» »)^5 Kamstag Ven >.s -st seit anderthalb Jahrhunderten in fast al' len Erdbeschreibungen, die von Krain handeln, als eine besondere Merkwürdigkeit angeführt worden, daß im Zirknitzersce jährlich gesäet, geernlet, gejagt lind gefischt werden könne. Diese alte S^e wurde, wie es-gar oft zu geschehen pflegt, Von einem Schri^steller dem andern nacherzählt, ohne sich zn bekümmern, ?b sie wahr sei oder nicht. Schon Steinberg in seiner weilläusiacn. vor beiläufig hundert Jahren erschienenen Beschreibung dies derlichen Traumen umgaukelt, schlief ich ein. Es war mir unter Anderm, als stünde ich auf dem Gipfel des Berges, «ine Wolke hüllte mich ein, und führte mich fort; wie aus einem Luftballon schaute ich auf das Land untcr mir herab, als plötzlich die Wolke borst, und ich in den Champlüin«See hinabstürzte. In diesem Augenblick erwachte ich, und das erste Gefühl, dessen ich mir bewußt wurde, war, daß ich heftig mit irgend etwas kämpfte, das mich ergriffen hatte. In einem Augenblick fühlte ich mich umgedreht, und im nächsten erhielt ich einen Schlag, der mich fast betäubte. Wohl eine Minute verstrich, bevor ich ganz zu mir gekommen war. Ich blickte um mich; Alles war finster; die Vorstellung, daß ich von dem Orte, wo ich mich schlafen gelegt halte, fortgeschleppt worden, stand lebhaft vor mir, und dennoch konnte ich kein wildes Thier in meiner Nähe entdecken. Ich blickte verstört um mich, und suchte die dichte Finsterniß mit den Augen zu durchboren, als ich, diese nach Oben richtend, einen seltsamen Lichtschimmer über meinem Haupte erblickte; es kam mir vor, als sei eine Oeffnung im Firmament, durch die dann und wann ein rother Schein herableuchtcte. Ich sprang auf, und versuchte, mich zu bewegen, konnte aber zu meinem Erstaunen die Arme nicht ausstrecken, da diese an eine senkrechte Felsenwand stießen. Ich sah nochmals zum Lichte empor, und machte nun die Entdeckung, daß ich mich auf dem Boden einer tiefen Felsenspalte befand, und daß das Licht durch eine schmale Ritze von Oben einfiel. Dieses Licht konnte kein anderes, als das meines eigenen Feu« ers seyn, und nach weiterer Untersuchung und den Schmer,^, die ich jetzt zu fühlen begann, wurde mir klar, daß ich im Schlaf durch die Oeffnung oberhalb herabgefallen sei. Dem war auch wirklich so. Die Höhle, in welcher ich mein Nachtlager aufgeschlagen hatte, war von zwei ungeheuern Felsenmassen gebildet, die wahrscheinlich durch irgend eine Erderschütterung so nahe zusammengerückt worden waren, daß sie jene Schlucht bildeten, deren Oessnung mit so dichtem Moos überwachsen war, daß dieses wohl das Gewicht eines Mannes tragen konnte. Solche Stellen gibt es in den grünen Bergen mehrere, und aufeincr solchen halle ich auch mein Feuer angezündet und mich schlafen gelegt, mir nicht träumen lassend, daß mein weiches Bett einen Abgrund bedecke. Ob das Feuer diese Decke mürbe machte, oder ob si« endlich unter meinem Gewichte nachgab, konnte ich nicht ausmitteln, nur so viel wußte ich gewiß, daß si« gebrochen und ich hinadgefallen war. Ich rieb mir die Augen aus und befühlte mein« gequetschten Knochen und meine krachenden Gelenke. Wunden hatte ich nicht, wohl aber mehrere schmerzhafte Stellen. Der Boden der Höhle war mit Laub, lockerer Erde und Genist bedeckt, die mein Fall mit Hinabgeriffen hatte, sonst