die vor Gott und Menschen angenehm machen. Paulus und die moderne Seele. Fastenvor-träge von Anton Worlitscheck, Stadtpfarrpre-diger in München. 8° (VIII u. 76 S.). Freiburg und Wien, Herdersche Verlagshandlung. Kartoniert Mk. 1,20 oder K 1,44. Der Völkerapostel ist zumeist nur das Forschungsobjekt der kleinen Gemeinde der Theologen von Fach. Das ist gewiß nicht im Sinn seiner Wünsche und Intentionen. Der Weltapostel will eine Weltgemeinde: „Allen alles sein" ist sein Prinzip. Das entspricht auch nicht dem immensen Reichtum seiner Person und literarischen Hinterlassenschaft, aus deren Fülle unterschiedslos alle empfangen und gewinnen können. Die in Paulus aufgespeicherten Geistesschätze zu popularisieren, zum Gemeingut weitester Kreise zu machen, ist zweifelsohne eine der vornehmsten Aufgaben der christlichen Kanzel. Dieser Aufgabe will sich auch der vorliegende Zyklus neben anderen nicht gerade übermäßig vielen homiletischen Publikationen über Paulus entledigen. Passionsbüchlein. Von Alban Stolz. Mit einigen Zusätzen herausgegeben von Friedrich Beetz. Mit Titelbild von A. Dürer und 27 Textbildern von I. v. Führich. 24° (X und 280 S.). Freiburg und Wien 1914, Herdersche Verlagshandlung. Geb. Mk. 1,20 oder K 1,44 und höher, je nach dem Einband. Dies Büchlein ist eine Sonderausgabe der einzigschönen tiefergreifenden Passionsbetrachtungen aus des Verfassers „Mensch und Engel", bereichert mit einer Stolzschen Meß-, Beicht-, Kommunion- und Rosenkranzandacht, desgleichen mit den liturgischen Lamentationen und Jmprope-rien der Karwoche, mit Ablaßgebeten und deutschen Passionsliedern. Missionspredigten. Unter Mitwirkung anderer Ordensmitglieder herausgegeben von Robert Streit O. M. I. Erster Teil: Die Berufung der Heiden. 8° (X u. 146 S.). Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 1,60 oder K 1,92; geb. in Leinwand Mk. 2,20 oder IC 2,64. In dieser Sammlung von Missionspredigten ist der Versuch gemacht worden, das Kirchenjahr in das Licht des Missionsgedankens zu stellen. Das Kirchenjahr mit seiner lebensvollen und wechselreichen Liturgie, mit den inhaltstiefen Pe-rikopen der Sonn- und Festtage und mit der ganzen Fülle geweihter und geheiligter Stimmungen, die es in dem gläubigen Herzen auslöst, kann es ein zeitgemäßeres Thema geben? I Das Sonn- und Festtags-Evangelium soll daher I in der Perspektive des Missionsgedankens betrach- 69 Heft 2/3. Stern der Neger. tot und erklärt, und der Missionsgedanke durch das EvangDumwort erläutert und illustriert werden. Die Ausführung der Predigten zeichnet sich aus durch Natürlichkeit des Themas,. Klarheit der Disposition und gemeinverständliche Sprache. Durch die Herausgabe dieser Sammlung (zwer weitere Teile sollen folgen) wird einer Lücke in unserer Predigtlitcratur begegnet, dem Seel-sorgklerus wesentlich die Aufgabe erleichtert, auch auf der Kanzel der Heidenmission zu gedenken, und jedem Missionsfreunde eine reiche Fundgrube geboten, aus der er neue Anregungen für das göttlichste der Werke schöpfen kann. Besuchuiigen des heiligsten Altarssakramentes fiir jeden Tag im Monat. Von Mauritius Klo-sterrnann O. F. M. Mit einem Titelbild. Fünfte Auflage. 