MbllcherGMmg. Nr. 128. Pteln Begehren sich widersetzt und die Fortsetzung der Ver-wdllwg beantragt, so ist über die begehrte Erstreckung !°s°rl zu entscheiden. ^ Ist der Richter, welcher die Verhandlung bei der Satzung leitet, nicht selbst zur Entscheidung berufen, >° hat er ohne Verzug den Beschluß des Gerichtes ein-luholm und die Partcien aufzufordern, zur Vermeidung °er Rechtsfolgen des Ausbleibens die Eröffnung der ^-nlscheidung abzuwarten. Die erfolgte Entscheidung ist den Parteien mündlich plannt zu geben, und daß dies geschehen sei, im Pro-lo'olle zu bemerlen. Ist die Erstreckung der Tagsatzung verweigert wor. ^>', so ist sofort in der Sache selbst zu verhandeln. Wenn «ine Partei vor der Eröffnung der rlchler-!Hm Entscheidung, womit die Erstreckung abgewiesen Kurde. ^ entsernl hat ober wenn sie nach dieser Erdung sich weigert, zur Sache zu verhandeln, so ist ^>t der anderen Partei allein die Verhandlung zu pfie-K", und es treten gegen denjenigen, wacher sich entfernt ^ die weitere Verhandlung verweigert hat, die Rechts-'^n des Ausbleibens ein. ,. Die über das ErstreckungSbegehren gefällte Ent-Mung ist den Parteien jedenfalls bei Erledigung der Wtzung schriftlich bekannt zu geben. 2, Die RecurSfrist läuft von der Zustellung dieses Leides. s § 14. Wenn vor der für die Abhaltung einer Tag. ,bung bestimmten Zeit ein schriftliches Erstreckungsgesuch y^ngt, ^ j^ dasselbe der Gegenpartei um ihre ^ubtrung nicht zuzufertigen, wohl aber ist die Ueber« ^Nung der Tagsatzung von amlSwegen zu verfügen, V s bie Partei im Gesuche daS Eintreten eines ihrem . Mtlnen zur bestimmten Zeit entgegenstehenden unüber-.'"dlichen Hindernisse« bescheinigt und der Richter in °" Maßgabe zu verfahren, daß auch den nicht er-^'"tnen ErstreckungSwerber, wenn sein Veeghren ab-dlt ^. ""l> die Abweisung in der Tagsatzung verlün- "^d, die Rechtsfolgen des Ausbleibens treffen, schell ^' ^tn" eine Tagsatzuug durch richterliche Ent. Eei» ü^ "Dreckt wird, so ist der Partei, auf deren dlw Grund der Erstreckung verurfachlen Kosten in ^°w Richter festzusetzenden Betrage aufzuerlegen, th.is^, l«. Durch den Recurs gegen die gänzliche oder tun""'K Verweigerung einer angesuchten Fristverlänge-lchl,,«;^ TagsatzungSerstrcckung wird der «auf und Ab' ^ "» des Verfahrens, namentlich die Einlegung der ^ zum Spruche, nicht gehemmt. ' !„ .^s hat jedoch der Richter vor der Entscheidung d^t Hauptsache die Erledigung des RecurseS abzu- l>^.^egen Entscheidungen der zweiten Instanz, wo-^ l '" erster Instanz erfolgte Bewilligung oder »Hs^erung einer Fristverlängerung oder TagsatzunaS. i^'llung bestätigt wurde, ist der außerordentliche Re-eis; "lcht zulässig. Solche Recurse hat der Richter der ^." Instanz von amtswegen als unstatthaft zurückzu» 411. In Ansehung des VeweisversahrenS. ^tlln^ ^' Gegen Veiurlhelle auf den Beweis durch ^,""' oder durch Sachverständige findet lelne selbstün-" Appellation statt. >l>lti^"^"anz von amtsmcgen zurückzuweisen. Den Par-^l,>,n jedoch unbenommen, ihre Veichwerben nach ^tsts „ m. Urtheile in der Hauptsache mit der gegen ^ ll>.^"^^ «erichtelen Appellation zu verbinden und ""y Beweise, wclcht durch das Veiurthell nicht zu- gelassen wurden, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen eintreten, durch die Beweisaufnahme zum ewigen Gedächtnisse zu sichern. H 18. Bei der Aufnahme des Beweises durch Zeu. gen oder Sachverständige lann der Richter an den Zeu. gen und die Sachverständigen diejenigen Fragen stellen, welche er zur Erläuterung oder Ergänzung der Aussage des Zeugen oder des Befundes der Sachverständigen für nothwendig erachtet. § 19. Den Parteien ist gestattet, auch dem Verhöre der Zeugen beizuwohnen. Die Partei, welche sich eine Unterbrechung des Zeugen erlaubt oder auf die Abgabe seiner Zeuglnschaft in unzulässiger Weise einzuwirken versucht, ist unter Androhung ihrer Entfernung von dem Zeugenoerhöre zurechtzuweisen „üb, wenn die Ermahnung fruchtlos bleibt, zu entfernen. Die Vorschrift, wonach die Zeugen zu beschwören haben, daß sie ihre Aussage niemandem entdecken werden, bevor sie von dem Gerichte wird kundgemacht sein, wird aufgehoben. 8 20. Die Partei, welche zum Zeugenocrhöre er-schienen ist, kann an den Zeugen diejenigen Fragen durch den Richter stellen lassen oder mit Zustimmung des Richters unmittelbar stellen, welche sie zur Erläuterung oder Ergänzung seiner Aussage für nothwendig erachtet. Dem Glgner des Beweisführers steht dieses Recht auch dann zu, wcnn er unterlassen hat. schriftliche Fragestücke vorzulegen. § 21. Fragen so wie vorgelegte Fragestücke, welche der Richter fNr unangemessen hält ober welche nach dem Inhalte des Beiurthcils ausgeschlossen erscheinen, hat er zurückzuweisen, und daß dies geschehen, unter Angabe deS Grundes im Protokolle anzumerken. Gegen die Zurückweisung einer Frage oder eines Frageftückes ist tcin selbständiges Rechtsmittel zulässig; der Partei bleibt jedoch vorbehalten, ihre Beschwerde mit der Application gegen dus in der Hauptsache eraan-gene Urtheil zu verbinden, § 22. Wlnn die Zeugenabhörune durch einen er« suchten Richter stattzufinden hat, jo ist das Ersuch, schreiben, ohne eine Frist zur Vorlage der Fragestücke abzuwarten, auszufertigen. Der Gegner des GeweiSführerS lann feine Frage« stücke dem ersuchten Richter unmittelbar einsenden. Der ersuchte Richter hat, die Fälle besonderer Dringlichkeit ausgenommen, die Parteien von der zum Zeugtnvllhöre