Nr. 70. Mittwoch, 21. März 1907. 126. Jahrgang. Laitlllcher Zeitmg Plä»n«ellltionöprelS: Mit Po st Verse »dung: ganzjährig 8« X, balWhria 15 X. Im Nontor i aauzjähria «> «,, halbjäliriss li l(. Für dic Zustellüiil, in« Haus ganziäliria. 2 li, — Inscrtlonsgcbühr: ssür llcine Inserate bis zu 4 Zeilen 5U k, urührre per Zeile lli b; bei öslere» Wicdrrhuluugc» per Zeile « k. Die «Laibacher Zeltung» erscheint täglich, mit Ausnahme der Eoim. »md sseiertage. Die Ndmlntftratlon befindet sich itonnrehplah Nr, 2. dir Ncdaltiun Dalmatingass^e sir. 10. Sprechstunde» der Ncdüliwn vun « bis 10 Ubr vor» mittags. Unfranlierle Äriese weiden nicht üiissenomme», Manuslriplc nicht ziiriiclgestellt. Mit 1. April 1907 beginnt ein neues Abonnement auf die Daibacher Zeitung. Die Pranumerations-Vedingungen bleiben unverändert und betragen: mit Postoersendung: für Saibach: »änzjährig . . »U li — i> ganzjährig . . 22 X — u halbjährig . . 15 , — » halbjährig . . I» » — » "lerteljahrig . 7 » »tt » viertelzährig . 5 » »0 » wonatlich. . . 2 » »0 » monatlich. . . I » 8» » «s. 3ür die Zustellung ins Haus für hiesige " v o it n e n t e n p e r I a h r 2 K r o n e n. ,..^ l>M- vie plänumerationz »elliige woNen ponolrel Jg. u. Kleinmayr ä? Fed. Zamlierg. Amtlicher Heil. , Teine k. und k. Apostolische Majestät haben 'uu Allerhöchstem Handschreiben vom 10. März u. I. Seine Hoheit den Fürsten Wilhelm von H o h e n z o l l er n , Seine königliche Hoheit den Prinzen A lbert von Belgien, Seii^e könig-uche Hoheit deli Prinzen Elias von Parma, ^einc königliche Hoheit den Prinzen Konrad Von V a y e r n , den trafen Albin Csäk y von Körösszegh nnd Adorjün, dei: ungarischen Oberstkämmerer Grafen Alexander Ap-ponyi von Nagy-Appony. den Fürsten Karl von und zu Tra u t t ma ns d o r f f-Weins borg, den Fürsten Franz Josef Auersp e r g , den Fürsten Karl Kinsky von Wchinitz imd Tett a n, den Fürsten Hngo von Dietrich stein zu Nikolsburg, den Für-stcn Karl S ch w arzenb e r g , den Statthalter U! dein Königreiche Galizien nnd Lodomericn nnl ^ Großherzogtume Krakau Andreas Grafen ^"locti, den Fürsten Ernst Starhem-^ ^' N , den Fürsten Johannes zuHohenlohe -garten stein nnd I a g st b e r g nnd den Grafen Johann von Meran zu Rittern des Erdens voln Goldenen Vliese allergnädigst zn er !^nnen geruht. ' _______ Der k. k. Landespräsident im Herzogünne Krmn Hot den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr w St. Marein Johann Vabßek, Josef i^itnik und Josef Garbas die nnt der Allerhöchsten Entschlie-ßnng vom 24. November 1905 gestiftete Ehronmedaille für filnfun^zwanzigjährige verdienstliche Tätigkeit anf deni Gebiete des Feuerwehr- und Nettungswesenö zuerkannt. Den 28. März 190? wurde in der l. l. Hof. und Staats« druckcrei das XXXVII. Stück des Neichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 23. März 1907 wurde in der l. t. Hof» und Staats' druckerei das XXXVIII. und XXXIX. Stück des Reichsgcseh. blattes in deutscher Ausgabe ausgegeben nnd versendet. Den 23. März 190? wurde in der l. l. Hof» und Staats» druckerei das <ÜIII, und l)VII. Stück der polnischen Ausgabe des Neichsgesehblattes vom Jahre 1906 sowie das I. Stück der böhmischen, das XI. Stück der kroatischen und das XII. Stück der böhmischen Ausgabe des Reichsgesehblattes vom Jahre 190? ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Heil. Englisches Heerwesen. Ein militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr.": Die Frage der Formation berittener Infanterie wird gegenwärtig bei allen Armeen erwogen. In England haben die Organisation nnd Ausbildung dieser Waffengattung sowie die für fie gültigen reglementarischen Bestimmungen vom Jahre 1l)0>1 jetzt durchgreifende Änderungen erfahren. Veranlassung dazu haben in erster Linie die Erfahrungen des russisch-japanischen Krieges gegeben, wo auf selten der Russen berittene Infanterieformationen in großer Zahl Verwendnng gefunden haben. Daneben haben die des öfteren, vor allein im Vorjahre-von dem kommandierenden General des Aldershot-Armeekorvs, General French, veranstalteten dreitägigen Übungen mit der bei seinem Korps eingeteilten berittenen Infanterie besonders zur Aufstellung eines neuen Reglements beigetragen. In dieser Instruktion wird für die Gefechtstätigkeit dieser Waffe als oberster Grundsatz gefordert, den Feind in der Front nur mit wenigen Renten zu beschäftigen., um das Gros für Operationen gegen die Flanken und den Rücken des Gegners verwendbar zu haben. Des weiteren wird anf eine gute Aufklärung vor und während des Gefechtes hingewiesen nnd betont, das; berittene Insanterie es vermeiden müsse, zn Pferde vom Feinde überrascht zn werden, da sie in diesem Falle ziemlich hilflos fei uud Gefahr laufe, auseinandergesprengt zn werden, noch ehe sie sich zu irgendwelcher Tätigkeit entwickelt habe. Was das Zusammenwirken der beritteneu Infanterie mit anderen Waffen anbe-langt, so soll sie der Kavallerie zur nachhaltigen Unterstützung dienen, der Artillerie wird sie oft als Bedeckung nnd Begleitung zugeteilt werden, endlich, im Vereine mit Infanterie, fällt ihr in erster Linie der Aufkläruugs- und Sicherungsdienst zu. Beim Angriff soll sie vielfach Verwendnng finden, taktifch wichtige Pnnkte vor dem Feinde erreichen, rafch an den bestimmten Angriffspunkt! eilen, auch Flanke nnd Rücken des Gegners bedrohen. In der Verteidigung wird ihr die Aufgabe zufallen, den Feind in vorgeschobener Stellung zu vorzeitiger Entwicklung zn zwingen, die eigene Flanke nnd Nucken zn decken nnd rasch an bedrohte Pnntte zu gelangen. Berittene Infanterie darf niemals an der Infanterie kleben. Zugeteilte Maschinengewehre oder Maschineugeschühe bleiben als Reserve in der Hand des Führers. Obwohl die freie, offene Ebene tunlichst vermieden werden soll, so ist dies doch nicht in allen Fällen möglich. Wird berittene Infanterie in solcher von Kavallerie oder in anderen Weltteilen von wilden Völkerschaften überfallen, so ist eine Karreeformation zu Fuß, die Pferde in der Mitte, vorgesehen. Als durchschnittliche Tagesleistung wird ein Marsch von etwa ll2 Kilometern angeschen, doch sollen auch Märsche von (»5 bis 80 Kilometern ohne nachhaltige Schädigung von Reiter und Pferd ausgeführt werden könne». Einschließlich der Halte soll die mittlere Feuilleton. ^lne Familie, die in und von der Luft lebt. ^ Amerika bleibt eben doch das Land der' nn-^grenzten Möglichkeiten. Schlafen, essen, trinken, folgen zn überzeugen und sie deshalb mitzumachen. Bei der Frau ging es freilich etwas schwer. Aber schließlich gab sie nach, und nun sei die Familie gestlnd und glücklich. Der Doktor will mit dieser seiner Methode nichts für sich gewinnen, sondern er will der Menschheit den richtigen Weg dnrch fein Beispiel weisen. Schade nur, daß man im „Ehicago Examiner" nichts darüber findet, ttx>r denn seine Erholungskur überwacht. Sonst würde man endlich ,nk Energie gegen jene ruchlosen Volksverheher und schändlichen Lügner vorgehen können, die da von Nahrungssorgen, Hungerqnalen, verhungerten armen Teufeln Hungertyphus unt> ähnlichen Unsinn fasseln. Laibacher Zeitung Nr. 70. 