___________Dinstag den 30. Mär?.
VN   i   e   n.
H)ie k. k. allgemeine Hofkammer Hal die erledigte Zahlmeistersstelle bei dem Kiagerisutler Eameral - und KriegSzahlamte dem bisderigen Eontcollor des Laibacher Camcral» und Klitgs^ahlamteS, Joseph Novack, ver-l!«h»n.                                                                       (W. Z.)
Kroatien.
Ueber die proiectirte Eisenbahn zwischen Carlstadt und Sifsck wird aus Agram Nachstlhendes mitgetheilt: Um die so wichtige Verbindung zwischen dem Saveflusse und dcm adriülischen Meere, welche bis jetzl nur zu oft bei nildtrem Wassersiande der Kulpa zum wesentlichen Nachtheile für den Handel lxs adriatischen Meeres unterbrochen war, für immer herzustellen, bildete sich mit Genehmigung der hohen Landessttlle aus dem wohlhabenden Tiiester, Fiumaner und Carlftä'dkr Handclestande eine Gesellschaft, die sich die Belebung des Handels und die Erleichterung desselben durch Herstellung einer Eisenbahn von Sis-l«k nach Earlstaot zum Ziele setzte. Dem zufolge lcal am 25. September 18W zu Carlstadt mit demDi-rrelor der belobten Gesellschaft, Herrn Earl v. Brück der dirigirende Ingenieur, H«r Graf Marc Antonio Sanfermo, der Action, Herr M al« ssi ch . dann derIngenieur, Hcrr Doctor P izzini aus Padua, zu .iner gemeinschaftlichen Berathung zusammen, und nach erfolgter genauem Recognoscirung der Gegend zwi» schen Carlstadt und Sissek wurde di. Leitung dieses wichtigen Unternehmens dem Ingenieur Hrn. Dr. Piz» zini anvertraut, »vclchem es, trotz der im Spätjahre so häufig schlechten Witterung und d,r aus dieser Strecke vorkommenden Terrainhindernisse, durch die thätige Untelstützllng der löbl. politischen Behörden dennoch gelungen ist, mit den ihm beigesellten Ingenieuren,
H. H. Dr. Bour,Ili und Magaroltc, nach Verlauf von zwei Monaten fast alle zur Rcalisirung dicscs Pro-jectts erftiderlichen Daten zu erheben, nach ivctth.n dlr anglMessene-Plan ausgearbeitet und dcr hohen Lan-detstelle zur Genehmigung eingereicht werden wird. Die Nahn wurde iu vier gerade, durch sanfte Krümmungen Verbundene Linien, in einer Gesammtlange vo/l ^6,500 Klafter traciit; sie nimmt ihren Anfang bei Carlstadt, zieht sich längs dcr Kulpa bei Dubowacz in gerader Richtung bis Gadin nahe bei Iaßka> von da übcr die Hügel der Herrschaft Brezowicza, Aueprsg durchschneidend, zur Pfarre Odra, geht bei der Oct-schaft Busevecz vcrbci, Lekenik zur Seile lassend, und schließt sich bei Sissek in Galdovo an das recht« Sav^ ufer an. — Bei den so schnell gewonnenen Erhebungen ist zu erwarten, daß die verdienstvolle Gesellschaft dieser Unternehmung bald im Stande seyn weid,, den hohen Orts verlangten Plan zur Errichtung die» ser neuen Eisenbahn einzureichen, und trifft die befit nitive Entscheidung zeitlich genug »in, so dürfte die Eisenbahn schon i. I. I842 beendet seyn. Es steht ferner zu hoffen, daß nach gelungener Ausführung dieses lobenswellhcn Unternehmens und nach der 3l«-gulirung der Save, welche mit der gedachten Eisen« bahn in enger Berührung steht, und an welcher b,-teilS durch die thatige und umsichtige Einwirkung deü Herrn k. k. wirkt. Kämmerers und zu diesem Behufe ernannten HofcommissärS Hand gelegt wurde, ein wesentlicher Nutzen für den illylischi. ungarischen Handel erwachsen, und man sich dadurch auch im übrigen Kaiserstaate ang,eifert finden werde, die an» dern Städte der Monaccki» durch Eisen- und Flugbahnen zum größten Frommen des Handels enger zu verbinden, und so,nnt d,m Lande eine unerschöpfliche Quelle d«K Nalionalroohlsiandet zu »lössl.ln. (Ost. Lld)
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Frankreich.
