^ l 37. Dmstass llln l 7. Illlli l862 Die „kaibacher Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig ii ft., halb-tiihrtg 5 si. L0 lr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. 12 st., halbj. 6 si. Filr die Zustellllng in's Haus sind halbj. 50 lr. mehr zu entrichten. MU der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 1b fi., halbj. 7 fi. 50 lr. snseNwnsgtttlhr für eine Garmond, Spaltmzeile ober dm Raum derselben, ist ftlr Imalige Einschal« Mng « lr., fllr 2malige 8 tr., für 3malige 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertion« - Stempel per 30 kr. ftlr eine jedesmalige Einschaltung hinzu z» rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fi. W kr. lür 3 Mal. 1 si. 40 lr. fttr 2 Nal und V0 lr. fllr 1 Vlal llnit Inbegriff o«s Insertioneftnnpel«). __^»x ^_________________________________________^<^ . Amtlicher Theil. 3>c. k. k. Apostolische Majestät haben den Vize-Direktor der Scltion für Zifferwesen nnd translatorische Arbeiten bci dem Ministerinm des kaiserlichen Hauses und des Aenßern, Hofrath Alois v. C o b c l I i, znin Direktor dieser Sektion und gleichzeitig zum wirklichen Hof. und Ministcrialratl/ allcrgnädigst zu erncn. uen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben nüt der Allerhöchsten Entschlicßnng vom :j0. Mai d. I. die erledigte Vize»Staatsbnchhallcrsstellc bci der nieder» österreichischen Staatsbnchhaltnng mit den systcin» mäßigen Vezügcn dem Nechnung(. März 1<^!>0 (R.G.V. Paß oberhalb Sliwje (in den Verlöten vom Kriegsschauplatz wird dieser Pap Ostrog llrnannt; Omcr Pascha in seinem offiziellen Telegramm nennt ihn UskokcN'Paß; in der jungst erschienenen Schcstak'schcn Geographie aber erscheint er wohl am richtigsten nnler dem Namen Sliwje, da er gleich, zeitig die Ortslagc bezeichnet). Von hier aus erreicht man in zwei Stnudcn d>,s Kloster Ostrog. Auf den Vergen Mta und bci Trubjcwo, sowie auch im Nö» kokcn-Passc bci Sliwjc hatten die Montenegriner Vcr« schanznngcn aufgeworfen, um die Festigkeit dcr ohne« '!?,jn uon Natnr ans starken Stellnngen zu erhöhen. ?l:> lendc Gewässer iin Angcsichtc deö Feindes, odnc Vrncken, welche dieser abgebrochen, passiren, Nilsich enlscycn nnd uerproviantiren. nnd endlich die beinahe nnüberwindlichc Stellnug im Uskoken Passe forcircn. um schlirßlich nnt dem Armeekorps des Abdi Pascha, welches von dcr Südseite nach Montenegro cingc» drnngcn war, in Verbindung treten zn können. Es nnterliegt leiuem Zweifel, daö. wenn anch dcr Pascha bci seiner Untcruchmnng glücklich war, sich seine ^!agc immer mehr verschlimmern mußte, je weiter er in das feindliche Gebiet v.rdrang, da selne Nnckzugslinle »ach Vilcch i» dc,nscll»c,l Mapc »uisichcrer wnrdr, Icdci, A»acill'llck lonnlcll die Insurgenten, wrlchc nntcr Pctc-r Stcfanov den Dnga-Pap bcsept hielten dann anch die Passe in Vanjaui und bci Trnbjcwo, im Nucken dcr gegen Ostrog vorgedrungenen Türken, verlegen, ohne daü Derwisch Pascha im Stande gc-we,cn warc. cö rechtzeitig zu verhindern. Dieß waren die Umstände, unter welchen Dcr« wi,ch Pa,cha seiilc Operationen begann. ^ Der Angriff gegen die feindlichen Stellungen ans den ^itta.Vergcn erfolgte am 2. Juni Der itampf soll sehr blutig gewesen und erst am 3 znm Vorlbcilc dcr Türken sich gcwcndct haben, als diese namlul) ihre gan;c Macht von l8 Vataillonen Nizam nnd 2000 Vaschi. Voznks lonzcntrirt batten. Die Montenegriner erhielten von Stefanov keine Unter, inihung. Am 4. Juni besetzten die Türken die Stadt Niksich und verprouiantirtcn das Schloß; die Montc^ ncgriner hatten sich in die Stellnng am Uskoken.Passe hinter Sliwjc gezogen, um hicr den Zugang nach Montenegro zu verwehren nnd die Verbindung der beiderseits gegen den Paß operircnden türkischen Armeekorps zn hindern. Am li. griff Derwisch Pascha diese verschanzte Stcllung an und warf die Montenegriner, welche der zürst Nikolaus persönlich kommandirtr. »ach einem Verlnste von 300 ^400 Mann gegen Ostrog zurück. Die Monlengriucr sollen sich am 7, ^gen Sobaichi, welches Dorf auf dem Ncgc von "strog in das obere Moracha.Tbal liegt, znrückgezo. grn haben. Dieser Umstand hatte allerdings die Ver-cmigung der beiden türkischen Armeekorps, welche gegen einander operirten, erleichtert, und anch vielleicht ;n der Tataren. Nachricht, daß Ostrog gefallen sei, Veranlassung gegeben, Ostrog ist cin nicht so leicht emnehmbarcr militärischer Punkt; rs beherrscht die Wrgc i„ das obere Moracha-Thal oder die Verda. ferner die in das Thal der montenegrinischen ^eia oder nach Spns, Podgorea und Scutari, und