lnr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Herausgegeben und redigirt von Leopold Kordesch. ^5 4Z. Montag am A. Vctober Ä838. Us^ ' Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Prei^ des Blattes ili in Laibach jährlich ü, ^^^"" halbjährig z fl. Durch die t. t. Post uncer i^ouvert mit »oriofreier Zusendung aanziährig », halbjährig 4 fl. C. M., und wird halbjährig «oransbezablt. Alle t. l. Poliämtcr nehmen Pränumeration an. In Laibach «ränumerirt man entweder im Zeilungs «tomptoir, in der Buchhandlung des Herr» Leo,. Patern»!, li, oder beim Red acte ui, »m WarienPlaizc, Nr. 1», zu ebener Erde. Meine Grillen. Aiebt sie dich? frag' ich mlch / wie im Traume Immer dann, wenn's Blut mir schneller wallt; Bleibt dein Bild in ihres Herzens Räume, Ewig gleich an Werlh sich und Gehalt? Reicht sie dir die Hand in düstern Vtunden Innig/ wie in Freude und im Glück? Ahnt sie deines Herzens süße Wunden, Denkt sie liebend dann an dich zurück? — — , Ohne Antwort lausch ich dann im Etillcii, Leise flüstert Etwas mir ins Ohr: »Liebe muß ja auch Vertrauen fühlen!« — Eilig heb' ich d'rauf das Aug' empor, Ruhe locht mir — weg sind meine Grillen. 3. Kordesch. Nachtrag zu dem bereits in diesen Blättern erschiene­nen Aufsätze: Dieständischen Gnltpferde in Krain. (Fortsetzung.) Als Solima n im Jahre 1629, nachdem er Ofen genommen, gegen Wien zog und dasselbe belagerte, stritt wahrend dieser, in der Geschichte denkwürdige» Belagerung auch die trainische Ritterschaft und das Fußvolk des Aufgebots männlich unter den Belagerte» gegen den Erbfeind. Die Geschichte des Landes nennt uns unter diesen ritterlichen und mannhaften Verteidigern der Residenz­stadt : Den Niclas von Thurn, Ritter Sr. köuigl. Ma­jestät Ferdinands 1. Rath, Oberster über die Reisigen und Fußkncchte, — Hans Kanzianer Ritter, kaiserl. Majestät Rath, Landeshauptmann in Krain und Ober­ster über die leichten Pferde, — Welhart v. Lam-berg, Trajan v. Auersperg, köuigl. Majestät Rä­the bei der nied. oster. Regierung, Erasam v. Obrit­schan, des Hcrzogthums Krain verordneter Kriegs­rath, — Hans Abfalterer , königl. Majestät Kriegs­rctth und Unterfeldmarschall, — Hans Jörg v. Purg ­stall, Hauptmann,-Christoph v. La mberg , Haupt­mann, — Erasam v. Schenern, Hauptmann. — Ni­clas v. Schnitzenbaum, Hauptmann über >6c> ge­rüstete trainische Pferde, — Iobst Lilien berger, Un­terproviantmeister, —Hans Le isser, welcher die Renn­fahne und die Schützenpferde geführt,—Hans v. Wer­ne! , Musterschrciber, — Hans Galt , Fähndrich, — Hans v. Lamberg, Georg v. Gallenberg, Georg Brenner, Ludwig Galt, Georg Breitenauer, Wilhelm Gall, — Martin Semenitsch, Heinrich Prantner, Wolf v. Lamberg, Jörg Wernecker, Gotthard v. Lamberg, N. v. Edliug, Hans Glo­gonitzer Wachtmeister, Hans Lebl. Gleichzeitig, als diese tapfere Schar unserer hei­mischen Helden dem Vaterlande im Hauptsitze des christ­lichen Kaisers Ehre machte, hat eine kleinere Schar der lrainischen Ritterschaft mit 20c» gerüsteten Pferde» (Reitern) derselben unter Anführung ihres Rittmeisters Sigmund v. Weirelberg, auf seinem Zuge wider ei­nen starken, bis zur Hauptstadt Grätz streifenden, Leib, nitz, Feistritz und Gonovitz verwüstenden türkischen, aus Hungarn eingefallenen Hcerhaufen, von der lrai­nischen Landschaft zur Hilfe entsendet, und auf dem Leibnitzerfelde eine dort angetroffene Heersäule des Erbfeindes von 2000 Mann beinahe ganz vernichtet. Es würden mehre Bogen nicht hinreichen, den