Arheološki vestnik (Arh. vest.) 47, 1996, str. 183-195 183 Romischer Import der Spatlatenezeit in der Slowakei Karol PIETA Izvleček V članku so sežeto obravnavani predmeti južnega izvora, zlasti italski in noriški, ki so na ozemlje Slovaške prihajali v latenski dobi. V zgodnje- in srednjelatenskem obdobju so bili uvoženi izdelki tukaj zelo redki. V poznolatenskem obdobju (v stopnjah LT D1 in D2) pa so se z blagom, uvoženim z juga, oskrbovali opidumi ob Donavi in osrednja naselja puchovske kulture na severnokarpatskem območju. V glavnem je šlo za pivske servise, sestavljene iz bronastih posod, in nakit. Precejšnja količina odlomkov italskih amfor in tere sigilate na Devinu blizu Bratislave je morda povezana z neposredno navzočnostjo Rimljanov na tem strateško pomembnem najdišču ob sotočju Morave in Donave. V opidumih so izdelovali tudi posnetke italskih izdelkov. Pomemben je bil tudi uvoz iz Norika. ki je dosegel vrhunec na začetku rimske dobe v dačanskem okolju vzhodne Slovaške in na območju puchovske kulture. Abstract This article offers concise data about southern, especially Italic and Norican, imports to the present-day Slovakian territory in the La Tene period. Foreign products were very rare in the early and middle La Tene periods. Oppida on the Danube, as well as the central settlements of the Puchov Culture in the north Carpathian region, imported various goods in the late La Tene period. The main material from the LT D1 and LT D2 stages is jewellery and fragments of bronze vessels from drinking services. The remarkable amount of Italic amphorae and sigillata fragments at Devi'n can be related to a direct Roman presence at this strategically important site at the confluence of the Morava and Danube Rivers. Many Italic products were also imitated in the oppida. The amount of imports from Noricum is also important, reaching a culmination at the beginning of the Roman period in the Dacian environment of eastern Slovakia and in the region of the Puchov Culture. Der Nordteil ties Karpatenbeckens diente im Rahmen dor BernsteinstraBe - der Verbindung zwischen Siid- und Nordeuropa - nicht nur als Transitraum des Fernhandels, sondern wurde auch zu seinem Zielgebict. Wahrcnd der jiingeren Eisenzeit drangen auf diesem Wege iiber Norikum und das Adriagebiet zahlreichc technische Erfin-dungen und Ideen der antiken Welt vor. Diese wurden bei den keltischen Bewohnern an der mittleren Donau wie auch bei der ethnisch ge-mischten Bevolkerung in den Karpaten in einem AkkulturationsprozeB zunehmend absorbiert und weitergeleitet. Die sudlichen Kontakte sind vereinzelt schon Ende der Friih- und in der Mittellatenezcit be-legt. Aus den Grabinventaren der keltischen Nekropolen der Siidwestslowakci sind die cinhci-mischen Nachahmungen dergriechischen Kcramik-formen, vor allem Kantharoi, bekannt (Choti'n). • n mehreren Grabern im Karpatenbccken wur- den auch hellenistische BronzegefaBe gefunden. Der Lekythos aus Hurbanovo ist ein Erzeugnis aus dem 4. Jh. v.u.Z. (Szabo 1992, 155 f.; Bouzek 1983, 196, Abb. 3: 3). Aus dem Sudbalkan und Norditalien kommen die ersten Miinzen und die Idee des Miinzwesens. Ein instruktives Beispiel lieferte ein Grubcnhaus aus Nitra, wo auBer den altesten einheimischen Miinzen des Leiertyps auch ein in Rom zwischen 235-220 gepriigtes Aes grave und cine boische Kleinmiinze vom Typ Alkis gefunden wurden (Kolnikova 1964). Ein weiteres Sltick vom Typ Alkis kam in Vel'ky Slavkov, Nordslowakei, zum Vorschein (Hlinka 1980). Um die Mitte des 2. Jhs. v.u.Z. in der Stul'e LT C2 kam es im gesamten von den mitteleuropai-schen Kelten bewohnten Gebiet zu tiefgreifen-den Veranderungen. Die Belegung der Griibcr-I'clder liort auf und es entstchen befestigte Pro-duktionszentren - die Oppida. In der Siidwestslowakci wurde der Schwerpunkt der Besiedlung Abb. I: 1,2,4-6,')-11,13 Bratislava-Altstadt, 3,7,8 Bratislava-Devtn, 12 Nitriansky Hršdok. 