endlich nach ssetinje über Oranido und <5rwo. (5s besteht ans zwei Klöstern, dem obern und dem untern. Das obere liegt in einer Felsenböhlc, und der Felsen, wel. chcr dasselbe von oben deckt, ist 400 Fußhoch. Gegen rin Vombardemcnt ist also das obere Kloster hinlänglich gcsichert. P^m unteren Kloster sctzt sich der Felsen nach einem knrzen Absätze, als Vorhof, zu einem Abgrnndc wcilcr fort, dcr so steil ist. daß cr nicht erstiegen werden kann. Ein einziger schmaler Weg. der von wenigen entschlossenen Män« nern gegeu jede Anzahl Feinde vertheidigt wevdcn kann. führt den Vcrg hinan zu dcm Kloster. Diese knrzc Beschreibung genügt, um die Uneinnehmbar-keil dieses wichtigen strategischen Schlüssels darzuthuu. wenn anders der Vorrath nicht mitspielt. Gegen Aushungernng ist das Kloster durch die im Innern dcr Höhle angehäuften Vorräthc ebenfalls gesichert. Auch befindet sich daselbst ein Wasserbehälter und das größte Pnlverdepot des ganzen Bandes. Die Position der beiden kämpfcndcn Theile war nun die folgende: Ostrog hinderte hauptsächlich den Pascha, dcn Montenegrinern zu folgen; die letztern konnten nun enlweder bei Lobaichi stehen bleiben oder durch den Paß bci Gjnraslovich in das obere Mo-rachathal nnd aus diesem durch dcn Pap von Mora» kovo in das Niksichcr Tbalbeeken hervorbrechen und so dcn Türken in dcn Nucken fallen. Außerdem könn» ten anch noch die Pässe an der türkischen Opcrations-Linic von den Aufständischen besetzt und den Türken der Rückzug in die Herzegowina abgeschnitten wer« dcn. Untcr solchen Umständen findet der Rückzug Derwisch Pascha's nach Pilech vom strategischen Stand-pnnktc ans seine volle Rechtfertigung, umsomebr. als eine dcr vorläufigen Hanptanfgabrn. dcr (5ntsay und die Vcrvrooianlirung von Niksich. gelungen war. Nach all' dcm hier Erwähnten wird klar, daß die Nachricht von der Einnahme Ostrog's auf eine« durch Pariser Telegramme hervorgerufenen Irrthume beruhe. Die russischen Vcrlchlc scheinen insofern besser unterrichtet' zn sein, als sie von rincm türkischen Vordringen über Planica. riner Anhöhe östlich vom Duga.Paß, behufs einer Nekognoszirnng über Powia (nicht Nowia, wie das Tclcgramm angibt), und einem dabei gehabten Verluste von K0 Mann sprechen. Sie ignorircn die Schlacht fast gänzlich oder wollen die Vedeutnng derselben verringern. Die Wahrheit mag in der Mille zn suchen sein. Die Kandidatur fur Mexiko. Ueber die vielfach erwähnte Kandidatur für den merikanischen Tbron bringt die «Presse" cin Schreiben ans der belgischen Hauplstadt. das zn interessant ist. als daß wir es unsern Lesern vorenthalten könn' ten, Natürlich überlassen wir der «Presse", für die volle Wahrheit einzustehen. Das Schreiben lautet: Grlissel. 12. Juni. Die französischen und belgischen Matter habe», in neuester Zeit mit einer gewissen Absichllichkeit dic Nachricht verbreitet, der kaiscrl, Prinz von Oesterreich, dessen Name mit der mexikanischen Frage in so cngcn Znsammenhang gebracht wurde, habe ln jüngster Zeit die ihm gcwissermaßcn anfgedrnngene Kandidatur für einen in Mexiko zn begründenden Thron in der bestimmtesten Weise abgelehnt, In der nächsten Umgebung unseres Königs, der bei dieser ganzen Sache eine, wie ich glaube, sehr entscheidende Rolle spielt, ist über eine solche Ablchnnng nichts bekannt, und an unserm Hofe dürste »nan in dieser Sache doch wohl ganz genan unterrichtet sein. Erlauben Sie mir daher, Ihnen in Kürze mit» znthcilcn. was ich über die angebliche Kandidatur Ibrcs geistvollen Prinzen hicr in Erfahrung gc-bracht habe. Es war im Spätherbst des vorigen Jahres, als in engeren Kreisen plötzlich der Name des Erzherzogs Mar mit dem durch dle französisch-spanisch, englische Intervention in Mexiko zu errichtenden Throne in Verbindung gebracht wurde. DicscS Projekt, an welches in Wien sicher Niemand gedacht hat und das «either wohl schwerlich von irgend Jemand ernstlich in Erwägung gezogen wurde, ist daS ausschließliche grillige Eigenthum des Kaisers der Franzosen, und ich glanbe uicht zu irren, wenn ich hinzufüge, daß Cord Palmerston vom ersten Tagc des Anflanchen« 546 dicscs Planes in alle Details desselben eingeweiht war. Die erste Anregung kam, wie gesagt, dirclt aus den Tuilerien. Der Gcheimsctrctar des Kaisers der Franzosen, Herr Mocqnard, erhielt den Auftrag, sich im Namen des Kaisers schriftlich an Erzherzog Max zu wenden und ihm den zu errichtenden Tdrou in aller Form anzubieten. Obwohl die nun folgenden Unterhandlungen und Korrespondenzen zwischen dem Erzherzoge und dem Kaiser Napoleon ohne