MN2IDANN2VF tnr Annst, Wijsenschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ZK. Montag am I4. Vctober R84I. M^H ^ No» dieser Zeilschi^ift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal e,n halber Vollen. Der'l^reis des Glotles ist >n Laibach llan>iadriaü> »albjäbria » n. I'urn) die f. t. Host unler Oouvert mit porlosreier Zusendun« aanjiäbrill », balbiübria ^ st. E, M., und wird l>a!biabr,a «oeau»' oe!I. Alle l. k. Postämter neomen Pränumeralion an. In Laibach vränumcriri man beim Nerleacr am Naan, Nr. >yll, im ersten Sioite. Gedichte von Vincenz Znsner. 2. Der erste Schnee. Nc r Himmel streut den ersten Schnee Auf Feld und Wiesenplan, Damit der Mensch des Winters Nah' Daraus erkennen kann. So liegt er als ein MohnunZsürics Um uns're Wohnung her, Für heute weder stark »och lief. Und doch so deutungsschwer. «Ihr Menschen«, ruft er mahnend aus, »Ihr Mensche» fern und nah'. Versorget und bestellt das Haus. Bald ist der Winter da!" »Du, Mädchen, sieh', wie schnell der Mai Mit seinem Reiz entfloh». Verlas, drum Scherz und Tändelei Noch eh' die Nlürnic dröhn." »Erwähl' dir jetzt ein besseres Pfand Zum Schutze vor dem Frost, In , Lebenswinter giebt der Tand Dir weder Schirm »och Trost!" >>Du, Jüngling, der im Müssiggong Verweichlicht und erschlafft. Befrei' dich jetzt vom schnöden Hang, Der Winter fordert Kraft!" »Ihr Väter, Mütter, die der Kreis Der Kinder still deglückt. Sorgt, daß des Winters rauhes Eis Die Keime nicht erdrückt!" »Ihr Alten alle seid bereit. Bald wird es Winter sein, D'rum hüllt euch noch zu rechter Zeil I n gute Thatcn ein!" Felsarten «nd ihre Lagernngverhaltniffe in Krain. ) ^. Der Alpen. Die Felsarten, welche die Alpen Krain's constituiren, sind, vom Tage zur Teufe, folgende: ' ) Aus dem in Nr. 5l angezogenen handschriftlichen llperatc des Nr. und Prof. Hlubek. ». Muschelkalk in Wechsellagem mit Mergel und Sandstein (mit Lignit); l». Stückkalk und seine Trümmer, sehr häufig als oberstes Lager (zu Idria und Neumarkcl theilweise); o. Schiefer in den mannigfaltigsten Abstufungen, als: Thonmergel, Thonschiefer, Dachschiefer, Brandschiefer u. s. w., übergehend in den Thonsandstein, und häusig von Kaltbretzie durchsetzt. Dieses Lager führt den hiesigen Adel. und ist der Mcmung, daß er aus der Atmosphäre zur Zeit eines Gec witlers herabfalle. S«I mannigfaltigsten Abstufungen, welche häusig mit dem jüng­sten Sandsteine, Hierlands »nuclou genannt, Wechsellager bilden, wie man solches in allen Weingärten, besonders denen des Wipbacherthales, sehr deutlich wahrnehmen kann, oder zerstreut in den Trümmern der Schieferarren vor­kommen. Die vorzüglichsten Abänderungen des Schiefers sind die, welche durch Beimengungen von Glimmer, Kalk, Sand, Eisenoryden und kohlensaurer Bittererde entstehen. Verfolgt man das Mittelgebirge von Idria an in nord­östlicher Richtung des freudenthaler Bezirkes, gegen Bil­lichgraz, so wird man den Glimmer als Beimengung des Thonschiefers antreffen, und denselben bis Dobrova verfol­gen können. I n der Tiefe des gruberischen Canals kommt der glimmerartige Schiefer wieder zum Vorschein, verliert sich in dem obern Lager gänzlich, und erscheint bei ^»vnr, in Begleitung mir einem dünngeschichteten, glimmerarcigen Kicselschiefer, wieder, und zwar zu Tage. Am linken Tave­ufer kommt der Glimmergehalt in der sogenannten Kriüiilll» lil.imn», am Turiciberg, am «„«inn, im morautscher und