MblllherMMmll. Nr. 4. PiänumrrationSprcis: Im Comptoir ganzj. fi. !,, holbj. si. s'bO. Ml die Hnftelllmn ins Hau« baN'j, 5.U ls. Mil bcr Post ssl»»z>, si, ,5», h«ll>j. 7 5><». Samstag, 5. Jänner. InseitionOgcbiir: Fin lleine ^nsciatc bis zu <> Zeilen ill» lr,, größne Pi. Zcilc . Nichtamtlicher Theil. Frankreich und die englische Action. Ueber die Anschauungen, welche man in französischen Rcgieruugstreiseu 'von der englischen Action hegt, äußert sich der augeblich sehr wohl iufurmierte Pariser Berichterstatter der „Pol. Korr." in nachstehender Weise: „Nachdem England bei Frankreich und bei Italien wegen einer gemeinsamen Aetiun in der Orient-stage vergeblich angeklopft, hat das Kabinett von St. zanies die Pforte zn dem lchten Schritt, den diese gemacht, veranlaßt und ist allem in die Arena der großen bewegeudeu Tagesfragc hinabgestiegen. Man ist hier der Ansicht, daß die englische Regierüuq, uachdem sie mit emer gewissen Naschheit und Entschiedenheit in Feuilleton. Die deutsche literarische Production Krams im Jahre 1«??. , Wenn wir am Beginne des neuen Jahres das Wenige überblicken, was Kram in dem eben abgelau-feueu Jahre auf deutschem literarischem Gebiete ge- ^ leistet hat. so tömieu wir uns des Gefühles der Nied'er-ge chwgcuhett nicht erwehre,,, das jedeu „„willkürlich ersahen muß. der emen warmen Autheil „,'mmt an dem geistiaeu Auffchwuuge unseres engereu Vaterlandes Rlchlen wir doch einen Blick auf den literarischeu Aufschwung. den „ufere Nachbarländer - namentlich Steiermark, auch Käruten - ilehmen. mld wir müssen beschämt von unseren Vestrebnugeu schweigen Einst pulsierte auch m Kram eiu reges literarisches Streben das sich sehr hofsunugsvoll zeigte; jcht ist es längst zu deu Todten gelragen: die großeu Geister de^ Lau des wenden sich nach auswärts, dem großen deutschen Vaterlande zu, wie z. V. Grün. Hermaunsthal ?e. es gethan, nnd jene, die, wem, auch ,nit bescheide„eru Kräften ausgestattet, doch m der eigenen Heimat die Vahu des Erfolges beschreiten tönuten, sie verstummen, ja sie sind gezwungen zn verstumineu, denn es fehlt eben au eiuem uuabhäugigeu, dem Enltus der schönen Wisseuschafteu uud Künste gewidmeten Blatte iu Kraiu, wie vordem iu der „Earuiolia", den „Blättern aus Kraiu" solche bestanden haben. Weuu es deuuoch eiuige wagen, ohne einen solchen festen Halt- u„d Stützungs-Punkt literarisch aufzutreten, so verdient ihr Stte^u ^n so lnehr Anerkennnng. Dieser kurzeu, summarischen ^'wähuuug siud die folgeudeu Zeileu gewidinel, die ^lles, was in Kram im Jahre 1877 'auf dentfchem litcrarischem Gebiete überhailpt zutage gefördert wurde, so weit wir hievou Kenntnis haben, anfzählcn sollen. Auf dem Gebiete der schöueu Literatur müsseu wir vor allem der „Gesammelten Werke Anastasins Grüns" gedenken, dieses größten Kramers, welche in fünf Bänden bei Grote in Berlin erschienen; Heinrich Penn hat Dichtungen nnter dem Titel „Gestalten" veröffentlicht, die oft mehr guten Willen als poetisches Talent verrathen. Unter den Erscheinungen der wissenschaftlichen Literatur verdient besonders die Wiedcransgabe von Valuafors „Ehre des Herzogthnms Kram", besorgt durch die Herreu Krajer, Novak und Pfeifer, ehrenvolle Anerkeummg, vou welchen« Werke bereits der l. Band vollständig vorliegt. Elze's Schrift: „Die Universität Tübingen und die Studenten ails Kram", sowie v. Radies' „Fran Musica in Kram", sind — insbesondere das erstgenannte ^ ganz fchätzenswerthe Bereicherungen der historischen Literatur nnserer Heimat. — Zur großeu Frage der Zeit, der Regelung der deutschen Orthographie, hat Prof. Heinrich in seiner Schrift „Die Rechtschreibung der Gegenwart" Stelluug geuommeu. Julius Dürr hat eiue sehr beifällig aufgenommene „Anleitnng zum Gemüfeban so^ wie zur Erdbeer- uud Ehampignouzucht" herausgegeben. Der vor weuigen Tagen verstorbene ehemalige Han-delsfammerpräsident V. C. Supan hat in den „Re-fle^ioneu über die österreichische Handelspolitik" dem schou durch mehrere Schriften vertreteueu Schutzzoll-sistem neuerdings auf die Beiue helfeu Wolleu und dadurch bei Schutzzöllueru lebhaften Autlang gefunden. Ein praktisches Vademeeum für die österreichische Beamtenwelt lieferte der Herr Vezirtshauptmann Anton Globoeuik von Adelsberg durch sein im >tleiumayr uud Aaiuberg'scheu Verlage erschieneues allgelneines, nach Materien geordnetes „Repcrtorium der Gesetze und Verorduungen ans allen Fächern", wodnrch allen, die in diesem nmfangreichen Labyrinthe Belehrung suchen, die Orientierung wesentlich erleichtert wird. Gleichfalls dem Praktischen Bedürfnisse Rechnung tragend, sei hier noch des vom Verzehrungsstenerbeamten in Lnibach, Herrn Stnpiza, verfaßten „Tansendtheiligen Berech-nnngsschlüssel" zn„i Erheben von Flüssigkeiten und zur Messnng aller möglicheu Gefäße, sowie des als Wegweiser für Laibach fchun längst nothwendig gewesenen authentischen „Häuserverzeichnisses der Stadt Lailmch" (Kleiumayr nnd Bamberg) erwähnt. — Eine notl>-wenoige Unterstützung der studierendeu Jugend ,n Krain geniährt die bei Giontini iu Laibach erschieliene Schrift': „Studeuteustiftimgen i,i Knnn"; zur ausgebreiteten Kalenderliterntnr hat dieselbe Verlagshand-iung deu „Laibacher Anskiiuftsüilender" beigesteliert. Zur Keuntuis der Schönheiten „useres Heimatlandes trägt das bei Schaber iu Ndelsl'erg in ileuer Auslage erschienene „Adelsberger Giotteubüchlein" bei. Der Vermittlung der Tagesereignisse eudlich sowie der Erörterung politischer nnd socialer Fragen wareu außer der „Laibacher Zeitung" noch das „Lailuicher Tagblatt" und die „Laibacher Schulzeilimg" gewidmet, vou deueu die erstgennnule hener ihien hundertsten Jahrgang vollendet, während das zweit- und dritl-genanute Blatt im eilften, beziehungsweise sechsten Jahrgange stehen. Den rein kirchlichen administrativen Bedürfnissen diente das „Laibacher Diözesaublntt." — Das ist das Bild der lilerarischen Bestrebungen Drains im abgelaufenen Jahre. Hoffen wir, daß' in der kommenden Zeit die eingangs enviihnten Uebel, so gnt als eben möglich, beseitigt und hiedurch der heimischen Literatur Gelegeuheit zu regcrein Schaffen geboten werde. Laibach am Nenjahrstage 1»7«. dieser Richtung vorgegangen, sich früher mit dem Gedanken vertrant gemacht hat, erforderlichen Falles zn militärischen Maßregeln und auch zum Kriege ihre Zuflucht uchmeu zu wollen. Mau weiß hier, daß es sich in deu letzten vierzehn Tagen um folgenschwere, Beschlüsse gehandelt hat, welche nicht leichtfertig gefaßt worden sind; man weiß aber auch, daß nach langen Berathuugeu im Schoße des englischen Kabinetts schließlich alle Bedenken besiegt worden sind. Nach deu letzten hier eingetroffenen Nachrichten ans London tritt dort der Umschwung im Sinne einer aeliven nnd selbst kriegerischen Politik immer schärfer uud mit einer nn erwarteter Raschheit in den Vordergrund. Wenn auch der größte Theil der sogenannten