626 27. März 1907. Marschgeschwindigkeit 8 Kilometer pro Stunde betragen. Die letzten drei 5tilometcr sind grundsätzlich im Schritt zurückzulegen. Vei längeren Märschen ist alle, vier Stunden zu tränken und zu füttern, auch für die Mannschaft Essen auszugeben. Die Schießansbildnng lehnt sich an jene der Infanterie an und trachtet tunlichst gute Schützeu auszubilden. Don Schluß der Schießausbildung bildet ein Preise schießen zwischen den. Zügen, den Gruppen und den einzelnen Schützen. Die Ausbildung der berittenen Infanterie hat insofern eine durchgreifende Ände^ rung durchgemacht, als von den drei Schulen in Aldershot, Salisdnry und Curragh, die ausschließlich für diese Waffengattung eingerichtet waren und in denen jährlich etwa 4000 Infanteristen in einem dreimonatlichen ^tnrsus ausgebildet wurdeu, die beiden letztgenannten aufgelöst worden sind. Haupt sächlich aus Sparsamkeitsrücksichten und dann, weil die Heeresverwaltung glaubt, daß die 2000 Mann, die jetzt nur no.ch in die Aldershot-Schule geschickt werden, der slrmee ausreichende Dienste leisten können. Was endlich die Organisation berittener Infanterie anbelangt, so soll in Kriegszeiten jede5 reguläre Infanteriebataillou eine Kompanie berittener Infanterie mit einem Stande von fünf Offizieren, 138 Mann und 144 Pferden aufstellen, jede Brigade zu vier Bataillonen ein Bataillon zn vier Konmpanien in der Stärke von 20 Offizieren, 552 Mann lind 57 Pferden haben. Da der Kriegsminister Mr. Haldane nach seinen nenesten Heeres-reformvorschlägen vor allen Dingen eine Truppe von 18 Infanteriebrigadcn für überseeische Expeditionen bereit haben will, werden nach obigen Orgamsation5grundsätzen 18 Bataillone berittener Infanterie verfügbar fein, für welche rund 12.000 Mann beanfprncht werden. Nach der Ansicht des Kriegsministers ist jedoch damit der vorhandene Stand an ausgebildeter berittener Infanteriemannschaft nicht erschöpft, vielmehr glaubt er, im Mobilmachungsfall mindestens 20.000 Mann aufbringen zu können. Politische Uebersicht. Laib ach. 26. März. Man meldet ans Konstantinopel: Die Besorgnisse, die in der letzten Zeit in den maßgebenden türkischen Kreisen wegen der Haltung Bulgariens entstanden, sind durch die beruhigenden Aufklärungen, die der Pforte nicht bloß von bulgarischer, sondern auch von anderer, diplomatischer Seite erteilt wnrden, nicht zerstreut worden. Obgleich die Beziehungen zwischen der türkischen und der bulgarischen Negierung einen befriedigenden Charakter tragen, läßt sich aus verschiedenen Änße-rnngen und Vorgängen erkennen, daß man in den erwähnten Kreisen fortfährt, gewisse Erscheinungen im Fürstentum mit, Mißtrauen zu beobachten. Gleichzeitig ist jedoch festzustellen, daß man sich solchem Verdachte bezüglich der wahren Absichten Bulgariens in den diplomatischen Kreisen nicht anschließt, vielmehr an der Überzeugung festhält, daß alle für die Venrteilung der Lage maßgebenden Momente gegen die Annahme sprechen, als ob in Sofia gegenwärtig Pläne verfolgt würden, deren Endziel eine kriegerische Verwicklung mit der Türkei wäre. Die bulgarische Negierung hat dem Eobranje einen Gesetzentwurf unterbreitet, welcher Bestimmungen gegen a n a r ch istis ch e Verbrechen nnd solche gegen die öffentliche Sicherheit trifft. Der, Gesetzentwurf droht Personen, die gegen den Fürsten, den Thronfolger, Minister, Staatsanwälte nnd Gerichtsbeamte, sowie gegen die'Kommandanten von zur Aufrechterhaltung der Ordnung ausgerückten Militär-abteilnmien Anschläge verüben oder versuchen, mit kriegsgerichtlicher Verurteilung. ! Der Kampf nm H o m e r n l e hat diesertage mit einer Kundgebung des früheren Ministerpräsidenten Valfour begonnen, der in einer Ansprache an eine Abordnung irischer Unionisten sich scharf gegell die irische Politik der Negiernng wendete. Er betonte, John Redmond habe recht mit seiner Behanptung, daß sämtliche Mitglieder der gegenwärtigen Negierung und ein großer Teil der Radikalen Homernler seien. Trotzdem habe die Partei mit ihrem parlamentarischen Übergewicht nicht den Mut, dies offen zn bekennen und wage mit Rücksicht auf England und Schottland nicht, die Politik durchzuführen, die sie so oft als richtig bezeichnet habe. Die nnionistischc Partei sei znm Kampfe gegeli Homerule entschlossen, weil sie davon überzeugt wäre, daß Homerule nicht zum Wohl«, des Landes dienen würde. Es werde die loyale Mehrheit Irlands unverdienterweise schädigen nnd ein schwerer Schlag für die Größe des Neichek sein. Lord Lansdowne äußerte sich in ähnlichem Sinne wie Valfour. Die konservative Presse weist zugleich auf die agrarischen Tnmulte in Irland und den Znsammenstoß zwischen Nationalisten und Orangisten, am St. Patricke-Tage hin, und von wachsenden Unruhen in Irland zu sprechen. Die N ä u in n n g der M andschnrei von russischen Truppen ist nnnmehr beendet. Die Petersburger Tclegraphcn-Agentnr berichtet, daß die letzten Äbteilnngen der Kosaken-Truppen in der Mandschurei aus Eharbin zurückgezogen worden sind. Tagesneuigleitm. (Eine sonderbare Erbschaft.) Einem aus Parma gebürtigen Eisenbahnarbeiter ill Turin fiel in diesen Tagen eine unerwartete Erl> schaft zu, Sein Vater war Koch im Hanse eines Barouo ill Parma gewesen. Jetzt ist der alte Edelmann gestorben und hat zn seinen Universalerben die bejiden Söhne seines ehemaligen Kochs eingesetzt. Sein Vermögen ist nicht sehr groß, eZ beträgt nur sechzehiitausend Lire, aber or führte seit vielen Jahren mit doiu italienischen Finaiizminister einen Schaden-ersatzprozeß, dür noch von dem Kriege 1848/1849 her-stammt. Für den ihm während des Krieges erwachsenen Schadeil vorlangte der Varou Ersatz un5 prozessierte seit über 50 Jahren. Jetzt schwebt der Prozeß in der letzten Instanz, uud wenn das Glück dem Eisonbahnarbeiter uud seinem Bruder hold ist, kömmn sie Millionäre werden, denn es handelt sich in der Nechtofrage um die stattliche Summe von l,572.()W Lire. - (Die Welt wird schöner mit jedem Ta g.) Mag mau, so viel mau will, von der Dekadenz des Menschengeschlechts sprechen, iu einem Punlte wenigstens siud wir, wie es scheint, den Alten weil überlegen. Die Welt wird älter und greisenhafter, aber sie wird schöller. Das kaun allerdings unr mit einigen Einschränknngeli gesagt werden, deun schöner werten eigentlich nur die Frauen, aber das ist schon viel, wann C5 nicht alles ist. Daß die Frauen schöner werden, behauptet und beweist der Italiener Giuffrida-Nuggeri in einem im „Archivio per l' antro-pologia e la etnologia" veröffentlichten Artikel. Muffrida-Ruggeri stellt die Behauptung auf, daß bei den iMislentwickelten, das heißt auf der höchsten Sprosse der biologischen uud sozialen Skala stehenden Fraueu die Gliedmaßen kürzer worden. Bei, den italienischen Bäuerinnen beträgt die Länge der Hand !12^ vom Hundert der Hand des Mannes, bei deu Pm'isoriunen aber nur 91-9 vom Hnudert. Der Fuß dor Pmiserin mißt 2^9 Millimeter, währelld der Fuß der nicht so fein entwickelten Frauen von Bologna ^5>2 nnd der der italienischeu Bäuerin sogar 259 Millimeter mißt. Das Kürzerwcrdeu bezieht sich aber mir auf die Extremitäten der Gliedinaßen, denn die Beine der Franen werden, nach genauen statistischem Feststellungen, nicht kürger, sondern längn-, was jedoch gleichfalls als ein Zeichen wachsender Schönheit gilt. Ein langes Bein wurde von allen Künstlern, von Saudro Botticelli angefangen, für besonders fchö'u gehalten. Wer nun nach diesen wissenschaftlichen Feststellungen noch nicht überzeugt ist, daß die Franen schmier werden, der ist ein Banause, dem nicht zu helfen ist. ' . — (E i u e n r e ch t a r g e n S ch e r z) hat sich ein Besucher des Londoner St. James - Theaters erlaubt. Das Haus war bis anf den letzten Platz gefüllt, galt es doch, die zweite Aufführung des mit unssl'wöhnlichenl Erfolge aufgenommenen Sutroschen Stückes „John Glaydes Honour" zu scheu. Gleich nach dem ersten Akt begann eine wahre Schlacht' Kinder der Finsternis. Roman von Anton von Perfall. (iib. