(Poltcio* pla£aaa t gotovioi — Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien EchrisUeUnng anbScnoattang: Pretenw»« «liu », Telephon Rr.Z> tinterurban» 1 «e»ag,preise sÄr da» Inland: «iertelsöhrig 40 Din, halbjährig 80 Hin, goitj. «nflmMgmtfln« n> erden in d« «er»alt,ng p» dilligften »«diihr«« e^tgegenge«onn»en f jährig ISO Din. Für da» ««land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Rummer 89 ? Eelje, Donnerstag, den 14. November 1929 | 54. Jahrgang Slowenische Blätterstimmen zum Beginn der Banatverwaltung Im ganzen Staate haben die Bonusse heute (11. November) ihre Geschäfte übernommen, im ganzen Staate hat heute die Durchführung der großen Verwaltungsrefonn begonnen, von welcher sich die ganze Bevölkerung große Erfolge, besonders aber einen mächtigen Fortschritt der Wirtschaft des Staates verspricht. Mit vollem Recht erwartet die Bevölkerung dies von den neuen Banaten. Denn unvergleichlich größer ist ihr Wirkungskreis als jener der früheren Obergespanjchaften, unvergleichlich größer find aber auch ihre Mittel, weil der Umfang der Banate so vergrößert wurde, daß jedes eine starke wirtschaftliche Einheit bildet, welche auch den schwersten Aufgaben gewachsen sein wird. Ein großer Teil der Aufgaben ist noch aus der Borkriegszeit her ungelöst geblieben. Es ist not-wendig, daß allmählich mit der Elektrifizierung des Landes begonnen wird, und die Bevölkerung des Draubanats ist überzeugt, daß jede diesbezügliche Bestrebung gerade an dem Banus Zng. Sem« die beste Unterstützung finden wird, war doch er der-jenige, welcher sich bei dem Bau der Zavrsnica so große Verdienste erwarb. In der Nachkriegszeit ist die Verbindung Sloweniens mit dem Meere unge-löst geblieben. Mit Rapallo ist diese Aufgabe ent-standen, aber infolge der ungesunden Verhältnisse unter den früheren Regimes konnte sie nicht gelöst werden. Und dennoch muß sie gelöst werden, weil das Draubanat heute voin Meere abgeschnitten ist. Das kraftvoll erstehende Susak, die immer besseren Handelsverträge mit den anderen Staaten, unsere immer schöner sich entwickelnde Schiffahrt, all dies und noch viele andere Gründe mahnen an die Dringlichkeit der Verbindung Sloweniens mit dem Meere. Die dritte große Aufgabe, die auch unauf-schiebbar ist, sind unsere Straßen. Man muß aner-kennen, daß für die Verbesserung unserer Stmßen der frühere Gebietsausschuß kräftige Fundamente gelegt hat und daß es der Gebietskommissar ver> standen hat, auf diesen Fundamenten die begonnene Arbeit auch gut fortzuführen, aber trotzdem ist noch viel, sehr viel zu tun. Infolge der Autobusse und Automobile erhalten die Straßen wieder jene Wichtigkeit, die sie in den Zeiten hatten, als es noch keine Eisenbahnen gab. Der Fremdenverkehr erlegte neue Ausgaben bezüglich der Straßen aus und es wird auch schon in slowenischen Blättern über die Notwendigkeit asphaltierter Straßen verhandelt. Außer diesen allgemeinen gibt es aber noch eine ganze Reihe kleinerer Aufgaben, die ihrer Er-ledigung harren. Ackerbau, Handel und Gewerbe, Industrie und soziale Gesetzgebung, alles bedarf der Hilfe, alles will fortschreiten. Es ist klar, daß alle diese Wünsche und Aufgaben nicht über Nacht gelöst werden können und daß niemand Wunder tun kann. Deshalb bettachten wir die angeführten Aufgaben auch nur als 3»«I» das der ganzen Wirt-schastsarbeit eine Richtung und einen Willen verleiht. Am Tag des 11. November, an welchem die lanze Weit für den Frieden manifestiert, haben die Banate mit ihrer Arbeit begonnen. Wir sehen dann ein glückliches Omen für erfolgreiche Arbeit, well nur der Friede materiellen und kulturellen Wohlstand schafft. Deshalb ist auch unser ganzes Volk äußerst sriedliebend und deshalb hat es auch Ra-pallo angenommen. Die Banate 'haben nach den schweren Er-fahrungen, die das jugoflawische Volk mitmachen mußte, zu funktionieren begonnen. Alle diese Er-fahrungen waren nicht vergeblich und deshalb hoffen wir umsomehr, daß die Banate in vollem Maß ihre Aufgaben erfüllen werden. Einen Schritt nach vorwärts bedeuten die Banate, eine neue Stufe der Entwicklung und des Fortschritts ist mit ihnen erreicht. „Slovenec," Ljubljana, 12. November. ♦ ♦ Der heutige Tag ist von historischer Bedeutung für Jugoslawien: Die Bonusse und ihre Gehllfen haben ihre Geschäfte übernommen und die neuen Banatverwaltungen beginnen zu arbeiten. Die bis-herigen Obergespanjchaften gehören der Vergangen-heit an und ihr Schicksal teilen die Kebietsselbstver-waltungen. Mit der Aufhebung der Gespanschaften ist die Zeit der Automisierung der staatlichen Ad-ministration abgeschlossen, mit der Ueberttagung der Gebietsselbstverwaltungen auf d ie Banatverwaltungen ist eine weitreichende Aerwaltungsvesorm erzielt: das doppelgleisige System ist abgeschafft und ein eingleisiges eingeführt, d. h. die gesamte öffentliche Verwaltung ist einer Hand übergeben worden. Ab-geschasst ist aber auch ein richtiges Nest des Partei-wesens, das sich gewissenlos vieler Selbstverwaltungs-Institutionen bemächtigt hatte, so daß diese mancher-orts bloß Parteieiekutivausschüsse waren, denen das Gesetz die öffentlichen Kassen ausgeliefert hatte. Wir hatten Im Staat Gebietsselbstverwaltungen, wo