Lmllllcher Zeitung. Nr. 203. Pinnumerationspiei« : Im Eomptolr uanzj. N. ll, halbj. sl. 5.50. Für bili Zliftcllunn !n der Rangscvidcnz des Uhlanenrcgimcnts Ludwig Graf von Tram Prin; beider Sicilicn Nr. 13, zum Stellvertreter des Vorstandes vom Prnsidialbnreau im Reichs-kricgsministcrinm allcrgnädigst zu ernennen. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Eutschlicßung vom ZI. August d. I. die Praller Landesgerichtsräthc Dr. Hermann Ellcnbergcr-^iüthlein. Joseph W a tz c l, Iohauu M athiasch, Anton Bantal, Dr. Johann Swoboda, Franz Ullrich, Ignaz Stummer und Franz Gnad zu Räthen des böhmischen Obcrlandesgerichtcö zu cruenucn und den Präger Laudcsgcrichtsräthcn Wenzel Skwor und Franz Nnmler Edlen v. Aichenwehr den Titel und Charaetcr von Obcrlandcögcrichtsrätheu tax-stei allergnädigst zu verleihen geruht. Herbst m. i>, Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom W. August d. I. den Lau-bcsgerichtsrath uud Titularsectiousralh Iohaun Edelmann zum wirklichen SectionSrathc oxtra 8wtmn bei ^m Justizministerium allcrgnädigst zu crneuuen geruht. Herbst >». p. Nichtamtlicher Theil. Rückblick ans die Thätigkeit z^g Reichs-rathes. in. Welche Makel oder Schwächen man auch dem Aus-^cich anheften wolle, er bildet ein Moment, dem wir ^?uge mit Ungeduld entgegengesehen haben, — denn cnd-uch wollten wir doch von jenem Zustande hangender uud ^»gender Pcin erlöst sein, in welchem unser gauzes Staatswcscu sich nur allzu lange befand. Der Ucbcr- gang von der einheitlichen Verfassung zum dualistische»! System auf dem Umwege durch die vom Präger Frie-dcu gekrönte Acra der Sistirung des Eonstitutionallsmus war von einer totalen Verwirrung der Rcchtsbcgriffc begleitet. Wußten wir doch nicht einmal immer recht die bcsouderc Qualität der Rcichsucrtrctung zu bezeichnen uud die Eompctcuz der höchsten Rcgicrnngsorganc zu dcfiuircn, geschweige denn, daß wir ein constitntio-ucllcs Ministerium uns gegenüber gesehen hätten. Wie man nnn in anderen Lagern über dcu Ausgleich dcukcu möge, das darf mau anerkennen, daß der Reichskanzler bei der ungcmcin schwierigen Aufgabe, dazu die Zustimmung des Rcichörathcs zu erlangen, eine nicht geringe staatsmäuuischc Gewandtheit bethätigt nnd sich dabei als eine gerade für die Vcrhütuug vou Eouflictcn uud für die Ausgleichung der hier so zahlreich gegebenen Gegensätze übcrans befähigte Persönlichkeit erprobt hat. lind diese Eigenschaft wird dem Gemeinwesen anch ferner gnte Dienste leisten. WaS das eigentliche Wesen des Dualismus betrifft, so muß crkaunt werden, daß nntcr seiner Herrschaft es für die österreichischen Völker leichter sein werde, sich vor einem Ucberwuchcru des Militär-Ncgimcs zu bewahren und die Allmacht der Bnrcankratic innerhalb gewisser Grenzen zu halten. Eiu Parlament mag vielleicht sich momentan von irgend einer zeitweiligen Strümimg des Volksgcistcs allzu sehr beherrschen lassen, aber daß drei oder eigentlich vier Parlamente, daß die Vertretungen der beiden Ncichshälftcu in den Delegationen nnd die Parlamente in Wien uud Pest nicht dariu wetteifern sollten, dic Schnüre des Geldbeutels fest iu der Haud zu halten, und die Rcgicrnugsgcwalt nicht über die parlamentarische überwuchern zu lassen, ist undenkbar. Die heilsame Eifersucht der beiden Rcichshälftcn gegen einander wird jede sparsam und vorsichtig machcu, wird jede dazu briugcu, wohl zu überlegen, bevor sie einwilligt, ihr Gnt nud Vlnt für Zwecke zu opfern, von denen sie glaubcu kann. daß sie vielleicht hauptsächlich der audcrcn Hälfte zum Vortheile gereichen. Dic beiden Rcichshälf-tcn werden vielleicht hadern mit einander um jeden Stcncrgnldcn und nm jedcn Blutstropfen, und wcnu gleich dies für die Standcslistrn der Armee vielleicht uachthcilig ausfalle» mag. die Völker dürften sich darüber nicht zu beklagen haben. Es mag sich mancher mit dem iuaugurirtcn Dualismus lange nicht befreunden haben tönneu, doch er frage sich nnr. wo Oesterreich heute steht? — Heute besitzt cS ciuc liberale Verfassung, ein öffentliches Recht, einen Halt nnd ein Ziel. Wo Mängel noch vorhanden siild, da wird dic rcformircndc Hand nachhelfen. Das Unglück der Wiederkehr des Absolutismus ist überwunden und der freiheitliche Bestand Oesterreichs gesichert. Diesseits wie jenseits der Leitha herrscht eine parlamentarische Regierung und die gemeinsamen Angelegenheiten werden in den Delegationen anf eine verfassungsmäßige Weise erledigt, indem diese auS dcu Vcrtretun gcu der beiden Parlamente bestehen. Die gemeinsamen Angelegenheiten waren vor» Handen, seitdem die Krone Uugarns anf das Haupt der crlauchtcu Sprossen des Hauses Habsburg gesetzt wurde. Aber es gab Zcitcu, reich an Irrungen, wo man dieS nicht anerkennen wollte, und wieder kamen Zeiten, wo man diese Ancrlcnnnng auf dem Wege der Gewalt, der jedes bessere Gefühl bclcidigcndeu Rcchts-Vcrletzung erzwingen wollte. Die Delegationen aber sind die Beseitigung dieser Fehler und Irrthümer; sie geben, nachdem allseitig eine bessere Erkenntniß nnd eine intensive Wür« digung der Bedürfnisse der Monarchie zum Durchbruch gelangt, dem Reiche, was des Reiches ist, ohne den Theilen zu uchmen, was diesen gebührt, und werden ferner die Kluft überbrücken, die zwischen den Ländern diesseits und jenseits der Leitha bestand. Der DualismnS schafft allerdings einen etwa« complieirteu Verfassungsapparat. allein vielleicht eben dadnrch schafft er der Freiheit stärkere Garantien, als ein mit noch so großen uud umfangreichen Gerechtsamen ausgestattetes Rcichsparlamcnt. Und speciell mit den Delegationen als einem auf zwei gesetzgebenden Versammlungen gestützten Körper ist schließlich der unleugbare Erfolg crruugcu, wie er in Euglaud nur nach mehreren Jahrhunderten und nach großen Kämpfen unb ssrisen erlangt wurde. Hier ist die Quelle aller Couse-queuzeu der Freiheit und der Reform gefunden und damit anch die Macht erruugeu, vou der Regierung allcS zu erlangen, was dem Lande nothwendig scheint, waS ein geeinigtes, befriedigtes uud dadurch starkes uud zur Größe bcrufeucs Oesterreich bedarf. Eine Adresse. Wien, 4. September. Der steicrmärkischc Landtag wird vermuthlich noch heute cinc an Se. Majestät dcu Kaiser gerichtete Adresse beschließen, deren Entwurf uns heute aus Graz zugeht. Es knüpft sich an den« sclbcu außer dem sachlichen auch das besondere persönliche Iutcrcssc, daß der Urheber dieser Adresse, Dr. u. Ka i -scrfeld, Präsident des Abgeordnetenhauses ist. Der Adrcßcntwurf lautet: „Euer Majestät! Als Euer Majestät mit a. h. Entschlicßuuc, vom 4. Februar 186? den vcrfas suugsmäßigcn Ncichsrath