1 schwarze Terra sigillata, 2-6,9 Bronze, 7 Bronze und Glaspaste, 8 Karneol, 10-13 Ton. - M. 1-7 = 1:2; 8 = 1:1; 9-13 = 1:4. SI. I: 1,2,4-6,9-11,13 Staro mesto v Bratislavi, 3,7,8 Devi'n pri Bratislavi, 12 Nitriansky Hradok. 1 črna tera sigilata, 2-6,9 bron, 7 bron in steklena pasta, 8 karneol, 10-13 glina. in den Westteil ties Gebietes verlegt, wo audi die erstcn oppidaiihnlichen Burgwiille auftreten.1 1 lier wurden versehiedene Arten von Handwerk be-trieben, vor allem das Schmiedehandwerk war weil verbreitet. Allerdings fehlen noch die Importe. Der Unlergang dieser Burgwiille Ende des 2. Jhs. hiingt wahrscheinlich mil dem Kimbernzug dureh Miihren zur miltleren Donau /usammen. Die dort entdeckten Hortfunde, wie auch die gleichzeitige dorlige Besiedlung, die weilgehend in die Stufe LT C2 gehort und nur wenig vom friihen LT D1 -Material geliefert hat, deuten darauf hin, daB konkrete historische Ereignisse den Unter-gang dieser Befestigungen bewirkt haben. Ver-mutlich kann man diesen Siedlungsabbruch, der auch im Hinterland der westslowakischen und mahrischen Siedlungen zu beobachten ist, mit den Unruhen in der Zeit des Kimbernzuges zur Do-nau in Zusammenhang bringen. Diese These bekraftigen auch die gleichzeitigen in Mahren wie auch in der Slowakei festgestellten ost- und west-germanischen Funde (Meduna 1980,166; Horalkova 1993). In der alteren Phase der Spatlatenezeit wa-ren die durch dieses historische Ereignis her-vorgerufenen ethnischen Bewegungen auch in den Nordkarpaten zu beobachten, deren Bevolkerung von den keltischen Kolonisten aus dem Mittel-donauraum verstarkt wurde. Zur Donau gelang-ten neue Volkergruppen ausBoiohaemum, die zum raschen Aufstieg des neuen Boierreiches mit ih-rem Zentrum in der Porta Hungarica mit dem Oppidadreieck Braunsberg-Devin-Bratislava bei-getragen haben. Eine weitere, allerdings bisher nur wenig erforschte Siedlungsagglomeration entstand zu dieser Zeit am ZusammenfluB von Waag und Donau bei Komarno. Die Angriffe der Daker unter Burebista gegen die Donauboicr haben schwerwiegende, auch in den archaologischen Quellen faBbare Wirkungen auf die Entwicklung dieses Landes ausgeiibt. Noch wiihrend der Stufe LT D1 geht die Besiedlung im Gebiet von Komarno und seiner Umgebung (Iža) zu Ende. In diesen Siedlungen ist die dakische Keramik noch nicht vorhandcn. Die etwas spate-ren kelto-dakischen befestigten Siedlungen in Nitra und Nitriansky Hradok kann man nach den Fund-komplexen in die Stufe LT D1 und vor allem in die Stufe D2 datieren (Pieta 1982a, 38). Die Chronologic der beiden westslowakischen Oppida ist dank der langjahrigen Grabungstatigkeit relativ gut bekannt. Das wichtigste Oppidum -Bratislava - entstand angcblich in der Stufe LT C2 und wurde wahrcnd der ganzen Spatlatenezeit besiedelt. Die keltischc Siedlung in der strate-gisch wichtigen Lage an der Marchmiindung - Devin - wird etwas spiiter angesetzt und wurde erst in der tiberischen Zeit zerstort. Zu Beginn der Spiitlatenezeit sind eingefiihrte Giiter relativ selten, die Zahl der Importe nimmt allerdings in dieser Epoche zu. Zu den friihesten gehoren angeblich die Funde aus der Miinzprage-statte in Bratislava, Nalepkova (heute Panska) StraBe. Ein gegossener Standring eines Bronze-beckens, vielleicht dem Typ Eggers 91/92 