die Neduktion der bezüglichen Beamtenschaft, welche in-solge ihrer Liquidierung unausweichlich geworden ist. ausschließlich nur frühere Anhänger einer einzigen von den einstigen Parteien in dem betreffenden Ber-waltungsgebiet tteffen wird, aus dem einfachen Grunde weil es andere Beamten überhaupt nicht gibt.. . Solchen Selbstverwaltungen werden na-türlich nur die unmittelbaren Interessenten nach-ttauern, das Volk und der Staat find aber dankbar, daß mit diesem Auswuchs Schluß ist. Man wird jetzt noch nachträglich die größten Sünden der Ver-gangenheit wiedergutmachen und nach Notwendigkeit die Schuldigen auch bestrafen müssen. Wir zweifeln nicht, daß die neuen Banatvenvaltungen auch diesen Teil ihrer Aufgabe durchführen werden, damit zur Gänze das Vertrauen der Oeffentlichkeit zur Un-Parteilichkeit der öffentlichen Verwaltung zurückkehrt. Auch in unserem Draubanat wird die neue Banatverwaltung große Aufgaben durchzuführen haben. Wir haben an dieser Stelle schon wiederholt von seinem speziellen wirtschaftlichen und sozialen Programm gesprochen. Banus Jng. Sern«, welcher heute die Geschäfte übernahm, hat in seiner Be-grüßungsrede an die Beamtenschaft diesen Teil seiner Aufgabe nicht behandelt, dafür fand er kräftige und klare Worte, welche zeigen, daß er sich in vollem Maß bewußt yt, von welcher Wichtigkeit es für das hochbedeutende Reformwerk des Königs ist, daß überall das Vertrauen zurückkehrt und befestigt wird, daß die Autorität gehoben und vom Feld der öffentlichen Verwaltung das Parteiwesen ver-ttieden wird. Feierlich versprach er für sich strenge Gesetzlichkeit und absolute Unparteilichkeit, er stellte Korrektheit und rücksichtslose Objektivität an die Spitze der Beamtenpflichten und kommentierte dabei in sympathischer Weise das Prinzip der Gesetzlichkeit. Diese feierlichen Worte hören wir gerne und der Herr Banus wird auf die Unterstützung aller Wohl-gesinnten rechnen dürfen, wenn er und bisher haben wir keine Ursache, daran zu zweifeln — nicht nur den Willen, sondernAiuch die Energie und die Entschlossenheit haben wird, sie konsequent und überall durchzuführen. Mit Recht hat Banus Sernec betont, daß der Beamtenapparat, mit dessen Hilfe er die Verwaltung des Draubanats leiten wird, erstklassig ist. In dieser Hiisicht befindet sich der Draubanus gewiß in einer glücklichen Lage. Zugeteilt ist ihm überdies in der Person des Vizebanus Dr. Pirkmajer ein Gehilfe, der mit vollem Verdienst im Rufe eines der ersten Verwaltungsfachleute unseres Staates steht, ein Mann voll mit Fähigkeiten, Energie und Liede zu den große?! Aufgaben, die in unserem jungen Staate der staatlichen Administration obliegen. „Iutto", Ljubljana, 12. November. Politische Rundschau Inland Strenge Gesetzlichkeit und absolute Unparteilichkeit Am Tage der Intätigkeitsetzung der Banat-Verwaltungen, d. i. am Montag, dem 11. November, hielten im großen Saale des Banatpalastes in Ljubljana Banus Jng. Dusan Sernec und der Vizebanus Dr. Otmar Pirkmajer an die dort versammelten Beamten aller in den Amtsbereich der Banatverwaltung gelangten Aemter 7» gegen 200 Beamte waren erschienen.— Begrüßungsansprachen. Der Ansprache des Banus entnehmen wir u. a. folgendes: „Durch das Vertrauen unseres erlauchten Herrschers S. M. des Königs Alexander I. bin ^ch zum Banus des Draubanats eingesetzt worden. In dem Augenblicke, wo ich diese Würde übernehme, erkläre ich, daß ich mich bei der Ausübung meiner Amtsgeschäfte streng an das Gesetz und an absolute Unparteilichkeit halten werde. Ich bin mir bewußt, daß ich vor mir den Kader einer anerkannt erstklassigen Beam-tenschaft »ehe und daß es eigentlich überflüssig ist, Ihnen Anleitungen für die amtliche Tätigleit zu geben. Eipeditioität, Genauigkeit, Korrektheit in jeder Beziehung sind Eigenschaften, die a priori jeden einzelnen von Ihnen schmücken. Ich will nur kurz erwähnen, daß alle Entscheidungen un-parteiisch sein müssen, ohne Rücksicht auf rechts oder links, streng nach dem Gesetze. Dennpch ist die letzte Bemerkung mit entsprechendem Verständnis zu nehmen und i ch werde leichter die toleranteste Ausle-gung des toten Gesetzesbuchstaben er-tragen, wenn sie zum Nutzen der Be-völkerung geschieht, als die unbarm-herzige Änwendung des Paragraphen, wenn dadurch der Partei und der Be-völkerung unnotwendigerweise Schwierigkeiten und Kosten bereitet werden. Der Verkehr mit den Parteien soll immer Iiebens-würdig und entgegenkommend in jeder Beziehung Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 89 sein. Wie ich schon eingangs betonte, hat das poli tische Parteiwesen aufgehört. Dennoch bin ich mir bewußt, daß die bezüglichen Imponderabilien psycho logische Momente find, die noch eine große Nolle spielen. Und solang« der Mensch aus Fleisch und Blut besteht, hat er engere und liebere Freunde da oder dort. Ich appelliere an Sie und bitte Sie, auch in Ihrem außeramtlichen privaten Leben alle Ihre Kräfte und Fähigkeiten dafür einzusetzen, daß alle früheren Parteigegensätze wesentlich gemildert, wenn nicht schon vollkommen ausglösckt werden. Ein neuer Geist soll vom 6. Jänner an die ganze Bevölkerung beseelen und gerade die politische Beamtenschaft