englischen, ans der Handels^ und Industriewelt sich rekrnticreuden Mittelklasse für den Frieden um jeden Preis ist, so sind doch andererseits die höheren englischen Gesellschaftsklassen welche sich die Führuug der Natiou noch nicht entgleiten ließen nnd den ausgiebigsteu Theil der Iueome-Tax zahlen, ebenso wie die große Masse der Bevölkerung, namentlich die, landwirtschaftliche, von einem ganz an« deren Geiste beseelt. Wenn die Regierimg bei dieser Sachlage kühn die Initiative ergreift, fo kann sie das Parlament nnd die Nation znm Kriege mit sich fortreißen. „Es ist hente autheutisch eonstatiert, daß alle Gerüchte, welche über die Al'sicht Englands verbreitet waren, sich demnächst Egyptens zn bemächtigen, unrichtig m,d tendenziös sind. Lord Derby stellt nicht „in- pusüw in Abrede, daß er auch u„r einen Angen-blick darau gedacht habe, sondern er bchailptet anch, daß er deu Besitz Egyvteus als eiue Verlegenheit und Last betrachte. Die Besorgnisse, welche mau in dieser Bezichuug emen Augenblick laug in unseren Regierungskreisen gehegt hat, sind heute, nachdem die ge-uaue Wahrheit uud die Proueuieuz der betreffcudeu Gerüchte eoustatiert find, vollstäudig zerstreut. Weit eutfernt, iu diesem Punkte irgend etwas vor zn haben, was Frankreich irgendwie beunruhigen könnte, hat das englische Kabinett Hieher seinen Wunsch bekannt gegeben, sich mit der französifchen Regierung über gewisse egyptifchc Fiuauzfragen, welche beide Länder gleich interessieren zn verständigen. „Das vom Parifer Korrespondenten der „Times" gemeldete Resume der Erkläruugeu, welche uuser Minister des Aeußern verschiedenen fremden Botschaftern gegenüber abgegeben, ist im Wefrn richtig, wenngleich gewisse Ausdrücke nicht getren wiedergegeben sind. Das ganze Programm der gegeuwärtig in Frankreich am < Rnder befindlichen Partei und die persönliche Stellung des Mr. Waddington, welcher ein Neuling in deu Geschäften seines Departements ist, tragen gleichmäßig dazu bei, Frankreich eine absolnte Reserve aufzuerlegen. Das frauzöfische Kabiuett hat außerdem dafür zu sorgen, daß es nicht Deutschland durch das Hervortreteulassen vou Aetions-Velleitäten, welche nicht verwirklicht werden können, Grnnd zur Nachdenklichkeit gebe. Trotzdem hat man in dem Schlußsatze des fragliche,, Re-fnmcs, dahin lauteud, daß „'raukreich keine Allianzen habe nnd keine suche", eine Anspielung ans die Politik des Dnc Dceazes erblickt, nnd es scheint selbst, daß man in den der russischen Botschaft nahestehenden Kreisen davon ein wenig berührt war. Wenn man eben will, kcmu man in allen,, selbst in einer Kinder^ fidel, Anspielungen finden." Das neue italienische Kabinett. Bei dem nach längerer Krise am Schlüsse des abgelaufeueu Jahres in Italien vor sich gegangenen Miuisterwechsel ist das seit 1^00 bestandene Mini-sterium für Ackerbau, Industrie und Handel aufgehoben nnd eiu Ministerium de3 Staatsschatzes geschaffen worden. Die Agenden des erstgenauuten Ministeriums wurden an Vier andere Ministerien vertheilt; dem Schatzministerium, welches dem Senator Bargoni übertragen wm'de, sind zusM'iesen die Aufstellung der Voranschläge und Rechenschaftsberichte für die Staatsverwaltung , die Ueberwiichung der Gebarung mit dem festgestellten Budget, des Staatsrechunngswesens. des Schatzdieustes uud die Verwaltung der Staatsfchuld. Außer Bargoni sind noch zwei Senatoren in das neu gebildete Kabinett getreten: Magliani, Mitglied des Obersten Rechnungshofes, als FmauMmister, und Perez, geweseues Mitglied des Obersieu Rechnungshofes nnd bisher Bürgermeister von Palermo, als Bantenmiuister. Der bisherige Präsident der Abgeordnetenkammer Erispi wurde bekanntlich Minister des Innern. — Znr Genesis der Kabmettsbildnng schreibt man der „Pol Korr." untern, l. d. M. aus Rom: „Das ueue Ministerium ist gebildet, und das Interessanteste dabei ist, daß der bisherige Ministerpräsident Deprctis das Finanzportefenille abgegeben und dafür das der auswärtigen Angelcgent)eiteu übernommen hat. Nicht weniger interessant ist es, daß das Portefeuille des Innern Crisfti zugefnlleu ist, welcher es darauf gar nicht abgesehen hatte. Die Gründe, warum Depretis das Departement des Aenßern nnd 2s Crispi jenes des Innern übernommen hat, liegen wol zumeist in einem Compromisse, in welchem die Meinung des Königs Victor Emanuel diesmal eine besonders maßgebende Rolle gespielt zu haben scheint. Das Portefeuille des Aeußern hat bei der diesmaligen Re-constituiorung des Kabinetts besonders viele Bewerber gehabt. Unter letzteren figurierten der bisherige Cul< tus- und Unterrichtsministcr Mancini, wie auch Herr Crispi. Beide Persönlichkeiten — wenngleich dem Könige als Mitglieder des Kabinetts ganz angenehm — schienen demselben doch auf dem Posten eines Ministers des Aeußern weniger am Platze zu sein. Herr Mancini mag nach den königlichen Ansichten seine Richmng in kirchlichen Angelegenheiten in seinem bisherigen Ressort zur Geltung bringen; als Leiter der auswärtigen Politik Italiens sind jedoch Rücksichten gerade in dieser Richtung am Platze, welchen Herr Mancini gerecht zu werden kaum über sich vermocht hätte. Was hingegen die Compctenz des Herrn Crispi um das Portefeuille des Aeußern betrifft, so scheint dieselbe dem Könige nach der letzten großen Tour Crispins, welche allerlei, wie es scheint, dem Könige . nicht allzu erwünscht gekommene Interpretationen 'in Europa erfahren, nicht opportun gewesen zu sein. Da König Victor Emanuel Gewicht darauf gelegt hat, daß die auswärtige Politik Italiens nach wie vor dieselbe besonnene bleibe und die Persönlichkeit des Herrn De-pretis dem Könige in dieser Beziehung genügende Gewähr geboten zu haben scheint, so mußte stch dieser, wicwol er niemals in der Diplomatie gearbeitet, zur Uebernahme des Portefeuilles des Aeußern bereit finden lassen. „Im Vatican hat das Verbleiben Mancini's als Cultusministcr und der Eintritt Crispi's als Minister des Innern selbstverständlich nicht den allergünstigsten Eindruck hervorgebracht. Vielleicht am Vorabende eines Conclave, findet sich die Umgebung des Papstes durch die Anwesenheit dieser beiden prononcierten Persönlichkeiten im italienischen Kabinette nicht sehr beruhigt." Königin Isabella und Don Carlos. Das in den letzten Tagen bekanntlich Virl ^s-sicrte Schreiben Ihrer Majestät der Königin Isabella von Spanien an den Pariser „Figaro", in welchem erstere sich über die Ausweisung „chres Cousins", des spanischen Thronprätendenten Don Carlos, ausspricht, liegt nunmehr im Worltaute vor. Das Schreiben lautet: „Mein Herr! Es liegt weder in meinem Charakter noch in meinen Gepflogenheiten, an die Presse, selbst um mich gegen häufig unwürdige und ungerechtfertigte Angriffe zu vertheidigen, mich zu wenden; sobald man aber meinen Namen mißbraucht, um die einfachsten und natürlichsten Handlungen meines Privatlebens zu entstellen; sobald