32° (XII u. 236 ©.). Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshand-lung. Geb. in Leinwand 90 Pfg. oder K 1,08. In der Gegenwart hat die Verehrung des allerheiligsten Sakramentes erfreulicherweise zugenommen. Klostermanns Besuchungsbüchlein wird daher vielen recht erwünscht sein. Es bringt Gebctsstoff für 31 Besuchungen. Die Belehrungen sind klar, die Gebete zu Herzen gehend. Officium Parvum Beatac Mariae Virginis. Die kleinen Marianischen Tagzeiten. Lateinisch und deutsch, mit einer Einleitung und kurzen Erklärungen. Von Dr. Josef Bach. Achte Auflage. Ausgabe für Ordenskongregationen. Mit .Titelbild. 24“ (X u. 256 ©.). Freiburg und Wien 1913, Herdersche Verlagshandlung. Geb. Mk. 1,80 oder K 2,10. Wie der rasche Absatz der ersten sieben starken Auflagen beweist, erfreut sich diese Ausgabe der marianischen Tagzeiten einer großen Beliebtheit beim katholischen Volke, und das mit Recht; denn von allen bisherigen Ausgaben ist sie durch folgende Vorzüge ausgezeichnet: 1. Der Organismus dieses erhabenen und tiefsinnigen Stundengebetes ist in einer eingehenden Einleitung derart erklärt, daß auch Laien sich sehr leicht darin zurechtfinden können. 2. Sämtliche Psalmen, Hymnen und Lektionen sind mit kurzen Überschriften und Vorbemerkungen versehen, die Reflexspiegeln ähnlich Licht werfen aus die marianischen Beziehungen der davidischen Lieder, die wie goldene Schlüsselchen deren Sinn und Schönheit dem Beter erschließen. Die achte Auflage ist für Ordenskongregationen eingerichtet. Gemäß der neuen Brevierordnung sind in den Landes die Psalmen 66, 149 und 150 weggelassen worden. Für die Kongregationen sind die vorgeschriebenen Kommemorationen eingefügt. Beigefügt ist eine nach gleichen Grundsätzen behandelte Übersetzung der sieben Butzpsalmen. Auch diese Ausgabe eignet sich für solche, die nicht Mitglieder von Kongregationen sind; sie brauchen nur die spezielle Kommemoration auszulasten. Briefkasten der Redaktion. Nr. 1151 und andere. In Anbetracht, daß man mit den Meßstipendien doch auch die Mission unterstützen will, so werden für gewöhnlich 2 Kronen für die Messe eingeschickt. P. St. tu. Kharioum. Besten Dank fiir letzte Sendung. Sie werden sich hoffentlich bald wieder erholen. P. SJl. wird wohl aus den „Sternschreiber" nicht gut zu sprechen sein, hätte ihm gerne schon längst einen meilenlangen Brief geschrieben, ziehe es jedoch vor, die Angelegenheit später mündlich ins Reine zu bringen. 