iu Ihre Haupt- und Residenz« sladt Wicu einberiefen, da folgte der steiermärklsche Landtag freudig diesem Ihrem Rufe. War doch unter allcu Verhältnissen und selbst uutcr den schwersten FwlM'llill. Tom a so und Pepina. (Novelle.) (Fortsetzung.) . Der Nachmittag war schon weit vorgerückt, als sie 5n«s,, ^' ^«^ erreichten, in welche», sie verweilten, N .. " ^""' ^' seinen, Herrn anznmelden ging Nachdem s,c cunge Minuten gewartet hatten führte man s.e m das Schloß und sie befände., ch'«« ,n der Gegenwart des Astrologen. Er war mit einem Gehülfen eben mit einem chemischen Experiment beschäftigt und von seiner Arbeit so in Anspruch genommen daß er die beiden Fremden nicht sogleich erblickte . . ' sehr erwünscht für sie, denn dcr gchcimnißuollc Anblick des Saales nnd die chrfurchtgcbiclcndc Gestalt des Inno-Ulinato wirkte so überwältigend auf sie, daß sie unfähig gewesen wären, ein einiges Wort zu sprechen. Als dcr Magier, sich plötzlich umwendend, die beiden bestürzten alten Leute vor sich sah. redete er sie mit großer Sauft-Wuth an. lnd sie ein, sich zn scftcu uud crkuudigtc sich nach dem Zweck ihres Besuchs. . ^ Hochmögcnder nnd sehr gelehrter Herr. sagte znternd Tomaso, indem er sich fast bis zur Erde vcr-"eigte, man hat uns gesagt, daß Ihr sehr gut seid für n Me alte Leute und da Ihr solche Wunderdinge zu thun ers^' l° "wchlcn wir Euch um cinc große Guusl Ä'/W. . Wir hoffen, daß Ihr vou unserer Kühnheit mcht bcleid.gt sein werdet; wir sind bereit, Euch zu zal^ '"'. sov,cl wir konneu. — Da Ihr mich versichert, daß Ihr nicht dic Absicht habt mich zu bclcidigcu, so werde ich anch nicht beleidigt sciu, sagte dcr Astrologc. Wisset iuzwischen, daß ich vou uiemand Geld annehme. Saget mir einfach und gewissenhaft, was Ihr wünscht, und wenn ich Euch dicucn kann, so werde ich es gerne thuu, deuu ich weiß mit Hilfe mciucr Wissenschaft, daß Ihr ein würdiges Paar seid. — Tausend Dank, hochmächtigstcr Herr, sagte der Greis, beruhigt durch den wohlwollenden Empfang, wir sind sehr dankbar für Enrc gute Mcinnng. Dic Sache ist, daß wir einander sehr lieb haben uud während einer langen Reihe von Jahren sehr glücklich miteinander gelebt haben. Aber da wir nun alt geworden sind, wünschen wir wieder juug zu sein. Könnet Ihr uns diese Gnade erweisen? Nächsten Sonntag werden wir fünfzig Jahre verheiratet gewesen sein. — Es ist mir leid, Euch uicht befriedige» zu kön-"cn, sagte dcr Astrulogc. Einer von Euch kann wieder jung wcrdcn. abcr nicht beide; so weit reicht meine Macht nicht. Weun das Euch genügt, so wählt, lch bin bereit, Euch zu dienen. Während einiger Sccundcu blickten die beiden altcu Ehcgattcu ciuaudcr schweigend und in großer Verlegenheit an. Endlich sagte Pcpina: — Ich danke Euer Excellenz fur ihr Aucrbictcu, abcr was mich betrifft, so verzichte ich. Gerne würde ich wieder jnng mit meinem Mann, aber ich habe kein Verlangen, mich zu verändern, wenn er ein Greis bleibt. Was ich auch gutes erlangen könnte, ich möchte eS uur mit ihm theilen. - Und ich bin der nämlichen Ansicht, rief Tomaso auS. Ich habe leinen Wnnsch, meine Jugend wieder zu erhalten, wen» meine Frau alt bleibt. Da wir nun nicht beide dieser Gnade theilhaftig werde» können, so wollen wir Ench verlassen, hochmögcndcr Herr, indem wir Euch für Eucrc Herablassung demüthigst danken. Nachdem er dicsc Worte gesprochen hatte, erhob sich der Greis, nahm seine» Bündel wieder auf, uud fchickte sich an, mit seiner Frau den Saal zu verlassen. — Wartet noch eiuen Augenblick, sagte der Astro-loge, sehr gern möchte ich Euch gefällig sein; ich will Euch noch einen Vorschlag machen, obschon ich zweifle, daß Ihr ihn annehmen werdet. Da meine Macht begrenzt ist, so kann ich Euch bcidcu die Jugend nicht wiedergebe». abcr ich kann diese Gabe zwischen Euch theilcu. Mit dem Aeußern des vorgerückten Alters erhält cincS von Ench die Lebhaftigkeit und lärmende Heiterkeit dcr Jugend zurück, während dcr andere jung und schön wird, dabei aber den Ernst uud die ruhigen Neigungen des Alters behält. Nun, was sagt Ihr zu meinem Anerbieten ? Wenn es Euch gefällt, so habt Ihr nur noch zu wählen. Die beiden Altcu blickten einander wieder an. durch das Anerbiete» sichtlich in Versuchnng geführt. -- Ich sehe. daß die Idec Euch anspricht, sagte dcr Astrologe. Gleichwohl, chc Ihr einen Entschluß faßt, bedenkt es wohl. daß ciuc derartige Umgestaltung Euch vou Seite Eucrcr Freuudc der Lächerlichkeit auS» setzen könnte, wenn Ihr in Euerc Heimat zurückkehrt. — Wir lehrcu nicht in unser Dorf zurück, fagte Tomaso; wir werdcu ein kleines Landgut bei Mcnagaio bewohnen, wo niemand uns keunt. Bisher haben wir in dcr Provinz Brescia gelebt. - Das verändert dic Sache, sagte der Aftrologe, indessen könnte» Euch auch andere Schwicrigkctte,! 1502 Schicksalsschlägcn, wclchc dic Nionarchic getroffen haben, sein Vcrtraucu in dic Weisheit und in die hochherzigen Absichten Eurer Majestät, suwic seine Ueberzeugung uu-erschüttert geblieben, daß cine Vösuug der inneren Zerwürfnisse, Rettung nnd Wicdcrcrstarknug der Monarchic nnr auf dem Boden der zu Recht bestehenden Vcrfassnng und nur dnrch sie möglich sei. Wie schroff sich auch hcntc noch Wunsche und Ansprüche gcgcnübcrstchcu, wic tief aufgewühlt auch die ösfcnllichc Meinung sei nud wie energisch und gcsctzvcr-achtcnd der Widerstand sich der rechtlichen Ordnung gegenüberstelle, der stcicriuärlischc Landtag kann dadurch in dieser seiner Ucbcrzcuguug nimmcr wankend werden, und mehr als je hält er hcntc an derselben fest. Dcnu dcr steierluärkischc Landtag erblickt iu deu Gesetzen, wclchc Euer Majestät in Uebereinstimmung mit dcr Reichsvcrtrctnng in dein kurzen Zeiträume von drcizchu Monaten geschaffen haben, dic Fundamente, auf welchen nach so ticfcu Erschütterungen das Reich allein sciucn inneren Frieden wieder zu finden nnd sich wieder anfznrichtcu vermag. Nur diesc Gesetze und kein anderes verwegenes Gebilde können dic staatsrechtlichen Grnndlagcu bieten, wclchc das Reich uor weiterer Zcr-bröcklnug nnd damit vor einem ^osc sichern, das hentc niemand zu berechnen vermag. Die Staatsgrnndgcsctzc gewähren jedem berechtigten Ansprnchc, jcdcin mit dem Gestände des Staates verträglichen Streben nach Autonomie in Gemeinde, Bezirk und ^and, jcdcr wirklichen nationalen odcr historischen Eigenthümlichkeit dcu wcitc-stcn Spielraum. Den Bürgern Ihreö iltcichcs ist durch die Staatsgrnndgcsctzc an politischer und bürgerlicher Freiheit, der Volksvertretung an constitutiouellcn Rech-len gegeben, was in solcher Ausdehnung uur die frcic-stcn Verfassungen gewähren, nnd das