festgesetzten Zeit zu verständigen. Die Bestimmungen der §ß 19 bis 21 finden auch auf den Fall der Zcugenabhürung vor dem ersuchten Richter Anwendung. IV. In Ansehung der Zustellung der Entscheidung«, gründe. § 23 Die Entschcldungsgiünde sind auch im schriftlichen und mündlichen Verjähren mit dem Urtheile zugleich dem Sachfälligen oder, wenn lein Theil in der Hauptsache ganz obgesiegt hat, beiden Theilen von amtS-wegen zuzustellen. V. In Ansehung der Prozeßlosten. tj 24. Die in dem Rechtsstreite vollständig unter-liencnde Parlci hat in allen Fällen die der Gegenpartei verursachtm, zur zweckcnlsprechenben RechlSverfolgung oder Rechlsoertheidigung nothwendigen Kosten zu er« setzen. Welche Kosten als nothwendig, inwieweit insbesondere vorgekommene Vervielfältigungen von Fristverlängerungen und Tagsahungserstreckuuaen als gerechtfertigt anzusehen sind. hat der Richter r,ch sorgfältiger Erwägung aller Umstände zu bestimmen. § 25. Wenn jcde Partei lhei'b vösiegt, theils unterliegt, so sind die Kosten verhältniimäßizj zu theilen oder aeacnscitig aufzuheben. Es kann jedoch auch in diesem Falle der einen Partei der volle Kostenersatz auferlegt werden, wenn die Geuenpartei nur mit einem verhältnismäßig geringfügigen Theile, dessen Geltendmachung be. sondere Kosten nicht veranlaßt Hut, unterlegen ist. 8 26. Die Bestimmungen der §ß 24 und 25) lom-men auch bei den Entscheidungen der Gerichte der zwei» ten und drillen Instanz über die GerichlSlosten der ersten und der höheren Instanzen zur Anwendung und es ist für abändernde Entscheidungen der höheren Instanzen der Umstand, daß eme Parlci Sprüche der unteren Instanzen für sich hat, nicht maßgebend. lV. Anwendbarkeit aus bcsondere Verfahrensarten. § 27. Insoweit die Vcslimmuuaen über da« münd. lichc, schrifllichc ober summarische Verfahren bei anderen blsondeien Vlrfahrtn««nlln als erzüngende Norm zu dienen haben, find auch in den besonderen Verfahren«, arten die zur Ergänzung dienenden Bestimmungen mit den in dem gegenwärtigen Gesetze enthaltenen Abänderungen anzuwenden. VII. Vollzugsbestlmmnngtn. tz 28. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem ersten Tage des auf dessen Kundmachung fol«enden zweiten KalendermonaleS in Wirksamkeit. Mit diesem Tage treten diejenigen Bestimmungen der das mündliche, das schriftliche und summarische Ver-fahren regelnden Gesetze außer Kraft, welche mit dem gegenwärtigen Gesetze nicht vereinbar sind. E« sind jedoch laufende Fristen, ferner Friftgefuche sowie Erklärungen der Gegenpartei über Fristgesuche und Recurse, gegen richterliche Entscheidungen über Frisigcsuche, wenn die Fristgesucht Erklärungen oder Recurse vor dem gebachten Tage unerreicht worden sind, dann Appellation gegen Veiurtheile auf den Beweis durch Zeugen ober Sachverständige und Recurse gegm Bewilligungen einer Beweisaufnahme zum ewia/n Gedächtnisse, wenn das Veimlheil oder die Bewilligung vor diesem Tage erlassen wurde, nach den bisher gellenden Gesehen zu beurtheilen. Auch finden auf Rechtssachen, welche zur Zeit de» Eintrittes der Wirksamkeit dieses Gesetzes bereits an-hängig waren, die Bestimmungen des § 2 leine Anwendung. Eben so wenig finden auf Rechtssachen, in welchen der Spruch in erster Instanz schon ergangen »ar, die Bestimmungen über die Unerstreckbarleit der Fristen zur Ueberreichung der Appellations- und RcvifionSbeschwelden, dann die Bestimmungen der §8 24 bis 2K Anwendung § 29. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes ist der Iustizminifter beauftragt. Budapest, am N'.. Mai 1874. Franz Joseph m. p. Nuersperg in. i». Glaser m. p. Nichtamtlicher Theil. Die l. l. ^anblSregicrung hat dem Dienstmunne Nr. 26, Josef Murnig. in Laibach anläßlich der von demselben am I.Mai d. I. mit eigener Lebensgefahr bewirkten Rettung des Knaben Emerlch Graun sei« vom Tode des Ertrinkens in dem Laibachflusse die Lebensrettungslaglia zuerlannt. Iournalftimmen vom Tage. «uch die ..Tagespresse" erfährt, daß zu den consefsionellen Gesetzen Instruktionen für die ausführenden Organe erscheinen. Dieselben sollen im Ministerrathe definitiv festgestellt worden sein. Die meisten Blätter, die sich mit den jüngsten, auf dle ronfessionelle Angelegenheit bezüglichen Publicationen b^ schuftigen, sind der Ansicht, daß es zu einer offenen Uuflchnung seitens dcs Episkopales nicht kommen werde. Die kirchlichen Hetzblätter find mit der Taltit des CpislopattS nicht einverstanden, sie hüllen einen frischen, fröhlichen Krieg lieber gesehen. Dieser Sorte von Blättern, die sich rühmen, kirchliche Interessen zu vertheidigen, gilt aber das wahre kirchliche Interesse nichts. Sie lassen sich von ihrem Hasse glgen den modernen Staat zu Drohungen hinreißen, welche nicht ausgeführt werden können, »m unbehaglichsten fühlen sich jene kirchlichen Eiferer, die sich im Kampfe gegen die Staalssstwalt zu weit vorgewagt haben, sie fürchten die Wiedervergeltung durch die Staatsgewalt. Deshalb wird von dieser Seite dafür agitiert, daß die Bischöfe sich um jene Bestimmungen des Gesetzes, welche von der «emler. und Pflündenbesltzung handeln, nicht lümmern und die Aemter besitzen mögen, ohne das den Behörden zustehende Recht des Einspruches zu beachten. Die Bischöfe werden sich aber wohl hüten, einen Conflict zu provocieren, in welchem sie unterliegen müßten, weil das Recht und die Macht auf Seilen des Staates sind. Es wäre auch zu frevelhaft, die Kirche in einen Conflict zu ver-wickcln, weil