6abenverzeidmis vom 5. Dezember 1913 bis 5. Febr. 1914. In Kronen. Opferstock: Abtei, P. V. 4; Äsers, Nigger 1,35; Ainet, K. P. 1; Attenhofen, Pfr. R. 7,02; Algund, Pfr. M. 2; Almegg, I. G. 1; Alt-münster, A. H.: 1; Altehrenberg, J. L. 1; Altenstadt, J. S. 8; Andrian, P. P. 1; F. H. 4; Amlach, M. J. 1; Arzl, M. H. 3; Au, J. B. 8; Auern, F. G. 1; Aufhofen, M. M. 1; Aumiihl, F. N. 30,40; Axams, Ung. 25; Bad Ischl, M. H. 1; Bad Flinsberg, Dr. J. 4,68, Bataseek, Mons. R 1; Baumgarten, A. W. 2; Mi. R. 2; Bichlbach, M. M. 4; Biedermannsdorf, A. H. 2; Bludenz, A. P. 6; Bozen, J. E. 3; L. W. 20; M. M. 4; H. E. 10; Bramberg, J. L. 8: Bri-xen, Dr. K. 8; Mons. F. 20; Prof. F. 8; A. K. 100; M. K. 50; M. R. 50; W. v. P. 8; P. L. 8; Prof. A. 2; A. G. 1; Bruneck, Dr. W. 1; F. M. 48; M. O. 1; Buchenstein, M. d. T. 3; A. F. 3; Buchkirchen, M. F. 1; A. E. 1; S. II. 3; Burgstall, Nigger 27,30; Burgwies, H. D. 2; Campill, Pfr. P. 18; Cortina, T. M. 8; Corvara, M. T. 18; Crefeld, E. K. 9,36; Dachau, F. W. 21,10; K. A. 1,17; D.-Matrei, G. L. 3; Dietenheim, Pfr. V. 18; Doren, W. H. 2; B. B. 8; G. B. 2; B. 2; W. L. 5; Dors Pft. 10; Dornbirn, K. W. 38; M. W. 8; Droi-ßendorf, N. W. 1; Dürnaschach, A. L. 8; Durn-holz, P. P. 2,10; Ebbs, Pfr. S. 3; A. K. 3; Edlau, M. G. 8; Edelstauden, J. F. 1; Eger, P. H. 4; Eggen, A. G. 1; Eggental, A. P. 10; Eglfing, K. B. 1,17; Elbingenalp, M. K. 28; Enneberg, J. V. 3, Enns, ©cd). T. 11; Eppan, M. G. 1; J. K. 8; A. E. 18; Erisried, Pfr. 70 Stern der Neger. Heft 2/3. I. R. 1; Nauders, F. W. 1; Nied erbintl,. Koop. M. 10; Feldturns. G. N. 1; B. D. 1; Fischl-tjcnn, B. W. 2; Flaas, Kur. T. 1; Fladnitz, M. W. 2; Flaurling, T. D. 1; Forchhcim, L. O. 3,51; Kapl. C. 2,34; Freienfeld, I. B. 3; Frcindorf, A. B. 1; Frohnlciten, M. F. 2; F. S. 2; Fügen, I. St. 8; Fulneck, 21. P. 2; Für-ftenfelb, M. K. 7; Garsten, J. L. 1; Gaspolts- hofcn, Kur. S. 3; Girlan, A. N. 1; Gleisdorf, M. G. 28; ©citing, A. F. 3,50; Goppertshofen, G. 2,34; Gossensaß, Pfr. A. 3; Grainbrunn, Obst. Sch. 1; Gramais, Pfr. K. 10; Graz, M. Sch. 100; Theol. Slkad. Aiiss. Vcr. 30; Dr. F. E. 1; R. D. 3; M. K. 3; S. K. 3; Gries, P. P. G. 48; K. G. 2; Dr. G. 8; I. E. 8; M, L. 8; Griesbach, K. 2,34; Grieskirchen, P. H. 2; H. P. 1; I. D. 1; M. F. 2; Großdorf, I. B. 10; Gmunden, H. H. 10; F. B. 3; Mons. G. M. 8; T. V. 1; Gunskirchen, F. W. 3; Gurgl, Pfr. L. 11; Haag, M. St. 2; T. B. 1; Hafling, Kur. H. 28; Haiming, I. S. 10; Hall, Dr. P. 1; A. F. 1; Prof. H. 1; T. K. 3; Hal-lenstein, A. D. 1; Hart, IDZ. L. 3; Hartkirchen, M. D. 3; Haslach, A. V. 1; Hausen, N. Sch. 7,02; H.-BIut, E. B. 38; Heilbrunn, K. 2,34; Hcimbach, W. Sch. 11.70; Heinersdorf, F. A. 1; Heiterwang, J. K. 1; Hippach, Koop. W. 20; Hirschegg, Pfr. S. 7; Hittisau, H. F. 1; Hitzendorf, L. S. 1; Hof, A. E. 1; Hohenems, F. A. 8; Hochkretscham, F. M. 2,34; Holzgau, L. L. 4; Holzing, J. A. 8; Honsdorf, F. J. 17,55; J. K. 3,51; Hörbranz, G. G. 10; Hornstein, K. 3,51; Jachenau, E. N. 12,90; Jenesicn, Pfr. A. 13; Ingolstadt, F. K. 3,51; Jnnerschwandt, F. T. 1; Innsbruck, E. K. 1; Mar.-Jungfr.-Kongr. 30; F. K. 3; Prof. H. v. S. 3; E. M. 1; Dr. B. 3; J. K. 1; J. H. 5; J. S. 3; E. v. SB. 8; F. S. 10; E. M. 3; IN. v. S. 2; K. K. 1; K. S. 1; Jungholz, Pfr. A. 2; Kapellen, Pfr. M. 3; Kältern, M. A. 3; v. L. 4; K. M. 3; Exp. V. 18; 21. P. 8; J. E. 8; 21. E. 1; J. K. 3; M. b. B. 1; Kematen, T. B. 8; Kirchbichl, K. H. 3; Kirchdorf, S. W. 1; G. H. 2; Kitzbühel, A. H. 3; Klausen, A. L. 28; Kur. Sp. 10; K. H. 4,50; Klagcnfurt, J. W. 1; Kl.