Freytag, den 12. October 1827. V. Vodnik's Denkmahl auf dem Friedhofe zu Qaibach. «<^en Manen ausgezeichneter MannerDenkmahle setzen, ist eben so ehrenvoll für die Hingeschiedenen als für ihre Zeitgenossen, weil sie der sprechende Beweis sind, daß eine dankbare Mitwelt die Verdienste der Ihrig«,» nicht mit Stillschweigen übesgangen hat. In dieser Absicht traten auch hier einige Männer zusammen, um den als slavischen Dichter und Sprachforscher gleich verdienten Vodnik, dessen Verlust noch immer leb» haft gefühlt wird, ein Denkmahl zu errichten, das seines Nahmens Gedächtniß, und ihre Achtung für das seltene Dichtertalent des Verewigten, und dessen Verdienste für die Reinigung der krainischen Sprache, der spaten Nachwelt überliefern soll. Aus den Beytra, gen der zu diesem Zwecke zusammengetretenen Mitglieder, wurde aus schwarzem inländischen Marmor «in saulenartiges Piedestal gemeiselt, auf dessen Knauf, sich eine Urne aus Gußeisen erhebt/ um welche sich »ine Schlange, als Sinnbild der Ewigkeit, windet. Die Inschrift lautet: VI. IOILM 5^^KlI 4N16I ?03l^KM'I' Dieß Denkmahl, dessen Aufstellung mehrere Jahre hindurch einiger obwaltenden Hindernisse wegen, ver» zögert wurde, ist am 6. October d. I. in einer Nische der Friedhofsmauer aufgestellt worden.— Allen Freun« den des Verewigten , welche durch Wort und That die Errichtung dieseS Denkmahles gefördert haben, s,y hie-mit der wärmste Dank gezollt. K r a i n Mein Heimathslanb. (Eingefende t) O schönes Land, in dem zum ersten Wahl« Mein irrer Blick der Sonne Feuer trank. Wo ich an deines Siromes Wogenfalle Als Knabe oft deö Lebens Freuden fang, ^ Wo aus des dunklen Waldeö grüner Halle Mir Philomelens Med zu Herzen drang; Entfernt von dir im rauschenden Gewühl« Denk' ich so gern an deine heit're Stilles Wie lebend seh' ich euch, ihr holden Scenen, In deren mütterlichem Freudenschoos Sich des Erhab'nen viel und viel des Schönen In meine wonnetrunkne Seele gvß, In denen ich mit heißen Daukeßthrane» Der treusten Freundschaft Segnungen genoß, Wo liebevoll des Friedens Sonne scheinet Nnd Gutes stets mit Schönem sich vereinet. Ich grüße euch, der Heimath grüne Hügel, Von manchem Kraut, das Heil verspricht, bedeckt; Euch Felsengipfel, wo nur seine Flügel Der stolze Aar, der goldne Falke schlägt; Auch euch der heim'schen Flüße glatte Spiegel, In die der Himmel sein Gebilde prägt. Euch Moore, und euch düstre Eichenhaine, So fchauervoll im matten Mondenscheine! Ich sehe euch, ihr unterird'schen Hallen, Von We/en, die der Fels erschuf belebt; Euch kleine Tropfen hör' ich plätschernd fallen Auf matten Grund, von selt'nem Gold durchwtbt; Des Wandlers Stimme hör' ich niederschallen, Von der die fiust're Giotte laut erbebt, Die stet« das helle Licht deS Tages fliehet. Und nur vom düst'ren Fackelbrand erglühet. Und dann zu euch — wie soll ich euch benennen? Gellebt«! Theure! ihr mein schönstes Glück! Zu euch schwingt täglich sich mein banges Sehnen, Euch weih' ich jeden freien Augenblicks ' O nehmet freundlich auf des Jünglings Thränen! — Doch ach — auf meine eig'ne Hand zurück Seh' ich der Liebe tceue Bothen fallen. Und meine Seufzer durch die Luft verhallen. O wenn ich jetzt aufdein < m Boden stände, Du theures