rV'>ltBlo« uUAah« t gotortni.. Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat 6, Rr. 21 (iütermrbaii) tat >« ImiiIIiii st Mmgjtet Ml|m tvtgtgtmgtnonmtn ___________ _____ _ _______ Erscheint »öchentlich (veimol: Donnerstag früh »ad Samstag früh mit dem Data« »am Sonntag ♦ Bl|i|iytli|i fflt tot S»la»b: vtertelsähri, 40 VW. hawjShrlg « Dw. Mri, 100 »t». 98z !«• tUdanfe »«sprechend« «rhöhwig. «injelnnmm« Dw | JC Jüimma 99 | Telje. Donnerstag, den 10. Dezember lSSI j 56. Jahrgang England und Indien in der Sackgasse Daß binnen Jahresfrist auch der zweite große Versuch Englands, die indische Frage zu lösen, gescheiten ist, liegt nicht allein an einem Mangel des englischen guten Willens, oder es trägt dazu bei, die schwere Belastungsprobe, unter der zur Zeit die englische Nation seufzt, noch zu verschärfen. Im Januar ging die erste Konferenz ergebnislos auseinander, in der Hauptsache deshalb, weil sich der von Gandhi geführte ausschlaggebende indische Nationalismus geweigert hatte, sich an den berühmten „Runden Tisch" zu setzen, auf dem England auf gütlichem Wege schon manches verwirrte Problem gelöst hatte. Die Hoffnungen auf einen vollen Erfolg stiegen daher, als sich Gandhi bereit erklärte, aus der neuen Indienkonferenz zu erscheinen. Die großen Erwartungen, die man auf seine persönliche Wirkung gesetzt hatte, sind enttäuscht worden. Der Nimbus, der den Mahatma umgab, ist im Londoner Herbstnebel ziemlich rasch untergegangen. Es zeigte sich, daß die gewaltige Macht, über die Gandhi auf indischem Boden selbst über die Gemüter ausübte, auf englischer Erde ziemlich rasch zusammenschrumpfte. Es zeigte sich auch, daß gewisse orientalische Verhandlungsmethoden, die sich gerne in einem Zwielicht und Unentschiedenheit aufhalten, an der harten Wirtlichkeit scheitern müssen. Selbstverständlich ist die entscheidende Veränderung der Weltlage, vor allem die Erschütterung der englischen Machtstellung, nicht ohne Einfluß geblieben und es ist durchaus denkbar, daß unter diesen Umständen sowohl Gandhi als auch die Engländer im Grunde nicht unzufrieden find, daß die Partie mit einem Remis endete, denn die Inder hoffen, ihre Aktion während der englischen Schwächeperiode vorwärts treiben zu können, und die Engländer ziehen es vor, den heutigen Zustand zu belassen, bis sie wieder stark genug sind, eine Entscheidung zu erzwingen. Im einzelnen sind es die allen Gegensätze, teils zwischen den Engländern und Indern, teil« Mischen den Indern selbst, die eine Einigung unmöglich machten. Im Vordergrund klafft immer Gemütliche Geschichten aus Chikago „Eine so schöne Hand bedarf keines Schmuckes", jagte Eerton, einer der intimen Freunde von Al Capone, als er einer schönen Blondine auf einem Gesellschaftstee den Smaragdring vom Finger zog. Die junge Dame fand allem Anschein nach das Intermezzo äußerst originell und heldenhaft, denn ihr Herz schlug im Umsehen stürmisch für den eigenartigen Verehrer. Sie ruhte nicht, sie stellte ihm nach, sie tyrannisierte ihre Familie, bis diese dem Helden verlockende Angebote machte und er schließlich — so enden alle echt amerikanischen Ge-schichten — mit einem Riesenaufgebot an blumen-streuenden Kindern und herzigen Brautjungfern die junge Dame zum Traualtar führte. Sie ist sehr glücklich, die junge Frau. In allen Tageszeitungen ist es zu lesen — Eerton zieht Blumen und pflegt seine Kanarienvögel. Er hat eine Loge im Theater und geht prinzipiell nur zu Trauerspielen. Unvorstellbar, wie feinempfindend Eerton ist! Und das alles, während er gleichzeitig so unter Brüdern seine 24 Morde und Mordver-suche auf dem Gewissen hat. Alle aus geschäftlicher noch unüberbrückt der Gegensatz zwischen den Hindus und den sogenannten Minderheiten. Es ist weder Macdonald, noch Gandhi, noch dem Führer der Mohammedaner, Agha Khan, gelungen, die 35V Millionen Inder auf eine gemeinsame Basis gegenüber dem englischen Herrn zusammenzuführen. Man erlebte im Gegenteil, daß es dem Minder heitenführer Agha Khan gelang, die Hindumehrheit dadurch zu sprengen, daß er die sogenannten Pariaklassen auf seine Seite herüberzog und Gandhi dadurch zwang, zu erklären, die Hindus würden diese Absplitterung niemals anerkennen. Da außerdem auch auf dem Gebiet der Bundesverfassung und der Bundesregierung die Gegensätze zwischen dem, was die Engländer geben und die Inder haben wollten, unausgleichbar blieben, da sich endlich auch von der neuen, konservativen Zusammensetzung des englischen Unterhauses der Widerstände gellend zu machen drohten, beeilte sich der englische Minister-Präsident, die Konferenz zu schließen und zu vertagen. Es gelang ihm, eine Verschärfung der Spannung zu verhindern, und die Inder kehren mll dem unoer-änderten englischen Versprechen zurück, das ihnen Macdonald schon im Januar gegeben hatte. Darnach wird Indien in Aussicht gestellt, daß es zu gegebener Zell den Status eines gleichberechtigten Dominions bekommen werde. Bis dorthin ist England bereit, ihm eine bundesstaatliche Verfassung, mit einem Parlament und einer verantwortlichen Regierung sowohl am Sitz der Zentrale als auch in den Provinzen zuzugestehen. Diese Regierungen sollen alle indischen Angelegenheiten selbstständig erledigen dürsen und ihren Parlamenten dafür verantwortlich sein. Allerdings mll anscheinenden Vorbehalten: Die Wehrmacht und die auswärtigen Angelegenhellen sollen prinzipiell dem englischen Vizekönig vorbehalten sein und außerdem sollen die Rechte der Minderheiten und gewisse finanzielle Sicherungen — wobei man natürlich an die acht Milliarden Mark englischen Kapitals denkt, das in Indien steckt — dem Basis — Alkoholschmuggel, Sie