hätte ich mir wahrscheinlich d«n Kopf zerschmettert, da die Höhe mindestens 15, bis 2U Fuß betrug. Ich tappte hin und her, und fand, daß ' ich die Wände der Hohle mit ausgestreckten Armen berührte; in dichter Finsterniß ging ich auf dem schma- l27 len Pfad fort, in der Hoffnung, irgend einen Vor-sprung zu finden, auf dem ich emporklimmen könnte; allein die Wände waren senkrecht und glatt, und gar nichts vorhanden, woran ich mich hätte halten und vom Boden emporschwingen können. Vier bis fünf Schritte weiter stießen die Felsen zusammen, und ich konnte nicht weiler. Ich.Pfhrte um, und suchte an dem entgegengesetzten Ende; allein hier bot sich eben so wenig eine Hoffnung zum Entkommen, denn auch hier schloffen sich die Felsen dicht in einander. Als ich so >'n Gedanken verloren dastand, und überlegte, was nun zu beginnen sei, hörte ich plötzlich ein Geräusch, als ob etwas gegen mich herabkomme, und im nächsten Augenblicke schon glänzten mir vom entgegengesetzten Ende der Höhle ein Paar feurige Augen entgegen. Mein Blut wurde bei diesem Anblicke zu Eis, das Haar sträubte sich, kalter Schweiß trat mir vor die Stirne, und vom Schrecken gelähmt wur, zelten meine Füße im Boden. Unwillkührlich, bewußtlos starrte ich auf die feurigen Augen, und erwar-tele jeden Augenblick, daß ein wildes Thier auf mich springen und mich zerreißen würde. Wie lange ich so stand, weiß ich nicht, da die feurigen Augen mich alles Bewußtseyns beraubt hatten, und gewiß würde auch der Furchtloseste hier gebebt haben, denn ich befand mich in einer Wolfshöhle. (Beschluß folgt.) Nuftschifffahrt. Das große Luftproject, welches km vorigen Jahre daS Pariser Publicum der Neugierigen so sehr beschä'f« tigle, soll jetzt in London zur Ausführung gebracht werden! Mau will nähmlich, statt von Paris nach London, von London nach Paris fahren. Der ganze Plan ist übrigens nur eine schwache Nachahmung Dessen, was schon im Jahr l?96 der Ingenieur Campe-nas vorgeschlagen hat, was von der französischen Aca-demie sanctionirt ward, und worauf das französische Gouvernement einzugehen gesonnen war. Campenas schrieb zu der Zeit an dcn damaligen General en Chef Buonaparte ungefähr Folgendes: »Vürgergeneral > Durch unermüdliche Nachforschungen ist es mir gelungen, alle Schwierigkeiten zu überwinden, und ich bin nun im Stande, wenn mir die Mittel dazu angewiesen werden, ein Luftschiff herzurichten, welches Sie mit mehr als 200 Mann in die obern Regionen führen wird, und nach jeder Richtung des Eompaffes gelenkt werden kann. Ich selbst will der Steuermann seyn. Sie können dergestalt ohne Gefahr über den Flotten unserer eifersüchtigen Feinde schweben, und, einem Iu-fiter üleich, Donnerkeule auf A herabschleudern, indem Sie senkrecht Feuerbrande auf sie herabfallen lassen, welche sich nur entzünden, wenn sie den Gegenstand berühren, dann aber auch ein unauslöschbares Feuer verbreiten. Vielleicht halten Sie es ade? für noch gerathener, das brittische Cabinett mit Elnemmale zu einer Kapitulation dadurch zu zwingen, daß Sie die Stadt London in Brand stecken! was leickt zu effectui-ren wäre, da nach den Berechnungen, die ich darüber angestellt habe, Sie mit meinem Schiff binnen zlf Stunden von Paris nach London und zurückfahren könnten, ohne irgendwo zu landen. Das große Project, welches ich im Auge habe, ist, in dem unermeßlichen: Ocean der Atmosphäre eine Schifffahrt zu errichten, weit sicherer und vorthcilh.ifter als die Schissfahrt anf dem Wasser, welche von jeher die Ruhe der Völker ge« störthat. Auf diesem Wege wird man die Freiheit des Handels erobern, und allen Nationen des Universums Glück und Segen bereiten, und sie zu einer Vruderfamilie vereinen!