D<r Monlteur ?llgerien bringt eine Reihe merkwürdiger Ordonnanzen des neuen G'eneralgouver' neurs von Algier.  Bei Strafe von 5U00 Franken ist jeder   Hanoeisverkehc  mit   dcn  feindlichen   Arabern» u::5   Kabolenstämmcn   verbaten.   D<e   UlUerwcrfung einzelner,   Araber   oder  arabischer Familien  soll künftighin   nicht  mehr   angenommen   werden,  nur   ganze Stämme sollen Aufnahme und Schutz bei der französischen  Regirung   finden,    eben   so   die    Häuptlinge, welche mit ihr in Unterhandlung wegen Unterwerfung der  Stamme treten wollen.   Die   Araber, welche sich bereits unterworfen haben, so wie jene Stämme, welche   spacer  vielleicht übertreten werden, sollen Wohn-pläye   erhalten,   wo   sie daö   Feld   bestellen   und   ihr Viel) weiden lassen dürfen. Jeder dieser Araber muß »renn   er  am  Tage  ohne   Waffe   die   Gränze   seines Wohngebietes überschreltet, eine Medaille tragen, wel» the    ihn   als    befreundeten   Eingeborenen    kenntlich macht,   und   die   ihm der Äaio   seines  Stammes, so lauge seine Abwesenheit dauert, übergibt. Jeder Ara« der, welcher am Tage bewaffnet, wenn auch mit de» Medaille versehen, außerhalb der Gränz« seines Wohngebietes getroffen wird,   soll   zu   ein»  bis sechsjähriger Gefängnißstrafe,  jed<r,   der   zur Nachtzeit unde« »affnet ergriffen wird, zu fünf: diS zehnjähriger Iwang«-avbeir verurtheilt  werden.   Auf ein Ueberschrelten  0«r Gränze mit den Waffen zur Nachtzeit ist Todesstrafe gefetzt«  Den  bis  jetzt unter französischen Schutz ge« flüchteten Arabern ist das Gebiet zwischen dem Posten Maison Larree, der Arasch und dem Meer angewiesen. Sie dürfen  ihre Products  nicht   mehr nach der Scadt  zum  Verkauf bringen,   sondern  eln   eigener Markt wird an der Gränze ihres Wohngebietes zwischen Maison Carree und der Brücke derArasch errich-lct. Jeder Eingeborne, der als Marodeur aufgegrif, sen wird, soll im Gefolge der Milicä'rsträflinge zu den osseiitlichln Arbeiten verwendet werden. DerZwcck dieser heilsam strengen  Maßregeln  ist,  endlich  einmal einige Sicherheit in der Umgegend,   wo   man bisher Freund und Feind nicht unterscheiden konnte, herzu-st?IIen. Dieß war nur möglich durch bestimmte Kennzeichen dec befreundeten Araber und durch deren Ver-Weisung innerhalb der Gränzen ihres Wohngebiets.
Spanien.
D^c  allgemeine  Zeitung  enthält folgende MtldelUlngen ^^Z Correspondent«« aus  Madrid
vom 6.   Mär;,  wonach   es  scheint/  daß die Cortes entschlossen   sind,   Espartero   zum   alleinigen   Re^ glitten zu wählen:   »Di,   Abgeordneten und Senalo-ren für   die   ^orlcS,   weicht am 19.  d.  M. eröffnet werben  sollen, treffen allmälig hier ein.   