'^ 4». Montag am R8. Februar l8H». ^>t »Lail'acher Zrituuq" erscheint, mit AuMahmc dec S^ln- und Feiertage, täqlich. uud ^'st.t sammt dm Veilageu im ssomjp toir ganzjähria 10 sl Hal biä l, ri , <; ii „,it Kreuzband im vmnvtoir ^au^jahri^ N ft., halbjährig 5> fi. :i0 kr. Mr die Zuftelliiug in») Hans sind halbjährig !i0 fr, mehr zu'entrichten Mit der U!ost ^urtn frei gan,'jähri^ unter ,,'trm,l'and und gedruckter Äonsse l!i si halbjährig « ft ^0 l^ — In feratil'u^,el'>< s, r für eine Spaltkeile ^e/deii Rann. derselben für cm-maligc (»inschaltnng :j fr., für zweimalige 4 kr., sür dre»nal>gc 5 fr. l>.. M. Iüserate b.ö 12 Zeilen l f!. für 3 Mal einschalte». c.i,e.l.u, sur em- Aemtlicher Theil H^as hohe k. k. Ministerium dcs Innern hat l'ch über das Wirten der Grundcntlastungs Landcs-^'^'üssi»li und ihrer Organe bis zum Scklusse des Jahres 18^9 in dem Erlasse vom 2!. Jänner l. ^' ^. 147«, an den Eommissions-Präsidcntcn in ^gender anerkennender Weise ausgesprochen: »Den Inhalt des von Euer Hochwohlgeborn Unterm 15. d. M., Z. lü), erstatteten Uebcrsichts' "^lichtes über das erfolgreiche Wirken der Landes »^nuuission und ihrer verschiedenen Organe bis zum "Schlüsse dcs Jahres l«4<) und die Anzeige übcr »ble D^^ Ihnen getroffenen Einleitungen zur zeit-"'"eiscl, Veröffentlichung dcs bezüglichen Gcschäfts-"^rtgangcs hat man zur erfreulichen Kenntniß ge-"Uomnlcn, und es wolle Euer Hochwohlgeborn ge-»fallig sr^)>^ die Anerkennung des lobcnswcrthcn 'Diensteifers , die das Ministerium zunächst Ihncn '^lbst im vollen Masse zu zollcn sich veranlaßt sieht, »auch den übrigen Mitgliedern der Landcscommis-"^>l, und dem Hilfspersonale derselben nach Ihrem "^Messen auszudrücken," Das Präsidium sieht sich demnach in die an-^"rhme Lage versetzt, diese allen Mitgliedern und ^lfsorgancn der Landcscommission zu Theil gewor. ^»ic ehrciwolle Anerkennung hicrinit auch zuröffcnt-^en Kenntniß zu bringen. Laibach am 15. Februar 1850. ^ < ^om Präsidium der k. k. Grundentlastungs-^ornmiffion für Krain. k. n^^^ulge allerhöchster Genehmigung Seiner k. st'er, i ^" liat der Ministcrrath zum k. k. Mini-her/ '^^""'^ ^'llastungs.Landes.^omlnission den k. k. Re-^te>>^^^^^ "'^ gewesenen nicocr - österreichischen ^^iptluann, Wenzel Turba, ernannt. politische Nachrichten V e st e r r c i ch I^. ^' ^eit bei Podpclsch. Am :;, Februar th^,: '"^ '"'0 Jahre verflossen, als Andrä und Ka-^ieit ^^^'^ Grundbesitzer in der Ortschaft St. ^g','" ^' Filial-Kirche St. Veit, in der Pfarr ^rais ^^petsch, von dem sel. Hrn. Pfarrer Franz , das i. Mal copulirt worden sind. »^^"chdem aber die genannten Ehclcutc 50 Jahre ^/'^cr gelebt hatten, wurden sie am 10. Fc-Hallig ^50 """ dem Hnrn Pfarrer von Egg, Io. das ,,. !"gcr, wieder in der Filial-Kircke St. Aeit ^U'.Mal copulitt. Oll ^^' dieser Feierlichkeit hielt der Herr Pfarrer ^»d<> ,^ llcgenwärtigen Hochzcitlcute eine sehr rüh-^°hcn ^°' "eiche die Gefühle dcr Zuhörer zum ^t e-,, ^"^ gegen Gott erhob, daß er dieses Ehe- ^ lo. hohes Alter erleben ließ. '^ G.., ^" Feierlichreit waren i Söhne mit Ü'" eine m'^'^^ "'^' ""^l'dene Hochzeilleute '"g z^ m '""^ ^' Bewohner aus der Um- ^' Saline^,>' !«' ^^'"l". Der Grubcnbrand in ^wn^ ,"^'^ua, der acht Tage dauerte, /!' und d ' s^'' 'Wickt. Die d^ d' 'lusdN)n 7"7'^ Koh.eng.s hatten eine """VcrgwU ^oF«'" '"'^m stand, die urnannt, wurden gänz^ lich von denselben ergriffen werden. Die unterirdischen Communicationswege wurden d.chcr sorgfältig mit Salzstückcn und Thonerde verstopft, aber die Rauchmasscn brachen sich auch durch die Verbarri-radirung Bahn; die Schachte in dem sogenannten „neuen Felde" wurden oberhalb mit Dünger belegt und die unterirdische,, Eommunicationsgänge svgar zugemauert, und die Arbeit wurde Tag und Nacht fortgesetzt. Gegenwärtig wird nur in einem fünften Theil der alten Bergwerke auf Salz gegraben und dieses zum Verkaufe hergegeben, ^ der unterirdi-schcn Bergwerke sind noch unzugänglich. 'Aus den Schachten „Floris" und «Saturis« wird Salz in Stücken und Fässern zu Tage gefördert, der Schacht „Regis« ist schon zugänglich. Wien, l^. Februar. Für den Marien-There. sien-Orden haben sich i:n Kompetenten gemeldet-Die Sitzungen dürften, dein »Soldatcnfreund« zufolge, in cimgeil Tagen geschlossen seyn, 0a nur noch übcr Einige zu, entscheiden ist. Wien , 15. Februar. Aus sicherer Quelle vernehmen wir, daß das neue Stämpclgesetz sich bereits unter dcr Presse befindet. Man hofft davon einen reichlichen Ertrag und wird sich den Bestimmungen desselben um so williger fügen, als das derzeit noch giltige Gesetz weder vom Standpunkte der Moral noch von dem der Occonomie und sin.inzicllcn Rentabilität haltbar erscheint. — Bekanntlich crstoß im Sommer v. I. eine Verordnung, wonach paßlose Individuen auf Rech-nung dcs Nekrutencontingents jener Gemeinde, wo sie ergriffen wurden, assentirt werden können. Der Vagabonderie, die zuwcilcn selbst mit politische» Um^ tlirbcleicn sich befaßte, ward damit eii,e Schranke gesteckt, die sich im Ganzen so nützlich erwies, daß nunmehr