nur zu wohl bekannte politische Abenteurer die Oeffentlichkeit benutzen, um allen jenen zu schaden, die mir einige Rücksicht nnd Achtung bezeigen; sobald sie meine Situation auszubeuten versuchen, um die öffentliche Meinung irrezuführen, stehe ich nicht an, einzutreten, um die Wahrheit herzustellen. „Meine guten und herzlichen Beziehungen zu meinem Cousin Don Carlos und zu meiner Nichte Donna Marguerita von Bourbon find kein Geheimnis für irgend jemanden. Ich habe mich nie ihrer Achtung unwerch gemacht, wie auch dies bei ihnen nicht der Fall ist, und ich will überdies nicht die Bande der Verwandtschaft verleugnen, die uns vereinigen nno die das Unglück noch fester geknüpft hat. „Donna Marguerita von Bourbon ist die Pathin meiner Tochter, der Infantin Eulalia; es ist dabei nichts Erstaunliches, daß die Mitglieder der nämlichen Familie, indem sie alle Politik beiseite liegen lassen, ganz natürliche Beziehungen bewahren. Monseigneur Graf Chambord dachte nicht anders, als er die Prinzen von Orleans empfangen hatte. „Mit welchem Rechte verweist man aus diesem großmüthigen und gastfreundlichen Lande einen Verbannten, dessen jetzige Situation nichts Feindseliges an sich trägt und den man um meinetwillen zu verfolgen vorgibt? Kann man in der letzteren Annahme etwas anderes als eine Verleumdung sehen: ich hätte gegen meinen vielgeliebten Sohn, für den ich alles opferte, conspiriert? Ist cs nicht empörend, denken zu müssen, daß auf einen so imaginären Verdacht hin diese französische Gastfreundschaft, von der ich mir die Ruhe nach dem politischen Leben erbeten habe, plötzlich mit der Tradition breche? „Herr Redacteur! Ich wende mich an Ibre Loyalität, daß Sie die Wahrheit über die guten Beziehungen, die zwischen meinem Neffen und mir bestehen, Beziehungen, die nichts mit der Politik gemein haben, zur Kenntnis bringen. Wäre dies nicht und anderes der Fall, ich würde den Muth haben, es auszuspre-! chen, und den Schmerz hinnehmen. Frankreich zu verlassen, für das ich so glühende Wünsche wie für mein eigenes Vaterland nähre. „Nehmen Sie, Herr Redacteur, die Versicherung meiner ausgezeichneten Achtung entgegen. Isabella von Bourbon, i Paris, 29. Dezember 1877." Der Abfall der Miriditen von den Montenegrinern. Bekanntlich bemühten sich die Montenegriner lange Zeit, eine Cooperation mit den Miriditen zu stände' zu bringen. Wie nun gemeldet wird, ist die Secession der nordalbanesischen Stämme eine ganz allgemeine geworden. Auch jene albanesisckien Stämme, welche bisher factisch uuter montenegrinischem Oberkommando sich auf dem Kriegsschaiiplatze befauden und theilweise auch an den Kämpfen theilgenommen hatten, fingen an, sich so widerspenstig zu zeigen und so unzweideutige Beweise ihrer Disciplinlofigkeit zu geben, daß sie sämmtlich nach Hause entlassen werden mußten. Nachforschungen, die vonseite der montenegrinischen Kriegsleitung über den Grund dieses plötzlich eingetretenen Gesinnungswechsels eingeleitet wurden, ergaben, einer Mittheilung der „Pol. Korr." zufolge, das überraschende Resultat, daß es keine turkophilcu Sympathien waren, denen dieses tapfere, aber unzuverlässige Volk nachgegeben, sondern ein viel mächtigerer Motor, welchem wol auch schon zivilisicrtere Nationen unterlagen. In diesem speziellen Falle heißt derselbe: englische Guineen. Wessen Hand cs war, welche die Vev theilung derselben besorgte, ist unaufgeklärt, wicwol es eben keiner besonders scharfsinnigen Deduction bedarf, um in diesem Falle aus den gegebenen Prämissen den entsprechenden Schluß zu ziehen. Daß beträchtliche Geldsummen unter den mit Montenegro verbündeten albanesischen Stämmen vertheilt wurden, und daß dieselben infolge dessen ihre fernere Mitwirkung an der montenegrinischen Action, wenigstens für jetzt, versagten, ist feststehend, ebenso sicher ist es aber auch, daß die Albancsen dadurch keineswegs zu einer Cooperation gegen Montenegro erkauft find. Das Höchste, was man durch diese Maßnahme erreicht hat, ist eben deren Neutralität. Dies wenigstens ist die ziemlich offen ausgesprochene Ansicht der maßgebenden politischen Persönlichkeiten Montenegro's. Am fühlbarsten ist der Alvanesen-Strike bei der Truppe Marko Miljanovs aufgetreten, der alle Al-banesen, sobald er die ersten Anzeichen der Disciplinlosigkeit und der Collusion wahrnahm, sofort entließ. Die Folge davon war, daß er seine vor Skutari eingenommenen Positionen schleunigst verlassen und sich auf Mednn zurückziehen mußte. politische Uebersicht. Laibach, 4. Jänner. Die Berichte des österreichischen Ausgleichsausschusses über deu neuen Zolltarif, das Einführungsgesetz zu demselbeu und über die Petroleumstcuer sind bis auf Einen bereits in Druck gelegt und werden in den allernächsten Tagen an die Abgeordneten versendet werden. Eine Bestimmung über die uächstc Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses wurde noch nicht getroffen, doch dürfte letztere für den 10. oder 11. d. ausgeschrieben werden. Einstweilen wurden die Mitglieder des Budgetausschusses dahin verständigt, am 10. d. M. zur Fortsetzung der Berathungen über den Staatsvoranschlag sich zn versammeln. Der uugarische Ministerpräsident, Herr von Tisza, hob — einer Mittheiluug der „Presse" zufolge — in seiner Antwort auf die Neujahrsgratulation der liberalen Partei hervor, er hoffe trotz der schweren Zeit, daß die Interessen des Landes und der Monarchie ohne Kriegsopfer gewahrt werden; er halte unerschütterlich an seinem Programm fest, so lange die Partei ihn und die constitutiunelle Freiheit des Landes gegenüber der Zügellosigkeit unterstützen werden. Die Ansprache des Ministers wurde durch lebhafte Eljens erwidert. Die deutsche be- stätigt, der Kaiser habe beim Neujahrscmpfange der Minister die zuversichtliche Hoffnung ausgedrückt, das neue Jahr werde eine friedliche 'Entwicklung nach außen und innen bringen. Das französische Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung Fournicrs zum Botschafter in Kunstan-tinopel und das Dekret, durch welches neun Wahl-collegieu auf deu 27. d. einberufen werden, um die Neuwahl an Stelle jener Deputierten vorzunehmen, deren Mandate nicht verificiert wurden oder welche dasselbe zurücklegten. Der englische Ministerrath kam, einer Versicherung der' „Morning-Post" zufolge, übcrein, die Antwort Rußlands anf das englische Vermittlungs-ancrbieten nicht als Schluß der englischen Action zu betrachten, und beschloß, vor Uebermittlung der Autwort an die Pforte in St. Petersburg anzufragen, welche Waffenstillstands-Bedingungen zu fordern die russischen Commandeure instruiert worden sind. Nach einer den „Times" zngchendcn Mittheilung ans Wien läßt angeblich Rußland durch N u -mänicn die Kabinette sondieren, ob sie mit der Schleifung der Donaufestungen als eventueller Friedensbedingung einverstanden wären. Hiezu bemerkt die „Pol. Korr.": „Diese Nachricht