Die Mehr. zahl derselben   scheint   entschlossen,   eine feste, dauerhafte   Regierung  in  Spanien  zu unterstützen, nicht sowohl aus  patriotischem Gefühl oder aus Liede  für Recht und   Gesetz,   als   vielmehr weil sie  ihre fetten Aemter von den  Descalzos (.so nennt man jene Ex-alcados, welch« sell dem Pronunciamento keine Sltl-len erlangt haden und sich jetzt Republikaner heißen) bedroht sehen und wissen,  daß,   wenn sie von dicscr Fraction geschlagen werden, sie die Frucht ihrer Revolution   verlieren   und   der   Republik   die Herrschaft der Moderados folgen wird.  Aue diesem Grund thun sie ihr Möglichste«, einig z« seyn, was aber freilich unmöglich in allen Fragen und Dingen der Fall sern kann. Ihr Hauplorgan, das Clo del Comercio,.sing gestern an,   bi« RtgeulschastSfrage zu dtfprechen;   eS versich»rl,   di«   Majorität   der LorteS wolle dr«i R«« gtnten und Efpaelero werde einstimmig gewählt wer-d«n. Die beiden  übrigen Candidate« nennt zwar je-neS Journal nicht, doch blickt m«n w°ht buvch, das <S di«   HH.   ArguelleS   und V<lerra zu MilgliedllN der  Regentschaft  wünschte.  Mit   einer   Empfehlung solcher Männer  spielt daS Eco del Comercio Espar« ters einen   schlimmen  Streich,   denn dieser will nur Leute neben  sich dulden,   die sich blind seinem Willen fügen. Vecerra  möchte «r sogar aus dem Mini» sterium  verdrängen,  und  über  ArguelleS  äußert« »r sich kürzlich gegen einige seiner Generale, «r sey seinem Land? nicht so gram, daß er einen solchen Mann an der Spitze des Staats  dulden würde.  Wir wollen nun sehen,  wer  den   Sitg  davon  tragen wird. Meiner Meinung nach hat Espartero di« meiste Aus-sicht auf Erfolg,  denn  er  hat die Gewalt in Hän, den, und wehe ihm, wenn er sich in dieser nicht zu behaupten versteht! der Götze würde schnell in Scaub zusammenstürzen. — Die  Negierung   hat  sich gegen die »religiöse   Gesellschaft,"   welche  im  Lande Wurzeln zu   schlagen   anfing,  erklärt.   Diese   Gesellschaft wollte wahre Religiosität in Spanien wieder einführen ohne den frühern Fanatismus.   Sie suchte schon früher den  Schutz   der Regierung nach,   welche aber ihrem Wunsche nicht entsprach- Ohne sich förmlich zu constituiren,   fand   diese Gesellschaft mit jedem T<ige mehr Anhänger;   die   Bischöfe   und  Elzbischöse,) der Patriarch  und viele  bedeutende Personen Spaniens
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waren ihr rclgttreten. S!e hatte ein Journal, das beim Publikum große Gunst fand und hatte Verzweigungen in Portugal. Aber dec Schutz der Regierung fchttc ihr. Statt sich ihr zu nähern, mit ihr sich zu vereinigen, ließ die Negierung die Papiere der Gesellschaft wegncl'm»n, als »rare dicse eine Faction. Hloch weiß man uicht, »ras die Regentschaft weiter beschließ«" wird. — Nachschrift. Ich erfahre, daß unter den Lottcedeputirlen der Entschluß gefcßt ist, einen einzigen Regenten in der Person Espartero'i zu ernennen. Dae Eco del Eomctcio und seine Freunde sind zwar nicht ganz damit zufrieden, indessen scheint die Sache entschieden. Die Papiere fallen, es knlscht Mangel an Geld und die Truppen weiden vor Cnde dieseö McnatS keinen Sold erhallen." (Öst.B.)
Großbritannien.
