DegDtardische Laibacher Zeitung, Sonabend den 9. März 1799. ^>r. 2 0. Kulla saius bello-, pacem te pofcimus omnes. Virgil ii. 1. Aeneid. An den Frieden. Komm holder Friedet Des Mordcns müde, Laß uns itzt ruhn. Scheuch von den Fluren Dcs Greuels Spuren, Nmstalt sie nun In reiche Saaten, Wo Freud' und Lust Sich ewig gatten In jeder Brust. Wo der Germane Dem braven Manne Von jedem Laud Mit edlem Muthe Und deutschem Vl,tte Beut froh die Hand. Innlaudtsche Begebenheiten. LaibaH. Se. Majestät haben den Hoch und Wohlgebohrnen Hrn. Franz Joseph des h. r. Reichs Grafen v. Wurmbrandt Stupach, Sr. f. k. apostl. Maj° Kämmerer, wirklicher gehetmerNath,Westgallizischen Gouverneur und bevollmächtigten Hofkommissair in Kärnthen, auch zum Hosiommissair des Herzogthums Krain gnädigst zu ernennen, und die oberste Geschäftsleitung anzuvertrauen geruhet. Se. Exzellenz sind am 6. d. wirklich allhier angekommen, um ihren hohen Posten sofort anzu-tretten. Aus Venedig sind uns folgende Aktenstücke und Nachrichten zugekommen. CavalierePesaro hat gleich nach semer Ankunft folgendes Proklama verlautdaren lassen: wir Kavaliere Franz pesaro Sr, k. 5 ! 2lp^stl Maj. wirkl. yeheimer ^ Sraatsrath, und 5'6chdessclben ' außerordentlicher R«mmiffär in , Venedig und der 1'errg ?elM3. z Dcr nämliche lebhafte Eiftr, und t das nämliche staudhafteVestrcbcn,Mlt weichcmWir unter dcr vorigen Negierung Uns unausgesetzt bemüht haben, die möglichste Wohlfahrt uutzrs Va-ttrlandes, und dieser uns so theuren Volksmenge zu befördern, hat nach den unersorschlichcn Wegen der Göttlichen Vorsehung, und seinen unbe- begreistichen Fögungen Gelegenhell gefunden , sich auch unter der glückliche« Ärgierung des Großmächtigstel» Kaisers und Königs Franz II.zu äus-sern. Nachdem wir mit der größten Wärme dcs Getftcs den Geber alleS Guten demüthig um seinen allmächtigen Beistand und Hilfe angeflehet haben, fühlen wir uns von der lebhaftesten Freude durchdrungen, die Ausübung desUns anvertrautenAmts damit anzufangen, daßWir von dcn gerechten und gnädigen Gesinnungen unsers besten Souveräns auf eine feierliche und utivernmnbareWeise dieVerschie-sicherung geben, davon, wie wir Uns sichcr schmeicheln, ein überzeugender Beweis auch von der Person hergenommen werden kann, dcr Se. Maj. die Bestättigung davon aufzutragen so gütig geruht haben. Es wird sicher von Uns weder Flelß, noch Sorge, nochVerwendung gesparrtwerden,um vollkommen den wohltätigen höchsten Gesinnungen zu entsprechen, und allen Mcnschcuklasftn/sowobl twrch eine gerade Verwaltung derGcrcchtigkeit,als durch ein? beständige Wachsamkeit über alle Gegenstände, welche die öf-sentlicheVersorgung betreffen, und alles, was eine gute Regierung leiste« kann, die vollkommenste Ruhe und Wohlfahrt zu versichern; indem wir alle Vorstellungen sehr gerne aufnehmen, und mit der grösten Wirksamkeit vordem k.k. Thron bringen werden, dieUns entweder von den rechmäßigw Rcpresentanten der Gemeinden, oder auch vonPartikularen eingeericht werden, welche mit dem höchsten Dienst ihr größers Wohlsein, und ihre ange- McsscneZufricdetthcit znverclniqett su- , chen. Wir nähren dahcr in Uns das gegründeste Zutrauen, die Gnädigsten höchsten Gesinnungen von allen Menschen Klassen unausgcsezt unterstiwt und begünstigt zu sehen mit der rein- j sten und Ehrfurchtsvollosten Anhang- ! lichkcit an uustre geheiligte Religion, i undeiN"m genaucnGehorsam gcgcndie ^ höhernVerordnungen, mit der anständigsten und sittlichsten Aufführung, und endlich mit einer vollkommenen und wechselseitigen Ucbcreinstimung, und Herzensgute, welche die festen Grundsteine sind, aufweichen dic reelle Wohlfahrt der Nation standhaft ruh', der ei-izigeMgenstaz-d-von dem d^s wahrhaft väterlich? Herz, und Z die unauö,^sl'ztcn Sorgen unsers Gü- H tigstcn Mi)Barchen cingcnoinmen sind. H Venedig vcn 6. Hornung. ! Franz Cavaliers Pesaro. ' I^Nins Graf v. Osraßl'ldl, k. Sek. ^ Mon'ags sruh? d.