einzelne fanatische Priester Urfache haben, die Anwendung bestehender Gesetze zu fürchten. In einigen Journalen lesen wir einen umfassenden AuSzug jener Erklärung vor, welche ReichSraths.Ubgeord' neter Dr. Klaic unterm 29. v. M. im »Nationale" gegen die «ngaben verössenilicht, nach welchen er im Vereine mildem RlichSlaths-Uboeoroneten Monti Con-ferenzen mit der croalischen Nali ona lPartel über den Anschluß Dalm aliens an Eioatien gepfio« gen haben soll. Dr. Klaic llllält, e« stien die belilj- senden Mittheilung«» über in Naram stattgehabte Ver< handlangen und sogar Prolololls-Unterzeichoungen wrgen ^ der Nnnexionsfrage vollftändig falsch. Weder er noch ^ Dr. Monti hätten von irgc"d jemandem eine Vollmacht ^ hiezu erhalten und sic wüßten nicht einmal, mit wemj und worüber sie hätten verhandeln sollen. Die Annexionsfrage sei im Principe schon gelöst (?), deren Durch-! führung werde seinerzeit Sache der gesetzlichen Vcrtrc tungstörper der betheiligten Länder sein. Sein Reisezweck war nebst dem Wiedersehen von alten Freunden und Gekannten vorzüglich die Einholung von Erkundigungen Über das Stadium der Frage des Grenzanschlusses der dalmatinischen Eisenbahnen und ob Hoffnung vorhanden sei, daß das Uebereintommen mit der ungarischen Rc-gierung, von dem dic Ausführung des dalmatinischen Eisendahngesetzes abhängt, bald zu stände lomme. Zu diesem Zwecke hälttn fit (Klaic und Monti) durcl» die croatischen Delegierten in Pest beim ungarischen Mini-fter für öffentliche Arbeiten nachfragen lassen und in Ngram mit dem Banus, sowie mit FZM. Garon Mol-llnary Rücksprache gepflogen. Das «Neue Fremdenblatt" gibt der Vermuthung Raum, daß die politische Saison morte nicht ganz ohne Störungen vorübergehen dürfte. Wir reproducieren aus der längeren Betrachtung deS genannten Blattes folgende bemelenswerlh: Stellen: »Der tlericale Eifer wider die confessionellen Gesetze wird unter den Wirkungen, welche die Sounengluth besonders auf wohlgepsiegte geistliche Leiber übt, und vor der hoffentlich zur Entwicklung kommenden Energie des Ministeriums bald erlahmen. Die projektierten Parteilage können angesichts der zwischen der Regierung und der Majorität des Unterhauses bestehenden Harmonic leine epochemachende Bedeutung gewinnen, sondern nur zur Erhaltung und Festigung der bestehenden Partei-Organisation dienen. Der seitens einiger Ioarnale wider die Regierung zu gunslen des Vörseschwindels geführte Krieg findet, wie das schon durch Abstimmungen im Parlamente erwiesen, lein nennelismerthes Echo im Verfas-fungslager und aar leinen Anklang bei jenen Eleimntcn, welche auf den Parteitagen zu dominieren pflegen. Endlich haben die iu der ersten Juli-Woche vorzunehmenden Ergänz ungswahlen zum bümischen Landtage für das Schicksal des Reiches leine Gldcutung, selbst auf die Gestaltung der Dinge in Böhmen kaum einen Einfluß. Die Zusammensetzung des Landtages »lrd durch die 84 Wahlen, deren Resultat jeder an den Fingern herzählen kann, nicht qeändert; eine unerschütterliche verfassungstreu»! Majorität macht jede föderalistische Initiative aussichtslos; ein Aufgeben der Pasfioitülspolil»! ist im laufenden Jahre nicht zu erwarten, und der landesübliche Protest, welchen die Cze« chen wider jede Repräsentation, in der sie nicht die Ma« jorität besitzen, loszulassen belieben, wird heuer so wenig wie im vorigen Jahre eine einzige schlaflose Nacht eines einzigen Menschen verschulden. Heute sehen alle Nicht« czechen, ein paar ultramontane und croalische Fanatiker ausgenommen, mit kühlster Kühle dem Gladiatorenstreile zu, den die Chechen untereinander führen. Nicht über da« Reich, die Verfassung, die Deutschen, nicht einmal über die Böhmen — nur über den mehr oder weniger schnellen Niedergang der Czechen wirb gerungen werden. Der Kampf der Iungczechen gegen die Nltczechen hätte nur dann Aussicht auf günstigen Erfolg, wenn er gleich dem erfolgreichen Vorgehen der I ungsloo e nen, vom festen und weiten Boden der Verfassung aus geführt würde. Die Iunnslovenen haben ihren Stammcs-genossen wesentliche Dienste gelcistet, manches wider ihr Voll bestandene Vorurthell gemildert oder ausgetilgt, manchen materiellen uno politischen Vortheil für ihres Heimat errungen. Darum finden sie Anerkennung, darum rückt ihre Partei langsam dem Ziele näher: sich mit dem Volte zu identificieren. Aber die Iungczechen. halb bockbeinige Striker, halii eifrige Liberale, richten nach lelner Seile hin etwas aus. Wollten sie in den Reichs« rath treten, sie könnten allmälig die Menge mit sich reißen; denn diese ist, was auch die Abgeordneten sagen und thun mögen, im czechischen Volle loyal, österreichisch gesinnt. Um des Broterwerbcs im Staatsdienste oder als Handarbeiter willen üaer die ganze Monarchie zerstreut, zu selbständiger Existenz inmitten der Großstaaten unfähig, ohne Aussicht auf, ohne Geschmack für die An nexion an Rußland, und im Falle der Zirstörun^, Oesterreichs mit dem Mußpreußenthum bedroht: so sind sie Oesterreicher, weil sie es sein müssen. An diese Noth, wendigleit und diese Empfindung anzuknüpfen, das würde den Iungczechen Erfolg verheißen. Aber das wagen sie nicht aus Furcht vor den altczechischeu Matadoren. So lange sie jedoch fürchten, werden sie nicht gefürchtet, sondern verdrängt und verhöhnt werden." ___________ Parlamentarisches aus Ungarn. Der Gesetzentwurf über die In com pall bill-tät wurde am I. d. dem Nbgeordnetenhause des ungarischen