jede Mittelsperson geführt wurdcu, war Ihr Kabinct, welches an der Sache offiziell niemals einen Antheil nahm. doch sofort von Allem unterrichtet, und sein Natl' ging dahin, das napoleonischc Projekt, so abenteuerlich es sich auch darstellte, nickt unbedingt abzulehnen. Man autwor« tctc daher nach Paris, daß man die Sache, welche ja olincbin noch geraumer Zeit zu ihrer Reife bedürfe, ill Erwägung ziehen wolle, und daß man sich die Entscheidung nalürlich für den Augenblick vorbehalte, wo in Mexiko selbst ein Erfolg erreicht sein würde. Der Kaiser der Franzosen that hocherfreut über die gute Aufnahme, welche sein Anerbieten gefunden, und machte im Vcrlanfc seiner Korrespondenz mit dem Erzherzog Versprechungen und Zusicherungen so wichtiger Art. daß man in Wien es für angemessen dielt, den Kaiser der Franzosen in seinem Vcrtraueu auf den Erfolg seiner Werbung für den mexikanischen Thron nicht zu erschüttern. Wclehcr An diese napolconischen Zusichernngeu gewesen sein mögen, darüber herrscht noch tiefes Ge-heimniß, wie ja überhaupt die ursprüuglichen Motive der Expedition nach Mexiko noch immer nicht dentlich erkennbar sind. Anßcr Ihrem Kaiser, dem Erzherzog, als dem Briefempfänger, und der zunächst bcthciligtcn Perso,'. 5'önig Leopold, sowie den Lords Palmerston und Russell, dürften nur sehr wenige Personen in den vollständigen Inhalt dieser böchst interessanten Korrespondenz eingeweiht sein. Die über die mexikanischen Angelegenheiten in die Oeffentlichkcit gelang» ten diplomatischen Aktenstücke enthaKen die Bcsläli' gung der Tl'alsache. daß die Franzosen gleich nach ihrer Ankunft in Vera«Crnz ganz offen Propaganda für diese Tl'ron-Kandidatur machen ließen, und daß von englischer Seite gegen diese Propaganda nichts eingewendet wurde. Auf eine vou hier (Brüssel) aus nach Loi.don gerichtete Anfrage antwortete Lord Pal-merston. daß er mit dem Gange der Dinge volllom» men einverstanden, nnd daß England jede in Meriko in diesem Sinne vollbrachte Thatsache anzuerkennen entschlossen sei. Die mexikanische AngclegenlM stellte sich damals ganz anders dar. Der Sieg der Sezessionisten in Nordamerika hatte noch große Wahrscheinlichkeit für sich, England begünstigte eine europäische Intcrven» tiou in Mexiko, weil es auf diesem Wege die Se» zession zu unterstützen, die Monroc-Doktrin ungestraft über den Haufen zu werfen und durch eine Anerkennung der Sclbstständigkeit der Südstaatcn dic ihm längst verhaßte Macht und Größe der transatlanli. schen Republik definitiv brechen zu können hoffte. Ucb.rdieß war es Lord Palmcrston. der die Haupt« arbeit der Expedition Frankreich und Spauicu von vovndinein überlassen hatte, nicht unlieb, die franzö« sische Lust an Abenlcucrn, den napoleouischcn Ehrgeiz in die transatlantischen Händel zu verflechten, Viel> leicht war Letzteres das Hanptaugcumcrk des schlauen Palmerswn. denn was anch aus der mexikauischeu Expedition entstehen konnte. England und Spanien stand, die Folge hat es bestätigt, der Rückzug offen; nur der Kaiser der Franzosen konnte nicht mehr zu« rück, wenn der französische Ehrgeiz einmal engagirt war. Napoleon ill. jenseits des Ozeans in Krieg verwickeln, war eine Bürgschaft mehr für die Erhal< tung des europäischen Friedens, und es scheint, daß dieser englische Gesichtspunkt auch maßgebend war für die vorsichtige Art, wie die angebotene Kandida» tur für den Thron in Mexiko in Wien und Mira> marc behandelt wurde. Die Hoffnnngcn, welche man anf das Gelingen der Sezession und die Widerstands-kraft der Südstaaicn gebaut hatte, gingen in die Brüche, Der Sieg der Union modifizirtc die cngli» schcn Anschauungen über die Zweckmäßigkeit der mc< xikanischcn Expedition. Man wnßtc aus den Dcpc« scheu des Washingtoner Kabincts, daß es nach Niederwerfung der Sezession nöthigcnfalls mit bewaffne-tcr Macht der europäischen Intervention in Mexiko entgegentreten würde, und da überdicß Spauicn, das jede Alissicht für seinen Kandidaten auf den mexika« nischcn Thron verloren, mit den Mexikanern Frie« dcns'Unterhandlungcn anknüpfte, schloß England sich den Spaniern an, und es kam die Konvention von Soledao zu Stande, die schließlich anch von den französischen Unterhändlern unterzeichnet wurde. Als die Nachricht hicvon nach Paris gelangte, ging in der Haltung dcs Kaisers der Franzosen cine große Wandlung vor sich. Die Möglichkeit voraus-sehend, durch eine Nichtauerkcnuung der Konvention von Soledad sich England und Spanien vom Halse zu schaffen und in Mexiko ganz freie Hand zu bckom< men, scheint der Kaiser Napoleon