ratschacher Boden vor. Weit ausgedehnter als der glimmerartige Schiefer ist der kalkhaltige, dünngeschichtete, der Verwitterung stark unterworfene Schiefer, oder Mergelschiefer; denn er ist die eigentliche Felsart, welche den größern Theil des Mit­telgebirges constituirt. Er bildet die Dammerde aller Wein­garten des Landes. Der Kalkgehalt verliert sich in dem Verhälcniße, in welchem der Thonschiefer Eisenoryde aufnimmt. Mit kohlensaurer Bittererde gemengt kommt der Schie­fer am Trojcmaberge und dann bei Gabriele in Unterkrain ausgezeichnet vor, wo er einen fetten, der Walkererde glei­chen Thon bildet. (Beschluß folgt.) Gine Geistererscheinung. Noch dem Englischen des Thomas Hüynes Boyly. (Beschluß.) Mehr als ein Jahr trieb ich mich auf dem Continent herum, und so schnell und unsicher waren meine Bewegun­gen, daß ich schon nach den ersten zwei Monaten keine Mittheilungen mehr von meinen MalcbyFreunden erhielt. Ich machte die Rückreise längs des Rheines, und be­suchte alle jene Stellen, welche in den Sagenbüchern Deutschlands eine Rolle spielen. Hier wurden die stillen Saaten des Aberglaubens zu Knospen und Blüthen em­porgetrieben, und ich kehrte nach England zurück, durch und durch geeignet, einen guten Gesellschafter für Frau Rosalia Douce abzugeben, und nicht nur einen aufmerk­samen Zuhörer vorzustellen, sondern ihr jede ihrer Geschich­ten aus ihrem Vorrathe mit einer aus dem meinigen zu erwiedern. Kaum war meine Ankunft in England kund geworden, als ich auch schon einen höchst zärtlichen Brief von Si r Charles Maltb y erhielt, der mich einlud, ihn sogleich in seinem Schloße zu besuchen. Dieses Schreiben schloß mit folgenden Worten: „Meine Brüder und Schwestern sind eben bei mir und werden sehr erfreut sein, ihren al­ ten Spielgenossen wieder zu sehen. Lady Maltb y läßt dir noch sagen, daß wir unlängst deine alte Freundin (oder vielleicht sollte ich lieber Fein d in sagen?), die Frau Ro­ salia Douce, verloren haben. Indessen ist diese Mit­ theilung am Ende eine überstüßige, wenn sie nämlich etwa ihr oft wiederholtes Versprechen in Erfüllung gebracht hat.» Mag man mich nun für schwach, ja für albern hal­ten, wenn ich ein offenherziges Bekcnncniß der Wirkung ablege, welche diese Kunde des Hintrittes der alten Haus­hälterin auf meine Nerven und auf mein Gemüth hervor­brachte; sagen aber muß ich es, ich konnte nichts Anderes denken, ich träumte von nichts Anderem, ihre warnende Rede schien von nun an für ewig in meinen Ohren gellen zu wollen, während ich schauen mußte, wie sie mit dem Finger drohte und das Haupt schüttelte. Nicht ohne Schauder dachte ich daran, nach Maltby Hall zu gehen. Ich fürchtete mich nicht so sehr darauf, die alte Frau zu vermissen, als ich mir nicht ohne Ban­gen vorstellte, daß eben ich sie nicht vermissen würde. Ich dachte, obgleich unsichtbar für Andere, werde sie für mich, »den Schimmer des Mondes wieder besuchen kommen und die Nacht erschrecklich machen.» Indessen ging es durch­aus nicht an, diese Gefühle einzugestehen, und aus ihnen die Zurückweisung der Einladung meines Freundes abzulei­ten. Im Gegencheile, ich nahm diese an, und enthielt mich in meiner Antwort jeder Sylbe über das Ableben der Frau Douce, und an dem festgesetzten Tage — es war ein Novembertag — befand ich mich an dem Thore von Maltby Hall. Meine Freunde eilten heraus, mich an der Treppe zu empfangen, ich aber warf eben so schnell