London 12. März. Iedei Schiff, welches jetz/ von Amerika kommt, bringt un« Nachrichten von s«ind-selia/n Bewegungen in den Vereinigten Staaten. Co wilder, daß ein gewisser Fillimoc,, welcher eifrig gegen den bereits so bclüchligl gewordenen Bericht gesprochen halle, seitdem imEongreß den Vorschlag gemacht, die Tagesordnung zu unterbrechen und den Beschluß zu fassen,  daß  man sogleich   die Gränze nach den Seen (o. h. nach den britlischen Provinzen zu) in Betlheidigungsstand setzen solle! Dieser Mann lst einer der Vertreter der höchst demokratischen ProvinzMichi-gan , und soll diesen Vorschlag nur deßwegen gemacht haben,  weil er etwas thun zu  müssen  glaubte,   um feine Commitlenten zu   versöhnen,   die   er  dutch  die vernünftige Liede,   die er bei jener Gelegenheit hielt, beleidigt hatte. Auch  scheint <S in dem dortigen Con-grcsse gar nichlsUngewöhnliches, selbst für die unbedeutendste Maßregel, wenn sie nur irgend einer Partei oder besondern Gegend wichtig ist, auf die Unterbrechung der Tagesordnung anzutragen, undmitHilfe eines Anhanges   dieselbe   zu erlangen.   Ferner wurde Zillimore's Ancrag so weit gemäßigt,  daß   der Cem-missi'on der auswärtigen Angelegenheiten nur die Frage vorgelegt werden sollte, ob es rathsam sey, jene Gränze in Vertheidigungsstand zu setzen. Aber beide Vorschläge gingen durch  und   zwar mit großer Mehrheit.  Trotz alllN^jenen Rücksichten ist die Wahrscheinlichkeit cincc nahen Kriegs   leider  groß  genug,  und   ein  n-citere» Weichen der Consols und andcrer Scaatspapicre war natürlich nach solch« Nachricht  zu  nwl'Nlll    (5Z ist frcillch wahr, jenet Bericht war das Wcrk einer Fac. lion,   und   bei  de:' AcstinummHcn  lm Congrcß war
ein grober Theil der Mitglieder nicht zugrgm. Es i'ß auch wahr,  daß seit dem  3.  der neue Präsident stine Verwaltung angetreten hat,   welcher   nedst   allcn  seinen Anhängern   freundliche Gesinnungen   gegen  Eng» land hegen soll,   und   daß   daher   wahrscheinlich  auch die neuen Wahlen sowohl in den Senat   alS   in den Lcngreß eine größere Anzahl gemäßigter Männer drin-gen werden. Wird ader alles^dieseö den verderblichen Gang der Demokratie   zu hemmen   vermögen?   Das Streben der «inzclncn Staaten,   sich   alles Einflusses der Cenlralregicrung zu entziehen, worauf de Toccuc-ville schon als auf ein Hauptelement de'.' Ausioiungs-lendenzen hingewiesen, entwickelt sich mit furchtbarer Schnelligkeit   Und selbst den Staalenrcgierungsn gegenüber will  der Einzelne nur so  weit  gehorchen,  a!k sie   mit   seinem  Eigenwillen   übereinstimmt.   Welcher Präsident und  welcher Ccngreß  wirb  es  z. B. wagen, nach den bekannt gemachten Briefen dcS Ministers Fcr-sylh   und   dem   oft   genannten Commiltleberichc vom Staate Ntw-Iork  die Niederschlagung des Melodischen Prozesses   zu   verlangen?   Und   was   muß   man VDN dem Nechlsgcfühl der Amerikaner iiberhaupt den« ken, wenn man, wi» ich vernommen, Kaufleute, di« schon Jahre lang in Europa gelebt,   die  gewaltsame Zurückhaltung des Gefangenen  zu Lockport, die Beschießung des Gefängnisses, die Bedrohung des Richters und deS Bürgen, tnlschuldigen hört? Ferner gib« ts fast keinen Staatsmann in der Union,  der  nicht darauf  bestände,   England   habe  nicht  das   geringste Nccht auch nur  auf einen Fuß   breil deS brstritttnen GränzgebictS. Wird England eine Bestrafung M'LeodS zulassen,   und kann   eS   die Heerstraße,   welche Neu-Braunschweig mil Canada verbindet, in frembeHa'nde kommen lassen? Dann wird es unS auch nie an Unzw friedenen in unsern amerikanischen Provinzen fehlen — können wir es uns gefallen lassen, daß in der Union immer Tausende bereit sind dieselben aufzunehmen und mit bewaffneter Hand, ja mit den Waffen der Regie: rung zurückzubegleiten, ohne daß diese «s zu verhindern vctmöchte?  Ist zu erwarten, daß wir uns dafür fcrtwährend den Kosten unterwerfen, «ine bedeutende Armee dort zu unterhalten? Nein, es muß früher oder später zum Ausbruch kommen, und unsere Regierung wird. wohlweislich die Zeit wählen, we sic freie Hand hct, sich in allen Punkten Necht zu verschaffen.
Malta.