verstehen! Aber daran denkt doch niemand angesichts des jungen Familienglückes. Man beeill sich vielmehr, romantische Parallelen zu ziehen. Wenn man den Blättern und dem großen Standard-Werk des amerikanischen Schriftstellers Owen glauben darf, sind die Verbrecher von Chikago arme, unschuldig verfolgte und in jedem Falle bessere Menschen. Man erinnert sich doch noch an O' Donnel? Er war der größte Räuberbandenführer seiner Zeit, Whiskyschmuggler und hat verschiedene Leute „zum Verstummen gebracht", wie man sich diskret ausdrückt. Aber was für ein Mensch war er! Zell seines Lebens kam kein Tropfen Alkohol über seine Lippen. Jeden Sonntag sah man ihn zur Kirche gehen und in seiner Familie hiell er aus strengste Herzensreinheit. Sein Sohn Patsy war Primus und Musterschüler an einer der ersten Universitäten von Amerika. Er war der Stolz seines Vaters. Er wurde offizieller Kohlenlieferant der ganzen Stadt Chikago, niemals zeigte sich in seinen Maßen und Rechnungen der geringste Fehler. Es scheint unbegreiflich, daß sein und seines Vaters Haus eines Tages von Maschinengewehren in Grund und Boden geschossen wurde. Man sagt, er habe die Liste der 28 schwersten Verbrech« von Vizekönig vorbehalten bleiben. Macdonald hat den Indern besonders aufgetragen, sich innerhalb einer gewissen Frist in Indien selbst über die Minder-heitenfrage zu einigen. Geschehe das nicht, dann beHalle sich England vor, von sich aus eine prom-sorische Verfassung zu erlassen. England hat gesprochen. Die Antwort liegt nun bei Indien, liegt vor allem bei den indischen Nationalisten, die durch den sogenannten National-kongreß vertreten werden. Und hier liegen zweifellas große Gefahren. Denn es war Gandhi und seine« Führern schon bisher nur schwer gelungen, die nationalistische Jugend zur Geduld zu bewegen. Während seiner Abwesenheit und durch seinen Mißerfolg ist zweifellos sein Prestige nicht gewachsen und die gewallsame radikale Richtung hat an Boden gewonnen. Schon in den letzten Monaten haben sich Gewallakte, Anschläge auf englische Beamte und Eisenbahnen gehäuft. Kehrt nun Gandhi mll leeren Händen zurück und versucht er es aufs neue, einen Feldzug des passiven Widerstandes, der Steuerverweigerung usw. zu entfesseln, dann wird er selbst am besten wissen, wie schwer es ist zu verhindern, daß die nervenkostende Passivität nicht in eine blutige Aktivität umschlägt. Das würde für England natürlich eine starke Verschlechterung seiner Machtposition bedeuten und diese Verschlechterung würde gerade im Schicksalsjahre 1932 auch in Europa verhängnisvoll zu spüren sein. Politische Rundschau Inland Dr. Kraft Vertreter des ganzen Deutschtums in Jugoslawien Das „Deutsche Volksblatt" in Novisad berichtet: Eine erhebende Kundgebung für die Einigkett der deutschen Volksgemeinschaft in Jugoslawien war die Chikago gegen gutes Geld verraten wollen. Nummer 29 und 30 — O'Donnell Vater und Sohn — kamen in diesem einseitigen Gefecht um! Oder nehmen wir Colosimo, der Mann, der auf irgendeine Weise zu dem Spitznamen „der Massenmörder" kam. Er liebte es vor allem, kla-oicripidcnden Kindern zu lauschen oder über die Zusammenstellung von schmackhaften Gerichten zu plaudern. Man sagt zwar er sei der Erfinder des erfolgreichen „d»uanze deutsche Volkstum in Jugoslawien weiß, daß wir heute anders dastehen als vor zehn, zwölf Jahren, datz unser Ansehen im Staate gefestigt wurde, daß unsere Arbeit in der Einzelwirtschaft und in der Oeffentlichkeit gewürdigt und daß unsere Eigenart als deutsche Kultur- und Lebensgemeinschaft von den Mitbürgern des Mehr-heitsvolkes und von den maßgebenden Steven an-erkannt wird. Unsere deutsche Volksgruppe weiß auch, daß wir auf kulturellem Gebiete die Möglichkeit der SÄbsthilfe erhallen und im besonderen im Schul-wesen, sosehr auch manches erst noch zu erhoffen und zu erstreben bleibt, auch sehr wertvolle Ver-besserungen und Erleichterungen erzielt haben. Daß diese Erfolge nur möglich waren, weil unser deutsches Volkstum von einem klaren und festen Willen be-seell und geleitet war und weil dieser Volkswille in unseren Führern seine beredten Sachwaller und Für-sprecher fand, das weiß jeder einzelne von uns, das weiß die ganze Oeffentlichkeit nicht nur in, Jnlande, sondern auch über die Grenzen des Staates hinaus. Die Tagung in Novivrbas hat denn auch bloß eine Ehrenpflicht erfüllt und eine Ehrenschuld abgestattet, wenn sie unseren deutschen Führern und namentlich unserem unermüdlichen und zielbewußten, in vorder-ster Reihe stehenden Vorkämpfer Dr. Stephan Kraft für die bisher geleisteten Arbeiten ihren Dank aus-sprach und sie ihres vollsten und uneingeschränkten Vertrauens versicherte. Besonders eindrucksvoll war die in der von der Versammlung einstimmig an- Genommenen Entschließung zum Ausdruck gebrachte Zitte an den Abg. Dr. Kraft, er möge, gerade weil er sich auch schon bisher auf das Vertrauen der ?