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Johannes war seit fünf Jahren nicht mehr aus der Anstalt hinausgekommen. Das Abenteuer reizte ihn, abgesehen von allem anderen. — Wenn mau die Mutter nicht zu ihm läßt, hat er das Necht dazu. „Ist's weit, wohin Sie mich führen?" „Iu die Stadt halt —" „Uud meine Mutter erwartet mich? -^ Warum hat sie mich denn hereingetau? — Ist sie r>echt arm?" „Frage nicht so viel, inein Junge. — Gehst mit oder mcht?" „Wo ist denn der Vater?" „Der? Der ist schon lauge tot. Also willst du? Ich glaub' gar, du fürchteist mich! Was wäre denn an dir zu holen — he?" Der Manu lachte. Au Johannes Seele zerrte jedes Wort — die letzte Vemerknng des Mannes gab den Entscheid, „In einer halben Stunde gcht alles schlafen, tann komm' ich daher", flüsterte er. Es wurde laut im Hause. Mit einem Sprunge war er über dein Steg, die. Stiege hinauf, iu der SOlaftammer. Nasch zog er ein anderes Hemd an. seinen Sonutagsrock. Unten in der Stube sammelten sich die Kinder zum Abendbrot. Der Werkmeister sprach das Gebet vor. Johannes schwankte schon wieder in seinein Vor« satze. Es war doch schön hier und der Werkmeister wär em tüchtiger Mann. bei dem main was lernen kouube. Wenn er den Fremden verglich dagegen! — Abn er kommt ja wieder! Und was e,r alles sehen wird! Dw Swdt! — Dn> Mnrwr! — Er imll dock) erfahren, ob das weiße Mädchen sich schämen muß, ihn bei der Hand zu nehmen. Sein Entschluß war gefaßt. Er ging hirmirwr zmn Abendbrot. Der Werkmeister war besonders freundlich mit ihm. Für den anderen Tag hatte er eine Arbeit für ihn, auf die er sich schon lange freute. Eine neue Maschine sollte im Hammer montiert werden. „Da wird der Johannes Euch zeigen, was er gelernt hat!" sagte der Werkmeister vor allen Knaben. Das Blut stieg dem Johannes in deu Kopf vor Stolz. Was war dagegen die Geringschätzung, die er bei Frau Marianne erfahren! Sulig wäre er ge-tuesen, wenn nicht das Vorhaben auf ihn gefastet hätto. Alles ging zur Nuhe. — Der Schlaf kommt wie ein Räuber über die Jugend, besonders nach so woum'neil Frühjahrstagen! In einer Viertelstunde rührte sich nichts mehr im Hause, uur Johannes wachte. Um alles gerne wäre er geblieben, aber das Abenteuerliche reizte ihn, die falsche Scham, der Mcnm könnte ihn für feige halten,. Es war stockfinster, als er über den Steg huschte. Da stand schon der Mann au seiner Seite, und nahm ihn bei der Hanö. Johannes empfand einen seltsamen Schauer, Er wollte sich losreihen, doch der Mann ließ ihn nicht. „Jetzt mußt scholl mit, Vürsch'l, für'n Narr'n halten — gibt's nicht!" Er folgte ihm über die schwarzen Felder, wie im Taumel — mehr gezogen als freiwillig. Ferrol stand in dem Prozeß Cassan unter schwerer Anklcae, Seine, von ihm selbst nicht geleugnete Bekanntschaft mit Stubeusand, der, dnrch den vorgefundenen Steckbrief seines Opfers überwiesen, seine Tat eingestaudi sein übler Leumund als ehemaliger Zuchthaussträfling, dazu die gravierende Allssage des Universitätsboteu, der den Professor und seinen Diener wenige Stunden vor dem Morde in heftigein Dispute angetroffen hatte, verschiedene andere Umstände ergaben ein erdrückeuoes Material gegen ihn. Er hatte es größtenteils den für ihn äußerst aünstigen Aussagen der Frau Stubeusaud, die eher auf eine feindliche Stellung FerrolZ zu ihrem Gatten schließen ließen, zu danken, daß er mit einer einjährigen Untersuchungshaft davonkam, währelld diese selbst, der moralischen Beeinflussung, in Verbindung nlit Spionage im Cassauschen Hause, überführt, zn drei Iahreu vernrtcilt lonrde. Ferrol schied mit einem tiefen Groll aus dem Gefängnis. Sein Bruch mit der Gesellschaft war jetzt vollständig. Der emzigc, der ihn zu überbrücken verstand, Professor Cassan, war tot. — Die alten Kräfte wirkten. Frau Cassan hatte ihn stets mit Mißtrauen bo« trachtet, ihr Autrag, ihn nach seiner Entlassung wieder in Dienst zu nehmen, galt mehr dem Verstorbenen als eigener Überzeugung, Die stolze Frau, die in ihm immer nur den entlasseneu Sträfling gesehen, war ihm vou jeher verhaßt; und vor allem, or wollte nicht mehr oienen. Das Jahr im Gefängnis hatte ihn vou der Torheit geheilt. Er hatte sich bei der Sorglosigkeit des Professors ein kleines Vermögen auf die Seite gebracht, mit dem etwas anzufangen war. Laibacher Zeitung Nr. 70. V27 27. März 1907. musik von — Niesen durch den Parkettraum zu dröhnen. Die unangenehme Unterbrechung sehte sich fort und gerade bei den Szenen, die besonders patho-tisch wirken sollten, erfolgten wahre Salven jener unfreiwilligen Kanonade. Es stellte sich heraus, daß ein bisher noch nnentdeckter Schalt' überallhin große Dosen von Menthol und anderein Schnupftabak irgendwie verbreitet hatte. Während der unliebsamen Geräusche machte sich allenthalben eine wirkliche Erregung gegen den mysteriösen Übeltäter geltend, aber als der Vorhang über die letzte Szene fiel, begann man den Humor der Sache zu ver» spüren. Ein stärkeres Lachorchester hat noch niemals die Couloirs des George Alexanderschen Kunsttempels erfüllt, als nach dein Schluß der Vorstellung. — (Ein originelles Diner.) Der be-kannte amerikanische Chemiker Professor Thomas Stillman, dessen Spezialfeld die Untersuchung von Nalirungsnlittelverfälschung ist, gab diesertage im „Hotel Astor" seinen Freunden wie allM>rlich ein Diner, das uur ans chemischen Surrogaten bestand, m Geschmack nnd Aussehen jedoch den erquisitesten Leckerbissen gleichkam. Jeder Gang wiederholte sich, emmal kamen chemische Produkte auf die Tafel, das zweitemal natürliche Speisen. Der Mehrzahl der Gaste war es nicht möglich, mit Bestimmtheit an,-zugeben, zu welcher Kategorie sie die genossenen ^asolfreuden zu rechnen hätten. Professor Stillman will durch seine Diners nur 5en Beweis erbringen, wre lveit die Verfälschung von Nahrungsmitteln sich w Hotels und Restaurants durchführen lasse, ohne l>aß auch die verwöhntesten Gäste es merken, daß Hr Magen und Gaumen nur getäuscht wird. — (Eine Million Ehen geschieden.) Amerikanischen Blättern znfolge sind innerhalb der lchten zwanzig Jahre rund eine Million Ehen im Vereinigten Staatengebiet geschieden worden und in mindestens 2,5N0.00l) Fällen die Gerichte von Ehe-müden vergeblich angerufen worden. Im Durchschnitt entfallen also alls jedes Jahr 50.0W Ehescheidungen, auf den Tag — die Sonntage, an denen Gerichtssitzungen nicht stattfinden, abgerechnet — 170 und auf die Stnnde 8. In zwei Jahrzehnten mag die Iahl der Ehescheidungen unter Berücksichtigung der Zunahme der Bevölkerung sich mehr als verdoppelt haben. Nach abermals zwei Jahrzehnten, meint ein westliches Blatt, wird sie sich, wenn es in dem bisherigen Tempo weitergeht, vervierfacht oder gar verfünffacht haben! Lotal- und Provinzial-Nachrichten. -^ (Von der k. k. Landeskommission kur agrarische Operationen.) Der Justiz-Munster hat anstatt des in den Ruhestand getretenen ^andesgerichtsrates Karl Wenger den Landesgerichts-rat Franz Andolkek in Laibach zum Mitgliede "nd an Stelle des zum Oberlandcsgerichtsrate in ^3 ernannten Landesgerichtsrates Adolf Elsner ^ Lanöesgerichtsrat Dr. Martin Travne,r in «awach zilm Ersatzmanne der k. k. Landeskommission Mr agrarisch« Operationen in Krain für den Nest der gegenwärtigen Funltionsdauer, d. i. bis Ende des Jahres 1 die große Notwendigkeit einer Gesamt, organisation auch für die Ärzte in Krain. Die Aus> führnngen fanden ungeteilten Beifall, so daß man zur Verlesung der von der Regierung bereits genehmigten Statnten und zur Wahl des Ausschusses schreiten konnte. Aus den Wahlen, die mit Ausruf durchgeführt wurden, ging Herr Dr. Oraien als Obmann hervor. In den sechsgliederigen Ausschuß wurden folgende Hli-ren entsendet: Dr. Ivan Zajc c, Dr Oskar Krajec, Dr. Josef Stojc, Dr. Fran DoI 8 ak, Dr. Emil Bock und Dr. S ch u st e r. Der Organisation traten alle Laibacher Ärzte, die der Versammlung beiwohnten, als Mitglieder bei. Den Beitritt meldete auch die Freie Organisation der Distrikts-ärzte in Krain an. Über Antrag des Herrn Doktor Defranceschi wnrde beschlossen, dem Reichsver-bande österreichischer Ärzteorganisationen in Wien Eine Kneipe in der Nähe des „Walls" loar frei. Eme Art Heimatsgefühl Packte ihu. Das wcrr etwas "^ros als die Mandclgasse. Er pachtete den "Krebs". Seine Lage dicht an der Brücke über dein ^trom war äußerst günstig. Er gehörte eigentlich noch nicht zum Wall, von-b^w ihm ein schmaler Kanal trennte, so daß er auf ^nier Art Landznnge lag. An den Fest. und Sonn-tagen kamen sogar die kleinen Leute aus der Stadt ^ dcn „Krebs" und vergnügten sich mit Bootfahren und Fischfang, so primitiv auch beides war. Dadurch gewann er einen gewissen vertranen-erwerkenden Anstrich, selbst der Behörde gegenüber. Anderorts lieferte ihm der Wall seine ständigen ^"ste, die in denn neuen Wirre mit dem bekannten ^orp^geist dieses Kreises, einen alten Kameraden begrüßten. Fehlte Ferrol nur noch eines eine passende Wrrt.in! Das Schicksal kargte nicht mit ihm. Eines ^UMZ erschien Frau Stubensand im „Krebs". Er h I>, Medikamente 1027 N 77 n, Spitals- und Transportkosten 6288 X 15 Ii, Verwaltnngstosten 413 X 81 d, Begräbniskosten 406 X 60 d. Inventar 143 1< 88 Ii. Der Reserve« fond hat sich von 16.636 X 93 Ii uin 1746 X 8V b erhöht, beträgt also 18.383 1( 73 k. Die Kassabücher wurden vom Aufsichtsrate mehreremale geprüft und in voller Ordnung befnnden. Die Sitzungen wurden in jedem Monate einbernfen. Die Zahl der Mitglieder betrug über 1000 mehr als im Vorjahre. — Die Versammlung nahm die Tätigkeit des Herrn Belec go nehmigend Zur Kenntnis und sprach ihm auch ihre Anerkennung aus. — (Der Landes^ und Frauenhilfs-ver ein vom Roten, Kreuze für Krain) wird am 10. April um (! Uhr abends im Bibliotheks« zimnier der k. k. Landesregiei-ung (II. Stock), Bleiweisstraße, seine ordentliche Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung abhalten: 1.) Mitteilungen des Präsidiums. 2.) Rechenschaftsbericht und Rechnungsabschluß pro 19lX». 3.) Ergänzungswahl von drei, Mitgliedelru des Ausschusses (Herrensektion). 4.) Ergnnzungswahl von zwei Rechnuugszensoren. — Nach tz 11 der Vereinsstatuten ist die Generalver> sammlung bei Anlvesenheit von mindestens 30 Mitgliedern beschlußfähig. (Ve rein swe sen.) Das k. k. Landes' Präsidium hat die Bildung von Ortsgruppen des Vereines „Südmark" mit den Sitzen in Langenthon unö Stalldorf im Bezirke Nudolfswert, nach Inhalt der vorgelegten Statnten, im Sinne des Vereinsgesetzes znr Kenntnis genommen. -—<». — (Evangelische Kirchengemeinde.) Am Karfreitag abends nm 8 Uhr bringt der evan' gelische Kirchenchor unter Leitung des Herrn Dr. Fritz Zaugger beim Gottesdienste die Motette „Der sterbende Erlöser" von Johann Michael Hahdn zum Vortrage. — (Kirchenkonzert.) Der Ertrag des am Ostersonntag abends 8 Uhr in der evangelischen Mrche stattfindenden Kirchenkonzertes ist für Krankenpflege und für den Kindergarten des evangel. Frauenvereines bestimmt. Da sich die Leipziger Sänger mit einer sehr bescheidenen Summe, die fast nur den Reisekosten entspricht, begnügen, wird der Erlös dem wohltätigen Zwecke ungeschmälert zugeführt lverden. -- (Gewerbebewegung in Laib ach.) Im Laufe des Monates Februar haben in Laibach Gewerbe angemeldet, bezw. Konzessionen erhalten: Firma Hitzl H Kozina, Rain 20, Sckmhmachel> geloerbe,; Maria öitnik, Alter Markt 13, Gemischt-Warenhandel; Anton Schmidt, Poljanasrraße 67, Tischlergeuierbe: Ettore Vusatti, Maria»T,l)eresia^ Straße <1, Handel mit Brennholz und Steinkohle; Franz Blai, St. Iakobsplatz 6, Akzidenzdruckerei: Paula Kosmaö, Kongreßplatz 15, Verlaus von Lebensmitteln'. Ernst Nagy v. Tokay, Florians« gasse 3, Uhrmachergewerbe- Anton Ka,rdl, Kiräien-gasse 21, Plat'atierungsgewerbe-, Leonardo Galante, Nömerstraße 11, Erzeugung und Verkauf von Likören und WerlMltwein; Karl Mirtiö, Romerswahe 1, Väckergewerbe; Johanna Mäher, Komenskygasse 34, Greislerei und Verkauf von Wein in geschlossenen Gefäßen', Johann Turkoviv, Linhairtgasse 5, SclMh-machergewerbe; Maria Ustar, Vodnikplatz, Verkauf von Eiern und Geflügel. — Anheimgesagt, byzw. faktisch aufgelassen wurden folgende Gewerbe: Leo pol dine Pokorn, Maria° Theresia-Straße 11, Handel mit Wein, Bier und Sodawasser; Johann 5k. Worn^ Rathansplatz 9, Handel mit GumNnerzeugnissen; Maria Herzog, Alter Markt 9, Handel mit Schich-Nnren; Maria Hirschmann, Kastell gasse' 5, Wem» Handel; Maria Jento, Mcrrtinsstraße 14, Greislerei. — (Stellungseraebnis im politi. schen Bezirke Gurkfelo.) Bei dn am 21. d. M, in Natschach für den gleichnamigen Vs, richtsbezirk erfolgten Hauptstellung gelangten 18V Stellungspflichtige zur Vorführung. Von diesen lvurden 39 für den Viilitärdrenst, und zlvar 34 als ^t't'knlte,^ und 5 als Erfatz-Reservisten tauglich befunden. Es wurde mithin m diesem GerichWbeMf« «^n Grlinlderspitals, und so sei es auch im abgelaufenen Jahre möglich gewesen, die> Jahres.-rechnung mit einem kleinen Überschuß abzuschließen. Der Spitalsdirrktor, Herr Sanitätsrat Dr. I. Schu -st er, wurde durch Verleihung des Franz Josefe-Ordens ausgezeichnet. AIs Hilfsarzt an der Anstalt wurde Herr Dr. Josef Stau dach er bestellt. Der Obmann widmete schließlich del, verstorbenen Vor-einsmitgliedern einen warmen Nachruf nnd die Ver sammlung ehrte derm Andenken durch Erheben von den Sitzen. Sodann erstattete der Verwalter des Kindurspitals, Herr Major K a st l Edler v, Traun statt, einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit des Vereines in de»l Jahren 1905 und 1906. Wie in früheren Jahren hat die Stadtgemeinde Laibach auch für diese beiden Jahre eine jährliche Subvention von 10M l< bewilligt. Die Krainische Sparkasse spendete je 1000 X und außerdem je 560 X zur Unterbringung von fünf skrofulösen Kindern im, Seehospiz Grado. Für dringende Neuallschaffungen hat die Klinische Sparkasse den, Kinderspital überdies noch den Betrag vou 1500 l< gewidmet. Die übliche Sub vention dcs krainischen Landtages wurde bisher leider nicht ausgefolgt. Das Stammvermögen des Vereines besteht aus dem Spitalsgebänoe samt Garten und aus Wertpapieren im Nominalwerte, von rund 46.0lX) X Trotz des bedeutenden Legates nach dem verstorbenen Dr. Mader hat sich das Vereinsvermögen bloß um 5890 X vermehrt, weil