der „Times'' ist eine ebenso willkürliche als absurde Aunahme. Bis zur Stunde hat Rumänien die Schleifung der Donaufestungen nur einmal, und zwar in einer am 4. Juli an die diplo- matischen Agenten Rumäniens im Auslande erlassenen vertraulichen Circulardepesche angeregt. Es that dic> spontan und aus eigener Initiative, veranlaßt durch oie furchtbaren Verheerungen, welche die Geschütze dcr türkischen Donanfestungen in den rumänischen User städtcn und Ortschaften angerichtet haben. Daß Rnsi land der ganzen Anregung ferne gestanden, beweist schon das Datum dieser letztereu — ein Zeitpunkt, in welchem sicherlich Rußland an die Formulierung dieser oder jener eventuellen Friedensbcdmgungen nicht gedacht, uoch weniger aber an dieselbe direkt oder indirekt gegangen ist. Ein'offiziöses italienisches Blatt, die „Italie", dementiert die Gerüchte, daß der König gelegentlich des Neujahrsempfanges kriegerische Worte gesprochen. Der König habe, als er von der schwierigen Situation Europa's sprach, sich darauf beschränkt, die Eintracht unter den Vertretern der Nation zu empfehlen. Die „Italie" fügt hinzu, daß auch alle Gerüchte von angeblichen Rüstungen, welche die Regierung betreibe, so wie von angeblichen kriegerischen Absichten derselben falsch sind. Auch sei es unrichtig, daß die Minister Unterredungen mit Gambetta gehabt oder sich mit der Frage einer Allianz und der Haltung befaßt hätten, welche angesichts bevorstehender Ereignisse einzuneh-men ware. Einer Meldung aus Rom zufolge ist der Papst vorgestern unter den Symptomen einer leichten Ertäl-tuug erkrankt. Vom bulgarischen Kriegsschauplätze trifft aus Bogot, 3. d. M., folgender offizieller Bericht ein: General Gurko besetzte am !!1. Dezember v.J. nach einem hartnäckigen Kampfe, welcher einen ganzen Tag dauerte, die befestigte Positiou von Taschtcsi, worauf die Türken in der Nacht sämmtliche dortige Positionen verließen. Die Russen verfolgten am Neu Jänner den Feind und besetzten Arali-Konak, Schau dcrnik und Dolnikonsarzi. Gurko rückt gegen Sofia vor. Der Verlust der Russen am :il. Dezember l,e trägt 700 Todte und Verwundete. ßagesneuigkeiten. — (Fünfzigjähriges Dienstesjubilänm.) Ein in Laibach domiciliercndcr Verwandter des in den nachstehenden Zeilen genannten militärischen Jubilars schreibt uns: „Der k. k. Generalmajor, Brigade und ssestnngskommandant zn Arad, Herr Wilhelm Ritter von Biedermann, feiert am «. Jänner d. I. sein 50jä'hrigcs Dicnstcsjnbiläum. Dieser, in weiten Militärkreisen bekannte, als Soldat ausgezeichnete General ist zu Prag geboren nnd der Sohn des gewesenen Vrnnncninspcttors in Bilin. Da der Gefeierte im 10. Lebensjahre alsHn-ßarenkadctt in die Armee trat nnd mehrere Feldzim'' mitmachte, so ist er heuer mit Einrcchnung der ttrie>v jähre in den (i0er Lebensjahren in der seltenen Lage, das Fest eines 50jährigen, verdienten Dienstcsjnbilars zn begehen. Er that sich im italienischen sscldzuge des Jahres 1«W nntcr Kommando des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht bei Cnstozza besonders hervor, wurde für seine Tapferkeit mit dem Eisernen Kronordcn (K.-D.) ausgezeichnet und am 2«, April 1K75 znm General, major befördert. Seine zwei hoffnungsvollen Söhne haben sich. dem Beispiele des Vaters folgend, gleichfalls dem Militärdienste gewidmet. Mögen dieselben dem ehren^ vollen Beispiele ihres ausgezeichneten Vaters in gleich Würdiger Weise folgen. I. B. S." ^- (Zur Flncht Winters.) Der ans Wien flüchtig gewordene Weihnachtsbazar-Inhaber Max Winter dürfte sich bereits auf offener See — auf dein Wege nach Amerika — befinden. Es ist nämlich constaticrl worden, daß Winter am 24. v. M. von der Firma Stahr und Gcishofcr, Agenten der Hainbnrg amerikani schen Packctfahrt-Actiengesellschaft, ein Billett znr Fahrt von Havre nach Newyurt mittelst des am 2U. Dezember v. I. in Hambnrg auslanfcndcn nnd in Havre ankernden deutschen Schiffes „Herder" gelüst, und zwar zw Benützung der ersten Kajüte, nnd hiefür 600 Francs erlegt hatte. Er crknndigtc sich genan, wann er Wie» verlassen müsse, mn in Havre rechtzeitig das Schiff zü erreichen. Die erhaltenen Wrisnngen hat Winter benüht, denn anf Grnnd einer telegrafischen Korrespondenz d^ Wiener Polizeidirection mit den Behörden in Hambnrg nnd Havre ist es festgestellt worden, daß der Verbreche! am 28. v. M. in Havre eingetroffen nnd am folgende!« Tage von dort die Seereise angetreten habe. Die Vertreter des Mänbigcrcomites. Dr. Bnnzl, Nichard Vnnzl nnd Kanfmann Müller, gabeil die Erklärnng ab, dic Kosten tragen zn wollen, welche die Verfolgung Winters bis Newyurk vernrsachen werde. Pulizeikommissär Pittncl hat nnn seinerseits die entsprechenden Maßnahmen ohi^ Verzng eingeleitet. Winters Buchhalter Schönwald, welcher am 1. d. verhaftet wnrdc, ist wieder anf freien Fnß gesetzt wurden, da die bisherige Untcrsnchnng teinc Momente ergeben hat, welche eine weitere Inhaftnah»^ Schönwalds nöthig erscheinen ließen. — (Answanderungs-Verschwurnc.) I" Pest wnrde diescrtage ein geheimer Verein entdeckt, dcl im ganzen Lande nnter der Schnljngend Anhänger wcnl' Der Zweck des Vereins war, daß die Mitglieder des' selben nach sechs Jahren nach Brasilien answandcrN 27 Men, um dort eine ungarische Kolonie zu gründen. Die Gründer Julius Kinz und Botta, jener ^3 Jahre "lt, dieser 20 Jahre alt. wnrdcn verhaftet. Der Verein, dcr den Titel ..Othon" führt, zählte auch. um die Zn-tlmft der Kolonie zu sichern, 12- bis 13jährigc Damen als Mitglieder. Für die zu gründende Kolonie in Brasilien hatte der Generalrath bereits ein Ministerium, Ministerial- und ScctioNsräthe eingesetzt. Die Mitglieder mußten monatliche Beiträge zahlen, die streng einkassiert wurden. Das festgenommene Consortinm wird wegen Bctrnges, sodann wegen Gründung eines Vereines ohne Genehmigung und wegen Ucbertretnng der Mi-nistcrialverordnung betreffs der Auswanderung dem Kriminalgerichte übergeben. — (Olc-Bull), der nordische Paganiui. ist in Wien. — Von der jüngeren Generation kaum dem Namen nach gekannt, werden sich die älteren Kunstfreunde Wiens des berühmten Zeitgenossen nnd Rivalen des großen gcnnesischen Gcigertönigs vou seinen Konzerten 183i) her nm so lebhafter erinnern. — Dieser gleichsam sagenhaft gewordene Künstler, der nach einem glänzenden Siegesläufe plötzlich wie ein Meteor vom Kunsthimmel verschwand, um in dcr ncnen Welt erst Farmer, dann Vnhnban-Unternchmer. später in Norwegen Besitzer einer großen Insel zn werden nnd sich mit Politik zn beschäftigen — hat feit wenig Jahren, hoch in den Sechzigen (er ist 1812 geboren), wieder znr Geige gegriffen. Und während andere große Meister der Violine, wie Iansa, Mayscder, Vicnxtcmps, Spohr n. s. w. in vorgerückten Jahren sich von dcr Oeffentlichkcit zurückziehen mnßtcn oder Schatten ihrer einstigen Größe geworden, ist die Zeit an Olc-Bnll spurlos vorübergegangen. Sein erstes