>anzen deutschen Volksgruppe im Staate hat stützen önnen, im neuen Parlamente, in das er als ein-ziger deutscher Volksvertreter einzieht, auch weiterhin sämtliche Belange des Deutschtums in Jugoslawien wahrnehmen und sich bei seinem öffentlichen Auf-treten überall als Vertreter unserer ganzen deutschen Volksgemeinschaft betrachten und bekennen. Wir sind überzeugt, daß diese feierliche und würdige Kund-gebung. die von der Tagung in Rovivrbas mit ju-belnder Begeisterung beschlossen wurde, von der ge-samten Oeffentlichkeit gebührend gewertet werden wird. Die Versammlung war, wie bereits erwähnt, außerordentlich gut besucht. Zahlreiche Vertrauensmänner hätten allerdings gerne noch größere Scharen aus ihren Gemeinden mitgebracht, denn sie äußerten sich gleichsam entschuldigend zum Einberufer: Ja, zelle an den Apparat gerufen wurde, traf ihn ein Schuß aus dem Hörer. Er starb — betrauert von allen Blondinen Amerikas. Tags zuvor noch hatte man das romantisch« Bild seines Brautzuges in der Zeitung bewundert! Und wer kennt nicht die Geschichte von O Banion! Ihm, dem „Superbanditen". der einmal einem Kollegen in hartnäckigem Kampf geschmuggelten Alkohol im Werte von einer Million Dollar ab-jagte (daß der dabei draufging, war feine Schuld!), ihm bot man einmal eine recht erhebliche Summe, für den Fall, daß er Ehikago verließe. O'Banion ließ die Deputation kommen, nahm das Geld, hob den Revolver und trieb so die Leute zum Zimmer hinaus: „Schämt ihr euch nicht, einen ehrenhaften Mann bestechen zu wollen?" Und seither blieb er in Ehikago. Im übrigen legte er sich nebenamtlich eine herrliche Hyazinthenzucht bei, die das Entzücken der Ehikagoer Damenwelt war. Eine gute Re-Name. Und bei dieser Verherrlichung des Ver-brechertums wundert fich Amerika, daß im Jahres-durchschnitt 12.000 Morde, 100.000 Angriffe und 50.000 Einbrüche verübt werden. wenn die Zeiten nicht so schwer oder die Wege nicht so schlecht wären! Aber wenn noch mehr Volks-genossen gekommen wären, so wäre man wohl in Verlegenheit geraten, wo man sie alle hätte unter-bringen können, denn im Freien kann man in dieser Jahreszeit doch keine Versammlung abhalten und im Hotel waren ohnedies alle Plätze dicht beseht. Die beiden großen Säle waren gesteckt voll und m den Nebenräumen standen die Zuhörer Kopf an Kopf und sie wurden nicht müde, trotzdem die Versammlung dreieinhalb Stunden lang dauerte. In Vertretung der Behörde waren der Vertreter des Bezirksvorstehers Isakov und Gemeindenotar Dra-kulic erschienen, die Bewohnerschaft der beiden Vrbaß war stattlich vertreten, man sah Landwirte, Gewerbe-treibende. Kaufleute und Arbeiter. Von auswärts waren, soweit festgestellt werden konnte, Vertreter und Vertrauensmänner aus 36 Ortschaften gekom-men, namentlich die Gemeinden der Bezirke Kula, Hodschag nnd Palanka hatten starke Abordnungen geschickt/Erfreulicherweise nahmen an dieier Ver-sammlung auch zahlreiche nichtdeutsche Wähler des Bezirkes teil, die gerne die Gelegenheit wahrnehmen wollten, den auch von ihnen gewählten Abgeordne-ten Dr. Kraft unmittelbar am Vortage vor der Parlamenlseröffnung zu begrüßen und sprechen zu hören. Die Versammlung nahm am Schlüsse ein-stimmig eine Entschließung an, die folgender-maßen lautet: Die heutige ans allen deutschen Sied-lungsgebieten des Staates zahlreich besuchte politische Tagung in Novivrbas nimmt mit Dank die Aus-führungen des Abgeordneten für den Kulaer Bezirk Dr. Stephan Kraft zur Kenntnis und bittet ihn, da er sich auf das Vertrauen der ganzen deutschen Volksgemeinschaft stützen kann, in der National-Versammlung nicht nur die engeren Angelegenheiten seines Wahlbezirkes zu vertreten, sondern sich wie bisher auch für die wirtschaftlichen und kulturellen Belange der ganzen deutschen Bevölkerung dieses Staates einzusetzen. Insbesondere bittet sie ihn, der schweren wirtschaftlichen Lage volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und in dem neuen Parlamente dafür einzutreten, daß die gegenwärtig kaum noch ertrag-baren Lasten der Steuern herabgemindert werden und die Ausfuhr der landwirtschaftlichen Produkte in das Ausland in jeder Weise erleichtert wird. Die Versammlung nimmmt dankbar die Zusichemng des Abgeordneten Dr. Kraft zur Kenntnis, daß er von der Regierung die volle Durchführung der zugesagten Verbesserungen auf dem Gebiete des Schulwesens zu erwirken trachten werde. Schließlich erklärt die Versammlung, daß sie in Dr. Kraft den Führer und Vertreter des gesamten Deutschtums dieses Staates erblickt, und bittet ihn, sich auch bei seinem öffentlichen Auftreten im Parlamente als solchen zu be-trachten und zu bekennen. Die Versammlung spricht allen jenen Herren, die sich den Mühen des Wahlkampfes unterzogen haben und infolge der Ungunst der Ver-hältnisse nicht durchgedrungen sind, ihren herzlichsten Dank aus und bittet sie, sich der deutschen Volks-gemeinschaft auch künftighin in der gleichen selbst-losen Weise wie bisher zur Verfügung zu stellen. Mehr Bekennermut! In der großen Rede, die der deutsche Abge-ordnete Dr. Stephan Kraft auf der politischen Ta-gung in Rovivrbas am vergangenen Sonntag hielt, jagte er u. a. auch nachfolgende besonders bemer-kenswerten Worte: Wir wollen hoffen, daß auch der deutsche Bürger und Bauer lernen wird, seinen Kopf hoch und seinen Rücken etwas gerader, etwas aufrechter, etwas männlicher und etwas würdiger zu tragen, und es darf auch die öffentliche Abstim-mung niemals ein Hindernis für dieses freie Bekenntnis sein. In diesem Sinne tut uns und un-serem Volke auch ein gewisses Maß von Selbstkritik not. Es sollte sich jeder nur mal richtig als Deutscher auch im staatsbürgerlichen Spiegel ansehen. Wer ist hier, dem man ernstlich irgendwelche Pflichtversäumnis dem Staate gegenüber nachweisen könnte? Ich frage offen, wo sind diese pflichtvergessenen deutschen Bürger? Ich kenn« keinen einzigen! Die Loyalität, der Wunich nach Gesetzlichkeit, nach Friede und Eintracht, der Wunsch nach einem achtungsvollen, auf Vertrauen beruhenden Verhältnis zu den Be-Horden ist Gemeingut unseres Volkes. Warum? Weil es ein Grundzug unserer Rasse ist. Und daß wir diesen nicht verleugnet haben und nicht ver-leugnen werden, das weiß man sehr gut, darum haben wir auch ein gutes Recht, uns offen zu dieser unserer Art zu bekennen, weil dies auch Pflichterfüllung gegenüber dem Staate ist. Also mehr Selbstvertrauen, mehr