im Jahre 1905 außer d>en gewöhnlichen Einnahmen noch 3839 X 34 d vom Vereinsvermögen zur Deckung der Ausgaben verwendet werden mußten. An Spenden von Wohltätern sind im Jahre 1906 2748 15 eingegangen, und zwar! Krainische Sparkasse 1500 X, Josef Luckmann 545 X. Anton Luckmann 130 X, Elisabeth Peterka 100 X. Paula Nwdl 70 X, Iosefine Hotschezvar 60 X, P. E. Grassi und Ungenannt je 50 X, Auguste Vorota und Pauline v. Gariboldi je 40 15, Fanny Kastl Edle von Traunstätt 38 X, Qcopoldine Lon rinsky. Km-oline Sbrizaj, Lotte Seemann und Ungenannt je 10 X, Fanny Edle von Höchsmann und Franz Zorc je 8 X, Dr. Julius Schuster 5 X und Marie Rcnko 4 X. Außerdem ließen verschiedene Firmen und Private der Anstalt Zahlreiche Natural-spenden zukommen. Der Berichterstatter schloß sein« Ausführungen mit dein Ausdrucke des tiefgefühlten Dankes an alle, die der Anstalt eine Wohltat erwiesen, und verknüpfte damit die Bitte, dem Kinderspital cmch in Hinkunft ihr Wohlwollen zu bewahren. Der Bericht wurde zur Kenntnis genommen und sodann der Nechnnngsabschluß einstimmig genehmigt, dcs-gleichen der Voranschlag pro 1907. Wie wir weiters Äs,n vo,n Spitalsoirektor, Herrn Dr. Julius Schu° ster, erstatteten ärztlichen Berichte entnehmen, wur-den in den beiden Berichtsjahren im Kinderspttal 722 Kinder behandelt' von diesen wurden genesen oder gebessert entlassen 620, ungeheilt verblieben 12, während 8? mit Tod abgingen. Die Frequenz der Anstalt hat somit abermals zugenommen und e^ reichte in der Äeriästsperiode den höchsten Stand seit der Gründung der Allstalt. Sowohl dem Verwalter als auch dem Spitalsdirektor wurde für die aufopfernde ersprießliche Tätigkeit der Dank der Ge>-neralversammlnng aufgesprochen. Nachdem noch die Vereinsstatuten in uinigen Punkten eine unwesentliche Änderung erfahren und die Neuwahl des Venval-tungFrates (deren Resultat wir bereits gestern mitgeteilt haben) vorgenommen worden, appellierte der Vereinsobmann Herr Allton L u ct m a n n nochlliais all deiü bekannten Wohltätigteitssinn der Göllner und Freunde des Elisabeth'-Kinderspitals; nur lnit deren allseitigen Unterstützung werde es diesem humanitär ren Illstitute lnöglich sein, »lach wie vor seiner edlen Aufgabe gerecht zu werden. Sodann wurde die Generalversammlung geschlossen. ' (Vereinsabend.) Der Laibacher Lehrer-verein veranstaltete gestern im Hotel „Südbahnhof" feinen sechsten Vereinsabend, der sich eines sehr guten Besuches, namentlich seitens der Lehrerschaft vom Lande, erfreute. Nachdem der Vereinsobmann, Herr Oberlehrer Dimnit, die Erschienenen herzlich begrüßt hatte, hielt Herr Profeffor Dr. IIe« iö einen Vortrag über das' Thema „Unsere Sprache und unsere> Kultur". Von der Voraussetzung ausgehend, daß die Sprache eines der wichtigsten Hilfsmittel für die Denktätigkeit fei, besprach er zunächst die innere Sprachform für ein und denselben Begriff, die gleichzeitig den Geist der Sprache bedeute und die insbesondere ill den flavifchcn 'Taufnamen mit deren gauzer Poesie präzise zum Ausdrucke komme; er stellte die Sprache als treue Dienerin der Wissenschaft hill, wobei es aber notwendig soi, daß sie sich von dem engherzigen Standpunkte der „Bauernspräche" loslöse, und ging hierauf auf die kulturellen Bestrebungen der Slovenen nnd der Kroaten über, die er eingehender erörterte. Herr Professor Dr. Ileüiö ver trat den Standpunkt, daß große Werke bei uns nicht in deutscher, sondern besser in der kroatischen Sprache als der füdslavischen Zentralfprache geschrieben werden sollen; er beschäftigte sich ferner mit der mechanischen Zweisprachigkeit der Jugend, die er als den Anfang der Entnationalisierung bezeichnete, und gab im allgemeinen zahlreiche Beispiele aus der Schuld praris, dm'ch die er die innigen Wechselbe.zi.chnngM zwischen Sprache und den kulturellen Bestrebungen feststellte. Die Versammlung folgte den Ansführnn gen des Vortragenden mit dem größten Interesse nn,d spendete ihm am Schlüsse reichen, Beifall. - Im Ver-laufe des Abeuds wandte sich Herr Professor Doktor ^mavc an die Lehrerschaft mit der Bitte, eiiren Teil ihrer Tätigkeit in den Dienst der Folkloristik zu stellen und fleißi.g ethnographische Benennungen zu sammeln, die ja auch der geplanten Landkarte de< von den Slovenen bewohnten Gebiete zugute kommen sollen; er betonte ferner die große Äedentnüg der Heimatkunde sowie der heimatlichen Sprache und verwies schließlich auf die Pflege des ReaKssinnes, die eine bedeutende soziologisckie Arbeit dairstelle. — - (Von der Erdbebenwarte.) Gestern mittag gegen, 12 Uhr 37 Minuten verzeichneten die photographisch registrierenden Apparate ein schwaches Fernbeben. Die Hcrddistanz wurde gegen, 10.000 Kilometer geschätzt. Die Warte zu Padua verzeichnete den Beginn des Bebens um 12 Uhr 43 Minuten. U. — (Das Panorama International) am Poga^arplatze zeigt in dieser Woche bis einschließe lich 30. d. M. besonders interessante Ansichten aus der Peterskirche in Rom, darunter das Bild Seiner Heiligkeit des Papstes Pius X. nach der neuesten Aufnahme, dann eine Reihe von Heiligen-statuten und kunstvoll ausgeführten Grabmonumen-ten der Päpste, endlich mehrere Ansichten aus dem Innern der Peterskirche. Ein zahlreicher Besuch dieser hervorragend künstlerischen Vilderreihe kann dem hiesigen Publikum besonders jetzt zur Osterzeit wärm-stens empfohlen werden. - In der nächsten Woche bleibt dieses Panorama wegen Übersiedlung geschlossen und wird am 7. April im neuen Lokale, Unter der Trantsche Nr. 2, Haus Urbanc, mit Ansichten aus Paris wieder eröffnet werden. — (Warnung vor Auswanderung nach Argentinien.) Wer als Ackerbauer in Argentinien seinen Lcbenserwcrb suchen will, t'ann dies entweder als Eigentümer oder als Pächter eines Landgutes tun, oder indem er als Feldarbeiter bei einein Grundbesitzer arbeitet oder ein fremdes Grund stück samt den: BetriebZmateriale gegen Ablieferung der Hälfte der Ernte an den Grundbesitzer zur Bearbeitung übernimmt (Halbpacht), Verträge auf Halbpacht lvcrdon meistens auf die Tauer von zwei bis drei Jahren gemacht, hauptsächlich für noch ganz frisches, ungepflügtes Land. Sie sind für den Halbpächter nur vorteilhaft, wenn er Familie hat. Der Bedarf an Faldarbeitern ist in Argentinien bei weitem nicht so gros), als man nach der Größe des für die Landwirtschaft geeigneten Bodens erwarten m'öchte. Es hängt dies damit Zusammen, daß in der argenti-nischon Landwirtschaft der Maschinenlx'trk'b sehr vor-breitet ist. Ein größerer Bedarf an Feldarbeitern besteht nur während der Erntezeit, das ist vom Dezember bis Ende März. In der für die Landwirtschaft toten Saison, etwa von Juli bis Ende No-vember, entläßt jeder Landwirt den größten Teil seiner Arbeiter. Den großen Bedarf an Feldarbeitern während der Erntezeit machen fich die italienischen nnd spanischeil Feldarbeiter zunutze, indem sie sich speziell für diefe Zeit Jahr für Jahr vorübergehend nach Argentinien begeben. Der dlirchschnittliche jährliche Verdienst eines Feldarbeiters in Argmitinicn wäre verhältnismäßig gut; jeder solcher Arbeiter er-l,ält rund 3 X per Nag sliünt Kost und, Wohnung, mutz jedoch immer damit rechnen, daß er fast nie das ganze Jahr Arbeit behält. Ein lediger Mann kann sich nur in den seltensten Fällen für das gange Jahr verdingen. Im allgemeinen mnß Feldarbeitern, besonders