Mittheilungen des historischen Vereines für Krain im April 1 N S f ♦ Redigirt vom Vereins - Secretcir und Geschästsleiter EtliMsa Heiiiriela Costa, Doctor der Filosofie und der Rechte. Die älteste Geschichte des Haierisch-öster-reichischen Volksstammes, von Dr. August Prinzinger, Rechtsanwalt in Salzburg. 1. Theil. Salzburg 1856. Eigenthum des Verfassers. er sich mit vaterländischer Geschichte beschäftigt, wer die Vergangenheit des Landes, welches ihn geboren, zn erforschen sich bestrebt und wer es zur Aufgabe sich gemacht hat, deu Schleier, welchen die Jahrhunderte über die Schicksale und Thaten seines Volkes gebreitet haben, zu lüften, den durchzuckt stets ein freudiges Gefühl, wenn er einem Mitarbeiter ans diesem dornenvollen und doch wieder so früchtereichen Felde begegnet, wenn ihm ein Werk zu Handen kömmt, von welchem er hoffen kann, daß cs einen Beitrag zur Lösung einer schwierigen Frage aus dem Gebiete der vaterländischen Geschichte liefert. Aehnliche Gedanken und Empfindungen bewegten uns, als wir das obengenannte Werk zur Durchsicht nahmen, aber leider mußten wir nur zu bald erkennen, daß wir cs hier mit einem vielleicht zwar gut gemeinten, aber dennoch durch und durch verfehlten Products eines Mannes zn thun haben, welcher, so viel mir wissen, zum ersten Male den schlüpfrigen Boden der wissenschaftlichen Production betritt, jedoch ohne für die äußerst schwierige Frage, deren Behandlung, ja deren volle Erschöpfung er sich crkohren, die nöthigen Vorkenntnisse in dcu classischen Sprachen zu besitzen und ohne die bedeutenden Vorarbeiten, welche gerade in der letzten Zeit ans diesem Felde in reicher Fülle geliefert wurden, zu kennen. Es macht von vornherein einen üblen Eindruck, wenn man Werke, wie „Brockhaus Conversations-Lexicon," oder „Man-uert's Zeitnngs- Lexicon," oder das »Stuttgarter Conver-sations-Lexicon,“ unter den Quellen und Hilfsmitteln citirt liest, wenn auf jeder Seite Redensarten, wie: „ich glaube," »mir scheint,« „meines Dafürhaltens," aufstoßcn; wenn man Zelten statt Kelten oder Celten, Zäsar statt Cäsar gedruckt findet; wenn der Nibelniige Not nach einer schlechten Uebersetzung statt nach der allgemein verbreiteten trefflichen Lachmann'schen Ausgabe angeführt wird; wenn in einem Werke, welches sich vorwaltend mit der baierisch-österreichischen Mundart beschäftiget, Schmeller's Wörterbuch, wie cs Hr. P r i n z i n g e r (S. 7) selbst gesteht, und dessen Grammatik dieses Dialectes (S ch m e kl e r: die Mundarten Baiern's grammatisch dargestellt n. s. w. München 1821), welche Hr. Pr. gar nicht zu kennen scheint, nicht benützt sind; wenn der Hr. Verfasser (S. 2 und 36) selbst bekennt, daß er ans die Arbeiten der Herren Terstenjak und Hitzing er und auf K o l l a r's altslavisches Italien erst durch M. K o ch's jüngste Schrift („Ueber die älteste Bevölkerung Oesterreich's und Baiern's." Leipzig 1856) aufmerksam gemacht worden sei und sie also nie eingesehen habe; wenn die wenigen Worte und Sätze aus griechischen Clasfikern augenscheinlich nicht nach Original-Ausgaben, sondern ans andern Werken, meistens oder vielleicht immer aus Much a r's keltischem Noricum, ohne Accente citirt werde», und wenn selbst P l i n i u s und Strabo nie in der Ursprache, sondern stets nach Uebersctzungen angeführt werden — ich sage, es macht schon von vornherein einen üblen Eindruck, wenn man nach Durchlesung von nur einigen Selten eines Buches eine solche Reihe von Verstößen gegen Kritik und Methode der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung zu Gesichte bekömmt. Wir sind weit davon entfernt, eine eingehende Beurtheilung oder auch nur eine ausführliche Besprechung des vorliegenden Werkes liefern zu wollen; wir beabsichtigen nur in kurzen Zügen eine Anzeige des Inhalts zn geben, und wollen dabei nur besonders das hervorheben, was entweder auf das alte Noricum überhaupt und ans das heutige Krain insbesondere hauptsächlich Bezug hat, und dabei zugleich diejenigen Ansichten des Hrn. Pr. hervorheben, welche wir als durchaus irrige und ungegründete bezeichnen müssen. Gleich in der Einleitung (S. 1—8) sagt Hr. Pr., daß der Zweck seines ganzen, auf drei Bände berechneten Werkes, von welchem bisher dieser erste Band vorliegt, es sei, den Irrthum zu zeigen, daß die ältesten Bewohner der baicrisch-österreichischcn Heimat Kelten seien, und zu erweisen, daß ihre Abstammung eine deutsche sei und daß er ihre Geschichte als die älteste deutsche Geschichte vorführen wolle. Und der Zweck des vorliegenden ersten Theiles sei, zu beweisen, daß der uns durch die Römer und Griechen aus dem gedachten Gebiete überlieserte Sprachschatz (natürlich nur ans Orts-, Berg-, Flnßnamen u. dgl. bestehend) nicht ein keltischer, sondern ein deutscher sei und in der Mundart des baierisch-österreichischen Volkes fuße. Der zweite Theil soll die älteste Geschichte der Baiern aus den griechisch - römischen Urkunden, und mit Hilse der Sprachforschnng zusammengetragen, erzählen und soll die früheste Machtentfaltnng der Deutschen und das Wie und Warum ihres Unterganges zeigen, und soll zugleich von vielen Anlässen berichten, in welchen sich Baiern und Kelten zu Kriegsthaten und Abenteuern znsammengesellt haben. Wo aber Hr. Pr. diese Kelten hernehmen wolle, das bleibt uns vor der Hand noch ein Räihsel. da er ohne Erbarmen allen Kelten in Pannonien, Noricum, Jllyricum, Nhätien, Vindelieien, Helvetien, im eisalpinischen Gallien und im heutigen Böhmen den Garaus macht, und diese Länder schon in den ältesten Zeiten mit Deulschen (natürlich Baiern) und Slaven bevölkert. Der dritte Theil ist bestimmt zu beweisen, daß die in dem gedachten Gebiete jetzt vorhandenen Namen der Berge, Thäler, Flüsse und Orte abermals in der deutschen Sprache und insbesondere in der baierisch - österreichischen Mundart derselben wurzeln. Ist aber sodann erwiesen, daß nur Deutsche, und zwar Baiern, diese Wohnsitze time gehabt, so folgt, daß jene Geräthschaften und Denkmäler, welche man bisher in den Alpenländern gefunden und bisher irrthümlich als keltische ausgegeben hat, den Deutschen und Baiern gehören; daß derlei Dinge in Frankreich und Norddentschlaud zu Tage gefördert wurden, beweiset, daß mau sich in diesen Gegenden einst des Erzeugnisses aus norischen Erzschmieden bedient, und es durch Waren - Austausch erworben, oder daß der baierische Stamm sich auch dort (also Baiern in Norddcutsch-land und Frankreich!!) niederzulassen gesucht habe. ■— Dieser erste Theil also soll aus den Sprachüberresten, welche in unsern Ländern in Gestalt von Namen der Orte, Berge, Flüsse ti. s. w. vorkommen, den Beweis herstellen, welchen Stammes die einstigen, ja die nachweisbar ältesten Bewohner dieser Gebiete waren, einen Beweis, welcher an und für sich durchaus nicht unmöglich und vor dem Richterstuhle der historischen Kritik sogar vollkommen zulässig ist. Es ist noch gar nicht lange her, daß man für was immer für ein Land und Volk einen solchen Beweis zu führen nicht im Stande gewesen ist, und erst durch die colossalen Fortschritte, welche in den letzten Jahrzehnten die vergleichende Sprachforschung durch Bopp, die deutsche durch Jacob G r i m in, die slavische durch S ch a f s a r z i k, Miklošič, Schleicher, die romanische durch Diez, die keltische durch D i e f f e n b a ch und Z e u ß und durch deren Schulen gemacht haben, ist die Geschichtsforschung um dieses wichtige Hilfsmittel reicher geworden, und hat man es ermög- licht, ans der Sprache eines Volkes auf seine Geschichte zu schließen. Bei einem Werke nun, welches, wie das vorliegende, eben aus der Sprache Beweise für die Geschichte ziehen will, ist man vollkommen berechtigt, vorauszusetzen, daß der Verfasser, wenn auch nicht mit den Nesnltaten der allgemeinen Sprachvergleichung, so doch mit jenen seines Faches, also hier des germanistischen, vertraut sei. Fragen wir nun bei Hrn. Pr. darnach, so finden wir, daß er für den vorliegenden Band kein Werk I. Grimm's, nicht seine Grammatik, nicht seine Geschichte der deutschen Spräche, nicht sein und W. Grimm's deutsches Wörterbuch, noch irgend eine Arbeit der von diesen ausgehenden germanistischen Schule, nicht Graff's ahd. Sprachschatz, nicht Bcneke-M Ü l l e r - Z a r n ck e s mhd. Wörterbuch (ebenso wenig wie S ch m e 11 e r's Schriften) benützt hat; seine ganze Kenntniß in diesem Fache erstreckt sich nicht weiter als auf die deutschen Wörterbücher von Adelung und Heinsens, von welchen jenes vor mehr als 60 (1793 ff.), dieses vor fast 40 Jahren (1818 ff.) erschienen ist, und auf das von Th. v. Karajan trefflich herausgegebene reichhaltige Verbrüderungsbuch von St. Pctcr in Salzburg, welches allerdings eine für Sprache und Geschichte sehr bedeutende Quelle bildet, aber eine Quelle, welche, ohne die oben angegebenen sprachivissenschaftlichen Hilfsmittel, sehr schwer, ja geradezu nur ganz fruchtlos benützt werden kann. Schon ans diesem Sachverhalte kann mau entnehmen, wie es mit den sprachlichen Beweisen des Hrn. Pr. stehen mag. — Doch wir wollen in der Durchblätternng des Buches weiter schreiten. Die Abschnitte I. „Gallier, Galater," „Walen," in welchen gesagt wird, daß der Name Wale, eigentlich Wahle (sic!), Wälscher die Bezeichnung bet Deutschen für ihre Nachbarn romanischen Stammes in Frankreich und Italien sei, während man bisher unter Walchen (walahä) nur die römischen Provincialen gegenüber den deutschen Eroberern in Italien, Frankreich und Spanien verstund (vgl. z. B. Leo, Universal-Geschichte 3. Anst. II- 81), und nach welchem die Gallier nach dem Abzeichen ihrer Tracht von den Römern Galli, d. i. Hähne, sollen genannt worden sein; dann II. „Kelten," worunter nur die Bewohner des mittlern transalpinen Gallien zu verstehen seien; ferner III. Germanen, welcher Name noch von Ger (Wurfspieß) und Mann abgeleitet wird, ohne daß von der uiimiber-leglichen Erklärung desselben aus dem Keltischen (ogl. Taciti Germania, cap. 2; Leo in Haupt's Zeitschrift für deutsches Alterthum, V. 5l4; I. G r iin ni, Geschichte der deutschen Sprache, S. 785 ff., und meine Beiträge zur Geschichte bet Alpen- und Donauländer (Graz 1856), I. S. 16, wo an; eine analoge Entstehung der Volksnamen Noriker, Taurisker und Römer hingewiesen wird) irgend eine Kenntniß genommen wurde, und in welchem statt des undentschen „Germanien" die kühne und wohlklingende (?) Wortsorm „Ger-manland" angenommen und durchgeführt wird, und endlich IV. ,,Writer," in welchem Jlliricum durch Ellcnreich verdeutscht wird; diese ersten vier Abschnitte können wir ohne weiteres kurz übergehen. Abschnitt V. und VI. handeln von den beiden Rhätien; über die Nationalität der Nhäticr spricht sich Hr. Pr. folgendermaßen ans: „Ich halte ....die Räzier für ein Volk ursprünglich slavischer Abkunft, und den Namen Räzier (Rhaseuuer) für denselben mit dem „och geltenden Volksnamcn Razen (Nässen), womit die Serben einen ihrer Stämme bezeichnen." (S. 20.) Die Körper - und Gcmüthsbeschaffenheit der heutigen Vintsch-gaucr und die vielen in der windischen Sprache wurzelnden Ortsnamen, welche über das ganze räzische Wohngebiet verbreitet sind, sollen als Beweise für diese Ansicht dienen. S. 21. Anm. g) wird angedeutet, daß der Name Graecia aus derselben (slavischen) Quelle stammen könnte. Nach den Venetern am adriatischen Meere stammverwandt gewesen sein (S. 36). Die Carni sind ebenfalls slavischen Stammes; ihre Hauptorte waren Aglaja (wind. Oglas oder Voglaj — Eck- oder Kohlstätte, Aquileja) und Triest (wind. terst — Schilf); der Name Carni stammt von Korenic, Gorenic, ans windisch gorn, d. i. Oberländer, welche das Gebirgsland (gorna dežela — Carnia) bewohnten. Ocra (der Karst) ist Versetzung ans windisch Kora, Gora — Berg; Karst stammt von windisch Korast — Bergland. Ans diesen Karnern sind die spätern Karantaner die heutigen Kärntner geworden. (S. 37 ff.) Die Japidcn werden, ohne für diese Ansicht den geringsten Beweis beizubringen, mit den Gepidcn identi-ficirt, während doch die erstem stets nur in ihren festen Wohnsitzen am adriatischen Meere erscheinen, und die letztem S. 23 sind die Helvetier, welche bisher nach den Zeug- zuerst an der Mündung der Weichsel und erst viel später Nissen der Römer von allen Forschern für Kelten gehalten wurden, Deutsche, weil die jetzigen vier deutschen Gaue der Schweiz (Waadtland, Thurgau, Ungau und Aargan) schon damals bestanden. —• Erst mit Abschnitt VII.—XV. kommen wir zur eigentlichen Aufgabe des Werkes, zu Noricum, wofür uns sogleich der Name Noreich, Nordreich empfohlen wird, entsprechend der schon mehrmals versuchten, aber stets verunglückten Erklärung als nördliches Reich, während doch Noricum vom Hauptlande der Germanen südlich liegt, und was das regnum Noricum betrifft, so hätte cs nur eines Blickes in Muchar's Geschichte der Steiermark, Bd. I., S. 48 ff., bedurft, um zu sehen, daß er von jener Hypothese eines selbstständigen regnum Noricum, welche er in seinem keltischen Noricum aufstellte, selbst abgegangen ist. S. 27 wird, ohne sonst irgend einen andern unterstützenden Beweis anzuführen, behauptet: Vor der römischen Eroberung dürften jedoch die Nordmarken des Landes (NoricnmS) jenseits der Donau gelaufen sein, den natürlichen Grenzen Böhmens seien, während bisher alle alten und neuen Schriftsteller entlang, und in Mähren und den kleinen Karpathen, soweit das baierisch - österreichische Sprachgebiet reicht. Dießseits und jenseits der Donau wohnt derselbe Volksstamm, dieß-seits und jenseits setzen sich dieselben Orts-, Fluß- und Bcrgnamen fort, als eben so viele Denkmäler gleicher Bewohnerschaft. „Die Quaden Mährcn's sind der Nationalität und dem Laute nach die heutigen Krowaten, Chor-wati, wie sich die Bewohner der kleinen Karpathen noch nennen.