Wicdcranftrctcn in Wien hält dieser Phänomenale Virtnose in dem am 5. Jänner stattfindenden „Kimstlcrabcnd." - (Theaternachrichten.) Im Prager dentschen Landestheater wnrde wenige Tage vor Neujahr das Abonnement erncnert. Gleich am ersten Tage der Einschreibung gingen, wie Präger Blätter melden, an der Kasse 57.000 fl. Bargeld ein. Montags waren bereits alle Sitze vergriffen nnd viele, die einen Sperrfitz zn erwerben hoffteil, sahen sich getäuscht. Auf das zufällige Vacantweroen eines Sitzes sind fchon immer mehrere Perfoncn vorgemerkt. — Eine Grnppc von Knnstuntcr-nchmern geht damit nm. während dcr Weltausstellung anf einem großen Pariser Theater täglich rin Stück aufzuführen, Welches der Literatur einer der 22 auf dem Marsfcldc vertretenen fremden Nationen angehört. Man Würde dort englische, deutsche (für Oesterreich und die Schweiz), italienische, spanische, dann anch russische, schwedische, dänische nnd sogar chinesische und japanische Schauspiele zu sehen bekommen, sämmtliche aber in französischer Ücbcrfetznng. — (Mosse's Zeitungskatalog.) Es gibt wol kaum Schriftchen, die geeigneter wären, über den journalistifchcn Geschäftsbetrieb gcnancn Auffchlnh zu geben, als die von den großen Zeituugsexpeditionen herausgegebenen Inscrtionstarifc. Es liegt uns eben ein folcher Tarif, bezichnngswcise Zeitungskatalug, dcr bekannten Annoncenexpedition von Rudolf Mofse iu Wicu vor, welcher nicht allein über die Verbreitung dcr jonr-nalistifchen Thätigkeit über Enropa, Asien. Afrika, Amenta nnd Anstralien. sondern anch über die Verbreitung ^' "''äclucn Ionrnalc über die ganze bewohnte Erde Ausschluß gibt. Dcu Antheil, den Oesterreich an dieser Verbreitung nimmt, ist bekannt, da nach den amtlichen Ausweisen von Wien ans allein täglich gegen 150,000 Icitungsblättcr die Reise nm nnd über die Erde antreten. — (Ein verhängnisvoller Fehltritt.) Au3 Mailand wird der „Presse" geschrieben: „Einer der Erbauer dcr Gallcria Vittorc Emanuele. dcr Architekt Josef Mcngoni. hat am 30. Dezember im Dienste des Werkes den Tod gefunden. In Gesellschaft einiger Ingenienre bestieg er einen der höchsten Bogen dcr Galleria, nm das architektonische Detail zn prüfen. Das Gerüstbrett, auf welchem sich Mengoni befand, schlug plötzlich um und der derühmte Architekt stürzte auf das Steinpflaster hinab. Augenzeugen des Unglücksfalles berichten daß Mcngoni im Falle einmal den Versuch gemacht habe die nntcren Gerüstbalken zn fassen, doch vergebens. In wenigen Seknnden war der lcbenslnstige, allgemein beliebte Mann eme Leiche mit verrenkten Armen und einem gebrochenen Bein. Der Leichnam wurde ins Spital gebracht- in feiner Brnsttaschc fand man Banknoten im Werthe von 20.000 L,rc. Der Unglücksfall, welcher in Mailand die lebhafteste Theilnahme hervorrief, wirkte nm fo erschütternder, als in kürzester Zeit die Vollendung der Galleria bevorsteht. fokales. Aus der Handels- und Gewerbekammer stir Krain. (Forts,) Nach diesen allgemeinen Vemerkuuqeu übergeht der Scctiousbericht zu einzelnen Tarifen. Diesbezüglich spricht sich die Section vor allem gegen die Erhöhung der EinMlMölle anf Kaffcc, ruh, von 10 fl. auf 24 fl. iu Gold, anf Neis von 00 kr. cmf 2 fl. in Gold und Petroleum von 1 fl. 50 kr. auf 8 fl. in Gold aus und begründet ausführlich ihre Ansicht. Im Interesse der heimischen ErdfarbeN'Inoustric spricht die Section für einen mäßigen Zoll auf Erdfarben, erneuert die bereits von dcr Kammer dem hohen k. k. Handelsministerium mitgetheilte» Wünsche rücksichtlich der Erhöhung des Zolles für verkleinerte Farbhölzer (geraspelt, gemahlen, geschnitten) und für endlose Filze (Walzcnüberzüge) für Maschiucn-Papierfabriken, begründet die Nothwendigkeit dcr Festsetzung eines Unterschiedes iu der Höhe des Eingangszollcs für fertige und halbfertige Hüte und Kappeu aus Stroh, Rohr, Bast, Binsen, Aischbein und Palmblättern, roh, gebleicht oder gefärbt m Stumpenform, weifet rücksichtlich der Zölle auf Metalle und Metallwaren auf die enorme Belastung der österreichischen Industrie und insbesondere auf die Hindernisse, welche die österreichische Eisenindustrie zu überwinden hat, um die Concurrenz der ausländischen auszuhalten, uud empfiehlt der Kammer, den Wunfch neuerlich auszu-sprechcn, daß, wenn es schou nicht möglich sein follte, eine Erhöhung dcr Zölle auf Eifcu lc. zu oewilligen, doch die beantragten Eingangszöllc mindestens als Miuimalzölle erklärt werden sollen, unter die bei Abschluß vou Verträgen nicht herabgcgaugeu werden darf. Endlich empfiehlt die Section, sich auszusprechen, daß in die Tarifvost-Nr. 52 n. Eisen, rohes. lc. auch „Fcrromangau (Mangauciseu oder Manganese)" aufgenommen wcrdeu möchte, weil diefes öfters nach dcr Post „Metalle, unedle," zollfrei nach Oesterreich eingeführt wurde und zu befürchten ist, daß dies auch weiterhin nach Post-Nr. 54 e geschehen könnte. In Kiain wird nämlich scit dem Jahre 1872 direkt aus den Hochöfen Spiegcleisen mit einem Maugan-gehalte vou 10 bis 50 Pcrzent Mangau erzeugt, wcl-chcs von den Stahlwerken des In- und Auslaudes bei dcr Bessemer- uud Martin-Stahlfabrication mit großem Vortheile gebraucht wird. Dieses Metall, welches direkt aus dcu Erzen im Hochofen erzeugt wird, Pflegt man bis zu ciuem Maugangehaltc von 20 Perzent Spiegel-ciscu, und wenn der Gehalt über 20 Perzcnt steigt, Ferromangan, Manganese, Manganeiscn zu nennen. Von diesem Metalle wurden bis zum Jahre 1876 bedeutende Quantitäten nach Frankreich exportiert und als Roheisen mit dem Einfuhrzolle von 20 Francs per Tonne belegt. In neuester Hcit macht eine französische Gesellschaft der österreichischen Erzeugung empfindliche Concurrenz. Nachdem diese Gesellschaft das besagte Produkt bei Marseille erzeugt und die Schiffe, welche Faßdaubeu von Trieft nach Marseille führten, fclteu eine Retourfracht hatten, wurde es derselben bei den billigen Schiffsfrachten möglich, dieses Erzeugnis nach Oesterreich einzuführen, wo es nach der Post „unedle Metalle, andere nicht besonders genannte und Metallgcmische" zollfrei behandelt wurde. Durch die zollfreie Einfuhr des Ferromangans nach Oesterreich erfcheint die österreichische Production gefährdet uud dies um so mehr, weil die Franzosen die billigen Coats zur Verfügung haben, billiger produzieren könueu, als die ausschließlich auf Holzkohlen angewieseneu krainischen Hochöfen. Außerdem ist es offenbar eine irrthümliche Auffassung des Zolltarifes, wenn Roheisen und Spicgcleisen mit einem minderen Mangangehalte dem Einfuhrzolle unterliegen, das viel werthvollere und schwieriger zu erzeugende Mangan-eisen hingegen zollfrei fein follte, weshalb es minde» steus dem gleichen Einfuhrzolle unterliegen folle wie Roheifen. Auf Grund des Gesagten und mit Bezug auf die über die Zölle bereits in den Vorjahren erstattete» Berichte stellt die Section deu Antrag: Die geehrte Kammer wolle die bezeichneten Wünfche