als unwillkür­lich meine Blicke nach jener Stelle, auf welcher die alte Frau am Tage meiner Abreise gestanden. Sie allein fehlte im Kreise, und doch wollte es mir vorkommen, als stände sie dort, mir ihrem Finger drohend, das Haupt schüttelnd und die unvergeßlichen Warnungworte sprechend. Ich bin überzeugt, meine Freunde merkten mir's an, daß ich zer­streut war, und erriechen auch die Ursache davon, ja sie haben mir dies später sogar selbst gestanden; damals aber that Niemand auch nur das Geringste dergleichen, und der alten Frau Rosalia wurde nicht mit einer Sylbe gedacht. Es war gerade Zeit zum Mahle, als ich ankam, und da es schon zu dunkeln begann, so begleitete mein Freund mich auf mein Zimmer, stellte ein Licht auf den Tisch, bac mich zu eilen, und ließ mich mit dem Geschäfte des Um­ziehen« allein. Es war dasselbe Gemach, das ich in Maltby Hall, als ich das letztem«! dort war, während meiner Kraul­heit bewohnt hatte, dasselbe Bett, dieselbe Einrichtung, Alles genau so gestellt, wie damals. Dort stand das Ka­nape, auf welchem die arme Rosali a so manche Nacht in jener Zeit geruht, in welcher ich ihrer Pflege bedürftig war, ja beim Caminfeuer gewahrte ich, ich lasse mir's nicht nchmen, dieselbe Theekanne, in welcher sie mir oft um Mit 2G3 ternacht Thee zu bereiten vstegte. Ich hätte die Welt da­für gegeben, iväre ich nur in einem andern Gemache un­tergebracht worden, in was immer für einem andern als in diesem dann in dem von der alten Frau selbst bewohnt gewesenen, allein, was konnte ich thun? Sollte ich mich bloßgeben durch ein Bekenntnis; meiner abergläubischen Angst, ich, der ich so oft die Furchtsamkeit Anderer belacht hatte? Daran war nicht zu denken! Schnell wechselte ich meine Kleider und begab mich zu der Familie des Hauses. Bald wurde zum Mahle gerufen, und die Lady Maltb y am Arme führend durchschritt ich die weite Halle des Gebäu­des, während die übrige Gesellschaft uns in das Tafelzim­mer nachfolgte. Die Halle war schwach beleuchtet; gegen ihr Ende zu hatten wir eine Wendung zu machen, in wel­cher das Zimmer der Haushälterin sich befand, dasselbe Zimmer, welches vormals von der Frau Rosalia Douce bewohnt war. Nachdem wir vorüber waren, blickte ich unwillkürlich zurück und — konnte es Einbildung sein? — im Dunklen, zwar weit im Hintergrunde, undeutlich und schattenhaft, gewahrte ich die Gestalt der alten Haushäl­terin selbst! Neugierig fragten die Nachfolgenden, weßhald ich stehen bliebe; da ich aber nach der Stelle ein zweites Mal zurückblickte und Nichts sah, so schob ich mein Ste­henbleiben auf die Schlüpfrigkeit des Marmorbodens, und setzte mich wieder nach dem Tafelzimmer in Bewegung. Nie früher habe ich in diesem Hause einen so unerfreuli­chen Abend zugebracht, und doch auch nie vorher so wenig Lust gefühlt, mich in mein Schlafgemach zurückzuziehen; allem Einer wie der Andere versicherte, man sähe genau, wie sehr ich der Ruhe bedürfe, denn meine Ermüdung nach der Reise sei zu sehr in die Augen fallend, und als sie Einer nach dem Andern ihre Lichter nahmen und sich in ihre Schlafgemächer zurückzogen, war ich am Ende genö­thigt, auch mein Licht anzuzünden und an meinen Aufbruch zudenken. Lady Maltb y drückte noch, ehe sie den Speise­saal verließ, den gastfreundlichen Wunsch aus, daß es mir recht wohl ergehen möchte. „Sie haben«, sprach sie, „das­selbe Zimmer, welches Sie während Ihrer Krankhe.it