“ (@.27.) Die Latoviker, welche zwischen dem Birnbaumerwald und den Karawanken wohnten, sind die heutigen Laibacher (Latovici, Latobici, d. i. Laibacher, S. 32). Die Veneter und Karner sind slavischen Ursprungs und in jener Zeit nannte der Deutsche alle Slaven Winden (Wenden); dieser Name nun soll entweder als Spottname vom Winde (ventus) »bet vom Windlande des Karstes, wo Deutsche und Slaven schon sehr früh mit einander sollen in Berührung gekommen sä», stammen, und daher sollen die heutigen Venetianer "och viel slavisches Blut in sich tragen (S. 33 ff.). Die ^Mieter an der Loire in Gallien (die Vendner) sollen mit in den Karpathen und an der mittlern Donau sich zeigen (vgl. Zeuß, die Deutschen und ihre Nachbarstämme. München 1837, S. 248 ff., 438 ff.), und zugleich sollen diese Japidcn ans Deutschen und Winden gemischt sein. (S. 38 ff.) Nach S. 42 war Pannonien (vom slav. Pan, d. i. Herr, stammend) im Nordwesten von den Bojern, im Südwesten von den Tanriskern und in den übrigen Theilen von den Winden bewohnt. Unter den Bcivohnern Noricums werden vor Allem die Bojer erwähnt, welche ein deutscher Stamm, die heutigen Baiern sein sollen, und deren Name ans dem südslav. Bojar, d. i. Herrscher, Krieger, stammen soll. (S. 43 ff.) Ebenso sollen die Tanrisker Deutsche sein, und ihr Name soll von dem deutschen Worte Tauern, d. i. Thor, Bergübergang, Gebirgsthor, abzuleiten sein. (S. 47.) S. 35 ff. wird im vollkommensten Gegensatze zu den griechischen und römischen Quellen unb zu allen neuern Forschern behauptet, daß die norischen Gebirge ein Theil des hercynischen Waldes unter der Hercynia sylva nur jenen Gebirgszug verstanden, welcher, sich im mittlern Deutschland erhebend, unter dem Namen der rauhen Alp, des fränkischen Jura, des böhm. Gebirgskranzes, der Sudetten und der Karpathen von Westen nach Osten hinzieht (vgl. Zeuß a. a. O. S. 55 ff.). Die nun folgenden Abschnitte XII.—XV. (@.61 — 119) „Straßen, Flüsse und Orte Noricums und Schlußbemerkung" (worin uns nochmals die Thesis des ganzen Werkes, „daß der baicrisch-österreichische Volksstamm ein ursprünglich deutscher gewesen sei, und seine jetzigen Wohnsitze von der Amper (oder Lech?s und Eisach bis zur Naab, von der Donau bis zur Alpenkette von jeher [unb ehedem a steins inne gehabt habe," begegnet) wollen wir übergehen, einerseits, weil sie uns wenig Bemerkenswerthes darbieten, und andererseits, um unsere, ohnehin schon lang gewordene Anzeige nicht noch mehr anschwellen zu lassen. Schließlich wollen wir nur noch dem sprachlichen Anhange (S. 123—241), welcher sich mit der Erläuterung der im Texte aufgeführten und für deutsch gehaltenen Namen beschäftigt, einige Worte widmen, aber dabei auch wieder nur das besonders berück- sichtigen, was entweder von allgemeinem oder von speziellem Interesse für Noricum und Krain ist. Das Wort Alpen soll von dem deutschen mundartlichen Alm, Albe, b. i. Sennerin, stammen, während doch gerade das entgegengesetzte, daß Alm, Albe aus Alpe entstanden, das richtige ist (vgl. Grimm Wb. Sp. 201, 244 und 245). „Diese Annahme (Alpe ans Alm) dürfte sich zur Ueberzeugung steigern, wenn erwiesen wird, daß Ober-italien zu jener Zeit, als die Römer gegen dasselbe vordrangen, und zuerst über die Wunder seines Hochgebirges erstaunten, statt der vermeintlichen Gallier oder Kelten, in der That größtcntheils von den Deutschen allemanischen oder baierischen Stammes bewohnt und beherrscht war, welche den Erkundigungen des Südländers nach dem Gegenstände seines erstaunten Blickes antworten mußten: Das sind unsere Alben (Alpe)." (S. 127 ff.) Also nicht genug, daß die gesummten Alpenländer mit Baicrn bevölkert werden, auch das cisalpine Gallien muß sich seine Kelten in Baiern umwandeln lassen. S. 137 ff. bandeln vom Birnbanmwalde. — Das Wort Donau soll ans Tonne und Au, Ache (Fluß) zusammengesetzt sein. (S. 141 ff.) Der Name des Dranbcrges (an der steierisch-krainischen Grenze) stammt ans dem deutschen Worte Thränen oder Dröhnen, und er heißt demnach der dröhnende Berg. (S. 147 ff.) Die Donau ist der dränende, drohende Fluß. (S. 148 ff.) Die Stadt Laibach hat ihren Namen von dem Flusse, und dieser stammt von dem alten deutschen Eigennamen Leib, Lieb (ahd. Lcob, Stub), und sprachliche und örtliche Gründe sollen dafür sprechen, daß das Emona nicht an der Stelle des heutigen Laibach zu suchen sei, sondern daß cs in der Gegend des Dorfes Jgg (Jggdors), südöstlich von Laibach, gestanden sei, und daß die Wurzel des römischen Namens Emona in dem Namen der heutigen Burg Krain-burg zu suchen sei, welche bei Jgg liege. „Mit der hier entwickelten Meinung stimmt auch die Ortsgeschichte von Laibach genau überein, nach welcher cs eine Gründung erst späterer Zeit ist, und nach welcher Bischof Moritz (790) in die neue Stadt, wie Laibach damals hieß, aus Emona übersiedelt ist. Aus derselben geht ferner hervor, daß Laibach erst zu Ende des 9. Jahrh, von den Franken seinen jetzigen Namen (Laibach) bekam. Gleicher Art verhält es sich mit Obcrlaibach. Auch dieser Name hat nichts als die Stelle mit dem römischen Nauportus oder Pamporlus gemein; sein Name ist offenbar erst nach dem Entstehen von Stadt Laibach ausgekommen." (S. 177 ff.) Daß diese Ansicht eine gänzlich irrige ist, bedarf in diesen Blättern, in welchen erst vor Kurzem mehrfach die Localidentität des alten Emona mit dem heutigen Laibach (vgl. Mittheil. 1856, S. 14 ff., 22 ff., 86 ff., 100, und dazu vgl. Mittheil, der taif. Central-Commission für Erhaltung und Erforschung der Bandenkmale im often-. Kaiser-staate 1856, S 161 ff., und K l n n's „Archiv" II., S. 157, 21 um.) nachgewiesen wurde, wahrlich keiner Bemerkung. Loitsch soll vom deutschen Eigennamen Leit stammen. (S. 182 ff.) S. 210 wird Flavium Solvense noch immer aus das Salfcld oder Zollfeld in Kärnten versetzt, da es schon lange feststeht, daß es bei Leibnitz in der Steiermark stand. (Vgl. Knabl: Wo stand das Flavium Solvense des Plinius in den Schriften des histor. Vereins für Jnneröstcrreich sGraz 1848], S. 1—108). Der Name des Flusses San ist von dem Namen des Thieres Sau abzuleiten (@.213 ff.) Wippach hat seinen Namen von dem deutschen Zeitworte widen (wippen), d. h. leicht oder heftig hin und her bewegen, von den heftigen Winden, welche in diesem Thale herrschen. (S. 237 ff.) Und schließlich wollen wir noch anführen, wie vom Hrn. Pr. der Name unserer Reichshauptstadt gemacht wird: Wien stammt von gewinnen und bedeutet also die Gewinnende, die Siegerin. So hätten wir also genau und gewissenhaft das vorliegende Werk durchgenommen und die Leser dieser Blatter mit dem Inhalte desselben möglichst bekannt gemacht, so daß wir hoffen können, daß keinem derselben unser, in den ersten Zeilen dieses Aussatzes ausgesprochenes Urtheil zu scharf erscheinen werde. Zwar ist unsere Anzeige leider zu einer uns selbst nicht erwünschten Länge angeschwollen, doch wir haben dafür zwei Erklärungs - und Entschuldi-gnngsgründe: einerseits wollten wir keinen Tadel anssprechen, ohne ihn zu begründen, und andererseits hoffen wir, durch diese Zeilen Manchem, der Herrn Prinzingtts Buch aus vaterländischem Interesse vielleicht zu lesen beab-stchtete, die kostbare Zeit zu ersparen. Hr. Pr. mag ein tüchtiger Jurist, ein gewandter Advocat sein, aber, um auf dem Gebiete der Wissenschaft als selbstständiger Arbeiter zu erscheinen, dazu — und das glauben wir bewiesen zu haben — fehlt ihm jede Berechtigung. Graz am 28. Jänner 1857. Dr. Franz Ilwos. Machtrag zur Frage über den angeblichen Erzbischof Andreas von Krain. Im Jänner-Blatte 1856 der Mittheilungen des histor. Vereins sind einige Gegenbemerkungen gegen Dr. Burkhard t's Abhandlung über den neu aufgefundenen Erzbischof von Krain gegeben worden, wobei angeführt wurde, daß für einen Erzbischof von Krain in jener Zeit aus keiner Seite ein Raum bleibt, da der größte Theil des Landes bis zu der im I. 1461 durch Kaiser Friedrich IF- vollbrachten Stiftung des Laibachcr Bisthums den Patriarchen von Aquilcja unterordnet war, und da von diesem Zeitpuncte an mir eine kleinere Abtheilung den neuen Bischöfen von Laibach zugehörte, die größere Abtheilung aber den Patriarchen von Agnileja noch verblieb. Es könnte, da die betreffenden Patriarchen von Aqnilcja und Bischöfe von Laibach nicht besonders und namentlich ausgeführt wurden, von irgend einer Seite der Einwnrs gemacht werden, daß eben unter diesen sich ein ■ Andreas finden ließe, der mit dem angeführten Erzbischöfe von Krain eine und dieselbe Person sein könnte. Um diesem etwaigen Einwürfe zu begegnen, mag Folgendes bemerkt werden: Erstlich sind die Rainen der Patriarchen aus jener Periode hinlänglich bekannt ans den Werken von U g h e l l i (Italia sacra t. V.) nub be Nnbeis (Monumenta ecclesiae Aquilejensis t. II. c. HO und 111). Im I. 1439 wurde nämlich vom Papste Eugen IV. Ludovicus Scarampus zum Patriarchen von Aquileja ernannt, und verblieb als solcher bis zum I. 1465; das Concilium von Basel stellte zu gleicher Zeit einen zweiten Patriarchen in Alexander, Herzog von Masovien, welcher sich gegen Ludwig nicht behaupten konnte, doch einen Suffragan-Bischof sich in Bischof Martin von Pedena aufstellte, der im I. 1456 in Laibach mit Tode abging, und in der St. Nieolai-Kirche begraben wurde. (SS erg [cid) e auch Mariani Austria sacra, 5. Bd., S. 468.) Darnach kam Marcus Barbo auf den Patriarchenstuhl, welcher denselben bis zum I. 1491 time hatte. Ueber die Bischöfe von Laibach findet man bei Valvasor ziemlid) ausführliche Angaben, deren Inhalt auch verläßlich ist. da er hier aus einheimisd)en Quellen sd)öpfen könnte. Er führt in seiner Abhandlung von den Bischöfen von Laibad) (Ehre des Herzogthnms Krain, 8. Bud), S. 647) zuerst die Stiftung des Bisthums zu Laibach durch) den Kaiser Friedrich IV., sodann die Bestätigung dieser Stiftung durch den Papst Pius II. itn I. 1462 an; sodann nennt er als ersten Bisichof von Laibad) Sigismundus v. Lamberg, welcher im I. 1463 erwählt wurde und im I. 1488 starb. Sollte über diese Angabe V a l v a s o r's irgend ein Zweifel erhoben werden, als sei er nicht genau in seinen Angaben, so bestätigen die im bischöflichen Archive noch) vorhandenen Urkunden die Wahrheit des Gesagten. Daselbst befindet sich die Stistungs - und Bestätigungs - Urkunde des neuen Bisthums vom I. 1461 und 1462, wie sie auch) im Archiv für die Geschichte von Krain (2. und 3. Heft, S. 273 ff.) abgedruckt worden. Außerdem sind nod) viele Urkunden, welche den ersten Bischof von Laibach Sigismundus n. Lamberg betreffen, in Original vorhanden; darunter namentlich) ein päpstliches Rescript vom I. 1464, womit derselbe als Prediger für den Kreuzzng gegen die Türken ernannt wurde; ein Ablaßbrief rücksichtlich der Consecration der Kirche auf der Insel Werth unter Veldes vom I. 1465; die Urkunde über die Verleihung des Hals- und Blutgerichtes durch Kaiser Friedrich IV. im I. 1470; ein Ablaßbrief wegen der Consecration zweier Altäre zn Freudenthal vom I. 1483, endlich die Verleihung des Poniificalieu-Rechtes in einigen Kirchen der Diöcese von Aquileja durch den päpstlichen Nuntius im ft. 1486. Durch diese Urkunden, von denen der Schreiber dieses mehrere selbst eingesehen, sind die Angaben über die Regierungsdauer des Bischofes Sigismundu« zur Genüge erhärtet, und es bleibt für einen Bischof oder Erzbischof Andreas von Krain nirgends ein leerer Sitz übrig, da derselbe in den Jahren 1460 bis 1470 der Provinz Krain vorgestanden sein sollte. Wie sd)vn bereits im frühern Aufsatze angeführt wurde, konnte derselbe, wenn er als Episcopus Crajanensis vorkommt, allenfalls seinen Sitz zu Croja in Albanien gehabt haben, und insofern können die Urkunden, welche Dr. Burkhard anführt, immer ridjtig und glaubwürdig sein. Allein, wenn in den besagten Urkunden der Erzbisd)of wirklid) als ein foldjev genannt ist, der zu Laibad) seinen Sitz gehabt hat, so können dieselben nach den gegebenen Andentnngcn nid)t anders als verfälscht oder unterschoben angesehen werden. P. Hitzing er. Cm Artikel der goldenem Bulle. (Vorgetragen in der Monats - Versammlung vom 6. November.) Adam Bohorizh, unser erster Grammatiker, erwähnt der goldenen Bulle, worin den Söhnen der Churfürsten die Erlernung der slavisd)en Sprache vorgeschrieben wird, in der Vorrede zu seinen „Arcticae horulae«; so nennt er nämlich) seine in der Intern. Sprache geschriebene krainische Grammatik, die 1584 in Wittenberg gedruckt war und sd)on längst zu een seltenen Büchern gehört. Id) glaube, ehe ich die hier erwähnte goldene Bulle anführe, eine vorläufige Erklärung der Benennung „Arcticae horulae,“ über die schon Mancher neugierig nachgesorsd)t hat, geben zu müssen. Von arces, einschließen, ist arcus, der Bogen, und arctus, das Sternbild, das Siebengestirn septemtris oder der große Bär genannt, der mit dem großen Stern arc turns, der auch der Bärenhüter oder Bärentreiber genannt wird, am nördlid)en Himmel einen ungeheuern Bogen oder Kreis beschreibt; daher arcticus wie septemtrionalis vom nämlichen Gegenstände genommen, bedeutet Beides nördlich, und arcticae horae, horulae Nordstunden oder Winterstunden. Mit der Benennung „Arcticae horulae“ wollte Bohorizh ohne Zweifel nichts anderes sagen, als daß er zur Verfassung dieses Werkes die Winterzeit verwendet habe. Dem Geschmacke seines Zeitalters huldigend, hat er burd) den Titel seines Werkes die Bezeich-nung eines Zeitumstandes der des Inhaltes vorgezogen. Die goldene Bulle ist dasjenige Grundgesetz des deutschen Reiches, das Carl IV. im I. 1356 auf zwei nacheinander gehaltenen Reichstagen zu Nürnberg und zu Metz, mit Zuthun der Churfürsten und zum Theile mit Zuziehung des ganzen Reiches, errichtete. Jeder Churfürst hat damals eine Original-Ausfertigung davon erhalten; der Stadt Frankfurt hatte man ebenfalls authentische Exemplare gegeben. Der Hauptzweck der goldenen Bulle war die Kaiscrwahl und was damit in Verbindung stand, auf möglichst sichere Bestimmung zu setzen. Die goldene Bulle (Bulla aurea) ist oft gedruckt und in viele Sprachen übersetzt worden. Die Frankfurter Auflage vom J. 1697 gibt den Grundiert dieses hieher gehörigen Artikels, wie folgt: Quapropter stafuimus, ut illu-strium principum, puta Regis Boemiae, Comitis Palatini Beni, Ducis Saxoniae et Marchionis Brandenburgensis, sponsa mtelligere ac reportare. Dieser löbliche Gebrauch Electorum silii vel liaercdes et Successores, cum yerosimi- erhielt sich auch bei den folgenden Königen von Böhmen. liter Teutoniciim idioma sibi naturaliter inditum scire prae-sumantur et ab infantia didicisse, incipiendo a seplimo aeta-tis suae anno, in Grammatica Italien et Slavica linguis in-struanlur ita quod infra 14. aetatis annum existant in tali-bus juxta dalam sibi a Deo gratiam eruditi, cum illud non solum ulile, imo ex causis praemissis summe n e c e s-sarium habealur, eo quod illae linguae ut plurimum ad usum et utilitatem sacri Imperii frequentari sint solilo et in his plus ardua ipsius Imperii negotia ventilentur. Hunc autem proficiendi modum in praemissis posuimus obser-vandum, ut relinquatur optioni parenium in filios suos, si quos habuerint, seu proximos, quos in principatibus sibi credunt verosimiliter successuros, ad loco ma dirigant, in quibus de bujusmodi linguagiis possint edoceri, velin propriis domibus paedagogos, inslructores, et pueros con-socios in hisperilos eis adjungant, quorum conversations pariser et doclrina in linguis ipsis valeant erudiri. — Es ließe sich fragen, welche Mundart Kaiser Carl IV. durch den allgemeinen Ausdruck Slavica lingua gemeint habe. An daS Russische mochte er wohl nicht gedacht haben, wohl aber an das Slovcnische oder Windische, Serbische, Böhmische, Schlesisch - polnische und Lansizisch - °) wendische , weil diese Länder mit dem deutschen Reiche in größerem Verkehr standen. Eine böhmische Ucbersetzung der goldenen Bulle vom I. 1619 setzt für „Slavica lingva« g azyk Slow en sk y an es Ce sky. Nach Thülemar's Ausgabe liest man „in Slesiger Zungen«, wieder in einer anderen von Dobrowskp angeführten Schrift „in Slescner 3migc.