Offenhett, mehr Bekennermut in der Gegenwart und in der Zukunft! Ein Ministerium für Körperkultur S. M. der König hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und Innenministers ein Gesetz über die Aufhebung, Ergänzung und Abänderung der Gesetzesvorschriften unterschrieben, die fich aus die Oberste Staatsverwaltung beziehen. Durch $ 1 dieses Gesetzes wird ein neues Ministerium ge-schaffen, und zwar das Ministerium für die körperliche Ausbildung des Volkes. Der Zweck dieses Ministeriums besteht darin, die physisch« Erziehung des Volkes zu pflegen, die körperliche Ertüchtigung der Jugend in den Schulen zu beaufsichtigen, die Vereine und anderen Ein-richtungen, deren Ziel die körperliche Erziehung des Volkes' ist, zu genehmigen. Hieher gehören das Sokolwesen, Sportvereine, Schützengesellschaften. frei-willige Feuerwehren u. s. w. Mit dem gleichen Gesetz wurde das bisherige Ministerium beim Minister-Präsidium aufgehoben. Eröffnung des neuen Parlaments Am 7. Dezember fand in der sogenannten Manege in Beograd die Eröffnungssitzung des neuen Parlaments statt. Der Alterspräsident Abg. Prof. Vekoslav Spincic begrüßte in einer längeren patriotischen Ansprache die Abgeordneten, worauf vier provisorische Sekretäre aus den jüngsten Ab-geordneten gewählt wurden, und zwar Dragutin Stanojevic, Dr. Djuro Leuzic, Ljubisa Trifunooic und Mirko Dosen. Die erste Sitzung, die formellen Charakter trug, dauerte bloß von 9 Uhr 15 bis 9 Uhr 45. Räch der Sitzung fand eine Konferenz der Abgeordneten der passiven Provinzen statt, aus welcher das Draubanat vom Abgeordneten des Be-«rkes Draoograd Ing. Pahernik vertreten wurde. Um 5 Uhr nachmittags wurde im Sitzungsaal des Parlaments eine Klubsitzung unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Zivkovii abgehallen. Auf ihr wurde beschlossen, einen einheitlichen Klub aller Abgeordneten aufzustellen. In den Ausschuß, der die Statuten des Klubs auszuarbeiten hat, wurden die Abgeordneten Rasto Pustojlemsek. Djordje Eirlic, Eukrija Kurtovic, Ivan Loncarevic und Dr. Odon Gavrancic gewählt. Der Wahlausschuh für die Senatswahlen im Draubanat In den Wahlausschuß für die Senatswahlen am 3. Jänner wurden für das Draubanat ernannt: Zum Präsidenten Herr Ivan Äarja, zu Mitgliedern der Präsident des Oberlandesgerichtes in Ljubljana Dr. Anton Rogina, der Richter des Verwaltung»-gerichtshofes in C:lje Dr. Heinrich Steska, der Bürgermeister von Ljubljana Dr. Dinko Puc und der Präsident des Landesgerichtes in Ljubljana Peter Kersic. Neuernennungen und Absetzungen im Banalrat Mit Erlaß des Innenministers vom 27. Ro-vember l I. wurden zu Mitgliedern des Banalrates ernannt: Ernst Krulej, Bürgermeister in Sevnica. für den Bezirk Brezice; Franz Pikl, Gastwirt in Gotovlje, für den Bezirk Celje; Eugen Hvvsin, Direktor in Ljubljana, für den Bezirk Crnomelj; Mathias Goricar, Bürgermeister in Mozirje, für den Bezirk Gornjigrad . Josef Eppich, Pfarrer und Geistl. Rat in Stara cerfeo bei Ko-cevje, für den Bezirk Kocevje; Guido Bir olla, Industrieller in Zagorje. für den Bezirk Litija; Franz Skuhala. Bürgermeister in Krizevci, für den Bezirk Ljutomer; Dr. Franjo Lipolb, Bürgermeister in Maribor, für den Bezirk Maribor-Stadt: Dr. Alois Bratkovit, Bürgermeister in Slovenjgradec, für den Bezirk Slovenjgrad« -Rado Jereb, Notar und Bürgermeister in Konjice, für den Bezirk Konjice; Franz Zolar, Gastwirt in Zlatolicje, für den Bezirk Ptuj; Ivan Janzckovic, Besitzer in Kosaki, für den Bezirk Maridor, linkes Ufer! Vinko Gornjak, Oekonom in Slov. Bistrica, für den Bezirk Maribor, rechtes Ufer; Ivan Bonac, Fabrikant in Ljubljana, für Ljubljana-Stadt; Martin B a juk, Besitzer in Bozakovo, für den Bezirk Metlika; Josip Zupancic, Besitzer und Bürgermeister in Trednje, für den Bezirk Nooomesto. Mit dem gleichen Erlaß wurden ihrer Funktion als Mitglieder des Banalrats ent-hoben: Franz Lipej, Großkaufmann in Brezice; Alois Mihelcic, Kaufmann in Breg bei Celje; Josip Nemanic, Besitzer aus Helebej; Martin Steblovnik, Besitzer in ömartno ob Paki; Joan ötrcin, Besitzer in Kaplja vas bei Kamnik; Jakob flamme 99 Deutsche Zettung cettr 3 Ramovs, Pfarrer in Velike Lasce: Hinko Lebinger. Kaufmann in Littjai Gabriel Oblak, Besitzer in Dolnji Logatec; Jakob Rajh, Besitzer in Ljutomer -Dr. Alois Juvan, Advokat und früherer Bürger, meister von Maribor: Anton Cizek, Besitzer in Anton Kosir. Besitzer im Bezirk Konjice-Zoan Versic. Besitzer in So. Marko am Draufeld; Zoan öerbinei, Besitzer in Vrttc (Bezirk Maribor, linkes Ufer). Neue Regelung der Teuerung«-Zulagen für Staatspensionisten Der Ministerpräsident hat eine neue Verordnung über die Teuerungszulagen der Staatspensio-nisten erlassen, durch die die bisherigen Verordnungen abgeändert werden. Wie viele Senatoren werden gewählt? Das Draubanat, das 1,144.194 Einwohner zählt, wird 4 Senatoren wählen, das Berwaltungs-gebiet von Beograd 1, das Zelabanat 3, das Vrbasbanat 3, das Donaubanat 8. das Savebanat9, das Varbanat 5. das Drinabanat 5, das Kü sten -banat 3 und das Moraoabanat 5. Eine gleiche Anzahl von Senatoren kann auch S. M. der König mittelst Ukases ernennen. Ausland Dr. Pfrimer in Graz Der frühere Führer der steirischen Heimwehren Dr. Walter Pfrimer hat sich am 6. Dezember beim Gericht in Graj gemeldet. Die Staatsanwaltschaft hat über ihn die Untersuchungshaft angeordnet. Sieg der Hitler-Partei bei den Hemeindewahlen in Württemberg Die Nationalsozialisten haben bei den Ge-meindemahlen in Württemberg ihre Stimmen ver-doppelt (im September vorigen Jrhres 21.36», diesmal 44.5,99). Gegenwärtig wird in der europäischen Presse viel über die bevorstehende Macht-ergreifung