Land! o welche Himmelslust! Es riefen wieder alle Felsenwände Die Klagen, die entschlüpften meiner Brust: Und reichten meine Lieben mir die Hände, Ich drückte y< an's treue Herz mit Lust! O was die Trennung grausam mir genommen, Gs würde alle«, alles wieder kommen. Leb' wohl indeß und blüh' im goldnem Frieden, Mein Heimalhsland zum schönsten Glanz empor ? Erhebe mehr noch, was du nie gemieden. Den Künstler und di« Wissenschaft in Flor; Und üst'reichS Scepter sey dir stets beschieden, Dann fühlt sich glücklich deiner Kinder Chor I — Selbst wenn des Todes Schauer mich umwallen Werd' dankbar ich noch deinen Nahmen lallen. ------«.------- A, I. S. Biographische Skizzen berühmter Männer Krains. l. Hans Ungnad, Freyherr von Sonn egg. Wurde gleich dieser ausgezeichnet« Mann in der benachbarten Steyermark geboren, so gehört er doch, wenn wir den Schauplatz erwägen, auf dem feixe Thaten und sein rühmliches Wirken glänzte, unserem Lande an. Schon in seiner frühesten Jugend widme» te er sich, nach d«m Beyspiele des damahligen jungen Adels dem Kriegsdienste, und focht unter den Bannern deS Erzherzogs Ferdinand, BrnderS K. Carl V. Als der siegreiche Solimann, nachher strittigen ungrischen Komgöwahl, zu Zapolyas Gunsten in Ungarn und Österreich eingefallen war, und Wien, daS Hanolboll« werk der Christenheit von den Türken belagert wurde, fand sich Hans Ungnad auch bey den Fahnen des spanisch, österreichischen Heeres ein, welches zu dem Entf.itze Wiens herbeygeellt war. Von seiner Tapferkeit gab er in der Türkenschlacht bey Linz »5)52 rühmliche Beweise. Als in derFolge der Schauplatz deß Krieges mehr nach Ungarn verlegt wurde, nahm er auch an d«n G«> fechten, besonders im Jahre ,537 den lebhaftesten Antheil. Seine ousgezlichneten Eigenschaften und vor. zügliche Brauchbarkeit blieben dem römisch . deulschen König Ferdinand nicht unbekannt, und verschafften ihm d«n ehrenvollen und wichtigen Posten eineS obecstm FeldhauptmanneS von Innelösterreich. Als solcher beginnt erst sein Wirken in Krain. Die Kriegsunruhen der damalige«, Zeit, besonders aber bi« beständigen Gefechte, in welche die Beherrscher der österreichischen Erblande mir den Türken verftochten waren, setzten Krain beständigen Gefahren aus. Die Einfalle der bosnischen,Paschen waren für die Bewoh. ner des flachen LandeS eben so Verderben bringend, als für die Besitzer der Schlosser. Um sich dagegen nach Kräf, ten zu sichern, wendeten sich die kiai»,sch,n Stände an den damahligen Landeshauptmann, d«n eben erwähnten Freyherrn von Ungnad mlt der Bitte, dte schutzlose Vage Krams, Sr. Majestät, dem Kaiser Ferdinand I. zu schildern. Der Freyherr Ungnad von Sonnegg oer. einigte ihre Bitten mit den seinigen, und erwirkte vom Kaiser die Erbauung neuer Ringmauern zum Schutze unserer Stadt. Ztl diesem Verdienste fugte er das noch größere, die Emporbringung der kl-ailnschen Sprache zur Schriftsprache hinzu. Bis zu seiner Landesverwesung war in der kraimschen Sprache weder etwas geschrieben noch ßedruckt worden. Ast unter ihm fing der Laibacher Domherr Primus Trüber, der zur evangelischen Lehre übergetl«ten war, zuerst den Katechismus, und später das neue Testament in die krainische Sprache zu über, tlagen