Selbstgefühl, mit welchem sich dic Bürger Ihres Reiches ncbcn dic frcic-sten Völker hinstellen können, muß sie mit Liebe und treuer Anhänglichkeit für ein Staatöwcsen erfüllen, daö nur in seiner Gesammtheit ihnen den Gcnnß solcher Rechte zu sichern vermag. Dabei abcr siud Euer Majestät nicht stchcn geblieben. Mit den Gesetzen von, 25. Mai d. I. haben Euer Majestät dic Gesetzgebung und das Pcrfügungsrecht des Staates auf wichtigen Gebieten wieder zurückgenommen - Gebieten, anf welchen das Recht des Staates ein unveräußerliches und nnverjährbarcs ist, anf welchen abcr das mit dem römischen Stuhle abgeschlossene Eou^ cordat dic Autorität und die Befugnisse des Staates theils zu vernichten, theils zu beschränken nud die Staatsgewalt zur Dienerin der Kirchengewalt zn machen versuchte. Mit dem Concordatc war der Kirche eine Macht-fülle eingeräumt worden, welchc sie in dieser Ansdeh-nung niemals nnd zu keiner Zeit in Oesterreich bcscs< sen hat. Die extreme kirchliche Richtung, welcher Staat und Gesellschaft unterworfen werden sollten, hätte das Concordat auch unter einer absoluten Rcgicrnng unhaltbar gemacht, denn auch eine snlchc hältc sich dcm nbcrwälti« gcndcn Einflüsse der Zeit uicht entziehen löuucu; auch eine absolute Rcgicruug hätte das Joch abschütteln müssen, das sie mit diesem Vertrag sich, dcr Gesellschaft und dcm Staate auferlegt hatte. Dic Volksvertretung abcr, wclchc im Staate ciuc Ncchtsaustalt, ciue Anstalt zur Wahrung des Friedens und für die Wohlfahrt der Bürger sieht, mußte dic nollc, unucrkümmcrte Sonvcränctät desselben in Ansprnch nehmen, und nimmer tonnte sic vor dcu Schrankcn stchcn bleiben, wclchc ciu rechtlich unmöglicher Vertrag ihrem Gcsctzgcbungsrcchtc zog. Dcr stcicrmärkischc Landtag, außerhalb dessen nie-mand berechtigt ist, iln Namen des Maudes zu sprcchcn, sicht sich, tief ergriffen vou dcr Größc des Monlcntcs, uor wclchcnl Oesterreich steht, frcndig bcwogcn, in dic-scr allcruntcrthänigstcll Adrcssc anf Grundlage dcS ^? 19 dcr ^audcsorduuug Eucrcr Majestät den licfgefühltcn Dank Ihres treuen Hcrzogthnms Stcicrmart für die Staatsgrundgcsetzc und für die dcni Geiste derselben cnt-sprnngencn konfessionellen Gesetze in tiefster Ehrfnrcht ansznsprcchcn. Dec st^icrmälkifchc Landtag bctlagt lebhaft den Widerstand, welcher diesen Gesetzen in cincm Theile des Reiches noch cntLcgcngcstcllt wiid. Der stciclmärkische Landtag verschließt scinc Äugen auch nicht den Vorgängen im eigenen ^audc und er bcllugt dcu Kampf, wcl-chcr gegen h,^ confcssioncllcn Gcsctzc gcschürl, die unberechtigten Beunruhignngen, wclchc ansgcstrcut, dicRück-sichtslosigkeil in der Wahl dcr Millcl, luclchc iu Bcwc-gnug gesetzt werden, und dic Vclblmdnug, wclchc die Aussichlc«losiglc!t des Kampfes nud dic Gefahren vcr-tcnnt, die dcm Vatcrlandc bereites, nud die Wunden nicht achtel, welche dem Frieden dcr Bnigcr und der Familien geschlagen werden. l Abcr dcr sleicrmärtischc Landtag ist überzeugt, daß den gioßcu Ideen: Freiheit, Gerechtigkeit nnd Vaterland, wclchc in den Staatögiund- nuo in dcn confes-sioucllen Gcsetzcn ihre Verwirklichung finden, dcr Sieg nimmer fchlcu kann. Dcr landing crwaltel von Eurcr Najcstät ilicgic-rnng, das; sic ducch dic Fcsiigleil und Bcharrlichteil in Handhabung dcr bcstehclidcu Gesetze jcdca Widcr> stand brcchcn wcrdc, uud mit voller Zuuclsicht vertraut er uns dic Wciöheit Eurcr Majestät, wclchc im ergrif« fcncn S>istcmc den Weg zur Rclluug und zur Größc Oesterreichs g^fuudcu hat. Auf diesem Wcgc wird dc« steicimärkischc Landtag mit lrcneslcr Hingebung Eurer Majestät Regierung zur Seile slchen." Die Union un> Almco. New-^)ork, 20. August. Ein „Prolcctorat dcr Vcrcinigten Staaten über Mexico/' als „Plan" vor-länfig, wird in dcr amerikanischen Presse nnd in den New-Yorker Corrcspondcnzen cuglischcr Blättcr auf das angelegentlichste besprochen. „Inarez ist außer Staude, Orduuug im Lande zuhalten," heißt cs in cincm dicscr Briefe. „Nian erzählt, daß er als Gegenleistung für ein Protcctorat nnd Gewährung cincr Aulcihc zn ciucr Rectifieirliug dcr füdlichcu Orcnzc dcu Vcrciuigtcn Staaten seiuc Zuslimmuug gcbcu will. Gcucral Grant full dic-scni Abkommen schr günstig gcstimint scin und auch von Scward gilt dasselbe. Graut schickt seinen vcrtrantcn Freund, General Kantz, znr Erforschung der Verhältnisse nach Mexico. Ein Brief ans Mexico in der Morning Post vom 3. August meldet über die Revolte in Vcra-Ernz, daß dcr Gouverneur als „Tyrann" weit nnd breit gc-haßt wcrdc. Zn Hutuasco, ungefähr achtzig englische Meilen von Vera-Eruz, kam cs znm Ansbruch untcr Führnng dcr Generäle Domingnez und VNarrcdo. Ihrer Fahne schlössen sich zehn Städte von Bcdcntuug an. So verstärkt nahmen dic Insnrgcntcn dic Stadt Eor-dova in Besitz, ebenso die Eisenbahn von Paso del Macko bis zu cincr Entfernung von nur 26 Meilen von Vera-Cruz. Dies geschah am 27. Juli. Scitdcm crhc-vcn dic Iusurgcuteu ciucu „Zoll" vou ciucm Dollar von jedem Pakete Waaren, welches >n j!l,n,>il,i angetroffen wird. Domingucz brandschatzt die „Reichen des Bandes" und bildet Eavalleric - Schwadronen mit Hilfe unbezahlter Pferde. Das Manifest dcr Insurgenten wird jeden Augenblick in Vera-Cruz erwartet und cs steht fest, daß der ganze gleichnamige Staat dcn InsiN' gcutcn zugethan ist." Anch in Pncbla ist dic Insurrectio" uach dcmselbcn Äricfc auf dcm Wege zum Erfolge. Dort stchcn sich zwei Gegen - Gouverneure, dcr cine, Joan Mendcz, gcsctzlich erwählt, der andere, General Garem, durch Intriguen als „offieicllcr" Rival proclamirt, feindselig gegenüber; Führer dcr Rebcllcu-Armcc ist General ^ukas, ciu Iudiaucr vou ungemischter Race gleich M" dcz. Beide vereinigt bekämpfen dcn vou dcr RegicrM cingcsctztcu Gcgen-GonvcrueuransTod uud^cbcn nnd lM» das indianische Volt auf ihrer Seite, das sich dlN'ä! Nichtachtung seiner Wahl verletzt fühlt. Alatorre, dtt General der Garcia ergebenen Trnppcn, ist bereits aB Haupt geschlagen. Dic Rcgicrnng will die Insurrection durch Escobedo, der durch Erschießen und Henken n» Nordcn seinen Zweck erreicht, ausslampfcn lassen. Auch Tamanlipas slcht am Vorabend dcr Revolte. Arlnnischcr LMtag. >>. Sitzung. ilaibach, 5. September. Dic Sitzung wird um 10'/, Uhr eröffnet. Anwesend von Scitc dcr k. k. Rcgicrnug dcr Hcrr k. k. Landcspräsidcnt Conrad v. Eybcsfclo und dcr Hcrr k. k. Regicrnngsralh Roth. Nachdem das Protokoll dcr lctztcn Sitznng dnrch den Schriftführer Dr. Savinschcg verlesen nnd von dcr Versammlung genehmigt worden, theilt der Präsident die eingelaufenen Petitionen mit und zwar: 1. dcr Stadt' gemeinde Idria um