damals den Ent« schluß gefaßt zu haben, aus Mexiko ein Algerien jenseits dcs Ozeans zu machen und selbst vor der Eventualität eiues beinahe unvermeidlichen Konfliktes mit den Vereinigten Staaten nicht zurückzuschrecken. Vou dem Augenblicke an. als dieser Plan gefaßt war. trat jede andere Kandidatur als die Frankreichs in den Hintergrund. Man weiß, daß dein Kaiser der Franzosen sein Wille gelassen wurde. Spanier uud Engländer zogen von Vcra>Cruz ab uud ließen die Generale Napoleon's lll. allein in dem mcxika« uischcu Wespennest. Die Times thaten noch ein Uc> brigcs und wünschten Frankreich mit beißender Ironie Glück zu der Erwerbung Mexiko's, die England ohne alle Anwandlung von Neid zum Vollzug gclau« gen sehc. Nachdem die Dinge eine solche Wendung ge« uommen, gericth der Kaiser der Franzosen in eine schwierige Stellung zu dem österreichischen Erzherzoge, dem gigcuübcr er sich gewissermaßen schriftlich gebunden hatte. Was er vorher mit den cmschmci-chelndstcn Vcrsprcchnngcn bekämpft hatte, das mußte er uuu wünschen, nämlich eine öffentliche Verzicht« erklärung des Erzherzogs anf den ihm zugesprochenen mcxikauischcu Thron. Dicsc Vcrzichterklärung schien dem Kaiser Napoleon um so wünschcnswcrther, nicht bloß weil dadurch sciuc Intervention iu Mexiko in das eigentliche Licht gestellt wurde, sondern auch weil er auf diesem Wege sich direkt und schriftlich Oester-reich gegenüber eingegangener Vcrpfiichtnngen c»tlc< digcn konnte. Auch fürchtete der Kaiser, seine Briefe könnten eines Tages als diplomatische Waffc gegen ihn gebraucht werden, und er bat nicht nur um die Vcrzichterllärung, sondern auch um die Rückgabe seiner eigenhändigen, nach Oesterreich geschriebenen Briefe. Als der cdlc Eidam unseres Königs vor Mo< natsfrist unserm Hofe einen kurzen Besuch abstattete, kam der eben in Deutschland reisende Adjutant des Kaisers der Franzosen, General Flcury, mit dem gc» Heimen Auftrage nach Brüssel. Erzherzog Max zu einer Zusammenkunft mit dem Kaiser Napoleon an der Schweizer Grenze einzuladen. Diese Einladung blieb ohne Folge; bevor jedoch der österr. Erzherzog Brüssel verließ, schciut sich Napoleon III. nochmals schriftlich an ihn gewendet zu haben, um die Vcr« zichterklärung und die Rückgabe der Korrespondenz zn erwirken. Es scheint indessen nicht, daß bis jetzt das Eine oder das Andere zugesagt wurde. Die während der Anwesenheit Sr. lmscrl. Hoheit in Brüssel ^c-pftogenrn Berathungen haben cwcr. wie ich höre, ein Schreiben des Königs an Se. Majestät den Kai< ser zur Folge gehabt, welches Erzherzog Max nach Wien überbrachte, und von dem es heißt, daß es für die auswärtigen Beziehungen, Ihres Staates höchst bedeutsame und wichtige Mittheilungen rnlbält. So stehen die Diugc jetzt. Der Kaiser der Zranzosen harrt noch immer der für ihn so wichtigen Verzicht-erklärung dcs Erzherzogs Max, und arbeitet mit allen Mitteln daran, die Bande abznslreifcn. die er sich Oesterreich gegenüber durch seine Korrespondenz selber angelegt hat. In Wien, London nnd Brüssel ist man indessen der Ansicht, daß die S.'chc keine Eile hat, uud daß den Tuilerien eine etwas unangenehme Gcduldprobc nicht schaden könne. Wenn Erzherzog Max sich dem> nächst znr Vcrmälnng der Prinzessin Alice nach Lon-don begibt, dürfte sich wohl Gelegenheit finden, die Gerüchte über seine mexikanische Kandidatur öffentlich in eklatanter Weise zu dcsavouireu. Dieser Wunsch dcs Kaisers der Franzosen wird also aller Wahr-schrinlichkeil nach binnen Kurzein in Erfüllung gehen. Daß man sich aber der diesen interessanten Zwischen« fall bezeugenden Schriftstücke cntänßcin werde, wird hier in Brüssel von lompctcnter Seite bezweifelt. Sind diese Aktenstücke für Oesterreich cinc Waffe, so wäre es in der That nicht diplomatisch, dieselbe aus deu Händen zu geben. Pills lX. soll eben. falis solche Vri'sfe in Händen haben, nnd man sagt, daß die Bcsorgniß vor ihrer Veröffentlichung nicht die geringste Ursache dcs fortdauernden Schutzcs ist. dessen der Papst sich von Seite Frankreichs erfreut. Oesterreich. Wien, 13, Imn. Se. Er;, der Herr Slants, minister hat gestern di? Dspulalion der sächsischen Na> lions. Unioersilät empfange» u»d ihren Wünschen seine wärmste Unterstützunq versprochen. W.nm oilsell'e vc>" Sr. Mo le< findet sich in den Hänlen deS Herrn Hofüluzlers. Nadasly. Wie vtllautet. sieden in dem Personalslande des sieblnlmrgisHcn LcnidcS.Gudelniums l»e0tl>l.»de Vcräi,' bcruxqen bevor. Mehrere del alleren Rälhe sc»i!l» pcnslonirt und durch jüngere, ren Ansichie» der Gc-sammlrlgierung ergel'eucle Pclsöilllchkeillli ersetzt wer» den. um in diesem Rcgiernngskörper eine dliräidringendc Majomät zu schaffen u»d das unerqllicküche Verhältniß zwischen dem Hoskanzlcr nnd dem Gubernium z» l'e« seilten. In dem gcstteless.i>,te juristische Pcil^ipicnfl-age erhol'e» ; d.is e>st.re liat t>ie vo^i dem kyler» aogtsplochelle Haftung des Sl'ialssckapcs für die ue>» emem k. k. Slciielbemnll» defi.n!d!