die Verordnung auch auf Tyrol, Ungarn, Siebenbürgen, Eroatien, Slavonien und die Woiwodschaft auszudehnen für gut befunden wo»dcn ist. Triest, 12. Februar. Endlich erfahren wir aus sicherer Quelle, daß 1,«00,000 fi. für die Marine zum Baue zweier Fregatten von «0, und einer Korvette von :l») Kanonen bewilligt wurden. Unbcgreif. lich bleibt es aber, daß dieser n^ue Vorschlag sich wieder nur auf die Eonstruction von Segelschiffen beschränkt, während in letzter Zeit alle scefahlenden Mächte mit dem Baue der Propeller-Schiffe so thätig beschäftigt siud. England hat im mittelländischen Meere bereits eine Schiffs-Division, die bloß aus Propeller-Schiffen zusammengesetzt ist, und durch ihr uuerwartetes Erscheinen bald hier, bald dort mcbr Eindruck macht, als eine fünfmal stärkere Sc-gelflotte. Die Vortheile der Propeller.Schiffe sind so klar und einleuchtend, d,c bisherigen Resultate so vorzüglich, daß Oesterreich, ohne das Geringste zu wagen, nur den Erfahrungen Anderer zu folgen hätte, um alle Vortheile zu gewinnen, welcher dieser glänzende Fortschritt dcr Schiffbaukunst bietet. Die bisherigen Schaufel-Dampfer wurden mit Recht aus dcr Zahl der eigeittlichcn Kriegsschiffe gestrichen, ihre Hauptlcbeusthcilc sind zu empfindlich, zu sehr aus-gesetzt, um sie je mit Vortheil im Seekriege verwenden zu können. Das Propeller-Schiff ist ein com-pletes Segelschiff, wird nur als solches betrachtet, nur als solches gebraucht, aber es hat den Vor-theil, daß ls sich im Falle der Noth, wenn es sich als Segelschiff uon dcr Gunst dcr Elcmente verlassen sieht, in einen Dampfer mctamorphosirt, dessen Maschine lief im untern Schisssraume geborgen, gegen jeden Schuß verwahrt, unangefochten vom feindlichen Geschütze, dem Schiffe eine Selbststän-digktit verleiht, die es an Kraft und Evolutions. Fähigkeit weit übcr jedes andere stärkere Segelschiff stellt. Ein Propeller-Schiss nähert und entfernt sich n.ich Belieben; die schwächste Scite des Feindes kann sich nur ein Propeller-Schiff zur Zielscheibe wäh-len, nur ein in jedem Manöver freies Schiff kann sich einem Segler gegenüber, dcr mit Gegenwind kämpft, oder unbeweglich in Windstille liegt, so stellen, das alle Ueberlrgenheit dcö Feindes ihm kei^ ncn Schaden zufügt, während er den ausgiebigsten bewirkt. Noch sind die Pläne für die neuen Bau--ten, deren unsere Marine so sehr bedarf, nicht entworfen; Fregatten-Capitän Fautz hat genügend der Propeller-Schiffe erwähnt, die er auf seiner Fahrt nach Madeira Gelegenheit hatte, zu besichtigen. Auch Fautz ist ein alter Matrose, so manches Necf wurde im Sturme von ihm eingestochen, aber er glaubt so wenig, als viele andere Matrosen, daß das Sc gtlschiff der Superlativ der Schisssbaukunst sey, daß die gegenwärtig auftauchenden Propeller - Schiffe nicht das rechte Mittelding zwischen Einst und Jetzt seyen. — Oesterreich baut sür seine Marine — der Moment ist ein feierlicher, ein seltener ^ er verdient eine reife Ucbcrlegung — möge man mit Vor-sicht wählen, bevor man entscheidet, möge man die Worte dcr Fabel anwenden können: „Es wirst nur Ein Junges — aber einen l!öwen!" Englische Blätter berichten von einem furchtbaren Sturme, der in der Nacht dcs 5. Februar in London gewüthet hat. Der Sturm tobte fast 24 Stunden lang in den Vorstä'dlen und fügte den Dä-chcrn und Fenstern unendlichen Schaden zu. Gaslampen, Alicebäume, Dachziegel u. s. w. lagen bunt durcheinander auf den Straßen. Mehrcrc kleine üä'.-den wurden unwahren Sinne des Wortes in die Luft geblasen, wobei sieben Menschenleben zu Grunde gingen. Ein riesiger Baum siel auf eine vorbeirol-lende Kutsche und tödlete augenblicklich den Kutscher sammt den Pferden. Eine im Bau noch nicht ganz vollendete Eapelle wurde vom Winde auseinander-gerissen und zerfiel in einen Schutthaufen. In ein« zclncn Vorstädten blieb kein Haus unbcsi ädigt und der Schaden an den Schiffen dcr Themse soll sehr beträchtlich seyn. Die Eiscnbahnzügc wurden durch den hcftia/l! Sturm in so bedeutendem Grade vor» warts geschoben, daß man es nur einem besonders glücklichen Zufalle verdanken kann, wenn kein Unglück geschah. Aehnlichc Berichte laufen von Liver.-pool, Manchester, Bristol und Preston ein. In letz. lerer Stadt wurden fünf Bogen des Eisenbahn-Viaductes durch die Heftigkeit des Windes zerstört. «I. Triest, den 15. Jänner 1850. *) Ein Correspond?» des deutschen ..Lloyd" hatte vor Wochen schon in der möglichst schonenden Weise m,f gewisse überspannte Begriffe hingedeutet, welche bei vielen Gliedern der hiesigen Nationalgardc in Bezug auf ihre Rechte und Pflichten, namentlich aber in Rücksicht ihrer Stellung zur loyalen Si-chetheitsbehördc-, Eingang gefunden haben. — Nachstehende Datcn werden vollends darlegen, wie bald sogar die loyalste Körperschaft, wohin die Triestcr Bürgerwehr anerkannten Maßen gehört, bei dcr *) Der Herr (finsmder hat sich bereit erllart, „nöthigen Falt6 sür jedes Wort legale Beweise mitzutheilen, «nb VlN' Zeder-mann das Geschriebene in feinem qa».,e» Umfange zu vertrete,!."" Di, Redaeti^. lft 2 leisesten Verrückung ihres gesetzlichen, und zugleich natürlichen Wirkungskreises den Rcichsbehörden in der Durchführung ihrer staatlichen Ausgabe unbehaglich, ja gar hinderlich werden muß. Die oberste — von den Meisten leider sehr verkannte Ausgabe der k. k. Polizei.Directions ist nach dein wörtlichen Ausspruche des respective,! Ein-führungsgcsetzes-. »Eine beständige Aufmerksamkeit, »daß Gesetze und Anordnungen auf das Genaueste »beobachtet, Nude, Ordnung, Sicherheit lind öffentliche Anständigkeit gehandhabt, und so sehr „als nur möglich, alles verhindert werde, was so »wohl dem allgemeinen als dein Privatwohle nach' „theilig seyn könnte.