Berücksichtigung dcr besonderen Verhältnisse der dortigen Haupt-' und Werkschnle bei dcr Berathung des Gesetzes über die Dnrchführnng dcr sprachlichen Gleichberechtigung; 2. des Unterstützungs-vereincs dcr philosophischen Facultät in Wien um eine Unterstützung; Z. dcr Gemeinde Feistriz in der Wochcin um Aufhebung der politischen Sequestration; 4. dcr Gemeinde Mittcrdors iu der Wochein um Beschleunigung dcr Grundlasteuablösuug. Wcitcrs thcilt dcr Vorsitzeudc mit, daß ein von dcn Abg. Dr. Äle im eis, Pfarrer Pintar, Graf Barbo, Tavcar, Zag orc, Kramariö, Dr. Prcnz, Dr. To man, Graurijan nnd Ritter v. Gariboldi unterzeichneter Antrag eingebracht wurde auf Abänderung des § 87 des GcmcindcsiatnteS von ^aibach, dahin lautend: Zur Giltigkcit cincS Gemeinde' rathsbcschlusscs ist dic Anwesenheit von 16 Mitgliedern nnd die absolntc Mehrheit der Stimmenden nothwendig. Erscheint nicht die beschlußfähige Anzahl, so kann gcgcn jcdcn Gemcindcrnth, dcr scinc Abwesenheit nicht rccht scttigt, mit Gcldstrafcn bis 20 si. vom Bürgermeister oorgcgangcn werden, zweimaliges Nichterscheinen zieht dcn Vcrtnst des Mandats nach sich. Dicscr Antrag wird nach dcr Erklärung des Vor sitzenden anf dic Tagesordnung cincr dcr nächsten Siz' zuugcu gesetzt wcrdcu. Anf den Tisch deS Hanseb werden gelegt: ^. Vor^ lagc, betreffend die cinzuführcudcn Gcmcindctaxcn. 2. Vorlage, betreffend Vildnng größerer Gemeinden nnd dcr Bezirksvcrtrctnngcn. Es wird sohin zur Tagesordnung geschritten. aus erwachsen i ich ermähne Euch, ernstlich darüber nachzudenken. — Ich habe meinen Entschluß gefaßt, sagte To-maso. Gebt mir die Lebhaftigkeit der Ingeud uud ich bin cS gan; wohl zufrieden, das Aussehen eines Greises zu behalten. — - Und Ihr? fragte dcr Astrologc Pcpina. Die nltc Frau senkte mit den, Anschein dcr Bescheidenheit und Aufrichtigkeit den Kopf, gab aber keine Antwort. — Wenn ihr nicht antwortet, sagte dcr Astrologc, so kann ich nichts für Euch thnn. Gleiches Schweigen. — Ans unserm Handel wird also nichts, sagte der Astrologc, sich wieder seiner Arbeit zuwendend; sprechen wir nicht mehr davon. — Ich wcrdc thnn, waS mcin Mann will, sagte Pcftina hastig und anfgcrcgtcn ToncS. — Ich wünsche, daß sie jung und schön sci, sagte Tomaso, dabei aber wcisc uud gesetzt bleibc, wic sie cs jetzt ist. — Sehr gut. sagte der Astrologc, so wären wir dcnu allc emlg. Geht nun in's Hospiz; Ihr werdet dort die Nacht zubriugcu. Abcr erinnert Euch wohl, daß Ihr c« vor Tagesanbruch und ohne Euch eines dichtes zu bedienen verlassen mW; in dein Maßc, als dic Sonne sich nbcr dcu Horizout crhcbcu wird wcrdct Ihr die gewünschte Veränderung sich an Euch vollziehen fühlen, dcr ciuc in seinem Geiste, dcr andere in seinem Körper. Noch ein Wort! Ihr seit zwei Alte. Vielleicht werdet Ihr Euch in dcm Versuch Eures neuen Znstau des nicht glücklich fühlen; ich will Euch also das Mittel lassen, Ench nochmals zn verändern. Nächster Sonntag ist der fünfzigste Jahrestag Eurer Vcrmählnng. Wenn Ihr vor Sonntag Mitternacht dcn Wnnsch habt, in Eurcu gegenwärtigen Zu-staud zurückzukehren, so werdet ihr die Fähigkeit dazu besitzen, wenn Ihr nämlich eines Sinnes seid in Eurem Wollen. Und nnn könnt ihr gehen. Die alten Ehclcnlc verließen dcn Innominato nnd begaben sich iu's Hospiz, wo ein gutes Nachtcsscn sie er-wartete. Darauf zogen sie sich in ihr Zimmer zurück, um da die Nacht zuzubringen, nicht abcr um zn schlafen, denn sie fürchteten zn sehr, den Tagesanbruch zn verschlafen, nm sich nur einen Augenblick Rnhc zu gönnen. Sic verließen das Hospiz cme gntc Stunde vor Tagesanbruch; doch schritten sie schr langsam vorwärts, da die Dunkelheit so vollständig war, daß sie Mühe hattcu, ihrcu Weg zn findcn. Einc Vicrtelmcilc vom Schloße ungefähr stimmte dcr Greis mit seiner mckeru' den Stimme Plötzlich ein Kricgslicd an, was ihm von Scitc scincr Frau einc derbe Zurechtweisung zuzog. Wic könnte er unr so lächerlich singcn, anstatt anf dcn Wcg zu schaucn, dcr am Randc cincS Abgrundes hin-führte? Tomaso gehorchte und schwieg, abcr nicht für langc Zcit. Bald fing cr vom neueu wieder an, seinen Gesang mit possierlichen Gcbcrden begleitend, wic etwa ein Gasscnjnnge, dcr einen eingebildeten Feind bekämpft Diesmal wurde Pcftioa ernstlich böse nnd ersuchte ihn ohne Nmständc, sich nicht wic cin alter Narr zn betragen. Tomaso wendete sich zu ihr, nm ihr einige versöhnende Worte zn sagen, da brach eben cin blasser Lichtstrahl anS cincr Spalte des Gebirges, nnd bclenct> tete voll die Gestalt PcpinaS. Tomaso erstarrte vor Erstaunen. Vor ihm stand eine starke, kräftige Frau von fünfzig Jahren, die, dic Unbcwcglichkcit des Grci scs nicht verstehend, ihn mit Ungeduld fragte, warnm cr sie in so stupider Wcisc betrachte. — Warum ich Dich betrachte? sagte Tomaso von Staunen ergriffen, warum? Weil Dn eine schöne Frau geworden bist! Ist daS nicht Grnnd genug, Dich zu bewundern? Weißt Dn, daß du noch einmal so vicl Embonpoint hast, als ehe wir znm Astrologen gingen? Pcpina berührte ihre Arme, versuchte cs beim schwachen dichte des anbrechenden Tages sich selbst z" nntcrsnchcn, nnd tonnte sich übcrzcngcn, daß ihr plM' scher Zustand sich in der That bedeutend gebest hatte. Doch war sie noch nicht zufrieden und sagte vc^ dricßlich: Das lohnte wohl schön die Mühe, cincn Tag zu verlieren nnd scinc Schuhe abzunützen, um wicd^' auf fünfzig Jahre zurückzukommen! Ich habe dies"' Magier im Verdacht, uns betrogen zu haben. Er hat gesagt, daß ich wieder jnng nnd schön werden solle und nun gibt cr mir fünfzig Jahre! . . . Eben so gern wiM ich gcblicdcn, wic ich war! ^ Geh, geh, Fran, sci nicht undankbar. Für c,nc Person in Deinem Alter ist cs wohl etwas, zwcmz'g Jahre weniger am Rücken zn haben, nnd das im A"' ranmc ciner Stnndc! . Einc Person von meinem Alter? wiedcrholtc Pepiua; in dcr That! Sprich für Dich, ich bitte DM)-Ich taun wenigstens aufrecht gehen, das ist mehr, cu>. Dn von Dir sagen kannst. (Fortsetzung folgt.) 