Toulon, </i. Mä'rz. Das Dampftool Meteore, welches auf  der Fahrt vcn Algier nach Toulon d«r
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Sturm überrascht und nach Malta verschlagen hatte, ist, nach einem zweimonatlichen Aufenthalt daselbst, hier eingetroffen, und bringt uns Nachrichten auS Malta vom 7. März. Die dort liegenden englischen Kriegsschiff? haben Befehl erhalten, sich so schnell als. möglich zu vcrproviantiren, um beim ersten Befehl wieder nach der Levante zurückzukehren. Man ist in Malta fest überzeugt, daß in Folge der strengen Ve. dingungen des Haltischeciffs, welche Mehemed Ali anzunehmen stch weigert; die orientalische Frage sich aufs neue verwickeln wird. Lord Ponsonby wird zu e'nem selchen Zweck alles Möglicht in Bewegung setzen. Das Linienschiff Implacable segelt nach Alexandria und das Packelboot Hydra wurde nach Marmarizza abgeschickt, u » der dort liegenden englischen Escadre, welche nach M.llca kommen sollte, Gegenbefehl zli bringen. Die Malteser Kaufleute beklagen sehr, Geld liüch Alexandria geschickt zu haben, denn der Verkehr zwischen dieser Stadt und der Insel dürfte wohl aufs Neue unterbrochen werden. Admiral Slopford schickt sich zur Abreise nach England an. Der Viceadmiral Adam scheint bestimmt, statt seiner den Oberbefehl über die Mlltclmeer« Escadre zu führen. Diese erhalt «lne Verstärkung von drei Linienschiffen, 200 Malro» sen sind zur Ergänzung der Mannschaften auf Malta angekommen.                                                       (Aüg. Z.)
Gsmanisches   ZHeich.
Die neuesten Berichte aus C o n st an ti nop el vom l0. März melden: „Am 5. d.M. ist das tür« tische Dampfboot »Peiki Schewkel« von Alexan-drien hier eingetroffen, und hat die ersten Berichte deS ottomanischen Commissars Said Muhib Effendi Lbttbracht. Es geht daraus .hervor, daß am Tage der Ankunft desselben in Alexandricn Mehemed Ali allgemeine Salven d«rch die im Hafen befindlichen Kriegsschiffe, welchen er sämmtliche Flaggen und Wimpel aufzuziehen befahl, g.ben ließ, um den mit vem Investiturferman abgesendeten Abgeordneten Sr. Hoheit auf die ausgezeichnetste Weise ^u empfangen. Der Pascha von Aegypten zeigle sich für die vom Sultan erwiesenen Gnaden im hohem Grade erkannt-lich, und drückte dieses Gefühl in einem Schreiben aus, welches er zu diesem Ende an den Großwcsir richtete, und das bereits mit dem „Pei'ki Schewket" hier anlangte. In diesem Schrciben machc zugleich Mehemcd Ali in ehlttbietigem Tone Vorstellungen in Neneff einiger im großhenlichen Ferman berührten Punkte, und entschuldigt sich, daß er wegen der. selben sich vor der Hand enthalten zu müssen glaub-
te , den Ferman zur öffentlichen Kenntniß zu bringen."
«Am 5. d. M. ist auch der „Tahiri Bahri" auS Syrien hier angekommen, und hat folgende Nachrichten über die gänzliche Räumung dieser Provinz durch die ägyptischen Truppen, welch« am 18. v. M. erfolgte, überbracht:
«Nachdem Ibrahim Pascha seine aus 29.000 Mann, worunter 8000 Mann Cavallerie, bestehende Armee in Gaza mit den aus Alexandrien gesendeten Mundvorra'then versehen halte, ließ er selbe in ver« schiedencn Abtheilungen allmahlig über El-Arisch nach Aegypten abgchcn; Idrühim Pascha blieb in Gaza mit 3000 Mann zurück: am 18. Fedruar ließ er sel» de auf ägyptischen Transporlfahrzeugen einschiffen, die alsogllich nach Alexandricn abfuhren. Er selbst begab sich mit seinem Gefolge an Bord des ägyptischen Dampfbools »Nil," auf welchem er sofort die Fahrt nach Alexandrien antrat. — In Folge dtS auf diese Art bewerkstelligten gänzlichen Rückzuges der Aegyptier, wurde schon am 18. Februar das türkische Hauptquartier wieder nach Beirut verlegt. In Gaza blieben zwei türkisch« CavaUerieregiment«r und 800 Mann Infanterie zurück. Eine türkische Division wild die Linie von Jerusalem nach Jaffa und «ine andere die Linie von Damaskus und Beirut d«-fttzt hallen; der Rest der türkischen Truppen soll in die wichtigsten Plätze von Syrien vertheilt weiden. Die englischen Marinetruppen, welche zum Theil di« Garnisonen von Beirut, Saida und Acre bildeten, wurden an Bord der englischen Kriegsschiffe gebracht, und verließen die syrisch« Küste, wo nur einige eng. lische Officiere, mit ^ungefähr 50 Mann Eappeulö und Kanonieren und mit vier Feldstücken zurückdlie.