Reichstages vorgelegt. Diese Vorlage lautet: § 1. Reichstagsabgeoronete dürfen nicht bekleiden ein solches Amt, dürfen nicht annehmen eine solche Stellung, welche von der Destgnierung der Krone, von der Ernennung der Krone, der Regierung, der Regierungs-organe abhängig sind und mit Gehallbezug oder Entlohnung verbunden sind. Von dieser allgemeinen Regel sind ausgenommen: ^Minister, d) Staatssecretäre, und wenn die StaatSsecretärsstelle nicht besetzt ist, der Vertreter des Staatssecretürs, c) die Directoren der buda« pester Lanbesinstitute. ä) der Präsident oder Victprä-sident und die ernannten Mitglieder des hauptstädtischen Baurathes, a) die Mitglieder des Schul« und Sanitätsrathes, f) die Professoren der budapester Uni-vllsttät und der Polytechnik, ^) Commissäre, Delegierte, wenn die Mission einen provisorische:« Charakter an sich trägt, nicht mit einem systematischen Gehalte verbunden ist und sich nicht auf länger als ein Jahr erstreckt. § 2. Reichstagsabgeordlieie dürfen gleichzeitig nicht sein: ii) Die im activen Dienste steh'nden Miiglicoer der Armee; die im Sinne des § 36 G.«A. XI.: 1808. § 2 G.-A VI: 1871 und des § 1 G.-N. XXXII: 1873 gepflogenen Wassenübungen werden nicht für acti-ven Dienst angesehen. l>) Die Pächter, der unter staatlicher oder gouocrnementaler Manipulation stehenden Do-natialgüter. Bernsicien und Gefalle. Diese Norm findet auf jene Pächter, welche weniger nls 1000 fl, an Iahrespacht zahlen, keine Anwendung. ^) Unternehmer, welche zu der Regierung in einem VcrtragsoerhältniS stehen, insofern das Unternehmen eventuell mit Gewinn oder Perlust verbunden ist. Hierunter sind nicht gemeint: die Actionäre von Erwerbsgenosfenschaflen und Institu» ten, wenn die Genossenschaft oder das Institut von dem Unternehmen unabhängig oder demselben vorangehend ge» gründet und vorschrlftsgemäß protokolliert wurde; ferner die Inhaber der mit dem i>l«t überhaupt darüber, ob eine Stellung unter die Bestir mungen der §§ 1, 2, 3 fällt, entscheidet im Falle eines aufgetauchten Zweifels der vom Abdeordnetenhause z" diesem Behufe gewählte Ausschuß im Sinne deS gegenwärtigen Gesetzes von Fall zu Fall. tz 5, Wenn der gewählte Abgeordnete eine Ml Stelle einnimmt, welche nach d?n W l, 2, 3 mit dem Abgeordnetenmaudat nicht compatibel, ist, so hat er t»e Pflicht, dies bei Ulberreichung seines Mandate« dB Präsidenten d,s Hauses anzuzeigen, binnen 48 Stulib" nach der definitiven Verificierung aber in einer an den Präsidenten des Hauses gerichteten Erklärung auf j^ Stellung zu resignieren. Innerhalb dieser Frist daN ein solcher Abgeordneter an den Verhandlungen des HalÜ" nicht theilnehmen und besitzt er lein Stimmrecht. 8 ti. Wenn der lerweile eine Stelle annimmt, welche mit dem Nbge^ uetenmandate incompatibel ist, so ist er gehalten biü^ 48 Stunden in einer au den Präsidenten deS Hau!" gerichteten Erklärung auf die Abgeordnetenstelle z« "' signieren. 8 7. Ein Abgeordneter, der während der Z"' '" einen folchen von Ernennung abhängigen StaatsbieW trllt, der mit der Abgeordnetenstellung compatibel >!'' darf seinen Platz als Abgeordneter nur dann behalt^ wenn er von neuem gewählt wird. Zu diesem Z^ hat er binnen 48 Stunden nach der Zustellung des^ liennungsdccrets oder, falls die Publication der Elne»' nung früher als die Zustellung erfolgte, binnen 48 Sll^ den nach der Publication da« Mgeordnctenmandat nied" zulegen. Diese Vorschrift erstreckt sich auf diejcn'^ Abgeordneten, die im Laufe der Zeit von dem eine" " dem Abgeordnelcnmandate compatible« Posten auf e''" anderen. Mr besser dotierten Posten ernannt werde"- . tz 8. Wenn der Abgeordnete der in den §s ''' ^ 7 vorgeschriebenen Pflicht nicht Genüge leistet und "" dem Gerichte des ständigen Ausschusses ersichtlich'st,°,' das Hindernis allerdings obwaltet und der Meolt>' wissentlich sich der Unterlassung schuldig geumchl ^' oder daß er das Hindernis zu beheben nicht verMA ' erklärt das Abgeordnetenhaus durch Resolution das ^ dat eines solchen Abgeordneten als erloschen. .^ § 9. Abgeordnete, welche in StalltsoicnsttN '«" und in dieser Eigenschaft Wohnungsgelder bezicyen °„e mit Naturalwohnung versehen werden, erhallen Abgcordnelengebühren. ^: § 10. Die Gestimmungen des § 8 O.'5'^v!'. 1869. deS § 4 G..U XVIII: 1870, des ij OF ^ 1873 werben durch dieses Gesetz nicht berührt. ^,,g § II. Dieses Gesetz tritt am Tage der slW"' de« künftigen Reichstages in Willsamleit. 'jeuillellm. Die Schauspieler. Line Erzählung von Wilhelm Marsano. (Fortsetzung.) Es ging jetzt für Fritz erst ein stilles Paradies eine« nie geahnten Glückes aus. Es gibt nichts reichl-reS. als ein Herz voll Liebe, denn dieses streut seine goldenen Blumen auf den Pfad des Lbens und wirft den Wiederschein seiner inneren Seligkeit wie eine Ver« llärung über die Welt. Der Besitz Seraphinens, welcher ihm in der Zukunft als sein schönstes Ziel winkte, befeuerte ihn zu den eifrigsten Fortschritten in seiner Kunst. Die Mutter, aufmerksam bei seinem Spiele, war offen, wahr und streng in ihrem Urtheile, das ihm immer zur Gelehrung diente, und man bemerkte bald allgemein die günstige Wirkung, welche durch jene kritischen Bemerkungen und Untersuchungen entstand. Seraphine saß bei diesen Gesprächen, gewöhnlich auf einem Schemmel zu Mais Füßen, wie Egmonls Klürchen, horchte freundlich zu und warf nur zuweilen ein Wort in den Strom des Gesprächs, wie eine Blume, doch erkannte man daraus ihren richtigen Verstand