be­wohnten, ich hoffe, Sie werden alle Ihre Bequemlichkei­ten dort finden, — nur —!" Sie hielt inne, sie seufzte, blickte zu Boden und ver­ließ das Zimmer; ich aber, der ich gewiß wußte, daß wir in jenem Augenblicke Beide der Verstorbenen gedachten, fühlte meine Wangen erglühen und mein Herz mit nicht gewohnter Heftigkeit pochen. Ich ging zu Bette. Ein großes Feuer brannte im Camin. Lange Zeit und wahrlich nicht im behaglichsten Zustande lag ich wach, endlich siel ich in tiefen Schlaf. Wie lange ich schlief, weiß ich nicht, ich fuhr aber, plötz­lich erwacht, aus einem Traume von der Verstorbenen auf, und war fest überzeugt, Geräusch in meinem Zimmer ver­nommen zu haben. Zitternd lag ich einige Secunden ru­hig, und da Alles um mich herum so still wie das Grab war, so wagte ich's endlich, den Bettvorhang wegzuziehen, und in's Z,mmer hinauszublicken. Das große Cannnfeuer glomm nur noch in wenigen aufflackernden Kohlen fort, und bei der Beleuchtung, wie sie eben war, konnte ich gerade alles Einzelne im Zimmer, aber Nichts mit sonder­licher Deutlichkeit, unterscheiden. Weit weg in einer Ecke im Dunklen stand, wie sonst immer, das Kanape, und dort—täuschten mich meine Augen?— dort lag nun auch die Gestalt der Frau Rosalia , wie sie gewöhnlich lag in den vergangenen Tagen meines Fieberleidens! War es ein Shawl, ein Mantel oder irgend ein anderes, zufällig dort gelassenes Kleidungstück? und war es nur meine Angst, die daraus den Anschein einer Menschengestalt schuf? Es konnte so sein — Ich wollte Gewißheit haben — kaum schrecklicher als der Zweifel konnte die Gewißheit sein! Ich erbob mein Haupt, ich setzte mich auf im Berte —> noch immer war es kein Shawl, kein Mantel, kein anderes Kleidungstück — es war die Haushälterin, nichts Anderes und sonst niemand Anderer als die Haushälterin! Ich weiß nicht, Was mich überkam, aber es war ein Werk der Ver­zweifelung: ich rief nach ihr! ich rief die Verstorbene mit demselben Namen, mit derselben Stimme, mir welcher ich in den Tagen meiner Krankheit die Lebende zu rufen pflegte. Darauf war Alles still, und dann — ach! wie soll ich aus­drücken, Was ich empfand! — erhob sich langsam die Ge­stalt, und einen Augenblick später waren die Augen der Frau Rosalia Douce auf mich gerichtet! Sie schüttelte ihr runzlichtes Haupt, drohte mit dem knöchernen Finger, und obgleich ich keinen Laut vernahm, so erkannte ich doch an der Bewegung ihrer bleichen Lippen, daß sie trium­phirte über die endliche Erfüllung ihrer warnenden Reden. Ich regte mich nicht, ich sprach nicht; der Schweiß strömte von meiner Stirne, und so saßen wir, einander anstar­rend, uns gegenüber, ich selbst nicht viel mehr lebendig, als sie! Endlich bewegte sie sich. Mit klanglosem Schritt ging sie durch das Zimmer, winkte mir der Hand, und machte sich daran, wie ehemals, einen für einen Fieberkranken so wohlchuenden Trank zu bereiten. Wenn ein übernatürli­cher Besuch schon schaudervoll in seiner Ruhe ist, um wie viel mehr ist er's, wenn er sich bewegt! Sein Tritt klingt nicht, sein Kleid rauscht nicht —und als sie meinen unir­dischen Trank bereitete, kam der Theelöffel mit dem Becher in lautlose Berührung. Endlich schien sie alle Bestandtheile in ihr rechtes Verhältnis; gebracht zu haben; unhörbar be. wegte sie sich wieder an das Feuer, sie nahm die Thee­kanne von der Gluth, und nachdem sie daraus eingeschenkt hatte, nahete sie schweigend