verehrten Lesern unserer Oaruioiill noch viele andere heldenmäßige Thaten undsiegreiche Feldzüge dieser ed­len Ritterschaft und ihrer Reiterei aufzuzählen; aber dem Vaterlaudsfreunde genüge dieses. Ausser dieser Ritterschaft oder denständischen Gül­tenpferden bestand die vaterländische Landesbewaffnung noch in dem sogenannten Aufgebot, oder Fußvolk, da­mals der gemeine Man n genannt. Diese gemeine Mannschaft stand ebenfalls nnter den Befehlen des Landeshauptmanns, als Landesober­sten; sie trat nur im Nothfalle zur Zeit des Aufgebo­tes zusammen, und ins Gewehr. Ausserdem hatte sie ,178 nur ihre Kaders, die in einem Hauptmann, Fähn­ drich, Lieutenant, prii»» pi»n», Unteroffizieren, Trom­ melschlägern und Pfeifern bestanden und von der Land­ schaft bezahlt wurden. Diese Kaders waren stabil und bestanden in fünf Eompagnien nach der damaligen politischen Eintheilung des Landes in die fünf Viertel: Oberkrain, Unterkrain, Mittelkrain, Innerkrain und Histerreich eingetheilt. Der älteste oder erste Hauptmann war jener in Ober­krain oder ober» Viertel. Bei den Compagnien hatten nach der alten Art die Fähndrichs vor den Lieutenants den Vorrang. Trat der Fall des Aufgebotes ein, so wurde nach Maßgabe des Erfordernisses der zehnte, zwanzigste, dreißigste oder fünfzigste Mann, welche alle in den Waffen wohlgeübt waren, aufgeboten. Auch diese Waffengattung machte dem Vaterlande und ihrem Be­rufe Ehre; und die verehrten Leser werden aus dem gegenwärtigen Aufsatze auch entnommen haben, daß auch dieses Aufgebot oder Fußvolk den Heldcuthateu der Ritterschaft und ihren wohlerworbenen Lorbeer« blütenreiche Zweige beigefügt hat. Hier lann ich einensiegreichen Zug, welchen diese vaterländische Waffengattung unter der Anführung un­sers unvergeßlichen vaterländische» Topographen, Way-hard Freiherrn v. Valvasor machte, nicht mit Still, schweigen übergehen, um meinen hochverehrten Lands, leuten in Erinnerung zu bringen, daß dieser vaterlän­dische Edle, «nd in seiner »Ehre des Herzogthums Krain« noch immer im dankbaren Andenke» fortlebende Ge­schichtsschreiber das Schwert eben so wacker für die Ehre des Vaterlandes führte, wie er die Feder für die Ehre seines Vaterlands so wacker geführt hat. Freiherr v. Valvasor erzählt in seiner «Ehre des Herzogthums Krain:« iv. Band, xv. Buch S.6o^: I m Jahre »683 waren aus Krain wegen den Bots-fay'schen und türkischen Unruhen in Hungarn undOester­reich unter seinen Befehlen, als eines von der löbl. Landschaft in Krain verordneten Hauptmanns im untern Viertel an diesteirischen Grenzen gegen Hungarn vier­hundert Schützen mit zwei Fahnen, deren eine blau, die andere gelb gewesen, am 7. August Nachmittags um 2 Uhr, in aller Eile von Laibach aufgebrochen, und hätten ihren Marsch mit gleicher Eile nach Leibnitz, Wildon, bis an das Grätzerfeld fortgesetzt, wären da­selbst einige Tage ruhig gelegen, bis von der steyri­schen Landschaft die Ordre erfolgt wäre, auf Fürsten­fcld den Zug zu nehmen, Radkersburg und andere um Fürstenfeld liegende Schlöffer zu entsetzen. (Beschluß folgt.) Die Rosenbraut. Novellete von Joseph Vuchenhain. «Euer Gnaden, wir sind im goldenen Löwen!