in Deutschland durch die nationalsozialistische Partei geschrieben. Eine Konferenz der Agrarstaaten Die Konferenz der Agrarstaaten. die das letzte Mal in Warschau getagt, ist wieder zusammen-getreten, und zwar diesmal in Sofia. An der Kon-ferenz, die vom 8. bis 15. Dezember dauert, nehmen Vertreter von Bulgarien, Polen, Rumänien, Ungarn. Tschechoslowakei, Jugoslawien, Eftland und Lettland teil. Aus Stadt und Land Fremdenverkehr in der heurigen Sommersaison in Slowenien. Nach den statistischen Daten des Fremdenverkehrsverbandes in Ljubljana hoben Heuer 102.713 Sommergäste Slowenien be-sucht, etwas weniger als im vorigen Jahre, in dem 118.751 ausgewiesen wurden. Nach der Staatszu-geHörigkeit verteitten sich die Gäste, wie folgt: Jugoslawen 71.960 (im vorigen Jahr 79.435), Oesterreicher 10.843 (12.875), Reichsdeutsche 5827 <8703), Tschechoslowaken 5092 (4980), Italiener 3562 (3375), Ungarn 1997 (2270), Amerikaner 582 (1102), Engländer 416 (248), Franzosen 386 <300), Polen 386 (352), aus den nordischen Staaten 235 (217). Asiaten 81 (20). Afrikaner 15 (49), Australier 7 (2), aus verschiedenen Balkan-Hindern 442 (496), aus verschiedenen Teilen Eu-ropas 881 (1327). Auf die einzelnen Sommerfri-schen und Kurorte verteilten sich die Gäste u. a. folgendermaßen: Bled 15.522 (18.819), Boh. Bi-strica und Jezero 1567 (1707), Catezke Toplice 1446 (1298), Dobrna 2773 (2683), Gornji grad 100, Kranjska gora 4271 (3315), Lasko 1169 (769), Ljubno 69, Mozirje 469, Rovo mesto 1314 (1947), Prevalje 451, Ptuj 294a (3906), Raicc-Planica 1620 (678), Rimske Toplice 1050 (978), Rog. Slatina 6821 (7720), Ruse 109, Slatina Radenci 696 (700), Slovenjgradec 785, Solcava 1890, Sostanj 590. Urteil im Terroristenprozeb- Am 5. Dezember wurde vom Staatsgerichtshof zum Schutz des Staates in Beograd das Urteil im Prozeß gegen eine Reihe von angeklagten Terroristen und Atten tätern ausgesprochen. Der Hauptangeklagte Josip MiUavzic wurde zum lebenslänglichem Zuchthaus, Milos Ioancevic zu 8 Jahren, Anton Klaric zu 5 Jahren, Dr. Dragutin Tot zu 4 Jahren, Ivan Cibic, Jofip Starle, Grga Suljaocic und Jakob Suhan zu 3 Jahren, Peter Bakvtic zu 2 Jahren Kerker. Ivan Zeleznik und Stefan Debeljak zu 1 Jahr strengen Arrest verurteilt. Ivan Kuzma wurde frei-gesprochen. Die Hauptstadt der deutschen Wolga-republik, Pokrowsk, ist in „Engels", nach dem Deutschen Friedrich Engels, umgetauft worden. , Sine sowjetrussische Volksküche. Die ganze Leitung der Massengarlüche „Lenin" in Petersburg nebst ihren 19 Filialen ist dem Partei-gericht übergeben worden. Die Sowjetprokuratur teilt mit: „Es wurden dauernd verdorbene Speisen verabfolgt. In den Suppen fanden sich Würmer, Schaben und Wanzen. Weiter stellte man Glas und Eisenstülle ^in den Mehlprodukten fest. Die Zubereitung der Speisen erfolgte ganz unter unglaublich unhygienischen Umständen. Zwischen den Rohpro-dukten lag unsaubere Wäsche." Bei Gallen- und Leberlcidev, Gallensteinen und Gelbsucht regelt das natürliche „Hran; Joses-Bitterwasser die Verdauung in geradezu vollkommener Weise. Klinische Ersahrungen bestätigen, dah eine häusliche Trinkkur mu »srauz-Iosef-Wasser besonders wirksam ist. wenn es. mit etwas deihem Wasser gemischt, morgens auf nüchternen Magen genommen wird. Das Frau; Josef Bitterwasser ist in Apotheken. Drogerien und «pezereihandtungen erhaltlich. Celje Gräßliches Autobnsunglück bei Celje. Das unheimliche Wirken des aus Sekunden einge-stellten Zufalls, der dichte Giebel, der an diesem Vormittag die Stadt und ihre Umgebung einhüllte, und vor allem der unbegreifliche Umstand, daß an einer der verkehrsreichsten Bahn- und Reichsstratzen-kreuzungen noch immer keine Bahnschranken stehen, haben in der Nähe unserer Stadt ein gräßliches, haarsträubendes Autobusunglück verschuldet. Als der große Merzedes-Benzwagen der Autobusunterneh« mung Celje am Mittwoch gegen "/«11 Uhr vormittags im dichten Nebel die Eisenbahnübersetzung in Medlog auf der Reichsjtratze gegen 2alec hinter dem Gut Kvaternik bzw. in der Nähe der Werk-stätte Ropas übersetzte, wurde sein rückwärtiger Teil von dem von oben heranfahrenden Personenzug der Sanntaler Bahn ersaßt. Die Wirkung war gräßlich. Die Karosserie des Wagens, dessen Motor und Untergestell noch über die Eisenbahnschienen hinüber-kamen, wo sie ziemlich unbeschädigt stehen blieben, wurde einfach wegrasiert, weggerissen. Unbeschreiblich das Schicksal der Reisenden, die im Wagen gesessen waren! Der Autobus Eelje-Vransko, der sonst um 10 Uhr 30 vormittags vom Bahnhof in Celje aus abfährt, hatte diesmal einige Minuten Verspätung gehabt. Er war gestopft voll, so daß von den 23 Insassen einige stehen mußten. Als er um 10 Uhr 45 Minuten bei der Eijenbahnübersetzung in Medlog war, konnte der städtische Chauffeur Franz Bucar, ein äußerst vorsichtiger und nüchterner Wagenlenker, den herannahenden Zug nicht bemerken, weil der graue Nebel jede Sicht verhinderte. Die Lokomotive stieß bei der linken Tür auf den Autobus und ritz drei Viertel der Karosserie mit allen sitzen herunter und schleifte sie einige Meter mit sich fort. Acht Reisende, 4 Frauen und 4 Männer, waren auf der Stelle tot, 11 schwerer und leichter Verwundete wurden von der Rettungsabteilung noch vor Mittag in das Allg. Krankenhaus überführt. Im Spital starben sofort nach der Ueberführung: Maria Zu-pancic aus Grize und der Besitzer Anton Dobnik aus Ceplje bei Vransko, der 10.000 Din Bargeld bei sich hatte. Die Identität der zweiten vechorbe-nen Frau konnte nicht festgestellt werden. Um 14 Uhr 15 starb im Spital auch der 40-jährige Se-kretär der Kmetska posojilnica in Celje Herr Ivan Kranjc, ein bekannter