1503 Abg. Svctcc refcrirt über dic Wahl dcö Abg. Ntullcy. Dic Anträge lauten: 1. Dic Wahl ist zu annullircu; 2. es werde der l. k. Regierung dcr Wunsch ausgcsurochcn, daß für dic künftige Wahl dic Anfertigung der Wählerlisten für Adclsbcrg nnd Obcrlaibach auf glei-chcr Basis statlfindc. Dcr Herr k. l. Landesfträsidcnt Conrad u. Ey-besfcld gibt nachstehende Erllärung ad: Es wird da«? Ansinnen an die Regicrnng gestellt, die Grundlagen dcs Wahlactes zu ändern. Ich lauu cs daher nicht nntcr-lassen, ausznsprcchcn, in welcher Wcisc dic Regierung und inwicfernc sic dem Wnnschc cutgcgcuznkommcn in der Lage sei. Wie ich au5 den vorjährigen Verhandlungen ersehen habc, so ist die Wahlangclcgcuhcit dcs Mnllcy schon wiederholt Gegenstand dcr Bcschwerdcfnh-rnng gewesen, in dcin Sinne, daß die Wählerlisten für dic Vcrmögcusucrwaltung in AdclSbcrg die Grnndlage dcr Landtagslvahl scicn nnd cin andcrcs nial darüber, daß dic Ortschaft Hrib in dic Gruppe dcr Wähler cin-bezogen worden ist, in beiden Fällen ist die Verhandlung gepflogen worden und ist dic Entscheidung der Rc-gicrnng erfolgt, imd zwar bci^csmal auf Grnnd der Landtagswahlorduung. Auf diesen Boden allein kann sich dic Ncgicrnng anch stellen gegenüber dcr heutigen Vorlage, indem dcr Wahlakt ans dem Grnndc beanstandet wird, daß cin Mißvcrhältniß iu dcr Zahl der Wählcr von Adclsbcrg und Oberlaibach sich crgcbc, daß in den genannten Gemeinden nicht 3, sondern 2 Wahl-körpcr bestehen, daß somit dic Verfügung des § l3 dcr Gemeindcordunng anf Obcrlaibach Anwendung zu finden habe. Diese Bildung dcr Wahlkörftcr geschieht nach 8 13 auf Grnnd dcr Wählerlisten, welche von der Gemeindevertretung zu Stande gebracht sind, sie geschieht auf Grundlage der Einvernehmung auch dcs Gciucindc-ausschnsses. Vci Aildung dieser Wahlkörper sind die Wünsche dcr Gcmeiudc zu berücksichtigen, welche iu dicscr Bc° zichung lnaßgcbend sind. Nach § 1? steht die Entscheid duug der Bczirtsbchördc zu, diese hat hiebci die Wünsche der Gemeinden zu berücksichtigen. Ich verwahre mich gcgcn dic Bemerkung, cs sci zu bcfürchtcu, daß die politischeu Behörden das Wahlrecht nach Willkür regeln. Im Gegentheile, diese Gefahr würde bestehen, wcuu dicWüuschc der Gemeinden nicht berücksichtigt würdcu, weil cs nicht angeht, die Gcmcindcautonomic zu ignorircn. Unbestreitbar ist das Rccht der Versammlung, über die Zulas-sung dcs Abg. Vinllcy zu entscheiden. Wenn aber die Beurtheilung des Wahlactcö zu dcm Wunsche führen wird, daß diese Grundlage geändert wcrdc, so gibt cs zwci Wcgc, dicscn Wunsch zu rcalisircn, nämlich entweder im Wcge dcs tz 13 dnrch den Nccurö, den dic Gcmcindcrcpräscntanz ergreifen laiui nnd über welchen die Landcsbchördc im Einvernehmen mit dcm Landcsans-schnffe cntschcidcu wird; dcr zweite Wcg besteht in cincr Abänderung dcs § 13, wodnrch die allerdings unvcr> hältuißmäßigeu, nnnatürlichcn Ziffcrugruppcu geändert werden. Es würdc jedoch einc Einengung der Oeincinde-autonomic iu dcr Beschränkung dcr Gcmcindcn auf drei Wahlkörper liegen. Allfälligc Anträge auf Aenderung der obigen Bestimmung würdc die Regierung in Erwägung ziehen, so lange jedoch keine neue Gruudlagc geschaffen ist, ist sie nicht in dcr Lage, dcm vom Wahl-ansfchuffc ausgedrückten Wunsche Folgc zu gcbcn. Es wird dic Generaldebatte eröffnet. Abg. Kaltcnca, gcr ergreift das Worl, um nach» zuweisen, dc>ß dcr Wahlact gesetzlich erfolgt sci. Nach §. 13 scicn zwar iu dcr Regel 3 Wahlkörpcr zn bilden. Ansuahmrn sind jedoch statthast, die Slatlhaftigleit zn beurlheilen ist die politische Beziilsdehördc bcrufcn, iu zweiter Instanz dic Landesregierung. Es lasse sich da-riib?,' streiten, ob dic Entscheidung in dcn Verhältnissen deqründct, nicht darüber, daß sie gesetzlich zu Stande gclommcn ist. Es ist gcgcn dic Wählerlisten van scincr Seite rcclamirt worden, dic Frage, ob 2 Wahltörpcr zu bildcn, ist cinc arbiträre, nirgends eine Grenze dafür bestimmt; daß dic politische Behörde zu entscheiden hat, erkennt auch dcr Bericht des Wahlausschusses on, zur Entscheidung iidcr Rcclamalioncn gcgcn dic Wählerlisten war dic Wahlcommissiou berufe». 9iachlläglich darauf zurücwkommc» ist nicht stallhast. 5^ätlc sich Adclsw'g nach 2 Wahltörpern consliluirt, so wärc dic Folge gc-wcscn, da>; alle weniger als 10 st. Stcucr Zohlcndcn nicht angenommen worden wärcu, cs hättc sich die Zahl der Wählcr somit verringert. Er weist nach, daß selbst iu dcm Fallc, wcuu alle nach dcr Eonsli-tuirung in drci Wohlkörpcr cntfullcndcu Wähler von Obcrlaibach in Abzug gebracht winden, Mnllcy noch innncr die absolute Ä bcu (I)o!n'<> auf dcr Galerie.) Deschmaun: Die frühere Laudtagsmajorität war von cincm Geiste liberaler Anschauung beseelt, wo d'c überwiegende Majorität der Wähler'nachgewiesen war, wnrdc über kleinliche Bcdcutcu hinweggesehen, anders, seitdem das nationale Banner ansgcpflanzt worden; znm zweiten male erscheint dcr Wahlact von Obcrlaibach vor den Schrankn des Hauses, in der früheren Zession war es die Wahl des Obresa, welche mit cmiucutcr Majorität crfolgte und dennoch vom Landtage vcrworfcu wurdc, heute ist cs derselbe Fall mit ocr Wahl des Mnllcy. Dic Wortführer dcr Majorität scheiucn sich dic Grundsätze des Ordens (Jesuiten) angeeignet zu habcn, der früher in diesem Hause Wal' tete (stürmisches Rufen dcr iinßerstcn Linken: Znr Ordnung !) Vorsitzender: Ich tauu dcm Abg, Dcschmann cincn Ordnungsrnf nicht ertheilen, ein solcher wäre nur statthaft, wenn er etwas gesagt hätte, was gegen die gute Sittc, dcn Anstand oder das Gesetz verstoßt. Fahren Sie daher unbeirrt in Ihrem Vortrage fort. (Bravo auf der rcscrvirten Galerie.) Dcschmaun fährt fort: Ich spreche unr gegen das Princip. Dcr frühere Landtag hat die Wahlvcrifi-calioncn mit aller Bcschleuniguug vorgcuommcn. heute sind zwci Wahlactc noch unerledigt; der frühere Lau« dcsausschns; war nic im Zweifel, od cr ciuc Wahl an-uchmcu oder verwerfen solle. D. verlangt von drm gc, gei'wärtigln Laudcsansfchussc Aufklärung über sein zwci> fclhuftcs Verhalten in dicscr Angelegenheit, da zuerst verlautete, dic Wahl wcrde agnoscirt werden. Man bediene sich jetzt des !? 13 als Waffe. Wäre cs nicht tlügcr, statt dieses Wahvschcinlichtcitscalculö anf dic frühere Debatte bezüglich dcr Obrcfa'fchcu Wahl zurück-zugcheu? Habe nicht der Landtag selbst dcr Gemeinde das Beispiel gegelen? Als cs sich nm Ansübuug dcs landtägüchen Wahlrechtes haudeltt, wurdcu allc länd< lichen Ortschaften, die in cine politische Gemeinde cinbczogcu waren, ausgeschieden. Man unterschied zwischen politischer Gemeinde und dcr für die Land-lagswahl berechtigten Marttgemeindc Oberlaidach, in dcr ersteren warcu die Ortschaften Vcrh nnd Hrib begriffen, welche in der lctzlcu Scssiou aus dcrselbm e^uugnirt wurden, consequent müßtc mau für dic Landtagswahl die Zweidrittcl-Majorität fordern. (Vravo auf der Rechten.) Dcr Berichterstatter Svctec habe in der ersten Session ausdrücklich zugestanden, nicht dcr Landtag, sondern die politische Behörde habc über dcn Wahlvorgang zu entscheiden, in der zweiten Session habc cr die Wahl von Obcrlaibach mit dem verfochten, daß drci Wahlkör-ftcr nicht gesetzlich sind, hcute behaupte cr das Gegentheil. Die Marktgcmcindc Obcrlaibach trcsfe kein Verschulden, an dcm Gcmciudcausschusjc war cs, Einsprache zn cr-hcbcu, Obcrlaibach habe den Ministerialrecurs wegen Ausschließung uon Hrib ergriffen, dcr Landcsausschuß sci hicvon verständigt wurden, habe aber die Mittheilung einfach nr. 