-ben. Selbe erwarten nur!.die Befehle ihrer Regierung, um auf dem englischen Dampfboot ,,Hecate," wel-cheü deßhalb zu ihrer Verfügung gelassen wurde, nach Malta zurückzukehren. — Am 21. Februar Morgens, in dem Augenblicke, wo die vor Beirut zurückgebliebene englisch - österreichische Division die Anker lich« tece, um sich nach Marmarizza zu begeben, kam der Seriaöker, Zekeria Pascha, an Bord des englischen Linienschisses «Benbow," um den auf demselben versammelten Schiffscommandcnuen, Offizieren und der Mannschaft senien Dank für ihre erfolgreiche Mit« Wirkung zu Gunsten der Sache deS Großherrn an?-zudrlickcn. — Diese Schiffsablheilung, aus dem Linienschiff   „Bnibow.«   den   Korvetten   „Magicienne"
u„d .Hazard" und dn ösicrreichischen Colv^tle.. Llc-
menza"
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wtnza"  bester),n>,   war bereits  am l. März in der Vai von Marmarizza angekommen."
,,ES haben sich unlängst auch in d«n Gewässern von Smyrna» SamoS und NhoduS Seeräubereien zugetragen, welch« griechischen Piraten zugeschrieben »vttbtN. Der k. k. Contreadmiral Freiherr von Nan-diera hat sich hiedurch veranlaßt yesehen. die k. k. Corvette »Lipsia" abzusenden, um in jenen Gtwäs-sern ju kreuzen, und wo möglich den Thätern auf die Spur zu kommen, welche, wie man allen Grund hal zu vermuchen, von Vathi auS (aus der Insel Samoö), auf Raub ausgesendet wurden."  (Oest. B.)
Von   der   türkischen   Gränze,   9. März. Au« RhoduS hat man in  Constaminopel die Anzeige erhalten, daß zu Calpmnos Unruhen aukgebrochen slyen, wobei mehrere Ii'diuiduen getödtel und verwundet wur-d«n. Die Bevölkerung der Insel soll in zwei sich feindlich gtst«nüberß<hende   Parteien   gelheilt   seyn.   Auch aus Abrianoptl sollen Berichte eingelangt seyn,   »vornach in O<e<zigkir6)en unweit Philippoptl, gegen die Mu-hasfils und andere   Localbehörden eine ernste Meule-r«i ausgebrochen sey. Drei griechische Primaten sollen dadei schwer mißhandelt worden seyn und einige Personen sogar das  Leben eingebüßt haben. Als Ursache dieser Ruhestörung wird die Willkür und Unoidnung del Eintreibung  d,r  Steuern  bezeichnet,   indem die MuhassilS (Steuereinnehmer) von den Reichen felirt, die größten  Lasten   den  Armen  aufzubürden suchen, um ersttle zu schonen. In mehreren anderen Distril. <»n   soll   gleiche    Unzufriedenheit   herrschen,   und   der Vusdiuch ähnlicher  Scenen täglich zu besorgen seyn. — Nach den   neuesten   Berichten aus Bucharest hat Fürst Gb'ka schon nach Verlauf von drei Tagen — in   Berücksichtigung,  d»r   durch   die   Verbannung des Hrn. E. Valiano herbeigeführten allgemeinen Beun« luhigung — der Generalversammlung ankündig«» lassen, daß er auf Ansuchen des Metropoliten und des Eroßbojars Philippesco,   so w',e auf bi« einsprechen« dt. Verwendung   des   kais.   russischen   GeneralconsulK dem Hrn.   Baliano   gestattete,  seine   Functionen in der Generalversammlung als   Deputirler und Secre-lär wieder   aufzunehmen.   Ob dieser rasch, und auf» feiende Wechsel der Gesinnungen und Beschluss« d,s HospodarS  ihm   >n   der   öffentlichen   Meinung   nicht wehr   schaden   als >'ütz,n    und daneben die Kühnheit der Opposition noch steigern werde, steht zu erwarten. ______________(Allg. 5.)