“ Kaiser Karl IV. ließ seine Söhne Wenzel und S i g m u n 6 nicht nur im Böhmischen, sondern auch im Schlesischen unterrichten. Auch Ferdinand I. ließ seine Söhne her golvcncn Bulle zu Folge durch Johann Horak, damaligen Probst zu Lcitmcritz im Böhmischen unterrichten. In der Geschichte der Hussitcn vom I. 1549 wird eine Zuschrift an diesen Horak angeführt, welche lautet: Serenis-simorum Archiducum Austriae in liberis et linguis praeeep-tori fidelissimo. Qvam, nämlich der böhmischen Sprache, tu velut patriam aique nalivam, et perfecte calles et diser-tissime loqueris, non solum privalim, sed etiam in publicis tractatibus ac sacris ad populum concionibus: Eamque praeterea Regios liberos (quod equidem magnifacio et lnclito Bohemio Regno earn felicitalem ex animo gratulor) optissime doeuisli: Adeo sane feliciter, ut ßohemis deinceps, si quando patri suc.cesserint in regno fdiisui, non opus fuerit, Regem eum per Interpretern alloqui, sed in propria lingua unities necessitates et petitiones suas ei proponere ct declarare queant, grataquae et gratiora ex ore ejus rc- *) Die Wenden in der Lausitz nennen ihr Land Lužica, daraus haben die Deutschen „Lausitz" gebildet, und die dortigen Wenden, die sich selbst Lužicam neunen, nennen die Deutschen gcradaus „die Lausitzer." Ob und wie lauge andere Kurfürsten die Vorschrift der goldenen Bulle befolgt haben, läßt sich nicht leicht bestimmen. Georg Körner führt in seiner Abhandlung von der wendischen Sprache (Leipzig, 1766) um den Nutzen und die Nothwendigkeit der wendischen Sprache zu beweisen, S. 18 auch das Beispiel hoher Personen an, und zwar Kaiser Carls IV. und Johann Georgs II., Kurfürsten z» Sachsen, welcher diese Sprache nur eine Für st e n s p rache zu nennen pflegte. Hier ließe sich wohl fragen, warum und in welchem Sinne pflegte der Kurfürst von Sachsen Johann Georg II. die slavische Sprache eine Fürstensprache zu nennen? Dieß kann wohl keinen anderen Sinn haben als diesen, daß die slavische (slovcnische) Sprache neben ihrem innern herrlichen Baue, worin sic alle übrigen lie, kannten Sprachen übertrifft, vor andern auch den Vorzug behauptet, daß deren Erlernung den Söhnen der Kurfürsten durch ein Rcichsgcsetz vorgeschrieben sei. Merkwürdig ist auch die Erzählung des Aeneas SH vius") von dem Herzog von Kärnten, der als Jägermeister des deutschen Reiches den streitenden Parteien das Urtheil nur in slov en isch er Sprache zu ertheilen verbunden war. Die Stelle steht im 20. Cap. seiner Descript. Asiae et Europae und lautet wörtlich so: Fuit autem Dux Ca-rinthiae venator Imperii, ad quem lites venatoruin omnium deferebantur, vocatus in judicio coram Imperators querulantibus non nisi Schlavonica (eigentlich slovenica) lingua respondere tenebatur. Daß die Herzoge von Kärnten bis zum 12. Jahrhunderte in slovenischer Sprache installirt wurden und in dieser Sprache den Eid leisteten, in der auch alle übrigen dieß-fälligen Verhandlungen vorgenommen werden mußten, bezeuget der älteste kärntische Chronolog Johann, gewesener Abt des Klosters Viklring (Vetrinje), unweit Klagenfmt vom Jahre 1280. Aus allem betn ersieht man deutlich, welchen Werth m y n schon ehemals auf d i e sloven isch e Sprache legte. Metelko. Ueber die Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung in Kr a in. Vom Professor Dr. Klun. Eine historische Darlegung dessen, was auf dem Felde der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung in Kram bis jetzt geleistet worden, dürfte ein nicht unwillkommener Beitrag zu den mit so großem Eifer und so rühmenswcr-them Erfolge betriebenen Studien über die Geschichte unseres Gcsammtvaterlandes sein. Man wird es nicht crwar- *) Es ist bekannt, bast Aeneas Sylvins als Pins II. den nun. Stuhl bestieg. Sein Nachfolger Paul II. gehörte einer noch jetzt in Kram lebenden Familie — Grasen Barbo — au. ten. daß ich hier eine vollständige Geschichte der Ge-schichksschreilmng von' Krain geben werde; aber eine skiz-zirte Uebersicht, in der alle hervorragenden, einschlägigen Leistungen berührt sein sollen, werde ich kurz, doch möglichst genau zu geben versuchen. Ganz richtig bemerkt unser treffliche Linhart, daß Krain minder durch seine Lage, durch die Völker, die es bewohnt haben, und deren Schicksale sich hier verbinden, als durch die Ereignisse selbst, deren Schauplatz over Zeuge cs gewesen ist, gewiß merkwürdig für den Geschichtsforscher ist. Krain wär die Brücke für die Völkerströmung im grauen Alterthume; über diese zogen die nach Europa vordringenden Völker in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung nach dem gepriesenen Italien. In Krain kämpften in der Folge der Slavismus gegen das vordringende Gcrmanenthnm der Franken, das indisch - slavische Hcidcn-tliimi gegen das Christenthum; Krain bildete endlich so zu sagen t>cn Schwerpunkt im großen südslavischen Völkerbünde unter Ljudevit, dem Hermann der Südslaven. Nicht minder bedeutungsvoll und interessant ist das eigentliche Mittelalter, als Ottokar des Zweiten von Böhmen Scepter auch über Laibach geherrscht hatte; indessen die Zcrthcilnng Krains unter verschiedene Herren den tieferen Einblick in die politischen Verhältnisse des Landes ungc-tnciit erschwert. Ich übergehe hier die Wcchsclfälle unserer Heimath seit deren Vereinigung mit Oesterreich, die ruhmvollen Kämpfe gegen den Erbfeind der Christenheit, dessen Schaaren wiederholt und kräftigst von Krains tapferen Söhnen zurückgeschlagen worden sind. Krain war, wie ehemals der Schlüssel zn Italien, sodann das Bollwerk Oesterreichs und Deutschlands, an dessen Felsenbrust die Brandung der hereinbrechenden astatischen Barbarei zerschellte. Diese Rnhniperiode Krains lebt unvergänglich im Herzen der Krainer. In den, auf den Schlachtfeldern errungenen Lorbcr-kranz wanden die darauffolgenden Jahrhunderte manches Lorberblait, gepflückt auf dem Felde der Wissenschaft u»d Kunst, und mit Stolz kann der Krainer auf seine Beiter blicken, die ihm eine reiche Erbschaft an Ruhm und Glanz hinterlassen haben, welche mit Recht den Titel der »Ehre des Herzogthums Krain« bilden. Seit sechs Jahr-l> linderten aber leuchtet unter den verschiedensten Wcch-sclfällcn dieses Landes stets die Eine belebende und erhebende Idee, inniges Festhalten an Habsburgs Herrscher, als Beweggrund und Endziel der gcsaminten Thatkraft der Krainer hervor. In hciicrn wie in trüben Tagen, ob inmrc Gefahren oder äußere Feinde drängten, stets blieb Krain eine feste Stütze von Habsburgs Thron, stets schaar-lcn sich Krains wackere Söhne UNI Habsburgs siegreiches Banner, brachte» Gut ukid Blut auf den Altar des Vaterlandes, und bewiesen cs durch die That, daß ihr Patriotismus keine Phrase ist. Doch, — ich will hier nicht die Geschichte Krains beleuchten, sondern die Gc-schichtsschreibung und Forschung in's Auge fassen. Diese Einleitung schien mir nothwendig zur Beleuchtung meines Gegenstandes. Die Schicksale dieses Landes selbst bringen cs mit sich, daß das Onelleumatcrial zur Geschichte Krains in den verschiedensten Werken, in den Archiven der angrenzenden Länder gesucht werden muß. Es gibt fast kein bedeutendes Werk aus der griechischen, römischen und später der fränkischen Zeit, worin Krain, wenn auch nur nebenbei, nicht berührt worden wäre. Wir finden bei Strabo, Herodot, Plutarch und Ptoloiuäus, bei Livius, Justinus, Tacitus, Pliuius, Cassius und Anderen, mitunter reichhaltiges Material für unsere Geografie und Geschichte, welches noch lange nicht genügend ausgebeutet, und bis in unsere Gegenwart viel zn wenig, ich möchte sagen fast gar nicht beachtet worden ist. Fredegär, Paulus Diaconus und der Anonymus de conversions) Caranlanorum sind insbesondere für die Carolingische Periode von Bedeutung. Sind auch die beiden ersten nur mit kritischer Vorsicht zu gebrauchen, so hat unser gelehrter Landsmann Kopitar in seinem Glagolita Clözianus, welcher eine wahre Fundgrube in sprachlicher, wie in geschichtlicher Beziehung zu nennen ist, einen verbesserten Text des Letzter» gegeben, welcher manchen Stellen eine ganz neue Deutung gibt. Der russische Geschichtsschreiber Nestor, die Annales Fuldenses, Hansiz’s Germania sacra bieten gleichfalls zu beachtendes Materiale für die genannte Periode. Nebst andern deutschen Werken sind ganz vorzüglich die Arbeiten des gelehrten Ankershofen im Nachbarlande Kärnten von Bedeutung. Die Archive von Aquilcja, welche durch die Publicationen Joannis Caudidi und Sa-bellici, in neuester Zeit durch den verdienstvollen Bianchi ein Gemeingut der Gelchrteuwclt geworden sind; — dann die Archive und Monografien der Grafen von Andechs-Meran, der Ortcnburger und der Cillier Grafen, der Bislhümer von Brixeu und Frcisingcii müssen noch sorgfältig durchforscht und durchgearbeitet werden. Schon die bloße Aufzählung der Fundorte reicht hin, die Schwierigkeiten beiläufig'zu bemessen, die der Geschichtsforschung Krains mehr als jener von andern Ländern sich ciitgegeu-thürmcn; andererseits aber ist hierdurch die Größe und Bedeutsamkeit dieser Aufgabe skizzirt. Die schwierigste Periode für Krains Geschichte, welche noch vielfältig mit einem dichten Schleier verhüllt ist, muß eben die von Carl dem Großen bis auf Rudolf von Habsburg genannt werden; einerseits wegen der politischen Zertheilung dieses Landes unter verschiedene Herren, andererseits wegen des eben deßhalb schon zerstreuten Quellen - Materials, welches kaum, in Laibach mitunter gar nicht bcizuschaffen ist. Mit Rudolf von Habsburg beginnt es in unserer Landesgcschichte zu tagen, das Cbaos der Verkettungen lichtet sich, wir finden jtdju'e Anhaltspunkte und Wegweiser, Die desto klarer und genauer werden, je näher sie an uns heranrücken. Hier drängt sich die Frage auf, was und wie vieles ist denn geleistet worden zur Aufhellung der krainischen Geschichte? Welches sind die Resultate der bisherigen Forschungen? Was ist bis nun geschrieben worden? Ich übergehe in dieser Skizze die Beleuchtung und Würdigung dessen, was in den obgenannten ältern Werken auf Krain Bezügliches enthalten ist, und wende mich dem zu, was direct für die Geschichte Krains geleistet worden ist. Hierbei können nur die drei letzten Jahrhunderte in Betracht kommen. Schon Linhart hat in der Vorrede zu seiner Geschichte dießfalls eine Skizze entworfen, die ich vervollständigen und bis auf unsere Tage fortführen will. Der erste Krainer, der sich mit krainischer Geschichtsschreibung befaßt hat, war Thomas Chrön, vom Jahre 1597 — 1630 Fürstbischof und Gegenreformator in seiner Vaterstadt Laibach. Er soll, wie Valvasor behauptet, „große Annalen" geschrieben haben, die jedoch nicht zu finden sind. Daß er auch im Archive zu Lack gearbeitet und Urkunden cöpirt und excerpirt hatte, ist bekannt, was wir übrigens auch aus seinen Bemerkungen über die Ankunft der „Gottschecr“ in Krain wissen. Linhart sagt, er (Linhart) habe Gelegenheit gehabt, dessen noch vorhandene Papiere im bischöflichen Archive durchzusehen ; doch fand er nur zerstreute historische Notizen aus dessen Zeitalter darin, Aufzeichnung von Begebenheiten, deren Triebfeder oder Werkzeug er selbst gewesen. —- Auch ich habe tut reichen ständischen Archive zu Laibach mehrere von Chrön's Arbeiten durchgesehen; diese bezogen sich sämmtlich und säst ausschließlich auf seine Thätigkeit als Gegen-Reformator, und haben in dieser Beziehung hohen Werth. Jedenfalls aber wäre ein nochmaliges Durchforschen des bischöflichen Archives und desjenigen in der Lai-bachcr Domkirche für die Geschichte Krains sehr wünschens-wcrth. — Ein zweites Werk —• noch int Manuscripte — ist das des Jesuiten P. Martin V auzer, „Historia reran jVoricarum et Forojulienshtm«, welches um das Jahr 1660 geschrieben worden. Der Verfasser starb, bevor sein Werk an's Licht gekommen war. Dieses Manuscript hat Rudolf Graf v. Coronini int Jesuiten - Archive zu Görz im Jahre 1773 bei der Aufhebung des Collegiums aufgefunden. Es beginnt mit dem „Jahre der Welt 1331“ und fährt in zehn Büchern bis auf Ferdinand II. fort. Linhart sagt über Bauzer: „Ohne Plan, ohne Verbindung der Begebenheiten als die bloß chronologische, ohne Kritik, mit der seinem Zeitalter gemäßen Vorliebe für das Wunderbare und zur Religion, neben der ihm alles Andere unwichtig scheint, hat dieser Manu für den künftigen Geschichtsschreiber wenigstens Materialien gesammelt. Das Bauzer'sche Manuscript befindet sich gegenwärtig in der Laibachcr Lyceal - Bibliothek. Nun bin ich bei den zwei krainischen Hystoriografcn angelangt, welche seit jeher mit besonderer Verehrung genannt, eines großen Ansehens sich erfreuten. Ohne gegen ihre Verdienste ungerecht zu sein, glaube ich doch ihre Bedeutsamkeit auf jenes Maß zurückführen zu sollen, wel- ches ihnen nach dem heutigen Stande der Wissenschaft gebührt. J. L. v. S ch ö n l e b e n hat gerechte.Ansprüche auf den Dank seiner Landsleute. Seine „Aemona vindicata« (Salzburg 1674) und seine „Carniolia antiqua et nova« (Laibach 1681) sind zwar gewissermaßen Originalwerke, doch ohne alle Kritik aus alten und neuen, mitunter sich widersprechenden Quellen zusammengetragen. Rechnet man dazu noch die Lieblingssünde seiner Zeit, die sich breitmachende, geschmack- und kritiklose Gelchrtthuerei, den kindlich-naiven Glauben an all' das Wunderbare, dann einen häufig übertriebenen confessionellen Eifer, so wird man den eigentlichen m i sse n sch a ft l i eh e n Werth leicht bemessen; wenn man cs andererseits auch nicht verkennen darf, daß er sich bisweilen sehr abmüht, hie und da selbstständig zu prüfen und zu vergleichen. Er zieht die Grenzen Krains nach der alten Erdkunde, zählt die Völker auf, die hier gewohnt haben sollen, und man kann sich gegenwärtig des Lächelns kaum enthalten, wenn man die gelehrten Deduktionen liest, daß die „Japoden« Nachkömmlinge Japhet's, — die „Illyrier“ Kelten, — die „Vandalen“ Slaven sind, u. s. w. Dazu kommt die Abstammung der Kelten von den — Chinesen! — Die Annalen Schönlebens sind in Abschnitte eingetheilt, so daß der erste von Adam bis Christus, der zweite bis zum Jahre 1000 reicht, wo die Epoche bloß wegen der runden Zahl abgeschlossen wird. Dabei werden wohl zwei Dritthcile Geschichten erzählt und Bemerkungen gemacht, die eben so gut in der Geschichte China's ständen, als in dieser „Geschichte von Krain." Selbst Valvasor, dem man gewiß nicht nachsagen wird, daß er nicht gerne bei jeder Gelegenheit etwas weit über die Grenzen Krains hinausgeht, sagt über Schönleben, dieser sei «mehr in ausländischen als in einheimischen Dingen vertieft.