und ihr feines Gesühl. was bei ihrer Kindlichkeit und Heiler» leit um so anmuthlger hervorbrach. Da jedoct, wenn ßrembe zugegen waren, in der Familie unter sich der Ton unbefangen und freundlich blieb wie bisher, so vermuthete wohl die Stadt bald «in näheres Verhältnis zwischen Fritz und Seraphinen, ohne jedoch mit Be» stimmtheit darüber urtheilen zu können. So war der Frühling herbeigekommen, in welchem Sternaus immer ihr Landhaus zu beziehen pflegten. Auch Frip hat dieses Frühjahr einen Urlaub von dem Director erhalten und es waren ihm bereits Gastrollen in Braunschweig und Altenhelm zugesichert. Obwohl sich Fritz und Seraphine jlht nur für eine kurze Zeit trennten, weil Fritz, beim Antritt feines Urlaubs sie noch auf lhrlm Landgute besuchen wollte, so war der Abschied doch so schmerzlich, als sollten sie auf ein ganzes Leben scheiden. Doch ist dieses Gefühl leicht daraus zu erklären, daß für den Liedenden die Zeit ent, weder ganz versinkt oder sich in eben dem Verhältnisse unendlich ausdehnt. Jene Zelt, die man getrennt verlebt, od durch Schritte oder Taareisen, gleichviel, schleppt sich mühsam fort, Stunde zu Tagen, Tage zu Monden verwandelnd; die Momente aber, wo man mit der Geliebten zusammen sich gefunden, enden indem sie beginnen, weil sich die Zeit dann ebenso rasch abrollt, wie sie früher still gestanden, als wollte sie das Versäumte einbringen. — Doch kommt wie alles später, wo die Leidenschaft kühler, die Herzen ruhiger geworden, auch die Zeit in ihr Gleichgewicht, und man lernt Trennungen und auch das Wiederfehen mit gleicher Kraft ertragen. — Die Mutler Sternau stand lächelnd vor den beiden Lieben-den. als in der Ktubenlhür. welche jctzt Seraphinen wie der Deckel line Sarges erschien, diese weinend von Fritzen Abschied nahm und das immer wiederhol" ^ Lebewohl in ihren Küssen seufzend «starb. Die i" ,t hatte den beiden Betrübten «eralhen, ihr Abs« W^e lieber im Innern des Hauses, als beim Wa^^.z zu feiern, um die Nachbarn nicht an dem A" ^ des Augenblicks als lheilnehmende Zeugen a«saM" ^n versammeln. Endlich hatte sie ihre Tochter do« ^. Wagen gebracht und war darob H eli -'>'' Hier in der freien, grünenden und ^ ^,c tur, wo die Liebe in jedem Athemzuge der 887 Politische Uebersicht. Laibach, 5. Juni. Das Abgeordnetenhaus deSungarischenNeichs-tagcs erledigte die Gesetzentwürfe über die RichleramlS-Prüfung und über das Verfahren bei falscher Gant. Das zur Berathung über die Civil ehe entsendete Subcomltü hat bereits seinen Gericht erstattet, welcher auf folgenden Hauplprinciplen beruht: Die Civilehe ist obligatorisch; dieselbe wird vor den OrtSbehörden ge» schlössen; die Matrilen, welche HeiratS-, GeburtS-, und Sterbtsällc-Oil^eichnunaen enthalten, hat der OrtSnotär M zwei Exemplaren zu führen, dcrcn eines alljährlich in das Archiv d«r Jurisdiction zu hinterlegen ist. Ferner soll der Iuftizminister angewicfln werden, längstens bis Ende dieses Jahres einen Gesetzentwurf über die Ehe-rechtsverhältnisse und die EheschließmlgS.Modalita'ten einzubringen. — Se. Exe. der Minister Szapary mo^ tivierte in der Confercnz der Deatpartei die Wahl« Gesetzvorlage. Ein vollständig neues Wahlgesetz sti wegcn der Zeltlürze unmöglich; doch gedenke er, den größeren Uebelftänden, wie der geringen Anzahl Haupt« städtischer Deputierten, durch besondere Vorlagen abzu-helfen. Die Ausdehnung der ReichStagSpcriodc auf fünf Jahre wird gleichfalls besonders beantragt werden. Das baldige Zustandekommen des Gesetzes für die Mittelschulen in Ungarn beschäftigt die pester «latter; diefelben fprechen sich gegen die Vertagung und sür die sofortige parlamentarische Behandlung dcS Ge-sltzentwurfeS auS. „Wir haben mit Vergnügen vernommen — schreibt „Naplo" — daß in dieser Beziehung im Abgeordnetenhause ein Antrag wirb gestellt werden, und nachdem die sofortige Verhandlung des Mittelschulgesetzentwurfes von vielen sowohl der Rechten «ls auch der Opposition ungehörigen Abgeordneten urgiett wird, so ist die Aussicht vorhanden, daß der Antrag zur Annahme gelangt. Wer dem Antrag opponiert, der verschiebt eine hochwichtige kulturelle und Nationale Frage auf unbestimmte Zeit." Die deutsche ReichSreglerung steht bereits sllt längerer Zelt mit den einzelnen Regierungen Süd- »MerllaS wegen Abschlusses von Postverträgen ln Unterhandlungen, wllche einen sehr günstigen Verlauf lu nehmen fcheinen. Als Grundlage der Verhandlungen "men der Postoertrag mit Portugal und der soeben ^iiffentlichte Postoertrag mit Brasilien. . Wie die „AUg. Ztg." vernimmt, hat Se. Majestät "lt König von Vaiern den vom königlichen StaatS- ?'Nlstttium deS Innern ausgearbeiteten Gesetzentwurf "°cr die Wahl der Landtag «abgeordneten M einer WahllreiSeintheilung genehmigt und zu dessen Anbringung in die Kammer der Abgeordneten die aller- ^Hsle Ermächtigung ertheilt. Thiers empfing in Peru ansässige Franzosen H erklärte denselben, wie er ein Republikaner aus Erstand geworden ist. Er constatierle die Ohnmacht tr Monarchisten und die Nothwendigkeit, sich der con- "valiven Republik anzuschließen. Schließlich sagte er. ^ »laube an den Frieden, den Europa wünscht, und die Wünscht Europas werden wahrscheinlich über die blin- U, ^ldenschaften siegen, die die Ruhe stören könnten. .ylers erwähnte der Auflösung der Nalionaloersamm-i ""s gar nicht. ,«, Ar „Impartial" schreibt über das spani-°!c Budget: Der Flnanzminister Camacho rechnet "tn w Einnahmensumme von ungefähr 