« — Mit diesem wichtigen, der Polizei nach ihrer Wesenheit eigens beschriebenen Gegenstände ist noch zu verbinden. daß durch einige den Polizei- Directioncn anvertrauten Gc schästc, insbesondere durch die Verwaltung des zur socialen Eintracht so heilsamen Friedens - und Schicdsrichtcramtes dem Volke mannigfaltiger Vortheil, und andern Zweigen der öffentlichen Administration Beistand und Erleichterung verschafft werde. Nun haben nach §. 121 der österreichischen Reichsverfassung die bestehenden Gesetze und Verordnungen so lange in voller Krast zu bleiben, bis die neuen, womit jene unmöglich geworden, in Wirksamkeit getreten seyn werden. Andererseits soll die bewaffnete Macht in Oesterreich, zu welchen auch die Bürgerwehr gehört, nach K. l>4 der Constitu tionsurkunde zu dem Zwecke der Ordnung und des gesetzlichen Schutzrs einzig und allein über Aufforderung der betreffenden Behörde und ihrer Abgeordneten einschreiten dürfen. Wie verhält sich aber die Wirklichkeit zum Gesetze, wenn wir das Benehmen der Tricstcr Bürger-wehr gegenüber der leitenden Sichcrhcitsbehörde nä-hcr ins Auge fassen. Erwägen wir vor Allein, welchen Einfluß die Bürgergarde aus die noch nicht widerrufene Mas' ten.Ballordnung in dem heurigen Faschinge geübt. Wir werden klar sehen, daß dieser Einstuft gesetzwidrig gewesen ist. — In dem gedachten Gesetze Heißt es wörtlich: „Bli den Maskenbällen erscheint „em Commissar von Seite der Polizei.Bchörde, „welcher unter eigener Verantwortung für Ord-„nung, Ruhe und öffentlichen Anstand sorgt. Die „bewaffnete Macht ist ihn, als Assistenz bcigcgc »ben.« Diese bewaffnete Macht bestand hierorts seit der Volksbewaffnung außer dem Militär mich noch aus der Bürge,wehr, deren Instructional jedoch bis auf die letzten Tage dahin gelautet haben, im Einverständnisse mit den Sichcrheitsbcamtcn zu handeln. Eine ähnliche Instruction gilt auch für das Inspections.Pcrsonale in den Theatern. Wie absurd und unausführbar selbe sey, erhellt schon aus dem Umstände, daß zum sichern Einvrrständ. nisse wenigstens dni Personen erforderlich sind, während hier die Einhelligkeit bloß zwischen dem administrativen Beamten und dem Gardcofficier crhalten werden soll. Und abgesehen davon ist eine derartige, von inconsequentcn Organen gegebene Instruction im offe ne n W i d ersp r u ch c mit dem oben angesührttn Gesetze. Welche war nun die Folge der Veränderung des gesetzlichen Wirkungskreises? Ein vernünftiger Garde-Officier sah die Nothwendigkeit zur Erhaltung der Ordnung v>M"!nmen ein , sich sofort zur Verfügung des Polizei-Eommissärs zu stellen. Allein auch das Gegenspiel hat einige Herren auszuweisen, welche sich dem verantwortlichen Beamten gegenüber in ei-ner so gespannten und gesetzwidrigen Weise benahmen, daß diesem die Garde-Assistenz mehr zur Störung, als zum Schutze der Ordnung und des An-standcs diente. Ja cs hat während des Carnevals Gardc-Ossiciere gegeben, welche sich den Sichcrhcits Commissionen, ungeachtet der auf diesen lastenden un-getheilten Verantwortung, geradehin entgegenstellten, wenn derselbe italo-politischcn Demonstrationen in einer noch so gelinden Art Einhalt zu ihun versucht hätte. Die Partitanten der Ruhestörung merk-ten diese Dissonanz zwischen der leitenden und der bewaffneten Gewalt gar bald, und gaben sich unlauteren Zügcllosigkeitcn vollends hin. Daher jene Mißtöne, welche von einer leidenschaftlichen Hand in der Nr. 13 des »Triestcr Freihafens" bis zur unsinnigen und gesetzwidrigen Ueberspannung angestimmt worden sind. Jedem Unbefangenen wird es klar, daß die Bürgerwehr der Sicherheitsbehörde die Krast gebrochen hat, weil sie den fortdanernden Be rus derselben nicht zu erfassen vermochte. Einer oder der andere Bürgcrwchrofficicr hatte sich sogar angemaßt, die Vcrhaftsbefehle der Polizei geradehin zu anulliren, und cs herrscht bei dem Chor vielseitig die Ansicht, er sey gegenüber der Si-cherheitsl'chördeu zur decisiven Controlle befugt, welche Ansicht in einzelnen Fällen und bei Personen eines gewissen politischen Colorits die Verfügungen zur Handhabung der öffentlichen Ordnnug, Ruhe, Sicherheit und öffentlichen Anständigkeil sehr hemmen kann. Die Triester Bürgerwchr hat sich sonach durch einen übertriebenen Diensteifer und durch Annahme falscher Ideen über ihre Aufgabe und staatliche Stcl-lung auf ein Gebiet verloren, von