Ni'd. 26. ^^ ^ 1708. ^ Laibitcher Z eitu ll g, Donnerstag den 26. Juni. <^)en 7. d. M. verstarb zu Agram der K. K. Generalmajor Kühn, an ^m?n bey Dubicza am 23. April erhabnen Wunden. Der zu gleicher Zeit verwundete Generalmajor Schlaun ^ soweit wieder hergestellt, daß er nächstens in das Lager zurückzukeh-len gedachte. Ein Schreiben von der Likaner ^ran,e enthält einen umständlichen Bericht von bem Scharmützel, das am 23. May an der Unna bey Ochi-gria vorgefallen ist. Da aber das meiste schon in dem Hofberichte enthalten ist, so werden hier nur folgende Umstände ausgehoben-. Der Posten, welcher angegriffen wurde? ist mit einer Art von Blockhaus oh ne Bedachung versehen; darin sianr-den ein Harumbassa mit zo aus Türkischen Unterthanen geworbenen Freywilligen , und ein Korporal mit 30 Mann von der Likaner Lanbesdefen^ sions - Division , in allem also 62 Mann. Die Türken waren 620 Mann stark und wurden von 3 Haupt-leuten und 2 Agas angeführt. Der Angriff geschah von 3 Seiten mit groser Hitze und wurde vier Mahl Wiederholt. Beym vierten Angriffe suchten die Türken mit Gewalt bey dem Thore einzudringen; die ttnseri» gen aber, weil sie ihre Patronen schon fast alle verschossen hatten, wehrten sich mit den Bajonetten und Flintenkolben , und machten s von den angerannten Türken nieder, worunter auch der Anführer Omer Aga Zombegowich aus Vakup war. Von den Unser.gen blieben 8 Mann / und 7 wurden verwundet. -7- Als der in der Schanz bey Dabrosello stehende Oberstwachtmeisier v. Mixich das anhaltende Feuern bemerkte, licß er 3 Marmschüsse thun, nnd schickte den Hauptmann Qreskovich mit einer Division, einigen ScharfMöm, u:ch 52 Freywilligen gegen Ermain , durch welchen Ort der Feind siincn Rückzug nehmen mußte. Die Türken hat- ten auf dcn Anhöhen viele Pikett ausgestellt, welche den andern bey Qchigria sogleich Zeichen gaben, als sie unseren Succurs ankommen sahen. Deswegen eilten sie von dem Blockhause weg, und suchten sich bey Ermain zurückzuziehen. Unser Succurs kam dahin, als der letzte Türkentrupp übersetzte, wo es noch zu einem halbstündigen Gefechte kam» Unsere sämmtliche Mannschaft zeigte außerordentlich viel Muth, viele sprangen in das Waffer, um den Schuß besser anzubringen, und verfolgten den fliehenden Feind bis Vakup. Von den Unsengen wurden dieses Mahl 1 Chyrurgus, 1 Gefreyter und 2 Gemeine verwundet» Man jach todte Türken und Pferde/ Turbane und andere Kleidungssiückt m dem Flusse schwimmen. Die Tür-ken haben uach sichern Nachricht^ 5Q Mann vermißt und zo Verwundete zurückgebracht. Der Korporal/ welcher sich bey dieser Gelegenheit so rühmlich auszeichnete, wirb Stal-sich genannt. Triesi den 22« Juni. . Vorgestern um 1/2 la Uhr Abends kamen Se. königl. Hoheit^ der Crcher,og Franz hier an, und ßiegen im großen Wirthshause ab» Gestirn frühe giengcn Se. königl. Hoheit schon vor 7 Uhr aus Ihrem Absieig - Quartiere, und bc-su bten in Begleitung dcs Herrn Gouverneurs , und des Herrn Generalen Gazinelli nicht nu? alle k. k. Aemter, und öffentliche Gebäude, fondern ouch mehrere Privat-Seifen- Noso-gli - und Porzellainfabriken. Gegen 10 Uhr sich begab der Prinz auf dle Batterie des großen Molo, und wohn^ t« dem Feuer - Maneuvre, welches von beiden Balterien, und den Kriegs" schiffen vorgenommen wurde, bey. ^ Die ganze zu den Kanonen be-Webene, und schon geübte Bürgerschaft mußte samt der ^ompagui^ Kanoniers schyn um 4 Uhr Mor' 3ens auf die Batterien ausrücken. Die 3 Fregatten segelten ebenfalls um 1/2 3 Uhr aus, und warteten zwo Stunden weit. von Trieft so lange ruhig, bis bei Ankunft des Erzherzogs um 3/4 auf io Uhr von der neuen Batterie 3 Kanonen losgebrannt wurden. Auf dieses gegebene Zeichen siengen die Kriegsfregattm gegen einander zu feuern an, und näherten sich der Stadt. Sie stellten ein Seetrefsen vor, zwey davon verfolgten die zte, die sich aber so tapfer hielt, daß sie unbeschädigt herein kam. Als die Schiffe eine Kanonenkugel weit von den Batterien cnlferttt waren, fieng man von beiden Batterien mit einer sehr großen Lebhaftigkeit auf selbe zu feuern an, die im Gegentheile um sich zu vertheidigen alles mögliche thaten. . Das Feuern dauerte unaufgchört eine gan;e Stunde, und auf jedem Schift fe that man zoc-, und auf bcidm Batterien 133 Kanonenschüsse. Da« Maneuvre gefiel Sr. königl. Hoheit ausnehmend gut, besonders aber jenes der Kriegsfregatttn. Ml Tau- send Menschen wohnten dieser Fcu-< erübung bei, allein jene, die von« Triest weiter entfernt sind, und mchts davon wußten, glaubten - ganz fest, daß der Türk schon da wäre. Die' Mannsbilder eilten daher mit ihren-Musketten gegen unsere Stadt, und die Weibsbilder aber pakten unter Weinen, und Weheklagen ihre Sieben Sachen zusammen, und richtete« sich zur Flucht. Heute frühe um 1/2 io Uhr that man in Gegenwart des Ercher^ogs königl. Hoheit von jeder Batterie 6 scharf geladene Kanonenschüsse, um zu zeigen,, wie weit die Kanonen zu seichen vermögen» Heute Nachmittag mußte sich die ganze LandmMz des Triester Ge-bieths, in Zaule, einen eine Stun-de von hier entferntem Orte, mi, ihrem Gewehr versammeln, welche zu sehen der Erherzog gleich naH der Mittagsta el hinausfuhr. Heute früh«' haben Se königl. Hoheit auch einen Ku rier an Se. Majestät den Kaiser abgeschickt. Von Zervignafto einem an der vene ianischen Gränze liegenden öster-Dorfe vernimmt man, daß die Re-pllbllkVenedig die mFrialilgeleg.Grän,-sesiung Palma ausbessern lasse, eine große Menge Leute da u anwende, von Ven.dig, inumlsort starke Transporte von Artillerie, und Munition dahitt abschicke, die Rekruten stark auchebe, und alle Tage der Anmarsch der Truppen erwartet werde'. Aus der Fmmaner Strasse zu Lipa überfielen vergangene Woche 2 von den venetianischen Raub-rn einige reisende Bauern, die sich' aber samt den zur Hilfe herbeigeeilt^ Bauern so tapfer wehrten> daß sie einen Räuber auf der Stelle todt, und den andern halb tobt Ml e > hingegen wurden in diesem Gefechtl s Ballern leicht VenvUlMt. L^ibach den 24 Aum. Sc. königl. Hoh'it der Erzherzog Franz sind gestern in aller Frühe ron