“ Nicht uninteressant ist die Methode, welche Schönleben bei Bearbeitung seiner „Annalen“ und der „Collectanea« eingeschlagen hat. Er machte zur Grundlage die Chronologie, schrieb zuerst auf jedes Blatt eine Jahreszahl, und verzeichnete dann jede Nachricht, die er las, und wie sie ihm eben einfiel, ohne alle Verbindung. Zum Beweise dessen dient mir ein Schönleben'sches Manuscript, das ich bei einem Antiquar in Wien gekauft habe, und welches mit Anmerkungen von Thalnitscher von T h a I b c r g versehen ist, in dessen Besitze es gewesen , wie das »Ex libris“ besagt. In diesem Manuscripte befinden sich auch einige Zeichnungen, als das „Contrefei Attila's“ u. dgl. Die Häuser Gallenberg, Blagay und Auersperg verdanken ihm große Monografien. Er führt die Genealogien mitunter sogar in die vorchristliche Zeit, was doch etwas schwer zu erweisen sein dürfte! Nachdem ich die Schattenseiten angegeben, muß ich auch die Lichtseiten hervorheben, derer zwar vom miss euch a ft liehen Standpunkte wenige sind. Das Haupt-verdienst liegt unbestreitbar darin, daß er der Erste war, der mit unsäglichem Fleiße, Ausdauer und mit Liebe zu feinem Vatcrlande überall sammelte, und einen massenhaften Apparat für die Geschichte Krams zusammenbrachte, Der bei kritischer Sichtung und verständiger Benützung ein sehr werthvoller Schatz genannt werden kann. Schönlcbcn hat seiner Liebe zu der Geschichte alle seine hohen geistlichen Würden zum Opfer gebracht, er hat sein ganzes Leben, seine ganze Thätigkeit der Verherrlichung seines Vaterlandes gewidmet. Die Mängel in seinen Werken sind vielmehr Mängel seiner Zeit, als Mängel seiner Person, und deßhalb wollen wir dankbar und mit Hochachtung dieses patriotischen Krainers gedenken. Der zweite auf diesem Gebiete war sein Zeitgenosse Valvasor (Freiherr von). Die „Ehre des Herzog-thums 5krain" ist wohl jedem Freunde unserer vaterländischen Geschichte bekannt und eine Art von Pietät hält die Meisten ab, ein unpartei'schcs Urtheil über dieses Werk abzugeben. Für's erste glaube ich Linhart's Urtheil anführen zu sollen, eines Mannes, der sicherlich in wissenschaftlicher wie in patriotischer Hinsicht ein compctcntcr, unpar-tei'scher Richter ist. „Das Werk", sagt er, „ist in Aller Händen und braucht also keine umständliche Anzeige. Eine Art von Patriotismus, die so gerne wahr findet, was dem Vatcrlande Ehre macht, und die Bequemlichkeit einiger Leser und sogar Geschichtsschreiber, die ihn gierig benutzten, berat Geschäft cs aber nicht war, nach Urquellen zu sehen, gaben ihm den Werth eines classischen Geschichtsschreibers von Krain. Sein außerordentlicher Fleiß und der nicht gleich,gütige Theil seines Vermögens, den er zur Auflage und Verzierung seines Werkes verwendete, waren in der That seltene Verdienste. Aber es sind noch beträchtliche Lücken geblieben, zumal in der Geschichte der Slaven. In der ältesten Geschichte hat er nicht viel mehr geleistet, als seinen Vorgänger Schönlcbcn fast wörtlich übersetzt. Reicher und brauchbarer ist er in der neueren Geschichte. Sein topografischer Theil ist einzig und merkwürdig in seiner Art. Jedes Städtchen und Landgut findet hier seine Geschichte. Was mir aber besonders schätzcnswcrth ist, sind die Sitten und Gebräuche im 17tcn Jahrhunderte, die er nach allen Situationen des Lebens schildert. Ein Zusammenfluß verschiedener Ursachen und der politische Reformationsgeist unseres Jahrhundertes werden die Originalität dieses Volkes allmälig verschwinden machen und dann werden cS nur noch Valvasor's Schilderungen fein, woran wir die alten Krainer erkennen werden." Diesen Worten Linhart's glaube ich noch beifügen zu sollen, daß Valvasor im Aberglauben seiner Zeit oft Märchen und Geschichte so untereinander mengt, daß es schwer wird, hie und da beide zu trennen, daß er daher säst jede Sage als wahr annimmt, und als historische Thatsache zu beweisen sucht. Zudem trifft auch ihn der Vorwurf, welchen er dem Schönlcbcn machte, und den lch oben angeführt. Was findet sich nicht Alles in d i e-scr „Geschichte von Krain", da jedes Schlagwort benützt >"ird, bogcnlange Degressioncn anzustellen. Und doch hat man fast bis in unsere Zeit demselben ganz einfach nachgebetet, so daß cs wahrlich Noth thut, daß endlich daS scharfe Messer historischer Kritik so manches geglaubte und licb-gcwordcne Märchen von der Landcsgeschichte trennt. Groß aber sind Valvasor's Verdienste um die Topografie Krain's und um die Culturgeschichtc des 16. und 17. Jahrhunderts; unerreicht stehen sein Fleiß und sein Patriotismus da, unsterblich bleibt seine „Ehre des Herzogthums Krain", ein würdiges Denkmal dcS großen Mannes und seiner Zeit. Möge sein Patriotismus fortleben, und zur Durchforschung unserer schönen Heimat im Geiste mis er er Zeit, im Sinne des gegenwärtigen Standes historischer Wissenschaft anspornen. Die Zeit von Valvasor bis auf Linhart, d. i. ein volles Jahrhundert, bietet uns aus dem gesammtcn Gebiete geistiger Thätigkeit in Krain, mit Ausnahme der rühmlichen Bestrebungen und einiger Leistungen der „Gesellschaft der Opcroscn", nicht viel Beachtcnswerthcs. Vlik-kcn wir nach den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft, überall finden wir dieselbe Sterilität, dasselbe Excerpircn und Compiliren aus dem bereits Vorhandenen, fast nirgends eine selbstschaffende Kraft, fast nirgends ein tieferes Eindringen und Durchforschen. In diese Kathcgoric- gehört das ziemlich verbreitete Büchlein: „Epitome Chronologien, con linens res memorabiles nobilis et antiquissimae urbis Labacensis — ab orbo condito (sic?) usque ad annum 1714. authors Joanne Gregorio a Thalberg.« Labaci 1714. Diese „Epitome« ist ein Höchst magerer Auszug aus S ch ö u l c b e n und Valvasor ohne eigene Prüfung und historische Kritik, welchem nur einige Nachrichten aus den Lebzeiten des Verfassers freigegeben sind. Dcßungcachtct wird cs nicht selten als Quelle citirt! obwohl cs nur für die Lebenszeit des Verfassers dafür gelten kann; im klebrigen hat cs keinen historischen Werth. In Krain blühten zu dieser Zeit die geistlichen Stifte zu Sittich, Landstraß, Freudenthal, das Jesuiten-Collegium liebst andern Orden in Laibach. Der Zustand der Schulen war nach den damaligen Zeilbegriffen ein guter, die gelehrte „Accademia Operosorura« und die „nobilis Societas Unitorum" waren im Wachsen: — deßhalb wenden wir zunächst diesen unsere Aufmerksamkeit zu. ■— Von Sittich besitzen wir nur eine von dem fleißigen und strebsamen StratiI verfaßte dopte eines historischen Diariums dieses Stiftes; von Landstraß und Freudcnthal ist bis jetzt kein in dem Stifte verfaßtes historisches Werk bekannt, — von den Jesuiten haben sich mir Reste aus ihren dibactischen und religiösen Schriften erhalten. Das Diarium befindet sich int Archive der Gräfin Attems zu Lnstthal (das reichste und interessanteste Privat-Archiv in Krain, das ich kenne). Aus dem Letztcrn hat Richter einige Excerpte für eine Bearbeitung der Wirksamkeit dieses Ordens in Krain gemacht, die er vor seinem Tode mir zur Ausarbeitung übergeben hat. Vcrhältnißmäßig am meisten leisteten die P. P. Franziseancr, insbesondere auf dem Gebiete der slovenischcn Sprache und Literatur. — Werfen wir mm einen Blick auf die „Akademie der Operofen.“ Der in Italien herrschende Geschmack, daß in den größeren Städten Gelehrte zur Pflege der Wissenschaften unter symbolischen Namen sich zu „Akademien“ verbanden, hatte sich nach Laibach verbreitet, welches seine Wissenschaften imb Künste aus Italien zu beziehen gewohnt war, wie es die Biografien fast aller zu jener Zeit be-mcrkensmerther Krainer, die au italienischen Universitäten ftudirt haben, bezeugen. Mochten sich diese Akademien nach dem damaligen Zeitgcistc auch mehr mit räthselhaften Träumereien, beim mit thätigem Forschen und ernster Wissenschaft beschäftigt haben; so hatten sic doch für ihre Zeit manches Ersprießliche geleistet. Selbst das Beilegen von akademischen Namen hatte damals soweit Bedeutung Valvasor weitläufig behandelt hatten, in einem kurzen, mv akademischen Namen „Juermis“ auf dem Gebiete der K i r ch e n g c s ch i ch t e thätig. Das im Archive des Laibacher Domcapitels aufbewahrte Manuscript hat den Titel: „Relatio historico-poctica de Memorabilibus Carnioliae in dims partes divisa.« Zur Verzierung der Auflage, die jedoch nicht zu Stande kam, hat Julius Quaglia (von dem auch die Gemälde in der Laibachcr Domkirche herrühren) ein Titelblatt gezeichnet. Auf einer Ehreusäule sitzt die Geschichte. ihr gegenüber steht eine Pyramide mit der Aufschrift: Yetus et nova Carnioliae ccclesiaslica memoria ; zunächst daran steigt der Genius des Vaterlandes aus dem Grabe und au einer liegenden Säule sind die Initialen des Namens und des Titels des Verfassers. Die Absicht des Glaudich war, das, was Schönlcben und und Einfluß, als sic der herrschenden Richtung des schroffen Unterschiedes der Stände, der in der Wissenschaft keine Geltung haben kaun, unter ihnen aufhob. Nach achtjährigem Wirken im Stillen hielt die Akademie im I. 1701 im Landhause zu Laibad) ihre erste fcierlidjc Versammlung unter dem Vorsitze des DomprobstcS Johann Pre-sä)crn, und machte ihre Statuten, ihren Zweck, ihre akademischen Namen und Symbole öffcntliä) bekannt. Die Gesellschaft übernahm statutenmäßig die Pflicht, eine öffentliche Bibliothek zu erricksten, und diese aus eigenen Mitteln zu dotircu. Der Einfluß der Akademie war bald unvcr. kennbar, beim eben zu ihrer Blüthezcit kam der Geschmack an Wisseuchaft und Kunst in einer Weise in Schwung, wie wir ihn weder früher noch später hierorts wahrnehmen. Einzelne Arbeiten der Akademie strotzten, so zusagen, von einer sir's Kleinliche gehenden Gelehrsamkeit. Die römi-schen Denkmale aus dem alten Acmona, welche uns diese Periode wohlerhalten überliefert hat, beweisen die Hoch-adslung für die ehrwürdigen Reste des Alterthums. Was an Architektur, Bildhauerkunst und Malerei nod) heutigen Tages in Laibad) die Aufmerksamkeit des Kenners fesselt, ist aus dieser Periode. Dem Gesichmacke und dem Einflüsse dieser Akademie sind Bauten, wie die Dom-, Ursu-liner- und die St. Pcterskird)e, das Rathhaus, das Priester - Semiuarsgcbäude u. s. w. zuzuchrcibcu. Sogar die Musik, die mit der Cultur einer Nation in gewissem Grade immer gleid)en Sdsrittes geht, hatte damals in Laibach ihre Blüthezeit, und Berthold v. Höffcr gründete (1702) eine philharmonische Gesellschaft, welche fid) an die Opcroscu ausschloß und jede bemerkenswerthe Begebenheit verhcrrlidste. Mit sold)cm Eifer hatte die Akademie begonnen und sie war die Zierde des Landes, bis ungefähr im I. 1725 ein Zwischenraum in der Thätigkeit eintrat, der mehr als fünfzig Jahre dauerte. Id) kann es hier nicht unerwähnt lassen, daß wir unter den Mitgliedern dieser Akademie kein einziges Mitglied der Gesellschaft Jesu, den damaligen Trägern der Wissenschaft, finden. In dieser (ersten) Periode der Akademie war der Lai-bad)er Domherr Georg Andreas Glaudich, mit dem genehmen und poetischen Style vorzutragen. Indem er jcdod) Alles, was die Genannten in ihren Schriften sagen, als unzweifelhaft wahr annimmt, untersucht und prüft er nichts. Daraus ist wohl ersichtlich, daß diese Arbeit für unsern dermaligcn Stand der kraiuischcn Geschichtsforschung bedeutungslos ist. Die übrigen Akademiker haben, mit Ausnahme des bereits erwähnten Thalberg, für Kraius Gcsä)id)te nichts geleistet. Die obcrwähnte fünfzigjährige wissensd)aftlid)e Panse in Krallt, nur bnrd) einige, in wissenschaftlicher Beziehung ganz wcrthlose Publicationen der Jesuiten unterbrochen, dauerte bis zum Wiederaufleben der Gesellsd)ast der Ope-rosen, weld)es burd) K u m c r dcy und J a pcl vorbereitet worden ist. Voll Vertrauen legten diese Männer im I. 1781 dem damaligen Rath der kraiuischcn Laudes-hauptinannsschnft Grafen v. Edling dieses Anliegen warm an's Herz. Nicht leidst irgendwo hatten die Musen einen eifrigeren Geschäftsträger, als diesen für Vaterland, Kunst und Wissensd)ast begeisterten Mann. Mit einem.Schlage war Alles, was für vaterländische Literatur nur einigen Sinn und Empfänglichkeit hatte, in Bewegung. Da war ein Wettrennen nad) dem Ziele, da vereinigten sich Herz und Hand, das schöne Bündniß ward geschlossen. Der Präsident der krainisd)eu Stände, Sigmund Freiherr v. ©offid), wurde zum Präses, und der Rath Graf Edling zum Director einhellig gewählt. In der ersten oder Vorsitzung (am 5. April 1781) wurde die Wiederherstellung der Akademie der Operosen beschlossen, und in der feierlichen General - Versammlung (am 15. Mai 1781) wurde die alte Form dieser Akademie nach allen Rid)tuugcii bestätiget, die Akademie trat in Wirksamkeit. Allein noch konnte diese Akademie, so eifrig auch die ersten Schritte gethan waren, nicht gedeihen. Ein Zu-sanimcnflnß verschiedener Umstände, die Unsicherheit des Schicksals fast aller Mitglieder, mc!d)c eine Folge der neuen Organisation der Behörden war, die Aufhebung der Landesstellc und der theologisck)en, bald darauf der filoso-fischcu Studien - Abtheilung, wodurck) ein Glied nach dem andern wegfiel, — mußte nach und nad) die Auflösung des ganzen Körpers nach sich ziehen und man würde sehr Leistungen staunen und ihm unsere vollste Anerkennung ungerecht sein, wenn man die Auflösung der Gesellschaft einer Unthätigkeit der einzelnen Mitglieder zuschreiben würde. — Wann aber wird die Zeit kommen, in welcher durch Bereinigung des krainischen historischen Vereins mit dem Laiidesniuscum die Akademie der Operosen mit verjüngter Krast zum dritten Male erstehen wird; denn jede Zerstücke. lung und Theilung der Kräfte wirkt uachtheilig, und in der Wissenschaft gilt so gut wie irgendwo unseres erlauchten Monarchen Wahlspruch: Viribus unitis! Der Zweck der „Societas Unitorum« scheint mehr ein religiöser, beim ein literarischer gewesen zu sein; die Gesellschaft stand unter besonderem Einflüsse der P. P. Jesuiten, und war eine Art Bruderschaft des Adels. Nicht uninteressant ist die Sammlung der umständlichen Biografien der Mitglieder in dem »Theatrum memoriae etc.