ist bei dieser neuen Nichhinggebung in erster Linie be-rufen, die Richtlinien und Tendenzen auszustrahlen, die für die neue Epoche der historischen Entwicklung unseres Staates notwendig sind. Was mich betrifft, bin ich formell gezwungen zu betonen, daß ich even tuelle Bergehen oder Uebertretungen zwar gerecht, aber streng und unerbittlich bestrafen werde. Ich hoffe aber und bin überzeugt davon, daß mir letzteres erspart bleiben wird." Vizebanus Dr. Pirkmajer gab in seiner Rede eine zusammengefaßte Erläuterung des Wesens der neuen Verwaltungsresorm. Er erklärte u. a., daß sich die gesamte Berwaltungstätigkeil in der Richtung der Rationalisierung, was die for-maltechnische Seite anbelangt, und inhaltlich in der Richtung einer kräftigen Unterstreichung ihrer kulw rell-ökonomischen Mission bewegen müsse. Wenn die Verwaltung aber ein kulturell-ökonomisches Ziel ver-folge, müsse sie sich in intensivster Weise dem faktischen Leben des Volkes und seinen Gelegenheiten anpassen. Durch die Bereinheitlichung der Verwaltung ei man aus dem doppelgleisigen Verwaltung» nstem auf das eingleisige gekommen, das die Mög-ichklt einer billigeren und geschlosseneren Verwaltung riete. Gerade das Draubanat sei infolge des bis-Helgen Niveaus der Administration berufen, das Beispiel einer gut funktionierenden lokalen Verwaltung zu geben und so die Vorurteile zu zerstreuen, die sich möglicherweise dort melden werden, wo die Banat-Verwaltungen wegen verschiedener Schwierigkeiten nicht sofort ihre Erfolge werden ausweisen können. „Wir müssen", betonte der Vizegespan gegen den Schluß seiner Rede, „Fanatiker der Arbeit für das Heil unserer weiteren und engeren Heimat werden. Wir werden vor Schwierigkeiten nicht zurückschrecken, weil sie für uns nicht unbesiegbar sln dürfen." Organisierung der Finanz-abteilungen der Banate Der Mnanzminister hat zum Zwecke der ehest-baldigen Organisierung des Finanzdienstcs bei den Banalen Fachbeamte ernannt, die den Banden vor läufig zugeteilt werden. Für das Draubanat wurde der Oberfinanzrat der Finanzdirektion Lüubljana Herr Fran Ba>ic zur Tierfügung gestellt. Die 8. Ab teilung der Banatverwaltungen. Abteilung für Handel. Gewerbe und Industrie, wird nur in jenen Banden errichtet, wo sich dies als notwendig erweist. Bor-läufig wird es diese Abteilung bloß in Zagreb, Sarajevo und Ljubljana geben. Ausland Ermordung des Polizeidirektors von Trieft Am Montag gegen 7,1 Uhr mittags wurde der Polizeidirektor von Trieft Dr. Sebastian» Schillaci von dem der Polizei in Sesana zugeteilten Unterkommissär Saliola in seinem Amtszimmer durch zwei Revoloerschüsse getötet. Wie es heißt, war der Direktor mit Saliola sehr unzufrieden, weshalb dieser in die Abruzzen versetzt werden sollte. Aus Wut darüber, daß der Direktor sein Ansuchen, auf seinen früheren Dienstplatz in Turin versetzt zu werden, «urückwies, hatte der heißblütige Süditaliener zur Waffe gegriffen. Der neue deutsche Außenminister Reichspräsident Hindenburg hat den bisherigen Wirtschaftsminister Dr. Eurtius, der nach dem Tode Dr. Stresemanns provisorisch dessen Agenden über-nommen hatte, zum Reichsaußenminister ernannt. Auf den hiedurch erlegten Posten des Wirtjchafts-minister» wurde das Reichstagsmitglied Prof. Dr. Moldenhauer berufen._ Aus Stadt und Land Deutsche Gedenktage. 14.Nooember 1716: Der Philosoph und Mathematiker Gottfried Wil-Helm v. Leibniz, der Erfinder der Differentialrechnung, stirbt in Hannover: 1825 : Der Schriftsteller und Humorist, Jean Paul (Johann Paul Richter) stirbt in Bai)mich; 1Ö99: Erwerbung der Samoa Inseln durch das Deutsche Reich. — 15. November 1315: Sieg der Schwerer über die Oesterreicher bei Mor-garten: 1680: Der Astronom Johannes Kepler, der Begründer der neueren Astronomie, stirbt in Regensburg; 1787: Der Tondichter Christoph Willibald i>. Gluck stirbt in Wien; 1848: Eröffnung des österreichischen^ Reichstags in Kremsier. — Der Bildhauer Ludwig v. Schwanthaler, der Gründer der Münchener Bildhauerschule und Schöpfer der Kolossalstatue der Bavaria in München, stirvt dort-selbst; 1883: Durchschlag des Arlbergtunnels; 1900: Der Dichter Adolf v. Pichler stirbt in Innsbruck: 1910: Der Romanschriftsteller Wilhelm Raabe stirbt; 1916: Durchschlag des Taurus-Tunnels der Bagdad-bahn. — 16. November 1632: Schlacht bl Llltzen, Tod des Schwedenkönigs Gustav Adolf: 1700: Erhebung Preußens zum Königreich: 1831: Der General Karl v. Clausewitz stirbt in Breslau; 1897: Der Kulturhistoriker und Erzähler Wilhlm Heinrich v. Richl stirbt in München. Der „Tag des Friedens" wurde am 11. November auch in Jugoslawien freilich begangen. Punkt 11 Uhr begangen in allen Kirchen des Staates die Glocken zu läuten, die Arbeit und der Verkehr wurde für zwei Minuten eingestellt, dies alles zur Erinnerung an die Todesopfer des Welt krieges und daran, daß an diesem Tage vor 11 Jahren der Waffenstillstand abgeschlossen worden war. Das Herz und das Gehirn des ver-ftorbenen Stephan Radic wurden gelegentlich der Ausschreibung der Konkursmasse der kroatischen Landwirtegenossenschaftsbank in der Kassa der Bank vorgefunden. Sie befanden sich in einem Koffer in einer mit Alkohol gefühlten Glasphiole