welchen» sie entweder zurückweichen, oder aber aufgelöst und umgestaltet werden muß; — denn je freier der Staat und seine Gesetze sind , desto unumschränkter muß die Aussicht seyn. — An, Schlüsse des Faschings sollte ich Ihnen auch mittheilen, wie derselbe begangen wurde. Bc-reils in meinem letzten Berichte habe ich auf meine Wahrnehmung hingedeutet, daß sich ein Troß von gesinnungslosen Müßiggängern bemühte, im Wege des Vergnügens auf die Dcmoralisirung der untern Volksinasscn zu wirken. Dem Uneingeweihten mußte cs auch dünken, daß jene Wühler ihren ^wcck so ziemlich erreicht haben. Denn mau erblickte alls Ballen eine sonst ungewöhnliche Zahl von triemoren Masken-Aufzügen, Cocarden und selbst Fähnleins. Man hörte auch in oen Redouten-Sälen wie aus den Gassen Lieder absingen, welche theilweise ihren Ursprung aus dem Laboratorium der italienischen Propaganda deutlich benrkundeten, zum Theile aber eines Inhaltes waren, die cincm gewöhnlichen Sünder selbst die Indignation abgezwungen hättc. Derlei unlautere unmoralische Demonstrationen haben sogar am Corso nicht gefehlt, der in. Gegen -halte zum Vorjahre ein ganz sonderbares Bild anbot. So war man heuer nicht wie im Vorjahre so glücklich, improvisirtc Gesänge auf den Kaiser und die Reichsfarben zu vernehmen, während Lieder ganz entgegeilgesetztcr Richtung gar häufig erklangen. Der Uneingeweihte machte daraus, wie gesagt, den Schluß, das Volk gehe einer durchdringenden Entartung zum Spiclballe der italienischen Wühler entgegen. Und doch verhält sich die Sache ganz anders. Die Führer der italo-democratifchen Partei in Trieft sind lauter Leute, welche längst schon die öffentliche Achtung verwirkt haben, und beinahe durchgehcnds auf einer sehr niedern socialen Stellung und Bildungsstufe sich befinden. Diese wissen selbst nicht, was sie wollen, und folgen den Einflüsterungen der transmarincn Wühler. ^. Unfähig zu einer höheren Tendenz haben sich diese Elenden zu Führern einer stets betrunkenen Schaar geist- und markloser Jünglinge hingestellt, welche beim Abgänge besserer Personen die verworfenste Classe des weiblichen Geschlechtes auf die Tanzböden brachten, und selbe, wie sich selbst, in weiß-roth-gn'inen — den sogenannten Mode-Anzü'gen kleideten. Oft hattcich mir bei den Maskenbällen die Mühe genommen, doch einen Menschen besserer Gattung in jener Menge zu entdecken. Ich bin hierorts erzogcn, und kenne die Hälfte der Bevölkerung- allein ich vermochte Niemanden der Art zu finden. Daß aber jene zügellose Masse durch die heutigen Faschiugsfcstc um nichts schlechter geworden ist, als sie vordem war, zeugt der Umstand, daß sie schon längst so zu sa gen den Culminations.Punct des Sensualismus erreicht hatte. Eben dieser saubere Clubb ist cs auch gewesen, welcher in den Corsotagcn seine Dcmonstra-tionen in den öffentlichen Straßen wiederholte. Mit welcher Verachtung dieses alles von dem Kerne des Triester Volkes aufgenommen worden war, koimtt Jedermann beim ersten Blicke unzweifelhaft sehe»,. Somit ist die Meinung mehrerer Alt-Confer' vativen sehr unrichtig, daß im heurigen Carnevalc die politische Entartung des Volkes besonders g^ fördert worden sey. Es ist hingegen die Behörde in den Stand g setzt worden, während dieser Bach^' nalien das Volk, dessen Leitung und Erziehung A anvertraut worden, zu künstigen directcn Vorsichts-' und Aufsichtsmaßregcln durchgehends zu erkennen, weil bei den losern Zügeln und den, berauschten Z^ stände des Carnevals Jedermann nebst seinem M»-' ralischen auch seine politischen Wünsche dem ganze» Volke unbekümmert zur Schau trug. A g r a in. Am 8. d. M. winde in der Sitzm'.^ des leitenden Comitatsausschusscs über eine Zuschri^ Sr. Erc. des Ban verhandelt, mittelst welcher del bisherige leitende Comitatsausschuß ausgelöst und dem ersten Vicegcspan aufgetragen wird, unter eigt' ner Verantwortung mit den Comitatsbcamten alle Comilatsgeschäfte zu führen; zugleich wird dem Mc' gcspan zugestanden, die wichtigeren Angelegenheiten mit Beiziehung eines Ausschusses, dessen Mitglieder von Sr. Exc. dein Bail bezeichnet werden, zu erle-digen; diesen Ausschuf;, bestehend aus den meiste Mitgliedern des früheren Ausschusses und des B"' nalrathes, könne der Vicegespan immer am !. l»'^ l.>. jeden Monats einberufen. Aus Sombor schreibt man unterm I. b' Mts., daß an demselben Tage der Ministerial^»'' mi'ssär Isidor v. NikoliV' dort erwartet wurde u^ in i l Tagen auch General Maycrhoffcr eintreffe" würde. Einem sehr verbreiteten Gerüchte zuf^g^ soll Johann Had/.lV', der bekannte Verfasser des se>" bischen bürgerlichen Gesetzbuches im Fl'.rstcnthuMl, zum Ministerialcommissä'r dcsignirt seyn, um in dtt' ser Eigenschaft die Gerichte in der Wojwodschafl und dein Temper Banale zu organisiren. Ma, Schafen «"' Die 3«l)l dieser von dcn Wölfen davongetrag^t" Hhicrc betragt an I-ne derartige Katastrophe sür verzwciselte RcNllt"^ hervorzubringen vermag. Die Stadt ist fast l»'^' Mit Wasser umgeben, denn drei Flüsse: die R""^ die Rabnitz und dic Donau ^ein Arm) stieße" l?" zusammen. :l Brücken führen in den benacl)b>u ^ 1 Viertelstunde von Naab entfernten Ort ^z^ ' bewolmt von 5>0<)0 Christen und Juden, ^V,.. meist drückend arm. Der ganze Ort ist vo" ^.. men umringt und geschützt, reißt diese die ^ .