« betitelten Mannscriptc, von dem ich eine Copie besitze. Dieß waren die Vorarbeiten, dieß der Zustand der krainischen Geschichtsschreibung, als Linhart aus dem Cistercienserstiste Sittich austrat, nach Laibach kam, und sich der Forschung von Krams Geschichte zuwendete. Mit Linhart beginnt eine neue Epoche, und dieser größte Historiker Krain's verdient eine eingehendere Würdigung. Der Titel seines Werkes lautet: »Versuch einer Geschichte von Krain und der übrigen südlichen Slaven Oesterreichs." Im ersten, 1788 erschienenen Bande hau delt er, »von den ersten Spuren einer Bevölkerung im Lande bis zur ersten Anpflanzung der krainischen Slaven"; — und im zweiten, der im I. 1791 erschienen ist, von der genannten Zeit an bis zur Unterjochung der krainischen Slaven durch die Franken. — Linhart war sich seiner Aufgabe klar bewußt, und trug alle Erfordernisse zu einem tüchtigen Historiker in sich. Ueber den Plan zu seiner Arbeit sagt er: »Sic soll mehr sein j als ein chronologischer Auszug; sie soll den Gang der Menschheit in diesem kleinen Theile Europa's durch die Reibe unendlicher Sßor fälle begleiten, ihrem Einfluß auf den bürgerlichen Zustand der Einwohner nachspüren, auch Mordscencn, insoweit sie Anlässe wichtiger Revolutionen sind, nicht übergehen; trockene Untersuchungen, um darauf brauchbare Sätze zu gründen, nicht scheuen; sie soll die Schicksale zahlreicher Völker, die theils hier wohnten, theils ihren Durchzug hier nahmen, mit ihren Ursachen und Folgen an einander binden; sie soll endlich die Geschichte der Slaven Oesterreichs im Süden sein." Dieß war die große Aufgabe, die er sich gestellt, und seinen Nachkommen kömmt es zu, zu beleuchten, in »>ie weit er sie gelöst habe. Betrachten wir den früher dargelegten Zustand der krainischen Geschichtsschreibung, d-» Zustand der Sprachwissenschaft und der Forschungen über den Slavismus im vorigen Jahrhunderte, den Mangel, die Unzulänglichkeit und Unsicherheit der Quellen für den von ihm behandelten Zeitraum, und die mancherlei Hindernisse localer Natur; so werden wir über Linhart's nicht versagen. Linhart war der erste Krainer, der sich bei der Bearbeitung der heimatlichen Geschichte auf den slavischen Standpunkt gestellt hat, der Erste, der mit der Leuchte der Etymologie und Sprachvergleichung nach den ältesten Sitzen, nach der nationalen Verwandtschaft und der socialen Entwicklung forschte, — der Erste, welcher dem culturgeschichtlichcn Theile der heidnischen Slaven jene Beachtung zuwendete, aus welcher sich die Rechtszustände und politischen Verhältnisse mit einiger Sicherheit herleiten lassen, — der Erste, welcher nach Schlötzer's Maxime die stammverwandten Nachbarn mit in das Bereich seiner Betrachtungen hineinzog und in dieser Weise ein fast vollständiges Bild der Südslavcn Oesterreichs seiner Nation vorführte. Linhard war endlich der Erste, der mit streng-wissenschaftlicher Forschung historische Kritik verband und in dieser Weise für den genannten Zeitraum eine pragmatische Geschichte Krams verfaßte, welche allen Anforderungen entspricht, die man an ein derartiges Werk stellen soll. Zu bedauern bleibt es nur, daß seine Geschichte bet Carl dem Großen abbricht und die äußerst schwierige und dunkle Periode von Carl dem Großen bis auf Rudolf von Habsburg noch immer auf einen würdigen Nachfolger Linhart's wartet. Mögen auch die neuesten Forschungen manche Annahmen Linhart's in Bezug auf das älteste Slavcnthum modificiren; sein Verdienst bleibt deßungeachtet groß und Krain ist ihm zu hohem Danke verpflichtet. Bei Beginn des laufenden Jabrhundertcs finden wir nur rhapsodisch und mehr in belletristischer denn wissenschaftlicher Weise die Geschichtsforschung in Krain vertreten. In dem »Laibacher Wochenblatte" vom I. 1804 angefangen , ist beachtenswcrthcs historisches Material gesammelt, namentlich sind es die zahlreichen Biografien von Krainern, welche nur ein wenig stylistisch verbessert in dem »Jllyrischen Blatte" der letzten Dreißiger- und der ersten Vierziger-Jahre abermals nachgedruckt worden sind. — Hoff's vielgekanutes »Gemälde von Krain" in drei Bändchen enthält sehr schätzbare topografische und statistische Beiträge; in historischer Beziehung bietet es für die ältere Periode fast nur Excerpte aus Valvasor, und ist nur für die neuere Zeit von einigem Werth. — Auch der während der französischen Occupation des Landes in Laibach erschienene »Telegraf Jllyricn« darf nicht unbeachtet gelassen werden, wie überhaupt in dieser Periode der Topografie und Geschichte Krains ein ganz besonderes Augenmerk zugewendet worden ist. Vor Allem verdient unseres unsterblichen Dichters Vodnik ausdauernde Thätigkeit auch auf dem Felde der Archäologie und Geschichte gerechte Würdigung, nur müssen wir den Historiker Vodnik nicht nach der zum Schulgebrauchc von ihm verfaßten »Geschichte des Herzogthums Krain" beurtheilen. Es ist zwar nicht zu verkennen, daß dieses Büchlein als Leitfaden in geschichtskundiger Hand manches Gute bietet, und wenigstens einen nothdürftig en historischen Ucberblick gewährt,' allein in unsern Tagen, da so manche durch Jahrhunderte geglaubte und nacherzählte „Begebenheit" sich als unrichtig herausgestellt, da in der österreichischen Geschichtsforschung durch Chmel's, Jaeger's und Anderer ruhmvolle und angestrengte Thätigkeit jedes Jahr neue Fortschritte. mitunter glänzende Resultate ausweiset, in unsern Tagen kann man über Manches nur noch lächeln, was wir als Gymnasiasten in gläubiger Unschuld dem guten Vodnik nachgebetet haben. Dennoch hätte das Buch einen größeren Werth auch für den Historiker, hätte Vodnik im Texte angemerkt, wohin die massenhaft vorfindlichen, ungeordnet aufgehäuften Citate gehören, während sie in dieser Art als unnützer Ballast dastehen, gleich unbrauchbar und werthlos für den Laien, wie für den Fachmann. Werthvoll dagegen sind Vodnik's epigrafische Arbeiten, welche zu denen des Linhart beigefügt, eine nicht unbe-träehtliche Sammlung bilden. —■ Der Professor Snfix' a n t s eh itsch war ebenfalls ein recht fleißiger Sammler, und seine historischen Beiträge im Laibacher Woehenblatt verdienen Beachtung-, mag uns der Verfasser bisweilen auch zu sehr als Polyhistor erscheinen, der mehr auf malta als imiltum Gewicht gelegt zu haben scheint. In den ersten Zwanziger - Jahren erglänzte der krai-nischen Geschichte ein neuer Stern, nächst Linhart der glänzendste. Dieß war der Theol. Pr. und Professor der Weltgeschichte, zugleich Redacteur der „Laibacher Zeitung" und des „JUyrischen Blattes", F. ck. Richter, ein Mann von umfassendem Wissen, reger Thatkraft und Begeisterung für das Land, dem er zwar nicht durch Geburt, wohl aber aus Neigung angehörte. Richter hat zwar kein eigenes Werk über die Geschichte Kraius geschrieben; allein seine zahlreichen und trefflichen Aufsätze tut „Archiv für österreichische Geschichte, Geografie und Statistik", seine gründlichen Beiträge zur Lösung der von Sr. kais. Hoheit dem Herrn Erzherzog J o h a n u gestellten Preisfrage zur „Geografie Junerösterreichs im Mittelalter", — sein Abriß der Geschichte Laibachs bis zur Gründung des Bisthums, — seine Vorarbeuen zur Geschichte der Grafen v. Auersperg , — dann der Jesuiten in Krain, und der ältesten Kirchengeschichte. — seine topografisch - historischen Arbeiten über die Wochein und andere Landestheile, — seine Quellenstudien zu einer vollständigen Topografie Jllyriens — u. s. s. ruhen auf gründlicher Forschung, und sind mit großem historischen Scharfblick so umfassend ausgearbeitet, daß sie wohl zu den fchäßenswerthesten Beiträgen der mittelalterlichen Geschichte Kraius gehören. Mit Eifer-besuchte er Archive, ordnete das Archiv der krainischen Stände, sammelte mit unermüdetcm Fleiße und bearbeitete manche dunkle Parthie, bis er an einen höheren Posten , nach Olmütz, abberufen wurde. Noch in seinem hohen Greisenalter war er auf diesem Gebiete thätig, und erst im letzten Frühling hat er, sein nahes Ende voraus-aussehend, einen beträchtlichen Theil seines Quellenmate-rials für krainische Geschichte mir zur Bearbeitung ein- geschickt. Leider entriß ihn der Tod im verflossenen Sommer, doch wird die Erinnerung an seine ausdauernde Thätigkeit in den Herzen der Krainer dankbar fortleben. Beiträge zur krainische» Literatur-, Cultur- und Lcm-desgeschichte enthält das „Jllyrische Blatt", sowie die von K o r d e s ch , dann von H e r m a n n s t hal redigirte „Carmolia"; das Aufhören dieser beiden Blätter bleibt für das geistige Leben in Krain unbestreitbar ein Verlust. Nun wären wir jetzt bis zur Gründung des historischen Vereines in Srnin im Jahre 1843 «„gelangt. Die anfängliche Abhängigkeit dieses Vereines von dem Central- Ausschüsse in Graz wirkte einigermaßen lähmend, und nur den eifrigen Bemühungen der damaligen Directions - Mitglieder, unter denen nebst dem Director Freiherrn v. Co belli, der Geschäftsleiter Dr. Ulle-pitsch, dann die Ausschüsse Costa und L if um cf ehrenwerthe Hervorhebung verdienen, ist das rüstige Fortschreiten des Vereines zu danken. Einen so wesentlichen Aufschwung nahm derselbe durch den Beginn von Publicationen seiner Anfangs vierteljährigen, dann monatlichen „Mittheilungen" über Costa's Vorschlag im Jahre 1846. Von diesen Mittheilungen liegen nun zehn Jahrgänge vor. Eine Masse höchst interessanter Beiträge ist in denselben aufgespeichert, doch halte ich es für unpassend, mich darüber des Weiteren einzulassen; einerseits, weil dieselben dem Fachmanne wohl bekannt sein dürften, andererseits, weil ich selbst durch sechs Jahre als Herausgeber und Mitarbeiter daran einigen Antheil habe. — Noch wichtiger für Kraius Geschichte war die Trennung des inneröstcrrei-chischen Vereines, uno die selbstständige Constituirung des krainischen historischen Vereines. Das Jahr 1848 war für Wissenschaft und Literatur kein günstiges, denn „vor dem rohen Gewirre der Waffen fliehen die friedlichen Musen-" Doch haben sich leider die Wellenschivingungen des Tages sogar bis in die „Mittheilungen" fortgepflanzt, was kein Freund der Wissenschaft billigen will; das um so weniger, wenn der höchst einseitige Standpunkt erwogen wird, auf welchem z. B. die Sprach- und Nationalitätsfrage behandelt wurde. Nach Dr. Ullepitsch gaben kurze Zeit Costa und Prof. Rechfeld die Mittheilungen heraus, auf welchen ich zu Anfang des Jahres 1851 folgte. Hier verdienen Costa's „Reise - Erinnerungen aus Krain", welche im Jahre 1848 erschienen sind, Erwähnung, welche sieh mit Recht einer beifälligen Aufnahme erfreuen. Insbesondere haben sie in topografiseher Hinsicht einen um so höheren Werth, als wir in neuester Zeit so zu faßen gar nichts derartiges über Krain besitzen. Die zahlreich hineinverflochtenen historischen Notizen sind ein Beweis des unermüdlichen Sammlerfleißes, da Costa Alles eifrig benützte, was er Brauchbares vorfand. Selbstständige Forschung lag nicht in dem Plane dieses Buches, es wären dann keine „Reise - Erinnerungen" mehr. Costa's Eifer und Fleiß, in Bezug auf Sammlung und Bearbeitung von Stoffen, die für Krain von Interesse und Bedeutung sind, ^ mühsame Arbeit übernommen, die zahlreichen slovenischen sind nicht minder bekannt, als sein warmer, thätige ^Aufsätze Terstcnjak's in deutscher Sprache als ein znsam- Patriotismus, und er genießt nach Verdienst die Anerkennung aller wahren Freunde der Wissenschaft. Es wäre jedoch sehr zu wünschen, daß endlich eine Topografie in Verbindung mit einer kurzen Geschichte Krain's. wenigstens menhängendcs Ganzes zu bearbeiten, und in dieselben die Resultate seiner eigenen Forschungen hinein zu verflechten. Diese wcrthvolle Arbeit kennzeichnet den dermaligen Standpunkt und legt die bis jetzt erzielten Resultate Tersten- ciii Handbuch, an'ö Licht käme, damit wir nicht in Reise- jak's sowohl, als jene Hitzinger's und die mehligen lmiidbüchcrn. Journalen, ja selbst in Schulbüchern so vielen cmssen Unrichtigkeiten begegnen würden. Besonders lobenswerth ist die Thätigkeit des gclchr-tcn und für Krains Geschichte begeisterten Pfarrers Hiz-zinger, des eifrigsten Mitarbeiters in diesem Vereine, sowie des tüchtigen Numismatikers und Chronografen