« sagte der Postillon, den Schlag öffnend, indem er sich verneigte und auf ein langes, finsteres, drei Stock ho­hes Haus wies, über dessen Eingangsthore der gol­dene Löwe aus Metall an die Wand gedrückt, der Länge nach ausgestreckt lag. Bediente, Marqueurs, Stubenmädchen, Kellner, und Gott weiß, wie all'das Zeug heißt, das jeden Neuangekommenen in den Ho­tels zu umschwärmen pflegt, überzeugten mich, daß der Schwager wahrgesprochen. Ich stieg daher aus, und ging ans das mir angewiesene Zimmer. Dies ist also die Residenz, bemerkte ich zu dem eben eingetretenen niedlichen Stubenmädchen, welches mir ein äußerst, elegantes Waschzeug auf einen der Tische stellte. Zu dienen, gnädiger Herr! erwiederte sie mit ei­nem Knire. Nun so muß es auch viel Sehcuswerthes hier ge­ben, fuhr ich satirisch lächelnd fort, weil mir die Stadt erstaunlich leer, und von meinem Fenster so klein vor­kam, daß ich ihr füglich einen Platz unter den Markt­flecken angewiesen hätte. Wenn Sie die ungeheuchelte Liebe der Unterta­nen gegen ihren Fürsten für etwas Sehenswerthes hal­ten wollen, so enthält diese Stadt eine Merkwürdig­keit, die wohl wenige Städte der Nachbarlande aufzu­weisen haben werden, bemerkte etwas keck das Mäd­chen, welches meine satirische Frage wohl verstanden zu haben schien. Fürst und Volk finden Sie hier in einem Brennpunkte vereiniget, aus welchem Liebe, Glück und Segen quillt, fuhr sie weicher fort, und sollten Sie an meiner Rede zweifeln, so belieben Sie sich in den fürstlichen Garten zu begeben, wo sie eben heute meine Aussage bestätigt finden werden. Ich sah die Sprecherin groß an, und wurde zu der Frage veranlaßt, was es denn dort geben könne. Der gnädige Herr kommen heute in unsere Stadt und sollten nickt wissen, daß wir ein Fest feiern, das einzige dieser Art in ganz Deutschland? — sagte sie ungläubig lächelnd und hüpfte zum Zimmer hinaus. Verdrießlich über meine Unkenntniß, dachte ich lange dieser ersten Lektion nach, die mir meine satiri­sche Voreiligkeit hier zugezogen hatte, und zwar von einem Wesen, dem man nicht einmal gram sepu konnte. Wenn hier Stubenmädchen schon eine solche Sprache führen, dann ist die Stadt wohl der Centralpunkt al­les Witzes, oder das Mädchen ist nicht das, was sie scheint, dachte ich mir und trat an das Fenster, um mich über die Lage der Stadt noch näher zu über» zeugen. Mein alter Akademie-Freund, Adolph v. Sie­gesdorf trat ein. Ich grüße dich herzlich, Baron Werbenthal, sagte er, indem er mich feurig um­armte. Du siehst, wie schnell ich deine Ankunft erfahren. Sey mir willkommen! Wahrlich die Angelegenheiten deines Hofes konnten keinem Bessern vertraut werden, als dir, und unser Fürst hegt große Hoffnung, diesen R79 langwierigen Grenzstreit zur Zufriedenheit beider Höfe durch dich zu schlichten. Uebrigens fehlt es dir nicht an Kopf und Herz, welch' Beides bei diesem Geschäfte nothweudig seyn dürfte. — Ich sehe einen wahren Hofmann in dir, entgeg­nete ich etwas bitter lächelnd, du machst mich im er­sten Augenblicke aufmerksam, wie die Rechte meines Landesherrn stehen. Vergib mir, so war es nicht gemeint! bat Adolph, meine aufrichtige Bemerkung hat mit dem Hofmann nichts gemein, sie kam aus Freundes-Herzen! Ich schlug versöhnt in seine dargebotene Rechte. Sage mir, wie und wann könnte ich dem Fürsten vorgestellt werden, meine Pflicht nöthigt mich zur drin, geudsten Eile. Freundchen, ihn als Fürsten zu sprechen, ist heute unmöglich. Es ist heute ein Tag, an dem er den Fürsten ablegt, und ganz nur Vater seiner Untertha­nen ist. An einem solchen Tage will er von Staats­geschäften nichts wissen. Bist du nicht allznstark ermü­det,, so folge mir in den fürstlichen Garten, es ist die höchste Zeit. Da ich nun zum zweiten Male, um meine Zwei­fel zu lösen, in den