2000 Millio-^f^lalen; er gedenkt die Zinsen für die innere Schuld Inl,^ ^^^tc herabzusetzen, dieselbe Maßregel auch den sie l>^ c b" auswärtigen Schuld vorzuschlagen und wenn "'estn Vorschlag annehmen, den wegen Zahlung der fülligen Coupons eingegangenen Vertrag auszuführen. Der Minister will ferner die VerzehrungSfteuer für den Staat, sowie die unbedingte Tabatregie wieder einführen und das Salz besteuern. Die Lage von San Scba-stlan ist infolge ernster Befürchtungen vor einem Angriffe der Car listen eine kritische geworden. Es wur den Verstartungen dahin entsendet. NuSländifche Krieg> schiffe begaben sich gleichfalls dorthin, um ihre Nationalen in Schutz zu nehmen. General Concha ist noch in Vitoria. Beim Empfange einer LandeSbeputation bezeichnete Fürst Milan von Serbien das durch den Besuch in Bukarest besiegelte serbisch.rumänische Bündnis als r ^ ^ lebte nicht mehr in sich selbst, sondern in ^ Fritz. ^tl l, b^l so vor ihr stand und ihr unmuthiges ^'°en still belauschte, so kam leine Ahnung in sein "tll» ^"dlich kam auch der Tag von Fritzens Abreise b>lnf l ^t Abend wurde von ihnen oben auf dem bthts,-! "" Rebenhügel gefeiert, der das ganze Thal hlh^cnd, die wundersame Gegend in dem falben 0«t, 2> scheidenden Sonne, wie von einem durchstchti. ^te H ^ umhaucht, erscheinen ließ. Die Mutter for-lcit. ^ auf, jetzt in den Tagen seiner Unabhängig-lttt'e s'^. " ""en und fremden Verhältnissen entgegen-^rbt/^ "icht vor dem Leben und seinen Eindrücken zu ^ttlt ' s°ndern es mit festem Blicke und ruhiger ^llsun" betrachten und zu prüfen, weil nur au« dieser 'blt'^U sein künftiger Entschluß reifen lvnnte, wobei ^raphlne ängstlich zubMl und fest Fritzens Hand umschlossen hielt, als sagte ihr eine leise Ahnung, er könne ihr in dem unbekannten Strome des Leben« untergehen. Fritz aber vertraute in seinem Innern auf seine Liebe und seinen Glauben. Endlich waren alle drei stumm geworden — der Mond schwamm wie eine Sil« bertaube des Friedens über der dämmernden Gegend herauf < und in dem duftenden Flieder ob ihren Häuptern flötete eine Nachtigall ihr schönstes Abendlied. So gingen sic endlich dem Hause zu, und von den Thürmen der nachbarlichen Dörfer läuteten die Glocken feierlich zum Ge» bete, das auch leise aus der Gruft der drei Wanderer zum Himmel emporstieg. Früh suchte Fritz die Trennung rasch zu beenden. Der Abschied war jetzt ernster wie der vor einigen Tage»,, denn alle fühlten, daß in der Zeit der jetzigen Entfernung für sie alle eine große Entscheidung liege. Das Posthorn schmetterte weithin durch die Morgenluft. Fritz legte sein still weinendes Mädchen an die Brust der Mutter, die sie fest an sich schloß und Fritzen mit einem großen, ruhigen Blicke ansehend, ihm endlich mit > der Hand winkend das Zeichen zum Abschiede gab. Und! Fritz sprang rasch in den harrenden Wagen und rollte! den Weg htnab. doch weit hinaus sich biegend, sah er ^ noch von der Ferne zu dem Hügel zurück, auf dem die zwei weißen Gestalten standen, deren eine ihr weißes Tuch zum letzten Gruße, wie eine Flagge der Liebe und Hoffnung, dem Scheidenden nachwehen ließ. lFortsetzun« folgt.) Denn nur auf diese Welse wirb bie zur Verhlngung der Polizeiaufsicht oder zur Einleitung der Verhandlung inbetreff der Anhaltung in einer Z^angSarbeitSaftalt oder zur Ertheilung von Auskünften über das Vorleben eines folchen Individuums berufene Behörde über die Voraussetzungen zu diesen Amtshandlungen in Evidenz erhalten werben können, und ohne diese Evidenz würde die Wirksamkeit diese« Gesetzes vom 10. Mal 1873 wesentlich beeinträchtigt. Hagesneuigkeiten. — (Se. lais. Hoheit Kronprinz Rudolf) wild demnächst Krems in Niederöfterreich befuchen und fich dort drei Tage aufhalten. Der Kronprinz wird da« Genie-Regiment infpicieren und den Uebungen deS Regimem» während dreier Tage beiwohnen. Nm ersten Tage findet die Ausrückung deS Regiments, und zwar am kleinen Giercier' plüh z» K«mS statt. Nn den beiden nächsten Tagen wer» den die am maulerner Uebungsplatze bereit« fertigen »nb einige vvl dcn Augen de« Kronprinzen erst auszuführende Arbeiten besichtigt. — (Ausrüstung der Landwehr.) Da» k. l. Ministerium für LandeSverlheidigung hat fur die Sicher, ftellung deS Bedarfes der Landwehr» Fußlruppen eine Offen-Verhandlung eingeleitet. — (Parlamensgebäude.) Im Laufe der nach. sten Woche wird «it der Grundaushebung z» dem Bau des neuen österreichischen Parlamenlshause« begonnen werden. — (Gelddiebstahl.) In der Nacht vom 1. zum 2. d. M. sind im Bureau der Betriebsleitung der ungari» schen Slaalsbllhu in Agram clica 26,800 st. in der, schiebenen Banknoten sammt Gehaltsliften ber Linienftrecke Kallftadl'Fiume entwendet worden. Diese« Diebftahls dringend verdächtig erscheint ein Diurnift der Betriebsleitung, Namen« Slreilfeld, der morgen« dip Flucht ergriff. — (Eine lühne Touristin.) Madame Förster, Gemalin des Gesandten der Vereinigten Staaten bei der Republik M»fico, bestieg vor lu,zer Zeit den Vulkan Po-pocatcpcll im letztgenannten i^ande und gelangle bis zu einer höhe von Über 14,000 Fuß über der Meeresfläche. Locales. — („Der neue Bürgermeister.'