in einer Petition deu beiden Häusern des hohen Reichsrathes mittheile,! und um Berücksichtigung derfelben sowie darum biltcu, daß der autonome Zolltarif iubetreff der Industrialzölle als Minimaltarif erklärt werde, unter deu bei Abfchlüsfen von Vcrträgcu mit dem Auslande nicht herabgegaugeu werden dürfe. Kammerrath Peter Laßnik unterstützt deu Antrag, welcher fodauu einstimmig angenommen wird. (Fortsetzung folgt.) — (Todesfall.) Gestern um die Mittagsstnnde verschied in Laibach nach kurzem Leiden im 58. Lebensjahre Frau Sophie Habbergcr geb. Vrcithut, die Gattin des hiesigen k. l. OberpostverwaltcrK Herrn Vincenz Hab-berger. Die Verstorbene wird morgen um "/^3 Uhr nachmittags auf dem hiesigen Friedhofe zur Erde bestattet werden. — (Iustizerueunung) Das l. k. Obcrlandcs-gcricht für Steicrmark, Kärntcn und Krain hat den Rcchtsprakticanten Josef Hauffen zum Anscultantcn für Kram ernannt. — (Musikalische Spende.) Das musikalische Archiv der philharmonischen Gesellschaft in Laibach hat kürzlich eine wcrthvollc Bereicherung erfahren, indem ihm das beim morgigen Konzerte znr Anfführnng gelangende „Italienische Licderspiel" von E. S. Engclsbcrg sowie Schumanns „Paradies und Peri" von der Familie Smolc in Laibach in Partitur und den einzelnen Stimmen gcschenkwcisc überlassen wurde. — (Laibachcr Turnverein.) Als Ersah für die, mehrfacher Hindernisse wegen, diesmal entfallene Sylvesterkneipe, beabsichtigt der ..Laibacher Turnverein" im Lauft des heurigen Faschings an mehreren Samstagen programmäßige Kneipen zu veranstalten, um so auch den unterstützenden Mitgliedern des Vereines für ihre Beiträge ein Aequivalent zu bieten. Die erste dieser Kneipen findet bereits heute abends in der Kafino-restauration statt. — (Krainischer Schulpfennig.) Von einer kleinen Sylvcstergesellschaft wurde dem lrainifchen Schul-pfcnnig der Betrag von 20 st., als der Erlös einer an diefcm Abende veranstalteten Tombola, gespendet. — (Der katholische Gesellenverein) veranstaltet morgen für die Lehrlinge in den Vereinslolali-täten eine Christbaumfeier. Den Declamations- und Ge-sangspiccen der Lehrlinge folgt die Nethcilung derselben mit Weihnachtsgeschenken. — (Neue Tclegr afenstation in Krain.) Zu Prestranek in Innerkrain wurde seitens der l. l. privilegierten Südbahngesellschaft eine neue Eisenbahn-Tele-grafenstation mit beschränktem Tagesdienste eröffnet. — (Idrianer Quecksilber.) Der schon seit Monaten constantc Preisrückgang des Idrianer Quecksilbers macht infolge bedeutender Bedarfsabnahme weitere Fortschritte. Von Ende November bis Ende Dezember ist abermals ein Abfall von 7 Shilling zu verzeichnen. Am 28. v. M. ist, wie man der „Presse" mittheilt, von-seite dcr k. k. Bergwerts-Dircction der Preis Per 1<)0 Kilo loco Wien mit 20 Pfd. St. 8 Shill. 9 Pence festgestellt worden, was in Bankvaluta ft. 245 81 entspricht. Seit kaum vier Monaten ist somit Quecksilber Per 100 Kilo schon nm 4 Pfd. St. zurückgegangen. — (Erlegte Wölfin.) In dem zum Iagdter-rain des Frciherrn von Borst, im politischen Bezirke Gurkfeld, gehörigen Walde Kubila wurde am (i. v. M. vom Iagdhüter Iofef Cukaje eine zweijährige Wölfin erlegt. ,,,..<^ — (Vermuthliche Brandlegung.) In dem der Kaischcnbesitzerin Maria Nograsek von Freithof, Gemeinde Predahl (im politischen Bezirke Krainburg), gehörigen Wohnhanse kam am 18. v. M. um halb 7 Uhr morgens ein Schadenfeuer zum Ausbruche, von dem man vermuthet, das es iu böswilliger Weife gelegt worden war. Dem Feuer fiel das Strohdach zum Opfer, der übrige Theil des Haufes wurde gerettet. Ein ^jähriger Bauernbursche aus Predaßl, in welcher Gemeinde die Brände übrigens an der Tagesordnung zu sein scheinen, da wir im Laufe des letzten Jahres wenigstens ein halbes Dutzend derselben speziell aus dieser Gemeinde zu verzeichnen hatten, wird der Brandlegung verdächtigt. — (Be stöhlen.) Der. wie wir neulich meldeten, am 21. v. M. im Mullci'schen Gasthause iu Kirschentheuer bei Klagenfurt während des Schlafes um den ganzen Erlös seines kurz zuvor in Kärnten um den Betrag von nahezu 500 st. verkauften Ochfenpaares be-stohlcne krainische Bauer ist dcr Grundbesitzer Lukas Starö aus Goritschach, im Bezirke Krainburg. Der That ist ein Vagant Namens Philipp Komrtter auS Waidmannsdorf nächst Klagenfurt (groß, schlank, mit dunkelbraunem Vollbarte und einer Schußnnrbe am Halse) dringend verdächtig. Derselbe dürfte sich vermuthlich gegen Laibach oder Trieft geflüchtet haben, — (Gemeindewahl in Dob.) Zum Gemeindevorsteher der Ortsgemeindc Dob, im Stenerbezirle Sittich, wurde am 15. v. M. der Grundbesitzer Josef Kle-mentik in Dob und zu Gemeinderäthen der Grundbesitzer Iofef Golf in Rothenkal sowie der Grundbesitzer Franz Zurc in Dob gewählt. — (Schadenfeuer.) Das dem Grundbesitzer Lorenz Kobler von Unterzarz, im politischen Bezirke Krainburg, gehörige Wohnhaus wurde durch ein am 21. v. M. aus nicht eruierter Veranlassung ausgebro-chcncs Schadenfeuer sammt allen Geriithschaften eingeäschert. Das abgebrannte Gebäude war auf ben Betrag von 400 fl. feuerversichert. — („Literaturblatt.") Das kürzlich zur Ausgabe gelangte 1. Heft des zweiten Jahrganges von Loungers „Literaturblatt" (Verlag von Julius Klinlhzrbt in Wien und Leipzig) zeichnet sich durch Reichhaltigkeit und Gediegenheit feines Inhaltes aus. Die Reihe der größeren Aufsätze eröffnet S. Heller mit einer literarhistorischen Untersuchung: „Das Geld und der Poet," Man wird den geistvollen Ausführungen des Verfassers vielleicht nicht in allen Stücken beipflichten können, ungesäumt jedoch den Ernst der Gesinnung, dem sie ent-fprungen, anerkennen und vielfache Anregung daraus empfangen. Hieran schließen sich unter der ständigen Rubrik: „Beiträge zur deutschen Literaturgeschichte" sehr werthvolle Briefe Friedrich Hebbels an Adolf Pichler, welchen in literarifchen Kreisen gewiß hervorragende Beachtung zutheil werden wird. — Als dritten Artikel finden wir eine eingehende sachkundige Besprechung des nencn Buches von Adam Wolf: „Geschichtliche Bilder aus Oesterreich" von Eduard Zctschc; den Schluß bildet das erste Stück sehr willkommener „Berichte über englische Literatur" von Leopold Katscher in London, - Auch die „Kritische Rundschau" hat in der neuen Anordnung des Blattes wesentliche Erweiterungen erfahren. Ihr Inhalt ist: Hertz. Tristan und Isolde. Von Moriz Carriere. — Eine neue Rumangattung (Jules Verne, Relse durch die Sonnenwelt). Von Karl du Prel. — Goedele. 