>ll!l GlUuseiiilaslilu^gslder al'^sllhlll. >lll0 der L^ndegmisschüß besä'loß — n.ich lioqsholtcr Zn« slimo'un^ deö nächsts» ^.indlages — den Ers.'l) dieser nnlerschla^cncn Gelder gegen den Staalsschc,») gellel'0 ^u machen. Deutschland. Aus (Vera, ll. d.. wird gcnlcldet: Die hennge deutsche LehrcrversanlN'.Ilülg überragt ihre Pora' gerinnen weit an Bedeutling. Unter den vielen M-gelegenheiteu, welche bei der hentigen Sil)»»^ 5"r Sprache kainen. heben wir hervor, daß der Lehrer Köhler, ein höchst ehrwürdiger Greis, im Namen der vmn Wiener GcmcindercUhc hicher rdncten De-rutation. sich dahin äußerte, daß er und seine Kol» legen von dem Wiener Gemcinderath und von 4(1l) Lehrern der Kaiserstadt al) „die ersten Bot«! der jll-gcndlichen Freiheit" hicher gesendet seien, um die fortschritte der deutschell Pädagogik nach Oesterreich ^il tragen, und nin die Leserversammlung für eiilc der nächsten Siyungen nach Wien einznladcn. Der gemülhvolle Vortrag machte anf die ans 4W Theil' nehmern bestehende Versammlung einen tiefen Eui< druck, nach welchem man hoffen darf. daß dem An« trage dcs Herrn Köhler Folge geleistet werden wirv. Italienische Staaten. Turin. In dcr Sitzung der zweiten piemonlo sischen Kammer v. 1A. d M. wurden die Brescianer Vorfälle in scbr leidenschaftlicher Weise besprochen. Enzzctli hatte sich zwar in Folge dcr Mittheilung, daß die Regierung eine genaue Untersuchung über dieselben anstellen lasse, bereit erklärt, seine Interpel< lation zu verschieben; Ugoni, Eairoli, Saffi ließen siä! aber dadurch nicht abhalten, dein Minislcrpräsldente» mit scharfen Worten zuzusehen. Hierauf kam die I»' telpcllation ssnspi's über die Auflösung, oder besser gesagt, Einverleibung der Freiwilligenkorps an die Reihe, Er hätte, sagte er. dieselbe gebilligt, wem» mau bereits in Rom uud Venedig eingerückt wäre. Da aber dieses nicht der Fall. müsse er dieselbe m" so mehr beklagen und rügen, als »nan nach dcr Auseinandersetzung des Kriegsministers gegenwärtig nul l«0,000 Mann in's Felo stellen könne. Crispi behauptete, daß die Regierung seit zwei Jahren die Nc-volutionärc bekämpfe. Dcr Kricgsministcr Pctitti n'l' verlegte cinige Behauptungen Crispi's und fügte die Erklärung bei, daß seine Ansichten von jenen des Letztcrn in vielen Punkten abweichen. Erispi z. ^' wolle das Geschick Italiens hauptsächlich durch dic Nevolntion zur Erfüllung bringen. er aber zähle i" diesen, Behufe auf die Mittel einer großen Machl, dic Italien eben sein müsse. Nachdem Petitti nock ergänzt, daß mit dcr ncuen Aushcbung die Zabl der Kombattanten ^00,000 betragen werde, ging die K">N' mrr znr Tagesordnung über. Mailand, 13. Iuui. Die „Lombardia" c" ' hält eine Depesche ans Turin vom !2. d. M., >"^ chcr zufolge die auläßlich der Vorgänge in Brcsc'" uud Bergamo Verhafteten abgereist sind, viele dcrlcl bcn begaben sich nach Genua, Oberst Nullo nacy Bclgirate. , .. Aus Neapel, 7. Juni, wird der «Pcitr>c l!' schrieben: Dcol'c^ rung c>ls nsapolitauischen Autonomie aufgefordert. Der Chlf drr Vauve Zcullillo. wclchcr küizlich a» der römische» Grc»ze flst^euoilonlu wurt'c, befuget sich seit ach! T.ign i» eiiu'm G.fäligu ß ill Neapel. Die nlcislci! Pra!>en ihre Tlieiliiahnlc au dein Nlilionalfestc u.'o» 2. vllwcigerl. — Mau s^rcil't ^'r ,,U»iü'» Ilaliana" uc>u Ca» gliari aus: »Gcllciu, l'li Gelcgcnbsil c»cr Sialul-fries, brachten die Truppe», wäh'.cuo c>er Gouv.-r« neur sie die Nevnc passiren lirß. ei« sechsmaliges Hoch auf Gil^i alls. Die Musik spisll? »ie Ga« lil'lilri' Hyi!