« So weit der Franzose Campenas. Der englische Referent setzt hinzu: «Welch ein Glück für Alt.England, daß der neue Jupiter andere Dinge auf der Hand hatte, als sich mit dieser» rationellen Völkerbeglückungs», respcctive Vernichtungs» Plänen zu beschäftigen. Der Voguslawski'sche i7cnrrt. Hr. v. Voguslawski ;u Vrcslau berichtet, daß der von ihm entdeckte Comec zugleich von ihm und den Professoren Encke in Berlin, Pecersen in Allona, Ves-sel in Königsberg und dem Hosralh Nicolai in Mannheim zwischen dem 20. April und 20. Mai beobachtet worden sei. Es habe sich daraus ergeben, daß unter l^O Cometen, deren Bahn berechnet worden, nur zwei einen größern Abstand in der Sonnennähe zeigen, als der neu entdeckte. Bei seiner Entdeckung war der Comet etwa 22 Mill. Meilen von der Erde entfernt, und am 20. Mai etwa 5? Millionen. Jetzt mag er 65 Millionen von uns entfernt seyn, doch nähert sich die Erde im Januar demselben wieder bis auf 60 Mill. Meilen. Es ist berechnet worden, daß der Comet der Erde nie näher kommen kann, als 21 1^2 Mill. Meilen. Sein kleinster Abstand von der Sonne beträgt 42 l^2 Millionen Meilen. Die Umlaufszeit kann aus den gegenwärtigen Beobachtungen noch nicht berechnet werden. Hr. v. Voguslawski macht ferner darauf aufmerksam, daß sich gegenwärtig aufderSonncnscheibe in einer großen, beinahe kreisförmigen Einscnkung eine Gruppe merkwürdiger Sonncnftecken befinde, von der Art, welche Herschel Untiefen nenne. Die obere Weite dieses Kessels habeigegen I5,000j geographische Mei« - 128 - lenZ im Durchmesser, d. h. mehr als ein Viertel dcr Entfernung des Mondes von der Erde. Ter N r u b u. In den Wäldern und Heiden Südamerika's gibt es eine besondere Gattung Raubvögel, die man Uru-bu nennt. Sie sind aus dem Geschlechte der Geyer uno vertreten ganz die Stelle des Ibis der Aegyptier. T)er Urubu bringt die Nacht entweder auf den untern Aesten großer Bäume oder auf dem Forste der Häuser, oder selbst auf Büschen zu, wenn er keinen Baum findet. Da er die Gesellschaft liebt, so trifft man ihn selten allein. Er begibt sich von allen Vögeln zuletzt zur Ruhe, denn er sieht im Zwielichte und ist auch am frühesten wieder auf. Er kann sehr lange ohne Nah« rung ausdauern. Wenn man aber in der Nähe des Ruheplatzes, den er sich gewählt hat, einen Ochsen oder ein Schaf schlachtet, so kommt er gewiß schnell herbei, und macht dem Hunde des Hauses die Einge. »veide des Thieres streitig, die man weggeworfen hat; auch stellen sich bald einige der Semigen ein, so daß in kurzer Zeit von dem Fraße keine Spur mehr übrig ist. In den Städten Peru'» ersetzt er zum Voriheile für die Einwohner den bekannten Vogel der Aegyptier, indem er die Straßen von allen Unreinigkeiten reinigt, welche die Trägheit der Einwohner und die Nachlässigkeit der Obrigkeiten da aufhäufen lassen. Die Spa-nicr fühlten in dem Grade die Nothwendigkeit, die Urubus zu schützen, daß in den Städten Lima und Arequipo