solchen die weder spanisch, noch italienisch, noch, deutsch verstehen, dringend abgeraten werden, nach Argentinien auszuwandern. Wer Land als sein eigener Herr bewirtschaften will, kann solches entweder kanfen oder pachten, und zwar entweder von der Regierung oder zn bedentend höheren Preisen von Privaten. .Nanf oder Pacht vol' Mgiesrnngsland kommt jedoch für den kleinen Kolonisten kaum in Betracht. Das Kapital, welches ein Einwanderer, der auf eigenem Grund und Boden sich ansiedeln will, mitbringen mnß, stellt sich je nach der Größe des Grundbesitzes — 25 b,5 100 Hektar ^ auf 5lXX) bis 15.000 X: will er, was die Regel ist, nur Pächter werden, so genügen 3000 bis 7000 X. Einwanderer-dieser Kategorie haben verhälwismäßig noch die besten Aussichten in Argentinien. Große Vorsicht ist jedoch nnter allen Umständen geboten. Nicht genug kann davon abgeraten werden, sofort nach der An^ tnnft a,n Landkauf oder Landpacht zu denken. Der znkünftige Ansiedler soll sich vielmehr vorerst cfenan über den Ort seiner Niederlassung unterrichten und Erfahrungen sammeln, indem er zunächst ein odor zwei Jahre bei einem Grundbesitzer arbeitet. Ansiedler mit beschräilkten Mitteln sollten sich nur in der Nähe scholl besiedelter Gegenden niederlassen. Für sie kommen hauptsächlich die Provinzen Buenos Aires und Santa F<^, einzelne Teiw der Provinzen Entre-Rios und Kordoba sowie der Territorien Pampa-Central und Nio-Negro iu Betracht. Ganz verfehlt ist es, wenn Einwanderer sich in einzelnen Gruppen in entlegenen Gegenden ansiedeln, wo sie keine Möglichkeit haben, ihre Produtte abzusetzen. Für Hand werter und Taglöhner sind die Aussichten der Aus Wanderung »lach Argentinien ungünstig. Arbeitskräfte sind im Überflüsse vorhanden, ganz bosonders in den Städten. Hie-r drückt eine heftige Konkurrenz die Üölme, während gleichzeitig die Lebensmittel und Wohnungen sehr teuer sind. Der Verdienst reicht in der Negnl kaum hin, die Kosten des Lebens zu bs-streiten: Ersparnngen zu inachen ist nicht möglich. Im höchsten Maße gilt das Gesagte von der Hauptstadt Nuenos-Aires. Hier muß ein yanz einfacher Mann 6 X per Tag verdienen, wenn er nicht in Schulden kommen will. Die Zahl der Beschäftigungslosen in der Hauptstadt wird bei einer Einwohnerzahl von rnnd 1,000.000 mit 30.000 angegeben. Anßerhalb der Hauptstadt, draußen in den Provinzen, können aün ehesten noch solche Handwerker anf Arbeit rechnen, deren Arbeit mit der Landwirtschaft zusammenhängt, wie Schmiede, Mechaniker für landwn't-schaftliche Maschinen, Tischler, Zimmerleute, Klemp nor lc., aber auch solche nur während der Ernte-M,t. Der Taglöhner kann in der Provinz täglich 4 bis 6 X ohne Kost und Wohnung verdienen. Auch für Einwanderer dieser Art bildet die Unkenntnis der Sprache eine große Erschlverung; auch sie sollten, lvenn nicht spanisch, wenigstens italienisch oder deutsch verstehen. Für unbemittelte und sprachunkundige In^ telligenz, wie Ingenieure, Elektrotechniker, Chemiker, ehemalig« Offiziere, Studenten, Lehrer, Ärzte, Juristen :c. ist Argentinien derzeit kein Einwände-rungsland, es wäre denn, daß solche Personen mit einem festen Kontrakte ills Land kämen. Kanfwute (Handelsbelflissene) in jüngeren Jahren, welche einige Sprachkenntnisse haben nnd die Korrespondenz, und Buchführung verstehen, haben immerhin Aussicht, nach einigen Monaten eine bescheidene! An> stellnng zn finden. Die Teuerung in den Städten ist naturgemäß auch für solche Einwanderer sehr empfind lich. — Für alle Arten von Auswanderern mvh Lmbachcr Zeitung Nr. 70. 629 27. März 1907. Argentinian sei schlichlich noch bemerkt, dafj die Sicherheit deo Eigentunis und der Person sowie der Nl!chtschutz in diesem Lande nainentlich ii^ ent-logeneren Provinzen nicht munor den berechtigten Anforderungen entsprechen. - (D e r f. k. Vezirtöf ch u l r a t i n ,^i r a i n bürg) hielt am 21. d. M. unter dein Vorsitze de5 Herrn Vczirkchauptmannes Alfons Pirc eine Sitzung ab. Den Mitteilungen des Vorsitzenden war folgendes zu entnehmen i Mitglieder de5 Vezirt'<'schnl' rates sind für die Dauer von drei Jahren die Herren Andreas Kmet, Oderlehrer in Zirklach, und 3ranz Luznar, Oberlehrer in Primskovo bei itrain-burg (Vertreter der Lehrerschaft); Anton Koblar, ^farrdeä>aut (Vertreter des fb. Ordinariates); Dr. ^rauz Perne, t'. k. Professor, und Ianlo Urbanc-ii:. Gutsbesitzer zu Türen bei Höflein (Vertreter dO UanwHHUsschnsseZ). - Die Provisorische Lehrerin ^ulie Zalokar wurde von Iavorje ober Bischoflack nach Kopanj übersetzt. Ihre Stelle lvurde dem pro-blsorischen Lchrer L. Pibrovc verliehen, dur alsbald nach St. Veit bei Sittich berufen wurde; uumnehr l't Franz G r n d e n provisorischer Lehrer in Iavorje. ^Beurlaubt wilrde Franz Püpa, Oberlehrer iu ^^'choflach der am ll. d. M. verschieb; mit der pro° ^wnschen Leitung der zlnabonvoltMule ill Vischos-wck wurde der dortige Lehrer Slavlo Flis betrau: """ sin- den verstorbenen Oberlehrer Franz Papa ?ls Cupplent Rudolf Gasp er in bestellt. Iva ""ipl>, provisorische Lehrerin in Predoslje, wurde äur defuütiveu Lehrerin dortselbst ernannt. Eloo-nore Dev, Lehrerin in Natlo, wuvde traniheits-Mlbev b,5 V^^,. VZ^ ln'nrlanbt und mit deren Sup-Hleutur Marie P o g a <: u i t betraut, die bisher in gleiche Eigenschaft an der Voltsschule in Kumrtno «ci ,^lrainburg lvirkte. In Martinsi Vrh (Nezirl ^lschoflaä) wurde eine Erkurrendoschule eröffnet. -Da^ Ursuliuerinnenfonvcnt in Bischoflack erhielt die Bewilligung, neben dein biohea- bestehenden Kindergarten für Madchen einen ähnlichen für Knaben in5 <e Andreas ^imenec, Pfarrer; für Flöd' ^3 Michael Varbo, Pfarrer; für Zarz Georg 3" llin , Pfarrer; für Vischoflack Franz Ku in e r , Awr^dechant in Altlack; für Trata Josef D e m i; a r , ^Nlndbesitzer in Stranska Vas; fiir Trbisa Johann lad^'k, Grundbesitzer in Fuxine; fiir Trboje ^lcliael Varbo, Pfa^-er in Flöduig; für Trstcnik ^hau„ Mik«, Pfarrer; fiir Neumarttl Franz ^/'^ u daI, Pfarrei'; für Velesovo Josef P r e « a r , ^sarrer; für Voklo Anton Kulelj, Pfarrer in ^t. Georgen im Felde; für Zalilog Franz Eriien, Pfarrer; für öabnica Iofef Logonder, Pfarrer; 'Ur Eisnern Anton Korbi^, Pfarrer. ^ ^ (Ini P anor am a°Ko sin orania) am A"a.piaho sind iu dieser Woche Ansichten vom ^ oscItaIo mit den schönen Städten Trier und unxembura., don prachtvollen Schlössern, allen Schloß ^uieu, an,m,ntigen Weingärten ulid ausgebreiteten Mdern zu scheu. Beachtenswett ist die große Marien w "^ ^"^ bkm Berge bei Trier, die Ansichten von der Ausstellung des hl. Rockes mit den dcnnit Verbum orinon Prozessionen. Diese Bilderserie ist sehr inter, ^ant und> verdient einen recht zahlreichen Besuch. -^äsM Woche: Paris. - Leich e n b e g ä ngni s.) Man schreibt unc-aus Treffen: Am 25. d. M. fand unter älcheilt zahl reicher Beteiligung der Treffener Intelligenz und der Landbevölt'erU'Ng sowie von k. k. Gericht»- und Steueranltc'beamten, de5 Gemein,deausschusses, der l. t'. Gnidcirmrrie, der Aahubediensteten und der freiwilligen Feuerwehr, deren Mitglieder den mit Kränzen geschmückten Sarg trugen, das Leichenbegängnis des in Treffen verstorbenen Distrikts- uud Vahuarztes Horrn Dr. Otchmar Wesel ko statt. Auch von auswärts waren viele Trauergäste er-schienen; unter anderen sahen wir aus Laibach den Sanitätsinspektor Herrn Dr. Sterger und Herrn Dr. Temeter Bleiweis Ritter von Trsteni« ki, auo Nudolfswert den Oberbezirksarzt Herrn Dr. Vaupoti^ und den Herrn Apotheker Berg-»n a n n, den Herrn TistriktsarZt Dr. K onvalinta aus Seisenberg, den Herrn Distriktsarzt Dr. H o s: e -v a r aus Nassenfnsz, den RegiernngoratHerrn Prasch aus Schlof; Landspreis, den Gutsbesitzer Herrn Treo au5 Kleindorf, den Bezirkostraßenoblnann Herrn Butovec aus Kaltlakeu, den Nezirkstierarzt Herrn Na jer aus Littai und zahlreiche Dameu aus verschiedenen Orten. Beim Hause, in ocr Kirche und auf dem Friedhofe trug der Mäunerchor de>s Tref-fener Lesevereines, vermehrt mit mehreren Sängern aus den Beamten- und Lehrerkreison des Nndolfs-werter Bezirkes, unter Loitung des Herrn Evidenz-hnltungsgeometers Verbiö ergreifende Trauerchöre vor. Die imposante Leichenfeier zeugte deutlich von der Wertschätzung, die man allenthalben dein Verblichenen entgegenbrachte, Ehre seinem Andenken! 