Jcllvuschek, dem eine cnisprechcudc Stellung in einem Milnzcabinete zu wünschen und jeder Anstalt zu einer solchen Acquisition zu gratuliren wäre. Nur durch die kräftige Unterstützung dieser Förderer der heimatlichen Geschichte war cs auch mir möglich, mein „Archiv für die Landcs-gcschichtc von Krain" herauszugeben; ein Unternehmen, welches ich zwar mit voller Hingebung und Vertrauen auf die Theilnahme meiner Landsleute in's Leben rief, das jedoch schon nach dem dritten Hefte ob Mangels au Abon-iicutcii momentan in's Stocken gerathen ist, obwohl mehrfaches Material druckfertig vorliegt. Ueber den allfälligen Werth desselben kann ich so wenig sprechen, als über das „Diplomalarium Caniioli-cutn«, dessen Herausgabe ich begonnen, und welches einstens sicherlich eine willkommeuc Grundlage dem Historiker Krain's bieten wird. Beachtenswertst ist noch die mühsame und fleißige Sammlung von Quellen zur Geschichte, Topografie und Statistik von Krain, welche Dr. Costa jun. in den „Mittheilungen" veröffentlicht, da sie nicht selten Fingerzeige auf Werke und Manuscriptc enthält, welche gar leicht unbeachtet blieben. Nebst diesen Arbeiten verdienen dessen Arbeite» zur Cultur-, sowie zur Rechtsgcschichtc Krains besondere Hervorhebung. Ucbcrhaupt berechtiget dieser junge, strebsame, äußerst thätige Gelehrte zu den schönsten Erwartungen, und dessen Wahl zum Geschäftsleiter dieses Vereines (nach meiner Abreise aus Krain) ist für die Geschichte Krain's. eine sehr glückliche zu nennen. Zum Schlüsse glaube id) noch der seit ein Paar Jahren neuerdings aufgetauchten Frage „über die ältesten Bewohner Jnnerösterrcichs" erwähnen zu sollen. Professor Terstenjak hat in den von Dr. Bleiwcis herausgegebenen „Novice", welche in ihren 14 Jahrgängen eine Fülle des interessantesten Materials für alle Zweige der krainischen Geschichte, sowie der Topografie enthalten, diese Frage in Anregung gebracht, und in einer Weise zu bc-bandeln begonnen, welche die vollste Aufmerksamkeit auf stch zog. Er stellt sich streng auf den slavischen Boden, und verficht die Idee, daß die ersten Bewohner Jnncr-vsterreichs Slaven gewesen seien, gegenüber den Vertheidigern des KcltenthumS. Hltzingcr hat die äußerst dar. Da diese Frage noch lange Zeit eine offene bleiben dürfte, und ich mit Terstenjak nicht in Allem einig bin, so halte ich cs für angemessen, mich jeder Beurtheilung oder Bekämpfung mancher Ansichten und Behauptungen Tcrstcnjak's in diesem Aufsatze zu enthalten, damit mich nicht der Vorwurf der Einseitigkeit treffe. Steht einerseits fest, daß ohne Kenntniß des Slavismus und der Sprachvergleichung diese Frage nicht zu lösen ist, — daß der von unsern Vorführern ererbte exclusiv deutsche Standpunkt in Behandlung der ältesten Geschichte Krains unzulänglich ist, — daß alle Vorarbeiten bis auf Linhart in dieser Frage so gut als gar nicht cxistiren; so muß man andererseits sich auch gar sehr hüten, der Etymologie und Sprachvergleichung ein zu großes Terrain einzuräumen. Terstenjak verbindet mit einer immensen Belesenheit einen stanncnswerthen Fleiß, auch hat er schon ein sehr glückliches Combinations - Talent an Tag gelegt, und cs gebührt ihm die vollste Anerkennung. Seine Verdienste können jetzt schon bedeutende genannt werden, mag auch Manches noch unklar, mag er — vielleicht — auch hie und da auf kleine Abwege gerathen sein. Es ist ein finsterer Urwald, in den er trotz der vielen Hindernisse zu treten den Muth hat. Er muß erst das Dickicht lichten, Pfade bahnen; — ist cs zu wundern, wenn der Weg nicht immer in gerader Richtung sich hinzieht und vielleicht der Forscher nach langer Mühe plötzlich wieder am Ausgangspunkte stellt, wohin er auf Abwegen gerathen? Unbillig und kränkend aber ist es, den mnthigcn Forscher durch hochmüüiige oder veraltete Phrasen herunterzusetzen, ihm Hindernisse cntgegcnthürmen zu wollen. Wer kann es jetzt behaupten, Tcrstcnjak's Weg sei nicht der rechte? Wer wird an dessen Begabung für die große Aufgabe, die er sich gestellt, nach den uns vorliegenden Resultaten zweifeln ? Jeder, dem cs mit der Wissenschaft Ernst ist, der nicht seine Meinung Allen aufdringen will, wird dem wackern Terstenjak zurufen: Muth, immer Muth! —- Jedenfalls ist diese Frage die wichtigste für Krains Geschichte, welche in der Gegenwart behandelt wird. Möge sic allseitig, gründlich und vorurtheilssrei erfaßt und behandelt werden! Es beginnt hierin erst zu dämmern, hoffen wir, daß dieses eine Morgendämmerung sei, auf welche das volle helle Licht des Tages folgen wird, daß wir das Anbrechen dieses schönen Tages erleben! Lichtcusteig in der Schweiz, December 1856. Sinai. Wir entnehmen diese Abhandlung, welche Hr. Professor Klun vor einem Jahre in der 1. und 2. Monats-Versammlung (Mitth. 1856, @.45) vortrug, des Interesses wegen, welches sie für unsere Geschichte hat, den „Oestr. Bt. f. Liter." 1857. Nr. 2. (Red.) Literatur Berichte und wissenschaftliche Nachrichten von Dr. Ethbln Heinrich Costa. 61) F. Miklosich vergleichende Formenlehre der slav. Sprachen. Herausgegeben mit Unterstützung der kais. Akademie in Wien. Braumüller 1856. (Der vcrgl. Grammatik der slav. Sprachen. III. B.) 600 S. 8. Wie im ersten Bande, der die Lautlehre darstellte (der zweite „Die Wortbildung" ist noch nicht erschienen), so ist auch im vorliegenden dritten Bande des großen Werkes, mit dem Miklosich die sprachwissenschaftliche Literatur durch Ausfüllung einer bisher sehr fühlbaren Lücke bereichert, das Altslovenischc (Altkirchcnslaoische) zu Grunde gelegt. Dieser Theil des Werkes (bis S. 176) erschien bereits 1854 in Wien unter dem Titel „Formenlehre der altsloven. Sprache" 2. Auflage. Er ist die Frucht einer umfassenden Belesenheit in gedruckten und ungedrncktcn Duellen, und ein zuverlässiger Führer in das nicht überall leicht zugängliche Gebiet des altsloven. Sprachbaues. In der Bearbeitung der noch lebenden slav. Sprachen hat der Verfasser vor Allem die ältesten Denkmäler derselben sorgfältig und kritisch benutzt; ebenso wurde auf die echt volks-thümliche Sprache, wie sie in Volksliedern n. dgl. vorliegt, gebührend Rücksicht genommen. Auf das Altslovenische (bis S. 176) folgt daS Rcuslovenische (bis S. 219), als dirccter Abkömmling des erstem; hierauf folgt das Bulgarische (bis S. 241), Serbische (bis S. 278), Kleinrussische (S. 310), Russische (bis S. 364), das Cechische mit dem formenreichcn Alttechischcn (bis S. 439), Polnisch (bis S. 514), Obersorbisch sOberlausitzischj (bis S. 552), Rieder-serbisch (bis S. 582). 62) Archiv dcS historischen Vereins von Unterfrankcn und Aschaffcnburg. XIV. 1. Würzburg 1856. 260 ©. 8. Enthält den Jahresbericht des Vereins; eine historisch-topografische Skizze von Amorbach, deßgleichen der ehemaligen Pfarrei Oberzell; zwei Fragmente von Rekrologicn; der Ringwall auf dem Findbcrgc; zur Geschichte der Erfinder der Buchdruckerknnst (Guttenberg und Fust); kleine Beiträge zur fränkischen Sagen- Forschung. 63) Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. XVII. 1856. 500 S. 8. Das Wichtigste ist I. R. Obermayer's „sprachlicher Beweis der Stamm - Verwandtschaft der Germanen und Kelten" (Auszug ans dem kclt. Wörterbuche von Bullet, Professor in Besanyon). Außerdem enthält der Band eine Biografie C. G. Gnmpclzhaimer's, Geschichte des Landgerichts-Bezirkes Weiden und Landsassen-Gutes Heimhof, Bruchstücke eines altdeutschen Gedichtes „Rennewart" von Ulrich v. Türheim und die Erklärung einer Glocken-Umschrift. 64) XXL und XXII. Jahresbericht des historischen Vereins von Schwaben und Neuburg. Augsburg 1856. Außer sehr ausführlichen Vereins-Nachrichten enthält dieser Jahresbericht eine Geschichte des Marktes und der Grafschaft Jllertissen, den Schluß der Regesten zur Geschichte der Herren v. Lanbenbcrg. 65) Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachse,,. Jahrg. 1854. Hannover 1856. 412 S. 8. Enthält: Ueber römische Bronce-Arbeiten in Hannover; die ältesten Gerichte von Verden; zur Geschichte der Vchm-gerichte; zur Geschichte der Familie Kirchberg; ein fürstliches Vogelschießen zu Halberstadt 1581, gedichtet von Sebastian Luther; zwei Aufsätze Leibnitzen's über das Münzwcscn seiner Zeit; Miscellen und einen Auszug ans dem Geschäftsberichte von 1854. 66) Denkschrift zur 25jährigen Amtsjnbelfeier unseres verehrten Directors Ludwig Bechstein. im Namen des hcnueberg'schen alterthumsforschenden Vereins dargebracht von dessen Vorstand. (Meiningen, 10. November 1856.) Enthält ein interessantes und genaues Verzeichniß der zahlreichen literarischen Arbeiten Ludwig Bechstein's. 67) Ref. gab in Nr. 33 ff. der „Laibacher Zeitung" 1857 eine Uebersicht der Literatur des österr. Kaiserstaates 1853 und 1854 überhaupt und Krai n's insbesondere. 68) Vom Professor Friede. Simony erscheint bei I. Perthes in Gotha ein „physiognomischcr Atlas der österr. Alpen" in 6 Bildern mit Text. Jedes Bild ist 15 Zoll hoch, 24Zoll breit. DaS 6. enthält den Triglav-stock in Kram. Simony arbeitet (nach den „Bl. ans Kram" 1857, S. 59) an einer Darstellung des Laibacher BeckenS. 69) Dr. Miklosich hat die Sammlung und Herausgabe von Barth. K o p i t a r's kleinern Schriften sprachwissenschaftlichen geschichtlichen, ethnografischen und rechtshistorischen Inhalts übernommen. Der erste Band erschien soeben, 360 S. stark, in Wien. Mit dem zweiten wird die Sammlung geschlossen. Den ersten Aufsatz bildet die im I. 1839 geschriebene Selbstbiografie Kopitar's, woraus die „Bl. aus Kram" Nr. 15 Auszüge mittheilen. 70) Dr. F. Stark hat über M one's „Keltische Forschungen zur Geschichte Mittel - Europa's" (Freiburg 1857) eine äußerst scharfe und eingehende, vollständig vernrtheilende Kritik in den „Oestr. Bl. f. Liter, und Kunst" 1857, Nr. 15 und 16, veröffentlicht. Für unsere Mittheilungen hat uns eine solche T erstenjak zugesagt. Stark beruft sich unter anderm auf C. W. Glück's Urtheil über das Werk Mone's: „Er (Moire) begnüge sich nicht, alte Namen, deutsche wie keltische, aus dem jetzigen Keltischen zu erklären, sondern er schreibt auch eine Art Grammatik, die an Unsinn alles, was je die Unwissenheit und der Aberwitz ans dem Gebiete der Sprache ausgebrütet haben, weit übertrifft." 71) Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik. 8. Jahrg. 2. 3. Heft. Wien 1886. Diese Mittheilungen, welche von der Direction der administrativen Statistik im k. k. Handels-Ministerium herausgegeben werden, wurden in's Leben gerufen, weil die großen „Tafeln der österr. Statistik" ihres Umfanges wegen immer erst später erscheinen können, und es sollen dieselben einzelne Abschnitte aus dem Gebiete der Statistik monografisch und nach den neuesten Quellen bearbeitet darstellen. Das erste Heft des 8. Jahrganges wird wegen der dazu gehörigen Tafeln erst später veröffentlicht. Das zweite bringt llcbersichts-Tafeln zur Statistik der österr. Monarchie nach den neuesten Ergebnissen der Jahre 1881 bis 1885, und zwar die 4. Abtheilung derselben, enthaltend die Civil- und und Strafrechtspflege und den Staatshaushalt. Das dritte Heft gibt eine treffliche monografische Darstellung der kärntischen Eisen-Industrie im I. 1855 von Josef Rossiwall, welcher— wie Herr Baron Czörnig im Vorworte berichtet — über eine dießfälligc Eingabe zweier der bedeutendsten kärntischen Gewerken vom k. k. Handels-Ministerium nach Kärnten zur Erhebung der betreffenden Verhältnisse gesendet wurde, und deren Resultate er.hier mittheilt. Mit Sehnsucht sehen wir dem vierten Hefte, welcher die bereits unter der Presse befindliche Monografie der Eisen-Industrie von Krain bringen wird, entgegen. Auf ähnliche Weise werden dann auch die übrigen Zweige der österr. Montan-Industrie bearbeitet werden. 72) Wenig bekannt dürfte cs in unserm Vaterlande sein, daß M. Ara go im „Annuaire des bureau des longitudes« 1834, S. 210, einen ausführlichen Artikel über den Zirknitzer Sec veröffentlicht hat, und dabei sich vornehmlich auf Valvasor gefußt hat. Ziemlich eingehend hat auch Dr. W. F. 21. Zimmermann („Erdball." Berlin 1854. II. 432) über diesen See berichtet, und dessen Erscheinungen auf rationelc Weise erklärt. 