>»s. Abends f.n>d eine bed^lüs.nne De-mo»slralion i:n Theater Sllitt. Das Publikum brach i» lanleö Hoch anf GlNibaloi aus, dlss,» Vüsie man im Foyer dcs Tbe^lcrZ au die Stelle der bis jeßl dagsweseoc» Vuste Vouaparle'S settle." Frankreich. Paris, 10. Inni. Im Quartier latin kam es am Sanlstag Abends wegen der Verhaftnng zweier Studenten, die ansrührerischc Schriften verbreitet haben sollen, zn Ruhestörlingen nnd zn ernstlichen Widersetzlichkeiten gea.cn die Polizcimannschaft. Spanien. Wie aus Madrid, 11. Juni. telegraphirt wild» hat die Diskussion über die mckilanischc Frage i» den Korles begonnen. Es stehen !a»ae nnd hißige I'Uerpellalioinn in Auösicht. Eiil Gerücht will wissen, es werde ehestens zwischen Spanien u»d Frankreich ei» neuer, auf volisläueige »alioüal, Freibcil der Mcrilancr basiltcr Vertrag abgeschlosscn werden. Dänemark. Die Gerüchte von der bevorstehenden Oktroyi-rnng einer Gesaulnitstaatsverfassung werden znvcrsicht« licher nnd nebmen mehr Gestalt an. Man erwählt sich, daß England, nachdem es vermuthlich diepfall« sige Vorfragen in Perlin gemacht habe, das hiesige Kabinet zn einein solchen Schritt aufgefordert, weil das der einzige Weg sei. die Frage endlich aus der Wclt zu biingen. Dem demschen Element solle in der Gesamnttverfassung mehr Ncchnnng getragen werden, mid neben einem mit größeren Rechten ausgerüsteten holstein'schcn „Landtag" anch die schlcsivig'schc Ständevcrsaiumlung in ciurn ,,^,'audlag" v>,rwmldclt werden. Nnsiland. Warschau, 10, Inni. Gestern fanden acht Verhaftungen von Personen Statt, welche Plakate zn verbreiten snchtcn. durch welche Polen gewarnt wird. nicht anf in die'Aussicht gestellten Vcrändernn-gen zn balien nnd sich nicht Hoffnnngen hinzugeben, welche von russischer Seite niemals in Erfüllung gc« hen würden. Vor einigen Tagen sind mebrcre Franen, welche sich politisch stark kompromillirt hatten, mit der Pe-tersbnrger Eisenbahn auf einige Zeit in russische Klöster verschickt worden. Diese sich' immer noch hin und wieder erneuernden Symptome von Unrnben sollen den Kaiser bestimmt haken, den Krieg5z>istant> ie. Astronomie nuo Naturwissenschaften umfaßt. Die Kaiserin Mutter, wünscht, daß ihr Sohn. wenn cr zur Herrschaft gelangt sein wird. nach Art der luropäischen Souveräne regiere, daß er die Minister, bie Würdenträger, die Gesandten der fremdln Mächte empfange nnd im St.nide sein solle, sich mit ihnen zn besprechen. Prinz Kong hat den Ministern Frankreichs und ^"glands seinen Dank für dic Mithilfe znr Veläm« pfllng der Rebellen ausgssprocken. Amerika. Vlew-Aork, 28. Mai. Präsident Lincoln hat ein besonderes Kriegsgericht znr Abnrtheilnng derje» nigen Heransgcber uilt' Berichterstatter von Zeitun« gen niedergesetzt. welche dir Journale betreffenden RcgicrungS.Erlässe mißachtet, und dadurch angeblich die strategischen Vewcgungen des Feindes unterslüht haben. Tagesbericht. Laibach, 17. Inni. Unser verckrtcr Herr ^nldcSchcf ist von seiner Krankheit genesen, und reist heute, um rinc Nachfnr zu gebrauchen, nach Karlsbad. — Gestern sind der Fürstprimas von Ungarn und der Bischof von Vcszprim, von Rom zurückkehrend, hier durchgereist. — Heute, gegen 3 Uhr Früh. vclkündetc cin Alarmschnß vom Kastell ein Schadenfeuer. Es brannte in der Nähe von Stephansdorf. —x. Zwei über den St. Ialobsplah getriebene Ochsen waren gestern Abend Veranlassung, daß eine bejahrte Krämerin nahe beim landsch. Redoutcngcbäude nach' rücklings stürzte nnd dabei am Kopfe eine starke Vcrlctznng erlitt. Ein vorübergehender k. l. Offizier war der Erste, welcher die blntendc Fran aufzuheben suchte und ihr hilfreichen Vcistand leistete, biö sie nach ihrer Wohnnng übertragen wurde. Das men» schenfreundlichc Verfahren dcs uns unbekannten Herrn Offiziers hat natürlich nicht verfehlt, auf alle Anwesenden dcn günstigsten Eindruck zu machen. Wien, 16. Iuui. Se, Majestät der Kaiser hat den bei der Fcucrs-bruust in Ofen verunglückten Vcwohnern 1200 fi. gespendet. — Die Frau Erzherzogin Elisabcthhat sich znm Kurgebrauchc uach Teplil) begebe»,, — Ein Ministcrrath wurde vorgestern um halb :; Uhr unter dem Vorsitze dcs Hcrrn Ministers des Acnßern Grafen u. Rcchberg abgehalten. — Dr. Goldberg, gewesener Scknndararzt im Irrenhause zu Döbling während der Katastrophe des Selbstmordes des Grafen Szechenyi, wnrde vor cini» gell Tagen in der Vrühl bei Mödling todt aufgefuu» dcn; derselbe hatte durch einen Pistolenschuß seinem ^ebcn cili Ende aemacht. Vermischte Htachrichren. Ein Antiqnar in Venedig will einen intcres» sailten historischen Fliud gemacht haben. Bekanntlich wlirdc nämlich der Doge Marino Faliero wegen Ein» Verständnisses mit der Volkspartei, welche dic aristo» kratischc Form der Republik stürzen wollte, ucrnrthrilt und auf der sogenannten K^!,» ^'uro in, Dogcnpalastc enthauptet. Da keine schriftlichen Beweisstücke der Schuld Marino Faliero's vorlagen, so behaupteten melm-re Geschichtsforscher, daß der nnglückliche Doge bloß ein Opfer der Kabale und Privatrachc gewesen Der genannte Anliqnar wil! nlln rillen solchen schrift» lichen Beweis der Schuld Marino Faliero's entdeckt haben, nämlich cin Schreiben desselben an den eben« falls hingerichteten Ealendaro, den Erbancr des To» genpalastes, wie er ihm Anweisungen gibt, anf welche Art die Vcrschworuen am bestell in den Dogenpalasl dringen uno sich des Großen Rathes bemächtigen könnten. Dic nächste Zeit wird über die Echtheit oder Uncchlheit dieses historischen FnndcS entscheiden. — Utlicr rit Archücllur >„ Serbien wl>r l>iö> her nur wenig b'k.'nut. Vor Kurzem ist »u» i» eer Slalilse>lucklrei lin sehr schön ausgeslotieieö Well cllchicillll nilicr oem T,lel: «Hclliilus l'yzantiuischc Mullumcnlc, glzlich»cl u»v bcschlill'en voll F. K." 