ahnlich, wurde hier in der altesten Schicht zusammen mit einer Bronzefibel vom Mittellateneschema gefunden (Abb. 1: 9). Hier konnte man auch einen Absperr-hahn (Abb. 1: 5) bergen, der den Stiicken vom Magdalensberg ahnelt (Deimel 1987, 107 f., Taf. 108: 1,2). Zu den recht seltenen Funden gehort das Randstiick einer schwarzen Terra-sigillata-Platte (Abb. 1:1), die in Italien in der spatrepublikanischen Zeit erzeugt wurde. Die Vergleichsstiicke sind wieder auf dem Magdalensberg, aber auch in Nauportus zu suchen (Zabehlicky-Scheffenegger 1988, 227, 232). Aus der 2. Halfte des 1. Jhs. v.u.Z. stammen zwei Fragmente von Bronzebecken des Typs Eggers 91/92 (Abb. 1: 2,4), die auf der ost-lichen Terrasse des Burgberges und an dessen FuB im Siiden entdeckt wurden. Bei den DreifuBschalen aus Ton, die in Bratislava durch mehrere Fragmente belegt sind (Abb. 1: 10,11,13), geht es eher um Nachbildungen siidlicher Vorbilder, die in Nord-italien schon in der Stufe LT D1 vorkommen und die sich allmahlich nach Norden verbreitet haben (Graue 1974, 82). Die in einem Fundkomplex aus der Stufe LT D2 entdeckte DreifuBschale aus Nitriansky Hradok (Abb. 1: 12)2 wurde aus Graphit-ton geformt. Nach einem bei mehreren Graphit-tongefiiBen aus dieser Fundstelle belegten Boden-zeichen gehort die DreifuBschale zu den lokalen, nach sudlichen Vorlagen inspirierten Erzeugnis-sen. In Nitriansky Hradok, auf einer kelto-dakischen Burgwallanlage, land man das Handfragment einer Bronzestatue in iibernaturlicher GroBe (Abb. 2; Liinge des Torsos 18 cm), die wahrscheinlich als Rohstoff oder als Kuriositat aus dem mediterra-nen Gebiet oder von der Schwarzmeerkiiste hierher in das nordliche Mitteldonaugebiet in den unru-higen Zeiten Ende der romischen Republik oder Anfang des Prinzipats gelangte (Točfk 1959, obr. 323: 7). Auf die wirtschaftliche Starke des Oppidums von Bratislava deuten die schon erwahnte Miinz-pragestatte und vor allem die auffallend reichen Miinzfundc hin. Die hochstwahrscheinlich hier gepragten Biatec-Silbermunzen (Bratislava-Typ genannt) wurden von den 60er bis zu den 40er 1 Plaveekč Podhradie (Paulfk 1976), Smolenice (Dušek M., S. 1984). Zu diesem Burgwalltyp gehort wahrscheinlich auch C'hvalčov-1 lostyn auf der mahrischen Seite der Karpaten (l.udikovsky 1971; 1984). In die gleiche Periode ist auch die 1'ruhphase des Oppidums von Bratislava einzureihen (Pieta, Zachar 1993, 185, 351). 2 Tbčfk 1959, Abh. 326. Das GefaU wurde nachtraglich aus dem Scherbenmaterial restaurierl. Abb. 2: Nitriansky Hradok. Handfragment einer Bronzestatue. Lange 18 cm. SI. 2: Nitriansky Hradok. Odlomek roke bronastega kipa. Dolžina 18 cm. Jahren des letzten vorchristlichen Jahrhunderts nach den Vorbildern romischer Denare gepragt. In der heutigen Altstadt fand man bisher 7 Hort-funde, die iiberwiegend aus den Typen Bratislava und ihrer Nominale - Typ Simmering - bestanden haben. Nur in dem auf dem Burgberg entdeck-ten Depot waren fast ausschlieBlich norische Miinzen vertreten. Die norischen Kleinsilber-miinzen kamen an vielen Stellen der Stadt zuta-ge und deuten auf die engen Beziehungen zum Alpenraum in der friihaugusteischen Zeit (Zachar, Rexa 1988; Kolnfkova 1991). Die wichtigsten Erkenntnisse iiber den AbschluB der Latenezeit und die ersten Dezennien der romischen Kaiserzeit brachte die langjahrige Grabung in Bratislava-Devi'n. Die Devi'ner Fels-klippe war beinahe vom Anfang der Spatlatenezeit Abb. .?: Bratislava-Devln. Auswalil der Fundc aus einer FeinschmiedwerkstiUte. 1,11 liisen, 2-8,13-15,17 Bronze, 9,10 Sillier, 12 Knochen, 16 Glas. - M. 1-8,11-17 = 1:2; 9,10 = 1:1. SI. Devfn pri Bratislavi. Izbrane najdbe iz pasarske delavnice. 