73) Nr. 8 der Göttinger Universitäts-Nachrichten (welche i»> Vereine oder bei der Redaction eingesehen werden kann) enthält die Preis-Aufgaben der Wedekiud'schen Stiftung, welche bis zum 14. März 1866 einzusenden sind. Für den ersten Preis: „Eine Ausgabe der verschiedenen Texte und Bearbeitungen der Chronik des Hermann Korner;" für den zweiten: „Eine kritische Gesäsichtc Kaiser Friedrich II. und Deutschland's in seiner Zeit;" für den dritten Preis wird keine bestimmte Aufgabe ausgeschrieben. Jeder der ersten beiden Preise beträgt 1000, der dritte 500 Thlr. in Gold. XII. Monats - Versammlung. Bei der zwölften M o u a t s - V e r s a m m l u n g des hist or. V c r c i n s, welche am 2. April abgehalten wurde txib welche Seine Excellenz der Herr Statthalter mit Dero Gegenwart beehrten, verlas Vereins - Secretär Dr. ßoft n zunächst ein Schreiben des Herrn Sectionsrnthes Haiding er (s. oben S. 40, Nr. 12). Hierauf berichtete Costa von einer sloven. Bibliografie, welche Herr Barth. Lenzhek, Cooperator in Sairach — dessen vielseitige, erfreulich strebsame Thätigkeit Se. Exe. besonders hervorzuheben fanden — für die „Mittheil." eingesendet hatte, und welche 88 sloven. Druckwerke (meist religiösen und grammatikalischen Inhalts) aus den Jahren 1883 bis 1820 enthält. Cnstos D e schm a nn machte zugleich auf eine in den Händen des Herrn Bibliothekars Kaste lliz befindliche, vom fei. Tsch op ausgearbeitete sloven. Bibliografie aufmerksam, welche Alles enthält, was sich in dieser Beziehung in unserer Lyceal - Bibliothek vor-fiudet. Zugleich muß bemerkt werden, daß eine Vervollständigung dieser Bibliografien höchst wünschepswerth wäre, daher an '21Ue die Bitte ergeht, die Titel, insbesondere älterer sloven. Drucke, mit möglichster Genauigkeit und Vollständigkeit copirt an die Geschäftsleitung des histor. Vereins einsenden zu wollen. Insbesondere sollten die hochwürdigcn Herren Land-Geistlichen dem Beispiele ihres eifrigen College» Lenzhek nachfolgen und bei den Landlcntcn nach denselben nachforschen, sie so der sichern Vergessenheit oder gar der Vernichtung zu entreißen suchen, und damit die in immerwährender erfreulicher Zunahme begriffenen Sammlungen des Vereines bereichern. Dann verlas der Secretär nachfolgende Abhandlung: „Ueber zwei Wörter aus der Sprache der alten P a n n o n i e r, vom c o r r e s p. M i t g l i e d e Martin T e r st e n j a k. " Wie cs der hochanschnlichcn Versammlung bekannt ist, habe ich in unserer sloven. Zeitschrift „Novice« mehrere Auszüge aus meinem, eben der Vollendung sich nähernden Werke „Starolinc Slovenske — Sloven. Alterthümer" veröffentlicht, in welchem ich die Slavicität der alten Pannonicr und Noriker darzuthun mich bestrebe. Ich will hier nicht alle Gründe aufführen, mit welchen die neuern Geschichtsforscher die Jllyricität der erstem und die Kclticität der letztem zu vertheidigen suchen, auch nicht die Aussprüche der Elassiker— alles dieß soll in meinem Werke gehörige Berücksichtigung finden — sondern mich einzig und allein aus die linguistische Erklärung zweier Wörter aus der Sprache der alten Panno-uicr beschränken. Das erste hat uns Dio Cassius verzeichnet. Hören wir die betreffende Stelle: „Die Pannonicr wohnen neben Dalmatien an dem Jstcrfluß, und grenzen auf der einen Seite an Noricum, auf der andern an europäisch Missen. Sie führen das kümmerlichste Leben von der Welt, da sie weder guten Boden noch günstiges Clima haben, und kein Ocl, keinen Wein, oder nur sehr wenig und von geringer Güte bauen, weil den größten Theil des Jahres die grimmigste Kälte bei ihnen herrscht. Gerste und Hirse ist ihre Speise zugleich und ihr Trank, dagegen sind sie das tapferste Volk, das wir kennen; sic sind sehr jähzornig und mordsüchtig, da das Leben ihnen überhaupt nicht viel Reize bietet. Dieß habe ich nicht bloß vom Lesen und Hörensagen, sondern aus eigener Erfahrung, da id) ihr Statthalter gewesen bin * **)). Nach meiner Statthalterschaft in Afrika wurde ich nämlich über Dalmatien, wo früher auch mein Vater Statthalicr war, und über Ober-Pannonien gesetzt, so daß ich von ihren Verhältnissen auf's genaueste unterrichtet bin. Sie heißen aber P a n n o n ie r, weil sic ihre mit A e r m e l n v ersehene n Nute r-k l c i d c r ans Stoffen, die sic nach ihrer Lande s s i t t c zuschneiden und p a n ni nenne«, zu-s a m m c n n ä h e n. So heißen sic, mögen sic nun aus diesem oder anderm Grunde so genannt werden; einige Griechen nannten sic irrt h ü m l i ch P ä o n i e r, was allerdings ein alter Name ist, der sich aber nicht hier findet, sondern einer Völkerschaft zukommt, die in der Gegend des Berges Rhodope, neben dein jetzigen Maccdonicn bis zum Meere wohnt, weßhalb ich denn Jene Päonicr, Diese aber, wie sic nuter sich selbst und bei den R ö m cm heißen, P a n n o n i c r neunen werde." So Dio Cassius 49, 36. Ein mit Acrmeln versehenes Unterkleid hieß also in der pannonischcn Sprache p anno s. Der Grieche und Römer machte sich die Wörter einer fremden Sprache ebenso mundgerecht, wie es noch alle jetzt lebenden Völker thun. Die Endsylbe im Worte nawovq ist daher griechisch, wie z. B. im sloven. Fremdworte Komisija — commi'ssio die Endsylbe slovenisch ist. Aber dabei ist das Wort Komisija nicht verderbt, andern der lateinische Laut leicht ersichtlich. Ebenso im Worte pannos. Wir finden nun, daß dieses Wort in mchrern arisch-europäischen Sprachen vorkommt. Im Gothischen bedeutet Fa na Zeug, Tuch, im Althochdeutschen Fa no „linteum,« daher das neudeutschc Fahne, im Lateinischen haben wir pannus, im Cyarischen pan „Klciderfutter." ©ntmin zieht hiezu aijvos „Ein-schlagsfadcn." Zur Bezeichnung eines Kleidungsstückes, kennt cs aber nur das Slavische, und zwar im Kirchenslavischcn, Serbischen, Russischen bedeutet panja in der verlängerten Form panjava nicht bloß Leinwand, sondern auch L i n n e n r o ck, Hemd *") Da cs gewiß ist, daß die alten Pannonier keine Gothen, Gallier, Lateiner, auch keine Griechen und Thraker waren, so halte ich das Wort für ein slavisches, und zwar so lange, bis man nicht gründlich bewiesen hat, daß die alten Illyrier ein indo-germanischer Stamm gewesen sind, und in ihrer Sprache dieses Wort auch ein mit Acrmeln versehenes Kleidungsstück bezeichnet. die nach der Ansicht des scharfsinnigen Philologen Prof. Pott (Ungleichheit mcnschl. Rayen, pag. 71) in Griechenland ansässig waren, ein indo-germanisches Volksgcschlccht gewesen sind. Da Dio Cassius auclj in Dalmatien Statthalter gewesen war, und histor. Sagen berichten *), daß die Dalmatcr Stammverwandte der arischen Armenier waren, so hätte Dio gewiß bemerkt: die Panno-»icr sind ein und dieselbe Völkerschaft mit den Dalmatern, wenn sie cs wirklich gewesen wären. Die meisten Gelehrten, als: F a l l m c r e y e r, Hahn, Xyla n d er u. s. >v., halten die heutigen Schkipetarcn für ein Fragment der alten Illyrier, aber jeder Kenner der albancsischcn Sprache wird zugestehen müssen, daß in derselben neben dem entlehnten arischen noch ein ganz fremdartiger Bestandtheil enthalten ist. Das zweite paniionische Wort hat uns Plinius verzeichnet. Die betreffende Stelle lautet folgendermaßen: Tradunt in Pannonia sevam, quae Bonasus vocaluv equina juba, cetera tauvo similein, cornibus ila in se flexis, ut non sint utilia pugnae, quapropter fuga silil auxiliari, reddentem in ea binum, interdum et trium ju-gerum longitudine; cujus contaclus sequentes, ut ignis aliquis, amburat. Plinius Histor. natur. 8, 16. Nach der Beschreibung, die Plinius von diesem Thiere gibt, kann darunter nur der Büffclochs verstanden sein. Dieses Thier, das eine so große Neigung besitzt, sich in den Sümpfen zn wälzen, gedeiht auch vorzüglich in sumpfigen Gegenden, und daß Pannonien ein sumpfiges Land war, ersehen mir ans der Beschreibung des Dio Cassius und Vopiscus. Der Büffel ist aus Indien nach Europa verpflanzt worden, und heißt im Sanskrit Käsara, dein das sloven. Kozol entspricht, das ein Rind mit zähem Fleische bezeichnet. Wegen der lautlichen Durchbildung vergleiche man sanskrit. rnasara, mit welchem der geniale Adolf Pictet mit allem Fug daS slavische mozol verglichen hat. Aber Käsara bedeutet auch Sumpf, See und Verwandtes , somit ist Käsara — der Büffclochs, nach dem Licblingsanfenthaltc des Thieres ■— dem feuchten sumpfigen Boden entstanden und bezeichnet eigentlich das Sumpfthicr. Das Nämliche drückt das pannonische Bonas aus. Bana, bona bezeichnet im Slovenischcn einen Sumpf, und noch haben wir in der Pfarre h. Kreuz bei Luttcnberg ein in der Nähe von Sümpfen liegendes Dorf Namens Bonča ni , dann eine am Flüßchen Stainz gelegene sumpfige Wicsengcgcnd Bankovec. Verwandte Stämme dieses Wortes sind sanskr. vana „Wasser"; keltisch nach Adelung (Mythrid. II. 48) bona „Flußmündung, Quelle"; altnordisch nach Grimm (HI. 783) bunna, „scaturigo,« basbrct. borni „borne,« baicrisch nach S ch melier Denn noch ist cs nicht erwiesen, daß die alten Illyrier (4, 83) Wanne, „fließendes Wasser;« Kirchenslav. »banja,« vor *) Dio Cassius hm tj unfit Severus 222 mich Chr. Statthattet in Pannonien. **) Hiebei erinnere ich an die bei den Slaven durchgängig übliche Linncnbcklcidung. (Der Vers.) balneum; ecchisch banieka „Gänschen," eigentlich „Schwim-dcn Hellenen j nie rin," banje „Kahn," eigentlich Wasserwcrkzcug; 1110,1 vergleiche n a v i s aus der Wurzel Sn, u „profiliere,« weiter vi-[Gew aus der nämlichen Wurzel. *) Man sehe Cramer Anec. grace. Oxoa. IV. 37. Wegen des Suffixes a s vergleiche man die sloven. Personen - Namen : Jeras, Beras, Necas, Rabas u. 's. iv. Das Wort bonas für Büffel ist noch bei unsern Namensbrüdern jenseits der Mur bekannt. Unsere slovcnische Bezeichnung bivol ist ans buj-vol entstanden, und bedeutet einen starken Ochsen. Ob das griechische ßovßalog, wie Benfey (gricch. Wnrzel-Lex. II. 62) meint, ans dem sanscrit. g a v a I a stammt, oder vielleicht wie ^6/ißQog ans dem slav. zuber, zober, aus bujvol entlehnt ist, mag ich nicht entscheiden. Mit buj ist verwandt das polnische bujak, Rind, Ochs, und ich möchte es zum griechischen ßov halten. Die kirchenslav. Worte: bujeslovnie, »inepliac« bujeslavec, „stultelo-quons« bujest, »arrogantia« drücken daher metaphorisch ihre Begriffe aus. Ich kann nicht umhin, hiebei auf eine Analogie in den arischen Sprachen aufmerksam zu machen, in welchen wir die Begriffe »groß, gewaltig" mit den Begriffen „Stier, Rind, Ochs", verschwistert finden. So bezeichnet das südslavische buj, bujni, »kühn, gewaltig", und findet eine Analogie im griechischen ßov, das ebenfalls in vielen Zusammensetzungen den Begriff des sehr Großen und Ungeheuern ansdrückt, z. B. ßovncu?, ein großer Junge, ßovycaog, ein großer Prahler, ßovx«vSrjg, ßov-xsyotf ti. s. w., wozu das deutsche (auch keltische) ur stimmt, in: Urwald, Urahn, aber auch HrHA u e rochs. Eben so bezeichneten nach Stefanus Byzant. die Alten alles Große und Gewaltige mit dem Worte tavQog. Hiezu ist noch zu vergleichen goth. stiur, »taurus« und das althochdeutsche stinri, magmi«, amplus sortis, sanscrit. s t h ü r a, »stark, groß" und Stier. Die Bezeichnungen für Stier, Ochs und Verwandtes lauten im Slovenischen tar, ter, tor, tur — tavQog — taurus; jap, jap a — dem sanscrit. apen, ferner terks, diminutiv, terkslj, metathesisch treks, trekslj, vol, buj it. s. tu. Der Stier war im Mythus der alte» Slovencu ein solarisch - agrarisches Gottheits-Symbol, es ist daher nicht zu wundern, daß wir seine Bezeichnungen häufig als Personennamen auf Römersteinen, die im Ro-t'icitin und in Pannonien aufgefunden wurden, finden, als: Vojapus vocalisirt für Voljapus — Voljap (Schönlebcn, 220), Bujus, Volarenus, Voltaronis Mus, Voltrex u. s. w. (Man sehe Ausführlicheres über diese Namen in meinem Aussatze: Kakšno božanstvo je bilo Korant, Novice 1855, S. 10 n. s. iv.) “j Wir finden, wie oben dargethan wurde, die Begriffe Stier, Ochs, Rind, stark, schwer, gewaltsam, groß in den arischen Sprachen verschwistert. Professor Egger theilte eine Lobrede auf Krain und die Krainer von Abraham a santa Clara mit, die (ich in der hiesigen Lyceal - Bibliothek befindet. Sic wurde *) Die Namen Vojap, Voltav, Voltrex sind also itt ihren Bildungen analog den deutschen Urochs “ Auerochs, Büjfelvchs it. s. w. Das deutsche Büffel ist sicherlich aus dem Slavischen entlehnt. von dem berühmten Augustiner-Mönche am 30. August 1705 in der Augustiner - Kirche gehalten, wo die in und um Wien lebenden Krainer (hier kraiuische Nation genannt) eine kirchliche Feierlichkeit zu Ehren ihrer Landes-Patrone veranstaltet hatten. — Die Rede ist von der »gesambten Nation, in und um Wien wohnhaft", einem Grafen B u-c c 111 n t gewidmet, mit der ausgesprochenen Tendenz, die Vorzüge der krainischen Heimat »der ganzen Welt und sonderlich dem liebsten Deutschland" kund zu machen. — Pater Abraham schöpfte seine Nachrichten über Krain und die Krainer meist aus Valvasor und M c g i s e r, und verkündet hier das Lob des Landes und der Leute in seiner volksthümlichen, oft drolligen Weise. Von dem Molto ausgehend: Narrabo mirabilia tua, ich will deine Wunder erzählen, führt er eine Menge historischer und geografischer Merkwürdigkeiten auf, um durch ein Gleich-niß auf das Lob der Landes - Patrone überzuleiten, und überall »Wunder über Wunder" zu finden. Vereins - Custos J e l l o u s ch e k besprach das einzigein unserer Domkirche befindliche mittelalterliche Grabdenkmal des Bischofes Martin von Pedena vom Jahre 1456, welcher der letzte vor Errichtung des Laibacher Bisthums tin Jahre 1461 durch Kaiser Friedrich IV. nach Krain vom Patriarchen von Aquilcja entsendete Gcneral-Vicar war. Professor Metelko besprach die großartigen Leistungen im Fache der slovenischen Filo-logte von Dr. Miklošič, wie folgt: Das erste Werk von Dr. Miklošič in diesem Fache erschien im I. 1845 unter dem Titel: Radices linguae slovenicae veteris dialecti. Das Werk ist zwar nicht groß, es enthält nur 146 Seiten gr. 8., aber sehr inhaltreich; denn darin findet man viele slovcnische, auch mit andern europäischen Sprachen verzweigte Wörter, deren Abstammung bis nun dunkel war, aus dem Sanscrit auf eine überraschende und erfreuliche Art beleuchtet. Daraus ergibt sich von selbst, daß dieses Werk auch für Filologcn anderer Sprachen von großer Wichtigkeit ist. (Hieran knüpfte Metelko einen Auszug aus der vortrefflichen und eingehenden Kritik dieses Werkes durch Dr. Legis Glückselig in den „östcir. Blättern" 1845, S. 1073 — welchen wir wegen des mangelnden Raumes hier nicht wiedergeben können, und hiemit auf die erste Quelle hinweisen). Um nur einen Blick in die tiefen und scharfsinnigen Forschungen des Herrn Dr. Miklošič zn werfen, führe ich ein Paar Beispiele seiner Etymologie an: S. 10 zu vl’ho pi. vl’soi (magus), davon vl'snati (balbutare, lallen). Hue refer vlah, slavi enim homines Inline loquentes vlahy (balbos) germanos plane nernce (mulos) se ipsos slovence (dislincta loquela praeditos) appellabant. S. 56 erklärt er das Wort netopyr, vespertilio, Fledermaus, welches Wort schon einst den verstorbenen Dobrowsky beschäftigte, der es aus Sanscrit zu erklären suchte, welche Erklärung aber von pat (fliegen) ungenügend erscheint. Miklosic setzt den Nachdruck auf die Sylbe pyr, die er mit pero vergleicht und neto mit nit, beides vom partic. pass, von jeti, imeni, mithin heißt nelopyr, netopir nichts Anderes als avis junc-tis alis. Govoriti reden, goviti verehren und govedo dos Rind, diese drei Wörter, denen die nämliche Stammsilbe gov zu Grunde liegt, konnten die Etymologen nie recht vereinigen, bis Dr. Miklosic gezeigt, daß gov ein Elina von gu ist, und dieses gu bcdentet im Sanscrit, die S t i m in c erheben, welche Erhebung der Stimme entweder redend, singend oder brüllend geschieht, daher govor die Rede, govenje die Verehrung und govedo das Rind. Unmöglich kann man die wahre Bcdcntnng und Zn-sammenhang der zwei Wörter strup und truplo erkennen, wenn man die Bedcntnng der Stammsylhe trup, welche diesen beiden Wörtern zu Grunde liegt, nicht kennt. Ans diesem Werke ersteht man, daß trup im Sanscrit todten heißt, daher strup nach dem Altsloveiiischen die Wunde, nach dem Nenslovenischen aber das Tödtnngsmittel oder Gift. und truplo der todte Leib. Und eine so erwünschte Anfklärnng über die Abstammung und die wahre Bedeutung vieler Wörter findet man dnrchgehcnds in diesem Werke. „Der Totaleindruck dieses slavischen Werkes", sagt Dr. Legis, „ist unstreitig ein höchst günstiger, und Dobrowsky's Institutionen erhalten hierdurch ein lehrreiches Supplement. Bei aller Selbstständigkeit und Originalität fühlen wir zumeist den Genius Kopitar's durch das Ganze wehen. Dem Verfasser ist die Kirchensprache nicht der serbisch - bulgarisch-maccdonische Dialect, wie Dobrowsky mit hypcrkritischer Aengstlichkeit jene genannt, sondern das Pamionische, Alt-karantanische ist ihm (nach Kopitar) A l t s l o v c n i s ch, das heutige Krainischc, N e n sl o v e n i sch. Wir sehen, daß Dr. Miklosic noch einen Schritt weiter geht, als sein Meister. Denn hat auch Kopitar den ihm angestammten Dialect dem Kircheuslavischen am nächsten gestellt, so hat er doch beide nicht geradezu als dialectic vetero- und neo-slovenica bezeichnet, sondern z. B. im Clocianischen Glossar mit der „lingua sacra« vorsichtig bloß sein „Carniol.