Die Nachrichten aus'China ssnd, wo nicht ganz traurig, doch  äußerst düster und unbefriedigend. Zuvörderst hat ,S jetzt den Anschein,   daß, als die Ex' pedition gegen   China   abgesandt   wurde,   die Regie, rung, vermuthlich als Belohnung für frühere Fehler, den Capita« Elliot   zum   Milbevollma'chtigten   neben dem Admiral ernannte. Am 21. Nov. begab ssch Ca-pitän Elliot, nach seiner Rückkehr von Tschusan. an Nord des Dampfschiffs Queen, nachdem er die Waf-fenstiustandsflagge aufgehißt, nach den Forts der Boica, um ein Schreiben an den   neuen Commissar Keschen in Canion   abzusenden.   Die   Forts   feuerten   auf die Flagge. Wäre   doch   dec   tapfere Commodore Napier an Nord der Queen g«wesen, als man auf die Waf-fenstilistandsfligge   Feuer   gab!   Er   würde   die   Ehre der briltifchen Nation dadurch gerächt haben, daß er vor den Ohren der in Weiberröcken wandernden Kiie« ger der „Blume der Mitte" die FortS in den Schult gedonnert hätte. Hätten wir einen lauglicheren Mann zur   Leitung   unserer   Angelegenheiten   in  China   nls Capilän   Elliot,   wir   würden   bemerken, daß unsere Militärmacht   in  Tschusan   für die Erfordernisse un»-serer Stellung völlig unzulänglich ist. Allein von wel« chem Nutzen   wär»  «ine   Million  Soldaten und ein Hundert   Linienschiffe   unler   dem   Oberdefehl   eines Capita« ElUot?   Den  Chinesen  war sein Name, so lang er G'fanginer in Canton war, verdientermaßen »den so schrecklich, wie jetzt an der Spitze eines gro« ßen Geschwaders an der Mündung des Canton-Flusses. Wenn   die   Regierung wirklich   die Chinesen zur Besinnung  bringen   will,   so   muß   eine  ihrer ersten Handlungen in der Entfernung Capilän Elliots von einem Posten  bestehen,   für ben er eben so untauglich ist,  wie das tapfere schnurrbärtige Mitglied für Lincoln (Onrist Siblhorp) selbst.                    (Allg. Z-)
Vermischte  Nachrichten. Ein Bauer, dessen Weib einen Schaben an der linken   Seite   halte,   ging   in die   Stadt und erkundigte sich nach einem   Doctor. — Man wl»S ihn zu einem Doctor der   Rechte,   Dtr Bauer tr^t eln, erzählte den Umstand  seimr Frau. und, bat   um   seine Hilfe. »Da sind sie schlecht adreffirt,« saHte d,r Ad-vocat:   „denn   ich   bin  Docwr der Rechts." — „Da ist's  freilich  nichlS,«  erwiederte  der   Vcmcr,   „5enn. meine Urschel leidet an d« linken Seile."
Verleger;   Ignaz Alois EHler v. Kleinmayr«
(Zur Laib. Zeitung v. 50. März 1L^,)

Oaurs vom 2l März 184 l.
StaHtzscklildverschreibung. zu 5 ?5t      (in CM ) »c»6 5j6 detto     oetto          zu4    »..      (in CM.)   9» ?j»
Darl. mit Verlos, v, I. iv34 Mr 5«ia fl. (in CM.) 67» ,jH ditto detto v.J. »959 für 25o fl. (m CM.) «?5 5^tt d«tto     detto    v.J. »»,^9 für     5ofl.(m CM.)   55 ,^8
Wlsil.   Stadt.Banco'Obl.zu « 1^2 i>Ct. (i^CM)   65   ,ji detto     detto            zu 2        „»    (C. M)     5^ 1^2
Obligat, der allgem. und Ungar, l zu 3 v. H. ^ — Hofkammer/der ältern Lom« V zu 2 i!2 vH. 5 — bardischen schulden. der in / z,!2n4v.H. )> — Hlorenz und Genua aufge- / ju 2 r.H. V 54 nomlneneil Aülehkl!               f  zu iZ^v.H.   ) —
Aerar. Domest.