meinem Bette. Noch regce ich mich nicht und rief nicht um Hülfe; und als sie d>e Hand ausstreckte, um mir den von ihr bereiteten Trank zu reichen, fühlte ich, daß es vergebens sein würde, ihn zurückweisen zu wollen. War er gleich gemischt von nicht lebendiger Hand, mußte er gleich unfehlbar des Trinlenden Lebensgeister in Erstarrung versetzen — ich wußte doch, daß es mein Schicksal war, ihn zu leeren. O, wie zit­terte ich vor der Eiseskälte dieses verhängnißuollen Geträn­kes! Noch war die bleiche Hand ausgestreckt, mir raschem Ungestüm brachte ich den Becher an meine Lippe«: —oh ! ye,ß — heiß - brennheiß, heißer als die Flammen eines IOH Ortes den ich ungenannt lassen will, war die überna­Die Polonaise. türliche Glmh dieser nach Geisterweise zu Stande gebrach­ten Arznei! Mit einem Sprunge war ich aus meinem Bette in der Mitte des Zimmers, und heulend vor Schmerz und Schreck lag ich der Länge nach auf dem Boden. Au­genblicklich war die ganze Familie Maltb y in meinem Zimmer — Alle lachten so vom Herzen auf, daß ihnen hierin nur das Gelächter des Geistes der Frau Rosalia Douce gleichkommen konnte. Bald darauf schlürfte ich einen andern Becher heißen Punsches, den sie so gefällig war, mir zu bereiten; ob­gleich ich aber mit der Familie von Maltb y fortwährend auf dem besten Fuße lebe, so habe ich ihnen diese Geschichte doch nie recht verzeihen können. Neues aus der Monarchie. Aus Siebenbürgen. I n einer kürzlich abgehaltenen Landtagssitzung in Sie­benbürgen ist beschlossen worden, einen Gesetzartikel zu entwerfen, demzufolge jeder grundbesitzende Bürgerliche und Nichtadelige die höher« und höchsten Staatswürden beklei­den dürfte. Räuberbande. Seit einiger Zeit, berichtet die „agramer politische Zeitung«, wird die Gegend von Fünfkirchen nach Moch-Us durch Räubereien und Mordthaien auf eine schreckliche Weise unsicher gemacht. Es hat sich nämlich unier der Anführung eines berüchtigten Diebes, Namens Milosch, der schon mehre Male dem Kerker entkommen ist, aus mehren Deserteurs eme Räuberbande gebildet, welche die ganze Umgegend durch nächtliche Einbrüche, Raubmord u. s. w. beunruhigt, und wie es leider dort zu Lande ge­wöhnlich der Fall ist, scheinen die Räuber mit den Schaf, und andern Hircen im Einverständnisse zu leben. Bei der letzten Generalcongregation wurde den Ständen dieser Zu­stand der öffentlichen Sicherheit vorgetragen, worauf be­schlossen wurde, die hochlöbliche Scanhalterei durch einen Erpressen bitllich anzugehen, sie möchte auf den Kopf des Räuberhaupcmannes Milosch einen Preis aussetzen und zugleich das in Fünfkirchen stationirende Uhlanen-Regiment zur Assistenz der Comicalssoldaten beordern. Ferner wurde anbefohlen, auf der Straße von Moh-lcs nach Fünftirchen auf 100 Klafter im Bereiche derselben jedes Gebüsch, jeden Wald, welcher den Räubern zum Angriff dienen könnte, sogleich umzuhauen, und die Polizeicommissäre wurden an­gewiesen/ mir der ganzen disponiblen bewaffneten Macht des Comiiats die Straßenräuber Tag und Nacht zu ver­folgen. Den Gemeinden aber wurde befohlen, ihre Hir­ten mit einer Art von Pässen zu versehen, wornach sie sich unter schwerer Strafe außer den Gränzen ihrer Gemeinden Nicht betreten lassen dürfen. Auf diese Weise hofft man bald wieder die Ruhe und öffentliche Sicherheit hergestellt und die Räuber ihrer verdienten Strafe zugeführt zu sehen. Bei einer ComicatsCongregation machte unlängst