'I'oüü»»: ni l<>?>'.) erklärt war, entschieden. Hcnte, wo kcin Protest vorliegt, will man ciuc mit cmiuentcr Majorität erfolgte Wahl auf Grnnd eines Wahrschcinlichkcitscalculs ammllircn. Wir haben hicr das Gesetz zu wahren. Liegt cs zudem im Interesse dcr Majorität, die Wahl zn annnlliren, da sie ohnehin noch immer eine eminente bleibt? Begreiflich wäre dies nur, wenn cs sich allenfalls um die Wahl eines Landcsansschusscs handelte (Dr. Costa ruft: Zur Sache.) Dcschmann: Ich bin bei dcr Sache. In der vorletzten Session hat dcr Landtag die Vermehrung seiner Mitglicdcrzahl beantragt, dcr Landcsausschuß ist mit Arbcitcu überhäuft, nnd cs ist tcinc Aussicht, daß allc erledigt werden. (Dr Eost a: Wird gcwiß geschehen!) Wir sollen allc Arbeitskräfte herbeiziehen, nicht dieselben vermindern. Es handelt sich um cincm Mann, dcr Pro-bcn scincö Eifers und Patriotismus gegeben hat. Inncr-kraiu wird seiner Vertretung im Landtage beraubt, durch ciuen Manu, dcr nicht allein als Beamter, sondern auch als Indnstricllcr geachtet ist, dcr anf allc Fragen dcr Industrie, auf ihrcu Fortschritt cin wachsames Auge gchabt hat. Wcun Sie (zur Majorität gewendet) dcm Abg. Mulley dcu Sitz im Landtage verweigern (Murren) , so wird cr sich mit dem Gedanken trüstcn, daß die Herrschaft dcr Majorität nicht cwig dauern wird. Sie treffen aber dadurch auch die Wühler vou Obcrlaibach. sie sollen znm dritten male wählen, sollen sie da nicht in Apalhic verfallen? Früher habe man gc< licbt, das Veto der Regierung für dic Apathie dcs Volkes verantwortlich zu machen, hüten Sie sich, daß dieser Vorwnrf nicht einmal die jetzige Majorität trcffc (Vravo), dcr dnrch die Wiederholung entstehende Arbeits- lust ist nur dcm Eigensinn dieser Majorität zuzuschreiben. (Dr. Costa: Znr Ordnung!) Präsident erklärt, cr finde dcu Ordnungsruf nicht begründet. Dr. To man will bci dcr Marheit dcs Äegen-stündcs nicht weiter in das Detail eingehen, er wendet sich gcgcn Dcschmann, um das Verhalten der Majorität zu rechtfertigen. Abg. Kromcr (zugleich Laudcsansschuß) theilt als Erwiederung auf die von Defchmann an dcn Landes ansschnß gestellte Frage mit, er (Kronier) habe eines Tages einige Mitglieder des Landcsausschusscö gefragt, was es mit dcm Mullcy'schcn Wahlact für cin Acwaudt> uiß habe? Dr. Costa habe zur Antwort gegeben, das Wahlopcrat sei bereits erledigt und anstandlos bcfnnden, diese Ertlärnng bestätigte dcr Hcrr Gencralvicar KoS mit dcm Beisätze, er habc das Wahlovcrat mit dcm Autrage anf Anerkennung der Wahl bereits übergeben; erst als diefer Antrag znr Berichterstattung kommen sollte, sprach sich Tom au dagegen aus, später entschied sich die Majorität für dcn Vcrmittluugöautrag (nämlich, die Wahl einem eigenen Ansschusfe aus dcm Landtage zuzuweisen.) Kromcr hofft, Dr. Costa und Generalvicar Kos werden ihre damaligen Erklärungen nicht zurück nehmen. Auf das Meritorischc dcr Sache eingehend führt er cm, Abgeordneter To man habc damals als es sich uin die Wahl vou Stein - Nadmannsdorf handelte, gesagt: alle Proteste seien verspätet, nnr die Wahlcom^ mission habc sic zn beurtheilen, ebenso habc Abgeordneter Svctcc, als cs sich in früherer Slssiun nm die Wabl vou Adclsbcrg (Bcuou Schluißuiga,) handelte, geäußert: alle derartigen Proteste a,chen dcn Landtag nichts an, und daS war bei zwei Wahlacten der FaU, wo die Majorität au wcuigcn Slimmmen hing und Proteste von allen Seiten einliefen, jltzt uindicire sich dcr Landtag ciu Rccht zu reclamiicn, dies sei cin Eingriff iu die Antouomie dcr Gemeinden. Die Vorredner Dr. Kalten-cgsscr und Dcschmcmn habcn nachgewiesen, daß die Gc< mcindcn Adelsbcrg und Oberlaibach berechtigt waren, sich nach 2 oder 3 Wahlkürpcru zu gruppircn, dcr Ge< mcmdcausschuß halte dies zu beurtheilen, dic Regierung-Habe leine imperative Einsprache erhoben, die Wahl sci allseitig anerkannt und mit Acobachtuug aller gesetzlichen Formen zu Stande gekommen, und man müsse an-nehmen, daß allc Wähler damit einverstanden seien. Der Landtag stütze sich bci seiner Enlscheidung auf § 53 der Landesordnnug, wornacl» cs ihm allerdings zustehe, die Wahl z» auuullircn. Hierbei, ruft Redner, habcn Sie nur Eines vergessen, daß Sie die genaue Beobachtung dcr Gcsepe angelobt habcn, und daß ihnen das Entscheidungsrecht nur uuter dieser Voraussetzung anvertraut wurdc, dicsc Entscheidung wäre im vorliegende» Falle cin Machtsprnch, da dcr Landtag nicht berechtigt ist, sich illicr concrete Entschcidlmgcn der Exccntivc auszusprcchcn, dcr Landtag gcbc hicdurch den Gcmciudeu ciu schlimmcs Beispiel. Das vom Wahlausschüsse ucau-tragtc Ausiuncu an dic Regierung betreffend, sagt Rcduer, die Regierung sci nicht berechtigt, der Gemeinde Obcrlaibach dcu WahlmoduS nach zwci oder drei Wahlkörpern aufzutragen. Wozu das Ansinnen an die Regierung, wcun der Landtag sich berechtigt glaubt, sich über die Erkenntnisse dcr politischeu Bchördcu hinauszusetzeu, es sci dies also nur ein Scheinmanövcr, dcr Negierung solle zngcmnthct werden, Verfügungen zn treffen, die sic schon im vorans als incompetent anerkannt. Dr. Vlciweis bcrnft sich darauf, daß die Regierung dnrch dcn Herrn LandcSvräsidcntcn heute selbst das Ziffcrnvcrhältniß zwischen Adclsberg und Obcrlaibach "als uuuatürlich aucrlauutc. Ungesetzliche Beschlüsse wcrde dcr Lauotag nic sanctionircu. Die von Kromer erzählten Vorgänge scicn nicht im Schoße des Landes- . ansschnsscs vorgefallen, cr (Blciwcis) fclbst wisse nichts davon. Wenn auch wahr, scicu dicsc Aeußerung doch nnr private gewesen und gehören nicht vor das Forum dcs LaudtagS. Dr. Prcuz hebt hervor, bci dcr Gemeinde Oberlaibach fordere die größere Einwohnerzahl von mehr als 5)000 und die größeren Stcncruntcrschicdc, wclchc bci Adclsbcrg nicht vorkommen, die Einthcilung in drei Wahltörpcr. Schließlich entscheide dcr § 13. Dr. Costa: Klar sci daS Rccht des LandeöanS-schnsscs, dicscS fordere, daß dcr Gewählte nicht dcn Landtag bclrctc. Kromcr antwortend, sagt Costa, Person^ lichkcitcn gehören nicht vor dcn Landtag, die Majorität sci dcr Landtag; was die ihm von Kromer zugeschriebene Acnßcruug bctrcsfe, so sagt cr, n a ch einer Sitzung habc ihn Kromcr allcrdiugö gefragt, waS cs für cinc Bcwandtniß mit dcm Wahlnctc von Obcrlaibach haue, nud cr (Eosta) habc ihm erwiedert, das Referat sei fertig, er habc jedoch den Act gar nicht gesehen und nnr vom Hcrrn Gcncralvicar K o ß gehört, cr habe den Bericht bereits abgefaßt, doch war dieses unr cin bloßer Entwurf, ohne Datum und Uutcrschrift. Weuu cr (Costa) damals gesagt: die Wahl sei anstandlos, könnc ihn dicS nicht binden, da cr den Act niegeschcn. Was das Mcritorische betreffe, so sei cr gegen die Wahl, weil die Grundlage derselben ungerecht sci. Nachdem noch der Abg. Kromcr zn eimsM M-sönlichcn Bemerkungen das Wort erhalten, '"^ /^ Antrag des Grafen Barbo auf Schluß der angenommen. 