0bl!^acion«n d<» Stand«/                    X(E. M.) (C.M.)
v   i>It<rlt>ch unler undV zu2      V. H ^    —           —
<b dt« Onn«, von Dot)» izu »ijlv.H-^   —          —
min. Mahren, <Vch!t»< zu2 l^4v.H-/    —           —
fie<«,Sce!)ermart,)iafn-^ zu 2      v,H. ^    54           —
t«n,   ^r^in,  Gör;  l,nd 5 zu » 3^4vH   )    -—          —-desW.Ob<lk. Amtes                          ^
vaok'Actien   pr.   Stück   1612 i>, C. M.
EsttrclV Durchschnitts-Vre'.se
in Laidack am 2?. Marz i64i.
Marktpreise. Oin Wien. Mchen Weihen   .    .    3 ss. 10       kr.
—            —         Kukurud       .  — „ —        »
—           —        Halbfrucht    . — „ —        „
—            —        Korn   ...    2 « 12        ,
—           —        Gnste.   .   .    » n ^5'/^    «
—           —       Hirse   .   .   .    i « 55^    » ^»           —        Heiden    .   .    > » 50        ,
—           —        Hafer  .    .    .    , » 23        „
V^. N.  Nottoziehungen-
In Wien am 24. Mär< itt/^i: 53.      5.    29.    65.    16.
Die  nächste Ziehung  wild am 3- April ,9/»i m Wien gchalten werden.
^remvrn   Änzrlge
dlrhi»r Angekommenen   und Abgereiste».
Vom 2k. bis 29. März I84l. Hr. Graf v. Vombelles, k. k. Rittmeister, von Mantua nach Ujp<>es im Banal, — Hr. Willibald Theis, k. k. Lieutenant, von Padua nach Cilli. — Hr. Claudius Marguier, Naturalist, von Trieft nach Nien. — Frau Iosepha Edle v. Lentl, Rechnungs-Vssizials. Witwe, von Tri,st nach Wien. — Hr. Georg Auchmann. Kaufmann, sammt Familie, von Agram nach Grätz. — Hl. Gr«f v. Wimpfen, k. k. Oberstlieuttnant, von Grätz nach driest. —Hr. Puffte. k. k. Hauplmann, und Hr. Graf v. Colloreoo Mannsfeld. Oberst vom i. Jäger - Bataillon, von Wien nach Const^ntmopel. — Hr. Philipp v. Kör. ter, k. k. Hcmptmann, von Fiume nach Wien. — Hr. Adolph Wooley, Handelsmann, von Trieft nach
Klagenfurt. — Hr. IoOph Reiner, vi-, der Medicin, von Trieft nach Wien — Frau Gräfinn Colloredo Mannsfelo. Obristens . Gattinn, von Pragnach Trieft. -» Hr. Graf v, Blagay, k. k. Hofralh und Sali« nen. Administlütor, von Wien nach Triest. — Hr. Einst Galvagni, Privater,  von Trieft nach Grätz.
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Grosie
NMeinliritation.
Am 21. April l. I. in den gewöhnlichen Licitationsstunden werden im Schloßkeller zu Wemburg, nächst dem Markte und Poststation <Vtraß, ,00 Starlin, und Tags darauf im Bergkeller der Herrschaft Obmu-reck nächst Mureck, 80 Startin Weine vom Jahrgange i6/»o, in Haldgedlnden und bereits abgezogen, um nachstehende unab-änoerliche Preise ausgerufen, und gegen gleick bare Bezahlung öffentlich versteigert werden.
Im Schlosse Weinburg:
35 Startin Windlschbüchler aus der Gegend um Marburg  ü fi. C-M.Zo — 36.
40 Startin Radkersburger Ianischberger u                             fi go.
25 Startin Radkersburger Kerschbacher ü                                 fi. 7a.
Im Bergkeuer der Herrschaft Obmureck:
/,0 Startin Windischbüchler ll fi. 3o — 36. 20 Startin Radkersburger
Ianischberger c<                              ss. Zo.
20 Startin Luttenberger ii              fi. 66.
Die Ianischbcrger, Luttenberger und Kers/Hbacher sind noch ganz süß und von vorzüglichster Güte, und es wird zugleich bemerkt, daß bei einer größern Partie der Startin um einen Fuhrlohn von ,2 fi. 3. M. nach Laibach, und ebenso um einen ver-hältnißmaßigen Betrag auch in nähere oder entfernte Ortschaften von hier aus verführt weroe.
Von der Guter-Administration der gräftich Lucchesischen Herrschaften zu Wein-durg am 1. März 1641.