8. — (Erlegter Bär.) Man schreibt un5 and Gotische: Am 24. d. M. gegen Abend erlegte Herr Richard Loser bei Masern durch einen wohlangc-' brachten Älattschuß einen mächtigen, männlichen Bären im Gewicht von 17l) Kilogramm. Heir Richard Loser, der gewöhnlich in Trieft lebt, ist derselbe glück liche Schütze, der vor zwei Jahren einen selten schönen, eingewanderten Wolf in Göttonitz nieder gestreckt hatte. — (Frequenz der österreichischen Fakultäten,) Die Gesamtzahl der an den öster-reichischen Universitäten Inskribierten betrug am 3l. Dezember v. I. 2^.578. Von diesen zählten: die Universität in Wien 8505, die in Innsbruck U)92, die in Graz W:'<), die deutsche Universität in Prag N!1l>, die böhmische Universität daselbst !iW1, die Universität in Lembcrg !tt>72, die in Krakau 2409 und die in Czernowitz 79!) Frequentcmte!n. * (Die b stähle.) Dem Knecht Iohainn Jag-bin^ek wurde eine Nickeltaschcuuhr mit silberner iiette, dem Josef Paline eine Pneumatik, einer Mila> Verkäuferin vom Milchwagen zwei Tischtücher gestohlen. — In der Echießstättgasse kau, dem Wasser-leiklng^monteur Viktor Dragar ein fast neuer Wiuter-rock abliaildcli. - Im Geschäfte, des Bäckers Johann Vrtal-nil wurde ano der Geldlade Geld gestohlen. Eine Woh!iling5einschleicherin, die ano Graz gekom, inen sein lvill, entlvendete einer Bettvermieterin aus eilmn Schubladekasten ein Paar goldane Olirgehänge und zwei Kronengoldstücke, ferner einer dort wohnhaften Schülerin einen Füufl'ronen Taler, worauf sie sich flüchtete. — Dem Lohudiener Franß Hode wnrde vorgeswrn abend ein bei den Stallungen des Hotels „Union" aufbewahrtes Fahrrad Pnch entwen det. — Der 17iährige, nach Idria zuständige Bauarbeiter Anton Schemerl aus Unter - ^iöka wurde gestern früh durch einen Sicherheitswachmann an gehalten, weil er bei Trödlern einen neuen Feldstecher zu verkaufen versuchte. Der Feldstecher war einem Herrn aus dessen Wohnung gestohlen worden. Der Dieb wurde dem Gerichte eingeliefert. * (Ein Di e b i m P f a r r Hofe z u Sa n l t Jakob.) Montag nachmittags schlich sich in die offen gestandene Wohnung des Herrn Prälaten I>> hann Nozman iln Psarrhofe zu St. Iat'ob ein uu-bekannter Dieb ein und entwendete aus einer offenen Schreibtischlade elf Kronenstempel sowie zehn Zehn-hellermarken. Der Prälat, der im zweiten Zinnner im Bette lag und durch das außergewöhnliche Ge rausch aufmerksam gemacht wurde, begab sich in das gegenüber liegende Empfangszimmer und sah einen fremden Mann vor dein Bücherkasten stehen. Als dm Priilat das Zimmer schlichen wollte, riß der Mann die Tür au,f und verschwand. Die Polizei fahndet nach ihm. * (Verhaftete Diebe.) Der k. k. Gen» darmerieposten in Mofte verhaftete diesertage einen vazierenden Tischlergehilfen, der dringend verdächtig erschien, bei dem bereits gemeldeten Hühnerdieb? stcchle in der dortigen Ortfä>aft beteiligt g<^wefen zu sein. — In Gleinitz wurde der beschäftigungslose Ta-glöhner Rudolf Mandiö durch d«n Gendarmerie- posten in Waitsch verhaftet, da er mit dem oft borbestraften 38jährigen Dieb Valentin Mariuko aus Tneberje im Pfarrhofe zu St. Peter in Innerkrain eine Geldtasche mit 100 X gefunden und für sich behalten hatte. Sein Komplice wurde gestern früh dnrch einen Sicherheitswachmann verhaftet. Theater, Kunst und Literatur. " (P hilh a r m onif ch e G eseIls cha f t.) Würdig beschloß der vierte Vortragsabend die trefflichen Leistungen der Kammermnsikvereinignng, tie, von edlem und echtem Musikempfinden beseelt, Kenner nnd Freunde der intimen Kunst durch ihr alusgezeßchnews Zusammenspiel und ihren lebensvollen Vortrng erfreuten. Wir bedauern lebhaft, daß nicht noch ein weiterer Kammermufikaben^ angefügt wurde, und iu diesem Bedauern liegt wohl das gröhte Lob, dessen ein vielgciplagter Kritiker fähig ist; denn wie manche Dinge würde er gerne im akademischen Sinne loben, wenn er sie nur nicht anzuhören brauchte! Der gestrige Kammermusitabend war auch pietätvoll den Manen Johannes Nrahms' geweiht, indem sein prächtiges Klarinetten-Quintett, das im Jahre 1892 zum erstenmale hier aufgeführt wurde, die Vortragsordnung zierte. Zur Mitwirkung war dor Klarinettenkünstler Herr Profefsor Angelo del Bravo aus Trieft gewonnen worden. Das schöne Werk fand groben Beifall, der auch den anderen Nummern zuteil ward, Frau Lnifita Hege mau n trug mit großem Erfolge Liuder vor. Ein näherer Bericht folgt. Das Konzert war fehr gut befucht uud es beehrten dasfelbe die Herren Landespräsideint Theodor Schwarz, Seine Erzelleuz Divisionstoni« mandant FML. Dillmann von Dillmont, Finanzprokurator Hofrat Dr. Naöiö, Brigade^ kommandant GM. Seibt, Spartasscpräsident Vamberg und andere Honoratioren mit ihrem Besuche. 2ln»io». »».or» in der ZotnkirHe. Gründonnerstag den 28. März um 8 Uhr Pontifitalamt: Ui««u „0 ewinöus" von Dr. Johann Benz, Graduale Okrintus ltietu» <>8t von Anton Foerster, Offertorimn I>l;xt<'i'^ voiuiiij von Gherardeschi. Telegramme its l. l. TtleMlltN'VsllellillNlleliz'Vnlelllls. Sofia, 2tt. März. Das Sobranje votierte heute vormittag das Gefetz gegeu Anarchisten und gegeu Personen, die Attentate auf offizielle Person»-lichtoitcu verüben. Morgen erfolgt der Schluß der außerordentlichen Sobranje-Session. Sofia, 26. März. Kompetenten Ortes verlautet, das Londoner Valkantomitee hade an die Regierungen in Sofia, Belgrad und Athen eine Adresse gerichtet, in welcher diese aufgefordert werden, dahin zu wirken, daß die Rassenkämpfe in Mazedonien auf» hören. Die englifche Regierung werde dann kräftiger für die Mazedonier eintreten. Tanger, 26. März. Nach einer Meldung aus Casablanca macht sich eine lebhafte Agitation in dcir Bevölkerung bemerkbar. EZ worden Äußerungen laut, daß die Airlunft der französisch spanischen Po? lizei das Signal zu einem Massaker der Europäer geben werde. Die Scherifsche Mehalla ist in der Um» gebung von Tanger völlig untätig. Sie befiudet sich infolge Geldmangels iu einer sehr kritischen Lage. Die für die militärischen Operationen bestimmten Kredite sind vollkommen erschöpft. Viele Soldaten desertieren. ^ Petersburg, 26. März. Gestern abend nach Schluß der Debatte über die Feldgerichte fuhr Mi^ nisterpräsident Stolypiu nach Carskoie Selo, w» «5 eine anderthalbstündige Audienz beim Kaiser hatte. .Heute wird eine Regierungserklärung e/rwartet. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe W6 2 m. Mittl. Luftdruck 736-0 mm. -> ,-T K.