Alpinist. Er hatte schreckliche Verletzungen am Kops und innere Beschädigungen erlitten. Im Allg. Krankenhaus liegen nachfolgende Verwundete, deren Identität bis jetzt festgestellt werden konnte: Helene Fond. Besitzersgattin aus (st. Rupert bei Gomilsko, der Autobuschauffeur Franz Bucar, der Besitzer Anton Oblak aus Vrbje bei Zalec, Anton Sepec von ebendort. die schwer ver-, wundete Lehrerin Mathilde Potocnik aus Grize. der Fleischhauermeister Anton Turk aus Ht. Peter im Sanntal und der Maurerpolier Johann Güntner aus Bosnien, der bei den Bauarbeiten im neuen Irrenhaus in Novo Celje beschäftigt ist. Die beiden letzteren, die nur leicht verwundet wurden, konnten nach Anlegung von Verbänden nachhaus enttassen werden. Aon den acht Personen, die auf dem Un-glücksplatz tot blieben, konnte bis zur Stunde, wo diese Zeilen geschrieben werden, erst bei dreien die Identität festgestellt werden: es sind dies die Be sitzerin Anna Krajnc aus Zalec, die Besitzerin Franciska Pristovsek aus Dresinja vas und die Besitzerin Strahovnik aus der Umgebung von Zalec. Der Anblick der UnglücksstStte, welche Hunderte von Menschen zu Fuh, mit Fahrrädern und Automobi len aufsuchten und die von Gendarmen und Mili-tär abgesperrt war, war furchtbar. Auf dem Boden des der Karosserie beraubten Wagens lag die Leiche eines alten Mannes, unterhalb auf der Erde der zugedeckte verstümmelte Leichnam einer Frau, von der nur in schauerlicher Bildhastigkeit die gekrampften Finger einer Hand zu schen waren, auf dem Geleise ein jüngerer Mann mit zurück-hängendem blutüberstömten Gesicht, sein Unterleib war ganz zerschmettert. Wenn man diesen entsetzlichen Leichenhaufen ansah, fragte man sich immer wieder, ob dieses Bild der Vernichtung menschlicher Leben nicht ein wahnwitziger Traum sei. Nachdem bereits bald nach der Katastrophe eine gerichtliche Kommission ihre Aufnahme gemacht hatte, erschien gegen 2 Uhr mittelst Automobils ein In-spektor der Banaloerwaltung aus Ljubljana, dem der die ganze Zeit über auf dem Unglüci-platz weilende Bezirkshauptmann Herr Klobcic die Sachlage erläuterte. Um diese Zeit waren auch schon mit einem Lastauto die Särge gekommen, sieben weiße aus ungestrichenem Holz und ein schwarzer. Ein jüngerer Arbeiter floß vor Tränen über, als seine Angehörigen, ein aller Onkel, ein eben erst pensionierter Bergmann, seine Tante und eine Kusine, in die Särge gelegt wurden. Angesichts dieses größten Verkehrsunglücke-, das sett Jahr-zehnten bei uns vorgefallen ist, mutz vor allem auf seine Hauptursache hingewiesen werden: auf die fehlende Bahnschranke. Immer wieder ist in Ein-gaben und in der Presse auf diesen gefährlichen Punkt hingewiesen worden, auf dem bereits wieder-holt kleinere Unglücke geschehen sind oder mit knapper Not vermieden wurden. Müßig jetzt, nach anderen Schuldmomenten zu suchen: ob der Chauffeur die Schuld trägt, ob der Lokomotivführer rechtzeittg Signal gegeben hat. Nach unserer Meinung war der Chauffeur bei dem dichten Nebel gezwungen, vorsichtig zu fahren; vielleicht hat er bei dem Rattern des Motors im geschlossenen Wagen das Signal nicht gehört. Wer ist imstande, die Verhängnis-vollen Zufälle, die in dem schrecklichen Bruchteil einer so fürchterlichen Sekunde die Kata-strophe bedingen, so zu rekonstruieren, daß die Schuld lebendiger Faktoren festgestellt werden könnte?! Eine Schuld ist ohneweiters ersichtlich, und zwar die, daß an dieser verkehrsreichen Stelle der Reichsstraße keine Bahnschranke steht. Die Stadt Celje, auf deren Rachaus zwei Trauerfahnen hängen, und das Sanntal sind durch den furchtbaren Zu fall dieser ungewöhnlich schweren Katastrophe des modernen Verkehrs in tiefe Trauer versetzt. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 13. Dezember, findet der Gemeindegottesdienst abends um 6 Uhr in der geheizten Kirche statt. Durchschlagender Erfolg des Wunder-tindes Miran Biher in Ljubljana. Der kleine Geiger Miran Viher, der uns seit den Schüleraufführungen der hiesigen Musikschule der Glasbena Matica bekannt ist und über dessen außerordenttiche musikalische Leistungen unser Be-richterstatter seinerzeit ausführlich und mit vollster Anerkennung berichtete, spielte am 1. Dezember d. I. in Ljubljana vor dem bis auf den letzten Stehplatz ausverkauften großen Union-Saal. Das zahlreiche Publikum und die Presse sind von der wunderbaren künstlerischen Leistung dieses Kindes ausnahmslos begeistert. Die Blätter aus Ljubljana bezeichnen seine Technik, seine reife und ttefe Wieder-gäbe als eine wunderbare Erscheinung. Nebst der großen Begabung beweist sein staunen-erweckendes Spiel vor allem natürlich ein herrliches Resullat zweckmäßiger Schulung des bekanntm Violinpädagogen Herrn Musikdirektors Karl Sancin. Der kleine Künstler wurde am Klavier vorzüglich von Frau Mirza Sancin begleitet, die sich auch diesmal als eine tüchtige Pianistin und tiefempfindende Künstlerin erwiesen hat. Die hiesige Musik-schule der Glasbena Matica kann auf solche Erfolge mit Recht stolz sein! Aus dem Umgebungsgemeinderat. Am Samstag abends fand in der Gemeindekanzlei am Breg eine ordentliche Sitzung des Umgebungsge-meinderates unter dem Vorsitz des neuernannten Bürgermeisters Herrn Vinko Kukovec statt — Die Stelle eines Gemeindehilfsbeamten wurde in ge° heimer Sitzung dem Geiuchsteller Franz Drobne zugesprochen. — Für die Weihnachtsbescherung armer Deutsche Zeitung ttuTTTmrr 99 Kind« wurden 3000 Din, der BimenzgeseVschaft ficr erwachsene Arme 4000 Din und für die Weih-nacht»feier des Sokoloereines 1000 Din bewilligt, wihrend das Ansuchen des Vereines „Edinost" für Heuer abgelehnt wurde. — In den Heimats verband