1,11 železo, 2-8,13-15,17 bron, 9,10 srebro, 12 kost, 16 steklo. Abb. 4: Bratislava-Devi'n. TbngefaBe aus einer Feinschmiedwerkstatte. - M. 1,5 = 1:4; 2-4 = 1:2. SI. 4: Devin pri Bratislavi. Lončene posode iz pasarske delavnice. bis zur Volkerwanderung ununterbrochen besie-delt. Diese bedeutende Fundstellc in stratcgischcr Lage am ZusammenfluB der Donau mit der March hat ihre Besiedlungsbliite erst am Ende der Stu-fe LT DI und in der Stufe LT D2 erreicht. Das lange Uberleben der keltisehen Bevolkerung bis in die romisehe Kaiserzeit haben hier schon frii-her Fundkomplexe, worin neben typischem spat-keltisehem Inventar auch augusteisehe Miinzen, friihc italisehe Amphoren und Sigillata auftreten, bewiesen. Die iiltere These von einer Kontinui-tiil dieser Bevolkerung bis in die Flavierzeit kor-rigierten jedoeh neuere Grabungen, die nach dem Untergangshorizont der keltisehen Besiedlung in den dreiBiger Jahren des I. Jhs. u.Z. hier als neues Element i'riihgcrmanische Urnengriiber und Siedlungsfunde nachgewiesen haben (Placha, Pieta 1986, 348). In den Jahren 1988-1989 wurde auf einer der Siidterrassen des Deviner Burgwalls eine Fein-sehmiedewerkstatt freigelegt, wo u.a. Sporen, Pfeilspitzen und Zierkopfnagel geschmiedet und ein breites Spektrum von Kleingegenstanden gegossen wurde. In der Keramikkollektion sind neben den geliiufigen Spatlateneformen aueh dakische Ware (Abb. 4: 4) und ein Amphoren-fragment vertreten (Abb. 4: 2). Dieser umfang-reiche Fundkomplexgehort in die Ubergangszeit der Stufen LT Dl und LT D2. Das hier gefunde-ne Fragment eines kleinen Siebes (Abb. 3: 8) -der Griff - gehort zum italischen Trinkservice, das auf den Oppida groBe Beliebtheit fand. Von ei-nem solehen GefaBtyp stammt wohl auch die Daumenplatte aus Bratislava (Abb. 1: ft). Als Schrottmetall gelangte wohl in die Deviner Wcrk-statl die Zierhenkelplatte von einer Schiissel oder Abb. 5: Bratislava-Devi'n. Auswahl der Amphorenfragmente SI. 5: Devi'n pri Bratislavi. Izbrani odlomki amfor. einem Skyphos (Abb. 3: I7), die, ebenso wie weitere Bronzestiicke entsprechende Parallelen auf dem Magdalensberg hat. Es ist nicht auszuschlieBen, daB es um die einheimische Provenienz nach frem-den Vorbildern geht. Die Spiegelgriffe (?) (Abb. M. 1,2,4-6,8-11 = 1:4; 3,7 = 1:2; 12,13 = 1:6; 14 = 1:12. 5,13) wurden auf dem Oberleiserberg in Nie-derosterreich, die gegossenen Beschlage (Abb. 3: 15) wieder auf dem Magdalensberg, aber auch in Bratislava gefunden.-1 Die in der Oberschicht des Objektesgefundene bronzene Vogelkopfnadel (Abb. -1 "Spiegelgriffe" (Abb. .?: 5,13): Kern 1987, Taf. 46: 7,8; Deimel 1987, Taf. 64: 2. - Gegosscne Kastchcnbeschliige (Abb. .?: 15): ebd., Taf. 80: 12. Abb. 6: 1,2 Bratislava-Altstadt (Namestie SNP), 3-7 Bratislava-Devi'n. Fragmente von Kriigen und Amphoren und ein Amphorendeekel. - M. 1,2 = 1:6; 3-7 = 1:3. SI. 6: 1,2 Staro mesto v Bratislavi (Namestie SNP), 3-7 Devin pri Bratislavi. Odlomki vrčev in amfor in pokrov amfore. 3: 4) ist eher jiingerer Datierung (Popilian 1976, 243 mit Literaturangaben). In den spiitkeltischcn Siedlungsschichten auf dem Dcvi'n waren auch wcitcrc Bronzcgeschirr-fragmente, wic Siebbleche und cinc durch Brand beschadigte Griffose cincs Bronzebeckens vom Typ Eggers 92 (Abb. I: 3) vorhanden. I)cr Bronze-ring mit ovaler konvexer Glasgcmmc mit der Darstcllung cincs Wasscrvogcls (Abb. 1: 7) stammt wahrscheinlich aus augusteischer Zeit (Zazoff 1983, 334). Die flache Intaglio aus Karneol mit archa-iscli dargestelltem sitzendem Hund gehort zu den Streufunden (Abb. I: 8). Sic gehort hochstwahr-scheinlich zu den spatkeltischen Siedlungsschichten. Die Menge augusteisch datierter Importe vom Devi'n ist cine bemerkenswerte und bis jetzt nicht ganz gekliirte Erscheinung, die im barbarischen Milieu vollig vereinzelt dasteht (Gabler 1979; 1981). Gegenwiirtig stehen uns vom Devi'n schon 15 bestimmbare GefaBe und Fragmente der friihen italischen Terra sigillata zur Verfiigung. Den iibrigen friihen Keramikimport vertreten iiber 70 Amphorenfragmente der'lypen Dressel 1 und 6, wic auch zweihenkclige Kriige der Formen Haltern 51 und 53 (Abb. 5; 6). Von Sigillatafunden (Abb. 7) kon-nen cine Scherbe (Abb. 7: 8) einem sp;itauguste-ischen rcliefverzierten Kelch der Form Consp. R 7.1 und cine (Abb. 7: 13) einer rcliefverzierten Schale zugewiesen werden. Die meisten Fragmente stellen allerdings Teller und Platten mit gekehl-tem Rand Consp. 18.2 (Abb. 7: 1-3,6) dar. Reich-lich sind auch die konischen Schalen mit gekehl-tem und fein profiliertem Rand Consp. 22.1, 22.6 und wahrscheinlich 24.3 vertreten (Abb. 7: 4,7,9, 10,12; Kuzmova 1993). Von den Stempeln sind volgende Meister be-legt: 1. MAE/PATIS. Zweizeiliger Rechteckstempel mit ligierten AT. Bisher unbekannter Meister (?).4 Augusteisch-tiberisch. Consp. 22-25 (Abb. 7: 11). 2. L. TAR. Rechteckstempel mit verkehrter Ligatur RA. Consp. 22.1 (Abb. 7: 12).5 3. VTI/LIS. Zweizeiliger Rechteckstempel. 2 Exemplare, vielleicht Consp. 24.3 (Abb. 7: 9,10). Eine genaue Parallele stammt vom Magdalensberg (Oxe, Comfort 1968, 2499-2501; Schindler, Schef-fenegger 1977, Taf. 126). Augusteisch-tiberisch. 4. MVE/TTI (AVE/TTI?). Zweizeiliger Stem-pel in rechteckiger Form mit eingezogenen Sei-ten, am Boden eines Tellers Consp. 18.2, Haltern 2 (Abb. 7: 6). Die Lesung des Stempels mit ligierten ersten drei Buchstaben ist nicht ganz ein-deutig.6 Der chronologischen und kulturhistorischen Sonderstellung Devi'ns entspricht auch die Zu-sammensetzung des numismatischen Materials, in welchem die einheimischen keltischen Pragungen schon selten sind. Insgesamt wurden eine NON-NOS-Tetradrachme, zwei Simmering-Miinzen und neulich eine Goldmiinze vom Typ Alkis entdeckt. Neben den vereinzelten ost- und westnorischen wie auch vindelikischen Pragungen fand man hier zwei republikanische Dcnare und 15 Kupfermunzen aus der Zeit von Augustus' Prinzipat. Von der angefiihrten Zahl der Funde wurde ein bedeutender Teil in zerstorten Schichten des Burgareals entdeckt. In mehreren Fallen stammt die importierte Keramik aus den geschlossenen Siedlungsobjekten. Wiederholt gelang es jedoch, ein gemeinsames Auftreten von Sigillata und augusteischen Miinzen mit der einheimischen keltischen Keramik und mit Miinzen zu belegen. In einem einzigen Fall konnte bisher das Gegen-teil festgestellt werden, ein Fundkomplex - eine im Jahr 1955 freigelegte Abfallgrube - enthielt namlich iiberwiegend romische Keramik. Die starke Konzentration von augusteischen Funden im ostlichen, wahrend des Mittelalters stark gestor-ten Teil der Anhohe deutet ebenso auf eine di-rekte, wenn auch offenbar nur kurzfristige An-wesenheit einer romischen Besatzung auf dem Devi'n hin. Diese strategisch wichtige Lage, nur 11 km vom altesten und groGten romischen Zentrum an der mittleren Donau - Carnuntum - entfernt, bildete einen natiirlichen Briickenkopf am MarchfluB in Richtung Norden (Gabler 1981; Placha, Pieta 1986, 346 f.; Kolni'k 1991). Bedeutung erlangen etwa in diesem Zusammenhang die in der Literatur bezweifelten friihromischen Funde (italische Terra sigillata, Amphorenscherbe, eine Aucissa-Fibel), die angeblich zur