“ verglichen." Beiträge zur Literatur, betreffend Strain’s Geschichte, Topografie und Statistik. (Diese wegen Mangels ein 9iaum ausgesetzten Beiträge sollen jetzt ununterbrochen fortgeführt werden). (Fortsetzung vom Jahrgang i856, S. no.) 425. Conrad II. trennt 1040 Kram wieder von Kärnten. (Stenzel, Geschichte Dentfichlands unter den fränkischen'Kaisern. 1. 95. Döimiges das deutsche Staatsrecht. I. 453). 426. Krain unter König Ottokar von Böhmen. (Palacky, Geschichte von Böhmen II. 1, p. 201.) Ottokar muß Krain herausgeben. (Perz Mon urn. Legg. II. p. 407 sq. Böhmer, Regesta imperii 1246 — 1313. 1844. p. SO sq. Palaeky, 1. c. p. 247 fg. Kopp, Geschichte der eidgenössischen Bunde. I. 1, p. 159 fg.) 427. Krain kömmt an die Söhne Rudolfs von Habsburg 1282 (Böhmer, 1. c. p. 117. Kopp, I. c. p. 499), Krain kömmt 1335 an die Herzoge von Oesterreich. (Böhmer, 1. c. 203. Olenschlager, Staatsgcschichte des römischen Kaiscrthums. p. 260 fg.) 428. Theilung der bentsd; - österreichischen Lande unter die Söhne Ferdinand I.: Krain an Erzherzog Carl. (I. I. Moser, Deutsches Staatsrecht XII. 394 f., XVI. 291. XXIV. 416. Schulze, Das Recht der Erstgeburt, p. 254. Eichhorn, Deutsche Rcchtsgeschichte p. 508). 429. Massenhaftes Erscheinen der Eintagsfliegen in Laas. (Laib. Ztg. 1856. Nr. 144). 430. Czörnig, über die Marien - Verehrung in Krain. (Sizzling der Central-Commission, 13. Mai 1856. Wiener Ztg. 1856. Nr. 159). 431. Geologisches aus Krain. (Laib. Ztg. 1856. S. 677, fg. 779, 936). 432. Dr. Klun und sein Wirken für Krain. (Donau, Morgenblatt, 11. Juli 1856). 433. Zur Geschichte der Handels-, und Gcwerbsgesetzgebung in Jllyrien 1813 fg. (von Dr. H. Costa). Triester Ztg. 1856, Nr. 178. 434. Alterthümliche Funde in Laibach (Dr. Klun). Mittheil, der Central-Direction für Erforschung der Baudeiik-male. I, p. 161. 435. Metelko, „Geschichte des ersten slavischen — Rcimser— Evangeliums." Laib. Ztg. 1856. Nr. 186. 436. I. F. Castelli, Reisebriefe Nr. 7. Thum am Hardt. „Humorist" 1856 Nr. 216, p. 862. — Laibach, ibid. Nr. 252, 226. 437. Einführungs - Verordnung eines bischöflichen Gyinna-siiums in Krain. Laib. Ztg. 1856, Nr. 188. 438. Einfluß der Josefinischen Manteinrichtungen in Krain. Dr. Biedermann, „techu. Lehranstalt." 1854, p. 70, 439. Laibacher Morast. (Grazer Ztg. 1856, Nr. 194. — Donau, Abendblatt, 25. August 1856. — Wiener Ztg. 1856, p. 2505. — Laib. Ztg. Nr. 198.) 440. Laibach - Triester Bahn und der Laibacher Moor, von Dr. H. Costa. (Donau, 1856, Nr. 204). 441. Paik, Cultioirung des Laibacher Moores. (Laibacher Ztg., 1856, Nr. 206). 442. Konschegg, Geognostische Exkurse. (Laibacher Zeitung, 1856, Nr 211 fg.) Dr. E. H. Costa. Verzeichnis der von dem historischen Vereine für Srnin im J. 1857 erworbenen Gegenstände: *) LII. Von dem Ausschüsse des historischen Vereines in U|V terfranken und Aschaffenburg zu W ü r z b u r g: *) Wegen Mangels an Raum konnten nicht alle Erwerbungen scho" dießnial verzeichnet werden. 176. Neunzehnter Band. Erstes Heft. Wurzburg 1866. 8, LIH. Von dem Secretariate des historischen Kreisvcrcines im Regierungsbezirke von Schwaben und Nenbnrg ;u Augsburg: 177. Ein und zwanzigster und zwei und zwanzigster com-binirter Jahresbericht dieses Kreisvcreincs für die Jahre 1888 und 1886. Augsburg 1886. 8. LIV. Vom histor. Vereine in Mittelfranken zu Ansbach: 178. Vier und zwanzigster Jahresbericht des historischen Vereines in Mittelfrankcn. Ansbach 1888. 4. LY. Vom krainischcn Landes - Museum : 179. Jahresbericht des krainischen Landes - Museums pro 1833, 1884 und 1886. rcdigirt vom Mnseal-Cnstos Carl Deschmann. Laibach 1886. LYI. Vom Vereins - Cnstos Herrn Anton Jellouschek: 180. Historische und topografische Nachrichten über das Mineralbad Töplitz bei Neustadt!. Laibach 1887. 8. (Separat - Abdruck ans den Mittheilungen des historischen Vereines für Krain vom Monate März 1887). LYII. Vom Herrn Josef Ullepitsch, k. k. Landesmünzamts-Controllor in Laibach: 181. Betrachtungen über die französische Revolution nach dem Englischen des Herrn Burke. Neu bearbeitet mit einer Einleitung, Anmerkungen, politischen Abhandlungen und einem kritischen Verzeichnisse der in England über diese Revolution erschienenen Schriften, von Friedrich Gentz, Berlin 1793. 8. 3 Theile. LVIII. Vom Herrn Barthelmä Lenzhek, Cooperator in Sairach, folgende Bücher : 182. Catechismus, tu je bukvize P. Canisiusa, zhetertizh u druk dane. V Ljubljani 1788. 8. (Ohne Titelblatt). 183. Vadenje sa brati, i use sorte pissanji sa sholarje teli deshelskih shol v zesarskih kraljevih deshelah. Kostajo 8 kr. Y Ljubljani. 8. 184. Geistlicher Schild gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten allzeit bei sich zu tragen re. Gedruckt zu Mayiitz. 16. (Höchst interessant, da es unter dem Titel: „Duhovna brativa« auch in slovenischer Ueber-setzung existirt). 183. Andächtige Verehrung des englischen Jünglings Aloisiy Gonzaga ans der Gesellschaft Jesu durch 6 Sonntage, wie auch auf dessen Festtag und darauf folgenden Sonntag, als das Titnlarfest der in der Kirche der Gesellschaft Jesu zu Laybach errichteten Aloysianischen Verbindnuß. Laybach 1768. 8. 186. Duhovna brativa prad duhovnah inu shvolnah Nevarnostih sakabart per sebi nositi etc. (Uebcrsctznng des zweiten Theiles vom geistlichen Schild). 12. 187. Kratkozhasne Uganke ino zliudne kunfhti is shole. Od petra Kumras. V Ljubljani 12. 188. Navk od kose -ftavlanja Yinzenza Kern, Doktorja ranozelenja, uda sdravilskc shole na Dunaji, zesar-skiga uzhenika ranozelstva v Ljubljani. 1799. 8. 189. Kurze Anleitung zur Rechenkunst, mit verschiedenen Beispielen und Vortheilen versehen, zum Gebrauche der Laybacherischen Schulen. Laybach 1768. 8. 190. Tobijove bukve, mit dem Anhange: Regelze sa Gmain Ljudy. (Titelblatt fehlt. Ist wahrscheinlich die erste Auflage dieses mehrmal aufgelegten Buches). 191. Luzh ino senza vofra Sv. Mashe, ali molitve per sv. Maslii po teh imenitnejshih skryvnostah terplenja Gospoda nafhiga Jesusa Kristusa etc. V Ljubljani. L1X. Vom Herrn Dr. Carl v. Wurzbach, Gutsbesitzer ic., in Laibach: Nebst mehreren, Krain betreffende Circularien und Ver-ordnungen, folgende Mannscripte: 192. Drei Verzeichnisse der gesammten bei der krainischen Landschaft am 1. Jänner 1779 inliegenden 4°/0 Domestical- und Aerarial- Capitalien. 193. Zwei Ausweise, betreffend, was in Folge Hofdccrc-tcs vom 14. und praes. 21. October 1778 die in Krain befindlichen Gntsinhaber an dem allergnädigst angesonnenen Beitrage znm Dono gratuito pro Domi-nicali und Rusticali abzuführen haben. Dato Laybach 9. und 14. November 1778. 194. Ausweis der dem Vermögensstande der krainischen Stände entzogenen Fonde. (Ohne Datum, anö dem Ende des 18. Jahrhnndcrtes). 198, a) Ausweis der bei dem ständischen General-Ein-nehmeramte im Jahre 1740 bestandenen und bestrittenen Besoldungen und Pensionen, nebst Bestallungen, b) deßgleichen vom Jahre 1747. 198. Vorschläge zur Verbesserung der Bienenzucht in den k. k. Erblanden. De dato Wien 28. Februar 1768. 196. Instruction des I. v. Kaziancr für seinen Pfleger auf der Herrschaft Katzenstcin Caspar Duschck, de dato 20. Mai 1677. Original auf Papier. 197. Summarischer Ausweis, was in Krain bei der vorhergegangenen Jntcrimal - Dominical - Rectification an den vorhandenen Realitäten bei den Haupt > Gorporibus, nämlich der Geistlichkeit, dem Adel, den Spitälern und Gemeinen fassionirt. und welche Nutzungen hievon in Anschlag genommen, nicht minder, was an Unkosten abzuziehen gestattet worden. (Im Monate December 1768 nach Hof gesendet). LX. Vom Herrn Dr. Emil Ritter v. S t ö ck l, Stadt-Physikns und Ausschuß-Mitglied des histor. Vereins: 198. Ein Manuscript in Groß-Folio, enthaltend folgende Abhandlungen: 1) Verzeichniß von Schriften des von Laibacher und Krainbnrgcr Bürgern im I. 1498 zu Aachen gestifteten Beneficiums St. Methodii und Cyrilli. 2) Das Bürgcrspital betreffende Stiftbriefe, Urbarien, Naittuiigcn und andere dazu gehörige Schriften. 3) Spital - Urbanen und Naittuiigcn. 4) Kaiserliche, königliche und landesfürstlichc, landes-vicedomijche Befehle und Resolutionen in Civil - und Staats - Occonomie, auch allerhand ex officii - Sachen betreffend. 5) Von geistlichen Gebäuden, als Kirchen, Klöstern und Gotteshäusern der Stadt Laibach. 6) Denkwürdige Geschichten, so sich zu Laybach zugetragen oder ereignet haben. Vom Jahre Christi 1370 bis 1767. . 7) Reihenfolge der Stadtrichtcr (seit 1340) und Bürgermeister (fett 1504) von Laybach. 8) Verzeichnis der krainischen Verordneten ans dem Bür-gerstande. LXI. Vom Herrn Vereins - Secrctär Dr. Ethbin Heinrich C o st a: 199. Kaufbrief über eine Wiese, zu Goriz gelegen, lautend, von Hanns Weschnovar, Unterthan des Bürgerspitals in Laibach, an Hanns Burger, genannt Slikander, de dato Laybach 4. Mai 1655. 200. Bibliografisch - statistische Uebersicht des österreichischen Kaiserstnatcö vom 1. September 1852 bis letzten December 1854. Zwei Berichte in zwei Bänden, verfaßt im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Innern, von Dr. Constantin Wurzbach, Vorstande der administrativen Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern. Wien 1856. LXII. Vom Herrn Andreas Samejz, k. k. Normal-Hanptschul- Katecheten: 201. Porträt des im Jahre 1855 verstorbenen Görzer Erzbischofcs Franz Xav. Luschin. LX11I. Von der Gcorg-August's Universität und der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen: 202. Nachrichten vom 16. Marz 1857, Nr. 5. LXIV. Von der k. k. geografischen Gesellschaft in Wien: 203. Sitzungsbericht vom 3. März 1857. LXV. Von einem Ungenannte n nebst mehreren andern Flugschriften: 204. Der constitntionelle Hanns Jörgel. Volksschrist im Wiener Dialecte. 18. Jahrgang. 1849. 40. Heft de dato 4. October. 8. —- Dieses Heft enthält die Beschreibung der Eröffnungsfahrt der Eisenbahn von Laibach bis Cilli. 205. Rede, gehalten vom Laibachcr Fürstbischof Anton Alois Wolf, bei Gelegenheit der feierlichen Einweihung der drei Fahnen für die Feldbataillione des k. k. Infanterie-Regiments Prinz Hohenlohe-Laugenburg Nr. 17, zu Laibach am 24. September 1845. Vereins-Nachrichten. 14. Die Direction des historischen Vereines hat sich veranlaßt gesehen, dem Herrn Professor Alois Egger für seine thätige Förderung der Vcrcinszwceke, insbesondere unter der hicrortigen stndirendcn Jugend, so wie dem Herrn Dr. Carl Wurzbach v. Tanne n b e r g für seine wiederholten reichlichen und kostbaren Beiträge ihren Dank in besondern Schreiben auszudrücken. 15. Laut Eröffnung des k. k. Ministeriums für Handel und Bauten vom 24. Februar l. I., Z. 3853, konnte dem Gesuche der Vereins - Direction um Gewährung der P o r t o f r e i h e i t ihrer Corrcspondenz und Fahr Postsendungen an die Vereins - Mandatare mit Rücksicht auf die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen keine Folge gegeben werden. 16. Herr Dr. H, Costa hat erklärt, wegen Ucberhäu-snng mit vielen Geschäften, an der Commission zur Herausgabe des Diplomatars nicht theilnehmen zu können. 17. Als Vcreinsmitgliedcr wurden neu aufgenommen: Herr Andreas Praprotnik, Musterlehrer in Dobrova; Herr Michael Ach tu er, k. k. Gymnasial-Proscssor; Herr Wilhelm Kukula, k. k. Professor an der Realschule; Herr Alois Graf v. Lodron, Besitzer des Gutes Großdorf; Herr Eduard Pollak. Pfarrer und Dechant in Haselbach; Herr Josef L e i n m ü Iler, k. k. Ingenieur-Assistent in Gnrkfeld. Dagegen hat der historische Verein den Tod seines hochgeehrten Mitgliedes Dr. Simo n Ladling, Domprobsten von Laibach, zu bedauern. 18. Von L a i b a ch e r G y m n a s i a l s chü l e r n wurden 41 Exemplare der „Mittheilungen" prännmerirt, dann 51 Exemplare des Archivs gekauft. Von Schülern deö Gymnasiums in Neustadt! wurden 40, von jenen des Gymnasiums in Cilli 4 Exemplare dieses letztcru abgenommen. 19. In Folge der Ucbcrscndung der Mittheilungen ans dem Gebiete der Statistik ist der historische Verein für Krain (int Anschlüsse an das Verzeichniß der übrigen verbundenen gelehrten Gesellschaften. Mittheilungen 1856, S. 113.) 65. mit der Direction für administrative Statistik im k. k. Handclswini-stcrium in regelmäßige» Schriftenaustansch getreten. 20. Die Geschäftsleitung bestätigt den Empfang folgender Geldbeträge: 7. Soderscbitz 5 fl. 20 kr.; 8. Dorneg ddo. 6. April, 6 fl.; 9.'Wien Ende April. 4 fl. 21. Der Anzeiger des germanischen Museums in Nürnberg 1857, Nr. 4, S. 132, gibt in der Chronik der historischen Vereine eine Uebersicht der Leistungen aller österr. historischen und Altcrthumsgcjcllschasten, und gibt hiebei auch eine Inhaltsübersicht unserer dießjährigen Mittheilungen, welcher sich aber die ehrenvolle Schlnßbemerkung beigefügt findet: „Die Berichte über die General- und Monatssitzungcn belehren uns, daß die Mitglieder für die innere und äußere Geschichte ihrer Heimat den regsten Eifer bewähren." Druck Von Jgn. v. Kleinmayr 5f Fedor Bamberg in Laibach.