^^llferschien die-str f. 5. Con'nissär daS erft?:nal öf- ! sentlich in unsern ex-HerzoglichenPal-last, wo er nach und nach von allen konstituirten Gewalten, von ihrem Personal begleitet; von den Deputir-ten derStadtVemdig; von dem ex-vc- ! netianischen und auch von dem kais.Os- ! sizierkorps, »n derPerson derDeputir- i ten Vrigadire Berrettom und Moser ! complimentirt wurde. Se. Exzellenz ! der königl. Commissar hat aufalle die- ^ se dienstvolleEhrenbezeigungcn mit je-nerHöftichkeit geantwortet,welche seinen unterscheidenden Eharakter ausmacht.—Gestern war in der Kirche 3. Marm von auserlesenen Professoren eine solenne Messe und das 7^6 Vsum zur Danksagung des Allerhöchsten ge. halten, und Abends war Beleuchtung, und eine Akademie von Sing und Instrumentalmusik. — Der königl Com-mifsar hat seitdem durch eine besondere Kundmachung erklärt, daß er Montags und Donnerstags z'ederWoche in d?m öffentlichen Pallast die Einlagen nnd Bittschriften der Gemcindenund Individuen annehmen werde,mit dem Veisaye, dasi diese mit einer furzen schriftlichenEinbegleituttgsamtderUn-tersckrift des Bittwerbcrs versehen sein lnüssen. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Reichsfridens-Congrcß. Nastatt den 19. Febr. MitderSehnschtman bis aufden 15. den Courier von Wien ! erwartethatt. d. bewenden lassen, und den Franzosen zu erkennen geben wollte, daß, wenn sie das rechteRheinufer räumen, dieRus-sen auch die Reichsgränze verlassen würden. — Die kaiserl. Regimenter in unsrer Gegend haben Befehl erhalten , Halt zu machen. München, den 26. Febr. „ Se. kurfürstl. Durchlaucht haben gleich bey angetretener Regierung Höchst-dero Churlande den wesentlichenNach-theil eingesehen, welcher durch die vielfachen Dienstadjunktionen uudAn-wartschafts - Ertheilungen auf Lehen in der ganzen Verfassung dcs Dien? stcs entsteht, und wie dadurch nicht allein die Stellen der Familien per-petuirt, sondern auch der höchsten Gewalt dle Mittel benommen wurden, treue und thätige Dicncr zu belohnen. Höchstdieselben glauben sich dahcr nicht allein berechtigt, sondern auch verpflichtet, alle vorhin verliehenen Dienst - Cxspektanzien, Beyordnun-gcn, Anwartschaften auf Lehn, und unter was immer für einen Nahmen ertheilte Adjunctioncn aufzuheben und zu zernichten, befehlen sofort, daß die kurfürstl. obere Landesregierung sothane kurfürstl. hohe Entschließung sämmtlichen Dikasterien, Corponbus und sonstigen Behörden unverzügliw bekannt machen soll, wobey Sich gleichwohl Se. kurfürstl. Durchlaucht vorbehalten, nachVewandtniß derUm-stände diejenigen, die mit derley Ex-spektativcn versehen waren, aufeine andere schickliche Art zu begnadigen. München, den 21. Febr. l?99- Italien. Von dem neuerdings erfolgtenAuf-stande in Neapel gegen die Franzosen und von Nelsons Erscheinung vor dem dortigen Hafen melden unsere neuesten Italienischen Blatter kein Wort.; jencNachricht scheint also daö wirklich zu seyn, wofür wir sie ausgaben — Erdichtung. Turin, den ,o. Febr. Unsere Universität hat eine ganz neue Em-richtüng erhalten. Die Lehrer der Theologie und Jurisprudenz werden nicht mehr von der Nation bezahlt, weil sie künftig