fürstlichen Garten beschieden wor­den bin, so sind das Beweggründe genug, mich dahin zu begeben, wenn ich auch noch so müde wäre, ent­gegnete ich, Hut und Stock nehmend, und folgte mei­nem Freunde die marmorenen Treppen hinab, an de­ren Aufgange zwei ungeheure bronzene Löwen ruhten, welche ich zu meinem Erstaunen früher gar nicht be­merkt hattte, und deren Erblickung mich vercmlaßte, das Haus aufmerksamer zu betrachten, wo ich denn fand, daß es mit den Hotels der größten Städte nva­lisiren konnte. Eine lange, breite Straße, die L*** Straße ge­nannt, an die sich wirklich sehr ansehnliche Häuser reiheten, führte uns über einen großen, mit einem prächtigen Obelisk versehenen Platz einem Garten zu, aus welchem man den Jubel der versammelten Menge auf mehre hundert Schritte schon vernahm. Jetzt stan­den wir an einem herrlichen Portale, dessen Kuppel auf meisterhaft gearbeiteten dorischen Koloncn ruhend, zutraulich aus dem dunklen Grün der italischen Pap­peln hervorsah, die im Winde hin und her schwan­kend, einen angenehmen Duft ringsum verbreiteten. Es war der Eingang in den Fürsteugarten. Unzählige Gänge liefen in malerischen Krümmungen von demsel­ben aus, und wanden sich bald durch das anmuthige Grün des wohlriechenden Pfeifenstrauches, bald durch flüsternde Buchen, bald durch Jasmin-Lauben und bald durch Rondels, in deren Mittelpunkten Kunstwerke ita­lischer Meißler oder marmorene Brunnen standen, aus deren Mündungen kristallene Fluten lustig in die Lüfte sprangen, und einem Maienregen gleich, in die künst­lichen Bassins zurückstürzten. Majestätisch und stolz fuhr der einsame Schwan über den Wasserspiegel da­hin ; Kunstbrücken, sanft umstoßen von den weichen Lo­cken der Trauerweide, führten den Wandelnden zu einsamen Grotten, über deren dunkles Gestein sich hier und da malerische Wasserfälle herabstürzten. Wie lange währt noch dieser Zauber? rief ich, entzückt über diese Natur- und Kunstschönheiten, mei­nem Freunde zu, welcher sich stumm über meine in­nere Bewegung zu freuen schien. Lächelnd nahm mich Adolph am Arm und führte mich durch einen Ahorn­gang einem weiten Platze zu, welchen hohe Platanen ringsum zum anmuthigsten machten. I n der Mitte desselben erhob sich ein römischer Tempel, dessen Außen­wände mit Rosenguirlanden geschmückt waren, und rechts und links vor demselbenstanden in einer kleine» Entfernung zwei Bäume, deren abgestreifte Rinde Bän­der verschiedener Farbe ersetzten. Das ist nun der Platz unsers heutigen Festes, sprach Adolph geheimnißvoll, und wies auf eine zahl­lose Menge Menschen, welche, aus verschiedenen Gän­gen strömend, sich jauchzend diesem Orte näher zu be­wegte. Ein großer stattlicher Mann, von mehren Damen und Herrn begleitet, trat nun aus einer Allee hervor. Lauter Jubel und Vivatruf begrüßte ihn. — (Fortsetzung folgt.) Revue des Mannigfaltigen. I n Paris verzehrten neulich sieben Austernliebha­ber zum Frühstück nicht weniger als 38U Dutzend Au­stern oder 665 Stück auf den" Mann. Nach Ueberein­kunft sollte derjenige die Zeche bezahlen, der zuerst aufhören würde. Einer darunter erklärte, nachdem er mit dem 49. Dutzend glücklich fertig war, daß er nicht mehr weiter könne, und mußte daher die Rechnung von 5^g Frks. bezahlen, worunter 282 Frks. für Au­stern, 60 Frks. für Citronen, 141 Frks. für Wein, und nur 1 Frl. 76 C. für Brot. Einer dieser Gnt­schmecker soll 77 Dutzend Austern ohne die mindeste Anstrengung verzehrt haben. Vor kurzer Zeit kam ein