-Grillorvitz, K. Z. 8; Kohlgrub, K. B. 9,66; Si. D. 1,75; Kollmann, J. G. 4; Kornat, Pfr. M. 1; Krcmsmünster, J. O. 1; Z. H. 3; P. Pr. 1; M. B. 2; Kreuth, F. S. 1; Krumau, L. S. 1; Kuchl, G. S. 3; G. H. 2; Lam, M. K. 2,34; Lambach, P. B. G. 10; J. D. 2; Lana, S S. 18; Langau, K. S. 3; Langenlois M. H. 2; Längenfeld, P. G. 8; F. K. 3; Ä. K. 1; Langstögcn, J. H. 3; Latsch, Nigger 10; Lagen, Pfr. G. 50; Koop. J. 1; Langstein, A. M. 8; Lcschnitz, S. S. 1,17; Lcopoldschlag, Pfr. L. 8; Linz, 21. E. 2; J. S. 3; Lochau, P. H. 2; K. E. 4; Loscnstein, R. L. 1; Ludcsch, A. V. 3; Maisach, M. B. 1,17; J. B. 1.17; Mals, J. H. 28; Benef. H. 1; A. «. 6; Mar.-Enzersdorf, P. C. H. 1; Mannheim, E. K. 3,51; Mariastein, E. W. 3; Marienbad, D. 2l. 8; Marburg, J. K. 1; Marling, T. K. 48; 21. L. 1; Mautcrn, E. S. 1; Mareit, Pir. U. 5,60; Mehrnbach, 21. A. 1; Mcran, M. L. 6; 21. L. 8; M. U. 1; Milland, J. L. 15; J. R. 36,40; J. B. 1; Miesbach, W. S. 3,51; Mittelberg, K. F. 2; Molten, P. O. P. 70; Mondscc, M. Z., 1; Montan, M. L. 4; Moos, J. V. 1; Mühlbach, J. L. 1; Mühldorf, J. D. 44,66; Mühlwald, Pfr. V. 4; München, L. 3,66; C. F. 21,06; K. J. 3,51; M. G. 6; Ludwigs-Miss.-Verein 1173,75; Murnau, 21. H. 1,17; Neumarkt, E. L. 1; 21.23.1; C. S. 3; P. B. 8; Neukirchen, Koop. L. 3; Neureichenau, V. D. I, 17; Nicdendorf, M. S3. 1; Niederkappcl, J. E. 3; Niederstotzingen, T. S. 5,85; Niedertalheim, Ung. 18; Niklasreuth, J. S3. 3,51; Nikolsdorf, J. 28. 3; C. H. 1; J. K. 2; Nutzing, J. K. 1; Obcrdrauburg, P. G. 2; Oberdarching, J. K. I, 17; Obergrünau, J. H> 2; Oberhofen, F. K. 10; Obcrmieming, A. M. 3; Oberwang, M. H. 1; M. K. 2; F. H. 1; M. R. 1; Otz, Pfr. M. 8; Öxing, M. P. 1,17; Ohling, 23. 2; Offenhausen, J. O. 1; Ohlsdorf, P. F. 1; Pfr. 1; Ort, H. P. 1; Oppeln, St. W. 3,51; Pan-zendorf, P. 28. 3; Passau, J. 28. 1,17; Pernau, A. b. Z. 4; Perlcsrcut, Pfr. S3. 11,73; Pfaf-fendorf, M. D. 1; Pfalzen, F. N. 3; Pichl, Pfr. M. 2; F. S. 2; F. K. 8; Pirchingbcrg, L. V. 2; Pitztal, J. M. 8; Prag, Kard. Str. 1; Pram, M. B. 2; Pirmasens, Sr. G. 9,36; Vret-tau, R. K. 10; Purkersdorf, G. B. 1; Rabcn-schwand, J. E. 1; Rafting, J. S. 1; Raisting, V. M. 2,34; Ratschings, Pfr. B. 1; Regensburg, J. H. 1,17; Stegnu, A. M. 3; Reinbach, Pft. 5; 2l. K. 40; Reisach, J. K. 1; Reischach, J. M. 2; Reitis, 28. T. 1; Rcnnwcg, M. P. 1; Reuttc, 21. 2l. 3; 21. S3. 8; Ried, M. P. 2; Riefensberg, G. F. 8; Ritzendorf, M. S. 2; Rohr, A. R. 3; J. SB. 10; Roitham, M. L. 8; Rosenheim, F. K. 50; Rudolfstal, R. F. 3; Ruprechtshofen, Benef. S. 10; L>achscnburg, Pfr. S. 3; Sachsenkam, J. H. 4,68; Salzburg, M. L. 1; K. 28. 8; Prof. B. 2; P. F. 1; B. D. 2; R. L. 2; Prof. Si. 18; Saltaus, 21. H. 8; Sarnthcin, M. O. 4; J. B. 18: Earns, Bar. Sch. 13: Sattel Pfr. («. 