nicht mehr nöthig sind; dagegen wird der Gehalt der Lehrer der Philosophie vermehrt, »rcil diese durch di? Lesung der Moralphilosophie die Lehrer der Theologie, und durch z die Erklärung der Menschrnrechte die , Lehrer dcr Jurisprudenz ersetzen sol- ^ lcn. Alle Inquisitions - Tribunale ' und das Collegium der Adelichen sind aufgehoben worden. Auch hat zum großen Leidwesen hiesiger Stadt eine Commission von Z Gliedern niedergesetzt werden müssen, welche den Französis. Commissarien, die a.us z Künstlern und einem Sekretär bestehen, eine gewisse Quantität von den Mobilien des Königs von Sardinien überlasse«, und den Verkauf des Uc-derrestes besorgen soll. Man siebt in dieser Maßregel den gewissen Verlust der vorzüglichsten Kunstwerke unje-rer Gemähldesammlung voraus, unsere provisorischeRcgicrung hat,wahi.^ scheinlich dazu aufgefordert, rmen Schritt gethan, der beynahe allgclm i-nes Mißfallen erregt. Sie hat nämlich einen Beschluß gefaßt, daß man zu Paris darauf antragen soll, Pie-mont mit Frankreich zu vereinigen. Es zirculirt bereits eine Gegenschrift zu diesem Antrage, worin alles aufgezählt wird, was Piemont bereits für die Franzosen gethan hat. Unter andern heißt es darin, die seitherigen Eräugmsse in Italien bewiesen deutlich, daß die Franzosen nur als Feinde und Unterdrücker dcr Italtä-ncr angesehen werden müßten; daß die 5 Regenten zu Paris nicht das Nccht hätten, uns zu verhandeln oder als ein erobertes Land und besiegtes Volk zu tractiren;daß sich vielmehr allcItaliä-ner vereinigen mußten, eine einzige u. von allem fremden Einstußc nnabhän-gigeNcpublik zu errichten, wenn sie ih-rcFrciheit u. ihr Wohl für dieZukunft sichern wollten :c. So vielen Eindruk auch die in dieser Schrift enthaltenen Vorschläge machen, so dürsten es doch vor dcr Hand die Französischen Bajonette verhindern, sie zu rcalisiren. Dle neuliche Deputation, welche die Uebergabe von Civita-Vecchia an-botb, war von den französisch-odcr rc-publikanischgcsinnten Einwohnern, welche damahls dieOberhand gc.won-nen hatten, abgeschickt worden; allein während ihrer Abreise hatte sich daS Blatt gewendet: die Gegner der Franzosen waren wieder Meister, und man schien diesen se- sten Ort nur durch eine Belagerung einnehmen zu können. Auch M ganzen Bezirke zwischen Civita- Vecchia «ltd Viterbo bei Aqnapendente, Monte Fiaskone l(. ist eS noch nicht ruhig. Neap elf den 27. Jan. Der Neapolitanische Prinz Milttenn nnd der französischen Negiernngs - Commissar Vassal sind Mitglieder sder einstweiligen Regierung, 5ie aus 21 ! Männern besteht. ^ Als am 24. Iäner der franMs. ! Obergeneral Campionnnet mit seinem Gcneralstabe durch alle Strassen ritt, küßten ihm die Lazzaronil, die noch am 22. so wüthend gegen die Franzosen fochten, und „Es lebe der König! „ ri'fcn, die Stiefel und Steigbügel: sie hörten nun nicht auf zu rufen: Es lebe die Freyheit! Es lebe die Reyu b l l k! „ Championnct hat in ciner allgcmoimn KnildmachunZ Neapel zur Parchcnopcischl'tt Republik ansrufen lassen. Uodcrall lvcrd.'N Freyheitsbäume errichtet. ! Die Neapolitanische Kokarde ist roch, fch-oarz und gelb, un5 wird b^retts allg?m?in getragen. Bei dem Volksaufstande der Neapolitaner ist der Cisalpiniscke General-Adjutant Tromo, einjPohle, hei Trajetta vcrrätherischer Weist erschossen worden. .F r a n k r e i ch. Parisv. 