an, un> da der Mangel einer eigenen Drucke. r«y, das Werk im Lande herauszugeben versagte, so unterstützte Hans Ungnad durch beträchtliche Beyträ. ge den Druck d«r truberischen Werke im Auslande. Als jedoch Trüber und sein großmüthiger Mäcen, wegen ihrer Anhänglichkeit an die evangelische Leyre i554 «uz Krain auswandern Mühlen, so zog sich Hans Un» hnad nach Sachsen, wo er sich mir einer jungen Grä« sinn Barbi vermahlt«. Aber auch hier fand er die ge« hoffte Ruhestätte nicht, sondern er li«ß sich K557 zu uräch im WÜrtembergischen häuslich nieder. Selbst in der Verbannung beschäftigte sich seine Seele mit Krain, b«sonbers aber mit der Zustandedringung der glagoli« tischen und cyrillischen Lettern, mit denen die Bibel für die Dalmater und Croaten gedruckt werden soNte. Nach Urach zog er auch seinen gelehrten Freund Tru» ber, und späterhin den nichl minoer berühmten Dal» matin. Kurz vor feinem Tode ward ihm noch die Freude zu Theil das neue Testament nachTruberS Übersehung mit cyrillischen und glagolitischen Typen gedruckt zu sehen. Er starb am 27. December i56^ zu Win-terltz in Böhmen auf einer Reise im 7». Jahr/ seines Lebens. Ein Jahr darauf folgt« ihm auch seine Frau lm Tode nach. -----------«^»------------- Beyspiele zur Nachahmung. Schon oft und bey vielen Gelegenheiten hat sich der rege Sinn d«r menschenfreundlichen Steyermarker für Wohlchun unh UnltlststtzunH del leidenden Mensch. heit anspruchslos und ohne Prunk geäußert; nl« haben sie eine Gelegenheit unbenutzt gelassen, der Noth zu steuern, dem Elende nach Möglichkeit abzuhelfen , und hiermit eine der vorzüglichsten Menschenpfiichcen zu er» füllen. Nicht etwa nur, was öffentliche Blätter hiel« vo„ enthalten, mehr noch geschieht im Geheimen, wc» von die linke Hand oft nicht weiß, was die Nechte thut und gibt. — Wenn Beyspiele am besten belehren und zur Nachahmung aufmuntern, so ist es Pflicht, solche Handlungen aus der Dunkelheit hervorzuziehen. Die aus öffentlichen Blättern bekannten beyspiel« losen Verheerungen, welche ber alle Schranken über» stiegeue reißende Murfluß verursachte, der „och drin» halb Shuh höher als im Jahre »6,3 anschwoll, haben den biedern Bewohnern der Hauptstadt dieser Provinz eine neue Gelegenheit gegeben, ihre Liebe zur Wohlthu, tigteit und zur Rettung ihrer verunglückten Milbrüber aus dem sonst unvermeidlichen Verderben in einem hohen Grade und im schönsten Lichte zu bewähren. Ein Schreiben aus Gratz vom 6. Iuly enthalt hierüber Folgendes: „Durch die bekannte Überschwemmung sind hier einige hundert Familien in den tiefste», Nothstand ver» setzt worden. Man gab Geld, viel Geld; aber es fehlte auch an Kleidung. Wäsche und Betten; da mach. ten zwey bekannte Menschenfreunde einen Aufruf, den unglücklichen Familien gegen Nässe und Kälte zu HA. fe zu kommen, und bi« Spenden bey dem Buchband, ler und Vielt«Imeister Hrn. A n dre a S Kie n r< ich ab« zugeben, wo sie verzeichnet und d^on in die beschädig, ten Vorstädte abgeführt werden sollten. Der Erfolg übn« traf bie kühnsten Erwartungen. Bis am Abend de« nähmlichen Tages war ein Magazin voll; und welch kostbare Wasche, Betten unh Kleidungen»— Am fol. genbenTage, und so durch zehn Tage, wurden oft drey und vier Wagen