1504 Der Präsident unterbricht die Sitzung auf zehn Mimitcll. Nach Wicdcrcroffuuug der Sitzung erhält Berichterstatter Svctcc das Wort zur Schlußcrwicdcrnng. Er führt au, daS Gesetz stelle den Wahlmodns uach drei Wnhltörvcrn als Regel auf, das Gesetz bestimme, wanu iu Mi Wahltörftcrn zll wählen sei. Ein Recurs sei zwar uicht vorgctommeu, aber wer hätte auch recnr-riren sollen, die Obcrlaibacher hatten selbstverständlich keinen Grund hiezu, noch wcuigcr die ^aascr oder Adels-dergcr. Gegen Dcschiuaun bcmcrtt er, dcr vorlicgcudc Austaud sei uicht so geringfügig, daß man über ihn hätte hinweggehen tonnen, er gibt zu, seinerzeit im Vaud-tag die Aeußerung gemacht zu habcu, die politische Be-Hürde habe über die Giltigkcit dcr Wahl zu entscheiden, allein später habe er diese Behaupluug als ciuc irrige zurückgenommen. Dem Negicrnngsvcrtrctcr gegenüber bemerkt Svctcc, uie habe der Landtag die listen für die Bermügensver-waltung, sondern stets uur die Gcmeiudcwahllislcu als Grundlage der ^andtagswahl verlangt. Schließlich sagt Svctcc, auch er seinerseits erinnere den Landtag an das Oclölmiß, die Gesetze zu halten, und er hoffe, daß cr rbcu mit Rücksicht auf dieses Gclöbuiß die Wahl verwerfen werde. Nachdem noch Dr. Kalten cggcr und Desch» mann zu pcrsöulichcu Bcmcrknugcn das Wort ergriffen, wird zuerst über dcu Antrag des Dr. Kalten-cggcr auf Zulassung dcr Wahl mit Ramcnöauf-rnf adgcstimntt. 3)iit Ja (für dcu Antrag) stimnittu: Apfaltcru, Dcfchmann, Kalteucgger, Johann ikoslcr, ssromer, banger, Margheri, Rastern, Rndesch, Savinschcg, Thurn, Würz bach. Mit Nein (gegen den Antrag): Äarbo, Vlciwcis, Costa, Gariboldi, Grabrijan, Iugouic, ttrameric, Pintar, Preuz, Sue-tec, Tali car, Terpinz, Dr. Toman, Dechant Toman, Trco, Sagorz, ZoiS, K o s. Die nicht genannten tt Abgeordneten waren abwesend. In der Specialdcbattc werden die Anträge dcs Wahlausschusses au genommen nud in dritter Lesuug zum Beschluß erhoben. Abg. Baron Apfaltcru verliest sofort einen von ihm und den Abg. Rastcrn , Margheri, Kalten-rgger. banger, Krome r, Sav i nscheg, Ko S -lcr, Rndesch. Deschmann, Thnrn, Würz. bach nnterfcrtigtcn motivirtcu Protest gcgcn dcu Be» schluß des Landtages, welchen cr sofort dem Vorsitzenden überreicht. Nachdem die Abg. Hvctcc und Dr. Toma n gegen den Protest, als geschäftsordnnngswidrig eingebracht, Einsprache erhoben, wogegen dcr Vorsitzende denselben als znlässig anficht, entscheidet dcr Landtag mit Majorität gcgcu die Zulassung des Protestes. Die nächste Sitzung wird sohin vom Vorsitzenden auf nächsten Mittwoch anberaumt mit folgender Tagesordnung : 1. Aendernng der Dienstpragmatif. 2. Findclanstaltrcform. 3. Obcrrcnlschnlbau. 4. Gesetz über Gcmciudctaxcn. 5). Antrag in Betreff Vergrößerung der Gemein-den nnd Bczirksvcrtrctunn.cn. Schluß dcr Sitzung um 2z Uhr. Locales. — (Herr Sectionsratl) Dr. )< l u n) ist von seiner schweren (5rlrankunss bergestlllt, tann jedoch filr den Augenblick an den Arbeiten dcs Landtages nicht weiter ll)eil< nehmen und beqibt sich demnach vorläufig hcule „ach Wie», wolnn unseren verehrten Landsmann unsere besten Wiinsäie auf baldige vollsliindige Genesung und Kräftiguna begleiten. — (M ! litärverä ndelungcn) Der Negimenttz^ arzt ii. Classe Dr. Richard Chimani vom Garnisons-spital Nr. 1 in Wien wurde zum Garnisonosvital in Lai« liach und der Regimentöarzt 3. Classe und Operateur Nr. Josef Sock vom hiesigen GarnisonSspilalc zum Stäbe des Inf..Regiments Nr. 47 überseht. — (Eisenbahn S t. P e lcr - Fiume.) Der Landtag von Istrien Hal am 4. d. M. beschlossen, das Ministerium zu ersuchen, cö möge die schleunigste Durchsührung der Lisenbahnbautcn auf dcr Linie St. PelrtFiume anordnen. — (Durch Kohlena, as e r st i ct l.) In der Hut-macherwerlstalt des Johann Nupcll in Gurtfell) tieigllete sich in der Nacht vom 2. aus dcu 3. d. M. folgender Un» glllctsfall: Im Schlafzimmer des Arbeiterpersonals ist auch ein Troctenapparat für Hüte angebiacht, derart, dah diese Hüte in ciner osenähnlichcn Vorlichluug über glühenden Kohlen a»glbracht sind. Am 2. d. M. nun begaben sich die beiden Gesellen Alois Geisat und Igxaz Ojeuc gegen 11 Uhr in ziemlich trunkenem Zustande zu Äelle, nachdem sowohl sie, alö der dull,', nüchterne Hil>üarbeit<,r, Ma«lin Sluga auf daö funfl ihnen ciuglschälsle und biöher auch sttts geübte Oeffocn der Zimmerfenstcr vergessen hatte». In der Früh fühlte sich der letztgenannte Arbeiter ganz betäubt, halte jedoch noch Kraft genug, um aui dem Zimmer zu eilen, Alois Gelöal war beilit-3 an dcm aus dem Trocken-appaiate herau^stlömenden jlohlengaö ersticlt, während es der schiullen ärztlichen Hilfe gelang, den Ignaz Ojevc zu retten, so daß er sich auher aller Gefahr blfiubil. Ans dem cunstitutionellc» Verein. (Schluß.) Dcschmanil eiüttetle weitete von dlM Vorredner nicht berührte Gesichtspunkte, indlNl er auf die Verschlechterung der Volt^fchulen seit dem Eindringen der nalioiialen Propaganda hinwies, daö Äednrsnih der Neuerung in Ab-llde stellte und offen alö daö Zicl de6 neuen Gesenentwui-feö die vollständige Verdrängung dcs Denlsche» au^ den Schulen bezeichnete, indem es durch die neue Einrichtung, wornach das Deutsche nur mehr wie eine andere fremde Sprache als Gegenstand in der 3. und 4. Classe der Hauptschulen gelehrt werde, dahin lommen müsse, daß der Schi!» lcr in die Mittelschule fast gar lei»e Ftennlnif; des Teutschen mehr mitbringen und dieses dann hier nicht mehr als l,l»-tellicylssprache weide dienen tonnen, wodurch auch olle weitere Fortbildung entfalte. Dr. Keeübachcr hob das an allen Sprachgrenzen sich zeigende prallifche Aedürfniß der Kenntniß beider Sprachen hetvor, waches sich tuich keine Crfteiimenle eScamolircn lasse. Pros. Heinrich wendete sick vom pädagogischem Standpunkte geaen die §§ 4 und 5 des Entwurfes. Man tenne dreiDichtungen der Pädagogik, die humanitäre, staatliche und nationale. Die erste sei bis« her in Oesterreich vo,wiegend gewesen, die zweite sei es in Preußen, die dritte habe ihre Äerechliguüg, wo line Nation berufen sei, einen Slaat zu bilden, wo sie