und wurden Dr. Vladko Macek gegen Empfangsbetätigung über-geben. Die Zagreber „Novosti" bezeichnen diese Art der Aufbewahrung als eine Pilätlosigkeit gegen den Verstorbenen, der auf jeden Fall ein großer Mann gewesen sei mit einem warmen Herzen für sein Volk. Man hätte sein Herz an einem würdi- Jeren Orte aufbewahren müssen und nicht in der lasse einer Bank zwischen irgendwelchen wertlosen Papieren. Wieviel in Jugoslawien geraucht wird, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Statistik der Mono-polverwaltung. Damach wurden in den ersten 9 Monaten des Jahres Zioaretten im Betrage von 1900 Millionen Din verkauft. Den mlsten Verbrauch wlsen Serbien und Kroatien auf, dann folgt Slo-wenien, welches in dieser Zeit 160 Millionen Din für Rauchmaterial ausgegeben hat. Zigarettenpapier ging um 112 Millionen Din: Zündhölzer wurden um' 15 Millionen Din mehr verkauft als im gleichen Zeitraume des vorigen Jahres. Slowenien und Kroatien allein verheizten in dieser Zeit 32 Mll-Honen Schachteln. Eine Bombe hatte am 8. November die 14-jäh-rige Veronika Grasner im Dorfe Vranjevo im Banat auf dem Felde gefunden und sie nachhaus ge-tragen. Als sie die Mutter darauf aufmerksam machte, daß dies eine sehr gefährliche Sache sei, ließ das Mädchen die Bombe vor Schreck auf den Steinboden des Hauses fallen, wo sie «plädierte. Die Mutter und vier Kinder im Alter von 17,14. 10 und 8 Jahren erlitten schwere Verletzungen. Kus dem Transport in das Spital nach Velika Kikinda starb die 14-jährige Veronika und ihr 8-jähriger Bruder Alexander. Ein Gesetz, welches vorschreibt, daß alle diejenigen welche lne Ehe eingehen wollen, vor der Eheschließung auf das strengste ärztlich untersuchen werden müssen, ist in Gltung getreten, und zwar in Aegypten. Flugzeugunfälle. Am 8. November mußte ein französisches Wasserflugzeug, das dem Verkehr zwischen Marseille und Algier dient, auf offenem Meer niedergehen. Infolge des stürmischen Wellen-ganges ist es als verloren zu betrachten. *- In Vallington (England) stießen zwl Militärflugzeuge in der Lust zusammen, so daß sie abstürzten; die Piloten retteten sich mit Fallschirmen. — Der als glänzender Flieger blannte Prinz Eugen von Schaumburg-Lippe, welcher sich in dem unlängst bl Eroiidon verunglückten Flugzeug der Deutschen Luft-Hansa befunden hatte, ist den erlittenen Verletzungen erlegen. — Das Postflugzeug Paris - Straßburg ist am 9. November bei Bar le Duc abgestürzt und verbrannt. Der Pikt und der Mechaniker kamen iii den Flammen. . . i | Celje Zwei Konzerte der Wiener Sänger- tnaben. Am 3. November sangen die Wiener Sängerknaben unter ihrem hochbewährten Leiter Prof. Heinrich Müller im Kinosaale des Hotls Skoberne. Am 6. November gaben sie ein Kirchenkonzert in der Marienkirche. Blde Konzerte ver einigten wieder alle, die für schönen Gesang und jugendlichen Liebreiz etwas übrig haben, zu einer einzigen, ehrlich begeisterten Gemeinschaft. Es war ja diesmal ein Koiuert mit Hindernissen. Bier der blten Sopranisten sind an Schalach erkrankt und mußten schleunigst durch Knaben aus dem Räch-wuchs ersetzt werden. Dazu die ermüdende Reise unmittelbar vor dem Konzerte und das elende Wetter. Nur ln Chor von dieser ausgezeichneten Schulung und Begabung jedes lnzlnen vermochte solche Widernisse zu überwinden. Offenbachs entzückendes Operettchen „Die Belobung bei der Laterne" erlebte hier seine Erstaufführung durch die Sängerknaben. Die Einverleibung dieses heiteren Werkes in das bisher rln Nassische Theaterprogramm der Wiener Sängerknaben ist ein sehr glücklicher Griff. Die Musik Offenbachs ist nvch immer unendlich erfin-dungsreicher und charaktenstischer als die Fabriksware der modernen Operettenmacher. Offenbach ist und bleibt der genialste Vertreter der klassischen Operette. Vor allem aber gibt dieses Stück den Sängerknaben beste Gelegenheit, nicht nur ihre Gesangskunst, sondern auch ihren urwüchsigen Wiener Humor leuchten zu lassen. Wie köstlich waren doch die blden Witwen, zwei der kleinsten Knaben des Chores < Hiver und Mwater), die so herzig spielten, daß die Zuhörer sich vor Lachen bogen. Glänzend war auch ^rwin Nowak (als Peter), lnes der begabtesten Kinder, die der Chor der Sängerknaben je auszuweisen hatte. Willi Hauptmann sah als Elise entzückend aus, war jedoch stimmlich etwas indisponiert. Sein hoher, unendlich weicher Sopran zlgte sich erst blm Kirchenkonzerte im slnem ganzen edlen Glänze. Von den Darstellern der Operette sei noch der Nachtwächter Herbert Chnatek rühmend genannt. Ueber die Chorleistungen der Kinder ist kein Wort zu verlieren. Namentlich im Kirchenkonzerte, bei welchem die Kinder schon gehörig ausgeruht warm, gab es manchen Augenblick, der einen gefühlvollen Zuhörer zu Tränen rühren mußte. Das ist eben die jahrhundertealte, von großen Meistern begründete und von Franz Schalk und Heinrich Müller in unsere Tage gerettete wunderbare Gesangskultur der Wiener Hofkapelle. So lwas wie z. B. „Die Li-tanl auf das Fest Allerseelen" von Schubert kann man in dieser Vollendung und vor allem mit so tiefer Empfindung vorgetragen kaum von einem K>eiten Knabenchor hören. Wie auf Engelsflügln webten die Klänge der alten