thätiger Beamte des Kriegsministeriums zu Berlin (der Kriegsrath Ver­thram) auf eine betrübende Weise ums Leben. Bei den fast jährlichen Bauten und Umänderungen dieses Ministeriums wurde auch ein Theil der Akten der Re­gistratur fortgeschafft. Einer der Arbeiter ließ von der hohen Leiter herab ein Aktenstück fallen. Dieses stürzte dem Beamten in das Genick, und die heftige Erschüt­terung des Rückenmarkes bewirkte eine Lähmung, der nach zwei Tagen der Tod folgte. I m ,,^«ui-u»i 6s i>eecl«" steht folgende Annonce: Vierzehn Männer dieser Stadt haben ihre Frauen und ihre Familien verlassen; wer sie wieder bringt, erhält eine honette Belohnung. Korrespondenz. Insel Lesina in Dalmatien am 30. August 1838. Spalato selbst ist gebaut, wie Zara. Enge finstere Gassen, die auch nicht sehr reinlich sind; indessen muß man Lß» annehmen, daß ja alle alten Städte einander an Unre­gelmäßigkeit und engen Passagen überbieten, und Spalato ist gewiß eine der ältesten. Der reiche Boden der geseg­neten Umgebung gewährt hier eine große Wohlfeilheit der Nahrungsmittel, weßhalb Spalato auch größer und volk­reicher ist, als Zara. Besonders ausgezeichnet sind die Be­wohner der sieben Castelle, die an einer Meereszunge er­baut, meist zum Schutz gegen die Türken dienten, nun aber blos von reichen Bauern bewohnt sind, denen die schönsten Weingärten und Felder als Eigenthum angehö­ren. Der Hafen von Spalato ist sehr groß, und nach Triest der größte Stappelplatz der Küstenfahrer. Die Rei­nigung des Hafens wird von einer Maschine bewerkstelligt, die einem Schiffe gleich, im Hafen herumschwimmt. Wenn man bei starker Bewegung des Meeres von dem Schiffe auf die Wogen sieht, so glaubt man, das Schiff stehe ruhig und nur die Wellen eilen im flüchtigen Tanze an demselben vorüber; aber man braucht eben kein Copernicus zu seyn, um einzusehen, wie groß hier die op­tische Täuschung sey. Diese Täuschung äffte mich neulich, als wir um neun Uhr Abends Spalato verließen, welches -ich in Wahrheit liebgewann. Ich stand auf dem Hinter­theil des Schiffes und sah nach der Stadt, die mir dop­pelt so groß schien, weil sich die beleuchteten Fenster der Häuser längs dem Hafen in dem Wasser abspiegelten. Die vielen Lichter von Spalato her gewährten mir einen köst­lichen Anblick in der nächtlichen Dunkelheit; mir schien es, als stünde ich fest, und die, einem Sternbilde gleiche, Stadt ziehe sich von mir weg und werde immer kleiner. Die Lichrer schmolzen immer mehr zusammen, bis ich nur noch einen schwachen Lichtpunkt gewahrte, der endlich in der unendlichen Wasserfläche erlosch, und ich vom Lande nichts mehr, als einen dunkeln Streif bemerkte. Der Wind hatte sich ganz gelegt. Das Meer glättete und ebnete sich, als erwarte es einen geehrten, bekannten Gast, und wolle demselben ein freundliches Gesicht zeigen, und wirklich stieg bald der erwartete Nachtwandler ans den Fluten empor. Sein mildes Licht schimmerte sanft auf dem großen Wasserreiche Poseidons, und — war das schöne Salone oder mein Heimweh Schuld? -— der Mond kam mir ganz anders vor, als sonst. Er kam mir vor, wie — eine alte Jungfrau, aber nicht wie die alten Jungfern in unser« Lustspielen, die in ihrer Jugend alle Welt zu ihren Füssen lockten, durch ihre Koketterie aber zuerst die würdi­gen Männer, und durch ihr zunehmendes Alter endlich auch die Elegants und Papillotenfiguren der pomadeduftenden Männerwelt von sich scheuchten, — die dann als alte, verlegene Mädchen-Eremplare