^ fluth zusammen, so ist der Ort unter Wassc»' ^ ^ so zwar, daß die kleinen Hütten über das , darin stehen. Aus diese Weise geschah es ^" . ^r und zwar in der Nacht, und die meisten 2?^ ^ hatten nur zu thun, sich in und alls das ^ ^ retten, stets der Gefahr ausgesetzt, daß b" ,.^„ schc Hütte zusammenfalle. Die Raabcr B"'^„, thaten zwar Alles, um Menschenleben z" " ^^ allein es sind doch viele zu beklagen. H"b "" ^s ist meist verloren! — Ein gleiches Loos ""ye auf dem rechten User des Donau^lrmes n, ^ Dorf R«'-vfelu, hart am Wasser gelegen, ss^ ^5 von ärmeren Schissleulen bewohnt und f">^ ^„ Jahr mehr oder minder überschwemmt, ^"'s^ zll Häuser stürzten ein, Vieh, Vorräthe 9"^ ^ G,.„„de. ^ Weiter hinab scheint das Elen ^ „ender zu Werke gegangen zu seyn, d<'M '" ^" mchts von Unfällen; doch scheint die Conum, allenthalben noch nicht gehemmt zu seyn. 193 Hier in Picßburg sind die Spuren der Ueber-^wcmlmmg äußerlich fast ganz verwischt; innerlich ^ndcn sich manche noch in Jahren finden. Die ^mc, d!c bis jetzt eingegangen ist, beträgt über ^fl. davon dem Adel Wien's ansehnliche Beträge Abgelängten. Auch wurde, um die Zuflüsse für ,^hltl)ätigkcitsanstalten nicht zu verstopfen, gestattet, '" der Fasten Bälle abzuhalten , so z. ^. einen Hay'wl-Ball, Iellal'ic-.-Ball ?c, — Die Witterung '^ gegenwärtig sehr ungesund, bald kalt, bald warm, ^Id Ncgcn, bald Schnee, bald Frost. — Die Dampferfahrt wird in diesem Monat noch beginnen. — Heute wurden vom Preßburgcr Kriegsgericht ein ^bcr.-Stuhlrichtcr und ein Stuhlrichter, der Eine iUm Tode durch den Strang, der Andere zu zehn-Ihriger Festungsstrafe verurtheilt, aber zu zehn-ihriger und sechsjähriger Festung in Eisen be-giladigt. D e u t s ch l a n d. Berlin, 12. Februar. Die an den preußischen ^esmidten in Kopenhagen gerichtete, durch die da- ^'sche Thronrede hervorgerufene Note des hiesigen ^abinets lautet: »In der Thronrede, womit Se. ^aj. der König von Dänemark am 30. v. M. den ^'nischm Reichstag eröffnet hat, befindet sich ein Passus, welcher geeignet ist, die Beziehungen Dane- ^atts zu Deutschland und Preußen insbesondere in ^schein Licht erscheinen zu lassen, und welcher mir b"l)er die Nothwendigkeit auferlegt, mich darüber Negen Ew. Hochwohlgcborcn auszusprechcn. Der Passus lautet: «Noch ist der Krieg nicht zu Ende, sondern nur gehemmt; doch hoffe ich, daß die be- Ionnenen Unterhandlungen zum erwünschten Ziele lühren werden, wenn nur nicht irregeleitete Unter- lhanen bei einer größeren Macht Unterstüutzng fin- ^"-" Daß mit dieser größeren Macht nur der Zutsche Bund oder Preußen gemeint seyn könne, ist öu klar, als daß die königliche Regierung sich da- ^gcn verschließen könnte. Sie muß daher diesen borten gegenüber daran erinnern, daß Preußen ^kn Krieg wie die Unterhandlungen im Namen Und Auftrag des deutschen Bundes geführt hat, ^aß der deutsche Bund aber beides übernommen ^ zur Wahrung seiner ihm in Bezug auf ein s^^tsland zustehenden Rechte, deren Beachtung er il/') ^ ^'" Bundcsbcschluß vom !7. Sept. I8ttt ^»PlUch genommen. Von einer Unterstützung 'geleiteter Unterthanen des Kö»igs von Dänemark '' I^lchen, lind in der Eigenschaft, in welcher Er H? . ^'uschcn Reichstag gegenüber stand, ist »ie die , ,,., ^^"tsen, und kann in keiner Weise, nach den Mich bestehenden und zur Genüge bekannten Ver- . '"ssen, die Ncde seyn, und die k. Negierung muß gegen jede solche Unterstellung feierlich verw>>l> j ' ^le Verpflichtung des deutschen Blindes und zvan '" Auftrage Preußens, die Rechte des Her- »Vllms Holstein als eines Bundeslandes incl. ^ -acziehllngcn zum Herzogthum Schleswig zur z^."^ zu bringen, kann an und für sich nicht lelhaft seyn, und ist die Berechtigung dazu noch ^^'" """ Sr. Maj. dem Könige von Dänemark ivohi» ^ erinnern, und ersuche daher auch Ew. Hoch- ^^ "' ^"" königl. dänischen Herrn Minister- lchrift "'^" ^'^"' ^^^ vorzulesen und ihm ihre Ab- ^ Febs^" ^"leiben zurückzulassen. Berlin, den °^>ui,'ch" m>^' '"" ^" ^ Gc'^ndtcn in außcr- ^fte>lha,en '^"' ^'"' ^^^herrn v. Werther zu . ^l "' ^^-) Schlcinitz. 5^Ile wil^m'^' "' ^^""' ^lus authentischer ?""l'""rk sici, " p""^ Koppenhagen erfahren, daß >e «.non«lich','?"" ^'^ ^merston beans'" "ur unter d^m?'