wurden 14 Bittsteller aufgenommen; 6 Ansuchen wurden abgelehnt. — In den Steuer« ausschuk wurden für weitere 3 Jahre die bishe-rwen Mitglieder Bürgermeister Kukooec, GR Pet-jchuch und GR Golob gewählt: deren Stellvertreter find die Herren Rovai, Dorn und Brumen. — Wegen der entstandenen Veränderung im Gemein-derat wurden gewägt: zum Finanzreferenten Dr. Laznik, zum Referenten des Bauausschusses Herr Rerad, in den Schulausschuh die Gemeinderäte Dr. Laznik und Petschuch, zum Gemeindekassier GR Svetlicic. — Die Kanalisationsarbeiten in Zavodna wurden dem einzigen Ofiertsteller Herrn ?terad um 9000 Din übertragen. Bezüglich der Hundetollwut richtete die Be^irkshauptmannschaft Celje an alle Gemeinde-ämter und Gendarmerieposten des Gerichtsbezirkes Celje nachfolgende Zuschrift: Am 26. November l. I. verlief sich in die Umgebung von Celje ein großer brauner Hund, am Bauch kellbraun, mit langen zottigen Ohren, langem buschigen Schweif, schwarzumränderten Augen (Bernhardiner), alt un-gefähr 1'/, Jahre, der hier eine Person und mehrere Hunde ditz. Bei diesem Hunde wurde Tollwut festgestellte Ich fordere jedermann auf, dem bekannt ist, dah der beschriebene Hund noch andere Leute oder Hunde gebissen hat, dies unverzüglich der zu-ständigen Behörde zu melden. Zugleich mache ich abermals auf die hieramtliche Kundmachung vom 30. September 1931, Nr. 8835/4, bezüglich der Einführung der verschärften Hundekontumaz im Ge-richtsbezirk Celje aufmerksam, weil ich bemerke, dah die Bestimmungen dieser Kundmachung nicht genau eingehalten, vor allem die Hunde nicht gemeldet werden, die nicht so gesichert wurden, wie dies die Vorschrift verlangt. Die Folge davon ist, daß sich die Tollwut im Bezirk so lange nicht ausrotten lätzt und noch immer Menschen und Tiere bedroht. Auch weiterhin werden ungesicherte oder ungenügend gesicherte Hunde noch nachträglich weggenommen und ohne Ausnahme vertilgt werden, den Eigen tümern aber wird eine noch höhere Geldstrafe auf-erlegt werden als bisher. Da zur Vertilgung der ungesicherten Hunde nicht genügend Personal zur Verfügung steht, dürfen Feld- nnd Forsthüter, be-eidete Jäger und Überhaupt Personen, die berechtigt sind, Schuhwaffen zu gebrauchen, auf Jagden oder im Freien, entfernt von menschlichen Behausungen, ungesicherte, fteiloufende Hunde vertilgen, jedoch so, datz bei der Vertilgung nicht Menschen und Tiere gefährdet werden. Jeder solche Fall mutz der be- j betreffenden Gemeinde oder dem Abdecker wegen , Beseitigung des Kadavers gemeldet werden. Die Jäger mache ich aufmerksam, dah ihre Jagdhunde nur während der Zeit, in der sie treiben, frei sein dürfen, sonst müssen sie, besonders in der Nähe von Ansiedlun^en, mit Leine und Maulkorb ge-sichert sein. Falls dies nicht beachtet wird, werden die Jagden überhaupt verboten werden müssen. Schließlich bemerke ich. dcch ich im Falle neuerlicher Uebertretungen der Kontumazverordnung und wenn sich neue Fälle von Tollwut bemerkbar machen sollten, nach dem Artikel 58 des Gesetzes über die Bekämpfung der Tierseuchen vom 14. Juni 1928 werde vergehen müssen, d. h. in den betreffenden Gemeinden die Vertilgung aller Hunde und Katzen ohne Ausnahme anordnen werde. Der Bezirks-hauptmann: i. V. Klobcic m. p. Sine neue Banalhausfrauenfchule in St. Iurij ob j. j. Am 15. Jänner wird bei der Ackerbauschule in St Iurij ob j. jj. ein« Haus-frauenschule (7 Monate» für bäuerliche Mädchen eröffnet werden. Die Aufnahmsgesuche sind bis spätestens Weihnachten vorzulegen. Der Monats-beitrag beträgt 400 Din. Stadmno. Donnerstag, 10. Dezember, zum letzten Mal der große deutsche Tonfilm „Die große Attraktion"; in der Hauptrolle der berühmte Kammersänger Richard Tauber. Ab Freitag, 11., bi» einschließlich Montag, 14. Dezember, der Schlagen tonfilm „Ariane" mit Elisabeth Bergner in dir Hauptrolle. Vorstellungen wochentags um '/, 9 Uhr abends, am Sonntag um '/, 3, '/, 5. '/, 7 und '/, 9 abends. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 13. Dezember, findet um 10 Uhr vormittags der evangelische Gottesdienst im Gemeindesaale statt. Anschließend daran um 11 Uhr Kindergottesdienst. Auherordentliche Gemeinderatsitzung. Am Samstag fand eine außerordentliche Gemeinde-ratsitzung statt, bei welcher die Vereidigung der neuernannten Gemeindeväter vorgenommen wurde. Im Anschlüsse daran wurden dann die einzelnen Sektionen neukonstituiert. Voranzeige. Unser Männergesangverein gibt am Samstag, dem 2. Jänner 1932, im Theatersaale der ..Zadruzna gospodarska banka" einen Kammer-musikabend, der als Abschiedsabend für den bekannten und beliebten Bariton des Vereines Herrn Leopold Florian gedacht ist. Durch eine geringfügige Korrektur der Abfahrtzeiten bei der Autobuslinie Maribor-(st. Ilj-Staatsgrenze würde dem reisenden Pu-blikum ein groger Dienst erwiesen werden. Die Notwendigkeit dieser Linie ist durch die gute Frequenz zur Genüge erwiesen. Wenn nun die Ankunftzeit des Wagens, der um 13 Uhr 16 Mi-nuten in Maribor ankommt, um 10 Minuten früher angesetzt werden könnte, so wäre damit den mit dem Autobus ankommenden Reisenden die Mög-lichkeit geboten, den um 13 Uhr 18 Minuten abgehenden Kärtnerzug noch zu erreichen. Die bei der jetzigen Fahrordnung zu diesem Zweck zur Ver-sügung stehenden 2 Minuten genügen im besten Falle, die Siationskasse zu erreichen, der Zug jedoch fährt den Reisenden vor der Nase weg. Da von 3t. Ilj aus gar keine Verbindung mit der Kärntner-linie besteht, auch nicht mit der Eisenbahn und eine Fahrplanänderung bei der Autobuslinie sich ja ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen lassen wird, erwartet das diese Linie sehr oft benützende