lateinischen Gesänge durch den hohen Kirchenraum. Die feierlich-ernsten Weisen von Lotti, Palästlna, Mozart, Bach, Per golese (mit lnem herrlichen Duo der Knaben Willi Hauptmann und Erwin Nowak» schlössen sich zu einem einzigen unwiderstehlichen Gebet zusammen. Solche Augenblicke seelischer Erhebung lassen lnm Schmutz und Mühsal des Lebens oergessm und sind eme kräftige Injektion gegen dm kulturlosen Ataterialismus, dem die Kleinstädter so leicht ver-fallen. — Tiefe Wirkung erzielte auch der Chor „Fnedensaebl" unseres heimischen Komponisten Eduard Interberger, ein choralartiges, innig em-pfundenes Tonstück, welches den erfahrenen Kmner protestantischer Kirchenmusik erkmnen läßt. Die Knaben sangen diesen Chor mit dem hörbarm Be-streben, dem blinden Tondichter lne Freude zu be-reiten. Da sie diesen Chor erst unmittelbar vor der Aufführung geprobt hatten, gaben sie mit der wun-dervoll ausglichenm Wiedergabe zugllch einen Beweis ihres hohen Könnms. Mit der prachwoll vorgetragenen „Ehre Gottes" von Beethovm nahmen die Wiener Sängerknaben diesmal Abschied von Unserer Stadt, der diese begnadlen, edelrasiigm Kinder liebgeworden sind, wie auch für die Sän-gerknabm unsere Heimat das liebste Rlseziel bildet. -Heute fingt der Chor schon in Stockholm. Unsere aufrichtigen Wünsche begleiten die Kinder auf ihrer scheinbar lustigen, in Wirklichkeit arbeitsreichm und anstrengenden Fahrt. Dank der Sängerknaben. Herr Rektor Schnitt bittet uns. allen liebm Gönnern und Freunden, vor allem den verehrtm Pflegeltern der Wiener Sängerknaben, auf diesem Wege seine» herzinnigsten Dank auszusprechen. Ein Wort dankbarer Anerkennung gebührt dm Herrm L Ropas und Eduard Intvs berger für die liebenswürdige Beiftelluug eines Rummer 89 inen neuen Hoffmann-Fiügels bezw. eines Orgel-rmoniums für die Konzerte der Wiener Sänger knaben. Der Thor „Friedensgebet" unsere» heimischen Tondichters Eduard Znter-berger war am letzten Sonntag im Radio sehr schön zu hören. Er wurde in Wien von den Wiener Sängerknaben unter Leitung des Hofkapellmeisters Luze gesungen. Der Berein des »Roten Kreuze» Celje" veranstaltet Samstag, den 16. d. M. im Rarodni dom den ..Tag des Roten Kreuzes" mit einem reichhaltigen Programm. Beginn um 8 Uhr abends. Der Reingewinn dieser Veranstaltung wird zugunsten der städtischen Armen und des Roten Kreuzes oer-wendet. Zeder, dessen Herz auch für die Armen schlägt, wird mit seiner Anwesenheit an der Ber-anstaltung dazu beitragen, daß das große Elend so vieler Armen wenigstens etwas gemildert wird. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 17. November, müssen die Gottesdienste wegen amtlicher Verhinderung des Pfarrers ausfallen. Todesfall. Am II. November ist hier der Spenglermeister Herr Johann Korber im Alter von 63 Jahren nach langem schweren Leiden gestorben. Mit ihm ist ein ausgezeichneter Meister seines Ge-werbes, ein aufrichtiger, gerader Charakter, ein ge-sinnungsfester, treuer Mann von uns geschieden. Der Verstorbene war jeit dem Jahre 1898 auch tatkräftiges und opferwilliges Mitglied der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, die ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren wird. Sein echter süditeirischer Humor und sein liebenswürdiges kameradschaftliches Wesen erwarben diesem strammen deutschen Manne in unserer Stadt und darüber hiiiaus zahlreiche Freunde, die sein Hinscheiden herzlich betrauern. Todesfall. Am 10. November ist in Celie Herr Josef Oswatttsch, Vater des hiesigen Groß-kaufmanns Herrn Mai Oswatitsch, im ehrwürdigen Alter von 85 Jahren gsstorben. Der Verstorbene, ein Veteran aus dem OÜupationsfeldzuge in Bosnien, gehörte dem ehrsamen Schneidergewerbe an und war als Militär- und Zivilfchneidermeister zuerst in Konjice, später in Slovenska Bistrica und schließlich in Ptuj tätig, wo er durch Jahrzehnte ein eifriges Mitglied der dortigen Frw. Feuerwehr war. 3" allen diesen Orten erwarb er sich große Beliebtheit und noch heute erinnert mafi sich dort gerne an diesen auftechten deutschen Mann. Auf das Wohl leiner Familie war er immer auf das sorgsamste bedacht, so daß er seine Söhne, von denen Herr Awis Oswatitsch Professor in Linz, Herr Dr. Josef Oswatitsch Oberlandesaerichtsrat in Graz und Herr Mai Oswatttsch Gro^aufmann in Celje ist, trotz seines nicht gerade einträglichen Berufes studieren lieh. Als vor 20 Jahren seine getreue Hausfrau starb, nahm ihn sein Sohn Herr Mai Oswatitsch zu sich und bescherte ihm einen schönen Lebens-abend, erfüllt von der Liebe seiner Kinder. Sein Andenken wird in Ehren weiterleben! Statt eines Kranzes für den verstorbenen Herrn Iosef Oswatitsch hat die Beamtenschaft der Firma Oswatttsch 100 Din für die Rettungsab-tcllung der Frw. Feuerwehr gespendet. Den gleichen Betrag widmete Herr Franz Lebitsch aus dem gleichen Anlaß und zu dem gleichen Zwecke. Kranzablösung. Anstelle eines Kranzes auf das Grab des verstorbenen Herrn Josef Oswatitsch spendete für die Armen der Evangelischen Gemeinde Herr Franz Lebitsch 100 Dinar, für arme Kinder der evangelischen Gemeinde Herr Josef Kweder 100 Dinar. Bezüglich der Nachrichten in den slo-wenischen Blättern, wonach der Prozeß wegen des ehemaligen ..Deutschen Hauses" in Celje in der 3. Instanz in Zagreb zu Ungunsten der klage-führenden Partei, welche laut Statuten des seiner-zrit aufgelösten Vereines als Rechtsnachfolgenn in Betracht kam, entschieden worden sein soll, ist zu bemerken, das wir erst nach Kenntnisnahme des betreffenden Urteils Näheres mitzuteilen in der Lage sein werden. Auf welche Weise das Haus in den Besitz des gegenwärtigen slowenischen Vereines „Celjski dom" gelangt ist, ist unseren Lesern ohne-dies bekannt. Blühende Apfelzweige und andere reiz-volle Täuschungen der Natur sind im Herbst schließlich nichts Seltenes, aber sicherlich ist es eine Seltenheit, daß der Wettergott iolche Spätlinge den ganzen Prozeß von der Blüte bis zui Frucht durchmachen läßt Vor uns liegt ein fleinfr Apfelbaumzweig aus dem Weingarten dys hiesigen Kaufmannes Herrn Franz Urch. Wenn uns nicht ein Blick auf die Men Spätherbitblätter der Bäume vor unserem Dorsche Zeitung Fenster und der eingeheizte Ofen im Zimmer eines anderen belehrten, mühten wir rein glauben, daß da draußen hochsommerliche Zeit wäre, denn der Apfelzweig vor uns zeigt tiefgnine üppige Blätter mit fünf kräftigen Apfelfrüchten, wie sie in dieser Zahl nur ein gesegnetes Obstjahr auf einem so kleinen Zweig versammeln kann. Einer von diesen Aepfeln ist so groß, daß uns die Lust angewandelt hat, der wir auch nachgaben, in ihn hineinzubeißen. Schon deshalb, um sagen zu können, daß wir einen Apfel der zweiten Blüte einmal in unserem Leben verspeisen konnten. Es ist doch ein wundervolles Stückchen Boden, den unser Mitbürger Herr Urch auf der Höhe über unserer Stadt mit Liebe hegt! Maribor Der Gemeindevoranschlag für das Jahr 1930 ist beretts ausgearbeitet worden. Jedermann, der dafür Interesse hat, kann darin vom 11. bis zum 25. d. M. in der städtischen Buchhaltung Ein-ficht nehmen. Der städtische Gemeindevoranschlag sieht für das nächste Jahr Ausgaben im Betrage von 16,751.153 vor, somit um rund 3 Millionen Din mehr als das diesjährige Budget. Die ordent-lichen Einnahmen sind mit 5,759.052 Din angegeben, während der Rest von 10,992.103 Din durch Steuern und Abgaben aufzubringen ist. Da jedoch die durch die Regierungsverordnungen bezw. Gesetze zulässigen Abgaben nur 7,690.000 Din betragen, ergibt sich ein Abgang von 3,302.103 Din. für den eine neue Deckung gefunden werden muh. In dieser Ziffer sind jedoch die Ausgaben für die Stadipolizei, für welche die Gemeinde fortan zu sorgen haben wird, nicht inbegriffen. Zur Deckung des Abganges im städtischen Haushalt für das nächste Jahr sind voll-gende neue Steuern bezw. Umlagen vorgesehen: 1. Erhöhung des Hauszinshellers von 10 auf 20%; der Effekt dieser Steuererhöhung dürste sich auf 2,500.000 Din stellen; 2. Erhöhung der Lustbarkeitsteuer von 12 auf 20°/.. <100.000 Dm): 3. Glühlampensteuer (200.000 Din); 4. Steuer auf den nächtlichen Besuch der öffentlichen Lokale (300.000 Din): 5. Reklamesteuer (500.000 Din): 6. Erhöhung der Steuer auf Fuhrwerke (80.000 Din): 7. Er-höhung der Tarife des städtischen Bades <50.000 Din). Diese Steuern dürfen voraussichtlich einen Jahresertrag von 3,730.000 Din ausweisen, womtt der Abgang in der städtischen Buchhaltung gedeckt wäre. Die Reihe der neuen Steuern ist jedoch damit noch nicht abgeschlossen. Durch das Gesetz über die staatlichen Verzehrungssteuern kommt die Gemeindeumlage auf Wein (1 Din per Liter) in Wegfall, wodurch der Bausand, zu dessen Gunsten diese Umlage bisher eingehoben wurde, um rund I Mil-lion jährlich an Einkünften geschmälert wird. Um diesen Abgang zu decken, wird die Einführung einer Steuer auf unbebaute Parzellen geplant. Der Ent-wurf sieht folgende Besteuerungsarten vor: I.Bau-parzellen, die unmittelbar an Gassen, Straßen und Plätzen gänzlich oder teilweise mit Provisorien oder nur Hofgebäuden verbaut sind, und zwar im 1.. 2. und 5. Bezirk bis zur Kärntnerbahn, wo der Regulierungsplan eine geschlossene Bauweise vorsieht, mtt 5 und in den übrigen Teilen der Stadt mit 3 Din per Geviermeter: 2. Parzellen mtt Schottergruben mit 5 Din: 3. Unverdaute Bauparzellen im 1., 2. und 5. Bezirk (bis zur Kämtnerbahn) mit 4, in der übrigen Stadt mit 2 Din: 4. Alle übrigen Parzellen im Bereiche der Gemeinde Maribor mit 25 Para per Geviertmeter. Der Effekt dieser Steuer wird mit etwa 1,200.000 Din jährlich angegeben. Das Grazer Operuarchester^in Mari-bor. Das Konzertbüro der Glasbena Matica in Maribor eröffnet die heurige Konzertsaison mit einem Gastspiel des vollständigen Orchesters der Grazer Oper am 17. I. M. Mord. Am vorigen Samstag gegen 7 Uhr abends wurde der 28-jährige Besitzer Anton Finguft aus Cirkovce, als er eben vom Markt in Maribor kommend, wo er um 8000 Din Speck verkauft hatte, bei seinem Hause vorfuhr, von einem Meuchelmörder mit drei Revolverschüssen getötet. Man glaubt, daß es sich um einen Raubmord handelt, obzwar der Mörder wegen des raschen Hinzukommen» von Dorfbewohnern seinen Raub nicht mehr ergreifen konnte. Ptuj Die Schlagader unserer Stadt. Ein Iahr dürfte es jetzt werden, dag die Lastenstraße zur Bayn in Reparatur genommen wurde. Wahrend man daran arbeitete, wurde alle- Zufuhr, die Tag Seite 3 für Tag nickt gering ist, über den