3; Saffig, E. W. 1,17; Schalbach, J. H. 10; Schal-ders, P. H. 4; J. P. 2; Scharnitz, Sr. A. 2; Schcrliz, S. S3. 1; Schlierbach, F. K. 1; Schlägl, 2lbt F. 8; 2f. S. 1; Schluderns, Pfr. St. 8; Schidlberg, J. S. 2; Schlitters, N. M. 8; K. S. 3; Schmötzling, F. S. 2; Schiefer, J. F. 5; Schru.ls, Dech. M. 18; Schüttenhofen, Dech. F. 2; Schwancnstadt, Ung. 20; Schwaz, St. H. 5; Sexten, A. S. 1; Sierning, A. L. 4; S. M. 1; Speyer, Steg. D. 6,80; Stcindlberg, L. Z. 1; Steinkirch, D. 4,68; Steyr, M. H. 2; T. H. 20: Stilses, Doch. S. 3; J. S3. 6; Straying, A. F. 8; St. Florian, A. P. 2; F. H. 18; St. Jakob, S. St. 3; N. N. 36,50; Pfr. C. 3; St. Johann, IN. St. 3; St. Lambrecht, 2l. G. 2; St. Leonharo 2l. H. 5; St. Lorenzen, P. T. 3; St. Martin, M. St. 2; J. D. 1; J. M. 2; St. Pankraz, J. E. 1; St. Pauls, A. T. 5; Benef. b. V. 4; J. D. 20; St. Pölten, 21. S3. 2; K. M. 1; J. H. 4; St. Ulrich, Ung. 200; K. O. 8; D. H. 10; St. Valentin, Benef. St. 35; 21. A. 3; St. Veit, A. G. 2; Taguscns, Exp. S3. 10; Taxenbach, J. M. 1; Teis, Nigger 7,70; Tcrlan, T. G. 8; Than steilen, S3. D. 3; Tiers, E. SL 14; Tirol, SL L. 2; J. V. 3; Toblach, P. H. 2; Trami», F. P. 1; T. b. E. 8; Traundorf, 2(. F. 3; Trcns, Heft 2/3. Stern der Neger. 71 N. S. 20; Trient, M. P. 48; Ungenach, E. T. 50; Pfr. H. 3; Unterbruck, F. H. 2; Untcrach, M. H. 1; Untergeiscnfelden, P. Ü. 1,17; Untermais, Gcschw. M. 8; Unterammergau, Pfr. A. 2,34; Unterplanitzing, Exp. R. 8; Untcrsöche-i'tng, L. K. 3,51; Unjerrossegg, M. W. 11,50; Valgencun, I. P. 19; Vandans, C. S. 5; Verschneid, Nigger 10; Vierschach, A. G. 20; Vil-landers, P. P. 2; B. II. 12; Benef. S. 40; A. R. 1; Villnötz, I. M. 18; Nigger 13,80; G. F. 3; R. G. 8; Vinaders, Pfr. A. 3; Vilsbi-burg, I. L. 1,17; Vorchdorf, L. K. 1; Volders, I. A. 18; Vorkloster, P. K. 2; Völseraicha, I. P. 1; Waidbruck, J. M. 1; Ung. 25; Waidhofen, M. F. 4; Wald, C. D. 3,51; Waldauer-üach, V. T. 15,26; Wallenfels, K. G. 1,17; Wasserburg, I. L. 4; Weistrach, B. C. 2; Weitental, Psr. D. 18; Weinberg, I. A. 2; Weiters-ieldeii, I. L. 2; Wels, R. R. 2; Welsberg, Farn. G. 11; Dr. A. 3; I. D. 6; Welschnofen, M. K. 8; Werfen, W. T. 3; Weyregg, A. G. 18; Widldorf, A. F. 2; A. T. 3; Wien, Weihbischof Pfl. 20; Dr. C. J. 11; E. S. 1; K. S. 2; A. B. 1; E. J. 3; H. P. 1; Wiesen, J. B. 5; Wildon, M. P. 1; Winkeln, M. E. 3; Znaim, P. W. 1; Znsamzell, K. S. 1,17; Zwerndorf, Pfr. 2. Für dos Werk des Erlösers gingen ein 4183 Kronen 82 Heller. Zur Persolvlerung von heiligen Messen sandten ein: Fürstenfeld, M. K. 3; Linz, A. E. 2; Ettlingcweicr, J. K. 5,86; Münstereifel, Ma-rienhosp. 87,75; Schmötzing, Dr. Sch. 6; Flirsch, I. E. 10; Ahrweiler, Schw. El. Fr. 12,30; Hohenburg, A. S. H. 9,36; Mühldorf, I. D. 3; Rustdorf, T. Z. 20; Ried, W. W. 75; Enzen-tirchcn, I. A. 24,80; Klosterneuburg, K. C. 12; Imst, Mar. Wtw. B. 8; Rosenheim, P. R. 50; Münstereifel, St. Ulrich, D. H. 20; Waizenkirchen, F. M. 2; Bichlbnch, M. M. 4: Zell a. M. K. M. 4; Bachwinkel, I. R. 8: Rech M. SB. 1.75: Streele, v. S. Schröer 95; Ahrweiler, Schw. E. Fr. 31,59: Hochkretscham, Frl. M. 97,53; Pflach, K. Z. 8; Waidhofen, M. F. 24. Zur Taufe von Heidenkindern: Münstereifel, Mar.