Fundkollektion aus dem Oppidum Stare Hradisko bei Prostejov in Mahren gehoren, wo im Unterschied zu den slowakischen Fund-stellen die keltische Besiedlung schon um die Mitte des letzten Jahrhunderts v.u.Z. endete.7 Diese Funde konnten auf eine zeitweilige Besetzung des ver-lassenen Burgwalls durch die romischen Truppen wahrend des Kriegszuges des Tiberius gegen Marbod im J. 6 u.Z. zuriickzufiihren sein.8 DIE PUCHOV-KULTUR In dem weiteren Verlauf hat die BernsteinstraBe mit ihrer mahrischen wie auch slowakischen Li-nie die nordlichc Randzone der keltischen Oiku-mene iiberquert, wo Ende der Mittellatenezeit die periphare Puchov-Kultur entstand (Pieta 1982; 1986). Die an Erzlagern rcichen Nordkarpaten 4 Ein gleicher Stempel wurde auf dem Sermin in der Nahe von Koper in Slowenien entdeckt. Nach Mcinung Jana Horvats vom Institut fiir Archaologie in Ljubljana, die die Publikation der dortigen Ausgrabungen vorbereitet, ist er mit dem Stempel MAE/PATES zu verbinden, der auf 22 Boden vom Fundort Via Rizzoli in Bologna zu linden isl, woanders alter nicht bekundet ist (Mazzeo Saracino 1983, 478 If., fig. 64: 2). Die Werkstatt der mil diesen zwei Stempeln signierten Produkte ist demnach in Bologna selbst oder in seiner unmittelbaren Umgcbung zu suchen (Anmerkung der Redaktion). 5 OxtS, Comfort 1968, 1902 (als L. TARQUITIVS); Ettlinger 1977, 92 (gclesen ais L. TARQU1TUS); Massy 1980, 130; Schindler-Kaudelka 1984, 35. 6 Dekan 1961; OxtS, Comfort 1968, 2270 (als A. VETTIUS OPTATUS), 2279a-b (M. VETT1, Carnuntum und Sisak); Schindler, Scheffenegger 1977, Taf. 125: 2 (VETT1 OPTATI). 7 Meduna 1961, Taf. 50: 1,6-9,16,17; ders. 1974, 31 If. J. Meduna hat sich iiber die Authentizitiit dieser Funde skeptisch geauBert. s Die militarische Priisenz Roms nordlich der Donau wurde neuestens durch die Entdcckung eines augusteischen 1 lolz-Erde-Lagers in MuSov (Sudmiihren) bestatigt. Die erste Information haben O. Šedo und M. Bšlek bei der Konferenz "Markomannenkriege - Ursachen und Wirkungen" in Wien im .1. 1993 vorgelegt. Abb. 7: Bratislava-Devi'n. Friihc Sigillatafunde. - M. = 1:2. SI. 7: Devin pri Bratislavi. Zgodnja tera sigilata. wurden zum Ziel erhohter Wirtschafts- und Handelsaklivitiiten. Die Handelskonlakte konzen-trierten sicli auf die Puchover Zentralsiedlungen, die in diesem Milieu das gleiche Phiinomen dar-stellen wie die "klassischen" Oppida. Systematiseh untersueht wurde bisher nur die Agglomeration in Liptovska Mara mitten i m Karpatenhauptkamm. Kleinere Grabungen wurden auf dem Burgwall Divinka bei Zilina, Nordwestslowakei, und auf der Požaha bei Jičina in Nordostmahren durchgefiihrt (Pieta 1982, 136; Čižmar 1993, 86). Die iiltesten Importe, die in die Friihstufe LT 1)1 datiert sind, kamen in der ersten Bauphase der Opferstatte in Liptovska Mara ans Tageslicht. Abb. S: Funde aus dcn Fundorten der Puchov-Kultur. 1 Puchov, 2 Vyšny Kubfn, 3-5,8-10,13-19 Liptovska Mara, 6,7,1 I Divinka, 12 Rajecke Icplicc. - M. 1-11,13-19 = 1:2; 12 = 1:4. SI. «: Najdbe i najdišč puchovske kulture. I Piichov, 2 Vyšny Kubfn, 3-5,8-10,13-19 l.iptovska Mara, 6,7,11 Divinka, 12 Rajcckč Tbplice. In tier Masse der zerschmolzenen Opfergahen land man auch die Bruchstiicke eines Henkelbechers vom Typ Idrija (Abb. S: 15). Dieser ilalische GefaBtyp gehort zu den heliebten ins Barbarikum gelieferten Importartikeln, die meistens auf den Oppida rcichlich vertreten sind, Einzclstucke gelangten auch in Gebiete jcnseils der Karpaten (Werner 1954,54 IT.; Gušlin 1991,69 f.). Der unter den gleichen Umstanden geborgene peltoide FuB (Abb. 8: 16) eines unbekannten BronzegefaBes und