diese Aussicht nicht habe, sei sie ein Fehler Er machte auf den schleckten (5rsolg der AufnahmsprüfungSarheiten des Gymnasiums aufmerksam, welcher ter Vernachläßigung des Untcrlichtes im Deutschen zuzuschreiben sei, zeigte dann das pädagogisch fehlerhafte dcs utra q u i st i s ch e n Systems, welches die Sache der Form opfere, wobei beide Theile, der Slovene und der Deutsche verlieren, zndem würde dieses System eine bedeutende Mehrauslage verursachen, viele Studirende würden in Folge desselben Laibach verlassen, übrigens babe die Negierung bereits andecwäils — in Ärünn, Olmük — dieses System verworfen, auch der Lanoesausschub werde consequent den Utlaauismus in den Volks- und Mittelschu' len verwerfe», was eben die Behauptung rechtfertige, es sei auf die vollständige Verdrängung des Deutschen aus der Schule abgesehen. Nach dieser mit vielem Veisall ausgenommenen Auseinandcrsetzui'g, welche wir leider nicht iu ihrem vollen Umfange mitzutheilen !n der Lage sind, wurde der Dringlichleilsantrag Dimitz' von der Versammlung einstimmig angenommen und die Ausführung dcs Beschlusses dem Ausschüsse ubcilassen. Neueste Post. Pest, 5). September. Der Zusammentritt dcr Delegation erfolgt Anfangs November, weil das Mandat dcr ungarischen Abgeordneten Anfangs December erlischt nnd die Regierung außerdem das nächstjährige Budget noch dnrch den gegenwärtigen Reichstag verhandeln lassen will. Telegraphische Wechselcourse oam 5, Seplember. 5perc. Metalliqncs 5>«. — 5pcrc. Melalliqneü mi< Mcn? und ^oUeuibel-Zinsrn 5>«,30.— kpcrc. ^lltioulll.Aiilchel,09.70.— !86wr Ztallte.Ullcde:, dl.1l>.— Lanlactieu 7^!7. — Lrcditactlcn 213.70. London 111.70. -. Silber 112 05, - K. t Duralcn 5.4-l. Kandel mii» Uolkswirthschastliches. Uaibach, 5. Seplemder Auf dein henligen Viarlie sind c>' schien!'!!: 2l) Waqcn mit Gctt'cide, 5 Wagen mit Hm nnd Stroh lHen U! Ctr. ^7 Pfd., Stroh 4C Clr. W ^fd.), 4» Lengen nnd 5> Schiffe ru „ 3 10 l!20 Eier pr, sliict - -^ — — Gcrsic „ 2 30 2 96 Milch pr. Maß —10 Hafer „ l«»^ 2— Rindfleisch pr. Pfd. - 2l------- Hallifruchl „ ------ 3 »0 Kaluslcisch „ —24------- Heiden „ ------3 10 Schweinefleisch,, -.24 — — Hirse „ 2 10 2 94 Schöpsenfleisch „ —14------- Knlin'ich ,. -------3 10 Hähudel pr. Slitsl — 30------ Erdäpfel ,. 130------ Tauben „ —14- — linsen „ 3---------- Heu Pr, Zentner -«<)..«. Erbsen ,. 3 20------- Stroh „ — (iO __ ^. Fisolen „ 4 50— Holz,hart.,pr.Klft. -— 7 50 Riiidöschmalz Pfd. —50-------------- weiches, „ ------5 5s) Schweineschmalz „ — 45------- Mein, rother, pr. Zpect. frisch, „-.38!—— Vimev --10 — --a^rälichcrt „ —40—,— — weißer „-------12 — Mnftekommene Fremde. Am 3. September. Htadt iiltticn. Die Herren: Milhliq, Oroßhäudler, von Ham-bnrq. — Gros;, ^anfin,; Onndelach, Kapitän, uud Hr. Nlle-pilsch, Äd^ocat, von Oraz, — Zadel, nnd Stanb, Kanflt. und Vr s^ried, Adl,'ocat, von Wien. — Stcrbcuz, von Eiß: neru. - Kalle,', l. l. Acaiuler, von Plauina. — Schwarzen-lierg, k f. i.'a!!deSgcrichtS-Natl). .- Maier, Handel?!!,., von Guülnd, Olef»int. Die Herren: Maierhardt, auS America. — Screin, l, l, Onbcruial-Rath, von Graz. — Picho», von Darnistadl. — ^'cngil, KlNisu,,. vou Kanischa. — Vodnicar, Kausm.. von London. - Pogacuig, Favricaiit, uou Kropp, — Meier, Reisender, von Wie», — Valeucic, Pliuaüer, von Feistri^. Mohre». 3>le Herren: Naltcr, Haudelen,,, von Marburg Dem^ir, und Adainovic., Pnvllüerö, vou Trieft. .Nleteoicisli^islljl'. ^euslachllill^l'n ill Lnilmch. 0ll. Mg. 32X72 -s-12.0 windstill dichter Giebel 5, 2 „ N. 32«,^ -20.3 windstill heiter O.o,. !0^M. , 328.Z5 '^5<^ windstill ;.Hälftcbew.^ 328?^ l.127 windstill z.Hälflebew.^ 0 2 „ N. ! 32« «i .-20i O. mähiss heiter ' 0,l„, 10 .. NI». 32!» il, ^ ^-13 ,. O. schwach ' steviiruhe« Den 5. und 0. herrliche Tage, untertags HailfeiiniLlkeü läng« den Alpen, souuig, warm. Adcndroth. Da? Tage^iniltel der Wärme, am 5. um 3 0", am . , . 108 50 109... „ „ „ „ 1854 . . . 77.50 78— „ „ „ 1800zu50l)fl. 83,!»0 84.- ,, „ „ „ 1800 „100„ 02.25 92.50 „ „ „ 1804 „100., 94,30 95- Coul0'Neutensch, zu 42 I.. »U8t. 23 50 2^.— Domaimu 5per».- in Silber 105,40 105.50 «, der Kronlauder (für 100 fl.) Or.-Ents.-Oblig. Niederösteneich . i" 5°/.. ^-^' «""' OlirrWeneich . „5,, ««'"' «>'-^ Salzburg .... „ " „ «^ — «d.— Geld Waare Böhmen .... zu 57. l<2.- 92.50 Mähren .... „ 5 „ V9.50 9^ __ Schlesien .... „ 5 „ 88.— 88^50 Stelcrmall ... „ 5 „ 87.— 88.-- Ungarn.....„ 5 ,. 70,50 77.- Temeser - Äancn . . „ 5 „ /3.— 73.50 (irnatien und Slnuonicn „ 5 „ 75,50 70.50 Oalizieir .... « 5 „ 0<:.40 00,80 Siebenblirgru . . > ,. 5 „ 71.50 72.25 Bntovina .... „5 „ 00.50 67.— Ung. m. d. Ä.-C, 1807 „ 5 „ 73.- 73.50 Tcm.B.m,d.V.-C. 1807„ 5 „ 72 72.50 Actie» (pr. Stiict), Nlllionalbllnl...... 725.— 72?.— ilaiser Ferdinands-9iordbahn zu 1000 fl. ü. W.....185?.—1800 - Kredit-Anstalt ^, 200 fl. c>. W. 212.40 212.00 N.ü. E«com.-Ocs.zi'500st.ü,W. 034 - 030 — Stutöeiscub.'Grs. zu 200 sl.CM. oder 500 Fr...... ^50 80 251.- Kars. Elis. Vahn zn 200 ^. CM. 100.50 10,.- S,ld.-lwrdd,Aer,-N.200.. „ 149 50 150.-Sild.St.-, l.-ven. n. ,.-r.E. 200 si. i). W. oder 500 Fr. . . . 180.80 187.— Geld Waare Gal. Karl-Lud.-V. z. 200 fl. CM. 208.75 209.— Vohm. Westbahn zn 200 st. . 150.50 151.— Oest.Don.-Dampfsch,-Ges. ^-« 522.— 524.— Oesterreich, i^loyd iu Trieft Z I 240,— 242.— Wieu.Dampfm.-Actg. . ' . 370.— 380.— Pester Ketteubriiclc . , . . verlosbar zu 5'/., 97 90 98.30 (5. M. j Nationalb.anfiz.W.verloöb.5,, 93.30 93.50 Ung. «od.-Cred.-Änst. zu 5'/, „ 92.— 92, -Mg. öst, Boden-Eredit-^ustalt vcrloöbar zu 5"/, in Silhe,' 101.- 101 50 Vose (ftr. Stiltl.) <^red.-A.f.Hu.O.z.100st.lj.W. 137,— 137.50 D°u.-DmPfsch.-G.z.100ft.CM. 92.50 93.— Sladlgem. Ofen „ 40 „ ö. W. 31.-- 32 — Esterhazy zu 40 fl. EM. 100.— 103.— Salm ,. 40 „ „ . 3?.- 38.— Geld Wall" Palffy zu 40 st. CM. 33,50 34.^ Clnry „ 40 „ „ . 32 50 33'" St. Gruois „ 40 „ „ . 31. - 32.^ 2iz,ndischgrätz „ 20 „ „ . 20.- 21^ Waldstrin „ 20 ,. „ . 21,— 2'^ Keglevich „ 10 „ „ , ,4.50 15.5? Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 14.75 15"'' Wechsel. (3 M"'"^ AngSbnrg filr 100 fl siidd. W. 95.20 ^5.50 Frcnilsmt a,M. 100 sl. detlo 95.40 ^'^ Halliburg, silr 100 Matt Acmto 84 15 ^.^' London silr 10 Pf, Sterling . 1!4 05 ll^»» Pavis siir l00 Frantö . .' . 4530 4".4" (?r»rs der Oeldsorten Gcld 22aan K. Münz-Ducalei: . 5 st. 43 lr. 5 st-"A,^ ^Icapoleonsd'or . . 9 „ 13 „ '-' » ^^ " Rufs. Impcrilllö . — « - ,. " " ..^. " Vcrciuöthaler . . 1 ,. «8 „ '. " '^.^ .. Silber . . 112 „ 75 ,. N3 ,. Kraiuische Grnlldcnll^^-Oblinatio"''' vatnotirnng: 80 50 <3eld, 90 2U°<"