^"'"'' dcs Waffcnstillstan. ?!"er Durchfüb ,.,' ''^"''2 ^'" ^"ischen Sinne) >.v"u^ ' ^"'wssen ^-/"/^"""tien verlangt wcr-^'" Courier soll mit dieser Nachricht, die mehr als Gerücht ist, nach Berlin gegangen seyn. Italic«. Genua-, 4. Februar. Es ist den Behörden gelungen, die Werkstätte, in der seit längerer Zeit falsche Zwanziger und Zwanzigfrankenstücke fabri-zirt wurden, zu entdecken. Das Atelier war mit allen Pläggeräthschaften reichlich versehen. Auch fanden sich falsche Zwanziger und Napoleons in ansehnlicher Menge vor. Der Eigenthümer des Hauses, in wel-chcm diese Gegenstände entdeckt wurden, ist verhaftet worden. Neapel, 30. Jänner. Das «Tempo« theilt ein Schreiben des Generals Cordova an den spanischen Kriegsminister mit, in welchem den neapolitanischen Rcgicrungsanstalten überhaupt, und insbesondere jenen, welche sich auf Kriegs - und For. tisicationswcscn beziehen, große Lobeserhebungen gespendet werden. Rom, 1. Febr. Der Pariser »Constitutionel« berichtet: Ein Römer, Namens Neri, angeklagt, dem unglücklichen Rossi den Todesstoß beigebracht zu haben, ist als Gefangener in die Eogelöburg gebracht worden. Man hat ihn in Ancona verhaftet, und zwar in dem Augenblicke, als er im Paß-burcau unter falschem Namen seinen Paß n.,ch Griechenland uisiren lassen wollte, um dorthin aufcincm englischen Dampfer abzugehen. Die Verhaftung wurde durch den Unterlieutenant der päpstlichen Vc-liten, Dominiconi, vollzogen, der den Gefangenen sodann selbst nach Rom escortirte. Der Schwiegersohn des Kaisers von Rußland, Der Herzog vonLeuchte»l>erg, l>,t den Palazzo Bras chi um 3,240.000 Francs gekauft. ^ r a l, k r c i ch. Paris, !). Februar. Abermals spricht man von einem Ministerwechsel und bringt damit den Umstand in Velbindung, d,ß Lamartine gestern vom Präsidenten ins Elysce berufen wurde. Paris, 9. Februar. Heute Morgens fanden starke Truppenbewegungen Statt, ein bedeutender Transport Artillerie mit Munition nahm seinen Weg über die Quais. Der Polizei-Präfect hat allen seinen Agenten befohlen, in den Earnevalstagcn keine Masken, welche die mindeste politische Anspielung enthalten, auf den Straßen zu dulde». Großbritannien und Irland. London, 8. Februar. Im Unterhause ward Palmerston wegen des ungarischen Krieges und der Flüchtlingsfragc interpellirt, er versprach dem Hause die betreffenden Acten vorzulegen. G ric ch c n l a n d. Die Nachrichten, welche der ^loyd-Dampser „Germania" am ,3. d. nach Trieft gebracht, sind im Wesentlichen folgende: Die griechische Angelegenheit befand sich noch im alten Stande. Mehrere der griechische» Regierung und griechischen Kaufleute gehörigen Schiffe waren von den Engländern mit Beschlag belegt und nach Salamine geschasst. Dieses L00S ereilte namentlich die Brigantinen „St. Nicolo« und "Themistorles«, deren sich das englische Kriegsdampfschiff „Bulldog« bemächtigte. Die Blo-kadc ist nunmehr auch aufGalaxidi ausgedehnt worden. Bis zum 5. d. war kein Ende der Zwangsmaß-regcln, welche Parker unaufhörlich verhängte, abzu. schcn. Die kaiscrl. österreichische Eorvcttc »Diana« verließ am 5. den Hafen von Syra und segelte nach dem Pyräus. Am Jahrestage der Ankunft des Königs Otto in Griechenland ward in der Eathedrale ein '!'<>im gefeiert, welchem sämmtliche Civil- und Militärautoritäten beiwohnten, auch die meisten Eon-suln waren zugegen. Das Gotteshaus war gedrängt voll, und mit unbeschreiblichem Enthusiasmus ward dein Könige ein dreimaliges Lebehoch dargebracht. Ein (Zutter und eine griechische Kriegs-goelcttc, die im Hafen liegen, zogen bereits Morgens die Landesfahne auf und feuerten während des Gottesdienstes mehrere Salven ab. Die französische Escadrc ankert noch immer vor Mitilcne. Dem Vernehmen nach befindet sich die griechische Eorvctte „Ludwig« mit ihr unter ihren, Schuhe; ein französisches Postboot ist vor Smmna aufgestellt. Aus Corfu wird vom 10. d. bcrichlet, daß zwei königl. griechische Fahrzeuge, ein Schooner und eine Goc-lette, nach dem dortigen Hasen a/fülnt worden waren. Am 7. brachte der englischc Dampfcr „Rosa« mond« zwei griechische Handelsschiffe eben dahin. Auf den ionischen Insel» äußern sich lebhafte Sympathie» zu Gunsten der Griechen. Der'>l»u die Jury bei den Plcßproz ssen am^Iiobl',,, lii,c> .m deren Stelle die cl,mpe,enlc!l L.mdcsgclichle ausgestellt, um über Preß» ve>gehtil »ach dem p>ol'. Pießglsetze in so lange zu lichicn, biö voa Sr. 6rcellc»z di<ßsalls ei» anderes Gcsly he.ablangl. — De> «mosl, Zlg." ist im Au'ttage d,ö Ba-nus die Warnung enheilt woidcn, sich innerhalb der Sch>a,tt>l> ocr Mä^i^ung zu verhallen. — Di. Constaiil!" Wuizbach, oer in der ^iaenschafc eloes ^ibliohelais mit der Au!steUu>,g eincs ^diblio^hek im Ministeiium des Innlrl» beauf« «ragt wir, hai,tstichü ist il, dem ^o.,si>c!e Giicchcnl^ndä mil England nicht angenommen. — Die in der Moldau gavni'onirende» russi« ichcn T.uppen erhiellea den Ausnag, lis zum 24. Fe^lual n,alschfeli!g ^u siyn. l,Wand.) — Der B»g4 Feuilleton. Mallitt s pvlitisehtö ^eben, vom 22. März bis zum 3. Juli 1848. (Schluß,) >^Tm folgenden Tage schritt man zuerst zur Anerkennung der Vollmachten jedes einzelne»« Dcpu tirten, sofort zur (Zonstatirung aUcr Ministerial-, Pro, vinzial- und psarränttlichen Legalitäten und Form lichkeiten und endlich zur Losung der Hauptsrage, welche wohl im Gefühle der Zuhörer und Nldncr als gelöst zu betrachten war, lind keinen Zmcisel mehr übrig licsi. Selbst Man in war über die Art der Entscheidling wohl überzeugt; aber er lief; diese seine iune-e Ueberzeugung nicht offen erkennen, bemühte sich zu zeigen, daß cr noch fest