die groBe faBformige Fayenceperle (Abb. 8: 10) sind auch mediterranen Ursprungs (Alekseeva 1975, 35, tab. 5: 47,48 - Typ 19). Die Glasschalen-seherbe von der Požaha bei Jičina vom Typ Reticella hat die nachsten Parallelen auf dem miihrischen Oppidum Stare Hradisko, wo 13 GefaBfragmente dieses Typs gefunden wurden (Pieta 1982, Taf. 15: 12; Meduna 1974,32; Gebhard, Feugere 1995,509). Blechfragmente aus dem Scheiterhaufen der Opferstatte in Liptovska Mara stammen von BronzegefaBen, die nach der Randprofilierung eher einheimischer Provenienz sein konnen (Abb. 8: 13,14,17-19). In der Stufe LT D1 erscheinen auf den Zentral-anlagen der Puchov-Kultur die ersten norischen Erzeugnisse, wie z.B. die Fibeln A 65 aus Divinka (Abb. 8:11) und Jičina (Werner 1977, 394; Čižmaf 1993, 90, Abb. 3: 4). Im Siiden zu suchen sind auch die Vorbilder fiir die eiserne Schopfkelle, die in Rajecke Teplice zusanimen mit dem Begleit-material aus LT D2 gefunden wurde (Abb. 8: 12). Diese Gegenstiinde, die auch aus Oppida bekannt sind, konnten auch in den ortlichen Werkstiitten erzeugt werden, ebenso wie die runden Spiegel aus WeiBmetall, Feinwaagen, usw. (Nothdurfter 1979, 66). Unbestritten romisch ist der eiserne Finger-ring mit der Gemmeeinlage aus Liptovska Mara (Abb. 8: 9). Das Intaglio aus dem honiggelben Halbedelstein stellt die Kopulation einer Kuh mit einem Stier dar. Der Ring stammt aus dem Uber-gangshorizont LT D2 - Eggers Bla der Siedlung II. Auf dem Gebiet der Puchov-Kultur waren auch Miinzen im Umlauf. In den einzelnen Zentren, wie es in Liptovska Mara bewiesen ist, wurden Miinzen mit eigenem Nominalsystem gepriigt. Neben den von den tschechischen Typen Athene Alkis und Muschelstateren inspirierten Goldmiinzen kursierten vor allem aus Silber und Kupfer ge-schlagene Miinzen mit Ziigelpferd und Buckelavers (Varianten Vel'ky Bysterec, Liptovska Mara, Spiš). Dieses Geld war bis in die tiberische Zeit im Umlauf. Nach dem Niedergang der Produktionszentren wurden diese nicht mehr emitierten Miinzen noch kurze Zeit durch romische Denare ersetzt. Auf Kontakte mit dem pannonischen Raum deutet der Hortfund von Eraviskermiinzen aus Rajecka Lesna (Pieta 1982,65 ff.; Kolnfkova 1984,54 ff., 73; Pieta, Kolnikova 1986, 397, 400 ff.) hin. Zu dieser Zeit, in der friihkaiserzeitlichen Stufe Bla, kam es in den Nordkarpaten wie auch im Bereich der Lipica-Kultur im Osten zum merkbaren Anstieg der Kontakte mit dem norisch-pannonischen Raum. In der Puchov-Kultur erscheinen die friihesten Formen von norischen Giirtelgarnituren und zahlreiche Fibeln vom Typ A 67, 236a, 238a und Jezerine. Auf dem Griiberfeld von Zemplin in der Ostslowakei wurden auBerdem auch gleichzeiti-ges Bronzegeschirr und Riistungsteile italischer bzw. norischer Herkunft gefunden (Pieta 1982, 40 ff.; ders. 1986, 40; Budinsky-Kricka, Lamiova-Schmiedlova 1990, 279 ff., 296 f.). Im Laufe der Zeit, gegen Mitte des 1. Jhs. u.Z., nimmt der in diese Gebiete gerichtete Import wieder ab. Diese Problematik weicht jedoch schon von unserem Thema ab. Auf den westslowakischen Oppida und den Zentralanlagen der Puchov-Kultur begegnen wir nicht nur der eingefuhrten norischen und italischen Ware. In der Gegenrichtung, vom Baltikum, ge-langten zur Donau reichliche als Kleinschmuck dienendc Vorriite von Bernstein. Durch die Miinz-, Schmuck- und Keramikfunde, sowie den Graphit-rohstoff sind auch die wirtschaftlichcn Kontakte mit dem tschechischen und bayerischen Gebiet nachweisbar. Der Import in der Spatlatenezeit stellt den ersten, in seiner Zusammensetzung wie auch in dem Umfang relativ beschrankten Handelsstrom