28 Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Von ^. L. — Prölß, Geschichte des Dresdener Hoftheaters. Von Julius Duboc. — Hertzberg, Geschichte Griechenlands. Von uß. — Notizen. — Zeitschriften. — Aus den Miscellen heben wir hervor eine kleine Studie: „Grill-parzers Name"; aus der neuen Rubrik Theater und Kunst eine den Gegenstand klar und erschöpfend behandelnde Kritik der Grillparzer - Denkmalentwürfe von Beatus. — Bibliographie und Inseratenanhang schließen das Heft. An der Hand neuer literarischer Erscheinungen eine Revue des gesammten geistigen Lebens der Gegenwart zu bilden, ist das „Literaturblatt" auf dem besten Wege, und wir können nur wiederholt auf ein Unternehmen aufmerksam machen, das nicht nur bezüglich seines eigenen Gehaltes, sondern auch hinsichtlich seiner Einwirkung auf die zeitgenösischen Bestrebungen in Literatur und Kunst zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. 4. Verzeichnis derjenigen Wohlthäter, welche sich durch Abnahme von Erlös-larttu zugunsten des Valbacher UrmenfondeS von den üblichen Besuchen am Neujahrstage, dann zu den Namens- und Geburtsfesten losgetauft haben. (Die mit einem Stern Bezeichneten haben auch von Namens« und Geburtstagsgratulationen sich losgelauft.) * Herr Karl Tauzher sammt Gemalin. * „ Jakob Smolej. l. t. Schulrath und Gymnasialdireltor, sammt Familie. * „ Albert Zcschko. * Baronin Rechoach geb. Gräfin Thurn sammt Nichte. * Herr Franz Mally sammt Frau. * Frau Iosesa Krisper. * Herr Dr. Robert v. Schrey, Advokat, sammt Gemalin. Frau Marie Schindler. * , Therese Wolf. - „ Marie Seemann. * „ Iosefine Tcrpinz, Herrschaftsbesiherin. „ Emilie Baumgartner, Herrschaftsbesiherin. * Herr I. Baumgartuer. * Francois Graf Aentzel'Sternau sammt Gemalin. * Frau Marie Grumnig. * Herr Dr. «llfons Mosche sammt Familie. » Karl Mally. Grundbesitzer. „ August Wester, l. l. Professor in Vudweiß, sammt Ge. malin. * Fräulein Antonie Rupert. Freifrau von Rastern. Freiln Aurelie von Rastern. * Herr Dr. Josef Kosler sammt Gemalin. * Frau Julie Matcrne. * Herr Oberlandcsgerichtsrath Matauschel sammt Familie. * „ Karl Deschmann, Reichsrathsabgeordneter. „ Vlasius Hrouath. Direltor der Lehrerbildungsanstalt, sammt Gemalin. * „ Peter Kosler sammt Familie. * „ Gustav Tünnies sammt Familie. * „ Richard Handl sammt Gemalin. * „ Matthäus Treun. * Fräulein Iosefine Hudabiunigg. * Freiherr und Freiin von Gri'mschih. * Rudolf Baron Apfaltrern fammt Gemalin. * Anna von Strangfeld. * Herr Raimund Pirler, Landcsschulinfpeltor, sammt Gemalin. * „ Heinrich Maurer sammt Gemalin. ' „ A. Moschct sammt Familie. * Familie Tambornino. * Max Ritter von Grabmayr, l. l. Conceptspratticant. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") Ksnftantlnspel, 4. Jänner. Baker Pascha, den Rückzug der Armee von Kamarli auf Slatiza deckend, wurde von beträchtlichen russischen Kräften angegriffen, erreichte aber dennoch Slatiza mit einem Verlust von 600 Mann. Die Verbindungen mit Sofia sind durch russische Kavallerie abgeschnitten. Die Kammer beschloß, das Ministerium zur Rechenschaft wegen Einmischung in die Leitung der militärischen Operationen aufzufordern, und nahm ferner die Adresse an, worin sie ausspricht, daß das Ministerium militärisch und politisch seine Pflicht nicht gethan habe. Die Kammer erwartet Vorlagen betreffs des Militärdienstes der Christen und betont die Nothwendigkeit sofortiger Reformen. _________ Pest, 3.'Iänner. (Presse.) Der „Pester Lloyd" bemerkt bezüglich der Neujahrsgratulation bei Tisza, sie sei eine politische Kundgebung beiderseits gewesen. Er verweist auf den zustimmende: Beifall, den jene Stellen in Tisza's Antwort fanden, welche auf die äußere Politik und die Stellung der liberalen Partei zur Ausgleichsfrage Bezug nehmen, und auf die warme Sympathiekundgebung, als Tisza die Vertrauensfrage aufwarf. Wenn das Verhältnis zwifchm der Regierung und ihrer Partei, sagt der „Lloyd", dauernd so bleibt, wie es bei der heutigen Begegnung sich kuno-gab, dann wäre eine der wesentlichsten Vorbedingungen für das Gelingen des Ausgleichswerles gesichert. London, 3. Jänner. (N. fr. Pr.) In hiesigen wohlunterrichteten politischen Kreisen wird behauptet, daß trotz der letzten Rede des Kolomalministers Carnarvon die Gerüchte, denen zufolge sich Lord Beacons-field im Kabinette in der Minorität befinden foll, unwahr seien. Das Kabinett ist heute mit der Redao tion der Antwort an die Pforte und mit der Ver-fassung jener Note beschäftigt, in welcher Rußland ersucht werden soll, die Bedingungen des eventuellen Waffenstillstandes bekanntzugeben. London, 3. Jänner. (N. fr. Pr.) Heute wurde wieder Ministerrath abgehalten, ohne zu einer Ent-fcheidung zu kommen. Welche Politik zu befolgen, darüber gehen die Ansichten des Kabinetts auseinander. Die „Times" und „Daily News" sind über Carnar-vons Rede entzückt, besonders über die Phrase der NichtWiederholung der Politik, welche zum Krimkriege führte; trotzdem fordern sie die Führer der Liberalen auf, alles aufzubieten, um eine solche Wiederholung unmöglich zu machen. Die „Times" erfahren, Rußlands Antwort würde von Gortfchakoff und Loftus gemeinschaftlich verfaßt. Der „Daily Telegraph" meldet, die Türken retineren in guter Ordnung nach den Positionen bei Philippopel zur Vertheidigung der Straße nach Konstantinopel. Belgrad, 3. Jänner. (N. fr. Pr.) Die Serben haben Zaribrod genommen. Details hierüber fehlen. Der Großfürst schickte 150 Georgsorden zur Decorie-rung tapferer Offiziere, tzorvatovic' wurde der Erste ausgezeichnet wegen der Einnahme von Pirot. Konstantinopel, 3. Jänner. (N. Wr. Tgbl.) Suleiman Pascha hat bis jetzt bei Ichtiman nur Infanterie, aber noch keine Kavallerie, wodurch fein Vorrücken bisher verzögert wurde. Jede militärische Operation vonfeite der Türken an der Drina wurde., wie verlautet, bis nach der Entscheidung über die Waffen-stillstands-Frage verschoben. Konstantinopel, 3. Jänner. Ein Telegramm Derwisch Pascha's aus Batum vom Montag meldet, daß das türkische Gefchwader unter Kommando Hobart Pascha's die russischen Posten an der Küste von Schef-ketil, Poti und Ghegulct bombardierte. Telegrafischer Wechselkurs vom 4. Jänner. Papier-Rente 62 95. — Silber-Rente 66 35. — Gold-Rente 74-15. — 1860er Staats-Anlcben 113 —. — Vank-Actien 793. — Kredit'Acticn 205 30. — London 119 55. — Silber 103 80. — K. t. Münz»Dulaten 5 65. — 20-Franlen-Stücke 9 57. — 100 Reichsmark 59 15. Wien, 4 Jänner. 2 Uhr nachmittags. (Schlußcourse.) zrreditactien 205 25, 1860er Lose 113 50, 1864er Lose 136 25. österreichische Rente in Papier 62 90, Staatlbahn 252 -, Nord-bahn 195 —. 2O.Franlenstücte 9 58—, ungarische KreoitacUen 196 75. österreichische Francobank — —, österreichische Anglobanl 88 —. Lombarden 74 50, Unionbanl 61 50, austro-oricntallsche Banl — —. Lloydactien383—. llnstro^ottomanischeBant ——, türlische Lose 1250. Kommunal-Anlehen 86—, Egyptischc —, Goldrcnte 74 20. Geschwächt. _________ Handel und Wolkswirthschastliches. Schwebende Schuld. Zu Ende Dezember 187? befanden sich laut Kundmachung der Kommission zur Kontrolle der Staats' schuld im Umlaufe: an Partialhypothctaranweisungen 66.038,707 Gulden 50 lr.; an aus der Mitsperre der beiden Kontrolllom-missionen erfolgten EtaatSnoten 245.961,161 fl., im ganzen 411.999,868 fl. 50 lr. «lonvertierung der Staatsschuld. Von den auf Grund des Gesetzes vom 20. Juni 1868 zu convertierenden Effekten der allgemeinen Staatsschuld wurden (auf Schuldtitel der einheitlichen Schuld umgerechnet) im Monate Dezember 1877 conoerticrt und als solche verbucht 6.720 fl. — lr. in Noten und......... 1,680 „ — „ in Silber verzinslich, zusammen.......... 