^ ^«v „ < Tagblatt" drlickl an leitender Stelle unter dem eingangs citierten Schlagwolle seine volle Befriedigung Über die Wahl de« Herrn Mascha« zum Bürgermeister der Landes Hauptstadt Valbach und über die Action deS gesammten Gemein deralheS au«. Da« genannte Blatt schließt seinen Leitartikel mit folgenden stellen: „Die Bürgerschaft Laibach« kann mit Beruhigung der nächsten Zulunfl ent-gegensehcu; durch ihr mannhafte« Eintreten, ihre muster» hafte Disciplin bei den Wahlen sieht dieselbe mit der Teilung ihrer öffentlichen Angelegenheiten Männer betraut, die, fern von allem Parteihadcr, ihre besten Kräfte dem Besten der öffentlichen Interessen widmen, die da« redliche Streben besitzen, mit den bestehenden U«belständen undGe-brechen energisch aufzuräumen, wo e« noth thut, neue« und gediegene« zu schassen, sowie den festen Willen, weise Sparsamkeit mil dem Gemein bevermögen, strenge Unparteilichleil gegen jedermann zu üben. Nn der Spitze dieser selbst-gewählten Körpenschaftcn sieht fie einen Man» gestellt, dem niemand au« ausrichligem Herzen da« Zeugnis redlichster Pflichterfüllung, gereifter Erfahrung und edelster GesinnungS-lüchligleil versagen wird. Wenn noch elwa« das Vesuhl dieser Befriedigung, da« uns alle ob der getroffenen Wahl crsullt, zu erhöhen vermöchte, so sind es die sympathischen Worte, welche wir bei Gelegenheit der Beftallnng des neuen Bürgermeister« au« dem Munde des Leiter« der Landesregierung, Fürsten i!olhar Mettern ich, zu höreen bekamen. Wenn e« schon angenehm berührt, den Preis nnd die Anerkennung zu vernehmen, d« den Burgermelfterlugen-dcn de« Erkorenen aus fürstlichem Munde gezollt wurde, fo sind es in«befondere die warmen Worte, womit der glirft der Sladtvertrelung und ihrem Haupte die Pflege der Volts-fchule ans Herz legte, die unfere vollste Zustimmung verdienen. Möge das harmonische Zusammenwirken der Gemeindevertretung mit der Regierung zum allgemeinen Veften ein dauernde«, der rege Wechfelverlthr, der innere Verband der autonomen Kürperfchaft mit der politischen Viecutive auf den manngsaltlgen Gebieten des öffentlichen Bebens e« ersprießlicher fein." — (Michael Freiherr v. Iois), Präsiden» d« LanoeScommifsion für Pferdezuchl.Ungelegenheiten in Krain. reiste nach Wien ab, u» der Pferdeconfcliptions-Vnquöle beizuwohnen. — (Veränderung im Stande ber Landwehr.) Eingetheilt wurde aus dem Refervestande de« l. l. Heere« der Hauplmann 1. Klasse, Herr Eduard Schaff er (Domicil Weinbüchl m Krain) des Infanterie-Regimenl« Frejherr v. Khun 3lr. 17 in den Stand de« lramischen ttandwehrbalaillon« Rudolfswerlh Nr. 24, — (Da« Turnfest), welche« Son »tag den 7. d. V stattfinden sollte, wurde bei dem Umstände, als die Vorbereitungen zu demselben v»s dahin nicht vollendet werden können, auf fpälere Zeit vertagt. — (Nationalbank.) Der letzte Monalsauswei« der Nalionalbanl verzeichnet an escomptteilen Wechsel» und Effecten folgende Summen bei den Filialen - i in ttail> ach 1,215.579 fi. 73 tr., 2. in Graz 3,961.371 fi. 9« kr, 8. in Klagenfurt 1,493.b84 fi. 888 — (Die neue Vabeaustalt in Vischoflack.) Unser freundliches Lack nimmt recht lobenswerthen Anlauf, em Kurort nicht unbedeutenden Ranze« zu werde«. Sine Gesellschaft, aus 24 in Laibach, kack und Umgebung domi» citierenden Privaten bestehend, faßte Über Antrag de« Herrn l. t. Vezirlsarzte« Dr. Josef Kappler in Laibach den Beschluß, die dem Zayerflusse und dem nahen Gebirgsbache innnewohnende eisenhaltige heilungbringende Kraft zur Wohlfahrt der leidenden Menschheit, zu« Vortheile des reizend gelegenen und von gesunder, frischer Alpenluft umwehten Städtchens Lack und rcs Landes Krain Überhaupt auszunUhen. Schon im Verlaufe des vorigen Jahre« ging es mit vereinten Kräften frisch an« Werl. Die erwähnte Privatgenossenschafl erwarb durch Kauf ein nur ein« viertel Wegstunde von Lack entfenites, ganz nahe an dem Zayer» fiusse gelegenes, aus 13 Joch Aeckern, Wiesen, Hulweiden und Wald bestehendes Vchhlhum, welches von der Zayü durchfiulhet wild. Ein recht hübsch angelegter, auch gut fahrbarer und an beiden Seiten mit Kaftanienbäumen be» pstanztcr Weg führt uns aus dem Städtchen Lack zur romantisch gelegenen neuerrichlelen Warm- und Kaltwasser« Badeanstalt. Wir lommen zuerst zu einem größeren Gebäude, worin sich die Warm, beziehungsweise 6 Wannen-und Dunftbäder befinden. Diefe Bäder erhalten ihren Wasserbedarf von einer eisenhaltigen Gebirgequelle. Zunächst diesem Badhause finden wir schattige Ruheplätze. Einige Klafter abwärt« an dem Zaynflusse stehen zwei geräumige, mit Abtheilungen verfeheue B^belMen, für Herren und Damen abgesondert, worin die kalten, eisenhaltigen und stärkenden Vollbäder genommen werden. In der Nähe des Warmbadhause« erhebt sich ein ohne Beschwerden besteig, barer, mit Kreuz« und Querwegen ausgestatteter Berg; auf dessen Spitze präsentiert sich uns eine von den steiner Alpen begrenzte herrliche Wald. und Gebirgslandschaft. In der nächftgelegenen Enclave Weinzierl besteht eine mit Garten, Pavillon, Ruheplätzen und Kegelbahn verfehene Restauration, die uns Stärkung und Erfrischung bietet. Im Städtchen Lack befinden sich viele zur Aufnahme von fremden Badegästen geeignete kleinere und größere Wohnungen, »nd einige sehr anständige Gasthöfe. Die Eigenthümer der Badeanstalt werden dem Vernehmen nach Sorge tragen, daß ein graduierter, mit der Wasserheilmethode wohlver« traut« Arzt mit der Leitung der jungen Badeanstalt be< vollmächtig! wird. Dem Städtchen Lack steht vermöge seiner reizenden Gebirgslage und in der Erwägung, als die Bahnstation nahe ist, der Verkehr von der Station in die Stadt mittels Vmnibus geschieht, eine herrliche Sommerfrifche und nun auch ein Heilbad geboten wird, eine recht günstige Zu« tnnft in Nuostcht. — (Die