-Hospit. 24,58 (Michael); Perlesreut, Pfr. I. B. 24,45 (Josef). Für Bischof Geher: Riczlern, I. H. F. 8; Innsbruck, Sr. P. K. 10. Für Lul: Pottenbrun, Sr. R. Ob. 25 (Kirche!; Brixcn, A. Tax. 1000. (Nur für Tabernakel in der Missionskirche.) Brixcn, Dr. H. 28. Für die Scidcnkindcr: Innsbruck F. Wtw. Sch. 80; Neutitschein, L. L. 8. Für die Hungernden in Afrika. Speyer, S. geistl. R. R. D. 6,70; Antholz; A. G. N. 2. Für Pater Erazzolara: Pedraces, Pfarramt St. Cassian 15. Briefmarken und Staniol liefen ein aus: Au, Afers, Algund, Aumühl, Baden-Baden, Bri-xen, Fulda, Hall, Hallgartcn, Egg, Jmmenstadt, Kremsmünster, Meran, Ottenschlag, Passau, Sicrning, Trient, Winklern. Nachtrag. Opferstock: Atzbach, M. S. 1; Au, L. M. 1,2.9?. 1; Altkrauthcim, M. St. 11,70; Altenstadt, I. Sch. 8; Aigen, Z. K. 1; Ahornach, M. K. 3; 911m, I. N. 1; Alberschwende, I. V. 1; Abtenau, I. S. 1; Almdorf, Farn. S. 8; Altmünster, A. P. 3; Altlack, Dek. M. 3; Ahrweiler, E. F. 4,68; Andelsbuch, A. F. 1; Ärzl, Pfr. S. 1; Ung. 63,70; Algund, I. W. 1; Afers, R. T. 18; 9111= Henning, F. E. 20; Absam, 91. K. 2; Altschwendt, Ung. 10; Altgrottkau M. W. 5,85; Bozen, M. S. 8; I. M. 3; E. W. 1; F. R. 3; R. S. 4,50; H. W. 1; Ung. 2500; Brixen, Reg. Sch. 8; Msgr. Sch. 3; B. E. 28; E. K. 1; I. T. 8; I. G. 6; M. R. 50; T. K. 1; R. K. 2; J. Z. 1; Buchenstem. Dek. S. 10; M. D. T. 10; K. K. 2; Bad Hall, I. O. Bogen; A. S. 11,70; Brück, G. R. I. 17' I. H. 1; Bachstetten, I. O. 1; Bruck, g. R. St. 1; Braunau, I. W. 8; Bad Ischl, M. St. 1; M. R. 1; Bruneck, H. S. 2; Bonn, F. S. 5,85; Baden, F. S. 10; Bamberg, M. H. 1,17; Sees), Grf. L. T. 1; Dornbirn, Gesch. B. 1; Geschw. E. B. 3; M. M. 2; Dollberg, F. St. 50; Eppan, I. S. 2; I. Z. 1; Engers, SB. S. 1,17; SB. H. 1,17; Ebersteinberg, Pfr. SB. 2,34; Ebelsberg, A. B. 1; Eisenbergeramt, 9l. 9l. 28; Ebensee, F. H. 2; Furth, R. Sch. 48; Pfr. H. 7,66; Flaurling, I. K. 10; Freckenhorst, S. T. 1,17; Giriern, A. R. 8; Giesingen, K. B. 100; von mehreren 50; Grein, Bar. B. 2; Gossensatz, K. A. 2; Götzis, J. M. 1; Gries, G. V. 3; A. Sch. 3; M. G. 1; J. U. 1; Gsies, P. H. 18; Gloggnitz, F. L. 5; Gmunden, 91. S. 3; A. M. 29; Dr. P. 1; Graz, G. H. 2; F. SB. 1; Gosbach, Pfr. B. 2,34; Gleink, A. D. 10; Grünburg, A. G. 3; Hohenems, F. A. 8; M. P. 18; Hirschcgg, R. L. 2; Hackenstcin, N. L. 0; Hart-kirchcn, Fr. L. 3; Hundsham, M. L. 1; Haag, J. W. 3, M. St. 100; T. R. 3; Hafing, J. R. 3; Heiligkrcuz, J. W. 1; Hall, Major J. 8; Heimbach, 9J£. H. 3,51; Hatting, F. S. 4; Hohenberg, A. S. 34; Hofkirchen, J. H. 5; Hör-branz, $. B. 1; Innsbruck, E. M. 3; M. St. 8; M. M. 1; L S. 8; Koop. E. 6; Arch. M. 8; Jrdning, K. T. 8; Jnzing, P. W. 1; Judeu-dorf, K. H. 1; Jansdorf,'M. T. 3,50; Küssen, M. S. 2; Kostclzen, Pfr. S. 8; Kaiserwalde, St. H. 2; Kenneding, J. T. 1; Kirchham, M. R. 1; Karlsbad, Dek. L. 2; Klagenfurt, M. 11. 