Publikum, daß diesem ja nur den Verkehr fördernden Vorschlag nach bester Möglichkeit bald entsprochen werden wird. Ein Rikolofcherz mit folgenschwerem Auvgang. Der 6. Dezember ist vorüber und mit ihm auch Freude und Angst der Kinder, die an diesem Abend mit Hangen und Bangen den Nikolo und den bösen Krampus erwarten. In keinem Hause, wo es Kinder gibt, vergißt man auf diese alte Sitte und bestell» beide hin, um den Kindern Freude zu bereiten oder aber um ihnen ihre Unarten, zu wenig Eifer beim Lemen u. s. w. wirksamer vorhalten zu lassen. Bei dieser Gelegenheit glauben manche Krampusse möglichst ungemütlich werden zu müssen, wodurch ab und zu auch schon Unglücks-fälle verursacht wurden. Dies kommt besonders auf dem Lande vor, wo zu diesem Zweck gewöhnlich irgendein Knecht in einen Pelz gehüllt und mit einer richtiggehenden Mistgabel ausgerüstet wird, um den Teufel «Krampus) „stilecht" mimen zu können. In manchen Gegenden ist es auf dem Lande auch gebräuchlich, im Zug durch das Dorf zu ziehen, wobei auch die Erwachsenen ihren Spatz haben. Wenn dann unter den Spaßmachern ein Rohling fich findet, kann es auch unanqenehme Folgen zeitigen, wie der Vorfall in So. Marjew bei Pesnica am. Samstag bewiesen hat. Der 24-jährige Ivan Coh aus Lozone ging dort als Nikolo verkleidet stolz einher und unter den Zu-schauern befand fich ein Rohling, der es für sehr spaßhaft fand, den künstlichen Bart des Nikolo mtt Petroleum anzuspritzen und obendrein auch noch anzuzünden. Bart wie Papiermütze standen.im Nu in Flammen und der bedauernswerte Ivan Coh fiel bewußttos zur Erde. Im Allg. Krankenhaus in Maribor, wohin man ihn bringen mußte, konstatierte man schwere Brandwunden. Der rohe Knecht wird fich natürlich vor dem Gericht zu verantworten hoben. Auflösung der „ttmetsta zveza". Die Banalverwaltung hat die hiesige Zentrale der „Kmetska zveza" «christlich sozialer Bauernbund) aufgelöst. Die Polizei versiegette am 3. Dezember vormittags die Räume des Sekretariats in Maribor. Die Auflösung betraf die Filialen der „Kmetska zveza" im ganzen Draubanat Elektrifizierung der llmgebungsge-meinden. Im kommenden Jahre plan: die Gemeinde Kosaki (Leitersberg) ihr Leitungsnetz bis Pekel und auf den Meljski hrib, die Gemeinde Pobrezje aber auf den ganzen bis jetzt noch unbe-rücksichtigt gebliebenen Teil des Ortes auszudehnen. Ljubljana Zur Berufung des Herrn Pfarrer Becker nach Zagreb wird uns geschrieben: Durch die auf dem letzten Landeskirchentag erfolgte Wahl des Herrn Pfarrers Michael Becker, Ljubljana, zum bischöflichen Pfarrer in Zagreb hat unser Seniorat einen tüchtigen Arbeiter verloren. Sein gewinnendes Wesen hat zur materiellen Stärkung der Gemeinde Ljubljana und zur Be-lebung des kirchlichen Lebens viel beigetragen. Seine Arbeit im neuen Wirkungskreis möge nun zum Wohle der Gemeinde Zagreb und der Landeskirche von Gottes Segen begleitet jein. So ungern wir ihn scheiden sahen, so willkommen möge er in seinem neuen Amte sein! Die vom Verein für (Im Deutschtum im Ausland alljährlich herausgegebenen Kaieoder: Rolandabreisskalender von den Deutschen in der Welt — 1932 - Rm 2"— Deutscher Volkskalender 1932 — R m ISO tragen da« Verständnis für die Betreuungsarbeit dea V. D. A. in alle Welt. Neben dieser ideellen Aasgabe schassen dies« Kalender dem V. D. A aber auch Geldmittel zur Durchführung geiner vielgestaltigen Aufgaben, denn der Reinerlös slieltt dem V. D. A. zu ! Mag dieser Hinweis recht viele Leser diese« Blattes veranlassen, die schönen Kalender zu beziehen und weiter zu empfehlen. Für die Jugend wurde der Sch&lerkalender Der Merker R/w #•— geschaffen, der schon in der Jugend da« Interesse für (las Grenz- und Auslanddeutschtnm wecxen will, und sich einen immer größeren Freundeskreis wirbt. Goethe's 100. Todestag. 2t. März 1932, erfüllt die ganze gesittete Welt mit enrfUrchtigem Gedenken an sein unvergängliches Schaffen. Auch der V. D. A. wollte an diesem Gedenktag nicht teilnahm!!»» vorübergehen und bringt soeben den Goethe-Wandkalender heraus. Auf 37 Blatt bringt der Kalender Spreche und Verse Goethe's mit 36 zeitgenössischen Bildern in Meizo-tintographüre. Die vornehm gediegene Ausstattung gestaltet den Goethe-Wandkalender zu einem bibliophilen Kunstwerk, das jeden Goethefreund entzücken wird. Preis Rm 2'50 Zu beziehen dorch : Verein für das Deutschtum im Ausland, Wirtschaftsunternehmen G. m. b. H., Dresden A. 1, Postfach 35(. Lagerräume trocken und geräumig, in der Nähe des Bahnhofes, werden für 1. Jänner 1932 gesucht. Anträge an: Skladiäöe kmetijske druibe, Celje. Erstklassiger Keller im Zentrum von Celje gelegen, ist zu vermieten. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 36575 Radio-Apparat Fahrrad, Rodel werden billigst verkauft. Adresse in der Verwaltung d. BI. 36578 Hilferuf an alle edel denkenden Menschen! Bin am 5. Augast 1931 aus Deutschland mit 3 Kindern (ohne Frau) wegen Mangel an Arbeit in meine Heimat zurückgekehrt und bin nun ohne jeder Mittel. Ich bitte höflichst um eine Hilfe, gleich welcher Art. Gütige Anträge erbeten an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Schönes komplettes Schlafzimmer mit Spiegelkasten, Waschtisch und Nachtkasten mit Marmorplatten, sowie andere Wohnungs- u. Geschäftseinrichtungen werden wegen Uebersiedlung billig verkauft bei Friedr. Jakowitscb, Deäkov trg 1._ Gebrauehspterde samt leichtem und schwerem Geschirre, ein viersitziger Kaleschwagen zu verkaufen oder gegen Ochsen umgetauscht. Carl Uhlieh. Rimske Toplice. »tjrurt*«. ftcsoaititbct unfc fctttftfrttn: granj Gchaua in «Ulfe. — trat urfc »alart j .fcrW w Crfi; ftta U» ivanMscrtlMS: flsiÄo 6*Äls t* «dft.