'l'ß.« Der Vclfassll der sich scil I.ihicn eifrig mil elhliographischsn Studien beschäfli^ ^ h^z aus du i, '«it großer Aufopfeilülg ilillernommlnei, Relsen i:, oi«scm so lvcnia zllgäügllcheil ^'anre Sludien gemacht, denn Resultate in einem besonderen Werke veröffentlicht werd,,,, und dabei ein besonderes Augenmerk den allserdlsche» Ban?cukmalen zualwenoel. t>urch oeren Aufnahme u»t> Veröffellllichung er sich ein arobes Vtld,cnst erworben hat. Im Il'tsl'sse seines gro» ßs». die Freunde der Wissenschaft, »ameutlich der Al» lerllillmslllude. lebb.n'l bcschäfligenben Werk,« hat Herr Kaoiß abermals eine Reise nach l>em Valcan angtlrelen. N a ch t r a g. Trieft, 16. Mai. Sr. kals. Hoheit dem durchlauchtigsten Hcrrn Erzh. Ferdinand Mar licß gestern Mittag die Gcncraldirektion der Südbalm den Plan dcs neuen Hafens durch den hiesige» Eiscnbahninspek« tor, Hcrrn Andricsscn, überreichen. Belgrad, l6. Juni. Eine verschworene tür« kische Wachtmannschaft ermordete gestern Abend einen Scrbcnknabcn. Der darauf entstandene blutige Kampf währte die ganze Nacht. Mehrere Stadtthore wurden demolirt. Viele Todte und Verwundete. Die türkischen Weiber wurden vvn dcn Serben beschuht. Dnrch dic Intervention der Konsuln und das energische Einschreiten der serbischen Vchördc wurde die Ruhe wieder hergestellt. Die türkische Miliz verlaßt die Stadt. Ncucjle Nachrichten und Telegramme. Paris, 14. Juni, Abends. Die «Patrie« be« richtet auS Vera-Cruz vom !5 Mai: Die Franzosen hätten vor Puebla die weit zahlreicheren Mexikaner geschlagen. Gncrillas'Vandcn unterbrachen an mehreren Punkten die Vcrbindnng zwischen Vera-Cruz und Pncbla; allein dieß ward vorausgesehen, und Maßregeln getroffen, um dcn Operationen den Erfolg zu sichern. PariS, 15. Juni. Der heutige «Monitcur" berichtet: Die Franzosen waren ohne Hinderniß bis Aiuazoc, drci Meilen vor Pnebla. vorgerückt. Ueberall war der Empfang ein ausgezeichneter. Der grölte Tbeil der Ortschaften der Provinz Vera»Cruz baltc sich gegen Juarez erklärt. Man hoffte, eine gleiche Vewegnng werde in Puebla ausbrechen, und den An^ griff des Generals Lorenccz gegell die Vcstc Guada» lupc, welche Pucbla deckt, unterstützen. Ungeachtet dcr Unregelmäßigkeit der Kommunitationsmittrl melden Depeschen Lorencrz's vom 9. Mai, die Armee habe das i!aqer von Amazoc auf dem Plateau von Änhannac bezogen. Mexikanische» Berichten znfc»lge bat der Angriff anf Gnadalnpc am 6. mit großer Heftigkeit stattgefunden, ohne jedoch den Zweck zu erreichen, da die Verschanzung nicht genommen wurde. Seitdem bat kein Gefecht staltgefnndcn. Die Regierung des Kai« scrs crgrcift Maßregeln, um beträchtliche Verstärlun« gen nach Meriko zu schicken. Warschau, 14. Juni. Wielopolski. Enoch. Krzmvicki sind hier eingetroffen. Gehlerer soll das KuItllSmiuislerinm. Keller das Innere übcrnebmen. Enoch ist znm kaiserlichen Staatssekretär, Kryzanowsli zum Gcneral'Adjutantcn ernannt. Mostar, 14. Juni. Dcrwisch.Paseba ist wegen Mangels an Wasser und Proviant am 9. unbehelligt nach Vilek zurückgekehrt, wo die Truppen sich sam-meln und ansruhcn. Die Montenegriner haben daS für drei Monate reichlich verproviantirtc Niksich mit vereinter Kraft nochmals angegriffen und sind mit geringen Verlusten auf beiden Seiten zurückgeschlagen worden. Brüssel, 14. Juni. Ein Vullctin über das Befinden des Königs sagt, derselbe habe eine bessere Nacht gehabt. Privatnachrichtcn zufolge wäre Dr. Eivialc berufen worden, um, wenn möglich, eine Operation vorzunehmcn. Die Vlascnschmerzen sind schr heftig. Athen, 7. Juni. Zwei weitere Amnestie- und Strafmilderungsdekretc wurden veröffentlicht. Drnck und Verlag von Ignaz v. Klelnmayr st Fcdor Va«:berg. — Verantwortlicher Redakteur: Igna; v.'A'leinmayr. Anhang zur Laibacher Zeituna. Effekten- und Wechsel-Kurse an der k. k. öffentlichen Börse in Wien D,„ 16. Juni 1862. Effekten. Wechsel. 5«/« Metalliqurs 71,20 > Silber ..... 126,25 ü"„?lat -^lnl. 83 25 , Loud l, ... 127.W V.Hl^ktiell . . . 