in sich selbst vertraue, cnif seine vergangene Epochc seine Hoff mmgen gründe, li,n nut allem nur erdenklichen markt-schreienden Apparat seine Aufopferung zu zeigen und sich so durch das letzte Mittel vom letzten Slurze zu zureiten. Cr nahm es sich vor, helccnmäßig zn untersinken, und diesem vorfalle den vollen Klang lind all' die Macht seines Namens und seiner Hingebung anzuknüpsen. Von keinem ^nleressc- wäre es, die verschiedenartigen, logischen und unlogischen Argumentationen der sür die Bereinigung mit Piemont auftretenden Redner, deren l'st gut begründete, ilicht selten alis der Luft gegriffenen Folgerungen hier „litzuthcilen, daher ich es für rathsam erachte, diesen Gegenstand nicht näher zu beiühren, kann cs jedoch nicht unter-lassen, oberflächlich (5'ines zu erwähnen, ohnc seinen Namen zu veröffentlichen, der wohl als Ingenieur seine Talente geltend machen dürste, dcn ich aber für politische Abhandlungen und staatsrechtliche Dis cussionen durchaus uicht als tauglich zu erachten glaube. Lange und umschwcifend war seine Rede, reich an effectoollcn Phrasen, ja selbst mit histori schcn Bildern curchwebt. Durch diese pomphafte N'ede wollte cr bclvcisen, Veucoig l'önnc nichts allein thun und müsse, um nicht Alks zu wagen, AUcs zu verlieren, sich dein König Karl 'Albert ergeben. Die Folgerung seiner ihm logisch scheinenden Darstellung glaubte er so apodiktisch, als man in den Schulen annimmt: Zwei und Zwei machender Er glanbte jedoch Zwei und Zwei machen (5 ins, das ist Piemont, Sarciiiien, Lombardie und Venedig gleich Picmont. Ein mathematisches Problem, welches nur durch Anwendung mehrerer unbekannter Größen ge-löst werden taun, d^her dnrch v und >, welche, wie es uns noch aus den Ersahrungen des Gymnasial ürbens im Gedächtnisse blieb, immer zum Endresultate ^lllll fühlt. Daß diese so mathematisch klar dargestellte Be-hauptung keine Einrede oder mmloßcnde Gegenmeinung erhielt, l'arf nicdt wunoern, nicht einmal von Seite Ma nix's, der alle seine Kräfte aufbot, um diese EnsiZ mit gleichem theatralische!, Esscvt zu Ende zu führen, .->Is cr selbe begonnen. Der Mi'iister Deputirle Eastelli war indessen mit dmi Anssdtze der republikanischen Hinweisnng an das Haus Savojen bcschäsliget, und b.Ud daraus las er den mit llna/duld harrenden Zuhörern sein Meisterwerk — wcnigsiens cr hielt es für dies; — dieser am Papier bezeichneten Staaten-Verschmelzung, Frucht einer dreimonatlichen, mühsamen Arbeit, mit unsicherer Stimme vor Nach Vorlesung dieses Dedicationsacles fragte Castelli, ob Niemand eine ^ inwenduug zu machen glaube. Feierliche Todte»stille herrschte im Saale — furchtbarer Moment. Niemand erhob sich von seinem Sitze, daher der Präsident der Affemblee zu bemerken glaubte, cs I.iffe sich Nichts im Gegentheile anjührcn. Nun erhoo sich der Mann, den Ehrgeiz, Ränke und Habsucht zu nie ruhender Thätigkeit stachelten, der Prasioent Manin sprang auf, fieberhaft zit-ternd, bleichen Antlitzes und fragte, ob denn wirk-lich keine Einwendungen zu machen wären, und so sprechend, wandle er sich au den Präsidenten der Assembler, an die Assmblcr, an die Nation, an Tom maseo, der ihn, zur Seite fast, gleichsam ihn bit tend und beschwörend, sich zu erheben, zu sprechen und Alles anzun'ihren, was Manin zu thun nicht den Muth hatte, nicht die Kraft besaß. In diesem Momente zeigte Manin seine Seele in ihrer Naktheit, cs entfiel ihm die Larve der Heuchelei lind mau erblickte in ihm nicht mehr dcn 5Ka< tcrlandssreund, sondern dcn ehrgeizigen, hochstrcbcnden, nie satten Advocate,,. Manin richtete sich selbst vor dem Volke; er stand beschäm!, gleichsam aus dein Pranger. Aber Tom maseo, mit ernster, erhabener und das Gefühl des Mitleids zeichnender Miene, hcstete seinen Blick auf Manin, schüttelte seinen Kopf mit Höhnischeln Lächeln, gleich Jenem, der in der See-lenticfc eines Sünders all' die Lasten, die ihn beschweren und zu Boden drücken, zu lesen im Stande ist und sich von seinem Sitze erhebend, sprach cr: Demnach! wenn ich uicht wäre, würde Niemand sprechen? Allgemeine Stille! — Manin kehrte auf seinen Platz mit einem verschmitzten Lächeln der Zufriedenheit. — Er verstand nicht die Worte in jenem Sinne, in welche sie Tomma.-seo kleidete; sie leuchteten in der Finsterniß seiner Seele nicht wie ein Voiwurf oder ein Gewissensbiß, - desto schlechter sür ihn, Tom maseo sprach nach Eiugabe seines Gefühles, und wenn gleich die Stenographen jener Zeit es nicht der Mühe Werth fanden, jene tiesgeholte, bedeutungsvolle Rede der Vl.