in jedem mitleidigen Blicke eines Mannes Liebesglut zu sehen glauben, und sich durch ihre veraltete, abgetragene Zärtlichkeit lächerlich machen; nein! der gute Mond kam mir vor, wie jene würdigen, achtungswerthen Matronen, die das Weh verfehlter Liebe und verfehlten Lebens in sich verschließen; die mit den frommen Augen sehnsüchtig nach jenseits blicken, und des Erdenlebens Bürde mit sanfter, duldender Ergebung tragen; -die mit den blassen, zarten, freundlichen Mienen wie reine, geläuterte Wesen, bekannt mit dem unendlichen Weh der Entsagung, auf unserer Welt herumwandern, und die ich nie sehen kann, ohne von der rührendsten Hochachtung durchdrungen zu werden. Ich fühlte Mitleid mit dem ar­men Monde, der seit so vielen tausend Jahren einsam seine Bahn am Himmelszelte wandelt, und immer freund­lich lächelt, als kenne er keinen Schmerz, während doch sein blasses Aussehen vom Gegentheile zu zeugen scheint.— Sie sehen, lieber Freund, welche Aufmerksamkeit ich auf meiner Seereise unserm lieben Monde geschenkt, wel­ches Sie doch sattsam von meinem dichterischen Talente über­zeugen kann. Doch genug davon! hätte fast mein Korre­spondenzbencht doch bald statt einer Beschreibung der dal­matinischen Länder eine Fantasie an den Mond geliefert.— Da sich nach Mitternacht ein günstiger Wind erhob, so waren wir mit Sonnenaufgang hier in Lesina. . (Beschluß folgt.) Vühnenwesen. Der Herr Direktor Pellet in Gray hat, besorgt wie immer für das Vergnügen und den Geschmack seines Publikums, eine italienische Opern­ gesellschaft kommen lassen, die gegenwärtig dort Vorstellungen gibt. Vel« linis »Norm»« »nd Donizettis »TNäir 6' »»iure« sind bereits in die Scene gegangen. Außerdem sollen noch die Opern: «I^ucil» 6i!>»,». inermonr,« »Llirbier« 8unu»mI><)lÄ>< aufs Repertoir kommu». Die Länger des Südens scheinen jedoch nicht vorzüglich anzusprechen. Prinzessin Amali a uo» Sachsen hat unlängst ein neues Bühnenstück beendigt, das am »l . August zu Pillnitz auf dem "Schloßthcater von ho« hen Personen im engsten Kreise zum ersten Male aufgeführt wurde. Der Titel ist: »Folgen einer Gartenbeleuchtung.« Die Prinzesssn hatte selbst die Hauptrolle darin übernommen und mit'großer Kunst dargestellt. Die akrobatisch-gymnastische, Gesellschaft des I.Lonnn befindet sich ge­genwärtig in Wien und gibt in dem Leopoldstädter Theater Vorstellungen in ihrem Fache. Die Wiener Blatter sprechen sich besonders über Dietrc, Lannc» (UiÄVuIettn) lobend aus und sagen, daß er den berühmten Mcnuele Hverinn, der mit seiner Gesellschaft »m lg, September in Pesth eingetroffen ist, noch übertreffe. IiOAvAriMt»». 12345678Y. In krönt» tnlü. lY2ü7542. Impeiütrix in3ter. 271Ü5Y4. I.ider 3!>l:ruin nügÄnIz. Y4l632. 8iznuui 3per»riti!>e, 5Y3482. ?»rz ?nri 5u!ii. 7635lg. ^rseziäi» ilitnr!»e. 1836. Hliinentul» llrüecinuum. 133842. LZ5IZ Nüvlum. »4l6?2. ßuiZHU« e«t. Y45l?2. ^uveniz nun äntur. U3Ü452. Oantiari» inclicÄt. 2IU7LY. !üiv!t!>3in rinn IZtri. 126412. 8uleuni2 ulini. 7832. Hnulllni«»crum. zi. Ion bringe hiermit nur öiilentlienen Kenntnis«, 6a«z icn nacli einer HenereinKunst mit äen» Herrn LuonärueKer ^n«enn LIa«nil<, äemzeloen mit ^nlang <1e« 2. 8eme«ter« si. November i823) mit LenebmißnnA 6er boben I^knäe««teIIe äen Verlaß meiner Teit«obrilt ,,0»rnioiia^ färmlicb in «ein Li^entbum abgetreten bade, unä von äie«er/5eit «n Klo«« äie KeäHlltinn äer ^eit«cbrilt besorgen werde. Heclllliteur cler Onrnloli». Laibach, gedruckt bei Joseph Blasnik.