3; Kältern, M. v. B. 3; A. M. 3; Kennelbach, Pfr. H. 28; Kematen, T. Sch. 10; Kreibitz, R. Z. 7,50; Kl.-Strehlitz, J. K. 1; Kufstein, F. S. 4; Kirchchrenbach, M. H. 8,51; Lana, M. Z. 2; G. J. 8; T. H. 10; F. O. 558; Losen-stein, J. W. 1; M. Z. 1; Langcnhart, F. R. 4; Lindach, Pfr. R. 18; Lappach, J. N. 6; Lienz, J. SB. 3; Lehen, J. Z. 1; Lambach, P. B. G, 70; Lochau, J. S. 2; Lüsen, R. T. 1; Morte r, Exp. Sch. 8; Molten, J. Sch. 1,60; Mühldorf, P. M. 1,75; A. S. 1,17; Mohrenwied, Pfr. Th. 1,17; Mellau, M. W. 2; Milland, Pfr. M. 30; J. L. 8; R. R. 50; Mooskirchen, M. g. 4; Münster, Domk. O. 1; Melk, Prof. B. 1; München. A. S. 1,17; Nikolsdorf, J. P. 1; Nals, 72 Heft 2/3. Stern der Neger. I. 3; Neuhofen, C. K. 8,80; Natters, J. P. 1; Oberndorf, J. I. 1; I. A. 1; Natzing, M. R. ],—; Obermais, K. M. 1; Oberinn, Koop. K. 1; Oberschnadt, G. F. 2; Oberlabill, A. W. 2; Oberschneid, Pfr. D. 1,17; Obernutzdorf, J. S. 1; Oberlaab, M. H. 2; Polling, gerat. L. 1; Partschins, I. L. 1; Pennewang, I. g. 1; Pa-sching, Pf. 60; Rauris, E. S. 2; Rakowa, Pfr. S. 9; Ried, M. M. 8; Rosenheim g. K. 1; Rennweg, M. G. 6; Remšnik, Pfr. P. 1; Noppen, Pfr. B. 3; Regensburg, K. S. 5,85; Rülzheim, I. £>. 2,34; Reischach, B. B. 2; Schlacken-wcrth, I. P. 1; Sillian, A. R. 3; Silz, Dek. Sch. 20; b. Mehr. 65; Sterzing, I. R. 4; A. R. 3; Steher, Dr. E. 2; I. E. 2; Staatz, Propst E. 100; ©tenting, A. L. 20; Koop. O. 11; Steinbichl, L. R. 1; Sulzbach, J. R. 11; St. Margareten, Pf. 2; Schnals, M. G. 13; Schlägl, g. P. 8; St. Jodok, Pfr. K. 1; Schwoich, M. G. 1; St. Johann, Pfr. S. 8; St. Martin, G. W. 1; J. H. 1; St. Georgen,, M. St. 3,51; Stauff, Bar. A. 2; St. Lorenzen, ,Koop. K. 5; Stammheim, Pfr. B. 1,18; St. Ma-rein, M. M. 8; Spital, B. T. 3; St. Andrä, K. S. 180; R. H. 1; Salzburg, Kl. St. J. 3; Steinach, A. B. 2; Schlvaz, A. M. 1; K. S. 4; Sternberg, Schulschw. 18; Sautern, E. L. 1; Schwabmünchen, M. S. 100; Stern, M. P. 1; ©ti Kassian, Pfr. M. 1; Teising, Ben. B. 1; Taisten, A. Sch. 10; P. M. 1; M. O. 1,50; Telfs, A. T. 2; Thanstetten, K. L. 8; Teis, Nigger 5,79; Tscherms, M. M. 8; Tschars, Schulk. 26,20; Taxenbach, P. S. 1; Trens, Eng. 20; Entertilliach, Eng. 100; Enterinn, M. P. 1; Engenach, M. A. 8; 2tsfing, A. S. 2,34; Entergrainau, J. S. 1,17; Billanders, Rigger 8; S. T. 200; Pfr. A. 20; J. P. 20; Völs, J. g. 3; 51 R. 3; Völseraicha, J. P. 5; Vigaun, J. S. 1; Wien, E. S. 1; g. G. 1; A. M. 1; M. N. 1; Waldkirchen, K. B. 8; Wolfshütte, M. St. 1; Wanzbach, g. H. 1; Wels, M. 51 2; M. W. 1; Weistrach, J. M. 17,85; Wendling, M. S. 4; Welsberg, G. R. B. 100; Wenisbach, IN. R. 1; Walten, Kur. D. 13; Weisenbach, B. P. 3; W,-Matrei, Schulschw. 