dar, wobei der Wein, dazu gehorendes Trinkservice und Schmuck die Hauptrolle spielten. Einen Gegenwert stellten wahrscheinlieh die wertvol-len Gold- und Silbermiinzen und bestimmte Naturprodukte (in der Puchov-Kultur etwa auch Bunt- und Edelmetall) dar. Nach dem Niedergang der mitteldonaulandischen Oppida, in der auguste-isehen und tiberischcn Zeit (wobei nur Devin seine Sonderstellung zeitweise behalten hat), sind nur die nord- und ostkarpatischen Zentralsiedlungen Partner des Fernhandels geblieben, bis ilire Rol-le die donaulandische Quadenbevolkerung und deren Fiirstenhofe iibernommen haben. ALEKSEEVA, E M. \>)75,Antiinyebusy Sevemogo IWerno-mor'ju. - Arheologija SSSR. 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Z južnega Balkana in iz severne Italije so prišli prvi novci in ideja o kovanju denarja, kar je povzročilo, da so začeli Kelti severno od Donave kovati prve lastne novce (lirasti tip). Okrog sredine 2. st. pr. n. š. je v celotnem srednjem Podonavju prišlo do velikih sprememb, ki so se pokazale v novi poselitveni strukturi, mdr. tudi v nastanku novih proizvajalnih središč (opidumi). Kronologija obeh zahodno-slovaških opidumov (Bratislava, Devin) je po zaslugi dolgoletnih izkopavanj razmeroma dobro znana. Najpomembnejše gospodarsko in gotovo tudi politično središče v Bratislavi je nastalo domnevno v stopnji LT C2 in je bilo naseljeno še v avgustejskem času. Utrjeno keltsko naselje na strateško pomembnem mestu ob izlivu Morave (Devin) je nastalo nekoliko pozneje in je bilo porušeno šele v Tiberijevem času. Na začetku poznolatenskega obdobja je bilo uvoženo blago še razmeroma redko, s časom pa je količina tega blaga narasla. V Bratislavi so bili najdeni odlomki italskih bronastih posod, del ustja pladnja črne tere sigilate in številni posnetki trinožnikov. Mnogi motivi keltskih, verjetno v Bratislavi kovanih srebrnih heksadrahem so nastali na podlagi motivov na rimskih denarijih. Pomembna spoznanja o količini in vrstah uvoženega blaga so dala dolgoletna izkopavanja v Devinu pri Bratislavi. V pasarski delavnici s prehoda stopenj LT D1 in D2, v kateri so med drugim kovali ostroge, puščične osti in žebljičke z okrašeno glavo ter ulivali različne drobne predmete, so odkrili tudi odlomke bronastih posod in odlomek amfore. Ročaji ogledal in v predrti tehniki izdelani bronasti okovi so domnevno povezani z noriškim vplivnim področjem, enako tu odkriti vzhodnonoriški novci, ki se pogosto pojavljajo tudi v bratislavskem opidumu. Velika količina avgustejskih uvoženih predmetov v Devinu je nenavaden in do zdaj še ne zadovoljivo pojasnjen pojav. Zdaj poznamo s tega najdišča že 15 določljivih posod italske tere sigilate in več kot 70 odlomkov amfor vrst Dressel 1 in 6. Opidumom podobna središča severnokarpatske puchovske kulture poznajo že v zgodnji fazi stopnje LT D1 prve sredozemske uvožene predmete (italske bronaste posode, jagoda iz fajanse, odlomek ustja steklene skodelice z okrasom Reticella, železen prstan z gemo). Na območju puchovske kulture so bili v obtoku predvsem tukaj kovani novci s konjem z vajetmi na zadnji in z lečastim izbočenjem na sprednji strani. Na zlatnike pa so vplivali češki školjčni staterji. Po propadu proizvajalnih središč v avgustejskem času so ti zlatniki še nekaj časa krožili v obtoku, deloma skupaj z republikanskimi denariji. Že v stopnji LT D1 se pojavijo tudi prvi dokazi noriškega vpliva, ki so pozneje, predvsem pa v stopnji Bla zgodnjerimske dobe, postali pomemben pojav južno-severnih trgovskih stikov. Dr. Karol Pieta Slovenska akademia vied Archeologicky ustav Akademicka 2 SK-949 21 Nitra