Fußweg geleitet. Darüber, dag dadurch dieser zum Kotmeer wurde, erübrigt sich gewiß jedes wettere Wort. Wohl alle, die täglich zur Frachtenstation muhten, sicherlich aber alle, die, um in ihre Wohnungen zu gelangen, diesen Weg passieren mußten, hegten die Hoffnung, daß auch dieser Fußweg, nachdem die Straßenher-richwng vollendet war, ebenfalls als gangbarer Fußweg hergerichtet werden dürfte. Alle Hoffnungen waren aber vergeblich. Die soeben beschriebene Straße, die die Schlagader unserer Stadt ist, durch welche der Lebensstrom, ob nun für anlangende oder fürabw-transportierende Waren, fließen muß, ist Bahn-eigentum. Die Stadtverwaltung hat hier nichts mitzu reden. Und dennoch kam es damals dazu, daß durch Stadtopfer im Einvernehmen mtt der Bahnver-waltung die Hernchtung dieser Straße vorgenommen wurde. Um den Fußweg aber kümmert sich, wie es scheint, nunmehr niemand, obwohl die gesamte Kauf-Mannschaft diesen Fußweg passieren, alles Bahnper sonal (wenigstens des Framtenteiles) ihn täglich ab-schreiten muß. Und um diesen Weg noch unleidlicher zu machen, wurden in letzter Zeit „überzählige Kastanienbäume" seitens der Bahnverwaltung ver äußert. Seit Wochen wird an einigen Bäumen ge-arbeitet Die einzelnen Bäume wurden bis tief ins Wurzelreich ausgegraben, wodurch mannstiefe Löcher entstanden sind. Das Erdreich wurde über den ganzen Fußweg ausgehoben und aufgehäuft, die gefällten Stämme quer über den Fußweg niedergebracht, da doch die Straße nicht verlegt werden durfte. Wer heute diesen Weg zur oder von der Bahn beschreiten muß. ist wohl gezwungen, das reinste „Hürdennehmen" vorher gründlich erlernt zu haben, wobei ihm noch das Glück blüht, aus tiefem Boden in noch tieferen Kot springen zu dürfen. Besser gekleidet darf man diesen Weg überhaupt nicht beschreiten. Roch dazu haben wir eben auf dieser Straße eine mehr denn unzulängliche Beleuchtung, wodurch sich schon mancher des späten Abends (und jetzt wird es so bald dunkel) die ?lase an den Baumstämmen einrannte, mancher mit den tiefen Löchern feuchte Bekanntschaft machte. Sammelt sich doch gar so gerne gerade in den Erdlöchern das Wasser an. Wir möchten doch hoffen, daß diesem Stadtübel baldigst abgeholsen wird, zumal ja jetzt die Regenzeit einsetzte, der Schnee bald zu erwarten sein dürfte und das Erdreich eben dadurch um so lockerer zu werden verspricht. Resultat der Tombola des Sportklubs Ptuj. Bei der am vergangenen Sonntag stattge fundenen Tombola des Sportklubs Ptuj gewann die l. Tombola, eine Kücheneinrichwng, Frau Anna Lamprvht aus Haidin, die II. Tombola, ein rrrad, Herr Oskar Rosmann aus Ptuj, die Tombola, einen Radioapparat, Herr Franz Cisl aus Mesgovce, die IV. Tombola, ein Attxica-service, Herr Peter Skaza aus Krcevina. Außer diesen Gewinnsten waren noch drei wettere Tombola^ beste, die auch von Auswärtigen gewonnen wurden. Landfeuer durch Blitzschlag. Laut Mit-teilung der Gendarmerie in Sv. Urban ist am Sonn-tag vor acht Tagen beim dortigen Besitzer Murko Janaz infolge Blitzschlages das Wohnhaus und das Wirtschaftsgebäude total niedergebrannt. Es konnten nur die Tiere gerettet werden, wogegen das ge-samte Hab und Gut ein Raub der Flammen wurde. Der Besitzer erleidet einen Schaden von zirka 30.000 Dinar, war jedoch bloß mit dem geringen Bettag von 1000 Din versichert. Einbrüche ohne Ende. Der vor kurzem aus der Strafanstalt in Maribor entlassene S. A. treibt schon durch längere Zett sein Handwerk. Die Einbrüche in Breg bei Ptuj, Bicava, Dornava, sowie im Villenviertel unserer Stadt sind als seine Werke zu bettachten. Vor einigen Tagen hat nun der Genannte in Germci bei Ptuj bei der dortigen Gastwirtin Arnus in den frühen Morgenstunden einen neuerlichen Einbruch verübt. Er hatte sich durch das Fenster eingeschlichen, worauf er sich im Gastzimmer an die Arbeit machte. Durch den Lärm erwachte der in der Küche schlafende 15-jährige Sohn der Wirtin, welcher sofort seine Mutter weckte. Beide begaben sich nun in das Gastzimmer, wo der Dieb bei ihrem Anblick sofort einen Revolver hervorzog und sie ermähnte, sich ruhig zu verhalten, da er sonst schießen würde. Hierauf flüchtete er durch das Fenster. Bei der Nachschau sah man, daß der Dieb sämtliche Läden erbrochen und diverse Rauchwaren mitgenommen hatte. Nachtrag zum Totschlag in Polensat. Die Chronik der zahlreichen Totschläge, die in der letzten Zett so sebr zunehmen, hat sich wieder um eine Zahl vermeyrt. Das Opfer des Verbrechens wär diesmal der Besitzer Martin Armus aus Sew 4 De»tsche Aeit««O Nummer 89 Eavci, der mit seiner Gattin aus dem Wein-garten in Samoscane gegen Abend durch die Ort-schaft Polami heimkehrte. Das Ehepaar Arnus traf unweit Polanci neben der Straße eine Gruppe von Burschen singend an, welche Arnus mit dem üblichen aus der Gruppe nach, faßte die Gattin des Arnus am Halse und warf sie in den dortigen Skalen-mben. Arnus floh gegen dos Haus Älemencic in Dolnji breg, um dort um Hilfe jp rufen. Als auch die Gattin dahin folgte. lamen ihnen bald darauf Streit provocierten, der dann in Tätlichleiten aus-artete. Dabei erhielt sowohl der Besitzer Arnus wie auch seine Gattin mit einem Dreschflegel mehrere wurde Arnus totlich gab