^ ^ «..ficht K3Z y^ 2 U7N7 ^M b , 10 9 SW. mäßig Yal5"bew. ^ 8 U. Ab. 74l 2! 6 0 » bewollt 27 i 7 U. F. I 744- l j 16! O. mäßig > teilw. heiter > l -3 Das Tageömittel der gestrigen Temperatur 5 4', Ror male 5 6'. — Heute früh Schneefall. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Laibacher Zeitung Nr. 70. 630_____________________________________________27. März 1907 Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom 16. bis 23. März 1907. Es herrscht: tzi« «otzlranlheit der Pferde im Bezirke Guilfeld in der Gemeinde St. Crucis (1 Beh.); im Bezirke Laibach Um» gebung in der Gemeinde Oberlaibach (1 Geh.); die Ilände bei Pferden im Bezirke Adelsberg in den Ge» meindeu Adelsberg (1 Geh.), Hrenovih (2 Geh.); im Bezirke Laibach Umgebung in der Gemeinde Iejica (1 Geh.); die Vchweinepest im Bezirke Gottschee in den Gemeinden Ebental (1 Geh.), Farn (8 Geh.), Lienfeld (1 Geh.), Mosel (3 Geh.), Mitterdorf (1 Geh.), Ossiunitz (3 Geh.); im Bezirke Gurlfeld in den Gemeinden Catez (3 Geh.), Landstraß l3 Geh.); im Bezirke Tschernembl in den Gemeinden Suchor (1 Geh.), Weinitz (2 Geh.). Erloschen ist: die Räude bei Pferden im Bezirke Tschernembl in den Ge» meinden Loka (1 Geh.), Tschernembl (1 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirke Rudolfswert in den Gemeinden Höuigstem (1 Geh.), St. Michael-Stopii (1 Geh.). 4 «°/, i. W. ««ten (Febr..«,,«.) per Kasse..... 99-80 ia>) - «2°/.». W. Silber (NpriLON.) per Kaffe ...... «s 80 icx»'i« l»«l« Staatslo!« 50 si. 4°/, 21» .. li13'- lS«er ,, ioo fl. . , z«o - 8S4 -l««4er ,, 50 n. . . !i«o - »64 ^ v«m.«Pf»ndbr. ü^ 1»<) N, k°/, «»S - 2kl — Staatsschuld d. i. «eichs» rntc vertretenen König» reiche und Länder. Hfterr, Golbrenle. stfr., «ult per Kasse . , , . 4°/„ ll« 3b liß ob t)fterr. Nente in «ronenw. stfr., Kr. per Kasse . . . 4°/, s« 4N »SS, ^detto per Ultimo . . 4»/, »»40 «8«l, Hft. In»estitlon«,-Rente, stfr., Kr. per Kasse . 3'/,°/,. 88>6b 8« 8b G/.°/> l.23 5« 124'bO »al. Karl Uudwig «ahn (blo Stücke) Kronen . . 4«/, 88'5l> 89 bö «udolsbahn in Kronenwährung, fteuerfr. (div. Lt.» . 4°/^ 98 !ii» «9 bb Vorarlberaer Uahn, steuerfrei, 400 Kronen , . . 4°/« S8 70 '.»9 '<« In Hlllat»schull>u»lschltlbunntu »bgefienlptltt Ailtulmhn.Alliln, «llsabtth^V, Loo sl, KM, 5'/<°/, »on 40 «eld Ware ?«» zilaalt «ut I«hl«»g ilbtl» >lu««ent Glleubllhu > Priorttät»» ffbligllliuutn. «öhm. Westbahn. Eul. 18»5. 4NN Kronen 4°/„. , . . 9» «U 89 8l Elisabethbahn nno und 3000 M. 4 ab i0"/„......114-70 «15 ?< Elisabtthbah» 40« und 8<>< «orarlberger Äah» Em. 1884 (btv. St.) Sild, 4°/. . . 98'bb «9 bk Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/<> uilg. Voldrentr per Kasse . 112 Ä!> 11255 4»/<> dettu per Ultimo 11z ö5 112 db 4°/l, nng, Nente in Kronen- währ. slfrel per «a»e . . 94 2^ 84 3l/,°/n detto per Kasse . «38a «3 4,> Ung, Prämien.Nnl. k 10« fl. . 188 lib »o<> ün detto ^ 50 fl. . 188— 200- IheifzHess.-Losü 4°/« . . , . 149 1«. Ibi Ib ,»/« unuar. Gnmbenll.-Vblill. 94— 9l>--4°/» troat, u, slav. Gründen tl. c)bli«........!»5 45 - - Nnderc öffentliche Nnlchen Vosn. «ande«'«lnl. (div.) 4«/» , 93 59 94 b« Äo«n.«herceg, Gisenl». - Lande«. Nnlrhen (div.) 4'/,"/,, . , 99^45 100^5 5°/° Donau Reg,-«nlrlhe 1878 10«^" 104 b» Wiener Verlehrs'Nnlrihe 4°/« 8^^ 99 «k> detto 1S«0 4°/u 88»U U» »0 «nlehen der Stadt Wien . . 108'- 103- betto (S, od. G.) . . . 121'40 1^'4N detto (1894) .... 96-7.- 97?.'> detto (1898) .... 9? 80 9« ?<> delt« (inoo) .... 98-H!' 99-85 dettu Inv,-A.) 1902 , 88-40 99« ^örstbaU'Anlebei! verlosb. 5°/» 99 4li 1U0 4> Äulg. Etaat«elsenb.Hyp>LlnI, 1889 Gold .... «o/u 118-80 119 8" Nulg. Staat«. Hupothelar «lnl. 1892......6°/, 118 70 1»y-?< Geld Ware Pfandbriefe «. Vodenlr..llllg.öst.in!>0Ia»l.4»/>, 9840 8!>-i!0 lttbhm, Hl»pothelenbanl verl. 4"/o «^ - iao-^e»tral-Aob.-Kred.-Ni.. »slerr.. 4b I. verl. 4'/,"/« - - , 10150 102 50 Zentral «ov..Kred.-Nl.. «sterr.. U5I. verl. 4"/» , . , . 89-3» 1W»0 »led..Inft..öslerr..s.Berl..Unt. u. üffentl.Nrb.Kat. ^ vl. 4°/« 9810 99-Landcöb. d. Kün. Galizlen und Lobom. 5?'/, I. ruckz. 4"/„ 972b ««L!, Mähr, Hypothelenl». verl, 4"/^, U8'3'> »9 3« «..österr, Lande».Hhp..Änst,4"/<> 9» 10 loo-it) detto inN. 2 °/«Pr. verl. 3'/,°/u 9i-?b «2?t> belt« »..Schuldsch. veil. 3V,°/» 9i'5l> 9250 dettu veil. 4 Kr.....99 7l> i„<> ?>> 3parl. l.öst.. K<> I, verl, 4°/» 100'75 1U1 ?i' Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. sscrdlnanl»S.Norbb»hn Gm. 1886 — - — - delto Em. 1904 —-^ —-— Österr, Nordwestb. 20« fl. S. , 104'10 10ÄK Ltaatsbahn 50« ssr..... 418 — 422- ^übbahn k 3°/« Jänner »Juli 50« ssr. (per Vt.) , . . 304-50 30« 5« Sudbllhn k 5°/u..... 12»'1tlzm»liche I«ft. 3°/» Vobenlredit'Lose Vm. I«»u 2«?b>) 27? üs bett» «m. »888 272 75 2ss ?ü 5"/n Donau»Regulierung«'L«fe 10» fl. ö. W..... 250— 2b«- Leib,Pr«im..«nl. v.KMFr.20^ 87— inkbc zln»erzw»llchl foj». Vubap.>Äasllila (Dombau) 5 sl. 2115 22 15 Kreditlose 100 f,...... 438- 448 - Clarli.Losc 4« -?5 47-?5 Role« Kreuz, ung. Ges. v.. 5 sl. 26 i5 28 25 «udulf.Lose 10 sl......56— so-- Nalm.Lose 40 sl, K. M. , 190'— 200- Veld ««are Türl. E..«..Nnl. Präm..Obllg. 40« Fr, per Kaffe , , , 18350 ,84 5« detto per M, , , . 18» 5<: 1„2 5, Wiener Komm.»Lose v, I. 1874 482- 492 «ew,.Sch,d. »«/oPräm..Lchuld!,. d. «udenlr..«nst. Em. 1889 uo— 88- Aktien. fian»port»Wnlernth«uugln. «ussig.Trpl, Elsenb, 50« sl. . 2420— 2440 - Vöhm. Nordbaun 150 sl. . . 849-- »53-- Änschtiehrader Eisb, 500 fl. KM. 2850— 2870 — dcttu (lit, 1!.) 2NN sl. per Ult. N13 — Ills -Donau > Dllmpfschlssahlt« > Ges., l., l. l. priv., bo« fl. KM. 10i5— K81-- Diix.Vudeiibachrr Eisb. 4«« Kr. bbb— 565'- FerdIna!!bS.Nordb.l«0«fI,KM. 555i 50 dcttl>(!it, U.)200fl.O. p. Ult. 440. 444- Prass.Duxer Eisen b.iONfl.llogst. 221 5a 2«2 Staatselsb.Lung. Bmil 14(10 «rone» 1766 - 1775 — Unionbanl 20U fl..... 58^ — b«5 — sierlehrsbanl, allg,, ,40 fl. 341 - »42 — zndnstlil'stnltrnetznlnnzen. Gausses., all!,, österr.. 10» fl, , 129— i»v- VrülerKohlenbcrgh,-Gel.l«0sl, ?28— 730 — Hisenbahnw.'Leihg,, erste, 10» fl. 2N5— zj<)8-- „Elbemühl", Papiers. u.V..O. «03 5U 205 50 lzle!tr,»Ges., allg. üfterr., 2nofl. 44l— 447 — betto inlernat., 2«0sl. «25— «27 — Hirtenberger Patr.., Ziindh. u. Met..ssabril 40« Kr. . , ti82 — i,s« — Liesinger Brauerei ,«» fl, , , »»3 — 291 — MoittaN'Gcsellsch, österr.>alpl»? 803 50 6045« „Poldi'Hütte". Tiegelgußstahl. F..A..O. 200 fl. ... 5N0- 504 — Vrager Eisen. Ind.. Ves. Vm. 1905, 200 sl......2ö Salgo.Tarjaner Gisenw. tl>« sl..... 557— 52»-— Zalg0'larj. Steinkohlen loo sl 5??-> 580 — ,,Schlö<,Imühl", Papiers,, zaofl, »52- 356— ,.Sch°bnica", «,.«. s, Pctrul.» Ind., 50« Kr..... 560 - »65 — „Sleyrermühl", Papierfabrik und V..G...... 452— 45« — Trifailer Kohlenw..«, 70 fl. . 27»- »?9 — lürl. Tabakre«ie.Ges. 2«> Valuten. Dukaten ...... 113« 11« 20-ssranlen-Stucke..... 19 14 19-16 20.Marl-3tücke...... 23 l>1 28 59 Deutsche Reichöbanlnoten . . 1179» 11815 italienische Banknoten . . . 9550 8570 «uoel-Noten . . . 2'bi!^ 253« "FHti- VL3&4L 'Voxlce.-ujf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, liO»en etc., DeviNen and Valuten. _____(4)________Los-Versicherung._____________ «F* CU Majer Ba.3a.lc- -u-rtd. T^Tecli.slergrescli.äLft Ltftibach, Stritaryasse. Privat - Depots (Safe - Deposits) YerzliiiRf sin BirelnlijM Im RtntHlirrtnt ill us Slri-Xtatt.