8^4. K. l. Dulat.» , . 612 Kreditastiln . . 220.20 __!>^^______________________ F r em d e»» 3l uz e ig e. Den 14. Ill„i 1862. Hr. Graf Corcmmi, l. k. Hauptmalu,. von Kla. grliflirt. -- Hr. Mrl)". k. l. M,,riucl Gradaz. — Die Hclllll: Eriicr. Nord« baynl'eamle, mid — Mtrei lind 40 Hoch Arta. im Vr> lrage vom 20l)l)l) fi., „m nur AliNttlifi. - arderc Vlrg-weile Viil'!?, Fadlilen, Holel^ . Milnraldaolr. Hm, vcrl'tten. I. Hl. Schuller z» i.'aidach. Pol,,na - VolNapl Nr. 7l. alitori,. Agcl,t. Z, 1l'Z0. ^l) Ein auf einem belcbttn Platze befindliches und sonach zu jeder Spekulation gceignctcö Haus mir lU Zimnurn und 4 Kabintten, 4 Gewölben, großen Kellern, Brunnen und Garten , ist unter sehr guten Zahlungöd.'dingnissen zu rel'klNifl'li. Näheres aus Gefälligkeit im Zcitungs-Comptoir und in dcr Stadt HauS-Nr. l». Z. Illi?. (l) DieNestauration^ an dcr brik nächst Mariaftld ist zu verpachten. Die näheren Bedingnisse sind im Comptoir obgedachter Fabrik in Laiback zn erfahren. 3. l,57. An die Wustliellen OejltlreichZ! Am 28. April l. I. hat sich in Wien ein „Verein der österreichischen Indtt< striellen" konstituirt, welcher sich die Wahrung und Földerung der Interessen dcr östcrrci« chlschen Industrie zum Zwecke gesetzt hat Eö ist eine große, ereignißreiche Zeit, in welcher der neue Verein srine Wirksamkeit begonnen hat. Das ncuerwachte, konstitutionelle Leben hat endlich den Bann gebrochen, dcr so schwer auf unserem Volke lastete und jede selbstständige Entwicklung, jede freie Thätigkeit auf daS Aeußcrste erschwerte. Auch die österreichischen Industriellen empfanden diese Nachtheile; ja sie empfanden dieselben um so tiefer, als man gerade von ihnen, trotz aller Ungunst der Zeitlage, verhaltnißmäßig die schwersten Opfer verlangte. Unter diesen Umständen mußte sich ihnen 'bei dem Wechsel der Dinge fast mit zwingender Nothwendigkeit die Frage aufdrängen, auf welche Weise und durch welche Mittel die österreichische Industrie, unbeschadet chrer Verpflichtungen gegenüber dem allgemeinen Staalöwohle und den berechtigten Ansprüchen ihrer Konsumenten -^ die drohenden Gefahren abwehren, und ihre Rechte und Interessen geeigneten Ortes zur G.'l« tung bringen tonne? Dieser Gedanke war es, welcher den neuen Verein ins Leben rief, und welcher ihm seit seinem kurzen Bestände unablässig als ^iel und Richtschnur vorschwebte. Bereits hat derselbe Gelegenheit gehabt, ihn Angesichts eines fnr die österreichische Industrie in jedem Falle folgenschweren Ereignisses zu bethätigen, Der preußisch-französische Handelsvertrag hat mcht allein in ganz Deutschland eine mächtige Aufregung erzeugt, er droht auch in seinen noch lange nicht hinreichend gewürdigten Wirkungen eine vollständige Umwälzung in dem bisher oci unö bestehenden Zollsysteme uno den damit velknüpftcn Verhältnissen der österreichische« Produktion herbeizuführen. Der Verein der österreichischen Industriellen hat diese Frage bereits in seiner ersten konstituirendcn Versammlung einer eingehenden Erörterung unterzogen, und den neugewählte« Zentral.Ausschuß beauftragt, eine Denk,chrift hierüber abzufassen, welche durch eine Deputation Sr. Exzellenz dem Herrn Minister des Auswärtigen im Namen deä Vereinö überreicht werden solle. Der Ausschuß unterzog sich dieser Pflicht unter dem lU. v. M. und die Abdrücke dieser Denk>chrift befinden sich in den Händen der Mitglieder. Noch aber ist diese wichtige Frage nach jeder Richtung hin als eine offene zu bc< trachten und schon drängen sich von allen Seiten neue heran, deren Behandlung im Interesse der oiterre!chl,chen Indu'ö , unentgeltlicher Empfang dcr znr Vcrthcilung louuncndcn Prol'ololle, Einsicht in a^ ' Nechmmgcu und schriftlichen Verhandlnngen :c. :c. pflichte» der Mitglieder: Beobachtung der Vcreinöstatutcn und thätige Milwirlnnq für die Erreichung ^ Vermlszwectcö. Jährlicher Beitrag von 5, ft. oft. W. '' "lln,).. l, 'Aumelduugen zum Veitritte übernimmt das Bureau des Vereines in Wie"/ Stadt, große Schulenstraße Nr. 8N, 1 Stock, so wie die Herren: eZ Mo-AnlehenZ der Dolm-Dllmpsschiff-Eesellschllst, wovon die Iiehun»; am Aj>j. Juni d. I. stattfindet, werden durch das gefertigte Großhandlungshaus zum Tageskurse abgegeben. — Diese Lose sind mit Gewmnstm von Gulden 84.«tt» —K3.WOV— HH.K««— »«.5«« ,c, :c. ausgestattet, und mit 4perc. Oonpons versehen. Man genießt demnach bei denselben die fortlaufend sichere Verzinsung der hie's'^ ausgelegten Gelder und cine ungewöhnlich einladende Spiel-Chance, da das Unternehmen aus nur NN.NUO Lose» besteht. Wien, im April 1802.