nach einiger Heil seinen Geist cuf7 Die Täter hat die Gendarmerie bereits am folgenden Tag in Polensal ausgeforscht und dem Genchte eingeliefert. konjice Die Wiener Tiingerknaben in Konjice. Ihrem Grundsatze getreu, auch kleinere Orte zu besuchen, kamen die berühmten Wiener Sänger-knaben diesmal auch zu uns. Es war nicht nur für Konjice, sondern auch für alle un,liegenden Orte ein künstlerisches und gesellschaftliches Ereignis, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Der Saal des katholischen Vereinshauses war bis zum letzten Plätzchen gefüllt und das Publikum folgte den entzückenden Darbietungen der Sängerknaben mit tosendem Beifall. Nach dem Konzerte wurden die Kinder als Gäste der Familie Laurich glänzend bewirtet. Wärmster Dank gebührt vor allem Fräulein Erna Laurich für ihre hochherzige, keine Mühe und kein Opfer scheuende Vorbereitungsarbeit. Ebenso dem hochwürdigsten Herrn Archidiakon Franz To° vornik, welcher den großen Saal des katholischen Bereinshauses in liebenswürdiger Weise zur Ver-jügung gestellt hatte. Frau Anna Zvagner gebor. Laurich brachte auch ein seltenes Opfer, indem sie ihren herrlichen Bösendorfer-Flügel für das Konzert überließ. Diebe und Einbrecher sind gegenwärtig auch in unserer Gegend fleißig an der Arbeit. So wurden am vergangenen Sonntag dem Gastwirt Opava in Draza vas aus seinem Schlafzimmer 10.000 Din gestohlen. Der Gastwirt nahm einen )und aus, welcher die Spuren zum Dorf >fö»t verfolgte. Den Gendarmen aus Loie gelang es bald, drei Verdächtige festzunehmen, welche ihr Alibi nicht nachweisen konnten. Ferner wurde in das Magazin der Eisenbahnstation Loce eingebrochen und ein Schaden von 11.000 Din angerichtet. Die Diebe waren so frech, bei den ausgeräumten Paketen zwei Briefe zu hinterlassen, in denen sie ihr Wie-derkommen ankündigten. In Konjice stahl ein Dieb aus der Wohnung des Lehrers Malensek einen Lederrock. Er sich gegen Loce. ihm nach setzte «in Gendarm, eine Anzahl von Bewohnern aus Loie und eine grohe Zahl von Kindern. Schließlich ergab er sich. Er ist aus Vitanje zuHaus, heißt Adolf Mastnak und ist angeblich m-Tezno bei Maribor bedienstet. Bor einigen Tagen brachen Diebe beim Kaufmann Pull in Sp. Pvljcane «in. dem sie Wäsche verschleppten. Hrastnik Die Wiener Tängerknaben in Hrastnik. Es wird uns geschrieben: Dank der Großzügigkeit und dem bekannte Kunstsinne der Familie Adel hatten auch wir das Glück, ein Konzert der Wiener Sängerknaben zu hören. Zu diesem Zwecke wurde die große Schleiferei der Glasfabrik ausgeräumt und als Konzert- und Theatersaal eingerichtet. Schon lange vor Beginn des Konzertes hatte sich sozusagen P Hrastnik im Saale versammelt. Besonders er- ich war die Anwesenheit von vielen Hunderten von Glasmachern und Arbeitern. Ihnen besonders wird diese nie gehörte Musik bestimmt eine Erin-nerung fürs ganze Leben bleiben. Es wurde zu-nächst die Oper „Die Verlobung bei der Laterne" von Offenbach gegeben, dann folgten ungefähr 12 Chöre. Das Immmorvolle Spiel und der wunderbare Gesang der Kinder riß alles zu größter Begeisterung hin. Nach dem Konzerte waren die kleinen Künstler Gäste der Familie Adel. Wärmster Dank gebührt auch den Herren Jng. ^ostercek, Jng. Schmauz und Bruno Diermayr für die hingebungsvolle Vorbereitung des Konzertes. Sport Olimp : Pritnorje 2:2(1:1). Am vergangenen Sonntag gastierte hier gegen Olimp die sympathische und äußerst disziplinier!? Reserve« Mannschaft des A. S. K. Primorje. Trotz des schlechten Wetters hatte sich eine ansehnliche Menge von Zu-schauern am Platze gesammelt. Kurzer Spielverlauf: Olimp hat Anstoß und wird sofort gefährlich, doch kann die tadellos spielend« Vereidigung Primorjes reinigen. Die ersten Minuten verlaufen in leichter Uedennocht Otimps. In der 10. Minute kommt Olimp durch den in ausgezeichneter Verfassung be-findlichen rechten Verbinder D«man in Führung. Doch läßt der sonst gut spielende Zenterhalf Olimp nicht lange auf den Ausgleich warten. Im Torraum lpa-zierend, verwandelt er eine schöne Flanke des linken Flügels. Mit t : 1 endet die erste SpielhSlfte. Zu Beginn der zweiten Hälfte spielt Primorje absolut die erste Geige, wird aber nicht zum Schuß gelösten. Aber nicht lange dauert e«, bekommt Flies wieder Sehn-sucht nach dem Torraum. Kaum angelangt, pfeift man auch schon .zur Durchführung eines wegen Hands diktierten Elfmeters, den Primorje verwandelt. Den Sieg in der Hand glaubend, läßt Primorje allmählich nach. Dies ausnützend, fängt Olimp wieder an zu drücken und abermals kann Decman durch eine Vor-läge HoKingers und blitzschnelles Uebertribeln des rechten Verteidigers 7 Minuten vor Schluß unhaltbar einsenden. Die letzten Minuten spielte Olimp um den Sieg. Doch kam der von den Spielern und Zuschauern sosehr herbeigesehnte Treffer nicht zustande. Das Resultat kann als reell bezeichnet werden. Wohl war Primorje im ganzen technisch und taktisch etwas bester, dagegen konnte es nicht Spieler wie Decman, Hrastnik, Klucar und Lovrinc ausweisen. Einen schlechten Tag hatten diesmal die Flügel Hvlzinger, Golob und der Tormann Gobec, der schon ganz andere Elfmeter gemeistert hat. 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