ein Assessor unter Andern, auch den Antrag, daß aus Würdi­gung des Andenkens der alten Freundschaft mit der polni­schen Nation die Bälle mit — der Polonaise eröffnet wer^ den sollen. Der Antrag wurde, wie natürlich, ausgelacht. Auswärtige Neuigkeiten. (Gräuliche Begegnung.) I n der Nacht vom I. auf den 4. September hat einige Meilen von Eonstanti­nopel im Marmorameere ein schwerer Unfall Statt gefun­den. Während nämlich das Dampfboot «Crescent« bei der finstersten Nacht von Smyrna nach Constantinopel fuhr, stieß es, ungeachtet wenige Augenblicke zuvor seine Maschine zu wirken aufgehört hatte, auf ein ihm entge­genkommendes Segelschiff mir solcher Gewalt, daß dieses zertrümmert und Niedergeführt wurde. Augenblicklich l,eß zwar der „Crescent" seine Schaluppen in's Meer nieder und kreiste über eine Stunde an jener Stelle, um die Mannschaft zu retten; leider aber waren alle Anstrengun­gen fruchtlos, da diese sämmtlich, so wie das unbekannt gebliebene Schiff, von den Wellen verschlungen wurde. — (Zur Statistik der Bettler.) In Frankreich zählt man 4 Millionen Bettler. — (Die Zahl der Journale,) welche in Paris er­scheinen, beläuft sich jetzt auf fast ZOO. — Mannigfaltiges. Eine List. -Praxiteles halte, wiePausc» i» s erzählt, der schönen Phryne, die er liebte, versprochen, ihr das beste seiner Werke zu schenken. Sie s»ll!c aber selbst auswählen. Phrnne , die ihrem eigenen Geschmack »ich! ge> traut hoben mochte und gern gewiß gewesen wäre, welches unter seinen eigenen Werten in seine» Augen das beste sei, redete mit einem Bedienten des Kunstlers ab, daß er einmal, da sein Herr den Abend bei ihr zu» brachte, in größter Bestürzung augelaufe» kam, u»> die Nachrirut zu bri»> gen, es sei Feuer in seinem Hause ausgekommen, und die »leisten seiner Werke seien lheils schon von den Flammen verzehrt, theils sehr beschädigt. «2, ich bin verloren", schrie Prariteles, «wenn mein Satyr und mein Amor verdorben lind!« Nu» halte PH r ,) n e, Was sie wollte, und der Künstler gestand ihr selbst, sein Amor Ki das schönste seiner Werte. Li» königlicher Brief. Philip p von Makedonien soll bald nach der Geburt seines Sohnes Alera »der, 25ü v. Eh., an den berühmten Philosophen Ä rist o t eles Folgendes geschrieben haben: »König Philip p von Makedonien den» Aristotele s seinen Gruß. Wisse, daß mir ein Sohn geboren wo, den. Ich danke den Götter» nicht sowohl, daß sie mir ihn gegeben, als daß sie ihn zur Zeit des Aristotele s habe» glboren werden lassen. Ich hoffe, du werdest einen König aus ihm bilden, würdig, mir zu folgen und den Makedonien zu gebieten«. Theater Nepertoir. Am 21. October »der Sohn der Wildniß. — 24. »Ratüplan ü. Nr. 777«. — 2z. »Das Bild" . — 2ü. »Die l ienNbotenwiethschaft", ^ 2?. »Leicht si nn und seine Folgen«. — 2i>. »Das Geld«, Posse von Kaiser, als Venefice des Hrn. Osinssn. — 5„. »Krone und S cha ff ot", romantisches Tramrspiel nach dem Französischen v. Je rrman. Pränumeration - Anzeige. Mi t t. November beginnt der II. Semester des v. Jahrganges dieser Zeitschrift. ^ » ^ Die Redaction und der Verlag geben sich demnach die Ehre, die p. 'l'. Herren Abonnenten M- gefälligen Erneuerung der Pränumeration, so wie überhaupt zur Pränumeration, mit dem Ersuchen einzuladen, die Bestellungen bald machen zu » zu wollen, damit darnach d,e Auflage des Blattes bestimmt werden tonne. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.