16. Horn. ?Gen. Ver-«adotte hat sich das Oberkommando Hcr italienischen Armee verbeten; der Kriegsminister Scherer soll min biess Kommando erhalten und statt seiner V. VillemansiKriegsminister werden. Vcrnadotte wird sein Kommando am Rhein behalten. Das Direktorium hat eine Proklamation bekannt gemacht, worinn vorgeschrieben wird, wie am 20. März das Festder Volks-souverainität, worauf die neuenWah-len des Jahrs 7 anfangen, geftyert werden soll. Stand der ganzen französ. Kriegsmacht den 13. Ianer 1799. Um dieSt-arke von feder der franz.Ar? meen zufassen, deren Bestand unten k folgen wird/ muß man ehe einen Blick tz auf die neucOrganisation werfen, nach l welcher die Halb-Vrigaden, die Rcgi-Z menter, dann die Bataillonen einge-z richtet sind., k Nach dem neuesten Reglement des z Kricgs-Departement, must/ed'/yalb-^ Brigade aus q. Bataillonen bcstehem ^ Sie hat einen Chef der Brigade, einen Adjutant - Miior, und einen Zahlmeister; und hält complet gooc' Mann. Jodes Bataillon hat einen Vatail-lons-chef, und einen Zahlmeister. Es bestcht complet, aus 1000 Mann, in 9 Kompagnien eingetheilt. Jede Kompagnie hateinenKclpitaine, einen3ieu-tenaltt, einen Unter-Lieutenant, vier Serfchanten, zehcn Kaporal, einen Fourier, und 2 Fambvurs. Ein Regiment derArtlllerie zuffußf besteht aus 20 Kompagnien welche . eben die Einrichtnng,und die nämliche Zahl der Ober-und Unteroffiziere, und l Gemeinen haben, wie die Kompagnie» bee derInsimterie. DasRegiment hat einen Colonel, 2 Adjutanten, und einen Zahlmeister. Die Ncglmenter der schweren Ca^ vallerie,der berittenen Iägcr, und der Hussaren bestehen aus 4 Eskadronen oder 8 kompagnien. Jede Eskadron hat Complet 150 Mann. Es hat einen Eskadron-Chef, einen Kapitain, einen Lieutenant einen Unter-Lieutenant, einen O.uartiermeister, einen Fonricr 2 Unter-Quartiermcister, 8 Brigadiers, und 2 Trompeter. Die Artillerie zu Pferd hat die nämliche Einrichtung wie die Cavalle-rie, mit dem Unterschiede, daß ein Regiment ans 6 Eskadronen besteht. Armee von Italic». Infanterielinicn Truppen. — Die 3- 3.5. 14. 21.24. Zl-3,;. 39- 45-35. 56. 62. 65.68.79 93«nd99.halb-Vrigade; zusammen 54,000 Mann. Leichte Infanterie — die 3. 7. 9. l2. 17. iZ. 2l. 22. 26. und29.halb-Vrigad. Zusammen Zo,c>oc>. Schwere Cavallerie — das 1. 5. i8. Regiment; zusammen 1800. Httssaren — das 1. 6. 11. und ein ^heil des 7. Regiments 2 402. Dragoner — das 7.9. und 12. Ne-ment !8oo. VeritteneIäger.das 9.13. 15.und 24. Regiment 2400. Artillerie zu Fuß — das 5te Regiment, davon einige Divisionen bei der Armee von Rom sind; 2000 Mann. . Berittene Artillerie — das 2. 4. und 8. Regiment, 270s. 'Sapeurü —ZweiVataillons200O. Mmeurs —die 1. und 3te Kompagnie, 220. Mann. Die ganze Ar- l mee von Italien betrögt also, die Ar-; mee von Rom, oder wie si.^nlm bnßs, l Armee von Neapel nicht m«t Vüzu ge-^ rechnet 93,320. Mann. z Armee von Rom. 3 oder von Neapel. Z Linien Truppen — die 11. 12.17. 30. 64. 7Z. 78. und 79. Hal-Vrigade; zusammen 2 4,OOO.Leichte Infanterie >-dle 15. i6. und 27. Halb-Vr aadez 9OOO Mann. DiePohlnische Legion imSolde der ciöalpinischen Republik. Die römische Legion. Schwere Cavallerie — daS F und 11. Regiment, 1200 Mann. Dragoner — das 16 und 19. Regiment, I2QO. Berittene Jäger — 7. 