an die Viertelünner und Pfarren abgeführt. Drey Menschen hatttn bey Hrn. Kienleich vollauf zu thun, um nichts als zu empfangen, zu verzeichnen und in den Magazinen aufzuschichten. Nei-che und Arme, Vornehme undGeringe, brachten ihre Gaben, und mehrere Packe konnte man im Werthe auf Einhundert Gulden MetoLmünze an"ehm,n. E/> Schneidermeister aNei» gad ganz nt^ An^üg« vo>". Kopf öii zu den Füßen für fünf Männer, sechs Knaben und sechs Madchen. Se. Excellenz unser würdiger Landesvolsteher zeigt sich bey diesem Unglücke im edelsten Lichte, er ist rastlos überall dabey, und hilft mit Ansehen, Einfluß und großen Geldopfern. A. Tedeschi. Die Zweykampfe in Amerika. In den vereinigten Staaten von Nordamerika nehmen die Zweykampf« eine eigene, sehr ernste Ge« stalt an. Einer muß gewiß, wenn nicht beyde auf der Selle bleiben. Das ist wenigstens kein Spielwerk. Man gebraucht zu diesen Znieytämpfen keine Schwe?» ter, keine Pistolen, sondern Flinten und Büchsen, mit einer, auch wohl mehreren Kugeln geladen. Die beyden Schlagenden stellen stch mit den Rücken aneinander, jeder geht vier Schritte vorwärts, so das die Entfernung acht Schritte ausmacht. Auf daS Zeichen des Secundanten drehen sich beyde um, schießen loS, und was fällt, dai fallt. M i s c e l l e n. In Wasvik (in Nord , Holland) sah man neu. Uch «in Schiff auslaufen, dessen 4 Matrosen nicht weniger als 25g Jahr« alt waren. Ein dortiger See, mann, Namens Peter deZeeuw, hatte sichvorgenom« m«n, an seinem hundertsten Geburtstage nochmahls an daS Ruder eineS Schiffes zu treten, und es in die Se« zu steuern. Die Sache ließ sich an diesem Tage (2. Februar 1U26) «ingeiretener Hindernisse wegen nicht ausführen, und unterblieb, bis vor Kurzem einer feiner Freund,, «in Greis von 63 Jahren, mit dem Wojer de Standvastigheid aus Rotterdam nach Was, pit kam. De Zeeuw benutzte dies« Gelegenheit, ihm «in« Luftfahrt vorzuschlagen; «s wurden noch zwey Grei. s«, der ein« von 90, der andere von Lo Jahren dazu gebethen, und die vier grauen Seefahrer stachen lustig in di« See. Sie waren bey ihrer Zurückkunft so ver» gnügt,"baß sie beym Einlaufen in den Hafen ein vs« terlandischeS Lied anstimmten. In einer der größten Städte Teutschlands findet sich unier einem Aushängeschild die komische Unterschrift» Franz Benesch, dürrer Obsthändler. Dieß hatte seinen Nachbarn, einem Uhrmacher so gut gefallen, daß er sogleich sein veraltetes Schild neu auffrischen und darunter setzen ließ: Ignaz Vogel, hölzerner Uhrmacher. _____ ? / In «i»rer Stadt am Rhein ist ei» Gasthof, an dem das Schild, und in welchem das ganze Personal immerwährend an den Tod erinnert. Der Gasthof heißt nähmlich: „zum ewigen Frieden," der Wirth Hayn, seine Frau ist eine geborne Knoch ; sein Kellner heißt Schädel, Sarger und Ascher sind die beyden Mar, queurS, der Ausläufer heiZt Tod, und die Köchinn Susanna Bein. Man nennt Hrn. Hayn in dortigel Gegend auch nur den T 0 dtenwirth. Ein Dieb zu Paris stahl neulich «,n« Uhr. Vor dem Richter gestellt, sagte er zu seiner Entschuldigung, daß er nur der Vorschrift seines Arzres gefolgt sey, der ihm wegen seines schwachen MagenS befohlen had«, zwischen jeder Mahlzeit noch irgend Etwas zu sich zu nehmen (clu prenär«