8,400 fl. — kr. Zu convertiercn sind noch in Noten 2.521,943 „ 84»/, „ und............ 464,023 „ 22»/, „ in Silber verzinslich, zusammen..........2.985,967 st. 07 kr. Verlosungen. Wiener Prämienlose. Bei der am 2. d. in Wien vor« genommenen 15. Verlosung der Serien und Gewinnummern des unverzinslichen Prämieuaulehens der Stadt Wien vom Jahre 1874 wurden die nachfolgend aufgeführten zwölf Serien gezogen, und zwar: Terienummer 347 512 951 991 1883 194« 1989 2015 2231 2354 2442 und 2530. Aus den vorangeführ-ten verlosten zwölf Serien wurden die nachstehend aufgeführten zwanzig Gewinnummern mit den nebenbezcichnetcn Gewinsten m österreichischer Währung gezogen, und zwar fiel der Haupt treffer mit HUU.000 Gulden auf Serie 512 G.-Nr. ill der zweite Treffer mit 50M0 Gulden auf Serie IHill. G-Nr. 7,5 und der dritte Treffer mit 10.U00 Gulden auf Serie »5l G.'Nr. 56; ferner gewannen je 1000 Gulden S. 991 G.-Nr. 23 S. 1946 G.-Nr. 11. S. 2015 G.-Nr, 6 und G.-Nr. 63 nnd S. 2530 G.>Nr. 47. und endlich gewannen je 400 Gulden S. 347. G.'Nr. 15 und 25; S. 512, G.'Nr. 60: S. 951, G.-Nr. 19; S, 1883. G. Nr. 46; S. 1946, G.-Nr. 34; S. 1989 G.'Nr. 29, 92 und 99; S. 2231. G.»Nr. 13 und endlich S. 2442. G.'Nr. 42 und 96. »lie übrigen 1180 in den vcr losten 12 Serien enthaltenen Gewinnummern der Prämien scheine gewinnen je 130 Gulden in österreichischer Währung. Donau-UegulierungS-Unlelhe. Vci der am 2 d in Wien vorgenommenen achten Verlosung der Obligationen der Donau-Regulicrungs-Anleihc wurden folgende fünf Treffer ac-zogen: Nr. 45832 gewinnt l<>U.00<) fl.. Nr. 172675 20.,»«»0 fl.. Nr. 148997 8000 fl,. Nr. 163180 3UU0 fl., Nr. 80521 1U0U fl! Weiter wurden 1477 Nummern mit dem Nominalbeträge von 100 fl. verlost. Verstorbene. Den 2 9. Dezember. Vartl Vclcpit, Strohhutmacher, 35 I., Zivilspital, Luugcntuberlulosc. Den 30. Dezember. Maria Wintler, Inwohnerin, 82 I.. Karlstädtcrstrahc Nr. 5, Altersschwäche. Den 31. Dezember. Johann Pototar. Functiunärs Kind. 11 Tage, Nudolfsbahnstrahe Nr. 12, Kinnbacken lrampf. — Andreas Gorsek, Witwer, 81 Jahre, Polanastraße Nr. 42. Altersschwäche. Den 1. Jänner. Mathias Coz. Bettler, 60 I.. Zivil, spital, Marasmus. Den 2. Jänner. Jakob Ielovian, Arbeiter. 58 Jahre. Pulanastraße Nr. 42, Gehirnlähmung. — Johann Vindiser, Arbeiter, 39 I., Zivilspital. Rüclenmarlsentzündung. Angekommene Fremde. „. Am 4. Jänner. Hotel Elefant. Vurghardt, Juwelier. Wien. - Ruprecht. Be-zlrtsarzt. Egg — Zvanut. latsch«. — Samide. Landes-Produltenhändler, Nltlag. Theater. Heute (gerader Tag): Leichte Kavallerie. Komische Operette m zwei Abtheilungen von Karl Costa. Musit von Franz v. Suppi. Hierauf: FlotteVursche. Operette in 1 Act von Franz v. Suppt. Morgen (ungerader Tagj^F^omont jun. u. Niöler sen. Lottoziehung vom 2. Jänner: ___________Prag: 2 63 53 9 8. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. tz -? TXZ 3^ ^ 2- «^k " "« ß^ Z3 « 5.? M ___'" ^»^Z^_________« " ^Z,5 ?U.Mg. 743^62^17^4 O. schwach leicht bcw. ^ 2 ,, N. 74186 0 0 windstill fast heiter 0 00 9 „ Ab. 741 88 - 4 0 NNW, schw. bewölkt Nachmittags Aufheiterung, Alpenglühen; nachts bewölkt. Das Tagesmlttcl der Temperatur — 2 1«. um 0 7" über dem Normale._____________________ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bambcrg. 33öl^ü!)kll^. AN"' 3. Jänner. (1 Uhr.) Die Börse eröffnete in günstiger Stimmung, welche sich bis zum Schlüsse behauptete. Das Geschäft war ziemlich lebhaft. «eld w«« Pavierrent«........62 95 63- Iilbemnte........6610 6620 Goldrente.........74 10 74 20 Lose, 1839........295 - 29? - ' 1854........108 — 108 50 .. 1860.......11250 113 — „ I860 (Fünftel) .... 121 50 122 50 " 1864 ....... 136 - 136 25 Ung. Prämien-Anl.....74 25 74 75 Kredit.L..........159 50 160 — Rudolfs.L.........1350 14 — Prämienanl. der Stadt Wien 86— 8650 Donau'Regulierungs'Lose . . 10450 10475 Domänen »Pfandbriefe . . . 140 50 141'--Oesterreichischc Schahschcine . 100-— 100 20 Ung. 6perz. Goldrente . . . 91 10 9130 Ung. EiscnbahN'Anl.....9? 75 9825 Ung. Schatzbons vom I. 1874 108 50 104 50 Nnlehen oer Stadtgememde Wien in V. V......96 75 97 — Vrnndentl «ftungs Vbli««tl«n««. Vöhmen.........103 25 103 75 Niederösterreich......104 — 104 25 Vllb Wa« Galizien.........86— 8650 Siebenbürgen.......76— 75-50 Temefer Vanat......77 25 77-75 Ungarn..........77 50 78 25 Nctien von vanlen. Anglo-österr. Bank..... 87 — 8725 Kreditanstalt ....... 205 50 205 75 Depositenbank....... 155— 156- Kreditanstalt, ungar..... 196 25 196 50 Nationalbank....... 790 — 793 — Unionbank ........ 61'— 6150 Vcrlchrsbank....... 9750 98 — Wiener Bankverein..... 64 — 64 50 Uctlen v«n Transport Unterneh' mungen. Alföld'Vllhn .......109 - 109 50 DonaU'Damfpschiff.'Gesellschaft 339— 341 — Elisabeth.Westbahn.....152— 15250 Ferdinands-Nordbahn . . 1945—1950 — Franz-Ioseph-Vahn .... 125 50 126 — «tlb Ware Galizische Karl« Lud wig. Vahn 24Ü50 244' -Kaschau-Oderberger Bahn . . 96 50 97 — Lemberg-Czernowitzer Bahn . 116 50 117' Lloyd-Gescllschaft......385 — 386 — Oesterr. Nordwestbahn . . . 105-- 106 — Rudolfs'Bahn.......113 50 114 — Staatsbnhn........251 50 252 — Südbah».........74 50 75 - Thcih-Bahn........170— 172 - Ungar-galiz.Verbindungsbahn 94— 94 50 Ungarische Nordostbahn . . . 105 — 105 50 Wiener Tramway'Gesellsch. . 99 50 100 - Pfandbriefe. Allg.öst.Bodenlreditanst.li.Gd.) 104 50 105- ., .. „ (i.B.-V.) 89 25 89 50 Nationalbank....... 9825 9850 Ung. Bodentredit-Inst. (B..V.) 93- 93 50 PrloritittK-Dbllgationen. Elisabeth.V. 1. Em.....92 - 9250 Ferd.-Nordb. in Silber . . . 105'— 105 50 Franz-Joseph »Bahn .... 85— 8525 Gal. Karl-Ludwig.V., 1. Em. 100 50 101- Gelb Ware Oesterr. Nordwcst Bahn . . 85 25 85 50 Sicbenbürger Bahn .... 62 75 63— Staatsbahn 1. Em.....154 — 154 50 Südbahn »3<>/,......10875 109 — 5°/,......9125 9150 Südbahn, Bons......— — — — Devisen. Auf deutsche Plätze.....58 60 58 70 London, kurze Slcht .... 11960 11970 London, lange Sicht .... 11980 119 90 Paris..........47 65 48 75 «eldsorten. Gtlb Ware Dukaten .... 5 fl. 66 lr. 5 fl. 67 lr. Napoleonsd'or . 9 ., 58 „ 9 „ 56'/, „ Deutsche Reichs- banlnotcn. . . 59 ,. 25 ., 59 „ 30 „ Eilbergulden . . 103 „ 70 .. 103 „ 90 „ Krainische Grundcntlastungs'Obligationen, Privatnotirrung: Geld 90—. Ware — ^> :dit 204 90 bis 205-. Anglo 87 — bis 87 25 slachtrag: Um 1 Uhr 2s Minuten notieren- Papierrente 62 90 bis 63 -. Silberrente 6610 bis 66 20. Voldrente 73 95 bis 74 05. Kr, L«nden U960 bis Us90. Napoleons 353 hi« 959. Tilber l0ü?0 bis 103 90.