Iahresrechnung des hiesigen Armeni nftitut«) mit den damit verbundenen Armen« ft'flungen und dem Bülzerspitalsfonde für da« Jahr 1873 liegen in besonderer Beilage der heutigen Nummer unserer Zeitung zu. — (Dreschmaschinen.) Großer Fortschritt auf laud-wiithschaftüchem Gebiete ist die neue Dreschmaschine der rühmlichst velannteu Firma P l,. M a y f a r t h ^ son), welche da« hohe l. t. Handelsministerium, motiviert durch den Wunsch, die vollswillhschaftlichen Interessen möglichst zu fördern, uns gewogenft zuwendete, legt dem ge« fertigten Ortsfchulralhe die angenehme Pflicht auf, im Namen der großmüthig bedachten Schulgemeinde den tiefgefühlten Dank hiefür öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Adelsberg, am 3. ^tuni 1874. Der Grtsschulrath. Der hiesige Reichsrathsabgeordnete und Realitäten-besitzer Herr Wilhelm Pfeifer hat der Volksschule zu Gurt-feld zwei große Prachllafeln mit reicher Goldeinrahulung und Bildnissen unferer allerliebsten und höchsten Majestäten den Kalfer und Kaiferin gewidmet. Für diefe große Spende sieht sich der Gefertigte verpflichtet, im Namen deS Orlsfchulralhes und der Schuljugend den wärmsten Dank auszusprcchcn. Gurlfeld, am 3. Juni 1874. F. Jeher. Im allgemeinen Interesse finden wir uns veranlaßt, auf die im heutigen Vlatte enthaltene Annonce des Herrn Gustav Hchwarzschild in Hamburss ganz besonders hinzuweisen. Die aiigetünoigieu Originallofe tonnen wir wegen der großen und zahlreichen Gewinne bestens empfehlen, Dlc Recllität und Solidität dieses Hauses ist 1 bekannt und daher nicht« natürlicher, als die vielen bei demselben cinlaufendeu Aufträge, welche eben so rasch als sorgfältig ausgeführt werden._______________________________________ Neueste Post. Versailles, 5. Juni. <6in Programm dcS rech-l«n Centrums erklärt, die Politik dlS Ministeriums zu unlcrstühm. betont die Nothwendigkeit, die Regierung Mac Mahons zu organisieren, will welter die under« fehrtt Aufrechlhaltuna. de« Scpteml spital, Lungenluberculose. — Antonia Jauche, bürgert. Vergoß oerstochter. 6 I., Stadt Nr. 206, Dyphtcritlö. Den 30. Mai. Josef Stalla. Maschiuführer, 49 Iah^ Kralauvorstadt Nr. 5, Lungrnlahmung. — Franzisla Sli^ar, P"' »ate. 42 I., Stadt Nr, 281. l.'ungeutul,crcu>ose. - Thomas Cal^ Taglohncr. 75 I,, «>es»>>«. Tanelli und Gorup. Privatiere, »'^ U, sammt Tochter, Trieft. — Pamlwal, geistlicher, Illyrisck'FE'' — Dietrich, l. l. Hauptmaim, illacienfurt. — Arnstew, ">' »rilnn. — Nozon, Lyon. — Maulen, Pest. - ^ell"°'^ Kfm., Czalathurn, — Glasiin, Fabntsbesitzer, «üd v° Handelsm., Wien. ^, U«l«K ««>»»,»». Pessial, Senosetsch. — Erben und ^, Wien. — Made, Vraz. — Dertiö, Assecuran^Directul, ^. li,»!««,,» vnn ««»»»«»'^«le»,. Nlaseln, FabiilSbesiyer,^. — Nllyer, Pidem. — gupanlii, Lltlai. — Hudovernig, " mannsdorf. ^^. r 5,2« .3" .1 "> ! -« K U. Mg. 74l.^ -j-17.0 W. f. schwach heiler 10^ 5. 2 „ N. ' 739.NH ^21.? W. schwach bewüllt M"> 10« Ad. 740.^« j ^-17.« windstill bewölkt ^^,, Heiterer Morgen, vormittags theilwrise VewülllMg! ^,y mittag« halb 3 llhr heftige« Gewitter mit Donnerschlas" i»' Blitzen, ausgiebiger Regenguß, dann theillveise Äushe'lcru»^,^. tensive« Abendroth, lmuülll. T>a« TageSmillel dcr Wiirmc s' um 1<»" llber dem Normale. ^ ^ Velanllvonlichrr Nednctrur lNl^sl'Kpvicks 2vien, 3. Juni. Die gestern zum Durchbruch gelangte günstigere Tendenz machte heute namhafte Fortschritte in doppeller Äeziehung; einerseits weisen dir berc't« N' ,c„ !j! zum Kanfe von Eiscubahnactim. wie namentlich Karl-Ludwig-, Theißbahn, Norowestbahu; andererseits fanden die von starlcr Hand herrührende» Käufe in devaloierten localen Werthen For>!^ die hltdurch bewirtlen Drckung«läufe der Eontremine übertrugen sich aus Vanlwerthe und Industriepapicre. so daß e,ne ausehnliche Reihe von Effecten Reprisen erzielte. Geld Wnrr »t»l, ) « .. (.....69 55 69«°. Februnr.) """ (.....69 45 69 b5 ^.»-> «.«.««».. j ,- ^ ^ ^W^w Lose, 1639.......250-- 260 - „ 1854.......96 b0 97 — , I860.......106 2?> 106 75 » I860 ^, 100 fi, . . . N050 m - ^ 1N64...... 131 - 132— Domänen-Pfandbriefe . 119 25 1>9 5o Prllrnienanlehcn der Stadt Wien 100— 100-50 l»U^ ! «"". , ' ' Zzil "' Ungarn I l«ftu°« < - - "- 747b »ona»l.«lellulitruugs.L«ll. . . 96 50 96 75 Uug. «ismb«hn.»nl..... 95 25 95 50 Un>. Prllmim.«nl...... 73 75 76 25 Men« «°u,nmn»l.«uleh« . . »575 86 — Held Ware Kngl«.V«ml .:'.... 1S0 25 13050 ««nlvereln.......7225 73- V»dmeredlt«ch«l« ' . . . . —— — — «««bit«««« ..«,,, . Wb-W 8«0b0 «eld W!?,r? Kreditanstalt, ungar.....149— 150 — Tepositenbanl . . . , 127— 128. «tscoinpitanstalt......8k»5 860 - ftralcn.Vanl......31 bO 32 ^ Handelsdanl....... 64 — 64.50 «iutlouulllaul......982 — 984 — Oesterr. a2«. Vanl .... 45 — 46 — 0eft«r. Vl,ul«eselllch«ft . . . — — 200 — Uuioubau? ......97- 9725 «?rein«z0- Lemb.'lzern "Iaffy-Vahn. . .128 50 139 bo klc>yd.«tj«llsch. .....412 - 415 - 0ej»,«. W,rbw,j»«5> . ^ . .179 50 181. ^>>ld Warl Rnd«lf««Vahn.....1b6 50 157 Glll»t«b»hn......317 75 318 — sndbahn........140 75 141,25 Theiß'Vahn....... 217 50 218 50 Ungarische «orbostbadn . . . 104 — 105 — Ungarische Ofthahn .... 5O'l»0 51--Tr»«u>ay.»eriefe. «llgem. öftere. Vadmeredlt . . 95 — 95 50 bto. in 83 Jahren 83 50 84 — Nationlllbanl ö. «..... 91 2b 91'40 Ung. illvoeuccedlt..... 85 2ö 8575 ««s»l>tth-V. 1. «M.....92 50 93 — stcrd..»inrdl,. G......10490 10510 Franl.Ioseph.V......101 25 10150 «al. «arl,Lub»la.lv., 1. «m. . 107 — 107 50 0tft