19. und 25. Regiment, isau Mann. Die Artillerie ist aus Abtheilungen der Armee von Italien zusamm.nge-sczt. Die ganze Armee zählt also 37,2QO Mann, und die ganzc französ. Truppcnmacht in Italien 1^6,520. Hiezu sind abcr diejenigen Truppen nicht gerechnet, welche in Pie-mont, Ligurien, Cisalpinien, Rom undNcapcl theils freiwillig gestM, theils mit Gewalt ausgehobcn werden. Auch dtc pohlnische Legicn und dicSchweizcrregimenter sind nntrr der obigenZahl noch nicht mitbegriffcn.Da lndessen dtcEnZlandcr,Russcn u. Tür-kcn von allen Seiten La-idungon drohen , so durfte diese ungeheure Volks, masse nicht einmal hinreichen, die »veit ausgedehnten Küsten Italiens gehörig zu bewachen, vielweniger zu vertheidigen. Schweift. Zürch, von 2O. Horn. Dieser Tage wurde in nnscrm grosi''« Rathe zu Luzern über die V:rhältuisse der Juden sorgendes Gutacbtcn emcs darüber niedergesetzten Ausschusses vorle- ß sen: „Obschon nun der Ausschuß dar- ^ über einig ist , daß die gesnnd? Ver- ^ nunft mit den deutlichsten Ausdrücken der Konstitution sich darnder vereinigen, den Juden das Bürgerrecht zuzusichern , so glauben wir dock, die Auflösung dieser wichtigen Frage auf l ruhigere und günstigere Zeiten vcrspa- ^ ren zu müssen. Einstweilen sollen alle jene gehäßigen und unduldsamen sie einzig betreffenden Zölle, Aufia- ! gen und Lasten abgcschaft, und ihnen « der Schutz der Gesetze, und die Ausübung aller Rechte, deren ein Eingesessener genießen kann, mitAusnah-me der polltischenStaatsbüra^errechte, zugesichert seyn. " Dieses Gutachten verursachte heftige Debatten und zuletzt wurde in der Sache nichts beschlossen. — In der Faßnackt stellten die Kons i iptionsjünglinge zu Basel eine Maskerade an, dic beynahe üble Folgen nach sich gezogen hätte. Sie führten solgendeSzene auf: Man sah auf einem mit Ochsen bespannten Wagen verschiedene Masken in der Kleidung der ehemaligen Vasler Nathshcrren, hinter ihnen eincnTam-bour, der aufciner mit Flor behänge-ncnTrommel denTodtenmarsch schlug, vor ihnen einen verkleideten Priester siyen und hinten einen franz. Grenadier mit einer langen Postpeitsche. l3o fuhr der Wagen durch die Stadt. VieseSpaßmacher wurden indesen von den Bürgern so mißhandelt, daß die herbeieilte Wach" nttr mitausierstcr MäheMord n. Tod verhindern konnte. Großb r itanien. Mit des Herzogs v. Portland Vcrmo- l gcnsnnlftä'de n maq es nicht stehen wie ^ es sollte. SeinSchneidcr brachte ihm vor elniacrZeit cineRechnung,die er nicht bi- zabltc,so daß dcr crstcrc keine andcreAus-- kunil sab, als zu klagen. Es klang nickt icin,daß man den odcrsteuStaalssekretär wcge» cincr Schneider-Rechnung bclaw gen mllßtc.Die^citungen freuten sich der erwünschten Gclcgcnbcit, witzeln zu kön" neu. Eie wollten die Recynung gcschcll kaben, worauf unter anderen gestanden haben sollte: tar turnmF k',8<3race's cc,2t — dcs Herzogs Rock zu wenden — Vc< ' kanntlich heißen dic Engländer 2 turn« » co3t cincn,dcr, so wie cs ihm bcqucm ist, - scinc 'Partei verlaßt und zu einer anderen 5 übergebt. Nun sagten die Papiere, cs sct l kein Wunder,daß dcr Herzog V.Portland die Wbigs verlassen , und sich durch cine große Staats'Bcdicnung habe gcwinncn lassen, daß cr cm — turncoat geworden ^ sei, da scinSchncidcr so oft den Rock füc ^' tbn hadc wenden müsscn. An allc diese ^ Stichelcycn kclnt sich kein Minister, cbc«: i so wcing a s an dic Carncaturnen, die ! man taMch auf sie vcrfcrtigct. Allein die von dci^chatzfamcr bcsoldeten^citunacN z und Journalisten bezahlen dieOpposillo- Z mstcn mtt gleicher Münze; ""d man darf z nur clwas von Fex, Shcrrldan, Bed« i ioi d, Iekyll u. a. wissen/um zu sebcn daß - dic öffentlichen Blätter, weiten Spiel-: räum für anzügliä:en Tadel haben. V" ! dcnkt man das alles, so ist nicht abzus" hen, wic die Prcßfrcilicit in England als zerstört vorgestellt werden kann. Wäre es in der Minister Macht, dic Oppositions- ' blatter zum Schweigen zu bringen, >" ' würden sie es vermuthlich, ja obneZn>c^ fll thun. Abcr so weit ist es noch lange nicht gekommen.