-gessen!)eit zu entziehen, so blieb sie doch so Manchen, eingeprägt, und bildet gleichsam dcn Gegensatz zu dem gedruckten, wieder-holten und auswendig gelernten Protest des Ex-Präsidenten Manin's, welcher durch Aufopferung seiner eigenen Ueberzeugung sich zwei Mal wiederholt zum Präsidenten erwählen ließ, lind durch hartnäckigen Widerstand den, Präsidenten Eastelli den feierlichen und merkwürdigen Ausruf! „l^l s,l>->> iü'^ «illv:», V iv:» HllNliu" entlockte, — ein Ausruf, der ironisch bitter klänge, wäre cr uicht eine ampolose diplomatische Etiquette. Der N'lif »Viva ^nni»" vegrüsitc ihu, als cr am !?. März »8^8 aus dem Kerker kam; dieser nämliche Ruf schallte ihm entgegen, als cr an, -l. Juli desselben Jahres, seiner Macht vcrlustig aus der N.,-tionalversammlung kam. War dieser Jubel, diese Bezeugung einen, Helden g.ricbttt, odl'r waren cs Leistungen gedungener Söldlinges Die Erfahrung lehrte cs, wie viel Geld diese Vn:» kosteten. Vravo»r voll zwei Nhlmlell. Die „Pesther Zeitung" erzählt das beherzte Benehmen zweier Uhlancn des Fürst Schwarzenberg llhlallen.-Regimentcs, wie solgt: Diese muthigen Krieger erboten sich freiwillig, ci,.e Depesche an Se. Erc. den com,n.u,5ircn."u H"r„ Generalen Baron N'ukaoina, durch die feindliche Linie nach Temes, var zu überbringen. Sie setzten zu diesem Zwecke a>» !,. Männer v. I. um die M>ttagsst.mde im A.,gc. sichte des Feindes — lm Mlkolaka über die gefr», reue Maros — ritten »n ttarrler^ bei den über ihr plo>Iichcs Erscheine" ganz verblühte» und die Flucht ergreifenden femdlichen Vorposten längs des lifers in de'r Dichtung gegen Engelsbruii!,, begaben sich dort wieoer ans das linl'e Marosuser, jagten die sie verfolgenden feindlichen Hufaren, oon denen sie zwei tödteten, m die Flucht, und kamen dann ohne irgend einen Schaden nach Temesv.n, wo sic mil Freuden empfangen und gut bewirthet wurden, 35on dort traten sie obglcich dcr Feind alls sie schon auflM'ttsam war - ,d gelangten, wicwodl vom Posten der Mikolakaer Batterie ein heiliges Klringewehrseuer auf sie eröffnet wurde, dem sie beim Ucbcrsetzen über die M'ros durch das Einbreche» des einen Pierdes ins Eis - - bis zu dessen Bcsrciung längere Zeit allsgesetzt blieben ~_ ^m l llin die Festung gebauten, mit einigen 50 Ol' schützen versehenen Batterien, am die Festung lröff' net wurdc, das durch l-t Tagc, näinlich bis zu>" 7. Fcbru^r, an w.lchem Tage'FML. Gläser n,>t seinen, Arnicc^Eorps das von, Fcindc verlassene Ne»' Arad besetzte, unausgesetzt fortdauerte, ohnc daß durch die 10,000 Kugeln, Bomben und Granate», die während dies m Bomb.irdcmcnt, gering gerech»^ in die Festung flogen, die Treue dcr Besatzung sül ihren angebeteten Kaile,- auch nur im geringsten wa>i' kcnd gemacht, und der Muth dieses durch epideMl' sehe Krankhsiteil und die feindlichen Kugeln täglich gelichteten kleinen Häufleins ') nur im mindest^ erschüttert worden wäre, der aber auch durch das wäll' rend dcr neunmonatlichen Belagerung im Ganze" durch l>3 Tage angedauertc Bonwardement nicht i<,.) Die Grstc ist ein Sill'ergiirtv!. Ni»a^ u»i die (^rde aufspannt! Sie leckt ,üit welle»INIssVr ^un^e Da>' N'cite l'liiüisiireisl'e Lalw. In „i^iiKii a,!der,i .^wei erblickst D>i D>c< ^riihlilig^ sll,'l)e ^timt'l'riil. Auf pseill»,'sch!u'llcii Flügeln schwirrt sic Die Noseüfturc» her. und hin! Im Gl,'lf fuhr ich i» eincr Wandel I» frlil^ iiiiv qiicr. l'.ild auf l'»ild ab. Nm üiich l)>r,i»i ftl'^ liel' da>? Gai^e — > Mlitl'willi., sch>,'>! ich'c« l'ft herab. Tclegrapliischcr «ours -Bericht der Staatspapicre vom l 6. Februar i860. Ttaat^ch»!dv.rschnibuuq.>! z" a p^-('" ^M.) !,.', .'i/l^ dttto ' " ^. "^ ., „ 84 ü/l", Ol'li^U. der allq. "«» «"^"- ^l >'t pt^t,. » — l'ardis^'<» Hclmlve», der »i / ^ >) ,,^, ^ — Fl>,'lc»^ «»d ("lima aof^c- ,2 ., l ^ „^»»„ciieii Aüleheü . . I ' ? A/5 ," ! — N.rariiil Ol'll>iti?nm der stände ^'.'U l ^ Oejl.rreich »itt.r und ,',, dcr k z>i !l ,'^l. l C>I!Ui!, ^l',! ^öh,„.',^ M.is,- j> „ 2 l/^i „ <, re», Schlcsi.,,. Steiermarf, ^. ., 2 »>^ .. i . ^larut^!!. ,,li.n!i, Gm< »»d Z ., H „ j ^'' dl^')«,'»». Oberünlünewüite« ^ ,. l :l/4 ., j Äanf-Aetie», vr. Sliick 1l:i^ i» «. M. Äetie» der Vieii-GK'^üi^r-lvis.»bal'ü ,,,. 1» .M si. (>. M/ ....... .^ll0 fl. ," ^^ ' ' ^ctieii der österr. D.niau-Dauipfschifffahrt . q« 1>i.',00 «. V. M........574 si. >" ^- -" Wechsel-Eours vom III. Februar »850. A,»,1.rd>n», siir l<»0 Teiler b'urrent. Nthl. l57 O. 2 M»" ' ?l».,e!l'>n^ f,ir «<»<> itt>i,dm ^ur.. G^ld. li:l l/^ O. U!l. Fraussurt a.W., f»r l2<>,'!. s»dd. ^er- ,,. e>!^Wä,,r. im 24 <>2 fl. ^»>!. ^uld. l!!l ('!. 3 ",,s. Oeiüla. fur NX) in»e Pieun'iit. ^iie. ^>i!d. < .12 (". !i ^ ^,^t. Hamburg fiir l<»0 iHaler Äaucl', 3lt!,l. l. ^M^n^- ViUl'Nil,',' sür WO 5oc«ea!iische^!re. Guld. l!2 l/2 ^. '^M^.il, ^'iii'!,'!!, für l Pfund Sterliu^. Onloeü l l-22 Bf. '^,,>,„iat. Mailand, fnr !l<»0 Oesterreich. Lire, (^uld. ! 02 (». 2 - ^l. M,ichi!l.'. sür !'.<><» ^rans.», . ("n!!' llill l/H O. 2^.„,.it 'l!.iri>.<. für :;00 ssrauleu. . . O'lld. 1!l4 Vf. "^ Kais. Mün^-Ducaten Ag,^,' .... — ^ ,^ dettl' Naild- dto „ .... — ^-; 9!i>?d'or „ .... l5.50 ,^ >2 ,vriedrichod'or „ . . . . ^- ,, >4 Pr,üs!. ^'l,'r>.< „ . . . . — l5»q!. ^l'vlrai»^^ „ .... 11.l2 <, ,,/i ^. Zill'l'ragi'o......... !2 l/2 *) Während der »nlu,uouatlichc,l Äeia^eru»., '"'^ " ^se""' sluu>, vm, der, mit Mnschlusi der d^rt bcsi»^'"^'^ ^"" (>^ Kopsen bestandenen Vesa!)un^ 502 Personen gw>." hin mehr al»? jeder dritter Manu. Verantwortlicher Herausgeber «ul> Verleger: Ig«. Al. v. Kleinmayr.