jeder, der einen solchen Vogel tödtet, zu einer Strafe von 50 Piastern verurlheilt wird; auch sieht man ihn zu jeder Jahreszeit ohne Furcht vor den Dächern der Häuser in die Höfe und auf die Scraß.n her. abkommen. Der Urubu folgt in zahlreichen Schaaren den Flnßkaravanen, den ungeheuren Flößen, die durch mehr als 29 Ruderer in Bewegung gesetzt werden, und die viel Vieh zur Nahrung für die Mannschaft mit sich führen, von der Abfahrt auf dem Paraguay und dem Parana bis nach Buenos-Ayres, und hält mit denselben in dcr Hoffnung an, einige Fleischstücke oder die Ueberbleibsl'l dcr MablAt^der Mannschaft zu er' haschen, welche gewöhnlich am Ufer schläft. Die Zahmheit und Furchtlosigkeit der Nrubus ist außerordentlich groß. In der Provinz Mogos sah d'Or< tigny bei dcr Vertheilung von fleisch unter die In, dianer jene Vögel, wie sie in dem Augenblicke die Fleischportionen raubten, als sie unter die Leute ucr-lheiltZ wurden. Regelmäßig findet er sich be: den wö, chentlichen Austheilungen ein, die doch nur an bestimmten Tagen Atall finden, was allerdings einen hohen Grad von Instinkt und ein seltenes Gedächtniß bei diesem Vogel anzeigt. Nas Oeueste u„v Interessanteste >»! Gebiete ver Aunst uüv Dnnustr««', ver Nänver« unv ^7ölkcrlnlNVe. Man findet in Vandicmensland cine sonderbare und bis jetzt nur unvollständig beschriebene Substanz, von den Kolonisten genannt.' Naturbrod, (iiluiv« drc'nli.) Sie liegt unter dem Boden ein bis zwei Fuß tief, in Form einer runden Masse, oft von der Größe eines Kopfs, und mit einer dünnen Haut bedeckt, wie eine Kartoffel. Wenn m.in sie zerschneidet, so sieht sie ei« nem festen Schwamm gleich, enthält aber eine bedcu« tende Quantität von Nabrungssubstanz. Man hat keine Art von Wurzel oder Ausläufern an ihr entdeckt, außer einigen sehr dünnen Fäden, welche sich nach oben richten und in ein kleines Vlatt enden, an welchem die Eingebornen den Ort erkennen, wo sie zu graben haben; diese Fäden sind jedoch so dünn, daß man sie bis jetzt immer beim Ausgraben zerrissen hat. Man hat es oft für eine Art von Polypen gehalten, der ani. malisches Leben besäße; allein «s scheint wahrscheinlicher, daß es eine Art Trüffel ist. Die Art der Fortpflanzung dieser sonderbaren Materie ist völlig unbekannt. Hr. Nh ode, Schissscapitä'n in dänischen Diensien, hat eine Aufgabe gelöst, welche seit Langem den Scharfsinn der tüchtigsten Seeleute beschäftigt«. Er hat nämlich ein System von Seesignalen für Tag und Naclu erfunden, welches allgemein angenommen, eine Universalsprache werden wird, wodurch in allen Verhältnissen und auf sämmtlichen Puncten des CrdbaUs, die Seeleute aller Nationen sich verständigen und um so wirksamer Acistand leisten können, da derselbe gegenseitig und sehr schnell seyn wird. Dieses System gewährt unter Andern den großen Vortheil in ökonomischer Hinsicht, daß seine Anwendung keine weitern Mittel erfordert, als diejenigen, die ohnehin auf jedcm Schiff unentbehrlich sind , so daß also die Seeleute deßhalb gar kciue außergewöhnlichen Ausgaben zu ma. chen brauchen. Der französische Marineminister, dem Rhode sein Signalsystem vorlegte, stattete darüber den günstigsten Bericht ab. AMiisullg veg Nogagryphss im Dllz.'ri> schen Wattr Kr. 3l. Adel. Leda, Ale. Neoattcur! ^r. 5.,V. Ueinrich. Vcrlegrr: Zgnaj Al. Vvler v. Rleinmayr-