1; Waalen, M. K. 3; Willersdorf, K. E. 8; Wolfern, B. L. 2; Zakolan, W. D. 2,25; Zell, R. R. 3- K. W. 3; Zams, J. W. 1; Zöblan, L. Z. 3. ' Erlös aus Staniol 125; Erlös für Briefmarken 634,83. Hbomienienfs - Erneuerung: golgende Nummern haben ihr Abonnement erneuert: 9, 21, 30, 45, 57, 58, 62, 72, 78, 83, 92, 97, 105, 107, 136, 138, 148, 179, 211, 214, 234, 236, 241, 251, 269, 293, 296, 299, 305, 314, 318, 324, 329, 339, 344, 355, 361, 363, 368, 373, 382, 392, 407, 414, 420, 432, 435, 443, 458, 463, 474, 486; 198, 503, 511, 522, 524, 529, 533, 546, 561, 564, 577, 585, 586, 598, 601, 610, 618, 625, 638, 641, 644, 667, 675, 677, 679, 727, 734, 736, 766, 792, 816, 832, 849, 865, 868, 874, 877, 879, 882, 887, 901, 910, 915, 916, 926, 927, 929, 930, 933, 938, 950, 964, 968, 975, 981, 997, 1000, 1003, 1006, 1007, 1013, 1018, 1025, 1031, 1034, 1035, 1038, 1058, 1060, 1073, 1077, 1087, 1089, 1096, 1107, 1111, 1112, 1122, 1131, 1139, 1140, 1143, 1146, 1151, 1155, 1158, 1162, 1164, 1169, 1176, 1177, 1205, 1211, 1216, 1221, 1235, 1237, 1244, 1251, 1253, 1257, 1260, 1270, 1272, 1286, 1305, 1308, 1314, 1324, 1331, 1358, 1368, 1371, 1378, 1382, 1385, 1389, 1392, 1398, 1408, 1414, 1416, 1436, 1437, 1443, 1468, 1473, 1486, 1487, 1490, 1510, 1516, 1545, 1551, 1585, 1592, 1595, 1614, 1622, 1651, 1662, 1680, 1682, 1692, 1705, 1723, 1733, 1734, 1735, 1747, 1752, 1767, 1776, 1797, 1799, 1815, 1827, 1830, 1857, 1859, 1870, 1883, 1885, 1918, 1946, 1950, 1965, 1966, 2001, 2011, 2029, 2056, 2064, 2071, 2073, 2078, 2091, 2096, 2099, 2106, 2115, 2121, 2127, 2155, 2161, 2169, 2190, 2191, 2195, 2203, 2221, 2235, 2239, 2256, 2278, 2292, 2293, 2295, 2319, 2320, 2329, 2330, 2347, 2386, 2391, 2404, 2405, 2410, 2455, 2469, 2470. 2471, 2479, 2580, 2601, 2671, 2682, 2761, 2770, 2825, 2830, 2896, 2897, 2970, 2987, 3035, 3049, 3197, 3200, 3601, 3803, 3349, 3351, 3398, 3410, 3477, 3482, 3528, 3538, 3652, 3657, 4011, 4051, 4158, 4159, 5028, 5029, 5071, 5077, 5144, 5199, 5400, 5426, 5486, 5526, 5686, 5697, 6063, 6083, 6474, 6475, 6946, 6991, 7087, 7092, 7160, 7161, 7252, 7253, 7320, 7324, 8035, 8042. 2508, 2535, 2607, 2616, 2700, 2708, 2790, 2801, 2840, 2844, 2925, 2926, 3000, 3008, 3057, 3058, 3228, 3233, 3305, 3312, 3360, 3368, 3422, 3427, 3491, 3504, 3541, 3571, 3691, 3702, 4075, 4097, 4166, 4207, 5035, 5039, 5101, 5113, 5203, 5305, 5436, 5464, 5540, 5560, 5737, 5751, 6370, 6397, 6489, 6493, 6999, 7016, 7102, 7108, 7169, 7174, 7270, 7280, 7333, 7339, 2551, 2552, 2625, 2641, 2726, 2732, 2803, 2807, 2856, 2863, 2936, 2943, 3010, 3017, 3083, 3090, 2285, 3236, 3320, 3321, 3381, 3384, 3457, 3459, 3508, 3509, 3584, 3601, 3726, 3728, 4112, 4121, 5000, 5013, 5048, 5051, 5123, 5134, 5321, 5374, 5466, 5469, 5600, 5657, 5755, 5809, 6427, 6437, 6514, 6646, 7027, 7032, 7112, 7133, 7177, 7184, 7299, 7312, 8008, 8022, 2555, 2564, 2651, 2654. 2744, 2749, 2818, 2822, 2871, 2872, 2948, 2963, 3032, 3034, 3177, 3178, 3255, 3284, 3334, 3348, 3388, 3395, 3468, 3474, 3522, 3524, 3602, 3614, 3730, 3739, 4126, 4155, 5020, 5021, 5055, 5063, 5135, 5138, 5384, 5386, 5471, 5485, 5658, 5677, 5819, 5957, 6438, 6452, 6682, 6754, 7039, 7055, 7134, 7136, 7191, 7243, 7316, 7318, 8030, 8032,